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Taluzi

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Insgesamt 600 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2018
Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Stürme des Lebens / Die Ärztin Bd.2


ausgezeichnet

Ricarda ist mittlerweile mit ihrem Medizinstudium fertig und zweifache Mutter. Sie möchte als Ärztin in München praktizieren. Aber so einfach ist das nicht. Obwohl sie die volle Unterstützung ihres Mannes Georg hat.
Der Brauereibesitzer, der Ricarda in ihrer Not geheiratet hat, ist ein liebevoller Ehemann, der auch die uneheliche Tochter Henny als sein Kind akzeptiert.
Als Georg plötzlich stirbt, muss Ricarda eine folgenschwere Entscheidung treffen. Sie geht ohne ihren Sohn Schorschi zurück nach Berlin, um dort als Ärztin zu arbeiten.
Aber auch in Berlin wird es nicht ruhiger für Ricarda. Das Schicksal hält noch so manche Überraschung und Entscheidung für sie parat.

„Die Ärztin – Stürme des Lebens“ von Helene Sommerfeld ist der 2. Teil der Geschichte um die Ärztin Ricarda und umfasst den Zeitraum 1890 bis 1914. Der Frauenroman bringt dem Leser die historischen Städte Berlin, München und das Ferne Afrika näher, die medizinische Entwicklung und gesellschaftliche Stellung der Frau in der damaligen Zeit spielt auch diesmal wieder eine wichtige Rolle. Helene Sommerfeld ist ein Pseudonym für ein Autorenehepaar aus Berlin.
Im Buch befindet sich eine Karte, die das Berlin im Jahr 1905 zeigt. Dem Autorenduo ist es gelungen die Kluft zwischen den Wünschen einer Frau und der Rangordnung in der Familie ihres Mannes darzustellen. Ricarda ist dem hilflos ausgeliefert, dennoch kämpft sie immer um das Wohl ihrer Familie und nimmt dafür einiges in Kauf, damit es ihren Kindern gut geht.
Der Schreibstil ist locker und leicht, die Liebesgeschichte ohne Kitsch, so dass die über 600 Seiten schnell beendet sind.
Gut recherchiert waren die medizinischen Fakten, z. B. das Serum gegen Diphtherie von Emil von Behring. Spannend wie manche Menschen mehr Angst vor der falschen Dosierung hatten als ihre Kinder an der tödlichen Krankheit zu verlieren.
Das Buch endet spannend. Das wohl gehütete Familiengeheimnis droht zu einer Katastrophe zu werden. Leider erfährt man erst wie es weitergeht in Band 3, der im August 2019 erscheinen soll.

Bewertung vom 15.12.2018
Blut und Gold / Helga Finnsdottir Bd.1
Kristjánsson, Snorri

Blut und Gold / Helga Finnsdottir Bd.1


weniger gut

Skandinavien im Sommer 970 die leiblichen Kinder des Wikingers Unnthor Reginsson kommen nach Hause. Sie bringen ihre Partner und Kinder mit auf das elterliche Gut Flussfeste.
Karl, Bjorn, Aslak und Jorunn waren als Kinder schon voller Neid, Missgunst und Hass und das hat sich nicht geändert.
Beklommen beobachtet Ziehtochter Helga das Treiben der großen Familie. Dann geschieht innerhalb der Familie ein Mord. Es kann nur einer von ihnen gewesen sein.

„Blut und Gold“ von Snorri Kristjansson ist ein historischer Roman mit kriminellen Zügen. Es geschieht nicht nur ein Mord, sondern zwei und Motive hat jeder in der Familie. Bis zum Schluss bleibt die Frage offen, wer hinter den Morden steckt und warum.
Trotzdem kommt keine Spannung auf, weil die Charaktere oft sinnlose Dialoge führen, sich wie pubertierende Wilde aufführen und manche Handlung keinen Sinn macht. Es gibt Streit, Beschuldigungen und Kämpfe untereinander. Die Eltern scheinen hilflos daneben zu stehen. Der Vater haut nicht einmal mit der Faust auf dem Tisch, um dem Einhalt zu gewähren. Der ehemalige furchteinflössende Krieger scheint schwach und nicht durchsetzungsfähig zu sein. Warum er alle Kinder zu sich eingeladen hat, wird nicht deutlich.
Die junge Protagonist Helga beobachtet alles. Sie scheint die einzige zu sein, die sich fragt, wer den ersten Mord ausgeführt hat. Durch Intrigen bringt sie den Täter dazu sich zu verraten. Ihre Rolle in diesem Roman hätte noch ausgearbeiteter sein können. So bleibt sie doch oft etwas grau und im Hintergrund.
Für die damalige Zeit typische Bewandtnisse, wie Götter und Runen befragen, kommt vor, aber leider nicht ausführlich und interessant genug. Es geht zwischen den verfeindeten Geschwistern unter.
„Blut und Gold“ ist ein Roman über eine zerstrittene Familie zu Zeiten der Wikinger, der es an Tiefe fehlt.

