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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2022
Dark Clouds
Falk, Thilo

Dark Clouds


ausgezeichnet

Dieses Buch, über die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Natur und die Menschen hat mich total fasziniert. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Es war schon ziemlich beunruhigend dem Geschehen zu folgen. Denn es werden ziemlich authentisch die Auswirkungen einer extremen Wettersituation in ganz Europa aufgezeigt. Der Leser wird gerade zu Beginn der Geschichte, aus der Sicht der Protagonisten, auf die auftretenden Ereignisse durch die Wetterkapriolen aufmerksam gemacht. Es ist immer emotionaler, wenn man durch persönliche Schicksale die Entbehrungen und Katastrophen erlebt. Man zittert mit den Menschen und hofft, dass alles gutgeht. Es wird hier sehr gut rübergebracht, wie man als Wissenschaftler oder zumindes Sachkundiger auf bestimmte Ereignisse reagiert oder man als Normalbürger auf offzielle Informationen aus der Politik oder Presse angewiesen ist. Mir waren die drei Protagonisten Fjella, Arian und Philip jedenfalls sehr sympathisch. Sie lassen sich nicht einwickeln und versuchen, mit ihrem Wissen der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Sie sind total verschieden, aber sie ergänzen sich gut und vertrauen auch einander. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und sie möchten zusammen die Zusammenhänge verstehen. Das wird sehr deutlich dargestellt, denn in solchen Situationen muss man auch unübliche Wege gehen. Sie bringen sich auch in Gefahr, aber das hinterfragen sie garnicht. Und da in dem Buch alles sehr detailgetreu erzählt wird, konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Das hat mir manchmal auch einige Beklemmungen verursacht, da die Geschichte so lebensecht rüberkommt und auch schlüssig ist. Es ist spannend zu lesen, wie die Behörden und damit natürlich Menschen verschieden auf die Zerstörungen reagieren. Wir erleben die Vielzahl von möglichen Reaktionen - im guten wie auch im schlechten Sinne. Hier kommen die wahren Charakteren ans Tageslicht. Ich fand es schon beängstigend zu lesen und auch die ganzen Entwicklungen im Hintergrund, die am Ende rauskommen, waren nicht gerade beruhigend. Aber alles in allem nachvollziehbar. Es ist vollkommen realistisch dargelegt, so das man beim Lesen aus dem Staunen nicht rauskommt. Und die vielen persönlichen Schicksale machen das Ganze so unfassbar schlimm. Man kann garnicht mehr aufhören zu lesen, denn man muss unbedingt wissen, wie sich alles bis zum Schluß entwickelt. Der Text an sich lässt sich dabei gut und flüssig lesen. Man wird in dieses gewaltige Geschehen hineingezogen und am Ende mit einem überraschenden, aber zufriedenstellenden Schluss zurückgelassen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, aber es hat mich auch nachdenklich gemacht. Es ist eben nicht alles Fiktion, sondern es zeigt auch viele realistische Ereignisse. Ich kann dieses interessante Buch jedenfalls auf alle Fälle weiterempfehlen.

Bewertung vom 16.10.2022
Frau Morgenstern und die Flucht
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und die Flucht


