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CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 852 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Verborgen“ ist der dritte Band der Island-Krimis von Eva Björg Ægisdóttir erschienen. Die Bücher stellen abgeschlossene Fälle dar und da sich auf privater Ebene der Ermittler wenig tut und man gute Zusammenfassungen dazu in jedem Buch erhält, kann man bei dieser Reihe gut quereinsteigen. Nachdem ich den zweiten Band nicht ganz so interessant fand, hat mich dieser hier wieder total abgeholt. Es wird wendungsreich, düster und sehr packend.

Zum Inhalt: ein Brand und ein toter Jugendlicher. Doch irgendwie passt das Gesamtbild des Falls nicht zusammen und gibt den Ermittlern Rätsel auf. Wieso musste der Junge sterben und was hatte er zu verbergen? Als plötzlich der Verdacht naheliegt, dass es einen weiteren Mord gegeben haben könnte, muss Kommissarin Elma mal wieder vor ihrer eigenen Haustür ermitteln.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei eine davon die Erfahrungen einer jungen Holländerin in Akranes beleuchtet. Das Buch befasst sich also quasi mit zwei Fällen, die am Ende stimmig zusammengeführt werden. Ich finde die Grundstimmung im Buch wieder total gelungen. Akranes ist kein großer Ort, man kennt seine Nachbarn und es gibt viele Verstrickungen der einzelnen Personen. Das schafft eine Atmosphäre des Misstrauens, denn der Mörder muss einer von ihnen sein.

Elma mochte ich bereits in den vorherigen Bänden als Ermittlerin ganz gerne, aber mit diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass sie endlich auf persönlicher Ebene nahbar wird. Ihre eigene Story nimmt aber nur wenig Raum ein, im Fokus steht ganz klar der Fall selbst, was ich gut finde.

Das Ende war in Augen sehr überraschend, die Autorin hat es absolut geschafft, mich in die Irre zu führen. Sehr stimmungsvoll, fesselnd und gewohnt düster ist dieser Band wieder richtig gut gewesen.

Bewertung vom 19.02.2024
SCHNEEFIEBER
Kristian, Giles

SCHNEEFIEBER


ausgezeichnet

Ich liebe ja diese frostigen, düsteren, nordischen Thriller. Und dieses Buch ist bildlich wie ein Film. Ich konnte das Szenario praktisch vor meinen Augen ablaufen sehen. Schön rasant erzählt und bis zum Ende durchweg spannend. Eine atemlose Jagd durch endloses Weiß- klare Empfehlung für alle Fans von Norwegen-Krimis und solche, die es werden wollen.

Zum Inhalt: Es sollte ein Neuanfang für Erik und seine Familie werden; ein Ferienhaus in Norwegen das abenteuerliche Schneetage und gemütlich Kaminstimmung verheißt. Doch als Erik und seine Tochter bei einem Skiausflug etwas beobachten, was nicht für ihre Augen bestimmt ist, beginnt eine Hetzjagd ums nackte Überleben.

Die Stimmung im Buch ist düster, getrieben und absolut nervenaufreibend. Die Probleme auf die Erik und seine Tochter während ihrer atemlosen Flucht stoßen, wirken sehr authentisch auf mich. Falls man sich jemals fragen sollte, was bei einem Skiausflug alles schiefgehen kann, sollte man dieses Buch als Referenz lesen. Das Szenario selbst ist natürlich sehr überspitzt, vor allem als Erik das ganze Ausmaß dessen erfasst, in was sie da hineingestolpert sind. Ich hatte erst erwartet, dass dieses Katz-und-Maus Szenario irgendwann seinen Reiz verliert, da aber immer wieder neue Weggefährten, Hindernisse und Problemstellungen auftauchen, bleibt es durchweg interessant und spannend.