Bewertung vom 02.12.2018
Nur über unsere Leichen
Chabrol, Zazie;Emami, Leila;Williams, Fenna

Nur über unsere Leichen


sehr gut

Im Weinland Mittenrhein beschließen die Rentnerinnen Elisabeth und Rosi in die Seniorenresidenz Himmelsleiter zu ziehen, um dort einen ruhigen Lebensabend zu verbringen.
Daraus wird allerdings nichts. Sie finden ihre Freundin Klara tot im Garten. Die Polizei glaubt, dass alte Leute tüttelig sind und daher schon mal aus dem Fenster fallen könnten. Rosie und Elisabeth sind sich sicher: Das war Mord!
Die beiden Freundinnen beauftragen eine türkische Detektivin und Elisabeths Neffen Leo herauszufinden, was mit Klara passiert ist. Schnell finden sie heraus, dass eine ganze Menge Leute von Klaras Tod profitieren.

„Nur über unsere Leichen“ von Leila Emami, Fenna Williams und Zazie Chabrol ist ein humorvoller und ereignisreicher Kriminalroman. Erstaunlich, dass gleich 3 Autorinnen gemeinsam ein Buch geschrieben haben. Beim Lesen erkennt man dies nicht. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Die Überschriften verraten aus wessen Charakterperspektive das Kapitel erzählt.
Der Leser ist im Vorteil so erfährt er doch gleich am Anfang wie es zu dem Mord kam. Allerdings sind die Umstände, die das Ermittlerteam zu Tage bringt und die Gründe für den Mord lange unbekannt und man reimt sich beim Lesen nach und nach zusammen, wie alles miteinander in Verbindung steht. So bleibt die Spannung erhalten.
Spannend ist es auch weil sich Leo durch seine naive Art und Weise des öfteren mal in Gefahr begibt. Schnell ist dann die durchdachte Fatima zur Stelle.
Etwas störend war Klaus mit seinem ständigen Besserwissereien. Für das ein oder andere Schmunzeln sorgte Monika. Monika hat eine wichtigen Auftrag für ihren geliebten Chef zu erledigen, was ihr leider ständig missglückt.
Für die vielen Charaktere wäre ein Namensregister am Ende oder Anfang der Geschichte hilfreich gewesen sich als Leser schneller zurecht zu finden.
„Nur über unsere Leichen“ ist ein unterhaltsamer Regionalkrimi.

Bewertung vom 02.12.2018
Engelstod / Lena Larcher Bd.3
Rohn, Reinhard

Engelstod / Lena Larcher Bd.3


sehr gut

Um am Todestag ihres Mannes und Kindes nicht in Trauer zu versinken, geht Kommissarin Lena Larcher in die Kletterhalle. Abends steht plötzlich ihre Klettertrainerin Dorit Zeiner vor der Tür und behauptet, ihr Mann wäre ein Auftragskiller.
Lena findet das sehr suspekt, trotzdem möchte sie der jungen Frau helfen. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den angeblichen Morden um Todesfälle handelt, die schon lange zurückliegen und als Selbstmorde eingestuft wurden. Allerdings kann Dorits Mann Martin dazu nicht befragt werden, denn er ist spurlos verschwunden.

„Engelstod“ von Reinhard Rohn ist der 3. Krimi mit der Kommissarin Lena Larcher. Dorit Zeiner ist die 2. Protagonistin dieses Buches. Es irritiert etwas, dass der Erzählstil bei Lena in der personalen Form und bei Dorit in der Ich-Form ist. Dadurch rückt die Kommissarin immer etwas in den Hintergrund. Und der Leser ist zum aufmerksamen Lesen gefordert.
Der Schreibstil ist ansonsten flüssig und lässt sich gut lesen. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und hat zum Ende ihren finalen Höhepunkt.
Das Lesen der Vorgängerbände ist für das Verstehen dieses Falls nicht notwendig. Allerdings werden einige Andeutungen zum Tod ihres Mannes und Kindes gemacht, so dass man als Leser schon mehr wissen will, was damals wirklich geschah.
Der Fall an sich ist abgeschlossen, da aber sich so manches in Lenas Privatleben ereignet, lässt den Schluss offen, dass es weitere Bände mit der Protagonistin Lena Larcher geben wird.
„Engelstod“ von Reinhard Rohn ist ein spannender Krimi!

