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Piglet and her Books
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Leipzig
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pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 25.11.2016
Studierst du noch oder lebst du schon?
Rivière, Tiphaine

Studierst du noch oder lebst du schon?


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch gehört schon allein wegen des Buchtitels in die Kategorie "Titel die mein Leben beschreiben". Obwohl dann natürlich der Inhalt eine andere Richtung einschlägt und interessante Fragen aufwirft, mit denen sich die Studenten auseinandersetzen.

Zunächst möchte ich auf den besonderen Zeichenstil der Autorin eingehen. Panels die die gesamte Seite füllen waren mit viel Detailliebe erfüllt und man musste einfach länger das Bild betrachten und alles erforschen. Auf der anderen Seite gab es auch kurze knaicke Panels die innerhalb einer Seite einen Augenblick mit jeder Sekunden beleuchteten, dabei setzte die Zeichnerin vor allem auf Humor und Sarkasmus, der dann die Abfolge wunderbar untermauert.


Natürlich beschäftigt sich die Geschichte auch mit den ernsten Seitne des Studierens und der Suche nach einem Weg oder dem Ende. Diese Wechsel zwischen Humor und Ernst, zwischen Sarkasmus und Verzweiflung bringt Tiphaine Rivière nicht nur durch ihre Texte sondenr eben auch durch ihre Zeichnungen unglaublich gut rüber. Der Text gewinnt vor allem durch seine knackige Kürze viel an Gewicht und Wahrheit.

Innerhalb der Geschichte verfolgt Jeanne das Ziel ihre Doktorarbeit zu schreiben und abzugeben, wir begleiten sie auf diesem Weg und erleben so immer wieder ihre Fortschritte, aber auch Rückschritte die sie durchlaufen muss auf dem Weg zum Doktor. Ich verrate an dieser Stelle nicht, ob es ein Happy End gibt oder nicht, aber ich kann euch sagen, dass selbst ich als "Teilzeit-Student" mich selbst immer mal wieder in Jeanne entdeckt habe.


Fazit:
Ich empfehle diese Graphic Novel jedem Studenten, der grade erst anfängt, der vielleicht auch mal eine Durststrecke auf seinem Weg hat und der vielleicht auch sich selbst ab und an die Frage stellt: "Wieso mache ich das alles?". Mit der richtigen Menge an Humor, Sarkasmus und Ernst schafft es Tiphaine Rivière uns in den Bann zu ziehen und eine Graphic Novel zu zeichnen, die jedem Studenten aus dem Herzen spricht.

Bewertung vom 25.11.2016
Bissig! / Bitte nicht öffnen Bd.1
Habersack, Charlotte

Bissig! / Bitte nicht öffnen Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Kinderbücher haben eine gan eigene Magie, für Kinder sind sie der Fundus für Moral und Umgangsformen, für Erwachsene ein Aufleben des inneren Kindes. Das ist eigentlich der Hauptgrund warum ich auch gern mal zu einem Kinderbuch greife, oftmals entdeckt dabei zuckersüße und schlaue Geschichten, die auch für Erwachsene interessant sind.

Genau das war der Grund, warum ich auf "Bitte nicht öffnen" gestoßen bin, und sofort verzaubert war. Schon der Plot ist unglaublich witzig und charmant, denn wann trifft man schon mal auf einen Plüsch-Yeti, oder eher "Icy Ice-Monsta", der plötzlich zum Leben erwacht und das Leben auf den Kopf stellt. Dabei ist vor allem Nemo, der Empfänger des Pakets, als Hauptprotagonist involviert in das Chaos. Nemo fand ich wirklich gut getroffen, er war clever, aber auch schüchtern, er war abenteuerlustig, aber auch an den richtigen Stellen vorsichtig. Er traf genau die richtige Mischung aus vorbildlichen und realitischen Jugendlichen.

