Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 477 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2022
Nach Hause kommen
Melanie Carstens

Nach Hause kommen


sehr gut

Dieses Buch entstand aus dem Gedanken heraus, dass eine Begegnung mit Gott nicht nur durch Bibel lesen und Gebet möglich ist. Auch Stille, Natur und Kreativität können beispielsweise zu einer Gottesbegegnung verhelfen. Dieses Buch lädt ein zwölf solche Bereiche zu entdecken.

Der Stil des Buchs erinnert an eine Zeitschrift, was nicht verwunderlich ist, da die Herausgeberin Melanie Carstens eine Frauenzeitschrift herausgibt. Die Gestaltung ist wunderschön und lädt mit vielen schönen Bildern zum Verweilen ein.

Die zwölf Kapitel wurden von unterschiedlichen Autorinnen geschrieben, viele sind Leserinnen der Zeitschrift Joyce bekannt. Am Anfang der jeweils etwa zwölf Seiten stehen persönlichen Gedanken der jeweiligen Autorin zu einem bestimmten Weg der Begegnung. In einem zweiten Teil finden sich Vorschläge für Gruppentreffen. Egal ob mit nur einer Freundin oder mit einer Kleingruppe, mithilfe dieser hilfreichen Ideen kann ein ganzes Treffen gestaltet werden.

Nach kurzen Gesprächsfragen zum Einstieg, folgen allgemeine Fragen zum Thema, ein Bibeltext, und Gesprächsfragen zum Text. Am Ende der Kapitel stehen Anregungen, die durch die Woche begleiten sollen, und als Extrazugabe gibt es für jeden Abend ein einfaches Rezept.

Die Themen sind gut gewählt und dadurch, dass sich verschiedene Autorinnen beteiligen, ist die Bandbreite der Erfahrungen groß. Doch trotz der Unterschiedlichkeit der Beiträge, passt irgendwie alles zusammen.

Auch wenn es im Vorwort heißt, dass dieses Buch auch alleine bearbeitet werden kann, ist es mit Sicherheit sinnvoller es zumindest mit einer Freundin durchzugehen, denn der Schwerpunkt liegt auf Fragen, die zwar allein bedacht werden können, doch bei einem Gespräch ergeben sich sicher weitaus mehr wertvolle Impulse.

Fazit: Eine wunderbare Begleitung für Frauen, die gemeinsam Gott besser kennenlernen wollen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 03.03.2022
Lass das Land erzählen
Zeevi, Assaf

Lass das Land erzählen


sehr gut

Der 1982 geborene Autor dieses Buchs ist Reiseleiter in Israel. Er kennt und liebt sein Land, und weiß viele Geschichten zu erzählen. Dieser liebevoll gestaltete Band vereint biblische Geschichte und Hintergrundinformationen über die Welt der Bibel. Landschaften und Orte werden beschrieben und hebräische Begriffe werden erklärt.

Das Buch beginnt mit der Vorstellung des Autors und des Landes. Dann geht es anhand von biblischen Geschichten kreuz und quer durchs Land. Die Reise beginnt mit den Erzvätern und Mose, geht weiter zu den Königen Israels und findet schließlich mit Jesus seinen Abschluss. Vor allem die letzten Tagen im Leben Jesu werden genau beschrieben. Die Geschichte der frühen Kirche fehlt jedoch.

Doch auch so ist das Buch sehr umfangreich und informativ. Das Lesen fühlt sich teilweise so an, als wäre man Teil einer Reisegruppe, und würde gespannt den Ausführungen des Reiseleiters lauschen. Und da gibt es viel Interessantes zu hören! Zusammenhänge zwischen verschiedenen biblischen Geschichten werden hergestellt, so erinnert der Autor beispielsweise bei Davids Aufenthalt in Moab daran, dass seine Ur-Ahnin Ruth dort Zuhause war. Hebräische Bräuche und Wörter werden ebenso erklärt wie die Glaubensgemeinschaften zur Zeit Jesu. Infos über die Makkabäer füllen die Lücke zwischen dem Alten und Neuen Testament. Informationen über Entfernungen sind nicht nur hilfreich, sie machen die biblischen Berichten greifbarer.