Neben der Haupthandlung rund um die Flucht gibt es bei Erik noch eine persönliche, emotional belastete Nebenhandlung, die sich rund um seinen Gewissenskonflikt dreht. Sein innerer Zwist ist sehr anschaulich, beinahe greifbar umgesetzt. Dadurch habe ich nochmal einen intensiveren Zugang zu Erik gefunden, was mir gut gefallen hat.
Außerdem wird durchweg mit kleinen Hoffnungsschimmern gespielt, ein kurzes Aufatmen, bevor die Welt wieder in Angst und Chaos versinkt.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und der Sprecher hat hier ganze Arbeit geleistet. Durch seine Stimme hat er Erik und seine innere Zerissenheit für mich zum Leben erweckt. Großartig vertont, ich hatte teilweise echt Gänsehaut beim Zuhören.

Für mich ein absolut spannendes, mitreißendes Buch. Atmosphärisch umgesetzt und mitreißend konstruiert.

Bewertung vom 19.02.2024
You Let Me In
Clarke, Lucy

You Let Me In


ausgezeichnet

Lucy Clarke ist für mich ein Garant für erstklassige Psychothriller. Und damit meine ich Gaslighting und unzuverlässige Erzähler vom allerfeinsten. Ein Genuss für Fans des blanken Wahnsinns und der undurchsichtigen Spielchen.

Zum Inhalt: seit es mit Elles Karriere steil bergauf ging, scheint sie ihr restliches Leben vor die Wand zu fahren. Und ihr Küstenhaus, dass Zuflucht und Heimat sein sollte, fühlt sich plötzlich seltsam falsch an. Fast so, als würde darin jemand sein perfides Spiel mit Elle treiben.

Das Buch wartet mit einer interessanten Erzählweise auf: nicht nur erlebt man die Geschichte aus Elles Perspektive in zwei Zeitebenen, es gibt auch eine weitere fremde, bedrohliche Perspektive, die nichts Gutes erahnen lässt. Damit wird die allgegenwärtige Präsenz des Eindringlings noch mehr verstärkt und eine beklemmende Grundstimmung geschaffen.

Die Atmosphäre im Buch ist zum Zerreißen angespannt, befremdlich und unangenehm. Es wird auf subtile Art eine Bedrohung aufgebaut, die aber nur indirekt greifbar ist. Und gleichzeitig muss man sich unweigerlich immer fragen, was davon real ist und was sich nur in Elles Kopf abspielt, die sich zunehmend beobachtet und verfolgt fühlt. Das ist wirklich stark erzählt und stimmungsvoll umgesetzt.

Das Ende war für mich nochmal ein absoluter Knaller und sehr wendungsreich ausgestaltet. Ich hab mit vielem gerechnet, aber das hab ich überhaupt nicht kommen sehen. Hier wurden wirklich gut falsche Fährten ausgelegt und ich bin der Autorin voll auf den Leim gegangen. Vor allem der paranoide Erzählstil und die unterschwellige Bedrohung wirkten auf mich sehr mitreißend. Ich liebe diese Bücher, die es schaffen auch dem Leser ein ungutes Gefühl zu vermitteln. Ich war echt total drin in der Handlung.

Großartiges Buch von Lucy Clarke, das ich Fans von "Intruder-Geschichten" nur empfehlen kann.

Bewertung vom 19.02.2024
Schicksalsfeder / Die Legende des Phönix Bd.2
Milán, Greta

Schicksalsfeder / Die Legende des Phönix Bd.2


sehr gut

„Die Legende des Phönix- Schicksalsfeder“ ist der zweite Band einer Dilogie. Man muss unbedingt Band 1 gelesen haben, weil man sonst storytechnisch schnell verloren ist. Es geht um den klassischen Kampf zwischen zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit.

Zum Inhalt: nach dem Rogueangriff auf das Hauptquartier der Phönixkrieger ist Eden entschlossen wie nie die versteckte Phönixfeder zu finden. Und sei es nur um sich von der Trauer und dem Schmerz abzulenken. Doch dann ist Kane zurück und mit ihm all die Gefühle, die Eden zu vergessen versuchte. Können sie sich gemeinsam der Dunkelheit stellen?