Der wahre Held des Buches ist jedoch Icy Ice-Monsta, denn er hat wirklich alle zum schmunzeln gebracht. Wirklich jede Szene mit ihm war einfach toll und gut gemacht, daher ist es auch nicht erstaunlich, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte. Ich musste einfach wissen, wie es Icy Ice-Monsta schafft wieder nach Hause zu kommen.

Wirklich gelungen fand ich die Illustrationen im Buch, die die Geschichte perfekt unterstrichen haben und somit die passende Stimmung schafften. Mein liebstes Bild ist jedoch das von Icy Ice-Monsta am Anfang des Buches, einfach wunderschön illustriert. Aber auch der Schreibstil der Autorin konnte überzeugen, denn sowohl die kleinen Buchstabenverdreher als auch die Dialoge waren für das Lesealter passend und unterhaltsam. Man hatte fast durchgängig ein kleines Schmunzeln auf den Lippen.


Fazit:
"Bitte nicht öffnen!"? Befolgen sie diese Anweisung nicht, schlagen sie das Buch auf und genießen sie die Geschichte voller Zauber, Alltagskomik und witzigen Plüschtieren. Die Illustrationen und der Schreibstil sorgen für wunderbar unterhaltesame Lesestunden, die für Klein und Groß eine Menge Spaß mit sich bringen. Das Buch von Charlotte Habersack ist defintiv eines meiner Jahreshighlights!

Bewertung vom 25.11.2016
Totenfang / David Hunter Bd.5
Beckett, Simon

Totenfang / David Hunter Bd.5


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nachdem mir der letzte David Hunter-Roman nicht so sehr gefallen hat, war ich um so gespannter wie es mit forensischen Anthropologen weiter geht und ob dieser neue Band an die Erfolge der vorherigen anschließen kann.

Das Buch beginnt ganz seicht, wir erleben David Hunter in seinem neuen Job und in seiner alten Wohnung. Er wird von der Polizei auf Grund der letzten Ereignisse gemieden. Grade als er denkt die Monotonie hat ihn eingeholt, wird bei ihm eingebrochen und er erhält einen Anruf von der Polizei. Schnell rückt der Einbruch in den Hintergrund, denn sein Können wird benötigt in der wilden Gegend der Backwaters. Ein Leichenfund mit brisantem Hintergrund soll von David Hunter bearbeitet werden. Doch schnell wird klar, dass mehr dahinter steckt als nur eine Leiche mit Verdacht auf Selbstmord.

David Hunter ist wieder in Höchstform und es hat so viel Spaß gemacht ihn dabei zu erleben. Seine gesamte Art, sein Charakter, ist so toll, mit der genialen Mischung aus cleverer Typ und Tollpatsch hat er sich wieder in mein Herz gelesen. Er ist als Hauptprotagonist zwar immer im Mittelpunkt, aber auch dieses mal hat es Simon Beckett geschafft durch die Nebenprotagonisten zu begeistern. Zwar konnte ich in der Vergangenheit nicht jeden eingeführten Charakter, egal ob gut oder böse, leiden, doch dieses Mal hat er genau meinen Nerv getroffen. Es gibt den pummeligen und gutherzigen DI Lundy, die viel zu nette Frau die eine Verbindung zum Opfer hat, und natürlich den mies gelaunten Gegenspieler, der ein Geheimnis mit sich herumträgt.

Es war spannend im Verlauf des Lesens die verschiedenen Verbindungen und Geheimnisse zwischen den Protagonisten zu entdecken. natürlich gab es immer wieder teilweise vorhersehbare, teilweise überraschende Wendungen die den Leser Spannung bieten bis zum Schluss. In Kombination mit dem Schreibstil ist dieser neue Thriller rund um David Hunter mein bisher spannendster dieses Jahr. Das Ende, also die circa letzten 100 Seiten waren dann nochmal voll von schicksalhaften Wendungen und Auflösungen von Geheimnissen.


