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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2022
Thirteen / Eddie Flynn Bd.4
Cavanagh, Steve

Thirteen / Eddie Flynn Bd.4


sehr gut

Inhalt: Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...

"Thirteen" ist Steven Cavanaghs erster Thriller und ich war unglaublich neugierig, denn sein Ruf eilte ihm bereits voraus. Ab Seite 1 wird der Leser mittels sehr angenehmem und wortgewandtem Sprachstil in den Bann gezogen, denn man erfährt die Geschichte aus wechselnder Perspektive. Unter anderem begleitet der Leser den Mörder bei seinen Gräueltaten und erlebt hautnah seine abtrünnigen Gedanken. Starker Tobak, der mich einige Nächte kaum hat schlafen lassen. Für diese Lektüre bin ich wohl doch zu zart besaitet!

Bewertung vom 09.01.2022
Hard Liquor / Food Universe Bd.1
Graßhoff, Marie

Hard Liquor / Food Universe Bd.1


gut

Sobald Tycho Alkohol trinkt, wird sie übermächtig stark. Gleichzeitig werden bei ihr jedoch auch düstere Instinkte wach, die sie nutzt, um nachts auf den Straßen von New York zwielichtige Typen aufzumischen. Als sie erfährt, dass sie eine Nachfahrin alter Götter ist und eine Sekte hinter ihr her ist, um sie sich gefügig zu machen, gerät ihr Weltbild ins Wanken und sie weiß nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann…

„Hard Liquor“ ist Band 1 einer neuen Urban-Fantasy-Serie um die Nachfahren alter Götter von Marie Grasshoff. Ich hatte bisher noch keinen Roman der Autorin gelesen und war umso gespannter.
Inhaltlich bietet Tychos Geschichte eine interessante Konstellation, die mich sehr neugierig gemacht hat. Sie nimmt schnell an Fahrt auf und die Stimmung ist düster und geheimnisvoll. Schnell wollte ich wissen, welche Hintergründe zu Tychos Verhalten führten. Obwohl ich insgesamt doch eher erwartungsvoll war und stets weiterlesen wollte, konnte der Roman mich dennoch nicht vollends überzeugen. Ich persönlich hatte durchgehend Schwierigkeiten, Tychos massiven Alkoholkonsum und ihre Alkoholsucht als probates Mittel der Selbstverteidigung anzusehen. Hier konnte ich leider keinen entspannten Zugang zu einer eigentlich für Angehörige und Betroffene so schwerwiegenden Thematik finden und die entsprechenden Anteile der Geschichte mit Abstand lesen. Zudem hat der Klappentext des Buches leider schon sehr viel vorweggenommen, dass nur noch wenige Überraschungen auf mich warteten und der Spannungsbogen retrospektiv eher flach verlief. Darüber hinaus hätte ich mir mehr Details und Ausschmückungen des Fantasyanteils gewünscht. Im Vordergrund standen hingegen durchgehend viele Kampfszenen und Lagebesprechungen, die mich allmählich ermüdeten. Der Roman las sich für mich daher wie ein Action-Roman und weniger wie ein Fantasy-Roman. Zuletzt blieben auch einige Fragen offen, obwohl Band 1 in sich abgeschlossen sein soll und Tychos Geschichte endet.

Die verschiedene Charaktere wirkten gut ausgearbeitet und ich war furchtbar traurig, als mir meine Lieblingsfigur das Herz brach (um nicht versehentlich zu spoilern, verrate ich nicht, um wen es sich hierbei handelt). Besonders hervorheben möchte ich den Sprachstil. Er hat mich ab der ersten Seite abgeholt und eingelullt. Der Wechsel zwischen Dialogen, Beschreibungen und Tychos Gedanken war fließend und gut ausgewogen. Gerne hätte ich noch mehr Ausgestaltung und Details z.B. von Tychos Alltag in der Uni, dem Aussehen ihrer Wohnung und Lebensumständen gewünscht, um noch tiefer in die Geschichte gesogen zu werden.

