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Bewertungen
Insgesamt 418 BewertungenBewertung vom 06.10.2023 | ||
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Unheimlich, was aus Menschen werden kann, wenn man mit ihren Gefühlen spielt, ihre Psyche manipuliert, sie quält. Dieses Buch zeigt eindrücklich, wie verdorben manche Menschen sind und wie man andere gekonnt in den Abgrund ziehen kann. Was wie ein Spiel wirken soll, mit dem eine Gruppe Gemobbter diejenigen bestrafen kann, die sie drangsalieren - wobei die Bestrafungen teils etwas albern daherkommen - entpuppt sich als Manipulation in großem Stil. Die Situation entgleitet zunehmend den "Spielern" und dem "Spielleiter" und endet in einer Katastrophe, die von allen Beteiligten verheimlicht wird. Bis es zehn Jahre später zu einem Showdown kommt, der ebenfalls katastrophal endet. Und der Epilog lässt nichts Gutes erwarten. Gut und zügig geschrieben, durch die kurzen Retrospektiven wird die Spannung hoch gehalten. Man möchte das Buch nicht weglegen. Das Ausmaß der Manipulationen belastet aber auch. |
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Bewertung vom 05.10.2023 | ||
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So tödlich der Wald (eBook, ePUB) Nach einem fürchterlichen Fehlschlag bei einem versuchten Zugriff bei einem Drogendeal, bei dem es viele Tote auf Seiten der Dealer wie der Ermittler gab, findet sich der suspendierte Johannes Burgmeister in einer finnischen Kleinstadt wieder, wo er Abstand zu finden sucht. Zwei zunächst unbekannte Tote veranlassen den dortigen Polizeichef, den Deutschen um „Amtshilfe“ zu bitten. Dieser trampelt fortan rüpelhaft und rücksichtslos durch die Ermittlungen und die Gefühle der Menschen vor Ort, allen voran seines Dolmetschers. Nichts desto trotz führen seine fragwürdig anmutenden Methoden zu einem Ermittlungserfolg. Gut geschrieben, auch wenn nur aus der Perspektive von Burgmeister dargestellt. Am Anfang denkt man noch: Was fürn A…., ändert diese Einstellung aber, wie auch Burgmeister seine Einstellung ändert. Teilweise schöne Wortwechsel. Insgesamt eine spannende, wenngleich etwas krude Geschichte über Abhängigkeiten und Machtmissbrauch. |
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Bewertung vom 03.10.2023 | ||
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Beeindruckend und bildhaft beschrieben, allerdings etwas nebulös, die Zeitenabfolge betreffend. Ein Racheakt aufgrund begangenen Unrechts an Inuit-Jungen, die ihren Eltern entrissen wurden. Allerdings 50 Jahre nach den Ereignissen. Gut, es wird ein bisschen erklärt, warum dies alles so spät erfolgt: Die Kinder mussten erst einmal erwachsen werden, die Suche nach den Schuldigen dauerte, andere Umstände standen entgegen. Dennoch: So ganz überzeugend kommt das nicht rüber. Die Protagonisten werden aber durchaus überzeugend dargestellt und die Geschichte liest sich spannend und flüssig. Viel wird in die Mythologie und auch die Aberglauben der Inuit hineininterpretiert – letztlich sind es aber dann doch die Menschen, die da handeln und rächen. Und auch wenn es zahlreiche Hinweise auf die Vorgeschichte gibt, wäre es doch besser, man hätte Teil 1 vorab gelesen. |
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Bewertung vom 02.10.2023 | ||
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Eine erfreulich kurz und knackig gehaltene Geschichte, mit der Adam Starck und Lizzie Schmidt sich beschäftigen. Was sich zunächst als tragischer Unfall mit Todesfolge darstellt, weist alsbald Ungereimtheiten auf. Man stößt aber auf eine Mauer des Schweigens und Vertuschens, bei der Polizei, beim Partner des Getöteten, bei den Mitarbeitern in seinem Unternehmen. Da man so nicht weiterkommt, versucht man es mit einem Bluff - mit der Folge, dass die Sache eskaliert. Sauber konstruiert und hergeleitet, zügig zum Abschluss gebracht. Eine spannende Krimi-Kurzgeschichte. |
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Bewertung vom 01.10.2023 | ||
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Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2 Nach einer ersten gelungenen Zusammenarbeit wird über CEPOL beschlossen, eine erneute Zusammenarbeit zwischen der dänischen Ermittlerin Lykke und dem deutschen Kommissar Rudi im Fall grausam ermordeter älterer Menschen anzustreben. Es scheint sich um Racheakte zu handeln, aber man kann zunächst keinen Zusammenhalt feststellen. Es kristallisiert sich dann aber ein Zusammenhang mit früherer Stasivergangenheit und dem Auffinden einer toten Familie im Berliner Untergrund heraus. Letzteres erweist sich als Auslöser aller folgenden Ereignisse. In kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Blickwinkeln - auch aus Tätersicht - wird hier eine tragische Geschichte herausgearbeitet, bei der das sympathische Ermittlerteam akribisch zusammen und mit den Berliner, Hamburger und weiteren Behörden zusammenarbeitet und den Fall, der in einem großen Showdown endet, schließlich löst. Wozu auch die vielen groben Fahler auf Täterseite sorgen. Charmante Dialoge, ernste wie witzige Einstreusel und die persönlichen Geschichten der Ermittler machen diese Geschichte rund und lesenswert. |
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Bewertung vom 30.09.2023 | ||