Fazit:
Hunter ist zurück, und zwar in Höchstform! Ein spannender und aufregender Thriller, denn man übrigens auch unabhängig von den bisherigen Bänden lesen kann. David Hunter überzeugt erneut durch seine Art und Weise, und der Leser wird über spannende Phasen hinweg durch einen überzeugenden Schreibstil an das Buch gebunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2016
Bluescreen / Mirador Bd.1
Wells, Dan

Bluescreen / Mirador Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Seit dem Beginn der Partials-Reihe bin ich ein großer Fan von Dan Wells. Seine Dystopien sind gut aufgebaut und durchdacht. Dan Wells erschafft Zukunftswelten mit viel Tiefe und Verstand, man kann sich darin verlieren und sogar vorstellen, dass dies so passieren könnte.

Genau so ist es auch bei seinem neustem Werk und Reihen-Auftakt "Bluescreen". Dieses Mal nimmt uns der Autor mit in eine Zukunft die voll ist von Elektronik und bestimmt ist vom Internet. In Los Angeles der Zukunftnhat jeder ein Kopf-Implantat das ihm direkt auf die Netzhaut das gesamte Internet projeziert. Mit einem Blinzeln kann man eine SMS schreiben, eine Suche starten oder telefonieren. Die Menschen leben nur noch in der digitalen Welt, die reale Welt ist nicht mehr wichtig.

Eben so empfindet auch Marisa, die Hauptprotagonisten des Romans. Ihr liebstes Spiel "Overworld" findet komplett im Internet statt, dort erschafft sie verschiedene Charakter und tritt in Virteullen Realitäten auf Schlachtfelden gegen andere Spieler an. Es wirkt absolut realistisch, dass wir in 50 Jahren genau so ein Leben führen, in dem Krieg spielen in virtuellen Welten. Zudem machen kleine Roboter, so genannte Nulis, die kleinen und "schmutzigen" Arbeiten der Menschen, leider wurde im Buch nur kurz angeschnitten, dass dadurch viele Menschen arbeitslo geworden sind, ein Punkt der auch schon heute die Arbeitswelt beeinflusst. Daran ist erkennbar, wie nah sich Dan Wells an der aktuellen Entwicklung in seiner neuen Dystopie orientiert.

Die Geschichte ist spannend und durch die Parallele zur realen und virtuellen Welt, entwickelt sich ein Tiefgang, der den Leser immer wieder zum Nachdenken und Staunen bringt. Denn offenbar hat jemand eine neue Droge entwickelt, die die Menschen beeinflusst und zu waghalsigen Aktionen verführt. Es beginnt eine Suche nach den Entwicklern und schnell wird klar, es steckt viel mehr dahinter als zunächst gedacht, und die Katastrophe steht bevor.

Bis zum Ende bleibt es spannend, und ich muss gestehen, dass ich Sci-Fi-Dystopien besonders spannend finde, weil sie eben die virtuelle Welt mit einbeziehen und somit grenzenlos scheinen in der Entwicklung. Ich fand diesen neuen Roman auch wieder angenehm zu lesen, was vor allem an der Thematik und dem erneut gutem Schreibstil liegt.


Fazit:
Der neue Roman von Dan Wells überzeugt erneut durch ein geniales Setting, interessante Themen, strukturierten Weltaufbau und tollem Schreibstil. "Bluescreen" ist eine Dystopie die gut durchdacht ist und Spaß macht beim Lesen, von mir gibt es eine Empfehlung für jeden Sci-Fi-Fan und Dystopie-Liebhaber.

Bewertung vom 25.11.2016
Federwelt Bd.2
Denis, Elisabeth

Federwelt Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nachdem "Federherz" an einer äußert turbulenten Stelle endete war die Spannung auf dem Höchstpunjt. "Federwelt" greift diesen Moment auf und holt und wieder direkt ab, an der Stelle als sich für Mischa alles wendet.

Nachdem Band 1 vor allem durch Urban Fantasy besticht, trumpft Band 2 mit purer Fantasy auf, denn nun reist Mischa nach Hain und wir erleben durch sie diese fantastische Welt. In Hain gibt es vor allem viel mehr Natur als in unserer Welt. Die Völker leben naturbelassener, in Wäldern oder auf Bäumen. Nur die Hauptstadt Haynyr ist eine Ausnahme, in der Mitte einer Wüste besteht sie aus Gebäuden und sprüht vor Leben. Es war wunderbar durch Mischas Augen das Land Hain zu entdecken, auch Mischa selbst ist davon fasziniert.

