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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2024
Words unspoken / Badger Books Bd.1
Engel, Kathinka

Words unspoken / Badger Books Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin großer Fan von Kathinka Engel und verschlinge ihre Bücher regelrecht. Dass die neuste Reihe nun in der Literaturwelt spielt, hat mir richtig gut gefallen und mich sofort angesprochen und auch wenn Bash als Book Boyfriend selbst nicht so ganz mein Typ ist, wo habe ich mich doch in die Handlung, das Setting und genialen Charaktere verliebt.

Zum Inhalt: Bash ist Lektor und Mitgründer eines kleinen Indie-Verlags namens Badger Books. Und er will unbedingt den anonymen Streetartist Jethro für ein Buchprojekt gewinnen. Als Bash Jethros Agentin Camille kennenlernt, rückt nicht nur dieser Traum in erreichbare Nähe, es funkt auch sofort zwischen ihm und Camille.

Ich finde wenige Autorinnen können Spice so schreiben wie Kathinka Engel, der total kinky und gleichzeitig auch total bedeutungsvoll ist- I like. Ich brauche normalerweise auch gar keinen Spice in Romance Büchern und finde oft, dass darauf mehr Augenmerk als auf eine stimmige Storyline gelegt wird. Aber hier passt es gut rein.

Und generell diese Figuren- vor allem die beiden Protas aber auch generell. Wieder so wunderbar vielschichtig ausgearbeitet, facettenreich und trotzdem so nahbar, dass man das Gefühl hat die Figuren wirklich kennenzulernen. Ich fand den Zweispalt, die inneren Kämpfe mit den eigenen Dämonen und die erbitterte Suche nach Vergebung so dermaßen greifbar.

Ich finde man kann sich richtig toll in die Handlung und das Setting fallen lassen und die Geschichte rund um die Identität von Jethro entwickelt auch eine gewisse Sogwirkung. Die Autorin findet hier ein gutes Gleichgewicht zwischen ernsten, tiefgründigen Themen und der Leichtigkeit die Romance Romanen so zu eigen ist.

Ein richtig tolles Buch, das mich wieder absolut begeistert hat. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 29.09.2024
Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Shusterman, Neal

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen


sehr gut

Zum Inhalt: Ash ist ein weißer, heterosexueller Teenager, hat einen stabilen Freundeskreis und ist im Football-Team. Bei einem schweren Zusammenstoß auf dem Feld, wird Ashe Welt auf den Kopf gestellt- im wahrsten Sinne, denn er findet sich plötzlich in einer alternativen Realität wieder. Aber was wenn diese ihm nicht gefällt? Und so versucht Ash das Geschehen erneut zu beeinflussen.

Die Erzählweise war etwas eigensinnig. Die gesamte Geschichte wird aus der Perspektive des Protagonisten in der Ich-Perspektive erzählt, wobei es hauptsächlich um sein Innenleben geht, das er reflektiert und teilweise aktiv an den Leser adressiert. Die Rahmenbedingungen-Schule, Familie, Freundeskreis, Sport- bleiben in jeder alternativen Welt die gleichen.

Einige der alternativen Welten sind dabei gravierender verändert als andere und während Ash noch versucht herauszufinden, was genau da passiert, bugsiert er sich in die verschiedensten Arten persönlicher, moralischer und gesellschaftlicher Konflikte.
An sich hat mir dieses Konstrukt gut gefallen, gleichzeitig hatte ich nach der dritten Parallelwelt das Gefühl, dass es langsam mal eine Entwicklung oder stärkere Eskalation geben könnte. Shusterman hätte diese Idee für meinen Geschmack noch viel weiter treiben können.

Das Buch liest sich wieder klasse- kurze Kapitel, leichte Sprache, durch den Ich-Erzähler um den ich hier wortwörtlich alles dreht wirkt es sehr persönlich, was zugleich für mich das größtes Manko am Buch ist. Ash sieht nur sich und sein direktes Umgeld, dabei müssten seine alternativen Welten ja viel größere Kreise ziehen, Stichwort Rassentrennung/ sexuelle Orientierung. Ab und zu klingt das mal kurz an, wird aber dann nicht weiter thematisiert, was ich sehr schade fand. Aber das ist für einen Jugendroman ab 14 vielleicht auch zu weit gedacht und hätte den Rahmen gesprengt.