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Da fährt man einfach mal so in den Urlaub, man ist sogar eingeladen, und dann findet man sich plötzlich in einem Vermisstenfall wieder. Statt sich Sonne, Meer und einfach dem Nichtstun hinzugeben, taucht Johanna in eben diesen Vermisstenfall ein, der sich alsbald als etwas anderes entpuppt. Neugierig und schon recht übergriffig „verhört“ sie Familie und Freunde, geht Spuren nach, spannt gar einen Polizisten ein, der eigentlich auch nur auf Urlaub ist und vor Ort absolut keine Kompetenzen hat. Der Prolog zu Beginn weist auf das Schicksal einer Person hin, das am Ende zwar aufgeklärt, dennoch nicht schlüssig hergeleitet wird. Die Geschichte spannend übermittelt, aber am Ende nicht überzeugend. Der Schluss mehr als offen. Mag man machen, weil wahrscheinlich weitere Folgen geplant sind. Lässt den Leser aber eher ratlos zurück. Gut geschrieben, spannend gehalten, keine Frage. Aber es gibt doch recht unglaubwürdige Handlungen der Protagonisten und Abläufe und offene Ende überzeugen eh nicht. |
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Bewertung vom 23.09.2023 | ||
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Ein makabrer und grausamer Mord führt Jana Brinkhorst und ihr Team zu der Erkenntnis, dass dieser mit zwei Tötungsdelikten zwei Jahre zuvor zusammenhängt. Ein Cold Case inzwischen. Was haben sie damals übersehen? Eine ganze Menge, wie sich im Verlauf der Ermittlungen herausstellt, die dadurch erschwert werden, dass immer mehr Morde in kurzer Zeit hinzukommen und ein Kollege aus Aachen, dessen Onkel eines der Mordopfer war, häufig mit eigenen Ermittlungen dazwischen funkt. Bis zur teils überraschenden, aber nicht ganz überzeugenden, Lösung, tritt man - für die Ermittler - enervierend lange auf der Stelle. Doch der Durchbruch kommt. Bis dahin wird die Leserschaft kurzweilig und spannend unterhalten und die Geschichte aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Ermittler und Täter erzählt. Liest sich in einem Rutsch durch. |
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Bewertung vom 23.09.2023 | ||
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Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London Vermisste Frauen, verstörende Graffitis, die eben diese Frauen zeigen, die vermuten lassen, dass diese Frauen wohl nicht mehr unter den Lebenden weilen, was sich auch im Verlaufe der Geschichte bewahrheitet. Mitten drin ein Detektivbüro, das eher dilettantisch ermittelt und deren Mitarbeiterinnen sich selbst in Gefahr bringen. Diese Mitarbeiterinnen selbst sehr speziell und nicht geeignet, viel Empathie bei der Leserschaft zu generieren. Dennoch ein gelungenes Konstrukt, das für ein nicht unerwartetes, aber überraschendes Ende sorgt. Spannend geschrieben und zu einer wohlgefälligen Lesegeschwindigkeit beitragend. Das Ende kam zu überfallartig und die Täterschaft auch nicht überzeugend präsentierend. Da ist für weitere Folgen noch Potential nach oben. |
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Bewertung vom 18.09.2023 | ||
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Wie konnte es nur dazu kommen? Eben noch das große Flattern im Bauch vor lauter Vorfreude auf ihren Geliebten und plötzlich steht sie mit einer Nagelfeile in der Hand mitten auf der Landstraße, den erstochenen Geliebten weiter hinten in seinem Auto. Insa, die sie so auffindet und sich die Geschichte von dem immer gewalttätigeren Tom anhört, überredet Mona, nicht zur Polizei zu gehen, sondern die Leiche verschwinden zu lassen. Damit manövriert sich Mona in ein neues Abhängigkeitsverhältnis hinein, denn Insa belegt sie hinfort mit Beschlag, will, dass sie ganz bei ihr bleibt und erpresst sie gnadenlos. Die Situation eskaliert, als Toms Ehefrau auftaucht, um selbst herauszufinden, was mit ihrem verschwundenen Ehemann geschah. Sehr wendungs- und abwechslungsreich erzählt, emotional und spannend. Hält die Leserschaft unter Zugzwang, immer weiter zu lesen, um das Ende zu erfahren. Gelungen. |
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Bewertung vom 16.09.2023 | ||
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Faulheit ist Theos Lebensphilosophie, in der er es damit fast zur Perfektion gebracht hat. Lediglich im Bereich der Gaming-Zocker-Spiele engagiert, gehört er einer merkwürdigen Comunity an, in der er der „alte Sack“ ist, weil alle anderen noch Schüler sind. Seine Eltern sind wohlhabend und er kann sich auf Bürgergeld, reichlich Taschengeld der Eltern und Hotel Mama ausruhen - ein nicht unbeträchtliches Erbe im Rücken. Das aber ist gefährdet, denn mehr durch Zufall findet er heraus, dass er enterbt ist. Es sei denn, er findet einen Job, den er mehr als 6 Monate auch behält. Durch Empfehlung eines Freundes findet er tatsächlich einen Job, der ihn wenig fordert und alsbald langweilt. Er wird kurzerhand befördert und gelangt durch einen vermeintlichen Fehler einer App in einen Bereich des weitverzweigen Unternehmens, das sich mit Umzügen befasst. Nur, dass die Webadresse „wir-bringen-sie-um-die-ecke.de“ wörtlich zu nehmen ist. Hinfort nimmt das Schicksal seinen Lauf und Theo muss sich entweder beweisen und mitspielen oder sein Leben ist verwirkt. Ein wahrlich abenteuerlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt, der skurriler und abstruser nicht sein kann, in der Theo die wahren Hintergründe aufdecken und nach Wegen suchen muss, wie er aus dieser Nummer wieder herauskommt - möglichst lebend. Ein Buch voller Sprüche, teils aberwitziger Dialoge, verpeilten Figuren, die alle einen oder mehrere an der Waffel haben - man kann sich trefflich amüsieren. |
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