Die Achtung des Autors gegenüber der Bibel wird deutlich, auch wenn er als Jude nicht glaubt, dass Jesus der Messiah war. Er weist auf archäologische Funde hin, die deutlich machen, dass die biblischen Erzählungen historische Tatsachen sind. Wünschenswert wären mehr Bilder, auch Beschriftungen bei den Bildern wären hilfreich.

Der Großteil des Buchs besteht aus Nacherzählungen der biblischen Geschichten, ergänzt mit interessanten Details und Hintergrundfakten. Die Sprache ist einfach und fühlt sich fast jugendlich an. Interessant sind die Erklärungen über den Stammbaum Jesu, und darüber wie der Name Jesu wohl in Galiläa ausgesprochen wurde.

Fazit: Eine interessante Reise durch das Land der Bibel, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf den biblischen Geschichten liegt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 27.02.2022
Der Ideen-Entzünder
Eggers, Ulrich;Härry, Thomas

Der Ideen-Entzünder


ausgezeichnet

In der christlichen Szene Deutschlands kennen viele den Namen Ulrich Eggers, entweder als Herausgeber christlicher Zeitschriften, als Verlagsleiter oder als Willow Creek Vorsitzenden. Vielleicht auch wegen einer seiner vielen anderen Aufgaben und Positionen. Denn er ist ein Mann, der vor Ideen und Initiativen übersprudelt. Die Aufgabe eine Biografie über solch ein vielfältiges und bewegtes Leben zu schreiben, ist eine herausfordernde Aufgabe.

Dieses Buch im Interview-Stil zeigt eine ungewöhnliche, einmalige Lösung. Der Leser darf einem vertrauten Gespräch zwischen zwei Freunden lauschen. Beide Interviewpartner, Thomas Härry, Theologe und Psychologe, und Ulrich Eggers sprechen über viel mehr als nur die schillernde Ereignisse in einem reich gefüllten Leben. Härry versteht es an spannenden Stellen nachzufragen, tieferzubohren, nach Motiven und Hintergründen zu fragen. Das Ergebnis ist ein spannendes und aufschlussreiches Gespräch über den Glauben, das gelebte Christsein und die bunte Welt der christlichen Denominationen in Deutschland. Auch umstrittene und heikle Themen werden angesprochen, wie Ökumene, die charismatische Bewegung oder die Frauenfrage.

Ein Thema kommt zieht sich durch das ganze Buch, Authenzität, denn das ist Ulrich Eggers ein Herzensanliegen. Er weiß, dass vieles in christlichen Kreisen Schein ist. Christen geben einen idealen Ist-Zustand vor, der nicht wirklich vorhanden ist. Wie befreiend wäre es, wenn Menschen den Mut hätten über Zweifel und Versagen zu sprechen. Eggers macht selbst den Anfang. Er erzählt offen von Glaubensfragen und Konflikten.

Die Gestaltung dieses Buchs ist sehr schön. Viele passende Bilder zeigen die jeweilige Lebensphase. Die Kapitel beginnen mit einem kurzen Beitrag, der Fragen aufwirft, und enden mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Gedanken. Ein Plus für Lesebegeisterte sind die Gespräche über Bücher und die Buchempfehlungen.

Fazit: Eine super Idee, überzeugend umgesetzt. Diese Biografie im Dialog ist spannend und mit seinen vielen wertvollen Gedankenanstöße regt es zum Nachdenken an. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 01.02.2022
Durchbrecherin
Zimmermann, Florida

Durchbrecherin


ausgezeichnet

Die kleine Florida kennt als Kind keine Sicherheit. 1975 geboren, erlebt sie den Bürgerkrieg im Libanon hautnah mit. Ihre alleinerziehende Mutter ist eine rebellische Muslimin, die wechselnde Männerbekanntschaften hat. Florida wird oft entwurzelt; mal lebt sie bei Verwandten, mal bei ihrer Mutter, einige Zeit sogar in Deutschland und Kuwait.