Insgesamt bietet „Hard Liquor“ ein außergewöhnliches Konzept, das mir bis dato noch nicht begegnet war. Die Ausführung hätte ich mir Fantasy-reicher und weniger problembehaftet und Kampfszenen-orientiert gewünscht. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten und der Roman war sehr kurzweilig.

Bewertung vom 26.11.2021
Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
Nicol, Lisa

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt


ausgezeichnet

Inhalt: „Wie Eiskugeln in der Waffel häufen sich in Vincents gewöhnlichem Leben die Überraschungen, als er zum Schuhputzer des Großartigsten Hotels der Welt gemacht wird. Wilder und fantastischer als jede afrikanische Savanne, Disneyland und Shangri-La zusammen lässt The Grand die aberwitzigsten Träume wahr werden. Doch Träume können überraschende Wendungen nehmen und bald ist Vincent hin- und hergerissen zwischen richtig und falsch, Freundschaft und Familie und den verlockendsten Wünschen. Und das, weil er plötzlich in die Zukunft schauen kann – was nicht immer ein Segen ist.“

„Vincent und das großartigste Hotel der Welt“ ist ein Kinderbuch von Lisa Nicol und eignet sich für den kleinen Leser ab 10 Jahren. Es ist eines der Kinderbücher, von denen man auch als Erwachsener verzaubert wird. Mit viel Fantasie und Ideenreichtum begleitet der Leser Vincent auf seinem Job als Schuhputzer im großartigsten Hotel der Welt. Es ist eine Geschichte, die von Familie, Freundschaft und Verantwortung erzählt. Die Themen sind dabei so bezaubernd in detailreiche Szenen geschmückt, dass es mir eine große Freude war. Von knuffigen Taschenhunden bis hin zum Giraffen am Frühstückstisch füttern bleibt hier kein Wunsch oder Traum offen! Eine absolut lesenswerte und stimmungsvolle Geschichte, die berührt.

Bewertung vom 12.11.2021
Das Geheimnis des Bücherschranks
Skybäck, Frida

Das Geheimnis des Bücherschranks


gut

Als ihre Großmutter stürzt und mit gebrochenem Arm ins Krankenhaus kommt, reist Rebecka spontan aus Stockholm an, um sie zu unterstützen. Auch im alten Haus ihrer Großmutter ist einiges zu reparieren und in Ordnung zu bringen. Bei einer Putzaktion stößt sie auf alte Briefe und ein Tagebuch ihrer Großmutter, das ein großes Geheimnis verbirgt. Nicht nur, dass ihre Großmutter während des zweiten Weltkrieges mit dem Italiener Luca befreundet war – sie hat ihn zudem unterstützt, dänische Juden bei der Flucht zu helfen. Doch eines Tages war er spurlos verschwunden. Rebecka macht sich auf die Suche und kommt weiteren Geheimnissen auf die Spur…

„Das Geheimnis des Bücherschranks“ ist ein Roman von Frida Skybäck. Ich kannte die Autorin zuvor noch nicht und war sehr neugierig.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive von Rebecka in der Gegenwart und ihrer Großmutter Anna in der Vergangenheit um 1943 erzählt. Den Aufbau empfand ich als sehr gelungen. Die Geschichte selbst empfand ich inhaltlich grundsätzlich als sehr spannend. Es wird gut dargestellt, wie es sich während des zweiten Weltkrieges in Schweden nahe der dänischen Grenze gelebt hat. Sehr interessant sind die damaligen, insbesondere politischen Verhältnisse aufgearbeitet worden. Leider wurde die Geschichte aber manchmal sehr abgehakt dargestellt, wodurch der Spannungsbogen hin und wieder abbrach. Manche Informationen wurden schonungslos offenbart und für mich zu schnell abgehandelt, obwohl sie die Pointe darstellten. Während der Erzählstrang von Rebeckas Großmutter mich sehr beeindruckt und bewegt hat, hat mich der Erzählstrang der Gegenwart nicht ganz so gepackt. Die Protagonistin Rebecka war mir nicht allzu sympathisch und viele ihrer Reaktionen wirkten auf mich unreif, wenn sie auch zuletzt eine Veränderung durchmachte und erwachsener wurde. Entgegen ihrer Großmutter Anna fühlte ich mich in ihre Gefühlswelt nicht richtig eingebunden. Ihren Entwicklungsprozess konnte ich daher leider nicht nachempfinden. Der Sprachstil wirkte auf mich etwas ungelenk.

