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Benutzername: 
NiliBine70
Wohnort: 
Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 184 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


ausgezeichnet

Back for Good!

Kate Burkholder ist zurück und mit ihr die wahnsinnig dichte, düstere, fast schon schmerzhaft beängstigende Stimmung aus dem Erstling von Linda Castillo!

In Painters Mill ist erneut ein grausamer Mörder eingefallen. Dieses Mal wird eine durch und durch unschuldige Amish-Familie brutalst dahingemeuchelt, gefoltert, missbraucht und wie sich hinterher herausstellt, auch noch für mehr als schmutzige Filmchen benutzt.

Kate muss sich ihrer eigenen Amish-Vergangenheit stellen, erst recht, da eins der Mädchen, ein Teenager an der Schwelle zum Erwachsenwerden und kurz vor der Entscheidung, wie es in seinem Leben weitergeht, augenscheinlich der Hauptgrund für das Massaker an der 7köpfigen Familie bildet. Auch sie wurde von der Zivilisation verführt und musste dafür büßen, wie jetzt wohl auch die eine Tochter der Amish-Familie, die sich auf einen „Englischen“ einließ und dafür mit ihrem Leben und zum Teil auch ihrer Würde bezahlen musste.

Doch wer steckt hinter diesem Mord? Wer hatte Grund genug, einen 7fachen Mord zu begehen? Sogar ein Baby musste sterben…

Kate entdeckt bei einer Durchsuchung des Familienanwesens ein Tagebuch des Mädchens und beginnt zu lesen. Bald werden Verdächtige entdeckt, doch treffen die Indizien wirklich zu? Wer ist der „Englische“, der sich an das Mädchen herangemacht und sich dann seiner entledigen musste?

Hinzu kommt Kates Liaison mit John Tomasetti, die im ersten Buch um die Geschehnisse in Painters Mill ihren von beiden ungewünschten Anfang nahm. Er wird nun doch aufgrund eines positiven Drogentests beurlaubt, muss seine eigeen Dämonen der Vergangenheit, seinen Alkohol- und Drogenmissbrauch durch regelmäßige Besuche bei einem Psychologen bekämpfen, doch lange verschweigt er dies Kate. Er will arbeiten, will an ihrer Seite den Fall aufklären und vor allen Dingen in ihrer Nähe sein. Die schwierige seelische Situation der beiden sorgt lange dafür, dass sie sich gegen echte Gefühle wehren, rechtfertigen dies vor sich selbst damit, dass sie dem anderen nicht noch mehr aufbürden wollen. Man darf gespannt sein, was aus den beiden noch wird!

Linda Castillo hat wie im ersten Teil den Leser ganz schnell ins „kalte Wasser“ geworfen. Ein furchtbarer Tatort wird einem direkt zum Einstieg serviert, Leichen, Blut, sogar ein totes Baby, was für viele einfach schier unerträglich sein dürfte. Und der Titel des Buches ist wirklich und wahrhaftig wörtlich zu nehmen! Detailreich wird alles beschrieben und man ist quasi dort, man streift mit Kate durch das Haus der armen Familie, die sterben musste, riecht das Blut, sieht die Spuren… Sehr emotional empfand ich diesen Anfang, sehr atmosphärisch dicht und greifbar erschreckend. Mein Kopfkino hat mir die Bilder in aller Schärfe vor Augen geführt und eine echte Gänsehaut beschert. Dafür muss ich danke sagen, weil genauso will ich’s als Leser haben!

Hochinteressant fand ich auch die tiefergehenden Einblicke in das Amishe, Ausdrücke, Gewohnheiten, Hintergründe. Alles sehr nett verpackt in die unheimlich spannende Geschichte!

Man darf gespannt sein, mit welchen Leckerbissen die Autorin im 3. Teil um Kate und John aufwartet!