Was mir aber gut gefallen hat war, wie Ash durch seine eigenen Erfahrungen auch ein tieferes Verständnis für sein Umfeld erlangt. Und gleichzeitig kann ich vor diesem Protagonisten der so selbstlos konstruiert ist, nur den Hut ziehen. Ash lehrt sich selbst und den Leser ein wichtige Lektionen und ich habe ihn gerne dabei begleitet.

Bewertung vom 22.09.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


sehr gut

Also erstmal ein ganz großes Lob für diese wahnsinnig tolle Gestaltung des Buches. Die Illustrationen im Inneren sind ganz besonders. Und auch die Geschichte selbst hat mir gut gefallen, knappe 800 Seiten slow Burn- i love it.

Ich fand den Prolog richtig gut angelegt um in die Geschichte einzuleiten. Besonders bei High Fantasy würde ich mir sowas häufiger wünschen. Auch das Glossar und der Stammbaum waren super hilfreich und ein schönes Add-On. Das World-Building fand ich sehr gelungen und auch das Magiekonzept hat mir richtig gut gefallen.

Das Buch ist ein ziemlich dicker Schmöker und bei über 800 Seiten bleibt es nicht aus, dass es zwischenzeitlich ein paar Längen gibt. Einerseits finde ich es schön, wenn es auch Nebenhandlungen und ein bisschen was an Kontext gibt, aber zwischenzeitlich verliert sich so ein bisschen der Fokus in Alltagszenen. Da hätte es für meinen Geschmack zwischenzeitlich gern etwas knackiger sein können.

Die Einschübe aus Elluins Tagebuch haben mir sehr gut gefallen und waren eine raffinierte Idee um Rückblenden einzubauen. Das Tagebuch wirft gleichzeitig aber auch ein paar Fragen auf, sodass es ein gutes Stilmittel ist um die Handlung einerseits voranzutreiben und gleichzeitig die Neugier des Lesers weiter zu schüren.

Die größeren Wendung werden bereits im Handlungsverlauf angedeutet, sodass sie dann nicht mehr wirklich überraschend waren. Trotzdem hat mir die Geschichte rund um Raeve gut gefallen und auch die Lovestory hat mich angesprochen. Eine sehr gelungene Romantasy, die Lust auf Band 2 macht.

Bewertung vom 22.09.2024
A Study in Drowning
Reid, Ava

A Study in Drowning


gut

Dieses Buch ist ja bereits total gehyped worden, bevor es überhaupt erschienen ist und auch ich habe mich da total mitreißen lassen. Muss aber im Nachhinein sagen, dass ich es total overrated finde. War eher nicht mein Buch.

Zum Inhalt: Effys Kindheit war geprägt von der harschen Kritik ihrer Mutter rund dem Gefühl nicht richtig zu sein. Geflüchtet hat sie sich in ihre Fantasie und die Welt der Literatur, sodass es ihr größter Traum ist, Literatur zu studieren. Doch in LLyr ist dies Frauen nicht gestattet und Effy gibt sich mit einem Studium der Architektur zufrieden. Als ein Ausschreiben für das Anwesen ihres Lieblingsautors gestartet wird, erhofft sich Effy dadurch einen Weg in die Welt seiner Werke. Unwissend, welche Tür sie damit öffnet.

Das Buch ist gespickt mit Zitaten von Effys eigenem Lieblingsautoren und mit Ausarbeitungen zum Thema Weiblichkeit und zu Myrddins Werken. Das gibt der Geschichte einen historischen Anklang, den ich sehr angenehm fand. Die Mystery-Komponeten fand ich an sich stimmungsvoll angelegt, vor allem weil Effy selbst aufgrund ihrer Vorgeschichte eher unzuverlässig wirkt und sich selbst nicht traut.

