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Don Alegre -pfiats eich -
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Bayern
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Ich habe hier gerne + lange als Nr. 2 rezensiert. Wieso aber seit ca. dem 01.01.13 bis heute, den 08.01.13, circa 800 meiner Rezensionen plötzlich nicht mehr relevant sind und weitere ca. 300 kommentarlos gelöscht wurden, verstehe ich nicht. Diese Vorgehensweise verleidet mir nun endgültig neben den anderen Gegebenheiten, mit denen Rezensenten hier seit geraumer Zeit "beglückt" werden, das Schreiben weiterer Rezensionen. Somit auch hier allen ein herzliches Servus.

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2011
Die Eleganz der Madame Michel

Die Eleganz der Madame Michel


ausgezeichnet

"Grenzenloses Begrenztes."

Dieser, in jeglicher Hinsicht erstklassige Film separiert den Menschen auf ergreifende und wertfreie Art von Gesellschaft, Klasse und Kategorisierung.

Glücklich versus unglücklich - unabdingbar verwandt oder auch ähnlich.
Fassaden- und facettenreich trifft Mona Achache den gewillten Zuschauer im tiefsten Inneren mit einer emotional feingliedrigen Geschichte über Schicksale, Liebe und Verzweiflung.

Geheimnisvoll und doch offenbarend ist die Achse dieses Karussells der 12te Geburtstag von Paloma, um die sich die hervorragend editierten Charaktere in ihren Kreisen bewegen, um Schnittstellen zu verhindern oder sie zu suchen.

Eine wunderbare Regie, ein exzellentes, bestens aufeinander abgestimmtes Ensemble inmitten eines gesetzt wohlhabenden Bühnenbildes sowie ein immer leise unterstreichender Soundtrack machen diesen Film wahrlich zu einem Erlebnis!


Besetzung
-----------
Josiane Balasko : Renée Michel
Garance Le Guillermic : Paloma Josse
Togo Igawa : Kakuro Ozu
Anne Brochet : Solange Josse
Ariane Ascaride : Manuela Lopez
Wladimir Yordanoff : Paul Josse
Solange Le Picard : Colombe Josse
Jean-Luc Porraz : Jean-Pierre
Gisèle Casadesus : Madame de Broglie
Mona Heftre : Madame Meurisse
Chantal Banlier : Maria Malavoin

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2011
Das Mädchen mit dem Perlenohrring
Maedchen M.D.Perlenohrring,Das/Bd

Das Mädchen mit dem Perlenohrring


ausgezeichnet

..."die subtile Geschichte einer unerfüllten Leidenschaft in betörenden Bildern"

Delft, Niederlande, im 17. Jahrhundert: Fasziniert von der Kunst beginnt die junge Hausmagd Griet (Scarlett Johansson) im Hause des flämischen Meisters Jan Vermeer (Colin Firth) zu arbeiten. Zwischen Wahn und Chaos lebend schürt die schon bald eingetretene und zunehmende Vertrautheit zwischen Griet und Vermeer die Eifersucht und den Neid der Ehefrau Catharina des Künstlers.

Ohne irgendein Zugeständnis an Zeitgeschmack und Publikumserwartungen gelingt es dem Regisseur in diesem Film aus dem Jahre 2003 auf wunderbare Art, das Milieu dieser Stadt detailliert und atmosphärisch einzufangen und mit wenigen Mitteln das 17-te Jahrhundert mit einer, vom Merkantilismus geprägten Gesellschaft aufleben zu lassen. Doch sind es nicht Dekor, Handwerk, Kulisse und Requisite, die im Zentrum dieser Lebensfantasie stehen, sondern die einzigartig dargestellte, kompromisslose Leidenschaft eines Genies.

Gleich einer Reflexion über das künstlerische Schaffen von Vermeer, inmitten von Gesellschaftsstrukturen im Zeichen von Macht, Geld und Sex, sowie über das Entstehen seines mit am berühmtesten Bildes zaubert Webber zwischen Griet und Vermeer in zaghaftesten körperlichen Berührungen, in scheuen Blicken, flüchtigen Gesten und in leisen Tönen eine Stimmung von knisternder und lodernder Erotik, befreit von jeglichem Konsumkitsch und mit dem Mut, hinter der gefällig gesellschaftlichen Oberfläche das Dunkle von Perversion und Obsession anzudeuten.

...eine spannungsreiche und virtuose Darstellung eines Genies, seiner Leidenschaft und Schaffenskraft, realisiert in perfekten Bildern, mit glänzenden Schauspielern und mit exzellentem/r Drehbuch, Kamera und Regie, traumhaft auf einander abgestimmt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2011
Saint Jacques... - Pilgern auf französisch
Penguern,Artus De

Saint Jacques... - Pilgern auf französisch


ausgezeichnet

"Gruppendynamik in Bestform"

Manchmal treibt der Glaube an die letztendliche Freundschaft und Liebe der Familienmitglieder untereinander seltsame Blüten, so auch hier. Initiiert durch einen "letzten Willen" beugen sich zwei Brüder und eine Schwester dem Wunsche der Mutter des Geldes wegen und starten, jeder ein Individuum und Ego per se und auf dialogreichen und handgreiflichen Kriegsfuß mit dem anderem Egos aus der gleichen Gebärmutter, die Wallfahrt nach Santiago de Compostela.

