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Benutzername: 
Frimada
Wohnort: 
Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 774 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2024
Listopad
Steil, Friederike

Listopad


sehr gut

Dieses Bilderbuch gehört für mich zu den leisen, den unspektakulären Geschichten, und ich finde es wunderschön.

Es ist ein Apell für das Tierwohl, für artgerechte Tierhaltung. Wenn man das Nachwort liest, wird deutlich, dass es um eine Kritik an früheren Zoos gibt, die die Tiere nicht artgerecht gehalten haben. Heutzutage sind Zoos sehr viel mehr darum, Tieren ein möglichst artgerechtgerechtes Leben zu bieten.

Die Meinungen über Zoos sind sehr unterschiedlich, das ist mir bewusst. Dennoch mag ich dieses Bilderbuch sehr.

Es geht um den Zoogärtner Willi, der den Bären Listopad aus dem Zoo in die Wildnis bringt, damit er dort ein besseres Leben führen kann.

Die Illustrationen passen sehr gut zu dieser Geschichten, sie wirken ein wenig alt und bezaubern daher auf besondere Weise.

Bewertung vom 27.12.2023
Die Liebe an miesen Tagen
Arenz, Ewald

Die Liebe an miesen Tagen


gut

Ich lese die Bücher von Ewald Arenz sehr gerne, weil ich seinen Schreibstil so liebe. Seine Sprache ist für mich wie Musik, berührt mich tief und klingt auch immer lange nach in mir. Oft liegt ein Notizbuch bereit, und ich schreibe mir Sätze raus, die mir besonders gut gefallen.
Und in dieser Hinsicht hat mich "Die Liebe an miesen Tagen" auch direkt wieder getroffen.

Aber was die Story angeht, konnte es mich nicht so richtig überzeugen. Ich mochte zwar die Protagonisten und fand sie auch gut ausgearbeitet, aber die Geschichte war mir einfach zu vorhersehbar. Eine Geschichte, wie ich sie schon unzählige Male gelesen habe.

Für mich das schwächste Buch, das ich bisher von Ewald Arenz gelesen habe. Schade.

Bewertung vom 20.12.2023
Trommeltraumgirl
Engle, Margarita

Trommeltraumgirl


ausgezeichnet

Dieses Bilderbuch wurde inspiriert von einer wahren Geschichte. Es erzählt, ohne Namen zu nennen, von Millo Castra Zaldarriaga, die auf Kuba durch ihre Träume, ihre Hartnäckigkeit und ihr ständiges, erfolgreiches Üben dafür gesorgt hat, dass das Trommeln, das vorher nur Männern erlaubt war, nur für alle Menschen gestattet ist.

Dies wird in Form eines (ungereimten) Gedichtes erzählt, was erstmal beim Vorlesen irritieren kann, weil fast keine Satzzeichen benutzt wurden.

Begleitet, eigentlich eher getragen wird die Erzählung von den wunderschönen, ausdrucksstarken und farbenfrohen Illustrationen. Besonders an ihnen spürt und sieht man die Leidenschaft und Begeisterung des Trommeltraumgirls.

Mir gefällt dieses Bilderbuch wahnsinnig gut. Ich mag wahre Geschichten sehr gerne, und ich liebe es, dass Kindern damit vermittelt wird, dass es wundervoll ist, für etwas zu brennen und dass jeder die Welt verändern kann. Unddass es sich lohnt, zu träumen. Was für wundervolle Botschaften!

Bewertung vom 03.12.2023
F*ck the Universe
Rainbow, Shisha

F*ck the Universe


sehr gut

Obwohl mir weder Cover noch Titel dieses Buches gefallen haben, hat mich die Leseprobe sehr angesprochen. Das lag daran, dass die Autorin geschrieben hat, dass viele übliche Meditations- und Manifestationstechniken bei neurodiversen Menschen nicht funktionieren, was ich selbst auch schon an mir und meinen neurodiversen Kindern beobachten konnte. Ich übe es schon lange ohne Erfolg, und meine Kinder sind immer ganz schnell weg, wenn jemand etwas von autogenem Training, Meditation oder Affirmationen erzählt. Darum war ich sehr gespannt darauf, was die Autorin als Alternativen anbietet.

Ich fand aufgrund der von der Autorin gewählten Umgangssprache das Lesen dieses Buches ganz erfrischend. Es fühlte sich eher an, als würde mir die Autorin ganz spontan etwas erzählen - und ich glaube, gerade bei meinem ältesten Kind käme das sehr gut an.