In "Federwelt" erlebt Mischa Hain und macht dadurch eine neue Erfahrung. Ihre Reaktion auf die Personen die sie dort und trifft und die Entscheidungen die getroffen werden sind teilweise sehr starrsinnig und stur, aber genau dadurch entsteht die Dramatik und die Spannung. Eben weil sich Mischa nicht "richtig" entscheidet sondern ihren Kopf durchsetzen und selbst entscheiden will erhält die Geschichte immer wieder Aufschwung. Diese Abschnitte waren für mich immer die aufregendsten, denn einerseits habe ich mich über Mischa "aufgeregt", anderseits sorgte es für Aufregung, was sie mit ihren Reaktionen provoziert und in Gang setzt. Mischa war damit für mich in diesem Band der authentischste Charakter.

Das Finale der Dilogie bringt Spannung, neue interessante Charakter und Wendungen mit sich, denen man als Leser gerne folgt. Für mich war Thekla, die Erzin von Hain, die Protagonistin die für mich in diesem Teil die meisten Facetten hatte. Ihre Auftritte habe ich besonders gern verfolgt. Aber auch Marts macht eine unglaubliche Wendung durch, während er im ersten Teil für mich noch das personifizierte Böse war, mal abgesehen von den Lykoten an sich, wandelt er sich im zweiten Band nochmal und plötzlich verändert sich das Bild von den Lykoten. Ich möchte aber nicht zu viel vor weg nehmen.

Wie schon im ersten Band konnte mich Elisabeth Denis durch ihren Schreibstil überzeugen und die Seiten flogen nur so dahin. Ich hätte mir fast noch mehr gewünscht, denn an manchen Stellen waren die Entwicklungen so rasant, dass man als Leser richtig überrumpelt war. Potential für mehr, und auch eine Fortsetzung, ist auf jeden Fall da, und wünsche würde ich es mir. Für mich als Romantik-Liebhaber war das Ende natürlich ergreifend, und schon allein deshalb hoffe ich, dass ich irgendwann wieder zurückkehren darf nach Hainpforta.


Fazit:
Ein fantastisches Finale, dass mit Wendungen, Charakterentwicklungen und Spannung für eine wahres Lesevergnügen sorgt. Die Seiten fliegen, dank des Schreibstils, dahin und man kommt fast geschockt am Ende des Buches an und wünscht sich immer mehr. Ein gelungenes Finale der Dilogie "Federherz - Federwelt", die ich jedem Liebhaber von Fantasy-Büchern empfehlen kann.

Bewertung vom 25.11.2016
Modern Girl
Brownstein, Carrie

Modern Girl


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Über die Büchergruppe "Our Shared Shelf" bin ich auf dieses kleine Schmuckstück aufmerksam geworden. "Our Shared Shelf" ist ein feministischer Buchclub, der sich vor allem mit Werken von starken Frauen auseinandersetzt, und zudem von Emma Watson ins Leben gerufen wurde. Der englische Klappentext und die Rezensionen klangen schon sehr interessant, und als ich dann über die Verlagsvorschau von Benevento gesehen habe, dass das Buch ins Deutsche übersetzt wird, wusste ich, dass ich es unbedingt lesen muss.