Die Beschreibung der Landschaft rund um Hiraeth Manor und des Herrenhauses selbst fand ich sehr stimmungsvoll und atmosphärisch. Mann kann sich diese wilde Landschaft und das versinkende Anwesen gut vorstellen und es schafft ein wahnsinnig tolles Setting, das an Schauergeschichten erinnert.

Alles rund um den Krieg zwischen Argant und Llyr fand ich wenig greifbar. Und generell muss ich im Nachhinein sagen, dass ich das Gefühl hatte, das innerhalb der Handlung eigentlich kaum was passiert.
Das Frauenbild das in diesem Buch gezeichnet ist eher bedenklich und Effy ist im großen und ganzen nicht stark genug es zu entkräften. Immer wieder bleibt sie scheu und stumm statt für sich einzustehen. Sie erkämpft sich kleine Siege, aber mir hat das nicht gereicht.

Insgesamt fand ich die Idee des Ganzen vermutlich besser als die tatsächlich Umsetzung, die für es meinen Geschmack nie geschafft hat, den letzten Schritt zu gehen um wirklich überzeugend und mitreißend zu sein.

Bewertung vom 22.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

Mir hatte bereits der erste weihnachtliche Krimi von Alexandra Benedict gut gefallen und mir im vergangenen Jahr die Weihnachtszeit versüßt. Umso mehr habe ich mich ihren neuen Roman gefreut, der ein tolles Gesamtkunstwerk ist. Gesamtkunstwerk deswegen, weil im Inneren, passend zum Titel, weihnachtliche Rätsel auf den Leser warten, sowie ein schönes, zur Handlung passendes Rezept. Ich fand dieses Buch wieder richtig toll und werde es auch sicher auch in diesem Jahr wieder unter den Weihnachtsbaum legen.

Zum Inhalt: Weihnachten übt schon lange keinen Reiz mehr aus Edie O‘Sullivan aus. Doch als die ein anonymes Päckchen mit einem Puzzle vor der Tür findet, droht dieses Weihnachten das schlimmste von allen zu werden. Denn die Teile kündigen eine Mordserie an, in deren Zentrum Edie steht.

Die Mordserie, inklusive der Hinweise, die Edie zu dieser bekommt, ist durchaus spannend angelegt. Mir hat besonders gefallen, dass sie absolut unblutig daherkommt und das Buch daher für mich schon fast in die Schublade Cosy Crime passt. Viel mehr geht es um die Konfrontation mit der Vergangenheit und den Geheimnissen, die jedes der Opfer bewahrte.

Das Buch hat eine absprechende psychologische Komponente und bis zum Ende habe ich mitgerätselt, was wohl Edie mit all dem zu tun hat und wieso sie als Bindeglied ausgewählt wurde. Neben dem Kriminalfall geht es in diesem Buch auch viel um das Thema Familie, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird.

Edie steht diesmal selbst mehr im Fokus als im letzten Band und ich mochte die rüstige Rentnerin wieder sehr gerne, auch wenn sich hier vermehrt ihr schwieriger Charakter offenbart. Generell passiert ihr viel auf menschlicher, emotionaler Ebene, nicht nur bei Edie, sondern auch bei den anderen Charakteren.

Die Kapitel sind angenehm kurz und lassen sich wieder toll lesen. Ich finde der Spannungsbogen ist sehr stabil und die Auflösung kam für mich sehr überraschend, hat mich aber überzeugt. Für mich wieder ein toller, weihnachtlicher Krimi, der einfach Spaß macht.

Bewertung vom 22.09.2024
Unser Buch der seltsamen Dinge
Godfrey, Jennie

Unser Buch der seltsamen Dinge


ausgezeichnet

Ein Kriminalfall aus Sicht eines Kindes klang für mich erstmal total spannend und interessant. Ich muss sagen, dass das Buch nicht spannend im herkömmlichen Sinne ist, was vor allem auch an der Erzählart und der kindlich naiven Sicht und Handlungsweise der Protagonisten lag. Stattdessen überzeugt das Buch auf einer tieferen Ebene und durch seine feinfühlige und doch schonungslose Betrachtungsweise des Lebens in Yorkshire in den 1970ern.

