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LM

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Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2017
Du bist mein Feuer
Ronin, Isabelle

Du bist mein Feuer


sehr gut

Caleb sieht Veronica in einer Bar tanzen und ist sofort von ihrer Ausstrahlung fasziniert und fühlt sich direkt zu ihr hingezogen. Nach ihrer ersten Begegnung erweist er sich bereits als Retter in der Not. Da sie gerade erst ihre Wohnung verloren hat, bietet er ihr außerdem an, bei ihm einzuziehen und obwohl Veronica sich zunächst dagegen sträubt, nimmt sie Calebs Hilfe schließlich an. Es beginnt eine langsame, zaghafte Liebesgeschichte zwischen zwei auf dem ersten Blick völlig verschiedenen Charakteren.

Veronica – oder Red, wie Caleb sie nennt – wirkt sehr verschlossen und scheint bereits in ihrem jungen Leben viele Schicksalsschläge erlebt zu haben. Ihr fällt es schwer, andere Menschen, insbesondere aber die männlichen Geschöpfe, an sich heran zu lassen. Caleb dagegen ist der Sohn eines wohlhabenden Elternhauses und ein begehrter junger Mann auf dem College; dessen ist er sich zudem sehr bewusst und scheint diese Rolle zu genießen. Doch obwohl Caleb zunächst wie der klischeehafte Mann wirkt, steckt in ihm viel mehr, als er an der Oberfläche vermuten lässt.

Caleb versucht langsam Veronicas Vertrauen zu gelangen, und auch sie öffnet sich immer mehr.
Beide Hauptfiguren sind mir sehr sympathisch und sie ergänzen sich trotz der unterschiedlichen Lebensumstände ganz toll. Die Beziehung zueinander wächst von Seite zu Seite, als Leser fühlt und leidet man mit. Durch ihren Schreibstil schafft es die Autorin, diese langsam wachsende Beziehung sehr authentisch zu beschreiben, dabei kommen die Emotionen nicht zu kurz – immer wieder fühlt man sich in einer Achterbahn der Gefühle.
Die Nebenfiguren bekommen nicht allzu viel Handlung, auch wenn besonders Veronicas beste Freundin sehr häufig am Geschehen beteiligt ist. Aber das passt sehr gut zum Buch. Etwas gestört hat mich jedoch immer wieder der Ausdruck der Figuren untereinander. Klar, es sind junge Menschen, doch hin und wieder war mir die Sprache doch etwas zu vulgär, insbesondere wenn man bedenkt, dass Veronica Caleb gegenüber sehr zurückhaltend ist.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, überwiegend aus Veronicas und Calebs. Jedoch werden auch die Perspektiven zweier weiterer Figuren beschrieben, was mir nicht sonderlich gefallen hat. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin diese Kapitel eingeschoben hat, um das Verhalten derjenigen zu erklären, war aber meines Erachtens überflüssig, da es auch ohne nachvollziehbar für den Leser gewesen wäre.

Insgesamt ist „Du bist mein Feuer“ - wobei der englische Titel „Chasing Red“ viel passender ist – ein tolles Buch, das voller Spannung und Gefühlen steckt und trotz der Länge nie langweilig oder zäh ist, perfekt für Liebhaber dieses Genres.

PS: Einen Pluspunkt gibt es außerdem von mir, weil die Musik von Lifehouse erwähnt wird!

Bewertung vom 04.10.2017
Sieben Tage voller Wunder
Atkins, Dani

Sieben Tage voller Wunder


ausgezeichnet

Nach ihrer fünfwöchigen Reise in die Heimat, steht für Hannah der Rückflug nach London an. Aufgewühlt von den Ereignissen ihres Lebens, lässt sie sich auf dem Flughafen auf einen kleinen Flirt mit Logan Carter ein, der ebenfalls Passagier desselben Fluges ist. Als das Flugzeug plötzlich abzustürzen droht, ist Logan bei ihr, um ihre Hand zu halten und sie zu unterstützen. Wie durch ein Wunder überleben sie den Absturz und es beginnt ein dramatischer Kampf um‘s Überleben in der kanadischen Wildnis.