Als 9jährige ist sie bereits eine begeisterte Anhängerin der Amal Miliz, einer bewaffneten Widerstandsbewegung im Libanon. Sie lernt schießen und darf einmal sogar einen Wachposten mit ihrer eigenen Waffe bewachen. In dieser Zeit bemüht sie sich alle Regeln des Islams einzuhalten, doch sie verzweifelt daran, dass sie trotzdem nicht die Gewissheit hat, dass Gott sie annimmt.

Kurze Zeit später darf sie alleine in die Schweiz reisen, zu einer befreundeten Familie, die sie als Pflegetochter aufnimmt. Die Umstellung fällt ihr schwer, doch insgesamt genießt Florida ihr neues Leben. Dort erfährt sie auch, dass Gott ein liebender Vater ist. Wie sehr freut sich das vaterlose Kind, dass sie einen Vater im Himmel hat, der gut für sie sorgt.

Und doch sind da so viele Lebenswunden, die Florida nach und nach mühsam aufarbeitet. Sie stürzt in Krisen, erfährt in allem aber, dass sie von Gott getragen ist. Die Erfahrung, dass ihr mit ihrer Pflegefamilie eine neue Familie geschenkt wurde, lässt eine Vision in ihr entstehen. Sie möchte heimatlosen jungen Menschen ein Zuhause bieten. So entsteht ein offenes Haus, in dem junge Erwachsene für Monate oder Jahre Teil ihrer Familie werden. „Zuhause ist, wo du geliebt bist. Wo du sein darfst, wie du bist, und vermisst wirst, wenn du fehlst.“

Die Autorin dieses Buchs hat viel erlebt. Es ist faszinierend von der fremdartigen Kultur des Libanons zu lesen und interessant zu sehen, wie ein junges Mädchen den Neuanfang in einer ganz fremden Welt erlebt. Was sie über ihre seelischen Verletzungen und deren Aufarbeitung schreibt, ist wertvoll und hilfreich. Sie berichtet nicht nur, sie sucht Zusammenhänge und Erklärungen für ihr Verhalten und Denken. Und schließlich ist es einfach beeindruckend, wie sie und ihr Mann ihr Zuhause öffnen, um Liebe ganz praktisch weiterzugeben.

Obwohl die Autorin in einigen Punkten zu anderen Glaubensentscheidungen kommt als ich, spüre ich, dass ihre Gottesbeziehung und Liebe zu Jesus echt sind und ihr Leben prägen, und ich denke darauf kommt es vor allem an.

Fazit: Die spannende Lebensgeschichte einer Frau, die als bewaffnetes Kind ihr Land verteidigen will, später eine Lebenswende erlebt, und als Erwachsene ihr Haus öffnet, um seelisch verwundeten Menschen ein Zuhause zu geben. Sehr empfehlenswert!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2022
Am Abgrund der Menschlichkeit
Trabert, Gerhard

Am Abgrund der Menschlichkeit


ausgezeichnet

Der Arzt und Sozialmediziner Gerhard Trabert setzt sich tatkräftig für soziale Gerechtigkeit ein, sowohl in der Politik als auch vor Ort an den Brennpunkten der Erde. So war er 2004 nach dem Tsunami in Sri Lanka und 2010 half er bei der Versorgung der Erdbebenopfer auf Haiti. Neben der Unterstützung von notleidenden Menschen nach Umweltkatastrophen, reist er zu Flüchtlingslagern rund um die Welt, immer mit dem Anliegen den armen Menschen dort so gut es geht zu helfen.

In diesem Buch berichtet der Autor von seinen Einsätzen in einer Vielzahl von Ländern im Laufe der letzten dreißig Jahren. Griechenland, Syrien, Bosnien, Afghanistan, Irak und Benin sind nur einige der Länder, von denen dieses Buch erzählt. Neben Berichten über seine medizinischen Dienste, erzählt der Autor von den persönlichen Schicksalen einiger Menschen, die er kennenlernt. Die Schilderungen werden von Infoblöcken unterbrochen. Diese Ergänzungen bieten hilfreiche Hintergrundinformationen über angesprochene Probleme. Dabei geht es beispielsweise um Genitalverstümmelung, Kinderhandel oder Prostitution.