ausgezeichnet

Ich bin ein Krimifan, aber ich liebe auch ungewöhnliche Konstellationen. Und dieses Buch hat mich daher begeistert. Es ist immer interessant über berufsmäßige Killer zu lesen, aber diese beiden Protagonisten haben alles übertroffen. Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger sind ein erfolgreiches, aber sehr ungewöhnliches Killerduo. Violetta ist nun wirklich unauffällig. Denn wer traut einer ehemaligen Lehrerin im Ruhestand diesen Berufszweig zu? Und dazu noch der ehemalige Söldner Miguel als Teamkollege? Die beiden sind so unterschiedlich wie gefährlich. Aber sie sind einfach zauberhaft - ja wirklich - sie sind sehr kreativ bei ihren Aufträgen. Damit rechnet man kaum. Und ich fand sie alle beide total amüsant. Ich habe selten so oft bei einem Krimi schmunzeln müssen. Sie sind so lebendig, lebensnah und auch mitfühlend. Ihre charakterliche Darstellung weicht doch sehr vom normalen Auftragskiller ab. Und das war total erfrischend und macht das Lesen zu einer wahren Freude. Allerdings kommt die Spannung nicht zu kurz, denn die beiden sind nunmal Killer und führen ihre Aufträge auch aus. Sie gehen allerdings andere Wege und das macht die Lektüre so aufregend. Es gibt Tote - keine Frage - und es ist auch schlimm. Aber irgendwie sieht man alles aus einer anderen Perspektive und schon sieht manches ganz anders aus. Der Text ist gut zu lesen und man fliegt nur so über die Seiten. Einmal will man unbedingt wissen, was die beiden wieder aushecken und auf der anderen Seite ist es spannend und man muss wissen, wie die beiden aus den gefährlichen Situationen wieder rauskommen. Die Handlungen sind abwechslungsreich und ungewöhnlich. Es ist ein ungewöhnlicher Krimi, der aber die menschliche Seite wunderbar darstellt - die böse wie auch die positive Seite der Menschen. Die beiden Protagonisten sind mir jedenfalls sehr sympathisch und ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden Auftragskillern und ihrer ungewöhnlichen Lebensweise weitergeht. Ich kann diese Serie auf alle Fälle weiterempfehlen - wo hat man sonst schon Spannung und Spaß in einem Krimi vereint.

Bewertung vom 13.10.2022
Die Fliegerinnen
Limbeck, Jeanette

Die Fliegerinnen


sehr gut

In diesem Buch wird die Geschichte einiger junger Frauen aus Russland erzählt, die Kunstfliegerinnen sind und während des zweiten Weltkriegs als Kampfpilotinnen ausgebildet werden. Alleine das Thema ist schon sehr interessant, denn wer kennt schon Erlebnisse von Frauen, die in der Roten Armee als Pilotinnen im zweiten Weltkrieg tätig waren. Wir lernen die unterschiedlichsten Frauen und ihre Schicksale kennen. Sie haben alle so ihre Vergangenheit und ihre Geheimnisse. Sogar ihre Motivation ist sehr unterschiedlich. Was sie allerdings alle verbindet, ist die Liebe zur Fliegerei. Katja, Lysan, Natascha oder Sascha - um nur einige zu nennen, wird der Leser gut kennenlernen. Mir waren die Protagonistinnen eigentlich fast alle durchweg sympathisch. Denn auch wenn ihre Handlungen nicht immer gut sind, so haben sie doch ihre eigenen Gründe für ihr Tun. Es ist sicher nicht einfach ihre Handlungen gut zu heißen, aber wenn man ihre unterschiedlichen Geschichten näher betrachtet, ist es besser nachvollziehbar. Es ist kein leichtes Buch, denn es handelt nunmal von einem brutalen Krieg und seinen schrecklichen Auswirkungen. Auch die Frauen werden immer wieder in Konflikte kommen, sei es aus privaten Gründen oder einfach aus menschlichen Gesichtspunkten. Die Schilderungen sind sehr detailreich und daher nicht immer was für schwache Nerven. Besonders gut hat mir aber die Darstellung der Frauen gefallen. Ihre Gedanken, Gewissensbisse, Nöte, Ängste, aber auch die positiven Gesichtspunkte wie Freundschaft, Zughörigkeitsgefühl, Liebe und Hoffung kommen sehr gut rüber. Man kann einiges nachvollziehen und sich hineinversetzen, aber trotzdem bleibt es zumindest für mich, eine fremde Welt. Außerdem hatte ich auch Schwierigkeiten die Namen immer richtig zuzuordnen. Es hat mir sehr imponiert, wie sich diese Frauen gegen alle Widerstände behauptet haben. Frauen in einer Armee und zwar nicht als Krankenschwester, sondern sogar auch noch als Fliegerinnen, dass gab es vorher nicht. Die Ablehnung der Männer war groß und ich finde diese Frauen sehr mutig. Sie haben ihren Traum vom Fliegen und ihren Wunsch, ihrem Land zu helfen verwirklicht. Ich fand die Geschichte sehr spannend und man konnte auch alles gut nachvollziehen. Für mich war es eine interessante Lektüre.