Das Buch ist wahrlich kein Liebesroman, wie ich zu Beginn ehrlich gesagt erwartet hatte, vielmehr ist es ein packendes, mitreißendes Drama, das mich von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt hat.
Sieben lange Tage kämpfen Hannah und Logan um ihr Leben, trotzen den eisigen Temperaturen sowie den lauernden Gefahren und zeigen auf eine eindrucksvolle Weise, zu welchen übermenschlichen Handlungen man in Extremsituationen fähig ist.

Die Geschichte wird aus Hannahs Perspektive erzählt, der Autorin gelingt es durch ihren Schreibstil, die Spannung durchweg aufrecht zu erhalten und die Emotionen der Protagonisten packend und nachvollziehbar zu übermitteln. Obwohl es ja nur um zwei Figuren geht, wird das Buch nie langatmig oder zäh, im Gegenteil. Die beiden Hauptfiguren sind von Beginn an überaus sympathisch und ergänzen sich toll. Als Leser leidet man bei jedem Rückschritt mit und freut sich mit ihnen gleichermaßen über kleine Erfoge. Gleichzeitig hatte ich fast ununterbrochen einen Kloß im Hals, so dramatisch und berührend ist diese Geschichte erzählt. Gerade Hannah macht eine tolle Entwicklung durch, insbesondere ihre vielen Gedankengänge bezüglich ihres vorherigen Lebens. Durch Logan gelingt es ihr nicht nur, neuen Lebensmut und Kampfgeist zu entwickeln, sondern auch einige Aspekte ihres Lebens zu hinterfragen.

Das Ende ist eine Achterbahn der Gefühle gewesen, ich muss zugeben, im ersten Moment wusste ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Nachdem ich jedoch darüber nachgedacht habe, ist es für mich grandios und fast schon eine Meisterleistung, wie sich das Buch wie ein Puzzle am Ende zusammenfügt und absolut schlüssig und nachvollziehbar wird.

Ja, dieses Buch hat mich wirklich aufgewühlt und nachhaltig beeindruckt. Es ist eine Geschichte, wie wahrlich voller Wunder steckt.

Bewertung vom 19.09.2017
Meine DIY-Küche
Prus, Agnes

Meine DIY-Küche


sehr gut

Selbstgemachtes ist ja momentan sehr beliebt, also passt das Buch „Meine DIY-Küche“ perfekt in diese Zeit. Schon die Aufmachung überrascht, das Buch ist unerwartet klein und eher ein Büchlein (die Maße hatte ich mir im Vorfeld nicht angesehen), aber dennoch in der Gestaltung sehr modern und ansprechend.

Zu Beginn findet man zunächst Informationen über die Grundausstattung, um die Rezepte gut umsetzen zu können. Die 44 vorhandenen Rezepte werden in drei Hauptkategorien unterteilt: Hurra, ein freier Nachmittag – Rezepte, die nicht allzu viel Zeit benötigen; Schönes Wochenende – alles, was man für ein Wochenendfrühstück braucht, oder wenn einfach etwas mehr Zeit zur Verfügung steht; Endlich Ferien – hier findet man Rezepte, die an Urlaub in ferne Länder erinnern sollen.

Die Rezepte sind insgesamt sehr vielfältig, man erwartet bei einem DIY Kochbuch vor allem Rezepte für Produkte, die man sonst fertig kaufen würde, meist ohne dabei an ein klassisches „Fertigprodukt“ zu denken. So z. B. Granola, Kimchi, Sriracha oder eingelegte Gurken. Die Rezeptbeschreibungen sind insgesamt eher kurz gehalten, der Sprachstil ist ebenfalls modern und absolut passend zum Buch. Zu den Rezepten sind jeweils einige Fotos enthalten, die sehr ansprechend sind, jedoch nicht unbedingt als Schritt-für-Schritt-Anleitung geeignet sind, da sich die meisten Rezepte auf einer Doppelseite befinden.

Ich habe bereits einige Rezepte ausprobiert, das Granola bereits mehrfach in verschiedenen Abwandlungen, einiges steht noch auf meiner Liste. So manche Rezepte sind relativ aufwändig, einige davon sind auch nicht so wirklich meins (z.B. das Verarbeiten von lebenden Organismen). Toll finde ich allerdings, dass sich sehr viele der Rezepte als Geschenke aus der Küche eignen, besonders für Weihnachten habe ich schon einige schöne Ideen sammeln können.
Insgesamt gehören die meisten Rezepte der Kategorie "gesund" an, vieles davon ist auch vegan.