Das Buch greift viele ernste und wichtig Themen auf, die damals wie heute relevant sind und das Alltagsleben der Menschen bestimmen. Und trotz allem, wirkt die Geschichte überhaupt nicht überladen, sondern sehr stimmig, weil diese stellvertretenden Einzelschicksale sehr authentisch erzählt werden.

Generell tritt der Fall rund um den Ripper schnell in den Hintergrund und wird eher zum Hintergrund des für mich eigentlichen Inhalt des Buches: die Sozialstruktur und das Gemeinschaftsleben in Yorkshire abzubilden. Und das gelingt wirklich eindrucksvoll. Es wird ein umfassendes Bild von Mivs Umfeld geschaffen, von den Menschen, denen sie täglich begegnet und was diese bewegt.

Durch die wechselnden Perspektiven bekommt der Leser viele eindrückliche Situationen vermittelt, die das Leben in einer kleinen Stadt, wo jeder jeden kennt und man viele Berührungspunkte hat, aber trotzdem gezielt aneinander vorbeilebt und gezielt wegsieht, gut einfangen. Vor allem das Kleinreden von Problemen fand ich hier sehr gut eingefangen, dieses Relativieren und Verharmlosen, bis es dann doch eskaliert.

Das Ende ist überraschend und absolut tragisch. Gleichzeitig hat es etwas Hoffnungsvolles und tröstliches, so als könnte aus den Schrecken der vergangenen Zeit auch etwas Gutes erwachsen.
Ein Buch, das nachdenklich stimmt und trotzdem zu unterhalten weiß. Für mich ein Buch, dass mich total überrascht hat und mich sicher noch lange gedanklich begleiten wird.

Bewertung vom 22.09.2024
Nachtfahrt
Strauss, Annika

Nachtfahrt


sehr gut

Dieses Buch ist eine einzige Achterbahnfahrt und ein ziemlich wilder Ritt in Sachen Spannung. Stellenweise fast schon übertrieben, wie Familie Holten scheinbar vom Unglück verfolgt wird. Hat mich schon gut unterhalten, war aber manchmal hart in der Grenze dazu, unglaubwürdig zu sein

Zum Inhalt: nach einem traumatischen Vorfall hat Katharina ihre Familie und ihren Heimatort hinter sich gelassen um allein neu anzufangen. Doch als ihr Vater tödliche verunglückt muss sie zurückkehren, um sich um ihre Nichte zu kümmern. Als auch diese plötzlich entführt wird, glaubt Katharina nicht mehr mehr an Zufälle. Irgendjemand spielt ein grausames Spiel mit ihrer Familie.

Die Geschichte kommt mit diversen Erzählperspektiven daher, von denen nicht alle sofort eine sichtbare Verbindung zur Familie Holten aufweisen. Besonders bei einem Handlungsstrang konnte ich lange nicht zuordnen, welchen Zweck er erfüllen soll, was die Handlung schon recht überladen macht.

Die Kernhandlung ereignet sich innerhalb von 48 Stunden, in denen es unzählige Tote und Verletzte gibt, was den Eindruck vermittelt, dass mit dieser überbordenden Gewalt Spannung erzeugt werden soll. Funktioniert nicht in jedem Fall.

Das Motiv, dass sich nach und nach herauskristallisiert ist durchaus spannend und perfide angelegt. Vor allem weil bis zum Schluss offen bleibt, was wirklich geschah. Das gibt dem ganzen einen sehr gelungenen Twist. Gleichzeitig werden innerhalb der Handlung diverse Nebenschauplätze aufgemacht und Figuren eingeführt, die dann kaum weiter eine Rolle spielen. Für mich waren diese ganzen Irrungen und Wirrungen ein bisschen zu viel des Guten.

Das Buch liest sich schnell und flüssig und die Auflösung kam für mich tatsächlich überraschend. Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt, auch weil so viel passiert, dass der Spannungsfaden nie abreißt. Weniger und dafür pointierter wäre hier aber mehr gewesen.