Bewertung vom 12.10.2022
Am Ende zu viel
Heinrichs, Kathrin

Am Ende zu viel


sehr gut

Dieses Buch bringt uns in ein Dorf im Sauerland. Aber auch wenn es so nach Außen aussieht, hier ist nicht alles nur dörfliche Idylle. Hier lernen wir Anton kennen. Er ist alt und auf Hilfe angewiesen, aber auf den Kopf gefallen ist er nicht. Anton kann zwar nicht mehr gut laufen, aber trotzdem lässt er sich nicht von eigenen Nachforschungen bezügl. dem Tod eines Bänkers abbringen. Denn er wird vom Bestatter auf Ungereimtheiten bei dem Toten aufmerksam gemacht. Und das muss ja dann geklärt werden. Behilflich ist ihm dabei seine nette polnische Pflegerin Zofia. Sie lässt sich vom Eifer des Rentners anstecken und hilft ihm bei seinen Ermittlungen. Aber es gibt auch offizielle Ermittlungen. Und die darf sein Sohn Thomas durchführen, der bei der Dortmunder Polizei arbeitet. Eigentlich wollte dieser, nach einem aufreibenden Fall Urlaub in seinem Heimatort machen, aber wenn man schonmal vor Ort ist.. Es hat mir Spaß gemacht, über diese Ereignisse in dem Dorf zu lesen. Erstmal sind mir die Protagonisten sehr sympathisch. Ein sturer Anton, der gerne seinen Willen durchsetzt, aber dabei irgendwie doch immer freundlich und zuvorkommend wirkt. Er ist natürlich gut vernetzt in der Gegend und das bringt die Ermittlungen gut voran. Seine Tipps helfen auch seinem Sohn weiter. Thomas wirkt auf mich erst etwas genervt von den Aktionen seines Vater, aber er profitiert doch davon und er nimmt es dann einfach mal so hin. Aber er ist ein guter Polizist und ich denke, er versucht gerade mit sich und seiner Situation ins Reine zu kommen. Zofia ist eine nette und sympathische junge Frau. Sie will immer nur das Beste für Anton und ihr Verhältnis zu Thomas ist ausbaufähig. Bei ihr hat mich nur ihr Dialekt etwas gestört. Hier hätte ich auf die falsche Aussprache verzichtet. Sehr lebensnah sind auch die anderen Personen dargestellt. Die meisten mit Spitznamen, die noch aus ihrer Jugendzeit stammen. Das ganze Drumherum ist wirklich sehr detailreich beschrieben. Sogar der Bratwurstverkauf auf dem Fussballplatz fehlt nicht. Aber nicht nur die dörflichen Aktivitäten werden geschildert, auch die vielen Netzwerke unter den Leuten werden aufgezeigt. Jeder kennt jeden und weiß etwas über ihn zu berichten. Obwohl es hier doch einige Geheimnisse zu entdecken gibt. Sie bringen schlimme Dinge ans Tageslicht und man merkt, dass auch hier viel unter der Oberfläche brodelt. Der Fall war sehr interessant dargestellt und die Vorgehensweise der beruflichen sowie der privaten Ermittler sind lesenswert. Mir hat dieser Regionalkrimi sehr gut gefallen. Der Fall war nicht so einfach wie gedacht und auf die Auflösung wäre ich so nicht gekommen. Ein schöner und lesenswerter Regionalkrimi mit interessanten Protagonisten. Ich hoffe, wir werden noch mehr Fälle mit Anton und Zofia erleben.