Trotz seines großen persönlichen Einsatzes klingt eine wohltuende Demut aus den Worten des Autors. Er kommt nicht als weißer Retter zu den Armen. Er betont immer wieder, dass alle Menschen gleich wertvoll sind, darum ist es ihm sehr wichtig die Würde jedes Patienten zu wahren. Außerdem schildert er ehrlich seine Gefühle und berichtet auch von seinem Versagen. Diese Demut und Offenheit machen den Autor sehr sympathisch.

Auch wenn kaum explizit auf den christlichen Glauben hingewiesen wird, ist dieses Buch durchdrungen von den biblischen Prinzipien der Gerechtigkeit und tätigen Nächstenliebe. Denn, „Wegschauen, nicht handeln, bedeutet, selbst Teil eines Unrechtsystems zu sein.“

Fazit: Ein packender Bericht über medizinische Hilfseinsätze in den verschiedensten Ländern der Erde, der aufrüttelt und auf die große, ungerechtfertigte Not von Flüchtenden aufmerksam macht. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 30.01.2022
Mein Leben für die Hexenkinder
Obot, Maïmouna

Mein Leben für die Hexenkinder


ausgezeichnet

Die 1982 geborene Autorin dieses Buchs ist überzeugte Christin. Es ist ihr ein Anliegen ihr Leben nicht zu verschwenden, sondern da einzusetzen, wo sie eine positive Veränderung bewirken kann. Doch sie ist sich nicht sicher, wie Gott sie gebrauchen will.

Als sie mit einer Freundin eine Dokumentation über Hexenkinder ansieht, bittet ihre Freundin sie eindringlich nach Nigeria zu reisen, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Maïmounas Vater stammt aus Nigeria, darum hat sie dort Verwandtschaft. Trotzdem hatte sie nie den Wunsch dorthin zu reisen, zu groß ist ihre Angst vor Insekten und Malaria.

Der Gedanke an die Kinder, die als Hexenkinder beschimpft werden, lässt sie jedoch nicht los, also nimmt sie Kontakt auf zu einem Heim, im dem einige Kinder Unterschlupf gefunden haben, und reist schließlich selbst dorthin. Die Schicksale der Kinder bewegen sie zutiefst. Sie unterstützt die Mitarbeiter des Heims nach Kräften, doch ihr Geld geht angesichts der großen Not schnell aus. Zurück in Deutschland gründet sie einen Verein, in der Hoffnung damit mehr bewirken zu können. Sie möchte nicht nur möglichst viele Kinder retten, sie will vor allem aufklären, damit nicht noch mehr Kinder als Hexen beschimpft und ausgestoßen werden.

Neben einem Bericht über Maïmounas Arbeit, werden in diesem Buch insgesamt sechs wahre Geschichten von Kindern, die gerettet wurden, erzählt. Diese Geschichten sind mehr als bewegend, sie sind erschütternd. Viele der Kinder hatten liebevolle Eltern, doch wegen dem Tod eines Elternteils oder anderer Schicksalsschläge, wurden sie von einem Tag auf den anderen zu Außenseitern. Als Hexen beschimpft und verfolgt, mussten sie oft um ihr Leben fliehen.

Die Kapitel über die Kinderschicksale werden aus Sicht der Kinder erzählt. Die Trauer über den Verlust von geliebten Menschen, der Wunsch alles richtig zu machen, die Unsicherheit und Angst, die Suche nach Identität - das alles wird so beschrieben, dass man beim Lesen mit dem betroffenen Kind mitfühlt. Dazu werden Land und Leute so beschrieben, dass man einen sehr guten Eindruck vom Leben in Nigeria erhält.