Einige der Rezepte passen für mich allerdings nicht so richtig zu einem DIY Kochbuch, z. B. Sushi oder verschiedene Backwaren wie Brot, aber auch Pasta. Zum einen ist gerade Sushi zu kompliziert, um es auf einer Doppelseite abzuhandeln (genau wie Macarons), zum anderen gehören solche Rezepte für mich eher in klassische Kochbücher. Da erschließt sich mir der DIY Gedanke nicht so recht.

Dennoch ist es insgesamt ein wirklich schönes Büchlein als Einstieg in die DIY-Küche, das tolle Ideen für Geschenke beinhaltet. Für meinen Geschmack hätte das Format etwas großzügiger sein können, damit auch die Fotos noch besser zur Geltung kommen.

Bewertung vom 14.07.2017
Liebe findet uns
Monninger, Joseph P.

Liebe findet uns


ausgezeichnet

Heather hat vor kurzem die Uni erfolgreich beendet und möchte vor ihrem Berufseinstieg bei der Bank of America noch einmal gemeinsam mit ihren Freundinnen Amy und Constance durch Europa reisen. Auf der Zugfahrt nach Amsterdam trifft sie Jack, einen Freigeist, der den Zielen seines Großvaters anhand dessen Reisetagebuches nachreist. Sie fühlt sich sofort zu ihm hingezogen, gemeinsam setzen sie ihre Reise fort. Bis Jack plötzlich verschwindet...

Die Geschichte wird aus der Perspektive der Protagonistin Heather erzählt. Sie ist eine starke, schlagfertige junge Frau mit großen beruflichen Zielen. Doch bevor sie für den Ernst des Lebens bereit ist, möchte sie gemeinsam mit ihren besten Freundinnen noch viel erleben. Heather ist meiner Meinung nach eine sehr tiefgründige, vielfältige Figur, die innerhalb des Buches eine tolle Entwicklung durchlebt, vor allem durch ihre Liebe zu Jack.
Jack ist wie ein moderner Hemingway; er reist durch Europa, auf den Spuren nach der Vergangenheit seines Großvaters. Er ist unbeschwert, fühlt sich frei von jeglichen spießigen, gesellschaftlichen Verpflichtungen und möchte ungewöhnliche Orte erleben. Jack ist von Anfang an sehr sympathisch, die schnellen, oft frechen Dialoge zwischen ihm und Heather sind toll zu lesen und zeigen, wie perfekt beide schon zu Beginn harmonieren.

Ihre Beziehung entwickelt sich langsam und sanft, und doch spürt man als Leser sehr früh das starke Band zwischen ihnen. Ich war immer wieder sehr berührt und konnte mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.
Auch die Nebenfiguren, hauptsächlich Amy und Constance sind sehr gut beschrieben, die jungen Frauen zeigen durchgehend, wie tief ihre Freundschaft verwurzelt ist und wie groß ihr gegenseitiges Vertrauen zueinander ist.
Die vielen verschiedenen Orte, die Heather und Jack gemeinsam bereisen, sind sehr detailgetreu und interessant beschrieben. Als Leser spürt man förmlich die Begeisterung der beiden Hauptfiguren für jedes einzelne Reiseziel. Einiges, was beide auf ihrer Reise durchleben, stimmt mich als Leser ebenfalls nachdenklich.

Der Schreibstil des Autors ist für mich unglaublich schön und berührend, fast schon lyrisch. Außergewöhnlich ist für mich hierbei, dass der Schreibstil sich der Stimmung und auch der Entwicklung der Figuren anpasst, insbesondere im zweiten Teil des Buches. Auch schwingt durchgehend eine gewisse Melancholie mit – ohne dabei aber jemals kitschig oder überzogen zu sein.