Bewertung vom 23.05.2011
Kein Entkommen
Barclay, Linwood

Kein Entkommen


ausgezeichnet

Beklemmendes Meisterstück

David Harwood, ein Reporter des Standard, hat Indizien dafür gesammelt, dass die politische Führung in seiner Heimat sich von einer Firma schmieren lässt, die dort ein finanziell motiviertes Gefängnis bauen will. Zeitgleich mit dieser Entdeckung und auch einem Interview mit einem Verantwortlichen, verändert sich seine Frau Jan. Sie wird depressiv, spricht sogar von Selbstmord und David hat das Gefühl, seine Ehe und seine Frau entgleitet ihm. Um wieder ein bisschen Freude in seine Familie zu bringen, macht er den Vorschlag, einen Ausflug in einen Freizeitpark zu machen. Seine Frau geht darauf ein und bucht online die Tickets.

David und Jan fahren mit ihrem kleinen Sohn Ethan in den Freizeitpark und dann überschlagen sich die Ereignisse. Erst scheint es so, dass Ethan spurlos verschwunden ist, doch David findet ihn wieder, nur dann ist Jan nicht auffindbar.

Nun beginnt eine verzweifelte Suche für David und dazu noch die Tatsache, dass ihm die Polizisten nicht glauben. Seine Aussagen über Jans Verhalten der letzten Zeit können nicht von anderen bestätigt werden, die Buchung der Tickets zeigt dann auch noch, dass nur für einen Erwachsenen und ein Kind gebucht wurde, auf keinem Überwachungsvideo des Parks ist Jan zu sehen. David wird verdächtigt, seiner Frau etwas angetan zu haben und ab da wird alles in Frage gestellt, was er sagt und tut.

Eine Spirale der schmerzhaften Enthüllungen und Entdeckungen lässt Davids Leben auseinander brechen….

Linwood Barclay hat mich wie immer in den Bann einer atemlosen, spannenden Geschichte gezogen. Der harmlose Anfang währt nur kurz und der Titel spricht in diesem Fall wirklich Bände! Es gibt für den Leser kein Entkommen aus dieser teils sehr schmerzhaften Geschichte. Der Stil lässt einen mitten in das Geschehen stürzen, man empfindet echtes Mitgefühl mit David, wie er immer mehr Dinge aus dem Leben seiner Frau aufdeckt, die das Leben, das er bis dahin mit ihr und dem kleinen Ethan geführt hat, als großes Schmierentheater dastehen lässt. Man möchte ihm helfen, aber wie…

Es ist schwer, etwas über dieses Buch zu schreiben, ohne den kommenden Lesern zu viel von der Geschichte vorwegzunehmen, ohne die Spannung zu zerstören, die zwischen diesen Buchdeckeln lauert. Von daher möchte ich sagen, unbedingt lesen, wenn man auf atmosphärisch dicht gestaltete Psychothriller steht. Für mich handelt es sich bei „Kein Entkommen“ um den besten Barclay bisher!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2011
Dein Blut für ewig
Hammesfahr, Michaela F.

Dein Blut für ewig


ausgezeichnet

Vampire - so alt und doch so neu!
Die beiden Studentinnen und Freundinnen Anne und Nina verbringen beide ihre Semesterferien vergnügt und mit Nebenjobs in ihrem Heimatort. Bei einer Party in einer Diskothek begegnen sich Kilian von Ravenstein, Sohn einer reichen Familie am Ort und Anne das erste Mal. Und sofort zieht es sie magisch zueinander hin. Doch Kilian umgibt eine mysteriöse Aura, er scheint etwas zu verbergen. Und Kilian ist wie verzaubert von Annes Duft. Es kommt wie es kommen soll, die beiden verlieben sich haltlos und das ist wörtlich zu nehmen! Kilian ist ein Vampir, ein Sanguisorbier, eine bisher unbekannte Art Vampir. Bei einer Liebesnacht kann er sich nicht bremsen, trinkt im Rausch von Anne und bringt sie beide dadurch in Gefahr. Ihre Liebe darf nicht sein, sie sollten sich trennen, doch sie können nicht. Eine dramatische Geschichte nimmt ihren Lauf…

Auf den ersten Blick mag man meinen, wieder eine Vampirgeschichte. Doch weit gefehlt! Allein durch die „Erfindung“ einer völlig neuen Art Vampir wird der Geschichte eine Menge interessantes gegeben. Vampire sind nicht länger Geschöpfe der Nacht, die sich verstecken, nein, sie leben mitten unter uns. Die Autorin hat die komplette Biologie der Sanguisorbier geschaffen, man meint, eine real existierende Spezies vor sich zu haben und gerät dadurch in den Sog der Geschichte.

