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MelaKafer

Bewertungen

Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2017
Gefährliche Ernte / Perez Bd.2
Sola, Yann

Gefährliche Ernte / Perez Bd.2


weniger gut

Im Weinberg von Antonio Perez wird ein Toter gefunden. Antonio erleidet einen Schock und alles, was er sagt, bevor er in eine Starre verfällt, ist das Wort Creus. Kommissar Boucher informiert dessen Sohn, der von allen nur Perez genannt wird. Der sieht sein florierendes, nicht ganz legales Geschäft mit dem "Creus", einem Wein, den er sehr teuer an ausgewählte, reiche Kunden verkauft, in Gefahr. Kurzerhand nimmt er eigene Ermittlungen auf.
Des Weiteren gibt es da auch noch seine Expartnerin Marielle und Mutter seiner Tochter Marie-Helene, die beschlossen hat zu heiraten, was weder ihm noch Marielle gefällt.
Seine aktuelle Freundin Marianne nimmt es mit der Treue nicht ganz so genau, steht ihm aber immer zu Seite und weiß neben seinem Freund Haziem um seine Geschäfte mit dem Creus.
Nach dem Cover, dem Klappentext und dem Beginn des Krimis zu urteilen, erwartete ich einen relativ leichten, amüsanten Südfrankreichkrimi um den etwas schrägen, aber sympathischen Delikatessenschnuggler Perez.
Schnell stellte sich aber heraus, dass der Tote aus dem Weinberg in einem Umfeld von Schlepperbanden und dem Front National unterwegs war, was den Autor veranlasste, sich vor allem im mittleren Teil der Geschichte, ausgiebig und den Rahmen einer leichten Unterhaltung bei weitem sprengend, über die Flüchtlingspolitik und den Front National auszulassen. Die Diskussion darüber ist mehr als legitim, aber im Zusammenhang mit fiktiver Unterhaltungsliteratur in meinen Augen völlig fehl am Platz und für die Geschichte in diesem Umfang überhaupt nicht notwendig. Der Fortgang des Krimis kam dadurch sogar ins Híntertreffen, wurde gar fast zum Nebenschauplatz. Erst zum Ende hin nahm die eigentliche Geschichte wieder Fahrt auf und fand ein positives, fast kitschiges Ende.
Das Buch hat mich insgesamt irritiert und in der Gesamtheit wenig unterhalten.

Bewertung vom 12.03.2017
Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2


gut

Ein junger Mann wird tot im Fließ gefunden. Er war Rumäne und Erntehelfer bei einem Gurkenbauern. Kommissarin Klaudia Wagner nimmt in diesem Umfeld ihre Untersuchungen auf. Dabei wird sie immer wieder mit Ereignissen, die mit dem ersten Fall "Spreewaldgrab" zusammenhängen, konfrontiert. Sie scheint Ermittler und Opfer zugleich gewesen zu sein und mit den traumatischen Ereignissen nicht fertig zu werden. Da ich den ersten Fall nicht gelesen habe, blieb für mich daher vieles im Unklaren. Mit ihrem Partner, der ihr für den aktuellen Fall zugeteilt wird, scheint einiges im Argen zu liegen. Und auch hier spielen die Geschehnisse im Fall "Spreewaldgrab" eine entscheidende Rolle. Klaudia Wagner ist aber nicht in der Lage, die Dinge anzusprechen, sodass das sich das Traumata durch das ganze Buch zieht und den aktuellen Fall in den Hintergrund treten lässt. Eine kurze Rückblende auf den ersten Fall hätte der Geschichte gut getan.

Trotz dieses Mankos eine spannende Geschichte, flüssig geschrieben, mit amüsanten Dialogen, authentischen Charakteren und wunderschönen Landschaftsbeschreibungen.

Ein gelungener Lokalkrimi, den ich aber nicht empfehlen möchte ohne vorheriger Lektüre des ersten Teiles.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2017
Lauter Fremde!
Klingl, Livia

Lauter Fremde!


