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Bewertungen
Insgesamt 152 BewertungenBewertung vom 26.09.2022 | ||
“Samisch zu sein bedeutete, seine Geschichte in sich zu tragen, als Kind vor dem schweren Rucksack zu stehen und sich zu entscheiden, ihn zu schultern oder nicht“ (S. 190). |
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Bewertung vom 25.09.2022 | ||
Mord vor der Premiere (MP3-Download) Wer einen eher altmodischen Krimi mag, wer auf Leichenberge verzichten kann und Spaß an witzigen Dialogen und skurrilen Figuren hat, der ist hier bestens bedient! |
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Bewertung vom 17.09.2022 | ||
Ein Sommer in England in den 30er Jahren. Im Mittelpunkt der Handlung steht Margaret, die dem Hörer/Leser zunächst als 8jähriges Kind, im 2. Teil dann als junge Frau begegnet, die für den Tod zweier Menschen ursächlich verantwortlich und entsprechend belastet ist. Von dieser zentralen Figur aus entfaltet die Autorin die Handlung. Das Kind Margaret ist eine scharfe Beobachterin und erkennt die Unstimmigkeiten in ihrer Familie, aber erst der Leser ist es, der sich aus ihren Beobachtungen die Verlogenheit und die Bigotterie unter der bürgerlich-frommen Fassade zusammenreimt. Auf diese subtile und indirekte Weise, immer unterfüttert von einem unterschwelligen Humor, breitet die Autorin vor dem Leser ein Gesellschaftsbild der Zeit aus, das durch soziale Ungleichheiten, Klassenschranken und lebensfeindliche religiöse Bestimmungen geprägt ist. |
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Bewertung vom 16.09.2022 | ||
Der Autor führt seinen Leser in eine andere Welt: nach Conakry, der Hauptstadt Guineas, und zwar in die Botschaft Frankreichs, der ehemaligen Kolonialmacht. Hier arbeitet der Vizekonsul Aurel Timescu: ein Jude aus Rumänien, dessen Familie ihm die teure Ausreise aus der Ceausescu-Diktatur nach Frankreich ermöglicht hatte. Aurel liebt sein Klavier fast so sehr wie den Weißwein, er lässt sich wegen seiner unangepassten Kleidung belächeln und erträgt mit Gleichmut die Demütigungen seines Vorgesetzten. Er liebt Kriminalromane und wäre lieber Polizist geworden. Und so ergreift er mit ungewohnter Zielstrebigkeit die Initiative, als sein Chef verreist ist und ein französischer Staatsbürger ermordet wird. Die Auflösung des Falles kommt für den Leser allerdings unvermittelt; hier hätte es mir besser gefallen, am Gedankengang Aurels teilnehmen zu können. Auch die Art der Auflösung passt nicht ganz zum feinfühligen und schüchternen Aurel. |
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Bewertung vom 16.09.2022 | ||
Ein junger Herr aus Neapel / Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero Bd.1 Ein toller Plot: der Niedergang einer süditalienischen Adelsfamilie und der Untergang einer Welt im Umkreis des I. Weltkrieges! Der Roman war ein großer Erfolg, mehrfach übersetzt, preisgekrönt und sogar für den Nobelpreis vorgeschlagen. Liest man einen solchen Roman, nimmt man innerlich den Hut ab und legt die Hände an die Hosennaht! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 05.09.2022 | ||
Ein leichtes Stück über Auschwitz? Und dann noch Imre Kertesz gewidmet, dem einsamen Unbehausten, der sein Leben lang unter dem Trauma seines KZ-Aufenthalts litt? |
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Bewertung vom 04.09.2022 | ||
Die Hohenzollern und die Nazis Zum Hintergrund: Seit 2014 laufen Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und der Familie Hohenzollern, die sich auf das sog. Ausgleichsleistungsgesetz beruft und Ansprüche auf Schlösser, Liegenschaften, Tausende von Kunstschätzen und andere Vermögenswerte erhebt, die nach dem II. Weltkrieg von der Sowjetischen Militäradministration enteignet wurden. Malinowski wurde mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt zur Frage, ob der Ex-Kronprinz Wilhelm dem Nationalsozialismus „erheblichen Vorschub“ geleistet habe. Wenn ja, wären Leistungen nach diesem Gesetz ausgeschlossen. Diese sog. Hohenzollerndebatte entwickelte sich in den Folgejahren zum „bedeutendsten geschichtspolitischen Konflikt des Landes“ (SPIEGEL). Malinowski und Journalisten wurden von den Hohenzollern mehrfach verklagt. |
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Bewertung vom 02.09.2022 | ||
Die äußeren Gegebenheiten dieses Romans sind schnell erzählt: Eine junge Frau, Dolmetscherin von Beruf, verlässt nach dem Tod ihres Vaters und dem Wegzug der Mutter ihre Heimatstadt New York. Sie zieht nach Den Haag und arbeitet dort am Internationalen Gerichtshof. |
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Bewertung vom 31.08.2022 | ||
Historischer Hintergrund: |
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Bewertung vom 28.08.2022 | ||
Schade, dass der englische Untertitel bei der deutschen Ausgabe weggelassen wurde: "A Natural History". In diesem Untertitel wird die Zielsetzung nämlich sofort klar: es geht nicht um eine Aneinanderreihung von einzelnen Stadtgeschichten, sondern der Autor begreift Stadtgründungen als Teil der menschlichen Evolution in dem Sinn, dass das Leben in einer Stadt den Eigenschaften der Spezies Mensch entspricht und dass es Vorteile für ihn haben muss. Dazu verwebt der Autor die Humanwissenschaften mit Biologie, Ökologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, aber auch mit Archäologie und Literaturgeschichte – ein ausgesprochen origineller Ansatz, der sich zudem als zielführend und sehr umfassend erweist. |
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