Bravourös spiegelt Coline Serreau destrasöse Auswüchse der modernen Gesellschaft wider und lässt alle Seiten der Emotionen anklingen, nie übertrieben, aber auch nie untertrieben, und erlaubt so den neun erstklassig spielenden und agierenden Hauptdarstellern, nicht nur den drei Geschwistern ihrem Leben und ihren Grenzen eine neue Bedeutung geben zu dürfen. Es ist eine wahre Freude für den Zuschauer, das Einsetzen und Wirken einer herrlichen, herzlichen, humorvollen und auch tragisch bedingten Gruppendynamik vor dem Hintergrund einer malerischen Landschaft und in Begleitung eines klangvollen Soundtracks zu verfolgen.

... eine leise, humorvolle und sehenswerte Mischung aus Krieg und Frieden, Hass und Liebe, Abweisen, Erkennen und Annehmen UND eines am Ende vergnüglich leuchtenden und wie immer auch interpretierbaren Gesichtes am Fenster des Châteaus


Besetzung
* Muriel Robin: Clara, Geschwister 1 als Lehrerin ohne Illusionen
* Artus de Penguern: Pierre, Geschwister 2 als erfolgreicher Unternehmer
* Jean-Pierre Darroussin: Claude, Geschwister 3 als geldloser Alkoholiker
* Pascal Légitimus: Guy als Führer mit ihn verlassender Ehefrau
* Marie Bunel: Mathilde mit dem Kopftuch, vom Krebs genesend
* Marie Kremer: Camille als Studentin und ungewollt Geliebte
* Flore Vannier-Moreau: Elsa als Studentin
* Aymen Saïdi: Ramzi als Analphabet auf dem Weg nach Mekka
* Nicolas Cazalé: Saïd mit der Liebe für Camille im Herzen
und andere

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2011
Dialog mit meinem Gärtner
Auteuil,Daniel

Dialog mit meinem Gärtner


ausgezeichnet

"Die Salatgurke, der Karpfen und der Impressionismus"

Zielstrebig und ohne Ressentiments platziert Jean Becker die notwendigen Handlungsstränge und Accessoires für diese wunderschöne Inszenierung eines leisen und unscheinbaren Dialogs über das allmähliche Wachsen einer Männerfreundschaft in der Konfrontation von Realität und Impressionismus.

Vor allem die herrlich wachsenden Realitätsbezüge für Pinselhuber und das vorsichtige Eintauchen in eine empathische Welt für Gartenbauer sowie die erstklassige Schauspielleistung von Auteuil und Darroussin ermöglichten Becker diese herzergreifende, mit viel Romantik und Humor durchsetzte Tragik-Komödie, die bereits mit den ersten Bildern und Dialogen begeistert.

Vor dem herrlichen Hintergrund französischer Landschaft und der Idylle eines kleinen Chateaus und immer wieder begleitet von der so passenden Melancholie aus Chanson und Klassik entwickelt sich in nahezu impressionistischen Farbkompositionen diese langsame Annäherung zweier Menschen mit anfangs so verschiedenartigen Hintergründen, Vorstellungen und Zielen, die dann nach den gemachten Erfahrungen in der unerwarteten Konfrontation mit dem Unvermeidlichen und den daraus folgenden, innerlichen Erkenntnissen und Entscheidungen ihren herzergreifenden Höhepunkt findet.

... wahrhaftig ein weiteres cineastisches Kleinod


Besetzung
* Daniel Auteuil: Der Maler, genannt Pinselhuber
* Jean-Pierre Darroussin: Gärtner Léo, genannt Gartenbauer
* Fanny Cottençon: Hélène
* Alexia Barlier: Magda
* Hiam Abbass: Die Frau des Gärtners
* Élodie Navarre: Carole
* Roger Van Hool: Tony
* Michel Lagueyrie: René
* Christian Schiaretti: Charles
* Jean-Claude Bolle-Reddat: Bürgermeister
* Bernard Crombey: Durieux
* Nicolas Vaude: Jean-Etienne
* Coralie André: Verkäuferin
* Monique Roussel: Witwe Juliette
* André Lutrand: Vater Colin

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2011
Magnolien aus Stahl

Magnolien aus Stahl


sehr gut

"Fast alle Seiten des Lebens ;-)"

Einfach ein paar Cracks zu sammeln und sie dann vor die Linse zu stellen, nein, daraus allein wird kein guter Film. Sich das Kitschigste an Interieur und Dekoration auszusuchen und dieses brillant als Kulisse zu nehmen, nein, auch daraus allein wird kein guter Film. So auch nicht allein durch die unendlichen Frauengespräche, gesellschaftlichen Frisörtermine mit toupiertem Gestrüpp in kaum erdenkbaren Formen und durch die facettenreichen Familien- und Lebensstories.