Insgesamt bin ich einfach begeistert von diesem Roman, der mich nachhaltig berührt und in seiner Geschichte und Erzählweise beeindruckt hat. „Liebe findet uns“ ist für mich jedenfalls nicht mit anderen Liebesgeschichten vergleichbar, die ich bisher gelesen habe. Die Geschichte bietet einige überraschende Wendungen, die sie durchweg spannend machen, auch ist nichts davon wirklich vorhersehbar. Für mich eine absolute Empfehlung!

Bewertung vom 03.06.2017
Das Brombeerzimmer
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


ausgezeichnet

Nora hat vor einem Jahr ganz plötzlich ihre große Liebe Julian verloren. Die Trauer ist nach wie vor sehr groß, eine Form der Bewältigung ist für sie das Kochen von Marmelade. Zufällig erhält Nora einen Brief von Julians Großtante Klara, von der sie zuvor noch nie gehört hatte, außerdem ein tolles Rezept für ihre Brombeermarmelade. Bald stellt sich heraus, dass es innerhalb Julians Familie einige Geheimnisse um Klara gibt. Sie beschließt, sie zu besuchen und lernt dabei nicht nur Klara selbst, sondern auch Mandy kennen und freundet sich sofort mit ihr an.

Die Geschichte ist unglaublich schön und berührend beschrieben, das Buch ist so viel mehr als ein gewöhnlicher Frauen- oder gar Liebesroman. Anne Töpfer hat einen tollen Schreibstil, besonders die Trauer um Julian ist sehr nachvollziehbar für den Leser, und kommt dabei ohne Kitsch oder dergleichen aus. Es werden sehr viele Aspekte aufgegriffen; eine komplizierte, geheimnisvolle Familiengeschichte, Trauerbewältigung, aber auch das Knüpfen von neuen ehrlichen Freundschaften. Keiner der Aspekte kommt innerhalb der Geschichte zu kurz.

Die Figuren sind überaus sympathisch ausgearbeitet, und zwar jede einzelne. Nora ist eine starke junge Frau, die auf ihre Art und Weise mit dem Verlust ihres Mannes in so jungen Jahren umgeht. Toll ist innerhalb der Geschichte ihre Entwicklung zu erkennen, durch ihre spontane Reise und die tollen Menschen, die sie kennenlernt, gelingt ihr erstmals ein Schritt nach vorne. Klara stellt man sich als liebenswerte, wenn auch leicht verbitterte, alte Dame vor, die aber vor allem das Herz am rechten Fleck hat. Aber auch Katharina und vor allem Mandy überzeugen mich total.

Insgesamt ist „Das Brombeerzimmer“ ein wunderschönes Buch, das sehr ans Herz geht. Selten treffen so viele liebenswerte Charaktere innerhalb einer Geschichte aufeinander. Das Ende kam für mich irgendwie plötzlich, ich hätte sehr gerne noch einige Seiten weiter gelesen, da die Geschichte sicher noch sehr viel Erzählpotential bietet. Vielleicht erwartet uns noch eine Fortsetzung? Einfach ein tolles Buch!

Bewertung vom 22.04.2017
Der weiteste Weg
Blum, Bruno

Der weiteste Weg


sehr gut

Bruno Blum und seine Partnerin Yvonne begeben sich auf eine abenteuerliche und mutige Reise um die halbe Welt, von der Schweiz bis nach Australien, und das in ihrem Campingbus. In zweieinhalb Jahren legen sie dabei über 90000 Kilometer zurück, bereisen viele Länder, erleben traumhafte Landschaften und lernen viele interessante Menschen kennen. In dem Buch „Der weiteste Weg“ lässt Blum innerhalb des Reiseberichtes seine Erlebnisse Revue passieren und nimmt den Leser auf eine atemberaubende Art mit.

Bereits zu Beginn des Buches schafft es der Autor, den Leser für das Reisen zu begeistern. Die einleitenden Worte zur Faszination des Reisens sind wirklich sehr schön beschrieben, die Motivation für eine solche Reise ist sicher für jeden nachvollziehbar. Jedoch ist es wohl leider nicht jedem möglich, den Schritt letztendlich auch zu wagen, durch Familie und Beruf sind viele zu sehr gebunden, oder es fehlt eben einfach der Mut dazu – denn den braucht man für so ein Abenteuer auf jeden Fall.

