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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 547 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2022
Und jetzt auch noch Liebe
Bennetto, Catherine

Und jetzt auch noch Liebe


schlecht

Leider nicht mein Fall

Emma träumt von der Liebe, aber als sie von ihrem langjährigen Problemfreund Ned schwanger wird, erkennt sie, dass man mit ihm lieber keine Familie gründen sollte. Also hakt sie den Traum vom Glück zu dritt ab. Ausgerechnet jetzt läuft ihr der Mann ihres Lebens über den Weg. Dumm nur, dass der eine andere heiraten will. Und sie das Kind eines anderen erwartet. Und ihren Job verloren und eine dysfunktionale Familie hat. Sie kann sich jetzt nicht auch noch um Liebe kümmern. Aber wie soll man Leben schenken, wenn man selbst gerade das Gefühl hat, dass es einem genommen wird? Und der Termin der Geburt rückt näher, ob es ihr gefällt oder nicht, und wenn alles schiefläuft, hat man Träume doch am Allernötigsten.

„Und jetzt auch noch Liebe“ von Catherine Bennetto hat mich mit dem schönen Flamingo-Cover und dem vielversprechenden Klappentext angelockt. Dazu hatte ich mal wieder Lust, einen etwas dickeren Liebesroman zu lesen.
Erwartet habe ich eine heitere Lovestory, mit ein bisschen Chaos und Happy End für entspannte Lesestunden. Leider wurde nur ein Teil meiner Erwartung erfüllt.
Das Buch war leider so gar nicht mein Fall und ich habe es nach etwas mehr als hundert Seiten abgebrochen. Ich habe danach dann noch ein paar Seiten quergelesen und mir auch das Ende angeschaut und konnte mich trotzdem nicht zum Weiterlesen aufraffen.
Schon auf den ersten Seiten habe ich mich mit dem Schreibstil schwergetan. Die Autorin schreibt sehr direkt und plakativ. Die Figuren sprechen und denken ein wenig ungefiltert und ohne Benehmen, wie meine Oma sagen würde. Ich bin echt nicht spießig aber es werden für meinen Geschmack doch zu viele Kraftausdrücke wie „Scheiße“ und „Arsch“ und Dinge wie „Schwuchtelpfoten“ oder „Mir schwoll der Kamm“ benutzt. Wenn ein Autor bzw der Charakter sowas ab und zu mal denkt oder sagt, finde ich es ok aber hier war es mir zu viel.
Es gibt dabei auch keinen Unterschied zwischen den Figuren. Scheinbar kommen alle aus der gleichen Gesellschaftsschicht und alle reden gleich. Dazu sind alle Figuren flippig, verrückt und/oder chaotisch. Keiner ist auch nur ein bisschen normal. Nicht mal die Kinder. Bei all den ganzen „Besonderheiten“ bleiben die Figuren leider sehr blass. Ich fand niemanden wirklich sympathisch und bin mit keiner Figur warm geworden. Leider auch nicht mit der Hauptfigur Emma.
Sie trennt sich von ihrem kindischen Freund weil er ein hoffnungsloser Spinner äh Träumer ist, keine Arbeit hat und ohne Verantwortung zu übernehmen nur rumhängt. Dabei übernimmt sie auch nicht grade viel Verantwortung für ihr Leben.
Sie vergisst mit einer ziemlich dummen Begründung ihre Pille, kündigt aufgrund von anstrengenden Menschen ohne Aussicht auf eine Alternative ihren Job und schafft es nicht mal auf ihren Neffen an einem Filmset aufzupassen. Und auch so lässt sie sich eher treiben und von ihrer Familie unterstützen als sich um ihr Leben und das neu entstehende Leben zu kümmern.
Für mich waren der Schreibstil und die Figuren einfach nur anstrengend, so dass ich leider sagen muss, dass dieses Buch für mich ein Flop war. Schade.

Bewertung vom 13.07.2022
Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)
Oseman, Alice

Nothing Left for Us (deutsche Ausgabe von Radio Silence)


ausgezeichnet

Ein Must-Read!

