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Knopf

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2019
Mitternachtsmädchen / Nathalie Svensson Bd.3
Moström, Jonas

Mitternachtsmädchen / Nathalie Svensson Bd.3


gut

In Uppsala werden mehrere Mädchen überfallen und vergewaltigt; beim dritten Fall wird das Mädchen tot, im Hörsaal der Anatomie, aufgefunden. Die Kripo hat zwar mehrere Tatverdächtige doch eine richtig heiße Spur ist nicht dabei. Nathalie Svensson ist psychiatrische Oberärztin und wird zur Aufklärung von der örtlichen Kriminalpolizei hinzugezogen. Sie arbeitet sehr eng mit Kriminalhauptkommissar Johan Axberg und Tim Walter, dem IT Experte bei der Kripo zusammen.
Bei den 'Mitternachtsmädchen' handelt es sich um den dritten Band einer Krimireihe mit Natalie Svensson als Protagonistin. Für den Kriminalfall war kein Vorwissen notwendig, für das private Umfeld der Personen fehlten mir persönlich schon einige Angaben - hier wären kurze Rückblicke hilfreich gewesen. Die vorangestellten Personenangaben im Buch waren dagegen sehr nützlich. Der Schreibstil konnte mich leider nicht fesseln, zwischendurch wanderten meine Gedanken leider sehr oft ab. Hauptsächlich bei den sehr ausschweifenden Beschreibungen von Orten oder Einrichtungen. Selbst bei spannenden Polizeieinsätzen kam keine rechte Spannung auf. Da ' Dominotod' noch bei mir liegt werde ich es wohl lesen und dann entscheiden, ob ich diese Buchreihe weiterverfolgen werde.
Leider nur 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 09.04.2019
Westwall
Gollhardt, Benedikt

Westwall


ausgezeichnet

Julia wuchs in einer Wagenburgsiedlung linker Aussteiger in der Uckermark auf. Ihr Vater hat ihr eine behütete Kindheit beschert, obwohl er immer abblockt(e), wenn das Gespräch auf Julias verstorbene Mutter kommt. Zu seinem Missfallen beginnt Julia später eine Ausbildung bei der Kripo in Köln; als er nach einem Unfall sehr krank ist folgt er ihr dorthin um sie weiterhin zu beschützen.

Eines Tages lernt Julia Nick kennen und verliebt sich in ihn. Als sie sein riesiges Hakenkreuz Tattoo auf dem Rücken entdeckt, verlässt sie ihn sofort. Sie fühlt sich so alleine mit ihren ganzen Sorgen, nur in Daria einer Arbeitskollegin, findet sie eine Freundin die sie sehr unterstützt; auch an ihren Ausbilder kann sie sich wenden. Nur wer ist Nick in Wirklichkeit? Warum trägt er einen falschen Namen? Warum hat er nur neun Finger? Immer weiter rutscht Julia in dunkle Geheimnisse, die sie bis an den Westwall an der belgischen Grenze führen.

Benedikt Gollhardt hat schon viele Drehbücher für Fernsehserien geschrieben, mit Westwall entstand sein erster Thriller in Buchform. Ich fand den Schreibstil spannend und flüssig, die Seiten flogen nur so dahin. Der Aufbau des Buches hat mich aber schon an einen Fernsehfilm erinnert. Zuerst eine spannende Szene und dann Rückblick der letzten Wochen, wie sich die Geschichte bis zu diesem Punkt entwickelt hatte. Zwischenzeitlich hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, die Personen und ihre Funktionen richtig zuzuordnen, da anscheinend jede Person mit den anderen in einer Beziehung steht. Ob bewußt oder unbewußt, ob in der Jetztzeit oder von früher. Aber die Handlungen waren immer verständlich oder der Rest wird auch schnell klarer.
Ein Thriller mit aktuellen Themen, aber auch etwas Geschichte. Ein tolles und spannendes Erstlingswerk! Allerdings nichts für Zartbesaitete, es gibt einige brutale, blutige Szenen.