ausgezeichnet

Livia Klingl hat Interviews mit 21 Menschen geführt, die alle über ihr Empfinden von Fremdheit und Fremdsein berichten. 21 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die auch das fremd sein völlig unterschiedlich bewerten. Sie kamen als Flüchtlinge, oder vor Jahren mit ihren Eltern in ein fremdes Land oder sie leben mit einer Behinderung.  Jeder von ihnen hat eine eigene Geschichte, eigene Träume und Wünsche. Es gibt nicht den Flüchtling, den Fremden, den Behinderten. Jede einzelne Person ist ein Individuum. Jeder ist gleichwertig, aber nicht gleich.
Was unsere Gesellschaft spaltet, ist die unterschiedliche Bereitschaft, sich auf neues einzulassen. Fremd ist nur, was man nicht kennt. Und das macht einem Angst. Parteien, wie z.B. der Front National in Frankreich und die AfD in Deutschland spielen mit den Unsicherheiten und Ängsten der Menschen, manipulieren sie mit Fehlinformationen und heizen so die Fremdenfeindlichkeit an.
Livia Klingl analysiert sehr ausführlich, was in ihrem Land Österreich schief läuft und das ist auch 1:1 umsetzbar auf Deutschland und viele anderen europäische Länder.
Ein wichtiges Buch, von dem ich hoffe, dass es viele Menschen lesen werden. Es hilft zu verstehen, sich selbst und andere.

Bewertung vom 12.03.2017
Paris abseits der Pfade
Renöckl, Georg

Paris abseits der Pfade


ausgezeichnet

Georg Renöckl nimmt den Leser mit auf Spaziergänge durch ein Paris, wie es ein Tourist wohl sonst nie zu sehen bekäme und so mancher Pariser nicht kennen dürfte. Er macht uns bekannt mit ganz besonderen Menschen, Künstlern, alten Damen, Aussteigern und entlockt nahezu jedem von Ihnen wunderbare Geschichten und nicht zuletzt auch deren Lieblingsrezepte. Gerne gibt er sie an uns, seine Leserschaft weiter, die sich damit noch zusätzlich ein Stück Paris nach Hause holen kann. 
Allein das Lesen dieses Buches hat mich Paris lieben gelernt. Eine moderne, multikulturelle, nachhaltige Weltstadt mit Dorfcharakter, deren Charme sich niemand entziehen kann. 

Dieses wunderschöne Buch sollte bei keiner Parisreise fehlen. Zusammen mit einem konventionellen Reiseführer ist es die perfekte Vorbereitung und Begleitung für einen Urlaub in Paris.

Bewertung vom 14.01.2017
Mein Leben, mal eben
Huppertz, Nikola

Mein Leben, mal eben


ausgezeichnet

Unnormal Genial

Anouk ist ein dreizehnjähriges Mädchen, mit zwei Müttern Mama Miriam (MaMi) und Mama Beatrix (Matrix). Sie hat auch sowas wie einen Vater (Samenspender), Philipp heißt er und ist Metalmusiker. Er nennt sie "Lieblings-Anouk", ist der beste Freund der Mamas, und verbringt schon mal den Urlaub und eigentlich auch jedes Weihnachten mit ihnen.
Anouk hat sich für das neue Schuljahr einiges vorgenommen. Sie glaubt ein "Unnormalgen" zu haben, dabei will sie nur sein wie alle anderen. Drum hat sie sich eine Liste geschrieben, was in diesem Jahr alles anders werden muss.
Wie das Leben so spielt, läuft das aber alles nicht so, wie sie sich das vorgenommen hat, den da gibt es Moritz, der wie sie Metal liebt und mit ihr zusammen einen Song schreibt, der ihr Vorhaben gewaltig auf den Kopf stellt und es gibt Lore, die nach Missverständnissen nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Aber, wie kann es anders sein, miteinander reden und die Bereitschaft, den anderen verstehen zu wollen, und sich selbst und den anderen anzunehmen, wie er ist, ist der Schlüssel.
Diese ganze herrliche Geschichte erfahren wir in Form von Anouks Memoiren, die in einer herrlich unkonventionellen Sprache, mit vielen Klammern (rund und eckig) und Schriftwechseln (Form und Größe) durchsetzt sind. Interessanterweise geht dadurch keine bisschen an Tempo und Flüssigkeit verloren, sondern macht die Geschichte nur jugendlicher und peppiger.
Nikola Huppertz hat mit "Mein Leben mal eben" ein Plädoyer für den Mut zum Anderssein und für Toleranz geschrieben und das ohne auch nur einmal den Zeigefinger zu erheben.
Jeder Mensch ist einzigartig und hat ein Recht darauf, zu leben, wie er es für richtig hält. Was für eine wunderbare Botschaft für junge Menschen auf der Suche.
Das ganze ist auch noch in eine traumhaft schönes Cover (mit einem Paradiesvogel und Origamivögeln) verpackt, mit einer rückwärtigen Klappe, die die Seiten umfängt und schützt.

Ein wunder-, wunder- wunderschönes Jugendbuch.
Hell yeah!