Die Autorin gibt die nötigsten Informationen zum Thema Manifestierungen und Meditationen und beschreibt kurz die bekannten Methoden. Das fand ich gut, denn viel mehr als das braucht es eigentlich nicht, um loszulegen.

Danach geht sie darauf ein, welche Schwierigkeiten neurodiverse Menschen dabei haben können und stellt Alternativen vor. Ich finde, das ist ihr auf jeden Fall gelungen.
Ich konnte mir einige interessante Ideen rausholen, die ich mit meinen Kindern einmal ausprobieren möchte.

Für jüngere Leser ein definitiv ansprechendes Buch, das sie sicherlich mehr catcht als "normale" Sachbücher zu diesem Thema.

Bewertung vom 26.11.2023
Der Kuss des Mondes
Blume, Anna

Der Kuss des Mondes


ausgezeichnet

Dieses kleine, dünne Buch sieht auf den ersten Blick ganz schlicht und unscheinbar aus, doch es enthält 33 Gedichte, die mir unheimlich gut gefallen und mich tief berührt haben.

Eigentlich bin ich ein Mensch, der dicke Bücher favorisiert,weil ich da länger etwas von habe, aber bei Lyrik ist das anders. Meist lese ich nur ein Gedicht pro Tag, lasse es auf mich wirken und denke darüber nach. Und die Gedichte von Anna Blume laden auch genau dazu ein.

Die Autorin schreibt ungereimte Gedichte, genau wie ich, und das mag ich wirklich sehr. Ihre Themen sind vielfältig, manchmal Momentaufnahmen, ein anderes Mal elementar (Liebe, Freundschaft, Vergänglichkeit u.ä.), oft naturverbunden. Ihre Sprache ist dabei klar und fließend, aber dennoch bildhaft.

Das Buch ist so gedruckt, dass die linke Seite immer frei bleibt. Das hat mir gut gefallen, weil jedes Gedicht so für sich alleine steht und die volle Aufmerksamkeit bekommt. Auf Illustrationen wurde bewusst verzichtet.

Ich empfinde dieses Lyrikbuch als kleinen Schatz, denn ich konnte mich in den Gedichten wiederfinden und sie mitfühlen. Es ist ein Genuss, sie zu lesen.

Bewertung vom 22.11.2023
Unter Freunden
D'Aprix Sweeney, Cynthia

Unter Freunden


weniger gut

Ich fange mal mit dem Positiven an, was ich zu diesem Buch zu sagen habe: Das Cover gefällt mir total gut. Und auch der Klappentext hat mich angesprochen.

Leider war es das dann auch schon. Ich habe mich durch dieses Buch durchgequält. Ich fand den Schreibstil sehr emotionslos und durch wechselnde Perspektiven und Zeitsprünge sehr anstrengend zu lesen. Das Hauptthema (das für mich durch den Klappentext eher der Rahmen oder ein Nebenschauplatz hätte sein sollen) ist Schauspielerei und interessiert mich absolut gar nicht. Da es aber immer wieder darum ging, habe ich mich ziemlich gelangweilt und oft quergelesen.

Obwohl durch die Perspektivwechsel wahrscheinlich dafür gesorgt werden sollte, dass man die Charaktere des Buches besser kennenlernt, blieben sie für meinen Geschmack viel zu oberflächlich. Bei keinem konnte ich Gefühle und Taten so richtig nachvollziehen, und es hat sich auch keiner irgendwie weiterentwickelt.

Im Endeffekt war dieses Buch für mich verschwendete Zeit.

Bewertung vom 21.11.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

Für dieses Buch habe ich ungewöhnlich lange gebraucht. Und das lag nicht nur an den fast 600 Seiten.

In diesem Buch erzählt uns der Protagonist, der im Laufe des Buches viele Namen hat (aber keinen wirklich eigenen) rückblickend seine Lebensgeschichte. Aufgewachsen im 4. Jahrhundert in Hispanis, in einer Taverne mit Bordell, ohne Familie.

Der Schreibstil ist großartig, denn es gelingt dem Autor, unheimlich viele Grausamkeiten auf knallharte Art zu schildern und dennoch immer wieder kleine Momente des Glücks einzufangen, die dadurch noch besser wahrgenommen werden.

