BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 18.09.2023 | ||
Wie konnte es nur dazu kommen? Eben noch das große Flattern im Bauch vor lauter Vorfreude auf ihren Geliebten und plötzlich steht sie mit einer Nagelfeile in der Hand mitten auf der Landstraße, den erstochenen Geliebten weiter hinten in seinem Auto. Insa, die sie so auffindet und sich die Geschichte von dem immer gewalttätigeren Tom anhört, überredet Mona, nicht zur Polizei zu gehen, sondern die Leiche verschwinden zu lassen. Damit manövriert sich Mona in ein neues Abhängigkeitsverhältnis hinein, denn Insa belegt sie hinfort mit Beschlag, will, dass sie ganz bei ihr bleibt und erpresst sie gnadenlos. Die Situation eskaliert, als Toms Ehefrau auftaucht, um selbst herauszufinden, was mit ihrem verschwundenen Ehemann geschah. Sehr wendungs- und abwechslungsreich erzählt, emotional und spannend. Hält die Leserschaft unter Zugzwang, immer weiter zu lesen, um das Ende zu erfahren. Gelungen. |
||
Bewertung vom 16.09.2023 | ||
Faulheit ist Theos Lebensphilosophie, in der er es damit fast zur Perfektion gebracht hat. Lediglich im Bereich der Gaming-Zocker-Spiele engagiert, gehört er einer merkwürdigen Comunity an, in der er der „alte Sack“ ist, weil alle anderen noch Schüler sind. Seine Eltern sind wohlhabend und er kann sich auf Bürgergeld, reichlich Taschengeld der Eltern und Hotel Mama ausruhen - ein nicht unbeträchtliches Erbe im Rücken. Das aber ist gefährdet, denn mehr durch Zufall findet er heraus, dass er enterbt ist. Es sei denn, er findet einen Job, den er mehr als 6 Monate auch behält. Durch Empfehlung eines Freundes findet er tatsächlich einen Job, der ihn wenig fordert und alsbald langweilt. Er wird kurzerhand befördert und gelangt durch einen vermeintlichen Fehler einer App in einen Bereich des weitverzweigen Unternehmens, das sich mit Umzügen befasst. Nur, dass die Webadresse „wir-bringen-sie-um-die-ecke.de“ wörtlich zu nehmen ist. Hinfort nimmt das Schicksal seinen Lauf und Theo muss sich entweder beweisen und mitspielen oder sein Leben ist verwirkt. Ein wahrlich abenteuerlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt, der skurriler und abstruser nicht sein kann, in der Theo die wahren Hintergründe aufdecken und nach Wegen suchen muss, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommt - möglichst lebend. Ein Buch voller Sprüche, teils aberwitziger Dialoge, verpeilten Figuren, die alle einen oder mehrere an der Waffel haben - man kann sich trefflich amüsieren. |
||
Bewertung vom 15.09.2023 | ||
Tödliche Villa Verbena (eBook, ePUB) Wenn die Autorin in einem "mit Büchern bis unter das Dach vollgestopften Haus" aufgewachsen ist, wundert einen der Schreibstil und die "Ausleihungen" aus Werken Dritter nicht. Und das ist hier durchaus positiv gemeint. Wenn sie Begriffe wie Inkohärenz, effeminierte Art, nebstbei ... des Öfteren ins Buch einstreut oder auf E.A. Poes "Kobold der Perversion" verweist, dann scheint sie sehr belesen. Und für den Leser macht das in diesem Stück um unerwartetes und eher ungewolltes Erbe von unliebsamen Verwandten, das mit bösartigen Anschlägen einhergeht, zum reinen Lesevergnügen - jedenfalls, wenn man Wortspielereien mag und unerwartete Begriffe, die heute so kaum mehr jemand verwendet, zu schätzen weiß. Die Handlungen scheinen manchmal nicht ganz logisch. Das mag der dichterischen Freiheit geschuldet sein. Insgesamt konnte man das Buch zügig durchlesen und sich an dem Sprachstil erfreuen. |
||
Bewertung vom 08.09.2023 | ||