In den Kapiteln über Maïmounas Erlebnisse sind vor allem ihre Erfahrungen als Kind einer Deutschen und eines Nigerianers interessant. In Deutschland als Schwarze angesehen, ist sie in Nigeria eine privilegierte Weiße. Anstatt dieses Privileg einfach zu ihren Gunsten auszunutzen, überlegt sie, „Und ich begreife, dass es nicht ausreicht, sich seines Privilegs bewusst zu sein, vielmehr muss man dieses Privileg auch aktiv zurückweisen, damit alle eine faire Chance haben.“ Ihre Gedanken über die Missstände in Nigeria sind wohltuend demütig. So schreibt sie, „Bevor man eine andere Person, ein anderes Land oder gar einen ganzen Kontinent richtet, sollte man sich zunächst einmal selbst untersuchen.“

Dieses wichtige Buch ist schnell gelesen, da es spannend und gut geschrieben ist. Abwechselnd wird aus Sicht der Autorin und der Kinder berichtet. Beides ist sehr bewegend. An Schluss macht die Autorin deutlich, dass dieses Problem mehr mit uns in Europa zu tun hat, als uns vermutlich bewusst ist.

Fazit: Ein bewegender und beeindruckender Bericht über den Einsatz einer jungen Frau für entrechtete Menschen in Nigeria. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 25.01.2022
Hope & Love
Cannon, Meg

Hope & Love


ausgezeichnet

Die britische Filmmacherin und Autorin Meg Cannon will mit Wort und Bild Hoffnung wecken und positive Veränderungen herbeiführen. In diesem bunten Andachtsbuch schreiben sie und sechs ihrer Freundinnen ermutigende Texte für Mädchen und junge Frauen. Für jeden Tag des Jahres gibt es eine wunderschön gestaltete Seite. Manchmal stehen da nur ein paar Worte, manchmal ein Bibeltext, ein Gedicht oder ein Erlebnis. Teilweise geht es über mehrere Tage um ein Thema, zum Beispiel die Waffenrüstung Gottes oder Heldinnen der Bibel.

Besonders interessant sind die Fragen, die an manchen Tagen beantwortet werden, zum Beispiel, „Wenn Gott alles vergibt, spielt es dann eine Rolle, was ich tue?“, oder, „Wie kann Gott Leid zulassen?“ Schwierige Themen werden angesprochen, wie sexuelle Belästigung oder die Sucht nach Anerkennung. Insgesamt ist die Vielfalt der Themen, die in diesem Buch behandelt werden, beeindruckend. Neben alltäglichen Problemen, wie zum Beispiel Handysucht, geht es auch um geistliche Fragen, wie das Gebet.

Fazit: Ein Andachtsbuch, das mit seinen fröhlichen Farben und abwechslungsreichen Seiten einfach Spaß macht! Mit ermutigenden Texten und persönlichen Geschichten ist dieses Buch ein richtig gutes Geschenk für Teenager und junge Frauen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 24.01.2022
Die wundervolle Miss Winthrop
Miller, Carolyn

Die wundervolle Miss Winthrop


sehr gut

Catherine muss nicht nur mit dem Verlust ihres Vaters zurechtkommen, nach seinem Tod müssen sie und ihre Mutter aus dem Herrenhaus ausziehen, da das Erbe einem männlichen Verwandten zufällt. Zudem stellt sich heraus, dass der Vater hohe Schulden hinterlassen hat.

Der Erbe, ein entfernter Verwandter, ist ein Mann, den Catherine nur zu gut kennt. Drei Jahre ist es her, dass Catherine und Jonathan jede freie Minute miteinander verbracht haben. Doch wegen einem Missverständnis sind sie einander nun entfremdet. Nicht nur das, jeder wirft dem anderen innerlich vor, an dem Zerwürfnis schuld zu sein.

Catherine kümmert sich liebevoll um ihre Mutter, die mit dem gesellschaftlichen Abstieg gar nicht zurechtkommt. Dazu fehlt im neuen Zuhause jeglicher Komfort. Trost und Ermutigung findet Catherine in ihrem Andachtsbuch. Die Worte, die sie morgens liest, geben ihr Kraft für den Tag. Ihr Leben empfindet sie als inhaltslos, darum ist sie froh, wenn sich eine Gelegenheit ergibt notleidenden Nachbarn zu helfen.