„Nothing left for us“ von Alice Oseman ist wirklich kein gewöhnlicher Coming-of-Age Roman.
Wir begleiten unsere Protagonistin Frances durch die letzten Trimester ihrer Schulzeit. Leistungsdruck, Unibewerbungen, Zukunftsängste, Selbstfindungszweifel. Mit all dem müssen Frances und ihre Schulfreunde sich rumschlagen.
Frances gilt als Streberin und Langweilerin. Doch eigentlich steht sie auf bunte Klamotten, zeichnet für ihr Leben gern und liebt den abgedrehten Youtube-Podacast „Universe City“. Frances muss jedoch dem Erwartungsdruck ihrer Lehrer und Mitschüler entsprechen, darf nicht aus der Reihe fallen und will unbedingt überall Einser Schreiben, um in Cambridge zu studieren.
Als sie Aled kennen lernt, verändert sich ihre Welt. Aled ist der Creator von Universe City und sie ist erst die zweite Person, die seine geheime Identität erfährt. Es entwickelt sich eine unbeschreibliche Freundschaft zwischen den beiden. Endlich können sie so sein, wie sie wirklich sind. Frances übernimmt als Toulouse eine Nebenrolle in Universe City und zeichnet Kunstwerke für die Folgen. Doch dann wird ihre Beteiligung am Podcast gelüftet und auch Aled bleibt nicht länger anonym. Plötzlich bricht alles auseinander. Aled beendet die Freundschaft und zerbricht fast an der emotionalen Last die sein Studium, der Podcast und seine Familienprobleme ihm aufbürden und Frances ertrinkt in Schuldgefühlen, Leistungsdruck und Zweifeln.
Der Autorin sind tiefgründige und facettenreiche Figuren gelungen, die eine unglaubliche Entwicklung durchmachen.
Die Stimmung der Geschichte ist nicht heiter und bunt, wie man es sonst von diesem Genre kennt. Alles wirkt oft düster und gedrückt. Ich wurde beim Lesen mit den verschiedensten Emotionen konfrontiert. Mal wollte ich mit den Figuren lachen, mal weinen, mal habe ich mit ihnen gezittert und bin mit ihnen verzweifelt. Ich wollte die Welt niederbrennen und gleichzeitig alles für die zusammenkleben. Ich wurde mitgesogen und konnte mich nicht aus der Geschichte befreien. Das habe ich wirklich nicht erwartet, als ich das Buch begonnen habe. Die Autorin hat mich mit dieser Geschichte geflasht und absolut begeistert.
Mir hat das Buch mega gut gefallen. Ich war überrascht, welche tiefe und düstere Stimmung es teilweise hat und dass es nicht eine weitere heitere YA-Story mit irgendeiner Message ist, sondern intensiver und tiefer geht. Die Autorin geht hier viele wichtige Themen an und trifft dabei das Alter und die Thematiken der Charaktere perfekt.
Ich kannte bisher nur die Heartstopper-Comics (und liebe sie!) und bin nun endgültig und vollends ein Fan der Autorin.

Bewertung vom 07.07.2022
Der Bewunderer: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Bewunderer: Thriller


ausgezeichnet

Wieder eine spannende Ermittlung mit Laura Kern

Auf einer riesigen, kunstvoll bemalten Leinwand liegt eine Frau. Ihr Blick ist starr in den Himmel gerichtet. Sie atmet nicht mehr. Spezialermittlerin Laura Kern kann kaum die Augen von dem bizarren Fund abwenden. Jemand hat sie in ein Abendkleid und knallrote High Heels gezwängt, um sie in seinem Kunstwerk zu verewigen. Doch warum hat der Täter die Tote außerdem mit einer Rettungsweste und einem Blumenstrauß ausgestattet? Fieberhaft versucht Laura, den Mörder zu stoppen, aber der hat bereits sein nächstes Opfer auf einer Leinwand platziert. Und Laura ist ihm näher, als sie glaubt.