Das Buch teilt sich in drei Teile, wobei es einen Abschnitt für die Zeit für Kindheit und Jugend gibt, einen großen Abschnitt für die Zeit von Sleater Kinney, und einen abschließenden Abschnitt für die Zeit nach Sleater Kinney. Im übrigen kannte ich die Band Sleater Kinney vor dem Buch eigentlich gar nicht, und bin auch sonst nicht der große Musikkenner, aber dank Carries Schreibstil und Erklärungen ist man relativ schnell drin im Lebensstil der Collage-Bands und Vollblut-Musiker. Man merkt, dass Carrie Brownstein in dieses Buch all ihre Gefühle, Erfahrungen und Liebe zur Musik verarbeitet hat. Ihre Erfahrungen und Erlebnisse als Frau in der Musikwelt sind vor allem für die heutige Generation gar nicht verständlich, doch für Carrie waren sie oft kleine und große Steine auf dem Weg zum Erfolg. Fragen wie "Warum habt ihr eine reine Mädchenband?" wären wohl Jahre später niemals gestellt wurden, waren aber zu Carries Aufstiegszeit normal.

Von da an war mir klar, dass ich nie zu denen gehören wollte, die sagen: Versteck dich. Es ist eine zerstörerische Botschaft.
(Seite 72)


Durch ihre ehrliche, offene und authentische Art stößt Carrie mit ihrem Buch an Ecken und Kanten bei sich selbst, doch gerade weil sie sich nicht scheut ihre eigenen schlechten Seiten zu zeigen und darüber zu schreiben ist dieses Buch die wohl ehrlichste Autobiographie seit langem. Sie spricht über Gefühle zu ihren Eltern, ihrer Schwester und zu sich selbst. Sie beschreibt die Sehnsucht nach ihrer Freundin Corin, und der Schmerz als sie vor aller Augen geoutet wurden in einem Magazin, obwohl ihre Eltern noch nichts davon wussten. Sie schafft es, selbst dann den Leser für sich zu gewinnen, wenn sie gerade ihre dunkelste Seite beschreitet.



Man sollte keine Scheu haben, zu diesem Buch zu greifen, denn es erwartet den Leser eine ehrliche und durch seine Thematik "Frauen in der Musik zur Riot-Grrrl-Bewegung" einzigartiges Buch. Mich konnte jede Phase von Carries Leben unterhalten und packen, und vor allem ihre schonungslose Ehrlichkeit hat mich überrascht und teilweise tief berührt. Neue Blickwinkel auf das Leben in einer anderen Generation zu erhalten finde ich spannend und interessant. Wie schon erwähnt ist der Schreibstil sehr angenehm und verständlich, die Geschichte fließt nur so dahin.


Fazit:
Eine ganz besondere Autobiographie. Eine ganz besonderes Geschichte. Carrie Brownsteins schafft es durch Authentizität und Offenheit den Leser zu faszinieren und zu begeistern. Selbst als Nicht-Musikkenner ist dieses Buch ein kleines Highlight und liefert Lesestoff zum Nachdenken. Ich empfehle dieses Buch jedem Leser, der gern außergewöhnliche Lebensportraits liest und sich für feministische Literatur interessiert.

Bewertung vom 04.10.2016
Harry Potter: Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script)
Thorne, Jack;Rowling, J. K.;Tiffany, John

Harry Potter: Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Special Rehearsal Edition Script)


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Wie lange haben wir darauf gewartet? Wie sehr ist jedem Potterhead das Herz aufgegangen als er gehört hat, dass das Theaterstück nun doch als Drama in gedruckter Form erscheint? Auch ich habe mich wahnsinnig über diese Nachricht gefreut und konnte es kaum erwarten, dass Buch endlich in den Händen zu halten. Wochenlang habe ich mich vor Spoilern aus dem englischen Bereich ferngehalten, um ganz unbefangen in die Geschichte zu starten. Und der Inhalt konnte mich dann auch überzeugen.

Er ist erwachsen, der Junge der überlebte ist endlich erwachsen, hat eine Familie gegründet und arbeitet im Ministerium. Doch schon auf den ersten Seiten merkt man, dass auch er gestresst ist, und das Leben mit drei Kindern und einer Reporterin manchmal an den Nerven zerren kann. Um so härter trifft es ihn, dass er keinen Kontakt zu seinem mittleren Sohn Albus findet, der sich immer mehr abgakpselt vom Elternahaus. Ich finde man hat hier einen realistischen Harry "erschaffen". Er ist in keinern glücklichen Umgebung aufgewachsen, und hatte auch bereits in den letzten drei Bänden teilweise sehr düstere Momente, in denen klar wird, dass ein Harry Potter auch dunkle Seiten hat. Ich konnte hier eine Entwicklung erkennen und mich mit dieser neuen Version von harry anfreunden, auch, oder eben grade weil, er nicht alles richtig macht und Fehler begeht.