Als eine Verwandte Catherine und ihre Mutter einlädt, begeben sie sich nach Bath für einen ausgedehnten Aufenthalt. Allerdings gibt es dort einige Damen, die großes Interesse an den vermeintlichen Fehlern anderer haben. Da kommt es ihnen gerade recht, dass Catherine so viel Zeit mit einem Mann verbringt, der alt genug ist, um ihr Großvater zu sein. Die Klatschtanten wittern einen Skandal. Catherine ist nirgends vor den bösen Zungen sicher.

Jonathan sucht mittlerweile eine Braut, doch obwohl die Auserwählte nett und hübsch ist, zögert er. Er kann die eine, die er geliebt hat, einfach nicht vergessen. Doch eine Versöhnung erscheint aussichtslos.

In diesem Roman wird die beliebte Regency Ära sehr gut wiedergegeben, nicht nur was die Beschreibung der Häuser, Gärten und Veranstaltungen betrifft, sondern auch in Bezug auf die Stellung der Frau und die gesellschaftlichen Konventionen. Catherine und Jonathan, die beide einen festen Glauben haben, sind dem Leser schon bald sympathisch. Auch Charaktere, die eine Nebenrolle spielen, wachsen schnell ans Herz, zum Beispiel Catherines Tante und der General, ihr älterer Freund.

Im Vergleich zu den anderen Bücher dieser Reihe gibt es hier einige Längen. Die Romanze zieht sich so lange hin, dass es beim Lesen manchmal frustrierend ist. Sehr schön hingegen sind die vielen Bezüge zum Glauben.

Fazit: Ein unterhaltsamer Regency Roman im Stil von Jane Austen. Gut geschrieben und mit sympathischen Charakteren, ist diese Geschichte sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 22.01.2022
Das Lied der Grünen Insel
Cambron, Kristy

Das Lied der Grünen Insel


gut

Laines Herz ist zerbrochen, als sie nach Frankreich zur Hochzeit ihrer Freundin reist. Weil sie ihre Nichte adoptiert hat, hat ihr Mann sie verlassen. Nach der Hochzeit erfährt Laine, dass ihre Freundin mit ihrem Mann nach Irland reisen wird, um dort nach einem Schloss zu sehen, das die Familie geerbt hat. Da sie nichts zurück nach Amerika zieht, nimmt sie die Einladung der Freundin, sie zu begleiten, gerne an. Bei der Sichtung des Schlosses lernt sie den Bruder des Ehemanns kennen und schätzen, doch sie kann sich nicht vorstellen so bald nach der schmerzhaften Trennung von ihrem Mann neu zu vertrauen.

Issy ist eine starke Frau. Sie erlebt die 1916er Osteraufstände nicht nur mit, sie versucht wichtige Ereignisse mit ihrer geliebten Kamera festzuhalten. Dazu muss sie Männerkleidung anziehen und sich in gefährliche Teile der Stadt begeben. Neben ihrer Leidenschaft für das Fotografieren, wird ihr mehr und mehr klar, dass sie den Mann liebt, den sie abgewiesen hat.

Maeve erlebt im Jahr 1798 die irische Rebellion. Auch sie ist eine starke Frau. Sie setzt sich aufopfernd für das Familiengut ein, da ihr Vater sich nicht für die Belange des Anwesens interessiert. Zu traurig ist er über den Tod seiner Frau und seines Sohnes. Als Maeve einen vermeintlichen Verbrecher von einem gegnerischen Clan rettet, befindet sie sich auf einmal mittendrin in dem Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten.

Dieses Buch erzählt abwechselnd die drei Geschichten dieser Frauen. Kapitel für Kapitel wechselt Zeit und Geschichte. Das ist teilweise spannend, teilweise aber auch frustrierend, denn die Geschichten werden oft an spannenden Stellen abgebrochen, doch bis die zwei anderen Geschichten gelesen sind, hat die Spannung deutlich nachgelassen. Der andere Nachteil dieser Erzählweise ist, dass die Identifikation mit den Charakteren kaum gelingt. Dadurch entsteht wenig Interesse für das Schicksal der drei Frauen.