Fazit: Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei nicht unbedingt um einen Wohlfühlroman. Die Thematik empfand ich als bewegend und sehr interessant, an der Umsetzung hat es aber beim Sprachstil und der Hauptfigur Rebecka leider etwas gehapert.

Bewertung vom 12.11.2021
Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


gut

Kailey steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag und ist eine Fae – eine Elfenkriegerin. Ihr Volk lebt in Irland und steht seit Jahren auf dem Kriegsfuß mit den Drachen, die im Norden des Landes wohnen. Um sich im drohenden Krieg einen Vorteil zu verschaffen, erhält Kailey von ihrer Elfenkönigin die Aufgabe, am Trinity College das Vertrauen des Drachenprinzen Aiden zu erschleichen. Doch Aiden weiß Bescheid und hat einen nicht unähnlichen Auftrag von seinem Vater erhalten. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Feindschaft und Freundschaft und Kailey ist sich nicht mehr sicher, auf wessen Seite sie stehen möchte…

„Flame & Arrow: Der Drachenprinz“ ist Band 1 einer Romantasy-Dilogie von Sandra Grauer. Ich kannte die Autorin zuvor noch nicht und war sehr gespannt auf dieses sehr aufwendig gestaltete, gebundene Buch.

Auch ohne Vorkenntnisse konnte ich der Geschichte gut folgen. Der Leser wird ab Seite 1 an die Hand genommen und in die verschiedenen Begebenheiten und Verhältnisse eingeführt. Der Roman wird dabei aus wechselnder Perspektive von Kailey, Aiden und seiner Schwester wiedergegeben. Der Sprachstil ist flüssig, wortreich und der Zielgruppe entsprechend. Die Grundzüge der Handlung fand ich vielversprechend und spannend, allerdings mangelte es meiner Meinung nach an der Umsetzung. Die Geschichte hat leider viele Längen und die einzelnen Figuren setzen sich nicht genug voneinander ab. Ihnen fehlte es an Tiefe, sodass zu wenig Unterschiede zwischen den einzelnen Charakteren erkennbar waren. Darüber hinaus hätten einzelne Details meines Achtens besser akzentuiert werden können. So wird z.B. wie nebenbei erwähnt, dass Aiden in der Lage ist, Eisfeuer auszuspeien, was laut Fae eigentlich eine mystische Legende/Sensation ist. Zu oft sind mir solche Details unter den Tisch gekehrt worden. Auch die spezielle Welt, in der sich die Fantasiefiguren bewegen, hätte für mich noch ausgearbeiteter und facettenreicher sein können. Der Fantasy-Anteil kam mir hierdurch etwas zu kurz und die Welten und Charaktere erschienen dadurch austauschbar. Hier wäre meines Erachtens deutlich mehr Potential gewesen, das leider nicht genutzt wurde. Nichtsdestotrotz nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es kommt zu einzelnen Situationen, die mich überrascht haben. Zum Ende hin wurde es sehr spannend und das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Natürlich möchte ich wissen, wie es weiter geht. So warte ich trotz Kritik ungeduldig auf Band 2!