Ähnlich verhält es sich mit Ginny, Ron, Draco und Hermine, die alle etabliert sind in ihrem Leben und der Familie. Besonders gefallen hat mir hier Draco, er versucht, dass was sein Vater bei ihm falsch gemacht hat, bei seinem Sohn Scorpius zu ändern. Das Abweichen von dem Klischee, Malfoy muss böse sein und Potter immer gut, fand ich gelungen. Ich möchte aber an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, schließlich soll sich am Ende jeder selbst ein Bild davon machen.

Natürlich spielen wieder einmal Magie, das Böse und Hogwarts eine große Rolle im neuem Buch, bei dem ich übrigens die Drama-Form sehr angenehm zu lesen fand. Bei mir kam das wohlige Gefühl des "Nach-Hause-kommens" spätestens bei den Verbindungen zur Vergagenheit durch. Man ist gefesselt und will wissen wie es weiter geht und was passieren wird. Bis heute ist der Bann rund um Harry Potter und der Hype, den er auslöst, ungebrochen. Ich bin mir sicher, auch die neuen Filme über Newt Scamander werden ein kleines Highlight sein, und die Herzen der Potterheads höher schlagen lassen, so wie es dieser achte Band bei mir geschafft hat.


Fazit:
Man kann sicherlich darüber diskutieren, wie Harry Potter sich entwickelt hat, ich für meinen Teil bin begeistert, grade weil hier nochmal gezeigt wird, dass nicht alles perfekt ist. Es wird ein realistisches Bild geschaffen von dem Jungen der überlebte und der nun im Alltagsleben angekommen ist. Die Geschichte und natürlich die neuen Protagonisten konnten mich überzeugen, und ich wäre froh, mehr zu erfahren aus dieser neuen Zeit.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2016
Mädchen mit Geheimnissen
Howell, Simmone

Mädchen mit Geheimnissen


sehr gut

Meine Meinung:
Sky und ihre Familiewirken auf andere sicherlich skurill. Sky wächst mutterlos auf und wird daher in die Mutterrolle für Gully gezwängt. Sky wird dadurch selbst zum Außenseiter, sie findet keinen Anschluss in der Schule, und ihre beste Freundin Nancy ist irgendwie nur da, wenn sie es will und nicht wenn Sky sie braucht. Daher scheint es auch nich zufällig, dass Sky ziemlich zynisch wirkt. Sie musste zu schnell erwachsen werden und irgendwie kann man als Leser verstehen wieso Sky manchmal so ist wie sie eben ist. Von ihrem Vater hat sie die Liebe zur Musik geerbt.

Ihr Vater ist aber leider zielich schwierig, und auch ein Grund warum Sky mit der Gesellschaft so sehr kämpft. Er hängt immer noch in den 90er, kommt mit der Trennung seiner Frau nicht klar, und macht mit seinem Alkoholproblem das Leben von Sky schwer. Dennoch liebt er seine beiden Kinder, Sky und Gully, auch wenn er das manchmal nicht zeigen kann. Gully ist der jüngere Bruder von Sky und man weis sofort, dass er irgendwie ein echtes psychisches Problem hat. Er lässt kaum Nähe zu, hat keine Freunde und verschließt sich der Außenwelt, leider erfährt man nicht, was genau mit ihm ist, dennoch weckt er in Sky und im Leser das Bedürfnis ihm zu helfen und lieb zu haben.