Bewertung vom 02.04.2019
Nemesis / C.J. Townsend Bd.4
Hoffman, Jilliane

Nemesis / C.J. Townsend Bd.4


sehr gut

C.J.Townsend ist als Staatsanwältin zurück in Miami; sie hat Kalifornien verlassen, mit der Gewissheit dass William Rupert Bantling, besser bekannt als der Serienmörder Cupido, ihr nicht mehr schaden kann. Leider muss sie dieses Wissen für sich behalten, ebenso wie das Wissen um eine Liste die 13 Namen enthält. Es sind Namen von 13 bekannten Persönlichkeiten, die im Verdacht stehen, Snuff Videos herzustellen, zu verbreiten oder anzusehen. Ein Club mit Mitgliedern, die in hohen Ämtern angesiedelt sind und/oder viel, viel Geld ihr Eigen nennen. Eine Verfolgung oder Anklage ist schwierig und die Namensliste dürfte eigentlich auch nicht existieren. Als erneut mehrere, grausam zugerichtete Frauenleichen auftauchen, teilweise wie Abfall entsorgt auf Müllkippen und mit dem bekannten Brandzeichen im Nacken, beschließt C.J.Townsend die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie wird zur Nemesis. Gleichzeitig steht sie auch im ganz privaten Bereich vor einer Riesenentscheidung. Eine Privatadoptionsvermittlung stellt C.J und Dominick eine Adoption in Aussicht. Obwohl beide um die 50 sind. Wo ist der Haken? Die werdende Mutter ist drogenabhängig und könnte ein geschädigtes Kind gebären. Wie entscheiden sich die beiden? Es handelt sich um den vierten und letzten Teil der Cupido Reihe und der Autorin ist es gelungen, ein für mich befriedigendes Ende zu schaffen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Das 520 Seiten dicke Buch hat zwar manche Längen und Wiederholungen, aber die Handlung baut sich logisch auf und nimmt auf den letzten 150 Seiten richtig an Fahrt auf. Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Wunderlich Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 20.03.2019
Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3
Herrmann, Elisabeth

Schatten der Toten / Judith Kepler Bd.3


gut

Judith Kepler, in einem DDR Kinderheim aufgewachsen, ist Tatortreinigerin und Putzfrau. Sie hat vor Jahren erfahren, dass sie die Tochter eines Spions ist, der auch als Romeo im Westen unterwegs war. Nach ein paar spannenden Abenteuern lebt sie z.Z. ein ruhiges, zurückgezogenes Leben. Bis ihr Chef Dombrowski zusammenbricht und ihr die Leitung des Betriebes überträgt. Schon ist sie leicht überfordert, denn sie ist Macherin und nicht für Büroarbeiten geschaffen.
Eva Kellermann, die damals unfreiwillig zur Spionin wurde, weil sie sich in den Romeo Lindner (Judiths Vater ) verliebt hatte und Geheimnisverrat beging, vertraut ihrer Tochter Isa auf dem Sterbebett ihr allergrößtes Geheimnis an. Diese wirkt danach wie ausgewechselt und setzt alles dran, Lindner zu schnappen. Lindner, mittlerweilen in Russland als Bastide Larcan in krummen Waffengeschäften verstrickt versucht in der Ukraine ein Mädchen zu entführen.
Isa Kellermann nutzt ihre Beziehungen und ihren Status bei den deutschen Nachrichtendiensten aus und plant einen fingierten Waffenschmuggel von Deutschland zur Ukraine. Dabei sollen ihr V-Mann und seine rechten Freunde geopfert werden, Hauptsache sie erwischt Larcan.
Da es sich bei dem V-Mann aber ausgerechnet um den Freund von Judith Kepler handelt, findet der große Showdown zum Schluß in Odessa mit allen Beteiligten statt.
Frau Herrmann hat einen sehr flüssigen Schreibstil und sie hat bestimmt die deutsche Geschichte während des kalten Krieges gut recherchiert, nur leider hat sie, meiner Meinung nach, zu viel davon in dieses Buch gepackt. Zwischendurch hatte ich keinen Durchblick mehr zwischen den einzelnen Geheimdiensten und habe einfach drüberweggelesen. Auch andere Stellen waren etwas zu ausführlich und zogen sich in die Länge. Etwas geraffter wäre es ein klasse Abschluß dieser Reihe. So ziehe ich ein Sternchen ab.
Eine Leseempfehlung für dieses Buch möchte ich aber trotz der Längen aussprechen.
Ich bedanke mich bei Vorablesen und dem Goldmann Verlag, die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 15.03.2019
Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1
Horowitz, Anthony