Bruno Blum beschreibt Kapitel für Kapitel die einzelnen Etappen der langen Reise, die Erlebnisse innerhalb der bereisten Länder und auch die Begegnungen mit Menschen verschiedener Kulturen. Ich finde diese Beschreibungen überaus interessant und spannend, besonders wie gastfreundlich Blum und seine Freundin stets aufgenommen wurden, hat mich begeistert. Schön fand ich auch Blums Erkenntnis, dass es alleine auf Reisen doch einsam werden kann, obwohl er zuvor immer alleine mit seinem Motorrad unterwegs gewesen ist.
Der Autor liefert in jedem Kapitel viele Hintergrundinformationen zu den bereisten Orten, die ebenfalls sehr faszinierend sind. Gespickt sind diese Infos außerdem mit zahlreichen wunderschönen Fotos, bei denen Fernweh garantiert ist.

Die Kapitel sind relativ kurz, wenn man bedenkt, wie lange die Reisedauer war. Stellenweise hätte ich mir noch mehr Inhalte gewünscht, mehr persönliche Gedanken, die den Reisebericht noch persönlicher und individueller gemacht hätten. Überrascht hat mich bei diesem Buch, dass es doch eher klein ist. Ein etwas größeres Format hätte die wundervollen Fotos viel besser zur Geltung gebracht.

Insgesamt ist „Der weiteste Weg“ ein faszinierender Reisebericht über eine ganz besondere und mutige Reise, die ich absolut bewundernswert finde. Ein Buch, das einen selbst von einer Weltreise träumen lässt!

Bewertung vom 04.04.2017
Ana und Zak
Katcher, Brian

Ana und Zak


ausgezeichnet

Ana und Zak könnten unterschiedlicher nicht sein, sie ist die klassische Streberin, die Angst vor der Note „gut“ hat und jede mögliche außerschulische Aktivität ausübt, um bessere Chancen bei der Collegebewerbung zu haben. Er dagegen nimmt die Schule nicht besonders ernst und droht sogar seinen Abschluss nicht zu bestehen, obwohl er eigentlich clever ist. Zak ist der typische Nerd. Beide treffen richtig aufeinander, als Zak die Quizmannschaft der Schule für ein Turnier ergänzen soll – eine Auflage seiner Lehrerin, um nicht durchzufallen. Zunächst sind sich beide so gar nicht sympathisch, als aber Anas kleiner Bruder sich zu einer Convention schleicht und beide ihn suchen, ändert sich das nach und nach.

Die Hauptfiguren sind wirklich überaus liebevoll und sympathisch beschrieben. Obwohl sie wirklich sehr verschieden wirken, haben sie doch mehr gemeinsam, als sie selbst glauben. Beide verbindet z.B. eine schwierige familiäre Situation. Ana zeichnet sich durch ihre direkte, lustige, aber auch mitfühlende und einfach nette Art aus, obwohl sie unter dem ständigen Druck fast unerfüllbarer Erwartungen ihrer Eltern lebt. Zak kommt nach dem Tod seines Vaters mit seinem neuen Stiefvater nicht zurecht. Er versinkt in der Welt der Comics und Rollenspiele. Er hat stets einen passenden Spruch auf Lager. Die Figuren haben viel Tiefgang und es ist einfach spannend zu lesen, wie sie sich Seite für Seite weiter annähern und sich vertrauen, und das absolut unterhaltsam und witzig, ohne dabei kitschig zu sein. Auch machen beide innerhalb der eher kurzen Zeit eine tolle Entwicklung durch.
Aber auch die Nebenfiguren sind gut beschrieben, selbst sämtliche Charaktere, die Ana und Zak auf der Convention treffen, sind überaus humorvoll.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, das Buch ist frisch und spritzig geschrieben, durch die wechselnde Erzählperspektive zwischen Ana und Zak sind die einzelnen Kapitel sehr kurzweilig. Dennoch muss ich sagen, dass mir zwischenzeitlich die Ausführungen auf der Convention zu viel waren, was aber nur daran liegt, dass es eben nicht meine Welt ist.