Die Story beginnt da, wo Band 1 endet, was für mich erstmal schwierig war, da es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe. Aber nach ein paar Seiten bin ich gut reingekommen. Dir Kapitel sind angenehm kurz und wieder aus Sicht von Eden und Kane geschrieben, wobei Edens Perspektive überwiegt.

Für meinen Geschmack hatte die Suche nach der Feder ein paar Längen, einfach weil sie auch so willkürlich ausgelegt war. Wirkte einfach ein bisschen wie ein Versuch, die Seiten zu füllen. Was mir aber stilistisch gut gefallen hat, waren die Traumsequenzen mit denen Eden mehr über den Phönix und die Phönixmagie erfahren hat. Generell ist der Schreibstil sehr bildhaft, besonders auch was die Actionszenen angeht.

Auch die dunkle Bedrohung durch die Rogues und alles was mit ihnen zusammenhängt fand ich spannend angelegt und am Ende auch schlüssig zusammengeführt. Das Ende selbst fand ich ja ein bisschen zu kitschig und auch sehr idealisiert. War irgendwie absehbar, dass es so kommt. Tut dem ganzen keinen Abriss, aber ich empfinde sowas immer als „weichgespült“.

Insgesamt fand ich den zweiten Band nicht ganz so stark wie den ersten, aber trotzdem unterhaltsam und angenehm zu lesen. Ein guter Abschluss für die Dilogie.

Bewertung vom 14.02.2024
Only One Song   Only one Letter   Only One Note – 3 Romane in einem eBook! (eBook, ePUB)
Goldberg, Anne

Only One Song Only one Letter Only One Note – 3 Romane in einem eBook! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Only-Reihe von Anna Goldberg hat mich wahnsinnig überrascht. Ich lese inzwischen nicht mehr ganz so gern NA/YA-Bücher, weil ich an die Themen der Zielgruppe nicht mehr so ganz rankomme und sie oft weichgespült finde. Diese Reihe überraschend hat mit ihrer Tiefgründigkeit und dem übergreifenden Thema, das alle drei Bücher miteinander verbindet. Man kann die einzelnen Bände durchaus gut unabhängig voneinander lesen, weil die Geschichten in sich abgeschlossen sind, ich empfehle aber dringend sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um ihr ganzes Ausmaß richtig greifen zu können.

In allen drei Bücher gibt es wiederkehrende Elemente und auch Gastauftritte von Figuren, ich mochte es aber wahnsinnig gerne, dass jedes Buch ein eigener Mikrokosmos ist, der auch in den Kernthemen jedes Mal einen anderen Fokus legt. Persönlich war Band 3 mein Highlight unter den drei Bänden, aber alle drei haben mir ausgesprochen gut gefallen.

Generell finde ich die Atmosphäre in allen drei Büchern eher melancholisch, gleichzeitig gibt es immer wieder süße, hinreißende und herzerwärmende Momente und die Charaktere sind insgesamt mit viel Liebe zum Detail ausgestattet.

In Band 1 bin ich noch relativ blauäugig hineingelaufen, ab Band 2 war ich deutlich stärker auf der Hut und habe nach versteckten Hinweisen gesucht. Ich fand die Geschichten sehr fesselnd und habe sie quasi durchgesuchte. Wobei ich auch hier sagen muss, dass ich besonders bei Band 3 kurze emotionale Erholpausen brauchte. Mich haben die Stories schon auch mitgenommen und wirklich berührt. Hatte selten so viel Pipi in den Augen wie bei dieser Reihe.

Wirklich absolut lesenswert, toll geschrieben, sehr wendungsreich und ganz großes Gefühlskino!