Ein perfider Plan / Hawthorne ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Nach dem ich letztes Jahr Pye Hall gelesen hatte, war ich nun gespannt, was sich Anthony Horowitz diesmal wieder Besonderes hat einfallen lassen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Diana Cowper wird mit einer Gardinenschnur erdrosselt; das Unheimliche daran, sie war erst sechs Stunden vorher in einem bekannten Beerdigungsinstitut, um ihre eigene Trauerfeier und Beerdigung zu planen. Wußte sie, dass sie in Gefahr war? Oder hat es etwas damit zu tun, dass sie die Mutter eines berühmten Schauspielers ist, der in den USA lebt und dort Karriere macht?
Das möchte der Ex-Polizist Daniel Hawthorne, der mittlerweile als Detektiv und Polizeiberater arbeitet, herausbekommen. Und er möchte, dass die Ermittlung und die Lösung des Falles anschließend als Buch erscheinen. Dafür benötigt er einen Autoren, der die ganze Ermittlung (still) begleitet und die ganze Geschichte gut zu Papier bringt. Seine Wahl fällt auf Anthony Horowitz. Dieser hat bisher eine Detektivreihe für Kinder veröffentlicht und schreibt auch Drehbücher für TV-Krimireihen, eine True Crime Story wäre Neuland.
Nun beginnt das eigentliche Buch. Anthony Horowitz erzählt aus seiner Sicht, wie Hawthorne ermittelt und seine Schlüsse zieht, welche mit seinen eigenen nicht übereinstimmen. Er erkennt: er ist eben Autor und kein Ermittler. Der Fall wird natürlich geklärt, aber mit einigen überraschenden Wendungen und einem ebensolchen Ende.
Den Aufbau dieses Kriminalromans fand ich sehr gelungen und bin gespannt, was sich Anthony Horowitz noch alles einfallen läßt für weitere Bücher. Wieder einmal mußte ich allerdings bedauern, dass meine Englischkenntnisse nicht ausreichend sind, um das Buch in der Originalversion zu lesen. Denn viele Hinweise in Namen und Shakespeare Zitaten erschließen sich mir wahrscheinlich nicht richtig. Auch kenne ich mich in der Film-und Fernsehwelt nicht ausreichend aus, um alle Personen in richtigen Bezug zu bringen.
Aber auch in der deutschen Übersetzung hat mir das Buch einige erfreuliche Lesestunden bereitet, nicht zuletzt durch den angenehmen Schreibstil und dem schrägen englischen Humor. Die Hinweise, die ich vermißt habe, könnten ja als Anhang dazugefügt werden.

Bewertung vom 09.03.2019
Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


gut

Bei dem Buch 'Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters' handelt es sich um den ersten Teil einer vierteiligen Fantasy Reihe. Das Buch von Christelle Dabos ist 2019 im Insel Verlag erschienen, als gebundene Ausgabe mit festem Einband.