„Der Bewunderer“ von Catherine Shepherd ist der siebte Band der Laura-Kern-Reihe. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden, da die Fälle in sich abgeschlossen sind.
Dieses Mal begleiten wir Laura bei der Suche nach einem Killer, der seine Opfer in einem Gemälde ablegt und arrangiert.
Catherine Shepherd baut den Fall wieder mit so vielen verschiedenen Fährten und Hinweisen auf, dass man als Leser zusammen mit den Ermittlern oft in die falsche Richtung geführt wird. Zeugen geraten in Verdacht, andere sind nicht richtig greifbar und die ganze Zeit ist da noch die Frage nach dem Warum.
Als Fan der Reihe hat es mir dazu gut gefallen, dass wir nebenbei noch ein bisschen was Privates von Laura und Taylor und Max und Hannah zu sehen bekommen. Auch hier stimmt das Gleichgewicht. Die Ermittlungen sind im Vordergrund, das Private ist ein kleiner aber gelungener Zusatz.
Wieder ist der Autorin eine fesselnde und spannende Schnitzeljagd gelungen, die das Buch zu einem Pageturner macht. Die Auflösung ist überraschend und schlüssig.
Hier schlägt das Thriller-Herz auf jeden Fall höher!

Bewertung vom 01.07.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Erneut ein kauziger aber sehr spannender Krimi

Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!

„Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Band der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden.
Der Titel ist ein bisschen irreführend, denn um das Mädchen geht es nur am Rande. „Die Mumie und der Totengräber“ hätte vielleicht besser gepasst, denn wir begleiten unseren sympathischen Ermittler Leopold von Herzfeldt, seine Freundin und Polizeifotografin Julia und den Totengräber Augustin Rothmayer bei mehreren reichlich skurrilen Ermittlungen.
Der Fall vom mumifizierten Ägyptologen ist wohl der skurrilste der drei Fälle. Daneben gibt es noch den Serientäter, der jungen männlichen Prostituierten die Genitalien abschneidet und den scheinbaren Unfall eines Zoowärters, der vom Löwen gefressen wurde.
Leo und Julia mischen in allen drei Fällen ganz gehörig mit und bitten Rothmayer dabei nicht nur einmal um Rat. Dabei geht es abenteuerlich, actionreich, spannend, verwirrend und auch ein wenig kurios zu. Auf jeden Fall kann dieser Krimi den Leser von Anfang bis Ende mit diesen drei Fällen fesseln und mitreißen.
Die Figuren entwickeln sich auch in diesem Band Stück für Stück weiter und über Leos Kollegen erfährt man ebenfalls ein paar neue Details. Dazu erfahren wir auch, wie es Rothmayer und seiner kleinen Anna (aus Band eins) ergeht.
Der Schreibstil, mit den wienerischen Einlagen ist sehr angenehm und gibt der ganzen Szenerie das passende Flair. Super gefallen hat mir, dass Rothmayer am nächsten Buch arbeitet und wir wieder interessante Auszüge, dieses Mal über Totenkulte, zu lesen bekommen.
Mich konnte auch dieser Band wieder begeistern und nur zu gerne habe ich mich von den spannenden Ermittlungen und den kauzigen Figuren mitreißen lassen.
Eine klare Empfehlung meinerseits!

Bewertung vom 01.07.2022
A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1
Brown, Roseanne A.

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.1


gut

Tolle Idee aber leider etwas langatmig

Alle fünfzig Jahre findet im Königreich Sonande das berühmte Solstasia-Turnier statt, bei dem alle Nationen des Reiches zusammenkommen, um dem Wettstreit der Champions beizuwohnen. Doch für die junge Königin Karina geht es um viel mehr: Um ihre Mutter wiederbeleben zu können, braucht sie das Herz eines Königs. Daher bietet Karina dem Gewinner des Festes ihre Hand an. Zur gleichen Zeit kommt Malik mit seinen beiden Schwestern in die Hauptstadt Ziran, voller Hoffnung auf ein neues Leben fern von Krieg und Gewalt. Malik freut sich auf die Festlichkeiten rund um Solstasia – bis ein rachsüchtiger Geist seine kleine Schwester Nadia entführt und einen furchtbaren Preis für ihr Leben verlangt: den Tod von Königin Karina. Für Malik gibt es nur eine Chance, Karina nahe genug zu kommen, um sie zu töten: Er muss das Solstasia-Turnier gewinnen.