Bewertung vom 14.02.2024
Only One Song
Goldberg, Anne

Only One Song


sehr gut

Ich bin ehrlich, vom Trope her war ich erstmal skeptisch, weil ich mit Rockstars, ihrem Lifestyle und Image einfach gar nichts anfangen kann. Aber zum Glück erfüllt dieses Buch einfach keins dieser Klischees, nicht mal ansatzweise. Stattdessen hat es mich auf so viele andere Arten völlig zerstört, die nichts mit der eigentlichen Lovestory zu tun haben- klasse Leistung eine so packende, emotionale und wendungsreiche Rahmenhandlung zu schaffen.

Zum Inhalt: Während Theo versucht sich über ihre Zukunft klarzuwerden, jobbt sie in einer Bar und lernt dabei Winston kennen, den sie fälschlicherweise für eine Aushilfe ist. Dabei entpuppt er sich als Drummer einer aufstrebenden Band und schnell kommen sich die beiden näher. Aber die anstehende Tour droht die beiden wieder auseinanderzureißen.

Ich mochte die Chemie zwischen den Protagonisten total gern. Vor allem auch weil Theo so rational an das Thema Beziehung rangegangen ist, was mir total erfrischend schien, gegen all die NA/YA-Protas die nach drei Tagen von der großen Liebe reden. Das sanfte Annähern und die Vertrauensbasis die Winston und Theo schaffen- das hat mir richtig gut gefallen.

Ein richtig heftiges Stilmittel fand ich die SMS-Nachrichten, die jedes Kapitel begleiten, zusammen mit der Kapitelüberschrift die eine Art Countdown runterzählt. Anfangs war ich total ratlos was es damit auf sich hat, weil es ein bisschen kryptisch ist und nicht so recht zur Haupthandlung passt. Aber meine Güte, was für eine Wendung! Nichts für schwache Nerven. Das Ende hat mich völlig fertig gemacht, absoluter Mindf*ck in dem sonst eher ruhigen, melancholischen Buch.

Das Buch war toll geschrieben, an vielen Stellen emotional, hatte aber auch echt cute Schmunzel-Momente. Ich konnte mit Theo gut mitfühlen und bin Winston einfach auch total verfallen. Gerne mehr davon.

Bewertung vom 11.02.2024
Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
Hazelwood, Ali

Bride - Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe


sehr gut

Ich würde ja alles von Ali Hazelwood lesen, einfach weil ich ihren Schreibstil und Humor total mag. Mit „The Bride“ hat sie sich nun in Richtung urban Fantasy vorgewagt, wobei die Fantasyelemente überschaubar sind. Hat mir wieder gut gefallen.

Zum Inhalt: Misery, Tochter des Vampirfürsten, ist eine Außenseiterin unter den Spezies. Denn da sie schon früh als Pfand zur Sicherstellung des Friedens an die Mensch übergeben wurde, hat sie sich ihrer eigenen Art entfremdet. Aber auch unter den Menschen führt sie ein Schattendasein. Und nun soll sie wieder als Pfand dienen und den Werwolf-Alpha heiraten. Und plötzlich ist da nicht nur Pflichterfüllung und Resignation, denn Lowe ist ganz anders als von Misery erwartet. Und auch sie weckt etwas in ihm.

Wie auch in Ali Hazelwoods anderen Büchern ist die Prota eine Außenseiterin und ein Underdog. Misery fühlt sich nirgends wirklich zugehörig. Dadurch ist sie aber offenen als der Rest ihrer Spezies und sie saugt alle Infos, die sie von Lowe kriegen kann auf wie Schwamm und beginnt sich ihre eigenen Gedanken dazu zu machen. Ihr persönlicher Entwicklungsprozess innerhalb des Buches ist absolut greifbar.

Zwischendurch ist die Handlung schon auch irgendwie ein bisschen cringe, aber über weite Strecken eigentlich ganz süß. Was vermutlich auch der zynischen Art von Misery liegt, mit der die alles betrachtet und die im harten Gegensatz zu dem zuckerwattesüßen Mädchen steht, an das sie ziemlich schnell ihr kaltes Herz verliert.