Bewertung vom 12.10.2022
Eine Hochzeit in der Provinz
Rothschild, Emma

Eine Hochzeit in der Provinz


sehr gut

Ich muss sagen, dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Hier wird anhand der Familie Aymard und deren Umfeld, der Entwicklung des damaligen Frankreichs über Jahrhunderte nachgegangen. Wir lernen Marie Aymard und ihren Mann Louis Ferrand und die 83 Unterzeichner des Ehevertrages ihrer Tochter Francoise kennen. Alles ausgehend von dem Ort Angouleme im westfranzösischen Départements Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Mir war diese Stadt vorher nicht bekannt, aber nach der Lektüre dieses Buches kann ich mir wirklich ein Bild über die Entwicklung dieser Stadt und ihren Bewohnern machen. Es ist ein Sachbuch und trotzdem war es für mich wie eine lebendige Geschichte über die Menschen und ihren Lebensweg. Die Autorin hat in einem wahnsinnigen Arbeitsaufwand, die Geschichten der einzelnen Personen anhand von vorhandenen Steuerbescheiden, Briefen, Listen, Verträgen, Kircheneinträge usw. in den verschiedenensten Archiven nachvollzogen. Es ist beeindruckend zu erfahren, welchen Mengen an Informationen man dort noch über diese vergangenen Zeiten finden kann. Mit Hilfe der verschiedensten Aufzeichnungen kann man einigermaßen die Lebensumstände der Protagonisten nachvollziehen. Ich war beeindruckt über die Vielzahl an Auflistungen, die es überhaupt gibt. Eheverträge und Kaufverträge.. man denkt, es sind einfach nur begrenzt wichtige Informationen, aber man kann mit ihrer Hilfe vieles nachvollziehen. Wer wen wann und wo geheiratet hat, welches Vermögen vorhanden war, welche Personen im Umfeld wohnten und Kontakte untereinander hatten. Emma Rothschild hat hier sehr genau gearbeitet und diese vielen verschiedenen Informationen zu einem Ganzen zusammengefügt. Man erlebt die privaten Lebensläufe, aber dadurch natürlich auch die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklung der Menschen und der ganzen Region mit. Die Spuren sind sogar über die ganze Welt verteilt, denn die Menschen reisten schon damals aus den verschiedenensten Gründen durch die Welt. Auch daran lässt sich einiges erklären. Mir haben diese Lebensgeschichten sehr gut gefallen. Ich war über viele Dinge überrascht - mit der vielen Reisetätigkeit hätte ich z. B nie gerechnet. Oder auch die feministische Ausrichtung der Erbfolge, bei einigen der unverheirateten Frauen der Familie. Es ist spannend den Spuren der Personen und ihren Nachkommen über die Jahrhunderte zu folgen. Sehr hilfreich ist dabei natürlich der Stammbaum im Anhang. Außerdem werden auch im Anhang alle 83 Signatare des Ehevertrages nochmals genannt und einige Daten dazu gegeben. Das habe ich öfter beim Lesen genutzt. Es ist kein Buch fürs Lesen zwischendurch. Man braucht schon Zeit und Ruhe, damit man das Gelesene auch nachvollziehen kann. Denn es kommen ja sehr viele Namen und Begebenheiten vor. Aber für mich war das Buch eine sehr interessante Informationsquelle, um das Leben von normalen Bürgern durch die Jahrhunderte zu erleben. Denn hier wurden normale Menschen wie du und ich porträtiert und nicht Könige und Kaiser. Das finde ich mal besonders gut, denn hier erlebt man die Höhen und Tiefen, nicht nur der einzelnen Menschen, sondern auch eines ganzen Landes. Wie ging es den Menschen damals? Wie erlebten sie persönlich die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen? All diese Fragen werden hier an dem Beispielen der Protagonisten erzählt. Es ist spannend und man bekommt eine besondere Sicht auf die Geschichte... die Geschichte der Menschen und der Geschichte eines Landes. Für mich war es eine sehr unterhaltsame und lehrreiche Lektüre.