„A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia“ von Roseanne A. Brown hat mich durch das Cover angelockt und durch den Klappentext vom Lesen bzw. Hören überzeugt.
Die Geschichte geht vielversprechend los.
Wir lernen Malik kennen, der sich mit seinen Schwestern in die Hauptstadt Ziran einschmuggelt, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Und wir lernen Kira kennen, die etwas verwöhnte Tochter des Turmfalken, also der Königin von Ziran.
Die Kapitel werden mal aus der Sicht von Kira und mal aus der von Malik erzählt.
In dieser afrikanisch angehauchten Welt gibt es Magie, Geister, Zauber, alte Bannschwüre und noch einiges mehr. Aber Zauberei ist verpönt und wird verfolgt, wodurch auch versucht wird, sie Kindern auszutreiben.
Maliks kleine Schwerster wird von einem Geist entführt und er geht einen Blutschwur mit ihm ein. Gleichzeitig wird Kiras Mutter getötet und Kira will sie mit einem Auferstehungszauber von den Toten zurückholen. Magie ist also doch nicht ganz so weg vom Fenster, wie es den Anschein macht.
Da wo die Geschichte interessant und spannend los geht, verliert sie bald an Fahrt. Spätestens als die Königin stirbt und Kira sich politisch behaupten muss und Malik sich als Champion bewirbt, wird es etwas langweilig bzw. langatmig. Viele Intrigen, nicht ganz so spektakuläre Prüfungen für die Champions, eine Prinzessin die die Ungerechtigkeit gegenüber den unteren Schichten erlebt und natürlich eine aufkeimende Romanze. Erfahrene Leser können ahnen, um wen es geht.
Irgendwie geht es um viele Themen gleichzeitig und trotzdem oder vielleicht grade deswegen konnte mich die Geschichte nicht mehr fesseln. Irgendwann habe ich nur noch auf den entscheidenden Punkt gewartet.
Gegen Ende, also Richtung Auflösung, wurde es dann noch mal interessanter. Malik findet eine ungewöhnliche Lösung für sein Problem und Kira, die eigentlich alles alleine machen will, bekommt mal wieder Hilfe von überraschender Seite. Richtig zufriedenstellen konnte mich das Ende nicht, vielleicht auch, weil ich davor schon unzufrieden war. Ein Pluspunkt ist aber auf jeden Fall, dass dieser erste Teil der Dilogie ziemlich abgeschlossen ist. Klar, es bleibt genug für den nächsten Band offen aber wir stehen nicht ratlos vor einem Cliffhanger.
Der Schreibstil hat mir an sich gut gefallen. Die Formulierungen und Beschreibungen haben tolle Bilder geformt.
Die Erzähler im Hörbuch waren nicht mein Fall. Sie haben die langatmigen Stellen, meist noch langatmiger werden lassen.
Schade, für mich leider nicht das richtige Buch. In meinen Augen viel Potenzial, welches nicht genutzt wurde.

Bewertung vom 27.06.2022
Everything we lost / Love and Trust Bd.2
Bright, Jennifer

Everything we lost / Love and Trust Bd.2


ausgezeichnet

Starke Charakterentwicklung

Nach außen hin ist Hope stark und lebensfroh. Sie ist immer bunt und fröhlich. Doch sie hält selbst ihre beste Freundin auf Abstand. In ihr tobt ein ständiger Kampf. Zu groß ist ihre Angst, dass die Fassade bröckeln könnte und andere erkennen könnten, was in ihrer Familie alles schiefläuft. Dann lernt sie Yeonjun kennen und plötzlich fällt es ihr nicht mehr schwer jemanden an ihrem Gefühlsleben teilhaben zu lassen. Und auch Yeonjun will keinen Tag mehr ohne seine neue beste Freundin Hope verbringen. Hope weiß jedoch nicht, dass er nicht ganz ehrlich zu ihr ist und dass sein Geheimnis schon bald alles einreißen könnte.