Der Schreibstil ist wieder sehr locker, die Dialoge ungezwungen. Es gibt wieder viel Witz und charmante Wortwechsel, was für mich imm Alis Bücher ausmacht.
Die Fantasy-Elemente hätte ich nicht unbedingt gebraucht, die Handlung hätte auch ohne funktioniert.

Hat mir wieder gut gefallen.

Bewertung vom 11.02.2024
Kuss der Dämonen / Darkest Queen Bd.1
MacKay, Nina

Kuss der Dämonen / Darkest Queen Bd.1


sehr gut

Romantasy ist eines dieser Subgenres, die ich sehr angenehm zu lesen finde, weil die Fantasykomponente dem ganzen einen interessanten und spannenden Touch gibt, aufgrund des Lovestory-Charakters aber meist eher einfach konstruiert und vom Worldbuilding her leicht verständlich ist. So auch hier: es ist mir sehr leicht gefallen in die Geschichte und das Magie-Konzept hereinzufinden. Und die Story selbst, sowie die Charakterentwicklung haben mir gut gefallen.

Zum Inhalt: 42 junge Frauen, die die Frau des Prinzen und damit diezukünftige Königin werden wollen und ein hartes Auswahlverfahren. Doch nicht jede von ihnen ist, wer sie zu sein vorgibt. Unter anderem Halbdämonin Skylar, die ihren ganz eigenen Plan verfolgt. Und der beinhaltet den Tod des Prinzen. Doch je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, umso weniger kann sie sich vorstellen, diesen Plan in die Tat umzusetzen.

Ich liebe ja Geschichten, in denen die Figuren nicht einfach gut oder böse sind, sondern auch das ganze Spektrum dazwischen bedienen. Auch die Entwicklung der Charaktere selbst ist für die Hauptfiguren gut ausgearbeitet und besonders Skylar ist mir schnell ans Herz gewachsen.

Was mir an dieser Geschichte richtig gut gefällt ist, dass man durch die gestaltwandlerischen Fähigkeiten der Dämonen nie weiß, wer der ist, der er zu sein behauptet. Das macht die Story spannend und wendungsreich und sorgt für ein paar coole Überraschungsmomente.

Auch die Liebesgeschichte, die sich hier andeutet, hat mir gut gefallen. Einerseits weil es eine sanfte, langsame Annäherung ist und der Rahmenhandlung, sowie Skylars Mission nicht die Show stiehlt und andererseits weil mir das Dreiergespann aus Skylar, Dahlia und Read so gut gefallen hat. Ich hoffe, dass wir da noch einiges mehr von bekommen.

Die Geschichte war kurzweilig und flüssig zu lesen, hatte neben ein paar amüsanten Momenten auch viel Spannung und überraschende Twists zu bieten und macht Lust auf mehr. Freue mich schon auf Band 2, den ich unbedingt lesen will

Bewertung vom 11.02.2024
Strong & Weak / Coldhart Bd.1
Kiefer, Lena

Strong & Weak / Coldhart Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem die Westwell-Reihe mich absolut begeistert und vom Hocker gehauen hat, habe ich mich tierisch auf die Auskopplung mit Elijah in der Hauptrolle gefreut. Und meine Erwartungen wurden absolut nicht enttäuscht: große Emotionen, liebenswerte Figuren, Upper-Eastside-Flair und Suspense Faktor- ich liebs total.

Zum Inhalt: nachdem Elijah im Alter von neun Jahren entführt und erst nach zehn Tagen gerettet wurde, lebt er in ständiger Angst. Und obwohl er seine PTBS inzwischen gut im Griff hat, basiert sein Leben vor allem auf Routinen und Regeln. Und eine davon lautet: verliebe dich nicht. Bis er auf Felicity trifft.

