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iGirl
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Bad Nauheim

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2021
Die Wohlstandsillusion (eBook, ePUB)
Herold, Thomas

Die Wohlstandsillusion (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Thomas Herold zeichnet ein visionäres Bild für einen Weg heraus der Wohlstandsillusion. Ausgehend von Prinzip, Funktionsweise und Folgen der Geldvermehrung und der Konsum- und Unterhaltungsorientierung der Menschen (erinnert mich an: "Brot & Spiele") zeigt er Lösungsansätze auf. So weist er darauf hin, dass nicht der Beruf sondern die Berufung Erfüllung bringen und wie wichtig das Einbringen und der Einsatz für das allgemeine Wohl sind. Sehr schön fand ich die Aussage, dass es 100 Greta Thunbergs brauche, um die großen Probleme der aktuellen Zeit anzugehen. Nicht Wettbewerb, sondern Moral sollte für eine zukunftsweisende Zivilation das Credo sein, basierend auf langfristigem, generations- und ressourcenorientiertem Denken.

Für mich bietet das Buch eine gute Ergänzung zu diskutierten Lösungen für die vielen dringlichen aktuellen Fragen. Es könnte ruhig noch mehr Seiten haben in dem die guten Denkansätze vertieft werden.

Bewertung vom 16.01.2021
Vati
Helfer, Monika

Vati


ausgezeichnet

Ein großer Lesegenuss!

Aufgrund des Covers hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen. Doch dann hätte ich auf einen wahren Lesegenuss verzichten müssen. Vati ist ein Buch mit einer Sprache die einen umhüllt.

Geschildert wird aus Sicht der Autorin ihre Familiengeschichte die nicht nur um 'Vati' und 'Mutti' kreist, sondern die Onkels und Tanten mit Partnern, die Geschwister und die 'Stiefmutti' einschließt. Vati, der die Bücher liebt und die Mutti und irgendwie auch die Kinder und an dessen Tod Bücher sogar beteiligt sind. Vati der wenig spricht und den die Töchter erst sehr spät wirklich "kennenlernen".

Vati und Mutti lernen sich im Krieg im Lazarett kennen. Beide kommen aus armen Familien. Die Liebe und die Fähigkeit Vatis schaffen der Familie unbeschwerte Jahre in den Bergen. Vati leitet ein Versehrtenerholungsheim. Bei der Schilderung der steilen Wiese vor dem Heim möchte man sich am Liebsten mit den Kindern hineinlegen und die Gerüche und Farben in sich aufnehmen. Nach dem Tod der Mutter bleibt der kleine Bruder bei der Tante Irme. Die 3 Mädchen werden von der Tante Kathe aufgenommen. Mit der Beschreibung zur beengten Wohnsituation bei der Tante (3 eigene Kinder, den kettenrauchenden Mann und den zahlreichen Besuchen der Onkels und Tanten) scheint man die Zigarettenrauchwolken in der kleinen Küche zu spüren. Trotzdem erfahren die Mädchen eine Art Zuhause und Zusammengehörigkeit die sie stützt. Erst nach Jahren sehen sie Vati wieder. Er heiratet 'Stiefmutti' und die Kinder kommen wieder zurück in die gemeinsame Familie.
In wenigen Momenten reflektiert die Autorin zu ihrer späteren eigenen Familie. In einem der Absätze wird der Leser unerwartet mit dem Tod der Tochter Paula konfroniert und man hält den Atem an.