Doch, auch wenn viele Kritiken vernichtend sind und sich Roberts vor "Pretty Woman" das letzte Mal mit ungewohnter Stimme meldet, ist es gerade diese Absurdität in Wort, Geschehen, Kostüm und Farbe, die diesem Film eine sehenswerte und auch liebenswerte Trivialität gibt und MacLaine erlaubt, ihre schauspielerische Genialität als Stachel und Giftspritze zu beweisen. Nicht nur ihr, denn irgendwie haben alle Protagonisten einen gehörigen Spaß an der Sache, und dies ist dann auch nicht zu übersehen.

... ein herzlich präsentiertes, empathisches Bilderbuch, herrlich für einen kurzweiligen Abend


Besetzung
* Sally Field: M'Lynn Eatenton
* Dolly Parton: Truvy Jones
* Shirley MacLaine: Ouiser Boudreaux
* Olympia Dukakis: Clairee Belcher
* Julia Roberts: Shelby Eatenton Latcherie
* Tom Skerritt: Drum Eatenton
* Dylan McDermott: Jackson Latcherie
* Daryl Hannah: Annelle Dupuy Desoto
und andere

Bewertung vom 08.02.2011
Beethoven - Wie er wirklich war
Reichmann/Prinz/Birkin

Beethoven - Wie er wirklich war


schlecht

"so ziemlich unwahr bei jeder Wahrheit"

... hört er nun oder hört er nicht ...

Selten bescheiden windet sich dieser absolut missratene Film in einem eher kurzen Zeitabschnitt als extrahiertes Geschehen ohne auch nur im Ansatz ein vernünftiges Maß an Wahrheit auf die Leinwand zu bringen. Mit ewig gleichen Gesichtern und Minen, missmutig auf der einen, kokett auf der anderen Seite, bewegen sich die einseitigst abgezeichneten Figuren in einem Kabinett von schlecht bebilderten Drehbuchkuriositäten. Dazu kommt noch, dass versucht wird, obwohl vollkommen aus jeglichen Zusammenhängen gerissen und ohne jegliche Referenz auf das eigentliche Leben dieses ungleichen "Paares", die einseitige Beziehungsproblematik von Master zu Neffe fast diabolisch aufzuzeigen.

Schlechte Einstellungen und Kameraführung, unscharfe und teilweise stark gepixelte Bilder und ein denkwürdig fragwürdiger Soundtrack runden das Bild ab. Nein, auch als Parodie oder Affront oder "Tatort" geht dieser Film nicht durch. Er ist und bleibt für mich einfach miserabel.

Jedoch hoffe ich, dass bei so vielen Drehstunden heruntergezogener Mundwinkel Reichmann es nach Ende der Dreharbeiten schaffte, wieder zu lächeln ;-)))


Besetzung
* Wolfgang Reichmann : Ludwig van Beethoven
* Dietmar Prinz : Karl van Beethoven
* Jane Birkin : Johanna van Beethoven
* Mathieu Carrière : Erzherzog Rudolph
* Nathalie Baye : Leonore
* Pieter Daniel
* Ulrich Berr

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2011
Insider

Insider


ausgezeichnet

"2 gegen 7 Zwerge ... oder 2 Davids gegen 7 Goliaths."

Wohl kein Vorstand hat es gerne, wenn Insiderwissen nach außen getragen wird, und handelt es sich dann noch um substantielle Angriffe auf Gesundheit oder gar Leben der Erdenbürger, sind Knebelverträge mit den potentiellen Gefahren in Form von Mitarbeitern an der Tagesordnung. Handelt es sich nun dazu noch um Vorstandsmitglieder, graue Mäuse und verantwortungsbewusste Wissenschaftler aus den Etagen von milliardenschweren Konzernen, so ist die Basis eines Thrillers immer latent vorhanden.

Grandios nutzt Michael Mann diese Latenz, nimmt sich einen wahren Tatbestand von vor gut 10 Jahren, konvergiert die Story genial in destruktive Gewalt und nimmt mit Crowe und Pacino zwei Ausnahmeschauspieler, die ihre Rollen glänzend bewältigen. Ohne Scheu legt er die Namen der tatsächlich Gegenspieler mit Wigand, Bergman und Brown & Williamson offen und, wie der berühmte Punkt auf dem kleinen "i", setzt mit Michael Moore den echten Oberstaatsanwalt des Staates Mississippi ein.

Fernab jeden Klischees, jeder Übertreibung und Sensationslust gleitet der Film bei einem erstklassigen Soundtrack schicksalshaft und geradlinig in eine von Minute zu Minute fesselndere Spannung ohne die leisesten Andeutungen auf die folgenden Entwicklungen, Entscheidungen, Aktionen und Reaktionen der direkt Beteiligten oder gar auf den Ausgang.

... schon mehrmals gesehen gewinnt dieser sehenswerte Streifen von Mal zu Mal


Besetzung
* Russell Crowe: Jeffrey Wigand
* Al Pacino: Lowell Bergman
* Christopher Plummer: Mike Wallace
* Diane Venora: Liane Wigand
* Philip Baker Hall: Don Hewitt
* Lindsay Crouse: Sharon Tiller
* Colm Feore: Richard Scruggs
u.a.