Die von erotischer Stimmung nur so strotzende Liebesgeschichte zwischen Anne und Kilian mag nichts Neues sein, aber sie ist so gut erzählt, dass ich mich nicht erwehren konnte, mir standen teilweise die Härchen an den Armen zu Berge, so schön, so mitreißend wurde die Spannung zwischen den beiden erzählt. Nicht plump, nicht zu „schnulzig“, mit sorgfältig gewählten Worten.

Jede Figur wurde so klar beschrieben, dass man sie vor sich sieht, keiner gerät zur blassen Randfigur und doch wirkt das Buch nicht überladen. Man baut ganz schnell eine Beziehung zu jedem, auch den weniger „netten“ Protagonisten auf. Auch Gerüche, Farben, Musik, alles wird einem so nahe gebracht, als wäre man live dabei.

All das, auch wenn es sich wie ein Lobgesang anhört, habe ich empfunden, als ich das Buch verschlungen habe. Und deswegen freue ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung!

Ich kann nur eine Empfehlung für –erwachsene- Leser und Freunde von Vampirbüchern aussprechen, die auch mal Lust haben, sich von eingetretenen Pfaden zu verabschieden und sich gern auf neue Wege einlassen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2011
Göttlich verdammt / Göttlich Trilogie Bd.1
Angelini, Josephine

Göttlich verdammt / Göttlich Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Göttlich gruselig!

Die 17jährige Helen lebt mit ihrem Vater auf Nantucket ihr relativ langweiliges Teenagerleben. Sie fühlt sich anders, nicht dazugehörig und hat nur wenig Freunde oder Leute, die sie akzeptieren und mögen. Ihre Mutter hat sie verlassen, als sie klein war und hat keine Spuren hinterlassen. Dieses Drama beschäftigt Helen unentwegt und nicht allein aus diesem Grund fühlt sie sich ausgestoßen. Sie ist sehr groß, sie ist eine rasend schnelle Läuferin und Verletzungen heilen bei ihr ungleich schneller, als bei allen anderen. Zu allem Übel gibt es auch noch die üblichen Lästermäuler an ihrer Schule, die kein gutes Haar an ihr lassen und ihr noch zusätzlich das Leben schwer machen. Gebe es da nicht ihre beste Freundin Claire, die unerschütterlich an ihrer Seite steht und ihren Vater mitsamt Kate, der Mitarbeiterin in dem kleinen Laden, der ihrem Vater gehört, wäre sie wirklich ganz allein.
Und dann taucht eines Tages eine sehr mysteriöse Großfamilie auf der Insel auf und alles gerät aus den Fugen. Helen gerät in abstruse Situationen, sieht merkwürdige Dinge und als Krönung drei Frauen, die ihr das Leben schwer machen.

Alle Mitglieder der Familie Delos sind überirdisch attraktiv und ganz besonders Lucas scheint auf Helen eine merkwürdige Anziehungskraft auszuüben. Allerdings auf eine Art und Weise, wie sie sie nicht vermutet hätte, sie will ihn jedes Mal, wenn sie ihn sieht am liebsten umbringen und kann sich ihm doch nicht entziehen…

Als dann ein Überfall auf Helen und Kate verübt wird, ist ein Näherkommen von Lucas und Helen unausweichlich und eine wahrhaft göttliche Geschichte nimmt ihren Lauf…

Ich persönlich habe die Eingangsstimmung als sehr trostlos empfunden, bis die drei Furien in das Leben von Helen traten. Da schwenkte es merklich um, es entstand eine fast als gruselig zu bezeichnende Atmosphäre, ich hatte die drei kreischenden Frauen direkt vor Augen.