Ich konnte mit den wirklich gut ausgearbeiteten Charakteren mitfühlen, konnte die Liebe und Sorge der Hure Euterpe für den kleinen Pusus (= Junge) spüren und war fasziniert davon, wie die ganze Geschichte erzählt wurde.

Als der Junge 10 Jahre alt wurde, war er gezwungen, im Bordell mitzuarbeiten. Und diese Szenen waren wirklich hart, so dass ich das Buch immer mal wieder weglegen musste.

Ich finde es spannend, mit diesem Buch der Frage nachzugehen, was es mit einem Menschen macht, nicht zu wissen, wer er ist und woher er kommt. Wie kann man solche Traumata verarbeiten, die Sperling erfahren hat?

Ein wahrlich beeindruckendes Buch, das mir sehr gefallen hat.

Bewertung vom 15.11.2023
Hitze
Leilani, Raven

Hitze


ausgezeichnet

Dieses Buch ist mit 256 Seiten eher dünn, aber sein Inhalt ist gewaltig. Vor allem der Schreibstil der Autorin hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil er so nüchtern, manchmal knallhart, aber auch humorvoll und total packend ist.

Die Protagonistin Edie, eine junge, schwarze Frau in New York, ist unheimlich präsent. Der Autorin ist es gelungen, den Rassismus, der ihr immer wieder begegnet, gar nicht so stark zu thematisieren - und macht ihn dadurch noch präsenter und spürbarer. Das fand ich wirklich faszinierend.

Immer wieder kam ich beim Lesen in Situationen, in denen ich gar nicht sicher war, ob ich die Szene mag oder nicht. Ob sie mir zu nüchtern oder zu stark war. Die Autorin versteht ihr Handwerk und hat mit ihrem Schreibstil ein wirklich beeindruckendes Buch erschaffen. Respekt!

Bewertung vom 15.11.2023
Der letzte Rabe des Empire
Hertweck, Patrick

Der letzte Rabe des Empire


ausgezeichnet

Dieses Buch für Kinder ab 12 Jahre hat mir sehr gut gefallen. Und auch mein 15 jähriger Sohn mochte es gerne.

Im Prinzip ist es die Geschichte von Jack the Ripper, die der Autor aber sehr spannend verändert und ganz neu erzählt hat. Dabei hat er auch einige mystische und gruselige Momente eingebaut, die die Spannung die ganze Zeit hochhalten.

Die Protagonisten sind spannend, vor allem die Hauptperson Melvin ist sehr gut ausgearbeitet.

Die in der Geschichte vorhandenen Perspektivwechsel sind gut eingesetzt und auch später gut zusammengeführt. Es gab für unser Empfinden keine unnötigen Längen. Es war von Anfang an spannend und blieb es bis zum Ende. Richtig toll!

Bewertung vom 15.11.2023
Litersum
Rosenbecker, Lisa

Litersum


weniger gut

Ich liebe Bücher über Bücher und konnte deswegen an "Litersum" nicht vorbeigehen.

Während des Lesens musste ich aber feststellen, dass ich es schon gelesen hatte - allerdings unter einem anderen Titel mit anderem Cover. So etwas ärgert mich immer extrem, vor allem, wenn es nicht so deutlich gekennzeichnet ist, dass es auf den ersten Blick deutlich wird.

"Litersum" ist ein romantischer Jugendroman mit einfach gestricktem Kriminalfall dabei. Der Titel ist allerdings für mein Empfinden unpassend, denn über Litersum, die Welt der Bücher, erfährt man viel zu wenig. Vieles wird nur angedeutet, eine Menge Fragen bleiben unbeantwortet und es gelingt der Autorin nicht wirklich, eine spannende Welt zu erschaffen.

Die Protagonisten dieses Buches bleiben die ganze Zeit über ziemlich oberflächlich, auch gibt es keine spannenden Wendungen oder Überraschungen. Das Ende ist von vorneherein klar.

Überhaupt nicht mag ich den Alltagssexismus, der immer wieder im Text auftaucht und der sich gegen Männer richtet. Es sind immer nur so scheinbar unwichtige Aussagen wie "Männer!", gerne gepaart mit genervtem Augen verdrehen. Aber das Buch ist ein Jugendbuch, und da gehört, meiner Meinung nach, so etwas nicht rein.

Ich habe mittlerweile gesehen, dass es weitere Bände von Litersum gibt, aber ich werde sie nicht lesen, weil mich Band 1 schon nicht überzeugen konnte.