Bewertung vom 11.10.2022
Die optimale Haferkur: Die besten Tipps und Rezepte zum Superfood Hafer
Ziegler, Dirk

Die optimale Haferkur: Die besten Tipps und Rezepte zum Superfood Hafer


sehr gut

Mich hat dieses Buch wirklich sehr überrascht. Gut, Hafer kennt man - Haferflocken hat jeder sicher mal gegessen, so auch ich. Aber ich hätte nie gedacht, dass Hafer so vielseitig und gesund ist. In diesem sehr informativen Buch habe ich erstmal viel über die Inhaltsstoffe von Hafer erfahren. Und war überrascht, wieviele gesunde Wirkstoffe da überhaupt drin sind. Ich bin Diabetikerin und für mich war die Wirkung von Hafer auf den Blutzucker nicht bekannt. Der Leser wird sich über die vielen positiven Auswirkungen von Hafer freuen. Es ist sehr genau und verständlich dargelegt. Außerdem erfährt man auch etwas über die verschiedenen Arten von Hafer, die einem begegnen können, so z.B. Haferkleie oder Haferflocken. Das war auch sehr interessant, denn das weiß man auch nicht ungedingt. Und so geht es eigentlich mit dem Buch weiter. Man erfährt sehr detailreich und vor allen Dingen auf eine verständliche Art und Weise was Hafer ist, beinhaltet und wofür er gut ist. Es wird auch eine Haferkur vorgestellt, die sich gut und einfach umsetzen lässt. Ausprobieren ist da angesagt. Und dann natürlich der große und übersichtlich sortierte Teil mit den Rezepten. Es war für mich wirklich eine Überraschung, wo ich überall den so gesunden Hafer einsetzen kann. Die Rezepte sind nach Einsatzgebiet sortiert, z. B zum Frühstück oder zum Hauptgericht. Es ist alles übersichtlich angegeben: Zutaten - Zubereitung und natürlich die Nährwerte der Gerichte. Teilweise gibt es Fotos zu den Gerichten. Mir haben die Vorschläge für den Einsatz von Hafer sehr gut gefallen. Sie sind gut umsetzbar und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und das Wichtigste ist eben: überall ist der gesunde Hafer drin - man tut sich also was Gutes. Außerdem gibt es immer wieder mal "Genuss-Tipps" zu einem Rezept - sehr interessant. Mir hat dieses Buch jedenfalls rundum gut gefallen - ich habe Wichtiges über den gesunden Hafer erfahren und gleichzeitig passenden Rezepte zur Anwendung gefunden. Und gerade beim Frühstücksmüsli kann jeder seine eigene Zusammensetzung herausfinden - ich habe da schon einiges für mich gefunden. Langweilig ist Hafer nicht und das Buch macht den Weg frei, für eine neue und gesunde Erfahrung mit diesem Superfood.

Bewertung vom 06.10.2022
Brave Mädchen weinen nicht (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Brave Mädchen weinen nicht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hier erleben wir nun die Anfänge der Ermittlerin Libby Whiteman. Ihre Mutter Grace wächst in einer Mormonensekte auf und auch die kurzzeitige Freiheit nach einer Flucht, erspart ihr nicht ein abhängiges Leben unter den grausamen und ungerechten Gesetzen dieser Sekte. Und natürlich lebt auch ihre Tochter Libby mit ihr dort. Allerdings liebt Grace ihre Tochter über alles und daher trifft sie eine folgenschwere Entscheidung.