Bewertung vom 12.11.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


gut

Seit jeher möchte Anouk Parfümeurin werden. Doch der Weg dahin ist hart. Wenn man wie sie, keine Kontakte hat, ist es nahezu unmöglich. Als eines Tages jedoch der Cousin des Mitarbeiters in der Apotheke ihrer Mutter auftaucht, scheint sich das Blatt zu wenden: Stephane Girard ist der Enkelsohn des berühmten Hauses Girard, das in Grasse ansässig ist. Als er entdeckt, dass Anouk eine wahre Begabung für das Erkennen von Düften hat, lädt er sie spontan nach Grasse ein. Dort erhält sie eine Ausbildung, ein Labor sowie Kost und Logis und soll nicht weniger schaffen als das Parfüm des Jahrzehnts. Nicht nur der Druck macht ihr zu schaffen, auch Stephanes Schwester Vivienne bereitet Probleme. Denn als Chefparfümeurin ist sie von Anouk als Konkurrentin überhaupt nicht begeistert…

Mit sehr blumigem und bildlichem Sprachstil erzählt Pauline Lambert in „Das Haus der Düfte“ die Geschichte von Anouk auf ihrem Weg zur gefeierten Parfümeurin. Der französische Stil und auch die vielen Duftbeschreibungen wurden sehr gut vermittelt. Der blumige Sprachstil passte dabei sehr gut zu den Beschreibungen der verschiedenen Düfte, wirkte auf mich in der Fülle jedoch etwas zu betulich. Darüber hinaus wurden die einzelnen Begebenheiten und der Verlauf sehr nüchtern dargestellt und lasen sich nahezu wie ein Rapport. Gerne hätte ich mehr Emotionen der einzelnen Figuren erfahren. Der Fokus des Romans liegt stets auf der Herstellung und Wirkung von Parfüms, was mir sehr gut gefallen hat. Die Grundhandlung und Familienverhältnisse empfand ich jedoch als überwiegend vorhersehbar und aus zu vielen Zufällen aufgebaut.

Fazit: Der Roman lässt sich sehr gut lesen, das Potential ist meiner Meinung nach jedoch nicht ausgeschöpft worden. Insgesamt habe ich mir leider mehr versprochen.

Bewertung vom 08.11.2021
Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3
Bourne, Sam

Die Kampagne / Maggie Costello Bd.3


sehr gut

Nachdem die bekannte Anwältin Natasha Winthrop in ihrem Eigenheim von einem Unbekannten überfallen wird und diesen im Kampf ums Überleben tötet, wird sie in den digitalen Medien von den einen als Heldin und potentielle Präsidentschaftskandidatin gehandelt, von anderen als Mörderin verschrien. Als die Polizei Ermittlungen anstellt, kommt es darüber hinaus schon bald zu Ungereimtheiten, was den Tathergang betrifft. Um zu beweisen, dass sie unschuldig ist und um herauszufinden, wer ihr einen Mord in die Schuhe schieben möchte, engagiert sie die Fallermittlerin Maggie Costello. Schon bald spitzt sich die Lage zu und Maggie Costello gerät in der Ermittlung selbst in Gefahr. Aus welcher Richtung diese kommt, ist jedoch ungewiss…

„Die Kampagne“ ist ein neuer Thriller von Sam Bourne. Ich kannte den Autor vorab nicht und war umso gespannter auf den Roman. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte aus wechselnder Personenperspektive primär von Maggie und Natasha wiedergegeben. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm und unterstützt den kurzweiligen Charakter des Romans. Schnell war ich an das Buch gefesselt, das hauptsächlich die Themen sexuelle Gewalt und fragwürdige Wahlkampfstrategien behandelt. Da sich die Geschichte stets sehr realitätsnah liest, bietet sie sehr viel Stoff zur Diskussion. Nach mehreren spannenden und vor allem mich absolut überraschenden Entdeckungen endet das Buch mit einem leicht offenen Ende, das Lust auf mehr macht. Ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten und gebannt gefühlt. Darüber hinaus war die Geschichte für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Auch, wenn ich mir insgesamt noch mehr „Thrill“-Momente gewünscht hätte, ist dies ein spannender, hochaktueller und gut gelungener Krimi für Zwischendurch.