Mord an der Costa del Sol (eBook, ePUB) Eine verzwickte Geschichte um den Tod des Teilnehmers einer Reise- und Seminargruppe mit merkwürdigen Seminarzielen und noch merkwürdigeren Teilnehmern. Die Staatsanwaltschaft in Spanien beantragt die Hinzuziehung einer Kollegin aus Deutschland, da der Tote ebenfalls aus Deutschland kam. Dem Leiter vor Ort behagt das gar nicht, was dazu führt, dass beide gründlich an einander vorbei agieren. Das wiederum führt dazu, dass der Comisario Principal von der Staatsanwältin vor versammelter Mannschaft „rundgemacht“ wird und der deutschen Oberkommissarin der Fall entzogen und sie zurück beordert wird, weil sie über das Ziel hinausgeschossen ist. Man rauft sich dann doch noch zusammen und löst nach vielen Irrungen den Fall. Von der Schreibe her, dem Aufbau, den kurzen Kapiteln und wechselnden Blickwinkeln gut gemacht. Und auch der „touristische“ Aspekt kommt nicht zu kurz. Die Zusammenhänge wirken stellenweise aber konstruiert und es mangelt ein wenig an Glaubwürdigkeit. Die so hoch gelobte Oberkommissarin wirkt oft recht unprofessionell. Eine nette Urlaubslektüre mit kleinen Mängeln. |
||
Bewertung vom 06.09.2023 | ||
Erst die schon ältere Freundin von Franzi - bei einem Brand im eigenen Haus ums Leben gekommen - dann der Sohn eben dieser Freundin, der verunfallt. Das macht Franzi stutzig und sie ermittelt, obwohl im ersten Fall von einem Selbstverschulden ausgegangen wird (Offenlassen der Kamintür) und im zweiten von einem Unfall. Bei den Ermittlungen ist sie allerdings nicht sehr erfolgreich und auch ziemlich blind, denn mögliche Täter und Motive liegen quasi auf der Hand. Aber auch Kollegin Helena sieht dies nicht. Bis es dann fast noch gefährlich wird. Die Geschichte kommt ein wenig behäbig daher. Ist aber nett erzählt. Eine kleines Wochenendlektürchen. |
||
Bewertung vom 03.09.2023 | ||
Der Titel des Buches ist ziemlich zutreffend, genau wie der dieser Bewertung hier. Nach einem versuchten Totschlag, den ein vermeintlich harmloser älterer Herr nur knapp überlebt, der als überall beliebt, freundlich und hilfsbereit galt, entwickelt sich für Franziska ein albtraumhafter Fall. Es geht um Prostitution, Zwangsprostitution, Freiheitsberaubung und Versklavung, Folter, Vergewaltigung und Mord. Der Fall und die Täter sind - gelinde ausgedrückt - übel, ganz übel und genau das kann es einem bei einigen Szenen auch werden. Franziska gelingt es allerdings diesen Fall mit ihrem noch jungen und überaus unerfahrenen Team, mit dem sie sich erst mühsam zusammenraufen muss, zu lösen. Eine sehr heftige Lektüre, gut dargestellt, zügig geschrieben und sehr spannend vermittelt. Ein Teil des Schlusses mag nicht jedem behagen, ist in sich aber schlüssig. |
||
Bewertung vom 01.09.2023 | ||
Eine eindrucksvolle Menschenstudie, die zeigt, zu welchen Auswüchsen es kommen kann, wenn gewalttätige Menschen ihre Partner physisch und psychisch verletzen- immer wieder - ohne Aussicht auf Besserung. Wie Menschen in ausweglose Situationen geraten. Wie sie immer wieder auf den gleichen Typ Mensch hereinfallen. Man ist versucht, das Wort Mensch zu meiden. Dann die „andere“ Seite. Gutmenschen, die selbstlos handeln und die eigenen Befindlichkeiten hintanstellen. Eine Art Königskindersaga, denn sie konnten zwar kurz zusammenkommen, dies aber nicht bleiben. Eine tragische Geschichte. Wer das Genre Liebesroman mag, wird auch diese Geschichte mögen. |
||
Bewertung vom 27.08.2023 | ||