Skys Vater betriebt ein Musikladen, der jedoch nur Vinylplatten anbietet und daher nicht so gut läuft. Dennoch stellt ihr Vater Luke ein, damit er ihm im Weihnachtsgeschäft hilft, und damit Sky mehr Zeit hat sich um Gully zu kümmern. Und Luke bringt jede Menge Wirbel mit sich und Sky weiß direkt nicht mehr wo ihr Kopf steht. Außerdem schwebt die tote Schwester von Luke, Mia, über dem ganzen Geschehen. Sky versucht zu verstehen was damals passiert ist, und ahnt dabei noch nicht das ihre Freundin Nancy da mit drin hängt. Nancy ist übrigens in der gesamten Geschichte ein ziemlich negativer Chrakter und ich bin mit ihr nicht wirklich warm geworden.

Der Schreibstil war sehr angenehm und verständlich, besonders die Memos von Gully zwischen durch waren wirklich ein toller Einschub. Dieser Contemporary-Roman zeigt ein Einblick von ungefähr 2 Monaten in das verdrehte Leben von Sky, die in Australien lebt, wo übrigens Weihnachten mitten in den Sommerferien ist. Zwar lässt sich das Buchflüssig lesen, dennoch fehlte mir etwas die Spannung, die Geschichte plätschert teilweise vor sich, ist dann zwar nicht uninteressant, aber auch nicht hoch spannend. Das Ende war ganz nett und passend zum Genre, man hofft und bangt auf eine große Wendung für Protagonisten, darauf das alle ihre Schatten überspringen, und meistens schaffen sie das ja auch.


Fazit:
Ein toller und interessanter Contemporary-Roman, der uns zeigt, dass man manchmal sich selbst ändern muss, um seine Umwelt zu ändern. Und das nicht jeder Mensch, denn wir als unverzichtbar betrachten, das auch tatsächlich ist. Teilweise fehlte mir etwas die Spanunng, was vielleicht am Genre liegen kann, dennoch hatte ich mir hier etwas mehr erhofft. Dennoch mochte ich die Geschichte und die eigenwilligen Protagonisten.

Bewertung vom 04.10.2016
Der Geschmack von Glück
Smith, Jennifer E.

Der Geschmack von Glück


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass ich das Cover wirklich toll finde. Es ist einfach etwas ganz anderes und spezielles, ein Cover das man wohl so schnell nicht vergisst. Eben so spannend finde ich aber den Inhalt zwischen den beiden schick gestalteten Buchdeckeln.

Zunächst scheint es wie Magie, dass sich E. und G. per Zufall Mails schreiben. Sie verstehen sich und können sich alles sagen, ohne jedoch den jeweils anderen jemals gesehen zu haben oder genau zu wissen wie er heißt. Schon die ersten Mailkontakte waren wunderbar zu lesen und man merkt das hier die Funken sprühen. Als in Ellies Heimatort Henley plötzlich ein Filmset entsteht weiß sie zunächst nicht was sie davon halten soll und warum alle so aufgeregt sind wegen Graham dem neuen Schwarm aller amerikanischen Mädchen.

Ellie und Graham waren mir beide sofort symphatisch, jeder auf seine eigene Art. Ellie lebt mit ihrer Mutter alleine in einem wunderbaren kleinen Küstenort in Maine, dort hat sie ihre beste Freundin Quinn, den Laden ihrer Mutter und den Traum von Harvard. Sie sprüht vor Leben und Freude, ich konnte an ihr nichts finden was ich nicht mochte, inklusive ihres Hundes Bagel. Eben so ist es mit Graham, auch er war mir direkt symphatisch mit seiner gesamten Art, und seinem Schwein Wilbur. Obwohl alle Mädchen dieser Erde ihn anhimmeln will er eigentlich nur mit seinen Eltern ein entspanntes Wochenende erleben und mal wieder angeln. Eigentlich ist er ganz normal, doch alle Welt will ihn anders sehen und haben.