Insgesamt ist es wirklich ein sehr unterhaltsames Buch, das trotz Witz und Charme auf eine zarte Weise die Annäherung zweier junger Menschen beschreibt. Ich finde, dass „Ana und Zak“ nicht unbedingt nur Jugendliche als Zielgruppe hat, sondern ein Buch für jedermann ist.

Bewertung vom 08.03.2017
Made at Home
Defaux, Tina;Kirschbacher, Laura

Made at Home


gut

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich bin sehr gerne kreativ und lasse mich oft von Bastelideen inspirieren.
"Made at Home, Vol. 2" kommt in einer hochwertigen Spiralbindung daher, die während des Umsetzens von Anleitungen sehr praktisch ist. Auch insgesamt hat das Buch eine tolle Aufmachung, es ist eine Freude, darin zu blättern.

Die vorgestellten Anleitungen sind sehr vielfältig und zunächst nach Kategorien sortiert: Ostern, Muttertag & Vatertag, Grüner wird's nicht, Von Kopf bis Fuß auf Sommer eingestellt, Sommer, Freche Früchtchen, Abkühlen.
Die meisten Kreativideen sind wirklich schön und laden zum Nachbasteln ein, sehr viele davon kann man sicher mit Kindern auch ganz toll umsetzen. Mit einigen kann ich persönlich gar nichts anfangen (z.B. die Hasenohren in den Sneakers). Dass einem eben nicht alles gefällt, ist aber bei wohl jedem Buch so. Auffällig ist, dass es sehr viele "fruchtige" Bastelideen gibt. Ganz klar ein Trend im Moment, jedoch nicht unbedingt jedermanns Geschmack.

Jetzt aber zum größten Kritikpunkt: Schaut man sich die Anleitungen zu den jeweiligen Ideen genauer an, stellt man schnell fest, dass diese häufig gar keine richtigen Anleitungen sind. Sehr oft findet man in der Liste der benötigten Materialien schon fertige Einzelteile, die dann laut der kurzen Beschreibung nur noch zusammen gesetzt werden. Wirklich detailliert ist kaum eine der Anleitungen. Eigentlich sollen die Bastelideen für Anfänger geeignet sein - aber ich glaube ohne jegliche Erfahrung kommt man bei einigen der Anleitungen schnell an die Grenzen, gerade wenn man gewisse Techniken wie Nähen oder Textilmalerei nicht beherrscht oder einige Materialien fremd sind.

Das nächste wesentliche Manko dieses Buches sind die Vorlagen. Es wurde ja ausdrücklich mit den vorhandenen Vorlagen geworben, im Buch direkt sind aber nicht besonders viele abgedruckt. Vielmehr findet man immer wieder den Verweis, dass die Vorlagen online herunter geladen und ausgedruckt werden können. Für mich ist das nicht unbedingt der Sinn eines Bastelbuches. Die Vorlagen, die jedoch abgedruckt sind, können trotzdem nicht sofort genutzt werden, weil sie nur verkleinert vorhanden sind und zuerst mal vergrößert kopiert werden müssen. Doch welcher haushaltsüblicher Drucker kann mit Vergrößerung kopieren? Meiner jedenfalls nicht - sehr schade, denn ich wollte sofort den Hasenkopf basteln. Es wäre sicher nicht schwer gewesen, die passende Größe abzudrucken, wenn auch eventuell auf zwei Seiten.

Der Aspekt des Workbooks, damit wurde das Buch auch beworben, kommt für mich hier leider auch zu kurz. Immer wieder sind freie Seiten enthalten, die einfach nach Lust und Laune befüllt werden können. Hierunter habe ich mir mehr vorgestellt. Schön finde ich jedoch die heraustrennbaren Seiten, auf denen z. B. Vorlagen für Girlanden oder Flaschenetiketten abgebildet sind.

Was mich noch stört, sind die Rezepte. Diese habe ich in dem Buch gar nicht erwartet, für mich passen sie auch gar nicht rein. Außerdem muss man sagen, dass diese Rezepte wirklich sehr einfach sind. Die Joghurtbombe z. B. bereite ich bereits seit Jahren immer wieder zu.