Bewertung vom 22.09.2024
Season Sisters – Herbstschatten (MP3-Download)
Helford, Anna

Season Sisters – Herbstschatten (MP3-Download)


weniger gut

Über die Handlung dieses dritten Bandes war ich zugegebenermaßen sehr überrascht. Spielt die Herkunftsgeschichte der Mutter laut Klappentext doch eine essenzielle Rolle, schiebt sich in meinen Augen sogar vor die Handlung rund um Autumn selbst. Dabei hat man in den zwei vorherigen Bänden quasi überhaupt nichts über die Eltern erfahren, mit Ausnahme ihres exzessiven Lebensstils. Tatsächlich kam die Mutter selbst aber eigentlich wieder überhaupt nicht vor, es geht in Rückblenden um die Geschichte von Autumns Urgroßmutter. Ein tatsächlicher Bezug zur Gegenwartsgeschichte war eigentlich nicht wirklich vorhanden.

Zum Inhalt: Autumn ist die jüngste der Season Sisters und war bisher für die Führung des Hofes ihrer Eltern verantwortlich. Als dieser zu einem Hotel umgebaut werden soll, findet Autumn eine Anstellung auf Daffodil Castle, wo sie auf überraschende Informationen zu ihrer eigenen Familiengeschichte stößt.

In diesem Band nahm der Handlungsstrang der Vergangenheit für mein Gefühl übermäßig Raum ein. Ich fand die Handlung rund um Mathilda prinzipiell nicht schlecht, aber auch sehr vorhersehbar. Es tat mir sehr leid, wie sie zum Spielzeug der Männer wurde. Die ganze Geschichte hat irgendwie einen wehmütigen, wenn nicht gar wehleidigen Unterton und vor allem die Geschichte rund um Mathilda fand ich irgendwann wahnsinnig anstrengend, weil sie sich gefühlt immer im Kreis drehte und Mathilda doch stets Spielball mächtiger, egoistischer Männer blieb. Ich war es leid von ihrer naiven „erstmal abwarten ob es noch schlimmer wird“ Strategie zu lesen.

Auch über Autumn hätte ich mich die gesamte Zeit aufregen können. Dass sie ein blauäugiges, naives Schaf ist, klingt ja bereits in den vorhergehenden Büchern an, aber das ganze Ausmaß dessen hat mich echt wütend gemacht. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und muss gestehen, dass die Stimme der Sprecherin dazu beigetragen hat, dass Autumn eher schlicht wirkte. Für mich war sie als Protagonistin kein Vergleich zu Summer und Spring, deren Geschichten ich wirklich toll fand.

Das Buch lässt mich eher enttäuscht zurück. An sich fand ich das Thema der Frauenschicksale der Familie im Laufe der Zeit einen interessanten Erzählansatz, den Fokus fand ich dabei aber enttäuschend gesetzt. Nachdem ich die ersten beiden Bände so gut fand, ist dieses Buch eher ernüchternd und es ist mir fast schwergefallen, überhaupt bis zum Ende dranzubleiben.

Ich hoffe jetzt, dass der vierte Band der Reihe wieder eine andere Richtung nimmt.

Bewertung vom 22.09.2024
Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1
Cherry, Brittainy

Was wir im Stillen fühlten / Problems Bd.1


ausgezeichnet

Brittainy C. Cherry ist für mich die absolute Romance- Queen, ich liebe nicht alle ihre Bücher, aber die meisten und dieses hier hat mich mal wieder total überzeugt und ins Schwärmen gebracht. Absolut romantisch, herzlich, zuckersüß und eine Achterbahn der Gefühle.

Zum Inhalt: Yara hat es endlich geschafft die Scheidung von ihrem betrügerischen Ex durchzuboxen, doch er lässt sie einfach nicht in Ruhe. Und auch der Rest von Honey Creek liegt ihr damit in den Ohren, ihm noch eine Chance zu geben. Da kommt Alex, Neuling und Restaurantbesitzer gerade recht. Denn wenn sie Cole endgültig loswerden will, braucht sie einen neuen Mann an ihrer Seite, und auch Alex profitiert von diesem Deal.