„Everything we lost“ von Jennifer Bright ist die Fortsetzung von „Everything we had“. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und gefühlvoll. Ich bin durch die Seiten geflogen und habe gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit verging.
Die Kapitel erzählen abwechselnd aus der Sicht von Hope und Yeojun. Das hat mir sehr gut gefallen, so bekommt man einfach einen noch tieferen Einblick in alles.
Hope ist eine selbstbewusste, nette junge Frau. Doch man merkt schnell, dass sie ein riesen Paket mit sich herumträgt, welches sie versucht hinter einer Mauer aus guter Laune zu verbergen. Yeonjun ist ein sanfter, gutmütiger und liebevoller Typ. Er gibt Hope direkt Sicherheit und ich liebe es, wie süß die Zwei von Anfang an miteinander umgehen.
Die Chemie der Zwei macht das Buch so besonders. Es harmoniert einfach und das, ohne übertrieben zu wirken. Es ist so schön, einfach mal ein Buch zu lesen, wo beide Hauptfiguren miteinander liebevoll und respektvoll umgehen.
Hopes Familienprobleme sind auch nicht ohne und der Weg bis zur Auflösung des Ganzen ergibt bei ihr eine richtig gute, glaubhafte Charakterentwicklung.
Auch das kleine Drama gegen Ende zwischen den Beiden war irgendwie gut. Dass es so kommen musste und dass das Buch dann so endet, wie es geendet hat, war zu erwarten aber deswegen nicht weniger schön.
Wichtige (Trigger-)Themen wurden auch wieder sehr erfolgreich behandelt. Die Autorin hat eine tolle Art mit schwierigen Themen umzugehen.
Mir hat das Buch einfach super gefallen und ich hoffe, dass schon ganz bald ein neues Buch in der Reihe erscheint.

Bewertung vom 25.06.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2


ausgezeichnet

Fulminant abgefahrene Schlacht

„Papier & Blut“ ist der zweite Band der Siegelmagier-Reihe von Kevin Hearne. Die Bücher können durch eine Zusammenfassung zu Beginn eigenständig gelesen werden. Ich finde aber, der Spaßfaktor steigt noch weiter, wenn man Band eins schon kennt.
Band zwei setzt kurz nach Band eins an, was aber nicht so wichtig ist. Al bekommt eine Nachricht, dass eine andere Siegelagentin (nicht sein Lehrling wie der originale Klappentext behauptet) aus einem anderen Zuständigkeitsbereich verschwunden ist. Ihr Lehrling sucht sie und kommt alleine nicht weiter. Also macht sich Al mit seinem Hobgoblin Buck Foi und der Schülerin auf den Weg nach Australien. Dort treffen sie unter anderem den eisernen Druiden Atticus und seine Hunde und bekommen später noch Unterstützung von der Schlachtenseherin Nadia und einem Wesen, welches Al in seinem Team bestimmt nicht erwartet hätte.
Wir erfahren auch ein bisschen mehr über Als Fluch und seine Sekretärin Gladys.
Im australischen Nationalpark geht die Suche weiter und schnell wird klar, dass die Truppe es dieses Mal mit ziemlich abgefahrenen Mischwesen zu tun hat. Es gilt also diese nicht nur zu beseitigen, sondern auch herauszufinden, wo sie herkommen und wer dahintersteckt.
Das Ganze ist natürlich mit alter Magie, vielen Kraftausdrücken von Buck Foi und einigen interessanten Geschichten aus der magischen Welt gespickt. Die Schlacht, in die sie sich begeben kann sich auch sehen lassen.
Auch Band zwei war spannend, interessant und hat mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Ich steh auf diesen krassen Humor und die abgedrehten Figuren.
Ich hatte viel Spaß bei diesem Buch!

Bewertung vom 14.06.2022
Heartstopper Volume 2 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.2
Oseman, Alice

Heartstopper Volume 2 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.2


ausgezeichnet

Herzensreihe!

Charlie hat Nick geküsst! Oh, nein, hätte er das nur nie gemacht. Bestimmt hat er ihn damit total überrumpelt. Aber da kennt Charlie seinen Freund Nick schlecht. Klar, eigentlich mag er Mädchen. Aber er mag auch Charlie. Nur muss ja erst einmal niemand davon wissen!

„Heartstopper Volume 2“ von Alice Oseman schließt direkt an Volume 1 an und muss unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden!
Die Geschichte von Charlie und Nick geht direkt am Abend des Kusses weiter und direkt muss ich einfach nur grinsen. Die Zwei sind so süß zusammen!
Dieses Mal geht es viel um Mut und darum, dass Nick seine Gefühle zu Charlie erst einmal einordnen muss. Ich liebe es, wie er recherchiert und sich irgendwann auch traut mit Charlie und einem lesbischen Pärchen darüber zu reden und Fragen zu stellen.
Alice Oseman geht aber auch auf die Anfeindungen ein und wie unterschiedlich Charlie und Nick und die jeweiligen Freundeskreise damit umgehen.
Toll finde ich auch die Rolle der Rugbytrainerin und die von Charlies Familie.
Auch Volume 2 geht einfach ans Herz und hat mich erneut begeistert. Ich kann Volume 3 gar nicht erwarten!