Sehr schön wurde man dann in die griechische Mythologie entführt, sehr lehrreich, hochinteressant und neuartig. Die Geschichte um Helen, Lucas und seine Familie wurde dicht gesponnen und mir hat es sehr viel Spaß gemacht. So viel, dass ich das Buch verschlungen habe und zum Ende hin fast traurig war, weil noch kein Nachfolger vorliegt…

Für Fantasyfreunde, die nach all den Vampiren, Feen, Zombies und Hexen mal einen Ausflug in die Legenden Griechenlands wagen wollen und denen eine schöne Liebesgeschichte gefällt ist dieses Buch genau das richtige!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2011
Der Todeszauberer
Kliesch, Vincent

Der Todeszauberer


ausgezeichnet

Mörderische Magie
Quer durch Deutschland zieht sich eine Mordserie und nun kommt sie in Berlin an. Frauen werden verstümmelt und mit einer verräterischen Schlagverletzung an der Schläfe tot aufgefunden, alles Frauen, die ohne jeglichen Zusammenhang zueinander lebten. Hauptkommissar Julius Kern, der nach dem Fall des „Putzteufels“ vor 3 Jahren schwer daran arbeitet, seine Familie wieder zu stabilisieren, gerät erneut in einen Fall, die sein Leben und das seiner Frau und Tochter ernsthaft in Gefahr bringt. Und auch der nicht zu fassende Massenmörder Tassilo tritt wieder in sein Leben und bietet ihm seine Hilfe an.

Ich hatte den Vorgänger von „Der Todeszauberer“ noch nicht gelesen, aber der Autor hat mich dies streckenweise vergessen lassen. Die Protagonisten und ihre Handlungen, die menschlichen Verstrickungen, die brutale Beschreibung der Morde und Methoden des Täters, all das hat mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte.

Julius Kern – ein Mann, der darum kämpft, seine Frau und seine Tochter nicht zu verlieren, begibt sich wiederum bei seinem neuen Fall in tödliche Gefilde, lässt sich auf die Gedankenwelt des Mörders ein und läuft Gefahr, sein Leben und das seiner Familie und seiner Kollegen aufs Spiel zu setzen. Im Varieté-Milieu treibt ein wahnsinniger Mörder, dem gestandene Frauen zum Opfer fallen, sein Unwesen. Stück für Stück kommt ihm Julius näher… Und der Leser selbst glaubt, ihm immer näher zu kommen.

Sehr atmosphärisch hat Vincent Kliesch die Story rund um einen völlig fehlgeleiteten Menschen gestrickt, erweckt teilweise Mitleid für ihn –und gleichzeitig Wut auf Julius Kern-. Die Vergangenheit spielt immer wieder eine Rolle und ein Psychopath vom Stile eines Hannibal Lecter wird zum Helfer, mit seinen eigenen perfiden, kranken Methoden… Kranker geht es kaum! Und das gefällt mir persönlich extrem gut. Dieses Spiel mit Gut und Böse.

Wer es noch nicht getan hatte, der sollte dennoch vorher „Die Reinheit des Todes“ lesen und im Anschluss dann „Der Todeszauberer“, um wirklich von vorneherein im Bilde zu sein. Und nun kann ich nur hoffen, dass alsbald der 3. Teil folgt, da ja doch noch einiges zu klären wäre!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2011
Nephilim
Schwarz, Åsa

Nephilim


gut

Gefallene Engel

Nova Barakel, Umweltaktivistin, begeht für ihre Sache einen Einbruch bei einem Vattenfall-Vorstand. Sie wollte eigentlich nur dessen Wohnung verwüsten, doch dann entdeckt sie die Leichen von ihm, seiner Frau und dem Hund, grotesk in einer mehr oder weniger biblischen Szene auf dem Bett arrangiert. Der Verdacht fällt auf sie, sie wird gejagt, versteckt sich und versucht, herauszubekommen, wer dahintersteckt. In ihrem Haus, dass sie nach dem mysteriösen Tod ihrer Mutter allein bewohnt, fühlt sie sich beobachtet und kann dorthin nicht zurück. Eine wilde Jagd, merkwürdige Spuren zu einer noch merkwürdigeren Geheimgesellschaft beginnt. Und als Nova dann ihrer eigentlich toten Mutter gegenübersteht, glaubt sie, ihren Verstand zu verlieren…