Monika Helfer ist es mit diesem Buch gelungen, ohne die oft langatmigen Ausschweifungen von Familiengeschichten, eine gefühlvolle jedoch niemals schwülstige Erzählung ihres Heranwachsens in einer durchaus nicht rosaroten 'Familienwolke' in Worte zu fassen, die einfach nur Spaß zum Lesen machen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2021
Der Wal und das Ende der Welt
Ironmonger, John

Der Wal und das Ende der Welt


ausgezeichnet

Zweimal hatte ich das Buch im Buchladen in der Hand bevor ich es beim dritten Mal mitgenommen habe. Und das war kein Fehler!
Es scheint fast visionär zu sein wie eine Grippe die Welt beeinflußen wird. In die Zukunft zu schauen ist Joes Aufgabe als Mathematiker einer Investmentfirma. Das entwickelte Programm 'Cassie' liefert erschreckende Ergebnisse. Dann finden wir Joe gestrandet an der Küste der kleinen 300-Seelen-Gemeinde St. Piran an der Küste Cornwalls, die ihn herzlich aufnimmt. Innerhalb kurzer Zeit kennt er quasi jeden bei Namen. Und da ist ja noch der Wal und dessen Rettung durch die Gemeinde. Doch dann kommt die Grippe über England und die Welt und St. Piran, die Tausende Menschen innerhalb kürzester Zeit sterben lässt. Dann ist der Strom weg und das Wasser und der Treibstoff geht zur Neige mit allen Folgen. Stimmen die Voraussagen Cassies und wie werden die Menschen in dieser Pandemie reagieren?
Die Geschichte ist wunderbar geschrieben und erzählt von Freundschaft und ein wenig von Liebe, vor allem von Zusammenhalt und ein wenig von Egoismus. Bis zum Ende fand ich, dass es einfach eine spannende, leider momentan auch ziemlich realitätsnahe, Erzählung ist und hatte das Buch nach wenigen Tagen fertig.
Ein kleiner Wermutstropfen: gegen Ende bedient sich der Autor, John Ironmonger, noch eines Klischees, das er sich meiner Meinung nach hätte sparen können. Es geht um die letzten Sätze von Joes Mutter im Angesicht ihres Todes an seine Schwester und an ihn. Er befeuert das klassische Mann/Frau-Klischee, naja - wer's wissen will muss das Buch lesen.
Trotzdem von mir ein: 'Daumen hoch'

Bewertung vom 02.01.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Chapeau - ein Debüt erster Klasse !

Chapeau, liebe Alena Schröder. Mit diesem Debüt haben Sie sich einen der ersten Plätze für mich in der Liste der Neuerscheinungen erobert. Bereits die Leseprobe des dtv hatte mich auf das Buch neugierig gemacht, obwohl der Titel des Buches und auch das Cover mich erst mal nicht zum Hingreifen im Regal veranlasst hätte. Was ich allerdings bitte bereut hätte.
Die generationsübergreifende Geschichte von 4 Frauen, Hannah die Enkelin, Silvia die Mutter, Evelyn die Oma, Senta die Urgroßmutter ist in einem flüssigen Schreibstil geschrieben. Die spannende Erzählung, die zwischen den Zeiten wechselt, ließ mich das Buch nicht zur Seite legen, so dass ich es in nur 2 Tagen ausgelesen hatte und es sehr schade fand, dass das Buch nicht noch ein wenig dicker war.
Die Geschichte schildert Leid, aber auch Freude der einzelnen Figuren. Jede einzelne Frau ist stark auf ihre individuelle Weise und nein, keine der Frauen ist eine Supermutter und doch dringt immer wieder das Gefühl der Mütter für das eigene Kind durch. Jedoch völlig ohne das, oft in Familiengeschichten, große Pathos. Auch hat die Erzählung keinerlei ausschweifende Längen. Obwohl das Grauen des Nationalsozialismus seine hässlichen Seiten in der Geschichte zeigt gelingt es der Autorin diese durch erzählende Schilderungen des Erlebens der Protagonisten anzusprechen und für den Leser erträglicher zu machen. Teilweise ist die Spannung so hoch wie in einem Krimi. Interessant fand ich die Rahmengeschichte um das vermisste Bild, das dem Roman den Titel lieferte. Gerade Vermeer mit seinen weniger als 40 bekannten Werken eignet sich hervorragend für die Frage wo dieses Bild geblieben sein mag. Ein weiterer Grund das Buch unbedingt zu lesen.