Bewertung vom 24.11.2018
Geboren als Frau - Glücklich als Mann
Flütsch, Niklaus;Eichenberger, Ursula

Geboren als Frau - Glücklich als Mann


sehr gut

1964 kam Bettina in Zürich zur Welt. Schon von klein auf fühlte sie sich nicht wie ein Mädchen. Schon mit 4 Jahren überredet sie ihre Mutter sich die langen Haare abschneiden zu lassen und bestand darauf Hosen zu tragen. Mit der Pubertät ging für sie der Alptraum los. Ihr Körper wurde immer fraulicher. Sie versuchte sich zu arrangieren, studierte Medizin und wurde Gynäkologin. Mit 46 Jahren entschloss sich Bettina zu Niklaus zu werden.
Endlich offenbarte er sich seiner Familie, Freunden und Kollegen. Endlich konnte er das zeigen was er schon immer spürte, ein Mann zu sein.

„Geboren als Frau, glücklich als Mann“ von Niklaus Flütsch beschreibt sein Leben als transidenter Mensch. Das Buch enthält keinen chronologischer Bericht, sondern ähnlich einem Tagbuch kurze Erinnerungen meist aus der Sicht von Niklaus, aber auch von Menschen, die ihn in seinem Leben begleiteten.
Durch diese kurzen Texte lässt sich das Buch zügig lesen. Es gibt einen Einblick wie sich ein Mensch im falschen Körper fühlt, wie tief der Schmerz ist, nicht das sein zu können, was man innerlich ist. Dieser Zwiespalt kommt deutlich rüber.
Der Leser erfährt etwas über den Prozess von der Frau zum Mann. Die vielen Therapiesitzungen und Untersuchungen, die nötig sind und die Reaktionen der Menschen. Das Buch regt auch zum Nachdenken an über die Geschlechterrolle und die Klassifizierung von Mann und Frau.

Bewertung vom 23.11.2018
Bösland
Aichner, Bernhard

Bösland


ausgezeichnet

Im Sommer 1987 wird ein junges Mädchen auf dem Dachboden eines Schulfreundes brutal erschlagen. Der 13jährige Ben muss danach in die Psychiatrie. Dreißig Jahre später befindet er sich immer noch in Therapie, als plötzlich ihn mit voller Wucht die ganze Geschichte wieder einholt. Der Junge von damals mordet wieder.

„Bösland“ von Bernhard Aichner ist in seinem bekannten Schreibstil verfasst. Hier spalten sich die Meinungen, entweder man mag die kurzen, knappen Sätze und die eigenwilligen Dialoge ohne Begleitsatz oder man mag es nicht.
Dieses Schnörkellose bringt unheimlich schnell Fahrt in die Geschehnisse und es wird Spannung aufgebaut. Wie man es vom Autor gewöhnt ist, ist das Lesen von Anfang bis Ende spannend.
Die Geschichte kommt mit wenigen Charakteren aus und wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Der Leser bekommt Informationen was vor 30ig Jahren auf dem Dachboden von Bens Elternhaus geschehen ist durch Rückblicke, Gesprächen mit der Therapeutin und den Handlungen in der Gegenwart. Ben hat den eigentlichen Mord und seine Gründe, die dazu führten vergessen bzw. verdrängt. Durch ein Foto erinnert er sich an seinen Schulfreund Felix Kux. Seine Therapeutin rät ihm, Kontakt aufzunehmen, um den Tod von Mathilda besser verstehen zu können.
Schon bald hat man als Leser durchschaut, was es mit dem Mord auf sich hat. Trotzdem bleibt es interessant durch das Agieren der Personen untereinander. Auch wenn das Handeln nicht immer stimmig und logisch erscheint.
Aber wie würde man sich selber verhalten? In stressigen Situationen handeln die Wenigsten sinnvoll und durchdacht.
Das Buch bietet brutale Spannung und gute Unterhaltung.
Bildet euch selbst eine Meinung und holt euch „Bösland“ von Bernhard Aichner.