Dieses Buch war nicht leicht zu lesen, denn die Erfahrungen die Grace und Libby in dieser Sekte machen, sind einfach zu schrecklich. Die Autorin schildert die Lebensumstände sehr detailreich und offen. Als Außenstehnder kann man sich so ein Leben garnicht vorstellen und ich war fassungslos über die Gesetzte, die dort herrschen. Wir lernen die Lebensgeschichte von Grace, der Mutter von Libby kennen und erfahren daher natürlich viel über ihre Erlebnisse in dieser Sekte. Und wenn man die Handlungen dort miterlebt und sieht, unter welchen Bedingungen Grace lebt und auch Libby dort aufwächst, dann ist man froh, dass trotz der Ereignisse Libby zu einer normalen jungen Frau heranwächst. Es ist interessant, die verschiedenen Persönlichkeiten zu erleben. Die Menschen in der Umgebung von Libby aus der Sekte sind natürlich sehr speziell. Aber besonders gut haben mir die Protagonisten während der kurzen Zeit in Freiheit von Grace gefallen. Sie hat wirklich Glück und trifft auf nette und hilfsbereite Menschen, die ihr beistehen. Durch die Flucht wird schon klar, dass Grace eine starke Frau ist und sich nicht unterkriegen lässt. Und später sind ihre ganzen Entscheidungen davon geprägt, ihre Tochter zu beschützen. Man merkt natürlich bei Grace und auch bei Libby, dass diese Gehirnwäsche der Sekte doch immer etwas greift. Gerade Libby kennt ja keine andere Welt und dafür meistert sie ihr Leben sehr gut. Gerade die Unterscheidung zwischen den beiden so unterschiedlichen Lebenswelten ist hier sehr gut gelungen. Es war ein sehr emotionales Buch und wer die Serien um Libby oder auch Sadie kennt oder noch kennenlernen möchte, hat hier eine sehr gute Einsicht in die Anfänge. Trotz der brutalen und erniedrigenden Handlungen in der Sekte, war das Buch für mich sehr interessant und gibt auch Erklärungen für einige Dinge, die in den späteren Bänden passieren. Gerade Libby wird dadurch noch sympathischer und man kann manche ihrer Entscheidungen besser nachvollziehen. Es ist eigentlich auch ein Buch über eine starke Frau - Grace. Denn sie hat für Libby bestimmte Entscheidungen in ihrem Leben getroffen und mit den Konsequenzen gelebt. Auch wenn man als Außenstehender manche Dinge wahrscheinlich nie verstehen wird. Die ganzen Ereignisse kommen gut rüber und man bleibt immer gespannt am Geschehen, denn man möchte eben wissen wie es Grace und Libby ergeht. Man bleibt in einem guten Lesefluß und wird gefesselt von den Geschehnissen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich kann es auf alle Fälle weiterempfehlen. Wer die Serie um Libby lesen möchte, sollte wirklich diesen Band als erstes lesen, denn er bringt dem Leser Libby doch noch viel näher und erklärt einiges.

Also, auf zur Reihe um die Profilerin Libby Whitman.

Bewertung vom 06.10.2022
Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3
Seeck, Max

Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3


ausgezeichnet

Auch dieser dritte Teil der Hexenjäger-Reihe konnte mich überzeugen. Das Wiedersehen mit den Protagonisten wie Jessica und Jusuf war wieder sehr aufregend. Die beiden Ermittler erleben ja nun wirklich spannende Fälle. Dieser Fall um die Ermordung des Geschäftsmanns Zetterberg ist jedenfalls sehr speziell und führt zu sehr interessanten und abwechslungsreichen Ereignissen. Es ist alles sehr verwickelt und die Ermittler werden auf einige falsche Spuren geschickt. Aber nicht nur Jusuf wird auf die Probe gestellt, denn es ist seine erste eigenständige Ermittlung, sondern auch als Leser wird man immer wieder auf eine falsche Fährte geschickt. Die Ereignisse um diesen Mord werden noch seltsamer und gerade der interessante Prolog bringt nicht unbedingt Licht ins Dunkle. Dazu kommen die Ereignisse aus dem privaten Umfeld von Jessica. Sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Mir gefallen diese Bereiche im Buch immer besonders gut. Denn Jessica ist schon eine besondere Frau. Sie ist sehr speziell und für ihre Mitmenschen nicht immer einfach zu ertragen. Ich finde sie allerdings sehr sympathisch, denn sie geht ihren eigenen Weg und kämpft mit ihren eigene Dämonen.Doch sie ist auch mit dem Herzen bei den Menschen, die sie mag. Auch wenn sie das nicht so nach außen trägt. Aber auch die anderen Charakteren sind interessant. Jede Person hat so ihre eigenen Kennzeichen und man kann sie nun mögen oder nicht. Ich finde, sie ergänzen sich aber alle gut und geben so eine sehr reale Darstellung von Persönlichkeiten wieder. Ihre Handlungen sind meist nachvollziehbar, denn man lernt bei manchen auch die persönliche Lebenssituation kennen. Der Schluß hat mich nun wirklich überrascht, aber er hat mich dann doch zufrieden zurückgelassen. Der Spannungsbogen in diesem Buch ist hoch und zieht sich eigentlich durch das ganze Buch. Man wird völlig ins Geschehen hineingezogen und es wird nie langweilig. Es passieren außergewöhnliche Dinge und ich wurde immer wieder von den Ereignissen überrascht. Der Text an sich lässt sich gut und flüssig lesen. Und die detailreichen Beschreibungen führen dazu, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Und auch wenn es der dritte Teil der Reihe ist, hat man auch ohne Vorkenntnisse eine spannende Lesezeit vor sich. Es werden teilweise Ereignisse aus der Vergangenheit wieder erwähnt, so das man ein ungefähres Bild von vorherigen Ereignissen bekommt. Natürlich ist es schöner, wenn man die ersten beiden Bände auch gelesen hat. Ich würde es empfehlen. Sehr gut gefallen hat mir auch das Cover und besonders der rote Buchschnitt hat mir super gut gefallen. Er gibt dem Buch einen besonderen Touch und sieht irgendwie gefährlich aus. Genau wie der Inhalt - denn es war eine spannende und manchmal sogar unheimliche Geschichte. Ich hatte jedenfalls wieder eine spannende Lesezeit und kann das Buch bzw. die Reihe mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 26.09.2022
Je dunkler die Berge (eBook, ePUB)
Bowen, Rhys

Je dunkler die Berge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Diesmal kommt ein Filmteam in das kleine Örtchen Llanfair um in einem der vielen Bergseen ein abgestürztes Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg zu bergen. Und obwohl das ganze ohne Aufsehen geschehen soll, ist diese Neuigkeit und das Eintreffen der Spezialisten sofort Thema im ganzen Ort. Im Pub wird darüber aufgeregt debattiert und manch einer möchte unbedingt im "Film" mitspielen. Betsy gibt sich mit ihren diversen Auftritten viel Mühe. Besonders ihr Auftritt als "Herrin vom See" ist toll, leider umsonst. Denn erstens ist es ein Dokumentarfilm und zweitens ist es Constable Evan Evans Aufgabe, alle "Gaffer" vom Drehort fernzuhalten und für Ruhe zu sorgen. Das sorgt sogar für kurze Zeit zu einem gespanntes Verhältnis zwischen Betsy und Evan. Aber Evan soll nicht nur für Ruhe sorgen, sondern auch Leute auftreiben, die über die damaligen Ereignisse noch Bescheid wissen. Und auch hier zeigt Evan sein Talent und es gibt wirklich einige Bewohner, die interessante Dinge berichten können. Und diese Erzählungen lösen auch verherrende Ereignisse aus. Aber ohne Mord geht es ja nicht. Und so kann sich auch diesmal Evan wieder an den Ermittlungen beteiligen. Natürlich nur so nebenbei, denn wie immer schließt ihn der Inspector später von den Ermittlungen aus. Was ihn aber nicht von weiteren Nachforschungen abhält. Er hat auch ein persönliches Interesse an dem Fall. Und endlich erfahren wir auch mal mehr über seine Freundin Bronwen Price, die Grundschullehrerin. Nicht nur Evan ist über ihre Vergangenheit überrascht, auch der Leser hatte das sicher nicht auf dem Schirm. Obwohl Bronwen ja nicht aus Llanfair stammt, hatte man nicht viele Informationen über sie. Evan ist jedenfalls nicht so glücklich über diese Offenbarungen. Denn er kommt sich jetzt wieder sehr unscheinbar und unbedeutend vor. Er verändert sogar ein wenig sein Verhalten ihr gegenüber. Das tut mir beim Lesen richtig leid. Die Ermittlungen sind echt erschwert. Denn es passiert so viel und die Leute sind sehr verschlossen. Es kommen Dinge aus der Vergangenheit ans Licht, die verstörend sind und den Blickwinkel verschieben. Aber es ist interessant zu lesen und man erfährt wieder viel über die Leute aus dem Ort. Amüsiert habe ich mich über die Schilderung, dass Sonntags der Pub ja eigentlich geschlossen hat, aber die Einheimischen durch die Hintertür doch reingehen. Und das Damen dazu angehalten waren, Sonntags nichts zu trinken. Ha, da sind echt noch alte Sitten üblich. Die Schilderungen der Bergung sind auch sehr interessant und ich fand die Entscheidung zum Schluß über den Verbleib des Flugzeugs sehr gut. Die vielen verschiedenen Charakteren der Mitwirkenden haben für große Vielfalt gesorgt und man konnte dem Geschehen immer gut folgen. Der Text lässt sich flüssig und gut lesen. Man war wieder im Ort angekommen und hat sich über die bekannten Leute gefreut. Der Fall war spannend und interessant. Und besonders Evan musste sich über einiges klar werden. Ich habe mich sehr über das Ende des Buches gefreut und bin schon gespannt auf die weitere Entwicklungen in dem kleinen Bergdörfchen.