Insgesamt ist dieses Bastelbuch dennoch ein hübsches Buch, in dem man gerne blättert. Die ein oder andere Idee ist sicherlich schnell umsetzbar, bei anderen muss man sich erst einmal genauer informieren, wo man die benötigten Materialien herbekommt. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Bewertung vom 19.02.2017
Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1
Woolf, Marah

Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1


sehr gut

Jess möchte zusammen mit ihrer besten Freundin Robyn einen tollen Sommer in einem Camp verbringen, begleitet werden sie außerdem von ihrem besten Freund Josh und Robyns Freund Cameron. Doch schon die Anreise gestaltet sich sehr ereignisreich. Sobald sie im Camp ankommen, begegnet Jess Cayden, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Was sie allerdings nicht weiß - Cayden ist eigentlich der griechische Gott Prometheus, dessen sehnlichster Wunsch es ist, sterblich zu werden. Zeus gewährt ihm diesen Wunsch nur, wenn es ihm gelingen sollte, dass ein menschliches Mädchen ihm widersteht. Diese Chance hat er allerdings nur alle einhundert Jahre. Zusammen mit Zeus und Hera, sowie Athene und Apoll mischt er sich daher unter die Menschen, um das Spiel zu beginnen.

„GötterFunke – Liebe mich nicht“ ist der erste Band einer Trilogie, aber auch mein erstes Buch von Marah Woolf. Die Autorin erzählt eine spannende und fantasiereiche Geschichte, in der die Götter der griechischen Mythologie eine wesentliche Rolle spielen. In diesem Zusammenhang fällt sofort auf, dass Marah Woolf über ein gutes Hintergrundwissen verfügt und dem Leser diese näher bringen kann. Gleichzeitig entwickelt sie die Mythen um diese Götter für ihr eigenes Buch weiter.

Jess, die Hauptfigur des Buches, hat mich sehr überzeugt. Sie hat ein eher geringes Selbstbewusstsein und einen familiären Schicksalsschlag hinter sich, sie zieht sich deshalb auch gerne mal zurück. Trotzdem nimmt sie häufig kein Blatt vor den Mund. Sehr unterhaltsam fand ich ihr zeitweises trotziges und pubertäres Verhalten, insbesondere Cayden gegenüber. Aber auch der innere Kampf gegen die Gefühle, die sie für ihn entwickelt und die vielen Zweifel an ihrem eigenen Verstand, als sie beginnt, Caydens Geheimnisse zu entschlüsseln.
Cayden dagegen ist mehr als überzeugt von sich, das erkennt man natürlich auch sofort an der Bedingung, die an ihn gestellt wird, um sterblich werden zu können. Bei ihm bin ich irgendwie hin- und hergerissen. Einerseits kommt er cool und lässig rüber, flirtet mit fast jedem Mädchen aus dem Camp und bricht reihenweise deren Herzen. In Jess' Gegenwart dagegen zeigt er auch eine andere, sanfte Seite, die ihn wiederum spannend, wenn auch weiterhin geheimnisvoll macht.
Die Nebencharaktere sind von der Autorin sehr gut beschrieben und vor allem vielfältig, insbesondere aber Athene und Apoll sind total sympathisch und liebenswert. Natürlich gibt es auch hier Charaktere, die man überhaupt nicht mag, aber das ist eher dem Verhalten geschuldet, als mangelnder Tiefe.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, ich konnte das Buch kaum weglegen und habe mich in der Geschichte wiedergefunden. Nervig fand ich allerdings das ewige Hin und Her zwischen Jess und Cayden, das lag zum einen an Cayden als Figur, zum anderen an Jess' ständigen Versuchen zu leugnen, dass sie etwas für ihn empfindet. Man fiebert richtig mit und ärgert sich dann über so manches Verhalten.
Insgesamt hat mich das Buch dennoch sehr gefesselt und überzeugt. Der Bezug zur griechischen Mythologie war überaus interessant und spannend, die Charaktere sehr vielfältig. Für mich ist das nicht unbedingt nur ein Buch für Jugendliche, sondern für jeden, der Fantasyromane dieser Art mag und sich nicht vor (manchmal nervigem) Teenagerverhalten scheut. Besonders nach dem unvorhersehbaren Ende freue ich mich sehr auf den nächsten Band!