Bewertung vom 17.11.2018
Miese kleine Morde
Adler-Olsen, Jussi

Miese kleine Morde


ausgezeichnet

Lars Hansen ist von seiner Frau verlassen worden und in Geldnöten. Beim Friseur lässt er sich ein jüngeres, frischeres Äußeres verpassen. Dort bekommt er mit wie unzufrieden die betuchten Frauen in ihren Ehen sind, sich nicht scheiden lassen können, weil sie auf das Geld ihrer Männer nicht verzichten wollen. Wie einfach wäre es doch, wenn der ungeliebte Gatte tot wäre.
Da hat Lars Hansen eine geniale Geschäftsidee. Er hilft den Damen und lässt sich das anständig bezahlen. Ob das auf Dauer gut gehen kann?

„Miese kleine Morde“ von Jussi Adler-Olsen ist ein kurzer Kriminalroman. Die wenigen Seiten hat man ratzfatz weggelesen und sich amüsiert. Der Schreibstil ist wie man es von dem Autor kennt flüssig und lebendig mit einer Prise Humor. Der Protagonist Lars Hansen lässt sich ein neues Ich verpassen und hat eine tödlich gute Geschäftsidee. Oft fragt er sich, was seine Frau jetzt denken würde, die hat ihn schließlich als absolut langweilig eingestuft. Dabei ist es ganz und gar nicht langweilig, sondern oftmals außerordentlich kreativ, wie er seine Morde als Unfall aussehen lässt.
Leider kann so was ja nicht lange gut gehen. Das Ende kommt überraschend, ist recht ausgetüftelt und brutal.
„Miese kleine Morde“ von Jussi Adler-Olsen ist eine netter Kriminalroman für Zwischendurch.

Bewertung vom 17.11.2018
Das Rosie-Projekt / Rosie Bd.1
Simsion, Graeme

Das Rosie-Projekt / Rosie Bd.1


sehr gut

Don Tillman mag keine körperlichen Kontakt und ist im dem was er tut überdurchschnittlich exakt. Nun will er heiraten. Nicht weil er verliebt ist, sondern aus praktischen Gründen. Um die richtige Ehefrau zu finden, entwickelt er einen mehrseitigen Fragebogen. Sein Freund Jean unterstützt ihn bei dem Projekt.
Eines Tages steht Rosie in seinem Büro und beide gehen zusammen essen, bzw. wollten Essen gehen aber das ging mächtig schief. Rosie ist als Ehefrau absolut ungeeignet. Trotzdem verbindet die beiden das Rosie-Projekt. Rosie sucht ihren biologischen Vater und Don als Genetiker kann ihr dabei helfen. Ohne es zu merken, lernt Don die Welt hinter den beweisbaren Fakten und seinem strengen Zeitplan kennen. Und diese neue Erkenntnis findet Don nicht nur erschreckend, sondern auch außerordentlich faszinierend.

„Das Rosie-Projekt“ von Greame Simsion ist ein Bestseller über einen unromantischen, aber hochintelligenten Menschen mit vielen Eigenarten. Don Tillman erzählt sein Projekt in der Ich-Form dadurch ist mal als Leser immer bestens über seine inneren Dialoge und Gedankengänge informiert. Der Protagonist lernt die Barkeeperin Rosie kennen, die so ganz anders ist als er sich die perfekte Frau vorstellt, dennoch verbindet die beiden ein gemeinsames Projekt. Sie suchen Rosies Vater.
Natürlich ist schnell abzusehen, worauf es am Ende hinausläuft, trotzdem zieht die Geschichte einen in seine Bann. Was an den Eigenarten von Don liegt, der nach und nach immer unkonventioneller wird und sich von Rosie eine Welt hinter den Fakten zeigen lässt.
Das Hörbuch wird hervorragend von Robert Stadlober gelesen. Der durch seine Stimme den Professor Don lebendig werden lässt.

Bewertung vom 03.11.2018
Mami braucht 'nen Drink / Tagebuch einer gestressten Mutter Bd.1
Sims, Gill