Bewertung vom 14.01.2017
Easy. Überraschend. Low Carb.
Matthaei, Bettina

Easy. Überraschend. Low Carb.


gut

Low Carb High Fat - ist das die Lösung

Dieses Kochbuch ist auf den ersten Blick schon ansprechend. Ein großformatiges Buch mit Food-Fotos von Oliver Brachat.

Schwerpunkt des Kochbuches ist die LCHF-Methode.
Dabei wird weitgehend auf Kohlehydrate verzichtet und der Fettanteil der Speisen erhöht. Die Reduzierung der Kohlehydrate senkt den Blutzucker-spiegel, die befürchteten Heißhungerattacken sollen so ausbleiben. Der hohe Fettanteil hingegen sorgt laut Autorin für lang anhaltende Sättigung.

Besonders interessant finde ich die Low Carb Brote. Ein 100g schweres Stück Sonnenblumenkernbrot enthält gerade mal 4 g Kohlehydrate. Und das bei einem hervorragenden Geschmack. Auch die Brotausstriche sind ganz nach meinem Geschmack.
Die fleischlastigen Hauptspeisen ohne Kohlehydratbeilage sind jedoch nicht so nach meinem Geschmack und triefen auch auf den Fotos vor Fett. Da sind mir Low Carb Salate lieber und sehen auch besser aus.
Bei den Zubereitungserklärungen wird der Text nahezu ohne Absätze sehr kompakt gehalten und wird dadurch etwas unübersichtlich. Der Rest der Seite ist weiß. Eine Gestaltungsform, die interessant sein kann, die mich aber bei einem Kochbuch stört.

Ein Kochbuch für Liebhaber der fetten, fleisch- und fischlastigen Küche.
Nicht ganz mein Geschmack.

Bewertung vom 14.01.2017
Shaking Salad - Low Carb
Stöttinger, Karin

Shaking Salad - Low Carb


ausgezeichnet

Wow - ein fantastisches Salatbuch

Karin Stöttinger bietet in ihrem neuen "Shaking Salad" Buch eine schier unglaubliche Auswahl an Salaten und Dressings, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Und das zum Großteil "Low Carb" - also Figur schmeichelnd :-)
Von vegetarisch und vegan über Fisch, Fleisch, süß und CheatMeals zeigt sie Kreationen, die sich an Raffinesse und Kreativität kaum überbieten lassen.
Ob fruchtiger Pfirsich-Avocado-Rucola-Salat, deftiger Roastbeefsalat mit Äpfeln oder süßer Birnensponge mit Safran, für jeden Gusto ist etwas dabei.
Die Krönung sind die verschiedenen Dressings.
Geschichtet in Gläsern lassen sich die Salatkreationen überall mit hin nehmen und unterwegs, am Arbeitsplatz oder wo auch immer genießen.
Meine neues, absolutes Lieblingskochbuch.

Bewertung vom 05.12.2016
Stiefkind
Tremayne, S. K.

Stiefkind


gut

Zum Ende hin unglaublich spannend

Rachel lernt in London den charismatischen Witwer David kennen und fühlt sich gleich zu ihm hingezogen. Als sie auch noch seinen 9-jährigen Sohn Jamie kennenlernt, verliebt sie sich in beide. Rachel und David heiraten.
Sie zieht mit David in sein prächtiges Herrenhaus nach Cornwall. Aus ärmlichen und schwierigen Verhältnissen stammend, sieht sie sich am Ziel ihrer Träume.
Voller Enthusiasmus startet sie in ihr neues Leben, plant die Umgestaltung des Hauses, versucht ihrem Stiefsohn eine gute Ersatzmutter und ihrem Mann, der unter der Woche in London arbeitet, eine gute Ehefrau zu sein.
Doch Jamie wird immer seltsamer, seine Mutter ist auf tragische Weise ums Leben gekommen und der Junge wird damit scheinbar nicht fertig.
Schließlich sagt er Rachels Tod am Weihnachtstag voraus....

Die Geschichte startet leicht wie eine Liebesgeschichte, wird dann aber immer verworrener und unheimlich, die Hauptfiguren tragen schwer an ihrer, für den Leser lange unklaren Vergangenheit.
Wer ist hier verrückt, wer betrügt und wer lügt. Zum Ende hin wird die Geschichte nahezu unerträglich spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Ein spannender, wenn auch phasenweise recht unlogischer Thriller mit einem für meinen Geschmack zu seichtem Ende.
Das Cover hingegen finde ich super.