Obwohl man natürlich mitfiebert, dass sich die beiden endlich finden und gestehen was sie fühlen, kommt es natürlich zunächst anders als gedacht. Dabei ist vor allem Grahams Berühmtheit die im Weg steht und die Gefahr, dass Ellis Vergangenheit wieder hoch kommt. Über Höhen und Tiefen schafft es Jennifer E. Smith uns über einen wunderbaren Contemporary-Roman zu verzaubern. Sollte ich es beschreiben, würde ich sagen, dass "Der Geschmack von Glück" eine Mischung aus "Notting Hill" und "E-Mail für Dich"ist, was ein wirklich großes Lob darstellt.


Fazit:
Ein wunderbarer Contemporary-Roman, der eine Mischung aus "Notting Hill" und "E-Mail für dich" ist, und den Leser durch ein träumerisches Setting und wunderbare Protagonisten in seinen Bann zieht. "Der Geschmack von Glück" ist ein perfektes Sommerbuch, von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Liebhaber von romantischen Geschichten.

Bewertung vom 04.10.2016
Wie Sterne so golden / Luna Chroniken Bd.3
Meyer, Marissa

Wie Sterne so golden / Luna Chroniken Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nach dem spannenden Ende von Band 2 befinden sich unsere Protagonisten mal wieder auf der Flucht und erneut die Frage, wie sie die Königin von Luna aufhalten können. Also nimmt Cinder Kontakt auf zu der Lunarierin die ihr einst im Palast geholfen hat, per Link nimmt sie somit also Kontakt auf zu Cress.

Unsere neue Protagonistin lebt in einem Satelliten, der seit Jahren die Erde umkreist. Cress ist dadurch sehr isoliert und saugt deshalb alle News von der Erde auf. Der Umstand das sie eine unglaublich gute Hackerin ist hat dazu geführt, dass Sybil, die böse Thaumaturgin der Königin Levana, sie dort eingesperrt hat und alle Informationen und Abhörungen aus dem Palast an sie weiter leitet. Cress Leben ist unglaublich traurig und als Leser fühlt man einfach sofort mit ihr mit und hofft, dass ihr jemand aus diesem Leben heraus hilft. Durch die Kapitel aus Cress Sicht wird klar, wie fuchtbar einsam ein Leben in einem Satelliten ist, und wie grausam Sybil.

Natürlich läuft auch das Abenteuer unser Protagonisten weiter und muss sich zwangläufig mit dem von Cress kreuzen. Nach einem turbulenten Befreiungsversuch könnte die Dramatik nicht höher sein, denn nicht nur, dass unsere Clique getrennt wurde, zudem rasen Thorne und Cress mit dem Satelliten auf die Erde zu und es scheint als wäre das Ende nah. Nun hat auch Thorne endlich seinen großen Auftratt und kann zeigen was in ihm steckt. Als Partner sind die beiden wirklich hinreißen und liefern genügend Lesestoff für ein Band. Aber nicht nur Thorne hat als Nebenprotagonist seinen großen Auftritt, sondern auch Iko, mein persönlicher Liebling, hat mal wieder eine tragende Rolle. Ich liebe sie einfach. Mal abgesehen von C3PO und R2D2 ist sie wohl meine liebste Android die ich je kennen gelernt habe.

Natürlich schafft es Marissa Meyer den Leser bis zum Ende mit kleinen Geschichtsbrocken und neuen Geheimnissen an das Buch zu binden. Die Spannung bleibt konsiquent oben und am Ende erwartet den Leser dann auch noch eine interessante Überraschung. Die Beziehungen und Protagonisten entwickeln sich weiter, und zum Schluss bleibt uns nur die Sehnsucht nach dem Finale und der Hoffnung, dass sich alles zum Gutem wendet.


Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung die nochmal mit neuen Enthüllungen und Details den Leser süchtig macht nach den Lunar-Chroniken. Mit Cress tritt eine neue und interessante Persönlichkeit in die Geschichte ein, man muss sie einfach ins Herz schließen. Aber auch die bisher bekannten Protagonisten machen Entwicklungen durch und erwärmen unser Herz. Ich bin gespannt, was uns im Finale erwartet und kann es kaum erwarten.