Bewertung vom 20.10.2021
Aribella und die Feuermaske
Hoghton, Anna

Aribella und die Feuermaske


sehr gut

Aribella steht kurz vor ihrem 13. Geburtstag und lebt mit ihrem Vater in Venedig. Als Aribella eines Tages mit ihrem Freund zum Fischen aufbricht, schießen aus ihren Fingerspitzen plötzlich Flammen. Während ihr Vater ins Gefängnis kommt, befindet sie sich als Hexe verschrien auf der Flucht vor den Stadtwachen. Schon bald erhält sie Hilfe von unerwarteter Seite und begibt sich auf ein magisches Abenteuer…

„Aribella und die Feuermaske“ von Anna Hoghton ist ein fantasievolles Kinderbuch ab 10 Jahren. Es spielt in Venedig und der Flair der Stadt wird gut wiedergegeben. Der Leser begleitet Aribella auf ihrem Abenteuer, das einige Überraschungen und spannende Situationen innehat. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, aber eher einfach gehalten. Besonders die Themen Freundschaft, Familie und Zusammenhalt werden behandelt. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, hätte aber noch deutlich mehr Potential gehabt, wenn insbesondere die einzelnen Figuren intensiver ausgearbeitet worden wären. Auch Aribella selbst verhält sich tendentiell eher wie eine 10-Jährige statt eine 13-Jährige. Insofern ist die Altersempfehlung aber sehr passend. Ein insgesamt magischer, kurzweiliger Lesespaß für Zwischendurch.

Bewertung vom 13.10.2021
Beyond Eternity / Der Schwur der Göttin Bd.1
Milán, Greta

Beyond Eternity / Der Schwur der Göttin Bd.1


gut

Nayla ist 17 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder. Eigentlich führt sie ein unaufgeregtes Leben und steht kurz vor ihrem High School Abschluss, nach dem sie unbedingt Biologie studieren möchte. Doch nach einem schweren Autounfall, den sie merkwürdigerweise nahezu unverletzt überlebt, ändert sich ihr Leben um 180 Grad. Denn es tauchen zwei mysteriöse Austauschschüler an ihrer High School auf, die ein Geheimnis verbergen. Nach und nach entdeckt Nayla, dass sie Teil dieses Geheimnisses ist und befindet sich plötzlich mitten im Fokus einer göttlichen Macht…

„Beyond Eternity“ ist Band 1 einer Dilogie von Greta Milan. Erwartet habe ich einen spannenden und auch romantischen Fantasy-Roman. Leider ist der Fantasy-Anteil in diesem Band aber eher in den Hintergrund gerückt worden. Der Fokus liegt eindeutig auf der aufkeimenden und verbotenen Liebe zwischen Nayla und ihrem Auserwählten. Die griechische Mythologie wird nur am Rand aufgegriffen, eigentlich handelt es sich meines Achtens eher um eine High School Romanze mit Fantasy-Elementen und Teenieproblemen. Schade, denn ich hatte mir deutlich mehr erhofft. Die erwartete eigene Welt, in die ich gerne entführt worden wäre, existiert leider nicht. Die Protagonistin Nayla ist mir grundsätzlich sympathisch, verhält sich aber noch sehr unreif. Einige Figuren habe ich im Laufe des Romans sehr liebgewonnen, so insbesondere die beiden „Austauschschüler“, und auch die verschiedenen Fähigkeiten der Magie-Begabten haben mir sehr gut gefallen. Der Sprachstil ist flüssig, leicht und angenehm. Insgesamt ist der Roman unterhaltsam und die Liebesgeschichte nicht unspannend, ich habe aber einen Fantasy-Roman erwartet mit dem Fokus auf die griechische Mythologie, die leider nur den Rahmen für die Romanze bietet. Schade! Nichtsdestotrotz finde ich die Grundidee des Romans sehr interessant und werde sicherlich auch Band 2 lesen, um herauszufinden wie es ausgeht!

