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Benutzername: 
mysticcat
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2015
Bittersweet  (Restauflage)
Beverly-Whittemore, Miranda

Bittersweet (Restauflage)


gut

Das Buch Bittersweet von Miranda Beverly-Whittemore ist eine Übersetzung aus dem Englischen und am 7.3.2015 im Insel Taschenbuchverlag erschienen.
Dieses Buch wir von Evs Zimmerkollegin, Mabel, in der Ich-Perspektive geschrieben und startet mit einem Gespräch der beiden Frauen in deren gemeinsamen Zimmer im Studierendenwohnheim. Die Erzählerin beschreibt sich selbst als eher klein mit kurzen Beinen und etwas mehr Statur, ihre Mitbewohnerin Ev als groß, blond und sehr attraktiv, leider jedoch Raucherin. Die beiden Frauen haben nicht viel miteinander gemeinsam, bis auf das Zimmer. Umso überraschter ist die Hauptperson, als sie zu einem großen Event eingeladen wird. Zu Evs 18. Geburtstag findet die Übergabe eines wertvollen Gemäldes an die Kunstsammlung der Universität statt, da es in ihrer Familie Tradition ist, zur Volljährigkeit ein wertvolles Kunstwerk an eine gemeinnützige Einrichtung zu verschenken, damit es der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Einladung stammte jedoch nicht von Ev, sondern von deren Mutter, die sich "sozial verpflichtet" fühlte, die Mitbewohnerin ihrer Tochter einzuladen. Die plötzlich freundliche Haltung von Ev überrascht die Hauptperson.
Nacheinem Zeitsprung wird die Geschichte im Sommer auf dem Sitz der Familie Winslow, in Winloch, weitererzählt. Ev hat ein heruntergekommenes Haus überlassen bekommen, das sie, so wie es in ihrer Familie Tradition ist, aus eigener Kraft wieder wohnlich machen soll. Ev ist verliebt in John, einen Angestellten. Mabel hat es schwer, Anschluss zu finden, und freundet sich mit Evs alter Tante an, sie sehr exzentrisch ist, und Mabel von einem Familiengeheimnis erzählt. Mabel verliebt sich in Evs Bruder und nach und nach kommen Lügen und Intrigen der Familie ans Tageslicht.
Ein weiteres Kapitel, in dem Mabel mit Evs Mutter spricht, spielt im drauf folgenden Juni. Das Buch endet wieder mit einem Zeitsprung, der allerdings viele Jahre betragen muss, da Mabel zu diesem Zeitpunkt selbst schon Mutter wurde.
Mich hat das Cover angesprochen, diese Leseprobe zu lesen und ich war sehr positiv überrascht von der schönen geschwungenen Schrift als erste Kapitelüberschrift und der sehr angenehm zu lesenden Schriftart mit ausreichendem Zeilenabstand.
Die Geschichte beginnt sehr gut, ich bin sofort in die Handlung hineingefallen und konnte mir die handlungstragenden Personen gut vorstellen. Nach den ersten 50 Seiten, die ich regelrecht verschlungen habe, kam eine etwa 200 Seiten andauernde Durststrecke, auf der ich mich gefragt habe, warum ich nach der Leseprobe dieses Buch unbedingt lesen wollte. Dann folgen die Ereignisse jedoch Schlag auf Schlag – und viel Aufklärung passiert auf wenigen Seiten.
Mir wäre es lieber gewesen, weniger Irrungen und Intrigen in diesem Buch zu finden, dafür jedoch eine lückenlose Aufklärung. Schade finde ich, dass emotionale Ereignisse, wie Begräbnisse, nicht detailliert und dialogisch geschildert werden –dafür hätte gerne der eine oder andere Badeausflug ausfallen dürfen. Hier hätte es viel Handlungsspielraum gegeben, Dialoge einzubauen, die die Beziehung der Personen zueinander besser darstellt und noch mehr Aufschluss über „Nebencharaktäre“ des Buches gibt.
Mein Fazit: Ich kann dieses Buch nicht einordnen – es ist kein reines Drama, kein Frauenbuch, aber auch kein Krimi, obwohl es verschiedene Elemente der einzelnen Stilrichtungen aufweist. Gute Unterhaltung, aber weniger wäre hier meiner Meinung nach mehr gewesen.