Ganz so spannend und mitreißend, wie es klingt, ist es leider nicht geworden. Ich denke, es liegt daran, dass die Geschichte um Nova als Mehrteiler angelegt ist und da ist die Hoffnung gegeben, dass einige Aufklärung noch in den Folgebänden erfolgt.

Und dann ist da noch die Tatsache, dass angeblich auf dem Ararat von Forschern die Arche Noah entdeckt wurde. Meiner Meinung nach geht die Story ein wenig unter.

Aber noch mehr bleibt ein wenig im Dunkeln. Die Nephilim, sind sie jetzt tatsächlich Nachfahren der echten Nephilim? Oder nennen sie sich nur so? Für mich macht der Umstand, dass nicht ganz klar ist –noch nicht- was es nun mit ihnen auf sich hat, es sehr schwer, dieses Buch in eine Sparte einzuordnen. Handelt es sich um einen Mystery-Fantasythriller? Oder ist ein Thriller mit ökologischem Hintergrund?

Auf der einen Seite frage ich mich, will ich den nächsten Band lesen? Aber andererseits denke ich mir, ich werds tun müssen, vielleicht wird dann vieles klarer, was jetzt noch diffus ist.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2011
Tote Finnen essen keinen Fisch
Ingvaldsen, Björn

Tote Finnen essen keinen Fisch


gut

Eine Frage des Humors…

Auf der kleinen, beschaulichen, norwegischen Insel Hogna soll ein „Junggesellenfestival“ für frisches Blut, sprich heiratswillige junge Frauen sorgen. Angelockt werden sollen diese durch einen Auftritt von Robbie Williams.

Die Hauptperson kommt als Bankangestellter, der durch eine Affäre mit der Direktorsgattin in Ungnade gefallen ist, auf die Insel und soll die letzten Monate vor der Schließung der Filiale dort die Geschäfte abwickeln. Ehe man sich’s versieht, ist diese Person in die aberwitzigsten Dinge verstrickt. Da müssen Leichen entsorgt werden –das ist bitte wörtlich zu nehmen-, spontane und illegale Casinoabende in einem fremden Lagerhaus abgehalten werden, merkwürdige zwielichtige Geschäfte abgewickelt werden…und alles macht dieser Bankangestellte brav mit.

Hört sich alles sehr skurril an – ist es auch! Man sitzt teilweise da und denkt sich, wie kann das bitte sein, dass jemand, der wirklich bei Verstand ist, sich auf solche Dinge einlässt?!!! Alles ist etwas merkwürdiger, schrulliger, als es der gute Geschmack eigentlich zulässt. Man schüttelt beim Lesen den Kopf und denkt sich irgendwann, bitte nicht schon wieder!

Aber die Lacher, die bleiben aus. Ich hatte mich auf wirkliche Schenkelklopfer gefreut und muss sagen, meine Enttäuschung kann ich nicht verbergen. Ja, schwarzer Humor ist da, ja die Inselbevölkerung wird überspitzt „leicht strukturiert“ dargestellt, aber lachen? Musste ich nur an ungefähr zwei, drei Stellen. Aus diesem Grunde kann ich nicht davon sprechen, dass es ein wirklich gelungenes Buch ist. Es ist nicht schlecht, liest sich auch ziemlich flott und leicht, aber länger nachwirken wird es definitiv nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2011
Es ist niemals vorbei / Karin Schaeffer Bd.2
Pepper, Kate