In jeder Geschichte gibt es eine Liebesbeziehung, doch leider sind sie recht vorhersehbar. Die Beschreibungen der historischen Geschehnissen sind gut und interessant, allerdings fällt es manchmal schwer zu folgen, wenn man wenig über die Geschichte Irlands weiß. Das Land, die Stadt, das Schloss – das sind alles wunderbare Kulissen, die so beschrieben werden, dass man am liebsten dorthin reisen würde. Die Charakterstärke und Hingabe der männlichen Hauptprotagonisten können zum Schwärmen verführen, ebenso die Stärke und Unabhängigkeit der beiden weiblichen Protagonisten aus vergangenen Zeiten.

Obwohl dieses Buch das zweite in einer Serie ist, kann es gut ohne Vorwissen aus dem ersten Band gelesen werden. Das Buch erscheint in einem christlichen Verlag, doch der Glaube spielt keine große Rolle.

Fazit: Eine historische Erzählung auf drei Zeitebenen, die über wichtige Ereignisse in der Geschichte Irlands erzählt. Trotz einiger Mängel empfehlenswert!

Bewertung vom 11.01.2022
Hubraumerweiterung
Cramer, Steffen

Hubraumerweiterung


ausgezeichnet

Glaube scheint oft eher etwas für Frauen zu sein. Unzählige Bücher mit rosafarbenen Buchdeckeln erklären, wie man als christliche Frau lebt. Wie gut, dass mit diesem Buch auch Männer ein auf sie zugeschnittenes Buch bekommen. Von der Aufmachung bis zum Inhalt passt alles an diesem Buch perfekt zur Zielgruppe.

Der Autor, der eine christliche Männerarbeit leitet, erklärt wichtige Glaubensinhalte aus männlicher Sicht. Dabei wird seine Leidenschaft für Kettensägen, Radladern und Motoren sehr deutlich. Es ist beeindruckend, wie gut sich diese männlichen „Spielzeuge“ als Vergleich für geistliche Wahrheiten eignen.

In acht Kapiteln werden alle wichtigen Lebensbereiche angesprochen. Es geht mit dem Motor los, den man am besten vom Hersteller warten lässt, denn sonst droht ein Motorschaden. Wie gut, dass es eine Mobilitätsgarantie gibt! Anschließend geht es um Motorsägen, und wie sie am besten das Ziel erreichen, für das sie geschaffen wurden. Danach wird das geistliche Leben mit der Wartung eines Häckslers verglichen. Das vierte Kapitel geht der Frage nach, was typisch männlich ist. Das wird deutlich, wenn man überlegt, was einen Bagger von einem Radlader unterscheidet. Im fünften Kapitel wird die Gemeinde mit einem Zahnrad verglichen. Im nächsten Kapitel geht es um den Mann als Zugfahrzeug der Familie. In einem weiteren Kapitel werden Spannungen angesprochen, denn wie leicht kippt alles um, wenn ein Hochlagerregal falsch beladen ist. Schließlich klärt der Autor über den Schub eines Triebwerks auf, denn der Glaube soll weitergegeben werden.

Dieses Buch ist leicht verständlich geschrieben und begeistert mit eingängigen Beispielen. Die Gestaltung, mit vielen Bildern und Zwischenüberschriften, sorgt für ein angenehmes Lesen. Trotz der unkomplizierten Schreibweise sind die Inhalte wertvoll und tiefschürfend. Am Ende einiger Kapitel gibt es ergänzende Gedanken zum „Tiefergraben“. Dabei geht es vor allem um Themen, die Männer- und Frauenrollen betreffen. Dabei werden auch schwierige Fragen, wie das Patriarchat oder Emanzipation angesprochen.

Fazit: Das perfekte Geschenk für lesefaule Männer. Mit einer ansprechenden Gestaltung, kurzen, doch tiefsinnigen Texten, und vielen Vergleichen, die Männerherzen höher schlagen lassen, ist dieses Männer-Handbuch ein wertvoller Begleiter auf der geistlichen Reise. Sehr empfehlenswert - ein Buch, dass auch Frauen mit Gewinn lesen können!