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Benutzername: 
moehawk
Wohnort: 
Freising

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2015
Die Falle
Raabe, Melanie

Die Falle


sehr gut

Linda Conrads lebt zurückgezogen in ihrem Haus am See. Vor 11 Jahren wurde ihr Schwester Anna ermordet und sie hat den Täter gesehen, bevor dieser unerkannt flüchten konnte. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt. Ausgelöst durch dieses schwere Trauma hat sie eine schwere Angststörung entwickelt und geht seitdem nicht mehr aus dem Haus. Es fällt ihr auch schwer, andere Menschen in ihren eigenen vier Wänden zu empfangen. Eigentlich ist es nur ihre Assistentin, die ihr den Alltag erleichtert und die sich auch um Lindas Hund kümmert, wenn dieser mal wieder richtig Gassigehen muss. Finanziell hat Linda allerdings keine großen Sorgen, denn sie ist erfolgreiche Autorin.

Eines Tages sieht sie im Fernsehen einen Reporter und sie weiß sofort, dass dies der Mann ist, den sie für den Mörder ihrer Schwester hält. Erst ist sie sehr schockiert aber dann brütet sie einen perfiden Plan aus. Sie beginnt einen Krimi zu schreiben, in dem ihre Schwester Anna die Hauptrolle spielt und der Mord an ihr das Hauptthema ist. Sie sorgt dafür, dass der Reporter das Manuskript erhält mit der Aufforderung, sie zu einem Interview zu besuchen. Hier erkennt man, dass diese Falle dem Buch seinen Namen gibt. Und dann kommt es zu dem schicksalhaften Treffen. Ist Victor Lenzen wirklich der Täter oder redet Linda sich etwas ein? Gibt es noch eine Überraschung für den Leser?

Ich verrate nichts. Mir hat das Buch großen Spaß gemacht. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Der Plot hat keine logischen Brüche und teilweise knistert die Spannung richtig. Obwohl es auf gewissen Weise ja ein Kammerspiel ist mit ziemlich wenig Personal, ist bei mir nie Langeweile aufgekommen. Schön fand ich den Wechsel zwischen der Ich-Form und den Buchausschnitten. Linda war mir sympathisch und ihre Ängste und Gedanken durchaus nachvollziehbar. Ein gelungener Thrillererstling einer Autorin, die ich im Auge behalten werde.

Bewertung vom 17.04.2015
Unendlich wir
Harmon, Amy

Unendlich wir


ausgezeichnet

Bonnie Rea Shelby ist Anfang 20 und am Beginn einer erfolgreichen Karriere als Country-Sängerin. Aber bekanntlich ist ja nicht alles Gold, was glänzt und sie ist keineswegs glücklich und möchte ihrer Karriere, ja vielleicht sogar ihrem Leben ein Ende setzen. In einer Art Kurzschlussreaktion, gefrustet und mit dem Gefühl, alleine und einsam zu sein, steht sie schließlich auf einer Brücke und überlegt hinunter zu springen.
Aber so einfach ist das nicht. Denn plötzlich taucht Finn Clyde auf, verwickelt sie in ein Gespräch und verhindert, dass sie ihren Entschluss in die Tat umsetzt. Da es von Anfang an zwischen den beiden funkt, beschließen sie kurzerhand, gemeinsam abzuhauen.
Beide haben große Gemeinsamkeiten, die sie einander näher bringen und zusammenschweißen. Z.B. haben beide ihren Zwilling durch den Tod verloren. Beide haben davon eine Art Trauma abbekommen und können sich bei ihren Mitmenschen nicht verständlich machen.
Finn möchte in Las Vegas nochmal neu anfangen und Bonnie findet die Idee eines Neuanfangs ebenfalls erstrebenswert und warum nicht mit diesem coolen Typen, der sie auch ohne viele Worte so gut zu verstehen scheint. Auch er fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl sie sperrig, launisch und nicht einfach zu händeln ist.

An diesem Buch hat mir einfach alles sehr gut gefallen. Da ist schon mal das ansprechende Cover, welches auch super zum Vorgängerbuch dieser Autorin passt. Dann der Erzählstil. Er ist leicht und gut lesbar. Besonders amüsant sind die Gespräche zwischen den beiden Hauptakteuren. Die Art, wie sie sich necken und über sich selbst und den anderen Witze reißen und doch immer mit einer Tiefe und Emotionalität im Hintergrund. Das kam gut rüber und machte einfach Spaß zu lesen. Roadmovies dieser Art sind zur Zeit ja wohl angesagt aber dieses gehört für mich zu denen, die ich gerne weiterempfehle. Unterhaltsam mit liebenswerten Akteuren.

Bewertung vom 17.04.2015
Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2
Engelmann, Gabriella

Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2


gut

Aufmachung:
Das Cover ist zwar ganz nett, ähnelt aber anderen dieses Genres und ragt nicht daraus hervor. Im Laden wäre ich nicht darauf aufmerksam geworden.

Inhalt:
Leonie, Stella und Nina sind ein eingeschworenes Freundinnenteam welches seit 6 Jahren zusammen in einer alten Villa wohnt. Anfangs scheint alles in Ordnung. Sie feiern den 41. Geburtstag von Leonie und auch wenn man da schon spürt, dass das Geburtstagskind nicht ganz glücklich ist, ist die Stimmung ausgelassen und harmonisch. Aber dann kommt natürlich alles ganz anders als gedacht. Die WG scheint zu zerbrechen, denn Leonie msus sich plötzlich mehr um ihren Vater kümmern, weil die Mutter eigene Wege gehen will. Nina’s Beziehung gerät in Schieflage und Stella möchte vielleicht ausziehen. Als Leonie auch noch ihren Job verliert, ist es höchste Zeit für eine Neuorientierung. Sie überlegt, in ihre Heimat zurückzugehen und ihrem Vater bei seiner Arbeit auf der Obstplantage zu helfen.

Mein Fazit:
Mir war nicht klar, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt. Ich mag es eigentlich nicht so gerne, wenn ich als Quereinsteiger in ein Buch reinkommen muss. Es war zwar jetzt nicht besonders schwierig, in die Geschichte rein zu finden aber hi und da hatte ich das Gefühl, dass es doch nützlich gewesen wäre, wenn ich den ersten Band kennen würde. Der Schreibstil ist angenehm und unkompliziert, die Handlung nicht besonders vertrackt, so dass man das Buch auch mal ein, zwei Tage zur Seite legen kann, ohne gleich den Faden zu verlieren. Die Autorin war mir unbekannt und es ist auch nicht wirklich mein Genre. Für Frauen um die 40, die leichte Unterhaltung für zwischendurch suchen, ist es aber ganz okay. Das Ende war mir fast etwas zu harmonisch und ich hätte gerne noch ein bisschen mehr Überraschungen gehabt.