Es ist niemals vorbei / Karin Schaeffer Bd.2


ausgezeichnet

Wieviel erträgt man?
Karin, durch den Domino-Killer des liebsten beraubt, ihren Mann und ihrer kleinen Tochter, hat durch ihren Expartner Mac wieder ins Leben zurückgefunden und die Krönung ihres Glücks in ihrem gemeinsamen Sohn erfahren. Die Idylle scheint perfekt, um das damalige Grauen mit jedem wunderbaren Tag ein bisschen besser zu verkraften.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Macs Eltern werden umgebracht und dann ist Mac eines Tages spurlos, ohne ein Wort, ohne erkennbare Anzeichen, verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Karin will den Ausführungen und Verdächtigungen ihrer ehemaligen Kollegen bei der Polizei nicht Glauben schenken, dass Mac mit all dem nicht mehr klar kam, depressiv wurde und sich Selbstmord begangen haben soll. Auch nicht, als sein Auto gefunden wird und ein Schuh…. Sollte sich alles wiederholen? Sollte auch ihr Sohn nicht mehr in Sicherheit sein? Sie beauftragt einen Detektiv und fängt an zu suchen und glaubt, nachdem in den Sachen ihres Mannes, die ihr von seiner Arbeitsstelle geschickt wurden einen Beleg über eine teure Halskette findet, dass er sich mit einer anderen Frau abgesetzt hat und will nun erst recht wissen, wo er sich aufhält…

Doch diese Spur führt sie nur noch tiefer in verwirrende Richtungen und es kommt alles ganz anders, als sie denkt…

Das Cover hat den gleichen Wiedererkennungswert, wie alle anderen Pepper-Bücher, man sieht sofort, wer die Autorin des Buches ist, da alle Cover das gleiche Schriftbild und eine ähnliche Aufteilung haben, ein dunkles Bild –in dem Fall einen Duschkopf- und einen roten Farbtupfer.

Kate Pepper ist bekannt für kurze, dramatische Wendungen und Geschichten, die einen nicht aufhören lassen zu lesen. So auch hier, wenn auch mit Abstrichen. Manchmal wird alles ein bisschen zu extrem an den Haaren herbeigezogen oder wirkt ein bisschen so. Trotzdem möchte ich die Geschichte nicht abwerten. Die Dramatik ist unbestritten da, auch der Nervenkitzel, die Verzweiflung der Hauptfiguren.

Man muss auch den Vorgänger nicht gelesen haben, um in die Story hineinzukommen, immer wieder wird die Geschichte um den Domino-Killer eingestreut, als Erläuterung. Und der Stil ist gewohnt flüssig, einfach zu lesen, keine umständlichen Sätze, kein schwierig zu deutendes Fachchinesisch oder langatmige Erläuterungen. Kurz und knackig, wie es Kate Peppers Stil ist.

Empfehlenswert für Pepper-Fans oder die, die es noch werden wollen und leicht zu lesende Lektüre suchen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2011
VIRALS - Tote können nicht mehr reden / Tory Brennan Trilogie Bd.1
Reichs, Kathy

VIRALS - Tote können nicht mehr reden / Tory Brennan Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!
Tory Brennan, 14jährige Nichte der weltbekannten forensischen Anthropolin Temperance Brennan, lebt seit einiger Zeit bei ihrem Vater, dem Meeresbiologen Kit, auf einer kleinen Insel mit einer Hand voll anderer Wissenschaftler und deren Familien. Das wissenschaftliche Interesse liegt ihr augenscheinlich im Blut, sie hat wohl mehr von ihrer berühmten Tante, als von einem 14jährigen Teenager ansonsten erwartet wird. 3 Jungs, Söhne anderer Wissenschaftler, zählen zu ihren besten Freunden und mit diesen stromert sie auf einer Insel herum, auf der wissenschaftliche Experimente in den unterschiedlichsten Bereichen durchgeführt werden. Und bei einer dieser –verbotenen- Exkursionen entdecken die 4 ein Skelett. Kurze Zeit später entdecken die 4, dass auch an einem Wolfshundwelpen Experimente mit einem Virus vorgenommen werden, die aber nirgends verzeichnet sind. Mit dieser Entdeckung lösen sie bei sich selbst und ihrer Umgebung ungewollte Veränderungen aus, gefährden gar ihr Leben….