Bewertung vom 25.09.2022
Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1
Martin, Pierre

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens / Monsieur le Comte Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe nach der Lektüre diesen ersten Krimi um Monsieur le Comte sofort auf die Liste meiner Lieblingskrimiserien gesetzt. Es hat super Spaß gemacht zu lesen. Denn hier hat alles gestimmt: die Protagonisten waren mir sehr sympathisch, es ging spannend zu und ich habe mich zwischendurch auch noch köstlich amüsiert. Lucien, der Erbe einer seltsamen Tradition, nämlich das Töten auf Bestellung, ist von der Aufgabe garnicht begeistert. Aber er hat es seinem Vater versprochen. Allerdings hat er eine andere und sehr kreative Art und Weise, diese Aufgabe zu erfüllen. Lucien ist schon ein besonderer Typ, er ist immer positiv eingestellt und versucht sein Leben so leicht und glücklich zu leben wie möglich. Er ist schon speziell, aber sehr sympathisch und einfallsreich. Aber auch die anderen Personen sind interessant. Sie haben alle so ihre Eigenarten und irgendwie Geheimnisse. Es macht Spaß ihnen beim Agieren zuzusehen und ihre Handlungen überraschen den Leser immer wieder. Vieles wird nur angedeutet, aber irgendwie wissen alle Bescheid. Und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es passieren schon seltsame und nicht ungefährliche Dinge. Langweilig wird es jedenfalls nicht, denn Lucien gerät immer in irgendwelche ungewöhnliche Situationen. Aber er versucht die Probleme meist auf eine spezielle und ungewöhnliche Art zu lösen. Vieles geschieht durch eine Leichtigkeit, die man bei so ungewöhnlichen Problemen nicht gewohnt ist. Aber Lucien findet immer eine Lösung. Man wird tief ins Geschehen hineingezogen und verfolgt alles gebannt. Die detailreichen Schilderungen der Personen, Situationen und der schönen Umgebung sind dabei natürlich sehr hilfreich. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Der flüssig und gut zu lesende Text macht es auch leicht und man vergisst die Zeit. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten mit diesem etwas anderen Killer aus Villefranche-sur-Mer. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band.