Ich weiß nicht genau wieso, aber ich fand die Geschichte hatte einen eher deprimierenden Anfang und ich war nicht so sicher, ob mich das ansprechen würde. Aber dann trifft Yara auf ihre neuen Nachbarn. Und plötzlich wird es ziemlich heiß in Honey Creek.

Teresa ist echt so ein geniales Goldstück, ich könnte diese Frau knutschen. Und nicht mur sie, einfach alles an dieser Geschichte ist so unermesslich herzlich. Also natürlich alles außer den kleingeistigen, engstirnigen Bewohnern der Stadt, die mich anfangs einfach nur wütend gemacht haben. Ehrlich gesagt ist dieses Buch ein ziemliches Gefühlschaos, aber im besten Sinne.

Es gibt nicht nur enemies-to-lovers (oder so ähnlich), sondern auch Fake-Dating- zwei meiner absoluten Lieblingstropes. Und Alex- oh mein Gott, Alex. Bin ihm ja völlig verfallen, einmal einpacken zum Mitnehmen bitte. Ich liebe seine grummlige Seite, die er allen mur Yara nicht präsentiert und sein großes, weiches Herz. Hach, ich könnte schon schmachten.

BCC hat hier mal wieder gezeigt, wieso sie die Queen of Hearts ist. Ein wundervolles Buch.

Bewertung vom 22.09.2024
Ein menschlicher Fehler
Kim Hye-jin

Ein menschlicher Fehler


sehr gut

Dieses Buch beleuchtet das Thema des Ausgestoßen seins, von Außenseitertum und davon, dass irgendwann da draußen jemand wartet, für den man bestimmt ist und dass Empathie und Zugehörigkeit viele Facetten haben. Ein sanftmütiger Roman über Freundschaft, Schuld und Vergebung.

Zum Inhalt: Psychotherapeutin Hae-Su verlässt nach einem Vorfall, der sie den Job und ihre Beziehung gekostet hat, das Haus nur im Schutz in der Nacht. In ihrer Isolation schreibt sie Briefe, die sie nicht abschickt. Eines Nachts trifft sie auf ein junges Mädchen, das auch allein durch die Straßen streift und sich um die Straßenkatzen kümmert. Und in ihr erkennt Hae-Su, etwas, das sie auch im Spiegel sieht und nimmt sich ihrer und der Straßenkatzen an.

Vielmehr als die eigentlich Haupthandlung offenbaren die eingefügten Briefe den Charakter und die Geschichte der Protagonistin. Hae-Su ist eine aufgeschlossene Protagonistin, die durch die Handlung hinweg ihr eigenes Schicksal zu begreifen und zu verarbeiten versucht.

Ich mag es, dass der Streuner, Beziehungsweise die Beziehung zu diesem, auch gut symbolisiert, wie Hae-Su sich Stück für Stück aus ihrem Schneckenhaus und zurück ins aktive Leben kämpft. Es wird hier sehr ruhig und feinfühlig erzählt, die sanften Zwischentöne verdeutlichen nicht nur die Situation in der Hai-Su befindet, sondern sie geben auch ein Sinnbild unserer Gesellschaft wieder.

Unbedachte Handlungen und ihre Konsequenzen, die Reichweite von Skandalen; befördert durch das Internet werden hier sehr eindrücklich vermittelt. Hae-Su reflektiert zwar auch ihr eigenes Handeln, aber hauptsächlich den Umhang anderer damit und ihre Reaktion auf Hae-Su, welche diese als großes Unrecht empfindet. Nur im Umgang mit Se-I wirkt sie zunehmend selbstlos, fast selbstvergessen. In der Interaktion mit dem Mädchen blüht sie auf, schöpft neue Kraft wieder anderen eine Stütze zu sein.

Ich mochte dieses ruhigen Roman über das Ausgestoßen sein, die Folgen davon und die Kraft der Freundschaft.