Die Story rund um Elijah wurde ja bereits in der Westwell-Reihe angeteasert und ich fand diesen Aspekt der Handlung da schon richtig spannend. Nun steht er endlich im Fokus. Und das ist echt hart, seine Flashbacks in die Vergangenheit zu lesen. Gleichzeitig gefällt mir dieses Crime/Suspense Faktor an der Reihe so unglaublich gut, weil er ihr nicht nur Spannung, sondern auch Tiefe verleiht.

Die beiden Protas sind wieder absolut hinreißend, aber ich hab mein Herz ja auch direkt an die Eastie Boys verloren. Finde diese Art Friendship Goals ins YA/NA-Geschichten immer so schön und auch so wichtig nen Fokus auf andere Beziehung außerhalb der Romance zu legen. Das Buch schafft es den Spagat zwischen unbeschwerten Szenen und Deep Talk zu meistern und ist mir wieder total ans Herz gegangen.

Das Ende ist zwar eine Art Cliffhanger, aber eigentlich kann man sich ja genau denken, was da abläuft. Freue mich trotzdem wahnsinnig auf Band 2 und finde die Story wieder sehr mitreißend. Nach Westwell konnte mich auch der Auftakt der Soldhart-Reihe wieder absolut überzeugen und ich will unbedingt mehr davon.

Bewertung vom 11.02.2024
Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten
Dara, Domenico

Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten


ausgezeichnet

Ich hab mich quasi schon in den Titel des Buch verliebt, also war es eigentlich nicht verwunderlich, dass ich auch den Rest geliebt habe. Es ist eine wundersame, verträumte Geschichte, über einen besonderen Ort, die Liebe zu Büchern und die Nostalgie der Liebe. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird sein Leben bereichern, denn ich denke, dies ist eins dieser die hängen bleiben und an die man immer wie zurückdenkt.

Zum Inhalt: Timpamara, ein kleines Dorf in Italien. Eine Papierfabrik und später eine Papierpresse waren der Grund, warum die Leute im Ort in Büchern nicht nur eine Lebensgrundlage gefunden haben, sondern ihnen auch ihre ungewöhnlichen Namen verdanken. Astolfo Malinverno war das Kind eines Fabrikanten und einer Frau die Bücher liebte. Und jetzt ist der Bibliothekar. Doch als er plötzlich auch zum Friedhofswärter wird, nimmt sein Leben eine ungeahnte Wendung und Aastolfo erfährt, was Liebe bedeutet.

Ich mochte den ruhigen, völlig unaufgeregten Erzählstil. In Timpamara nehmen die Dinge einfach ihren Lauf und die Menschen ebenso. So skurril wie der Ort selbst, die Namen seiner Einwohner und das zentrale Freidhofs-Thema zuerst anmuten mögen, so schaffen sie doch schnell ein Bild der Vertrautheit. In Timpamara hat alles seinen Platz- vor allem der Tod.

Das Ableben als Leitmotiv scheint erstmal ein merkwürdiger Ausgangspunkt für eine Liebesgeschichte zu sein, gibt ihr aber gleichzeitig auch etwas philosophisches, einen Hauch Nostalgie und eine Prise Was-wäre-wenn. Hat mir richtig gut gefallen, dass Astolfos Idealisierung der ihm unbekannten Emma überhaupt nichts Anstößiges hat, sondern stattdessen sanftmütig und ehrehrbietend wirkt. Die Melancholie des Todes ist an vielen Stellen im Buch präsent, wird von die Figuren aber angenommen, was dem Tod seinen Schrecken nimmt.

Gleichzeitig hatte das Buch etwas schelmisches, da auf dem Friedhof nicht nur Tote beerdigt werden und die von Astolfo verfassten, literarischen Todesanzeigen waren mein kleines Highlight. Aber auch die rästselhafte Geschichte um die schöne Unbekannte konnte mit abholen und begeistern. Ein Buch, das nachklingt und mir wahnsinnig gut gefallen hat.