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1 Ein schöner Satz: "Gott musste die geistig Armen in der Tat sehr lieben, dachte er. Weshalb hätte er sonst so viele von ihnen geschaffen?" Und auch einige andere schöne Sätze. Aber sonst: Ein bisschen viel 'Verschwörungstheorie. Ein bisschen zu viele Geheimdienste involviert. Ein bisschen zu viele "Durchgeknallte", würde man wohl sagen. Die Geschichte, in die Peter, Julia und Ishikli hineingezogen werden, ist zunächst recht undurchsichtig. Ein Türke, demnächst Schwiegersohn des Türkischen Präsidenten, wird fälschlich des Mordes an seiner schwangeren Schwester beschuldigt, verfügt aber über offenbar brisante Informationen, deren Peter, Julia und auch Ishikli habhaft werden sollen. Dieser Türke spielt in Folge aber gar keine Rolle mehr und dass Ishikli Auftragsmörderin der türkischen Mafia ist, scheint auch nicht wirklich zu interessieren. Befremdlich. Julias Rolle bleibt bis zum Schluss bestenfalls indifferent. Für Peter, Auftraggeber Thomas und Ishikli hingegen gibt es hinfort ein undefinierbares Hin und Her zwischen Akteuren im Vatikan, der Russenmafia, der eigenen Familie, von Geheimdiensten, inkl. Mossad. Ein ungeheuerliches Komplott tut sich auf, in dem es aber den einen übermächtigen Drahtzieher gibt. Ungeheuerliche Kollaterialschäden werden da einfach so in Kauf genommen, was alles sehr unglaubwürdig ist und da alle trotz diverser Taten ungeschoren davonkommen auch fragwürdig. Das ist ein bisschen schade, denn eigentlich hat die Geschichte Potential gehabt und ist auch spannend erzählt. Das Konstrukt und auch die Figuren aber nicht glaubwürdig. |
||
Bewertung vom 21.08.2023 | ||
Tödliche Wandlung (eBook, ePUB) Merkwürdige, rachsüchtige Morde hat das Team um Rafael aufzuklären. Dem stehen folgende Tatsachen entgegen: Die Getöteten sind alle Schwerverbrecher, die bisher aber der Justiz entkommen konnten. Der erste dieser Morde bringt die Ermittler in Mafiakreise, die wiederum ihre Macht spielen lassen, woraufhin weitere Todesfälle in eben diesem Umfeld erfolgen. Rafael selbst verfolgt - zusammen mit zwei Freunden - ganz eigene Pläne, Verbrecher, die ungeschoren davonkommen, doch noch zur Verantwortung zu ziehen, was natürlich nicht herauskommen darf. Eine merkwürdige Tätersuche beginnt, in der auch die Freundschaft der drei „Rächer“ auf eine unvorstellbare Belastungsprobe gestellt wird. Die Geschichte schwankt zwischen den Taten des offenbar psychisch schwer Gestörten, der „normalen“ Ermittlungsarbeit und der Verschleierungstaktik von Rafael und Kumpanen hin und her, wobei den Taten und Beweggründen der Freunde zu wenig Raum gegeben wird. Das Ende dann ernüchternd, wenn auch folgerichtig. Eine heftige Lektüre, die die Spannung bis zum Schluss bewahrt. |
||
Bewertung vom 20.08.2023 | ||
Eine tragische Geschichte um eine heute vermeintlich glückliche Frau, zwar geschieden, allein erziehend, den nach einem Schlaganfall im Heim lebenden Vater „betreuend“ und als Kind von der Mutter von heute auf Morgen verlassen worden. Sie hat das Trauma zwar nie verarbeitet, hat aber Freundinnen, Kolleginnen und einen erfüllenden Beruf, versteht sich sogar mit ihrem Ex-Mann und dessen neuen Lebensgefährtin gut. Alles im grünen Bereich also? Bis die Mutter nach 30 Jahren plötzlich vor ihrer Tür steht. Die sie - trotz der damals vorherrschenden Wut - liebend gern, herzlich und bedingungslos bei sich aufnimmt. Von diesem Zeitpunkt an triftet ihr Leben auseinander. Und ein anderes Trauma aus ihrer Kinder-/Jugendzeit holt sie ein. Psychologisch dicht gewebt, die Spannung vorantreibend. Die Personen allerdings in ihren Reaktionen teils fragwürdig. Beth erstaunlich naiv. Alles etwas überzogen. Beth selbst, an ihre Grenzen gedrängt, verhält sich zunehmend paranoid. Die Leserschaft leidet mit ihr, möchte ihr allerdings ab und an zurufen: Weniger saufen, logischer denken, den Freunden vertrauen, nicht „Dahergelaufenen“. Hält die Leserschaft bei der Stange. |
||