Bewertung vom 14.06.2022
Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.1
Oseman, Alice

Heartstopper Volume 1 (deutsche Hardcover-Ausgabe) / Heartstopper Bd.1


ausgezeichnet

Dauergrinsen!

Dass Charlie schwul ist, weiß die ganze Schule. Dagegen ist Nick, der Star der Rugbymannschaft, so straight wie eine Goalline. Glaubt Charlie. Aber dann entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Jungen. Charlie weiß sofort, dass er in Nick verknallt ist. Nick braucht ein bisschen länger, bis ihm klar wird, dass er Jungen genauso heiß findet wie Mädchen – besonders Charlie.

Ich bin durch Zufall über diese Graphic-Novel von Alice Oseman gestolpert und schon alleine durch das süße Cover wollte ich sie sofort lesen. Gedacht, getan und innerhalb von gefühlten Minuten (in Wirklichkeit natürlich länger), war ich durch Volume 1 von „Heartstopper“ durch. Ich glaube, ich hab durchweg wie doof gegrinst.
Die Geschichte von Charlie und Nick ist einfach so süß und schickt auch dem Leser Schmetterlinge in den Bauch.
Ich liebe es, wie unterschiedlich die Zwei sind und wie schnell sie sich doch anfreunden. Ich liebe ihre Art sich anzunähern und kennen zu lernen. Und ich liebe es, wie Charlie sich nach und nach in Nick verknallt und sich auch in Nick etwas ändert, ohne dass er versteht, was grad passiert.
Alice Oseman geht richtig toll an dieses Thema heran und hat damit wirklich tolle Figuren geschaffen. Auch ihre Art zu zeichnen ist einfach nur klasse!
Ich liebe liebe liebe es!!

Bewertung vom 14.06.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


gut

Gewöhnungsbedürftig

Als einziges Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben – und schon gar nichts mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat.
Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und im eigenen Gefühlschaos.

„Schallplattensommer“ von Alina Bronsky macht schon durch das Cover neugierig. Der Klappentext hat mich dann zusätzlich angesprochen, denn ich finde er verspricht nicht nur eine schöne Sommergeschichte, sondern auch eine spannende Geschichte dahinter.
An sich hält der Klappentext auch was er verspricht aber ich bin dennoch zwiegespalten, denn die Geschichte und der Schreibstil sind doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Wir begleiten vor allem Maserati in diesem Buch. Ab und zu auch mal die anderen Figuren.
Sie lebt in einem kleinen Dorf und führt dort mit ihrer Oma ein Café. Sie hat die Schule abgebrochen und macht eigentlich nichts anderes mehr außer zu arbeiten und nach ihrer Oma zu sehen, die geistig nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Dann zieht eine neue Familie ins Dorf und mit ihr zwei Jungs in ihrem Alter und die bringen sie ganz schön durcheinander.
Der Schreibstil ist recht eigen. Wenig blumig, wenig Umschreibungen und alles ein bisschen hart. Ich hatte manchmal das Gefühl, als würde ich über eine heiße Asphaltstraße laufen. Es wird grade so viel beschrieben, dass man sich die Orte und die Figuren vorstellen kann aber mehr auch nicht. Grade zu den Figuren habe ich dadurch keine Bindung aufbauen können und ein Bild konnte ich mir auch nur schwer machen.
Jeder hat irgendwie ein Geheimnis bzw. eine schwere Vergangenheit. Klar, ist im echten Leben auch so aber hier war es irgendwie komisch. Vor allem, weil alles so ein bisschen zusammenhängt. Maseratis Familiengeschichte und der Hintergrund der neuen Familie und alles wird irgendwann einfach so nebenbei mal erklärt und dann nicht weiter beachtet. Da habe ich mich manchmal gefragt, was das soll und worum es hier eigentlich geht.
Trotzdem zieht die Geschichte den Leser mit und grade, weil es nur knapp 200 Seiten sind, liest man weiter und will wissen, wie es endet.
Ich denke, dass dies ein Buch ist, welches die Leser spaltet aber trotzdem würde ich es dem ein oder anderen empfehlen. Das Buch ist auf keinen Fall schlecht. Es ist eben einfach gewöhnungsbedürftig und nicht für jeden was.