Bewertung vom 12.03.2015
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch "Der Kruzefix Killer" von Chris Carter ist 2009 als deutsche Übersetzung des Titels "The cucifix killer" im Ullsteinverlag erschienen, es handelt sich bei diesem Exemplar um ein Taschenbuch. Der weiße Schriftzug mit dem Titel am Cover ist erhöht geprägt, das rote Symbol am Einband vertieft. Dieses Cover alleine hat mich aufmerksam gemacht, da selten bei Taschenbuchthrillern so aufwändige Einbände zu finden sind.

Das Buch ist aus der Sichtweise eines allwissenden Erzählers geschrieben, der hauptsächlich bei Robert Hunter, dem Hauptermittler und Protagonisten des Romans bleibt, aber auch Detailinformation über einige der Opfer in Form von Erlebnisberichten liefert.

Am Anfang des Buches ist man schon ziemlich am Ende der Geschichte: Robert Hunter, Ermittler bei der Mordkommision in LA, bekommt einen geheimnisvollen Anruf des Kruzifixkillers, der seinen Partner Carlos Garcia gefangen hält. Garcia ist an ein Krez genagelt, und Hunter hat die Chance, durch das Drücken eines von vier Knöpfen inneralb von 60 Sekunden seinen Partner zu retten, sollte er jedoch falsch liegen, würden beide bei einer Explosion sterben. Nach diesem imposanen Intro begibt sich der Leser mit dem Erzähler auf eine Rückblende zu der Zeit, wo der Fall begann.

Garcia ist neu bei der Mordkommission in LA, jung, talentiert, und ziemlich frisch verheiratet. Hunter hat seinen Partner verloren und ist wenig begeistert, einen "Grünschnabel", wie er seinen Partner fortan nennt, zu diesem Fall zugewiesen zu bekommen, jedoch möchte Hunter bei der Aufklärung eines Falles mitwirken, der ihn an den angeblich vor bereits einem Jahr verurteilten und hingerichteten Kruzifixkiller erinnert.
Der Mord ist grausam und bestialisch beschrieben, das Auffinden der Leiche mit allen Einzelheiten und der Umgebung. Der Fall entwickelt sich schnell und führt zu Verstrickungen ins Drogenmilieu zum Undercoverboss D- King, auf dessen Mädchen die Beschreibung der Leiche perfekt passt. Hier wird man Zeuge dunkler Machenschaften und kommt mit dem Gesetz der Straße in Berührung. Die Morde häufen sich, und zeitgleich lernt Hunter, der immer allein lebte und das angesichts seines Berufs auch sehr gut findet, die attraktive Isabella in einem Club kennen, die selbst als Lehrende einer Universität tätig ist und die, nachdem sie eine unbeabsichtigte Skizze vom Symbol des Killers findet, glaubt, den Mörder vor einiger Zeit bereits einmal in einem Club begegnet zu sein.
Die Ermittlungen laufen schleppend, und es will nicht keine so recht heiße Spur einstellen, bis sich dann plötzlich wieder die Ereignise überschlagen, als D-King eine geheimnisvolle DVD zugespielt bekommt. Der Showdown ist gut gelungen, hier ist die Gradwanderung gut geschafft zwischen Beschreibung, Hintergründen und Handlungsfortschritt.

Meine Kritikpunkte an dem Buch sind, dass ich sehr bald wusste, wer sich hinter dem Killer verbirgt, was dem Lesen und der Spannung aber keinen Abbruch getan hat (ich hätte mich ja auch irren können). Ein paar Details in der Aufklärung haben mir aber gefehlt (hier jetzt SPOILERALARM) - und zwar, woher der Kruzifixkiller die Körperkraft genommen hat, um einige doch sehr schwere Opfer oder Apparate zu transportieren und zu drapieren, beziehungsweise zu überwältigen. So gut ich die Hintergrudstory um die Aufklärung auch fand, hier wurde in meinen Augen nicht alles bedacht, aber es ist ja eine fiktive Geschichte und kein Tatsachenthirller.

Fazit: Ein toller Pageturner, ich bin heiß auf weitere Bücher dieses Autors!

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