Zugegeben, ohne groß auf den Inhalt zu achten, habe ich mich schon vor Längerem dazu entschieden, dieses Buch lesen zu wollen. Allein das Cover hat mich sofort angesprochen, eine Hand durch Röntgenstrahlen betrachtet und der markante Schriftzug…

Ich bin seit vielen Jahren eingefleischter Fan von Kathy Reichs und war nun sehr neugierig, ob sie auch Bücher für Jugendliche schreiben kann. Um es vorwegzunehmen: JA, sie kann es! In ihrem von mir sehr geschätzten Stil hat sie es vermocht, ihren Humor, ihr Wissen und den gewünschten Thrill sehr gut in zwei Buchdeckel zu packen!

Die Figuren sind allesamt sehr gut dargestellt, man sieht sie vor sich, kann sehr gut ihre Charaktere erkennen, die sarkastische Stil Torys und ihre Verletzlichkeit nehmen einen z.B. für die Hauptfigur sofort ein. Und auch das einflechten eines leichten Mystery/Fantasytouchs ist sehr gut gelungen und dürfte auch auf dem Jugendsektor für Kathy Reichs ein Erfolg sein.

Mein Herz im Sturm erobert hat auch der kleine Wolfshundwelpe –Mischung zwischen Wolf und Hund- Cooper. Eine sehr nette Variante, so an die Gefühle der Leser zu appellieren!

Ich würde mich freuen, wenn es nicht allzu lange dauert, bis der Folgeband erscheint, da ich zu gern wüsste, wie es mit den Vieren weitergeht, wie sie ihre neu erhaltenen Fähigkeiten einsetzen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2011
Verfahren
Laher, Ludwig

Verfahren


gut

Buchstäblich verfahren
Nach dem Lesen der Kurzbeschreibung habe ich mich auf das Buch gestürzt. Es hatte mein Interesse geweckt und ich wollte mir nun mein eigenes Urteil bilden. Nur fällt mir das jetzt, nach dem Lesen des Buches, sehr schwer.
Die Geschichte Jelenas, einer Kosovo-Serbin, sollte aufrütteln, wachmachen, Sinne schärfen und auch Verständnis erwecken, für so manchen Asylanten, der alles verliert und in einer für ihn/sie völlig fremden Welt einen neuen Anfang finden, endlich ein Leben. Nur wird das –egal ob in Deutschland oder Österreich- für viele zum Horrortrip.
Ich hatte mich darauf gefasst gemacht, eine extrem harte Geschichte zu lesen. Doch dann wurde ich verwirrt, durch Sprünge in unterschiedlichen Lebensgeschichten, durch einen Stil, der mir persönlich es schwer gemacht hat, bei der Sache zu bleiben. Und das hatte nichts mit einem Dialekt zu tun, sondern mit dem Konstrukt des Autors.
Zeitweise erreichte mich Jelena, ja, aber nicht durchweg. Trotzdem würde ich dieses Buch nicht von vorneherein als schlecht oder misslungen abtun, nur als sehr schwer zu lesen.
Der Versuch, die manchmal irrwitzigen Bürokratien darzustellen, ist Laher allerdings perfekt gelungen. Genauso stelle ich mir das manchmal vor, in den Amtsstuben und wie gesagt, ich mache da jetzt keine Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich.
Es sollten Regeln gelten, es sollten Fachleute das Verfahren das Asylrecht betreffend anwenden, aber doch menschlich bleiben und nicht mehr Amtsschimmel in die Welt schütten, als zwingend notwendig. Das ist das, was unter dem Strich in meinem Kopf hängen geblieben ist.
Empfehlen würde ich dieses Buch Menschen, die über ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber ausländischen Asylbewerbern hegen und bereit sind, sich auf einen nicht ganz so flüssigen und einfachen Schreibstil einzulassen.