Bewertung vom 11.10.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Nachdem Dr. Anton Pirlo bei der renommierten Anwaltskanzlei, bei der er 8 Jahre lang gearbeitet hat, zu Unrecht gefeuert wird, gründet er eine Kanzlei in seinem Wohnzimmer. Schon bald erhält er seinen ersten Fall: Seine Mandantin soll ihren Mann hinterrücks in der Häuslichkeit erstochen haben. Da diese zur High Society von Düsseldorf gehört, ist der Fall entsprechend medienwirksam und Pirlo erreicht schnell die Grenze seiner Kapazität. Unterstützung erhält er nachfolgend von Sophie Mahler, einer jungen Kollegin. Doch schon bald stehen sie mit dem Rücken an der Wand, denn die Lage scheint eindeutig und der Fall aussichtslos. Außer, wenn sie beginnen, gegen alle Regeln zu spielen…



„Gegen alle Regeln“ ist das Auftaktdebüt einer neuen Justizkrimi-Reihe von Ingo Bott. Der Autor selbst ist Strafverteidiger in Düsseldorf und lässt seine berufliche Erfahrung in die Handlung einfließen.

Entgegen der typischen Krimi-Ermittlungen durch Polizisten, Hobbydetektive oder Journalisten ermittelt in dieser Reihe der Strafverteidiger Pirlo. Hierdurch erhält der Leser spannende Einblicke in die Arbeit eines Strafverteidigers sowie in die Abläufe vor Gericht. Die Szenen vor Gericht sind dabei sehr bildhaft und lebendig beschrieben, sodass ich als Leserin das Gefühl hatte, mit im Gerichtssaal zu sitzen.

Die Protagonisten sind exzentrisch und außergewöhnlich. Insbesondere die Hauptfigur des Pirlo ist arrogant, eitel und selbstverliebt. Gleichzeitig ist er aber auch ein unverbesserlicher Charmeur und Hallodri, dass man ihn als Leser einfach ins Herz schließen muss. Lange böse sein, kann man ihm nicht. So auch nicht seine Kollegin Sophie, die ein interessantes Gegenstück zu Pirlo bietet und mir auf Anhieb sympathisch war. Beruflich passen Pirlo und Sophie wunderbar zusammen und ergänzen sich hervorragend.

Die Ermittlungstaktiken der Protagonisten sind so unorthodox wie die Figuren selbst. Ob dies in diesem Ausmaß dem echten Arbeitsalltag eines Strafverteidigers entspricht, wage ich zu bezweifeln. Unterhaltsam ist dies aber allemal, denn die Geschichte lebt von Pirlos Eigenart und Rhetorik. Die Handlung ist auch Dank des sehr staccatoartigen Sprachstils und der kurzen Kapitel sehr spannend, fesselnd und extrem kurzweilig. Die vielen juristischen Einblicke empfand ich dabei als sehr interessant und geschickt eingestreut. Einzig den familiären „Clan-Hintergrund“ mit entsprechender inflationär verwendeter Fäkalsprache, reizte mich nicht und hätte ich nicht gebraucht.

Das teilweise offen gelassene Ende hat mir wiederum sehr gut gefallen – es bleibt noch Raum für Spekulationen und zeigt, dass die Suche nach einem Mörder eben nicht so eindeutig ist, wie es in vielen Krimis oft scheint. Zudem baut der Justizkrimi einen guten Spannungsbogen auf, der sich über das Ende hinaus bis in Band 2 ziehen wird. Das finde ich als sehr gelungen und ich bin schon jetzt gespannt auf den nächsten Fall für Pirlo und Sophie!