Mami braucht 'nen Drink / Tagebuch einer gestressten Mutter Bd.1


ausgezeichnet

Ellen hat sich dieses Jahr vorgenommen eine mustergültige Mutter zu sein. Ja, diesmal wird sie es schaffen: sie wird ihre Kinder nicht anschnauzen, kein ungesundes Zeug kaufen und kochen, kein Daddeln, sondern kulturelle Ausflüge und ganz sicher wird sie nicht abends abgekämpft auf dem Sofa sitzen, bei einem Glas Wein und den Tag verfluchen „Shit, shit, shit!“.
Motiviert startet Ellen mit ihrem Plan zum perfekten Familienleben. Halb so wild, dass sie grünen Tee scheußlich findet, noch nicht alle Kurse für die Kinder gebucht hat und ihr perfekter Plan noch nicht rund läuft.
Tja, eher gesagt, er läuft gar nicht.
Ihren Frust wird sie bei ihren Freuden los, der geschiedenen Hannah und dem schwulen Sam. Mit ihnen geht sie regelmäßig einen Trinken, sie lästern über die perfekten Mütter morgens am Schultor und heulen sich gegenseitig über ihr chaotisches Leben aus.
Da hat Ellen eine grandiose Idee ihren Frust rauszulassen. Sie entwickelt ein Spiel, nämlich „Mami braucht nen Drink“.

„Mami braucht nen Drink“ von Gill Sims ist ein humorvolles Buch über das Familienleben aus der Sicht einer zweifachen Mutter und Ehefrau, die alles richtig machen will. Denn wer will es nicht sein, die perfekte Mutter. Egal ob mit einem Kind oder mehreren Kindern, ob mit Mann oder ohne.
Der Schreibstil ist in Tagebuchform. Die Tagebucheinträge sind in einzelne Kapiteln eingeteilt. Die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen. Überspitzt und amüsant stellt die Protagonistin Ellen ihr Familienleben, ihre Träume und ihre Nöte dar. Ellen nimmt sich vor, ihre Kinder morgens nicht mehr anzubrüllen. Mehrmals bittet sie sie sich anzuziehen und für die Schule fertig zu machen. Nichts passiert. Erst als sie laut wird, droht und im Befehlston redet, kommt Bewegung in ihre Kinder.
Gut gelungen ist der Autorin darzustellen, wie der Familienalltag aussieht und am Ende die Botschaft einzubauen, dass alle Mütter ihr Bestes tun und geben, auch wenn sie sich nicht perfekt fühlen und ihr Familienleben chaotisch scheint.
Mamis entflieht eurem Alltag, nehmt dieses Buch in die Hand und lest es!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2018
Sektenmord in Neuharlingersiel / Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln Bd.5
Uliczka, Rolf

Sektenmord in Neuharlingersiel / Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Die Zwillinge Simon und Daniel beobachten einen Mord und werden daraufhin von der russischen Drogenmafia verfolgt. Sie flüchten nach Neuharlingersiel und kommen auf einem Hof einer Sekte unter.
Während die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund nach den Brüdern suchen, wird der Familie klar, wie gefährlich die Männer sind, die nach ihren Söhnen suchen. Wie gut, dass es in Neuharlingersiel keine Spuren der Zwillinge gibt.
Kurz darauf werden die Leiche eines jungen Mannes und seiner Freundin gefunden. In welchem Zusammenhang steht dieser Mord mit dem Verschwinden der Zwillinge? Noch bevor die Kommissare diese Frage beantworten können, werden zwei Tote geborgen. Dieser grausige Fund bringt die Ermittler auf die richtige Spur und birgt so manche Gefahr.


„Sektenmord in Neuharlingersiel“ von Rolf Uliczka ist der 5. Ostfrieslandkrimi mit dem Ermittlerduo und Paar Nina Jürgens und Bert Linnig. Alle Krimis können unabhängig voneinander gelesen werden.
Spannend und lebendig ist der Schreibstil. Die 200 Seiten fliegen nur so dahin. Denkt man als Leser der Fall ist einfach zu durchschauen, dann hat man sich getäuscht. Bis zum Schluss kommen immer neue faszinierende Tatsachen ans Licht. Wer hätte gedacht, dass das beschauliche Fischerörtchen Neuharlingersiel, so eine finstere Brutstätte des Bösen beherbergt.
Die Protagonisten Bert und Nina haben schon mehrere Fälle gemeinsam ermittelt und ahnen nicht, was dieser Vermisstenfall alles ans Licht befördern wird. Gemeinsam mit ihrem Team gehen sie Schritt für Schritt den Spuren nach und arbeiten Hand in Hand.
Glaubwürdig und erschreckend waren die Schilderungen von dem Hofleben der Sekte. Geborgenheit und Schutz suchten dort gestrauchelte Gestalten. Sie fanden Halt in dem rituellen Leben in der Natur. So konnte man es sehen, wenn man die Augen vor so manchem verschließt.
Der Krimi bekommt absolute Leseempfehlung, weil er authentisch rüber kommt und jede Menge kriminelle Fantasie enthält.