Bewertung vom 27.12.2020
Der Kaffeedieb
Hillenbrand, Tom

Der Kaffeedieb


ausgezeichnet

Da kann man den Kaffeeduft direkt riechen.

Aus diesem Buch schlägt einem der Kaffeegeruch direkt entgegen. Die plastische Erzählung führt uns ins 17. Jahrhundert mit all seinen Unzulänglichkeiten, Schäbigkeiten und der doch großen Faszination. Der Lesende sitzt mit dem Protagonisten Obediah Chalon quasi mit im Kaffeehaus, leidet mit ihm unter den Schlägen und Torturen und fiebert mit ob das Husarenstück des Diebstahls von Kaffeepflanzen von den Türken gelingen wird. Alles andere als freiwillig lässt er sich auf die gefährliche Expedition ein. Die Handlung ist sehr spannend, teilweise ist die Erzählung vielleicht etwas langatmig. Schade nur, dass man die weiblichen Schlüsselfiguren vermisst. Dennoch ist das Buch für Liebhaber des historischen Romans ein echter Leckerbissen die einen für viele spannende Lesestunden in einer vergangene Epoche entführt.

Bewertung vom 27.12.2020
Erinnerungen aus Glas
Dobson, Melanie

Erinnerungen aus Glas


ausgezeichnet

Bitte mehr davon

Nach dem Lesen der Leseprobe kann ich sagen, dass ich dieses Buch lesen werde.
Bereits in den ersten beiden Kapiteln gelingt es der Autorin den Lesenden zu fesseln. DIe Beschreibungen zahlreicher Details sind genau aber dennoch niemals langweilig stattdessen so anschaulich, dass man denkt man könne den Gegenstand greifen oder das Gefühl gerade selbst erleben.
Die geschnitzten Initialen an der Brücke als Zeichen der ewigen Freundschaft von Klaas und Josie mit ihrem Bruder Samuel und die Leichtigkeit des Kennenlernens zwischen Josie und Eliese ... doch was entwickelt sich zwischen Eliese und Samuel ?
Im zweiten Kapitel treten viele neue Figuren in der Geschichte auf, wobei Marcella, die Großmutter von Ava, die Schlüsselfigur ist. Hier findet der Lesende heraus, dass Ava die Rolle der Ungeliebten in der Familie einnimmt.

Die Erzählung ist so gut geschrieben, so dass man das Buch auch gerne nach einem anstrengenden Arbeitstag zur Hand nimmt und sich herrlich in die Geschichte hinein ziehen lassen kann.

Bewertung vom 27.12.2020
Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch macht das Lesen aufhören schwer. Von Anfang startet die Geschichte mit einer hohen Dynamik. In den ersten Kapiteln werden die Protagonisten der Geschichte mit ihren jeweiligen Besonderheiten eingeführt und gleichzeitig der erzählerische Spannungsbogen aufgebaut, der den Lesenden vollständig in die Geschichte eintauchen lässt.
Alles dreht sich um einen um Jahre zurückliegenden ungeklärten Mordfall an einem Anwalt in Kopenhagen. Kommissar Schäfer bearbeitete den Fall vor Jahren und verfolgt nun mit seiner Kollegin Lisa den Fall weiter. Heloise Kaldan, die Journalistin, der die Entlassung droht wegen eines unzureichend recherchierten Falles, erhält einen Brief der damals Mordverdächtigen. Wo ist ihr Kollege Ulrich Andersson geblieben, der damals über den Fall berichtete?... und Anna, die versteckt in Cannes lebt wird nun zufällig von einer Touristin erkannt und fotografiert, war sie die Mörderin? Warum schrieb sie an Heloise und wird Anna nun, da sie entdeckt wurde, weiter morden?
Wir sind gespannt wie es weiter geht.