Die alte Welt ist ist zerbrochen. Die neue Welt besteht aus 21 Archen und vielen kleineren Inseln die am Himmel schweben - eine davon ist Anima. Ophelia ist eine junge Frau und lebt auf Anima mit ihrer großen Familie und arbeitet im Museum. Sie hat die Fähigkeit, mit ihren Fingern Gegenstände zu lesen. Das heißt, sie sieht wer diesen Gegenstand alles berührt hat und kann die Stimmungen der Personen erkennen. Damit ihr das nicht laufend passiert trägt sie ständig Handschuhe. Außerdem ist sie eine Spiegelreisende. Sie kann also von einem Spiegel zu einem anderen Spiegel durchklettern, wenn sie bereits einmal in diesen Spiegel hineingesehen hat. Da sie als Kind einmal stecken geblieben ist, hat sie einen Schaden behalten und ist dadurch tollpatschig und ungeschickt und zerstört viele Dinge. Zum Glück sind andere Animisten sehr geschickt darin alles wieder zu heilen.

Es ist an der Zeit dass Ophelia heiraten soll; zwei Cousins hat sie schon abgewiesen. Nun steht ein neuer Bewerber ins Haus, allerdings kommt er von einer anderen Arche. Pol heißt diese und Thorn, ihr zukünftiger Ehemann holt sie zu sich nach Pol. Sie reisen mit einem Zeppelin. Thorn ist sehr abweisend und wortkarg ihr gegenüber, prophezeit ihr aber, dass sie den ersten Winter wohl nicht überstehen wird. Sie kommt bei der Tante von Thorn unter. Berenilde gibt aber auch keine Informationen an Ophelia weiter, diese ist also auf sich selbst gestellt und es dauert ziemlich lange, bis sie endlich dahinter kommt, aus welchem Grunde sie überhaupt nach Pol kommen sollte.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen, allerdings fehlt der Handlung die richtige Spannung. Sie plätschert vor sich hin und auch wenn Ophelia in Lebensgefahr gerät, fiebert man nicht richtig mit. Die Figuren und die magischen Kräfte sind gut nachvollziehbar, sodass auch Leser wie ich(also Fantasy light) mit der Handlung mitkommen.
Den Vergleich mit Harry Potter kann ich nicht nachvollziehen. Gezaubert wird hier nicht, auch wenn es ab und zu magische Dinge gibt. Außer einer außergewöhnlichen Brille habe ich keine Gemeinsamkeiten entdecken können.

Ob ich die weiteren Bände, von denen dieses Jahr noch zwei weitere erscheinen werden, lesen werde entscheide ich dann kurzfristig. Da ich ja nun den Grund weiß, warum Ophelia nach Pol sollte, wäre es schon interessant zu wissen, wie es weitergeht. Auch wie es zwischen Ophelia und Thorn läuft......

Ich vergebe 3 Sterne für diesen ersten Band.

Bewertung vom 09.03.2019
Lazarus / Kommissar Linna Bd.7
Kepler, Lars

Lazarus / Kommissar Linna Bd.7


ausgezeichnet

Lazarus heißt der siebte Thriller mit den Ermittlern Joona Linna und Saga Bauer und ist als Hardcover 2019 bei Bastei Lübbe erschienen. Es handelt sich zwar um einen abgeschlossenen Thriller, aber um die Protagonisten richtig zu kennen und zu verstehen, ist es hilfreich die vorherigen Bände zu kennen, aber nicht zwingend notwendig.
Als in Schweden und im europäischen Ausland einige Morde geschehen, die immer einen Bezug auf Joona Linna haben, schließt dieser die richtigen Schlüsse: Jurek Walter muß noch leben. Saga Bauer hatte ihn mit mehreren Schüssen getroffen, aber er fiel dabei in einen Fluß und trieb ab. Der Leichnam wurde nie gefunden.
Joona hat einen Notfallplan für sich und seine Tochter Lumi, denn seit Jahren sind immer irgendwelche Serientäter hinter ihm und seiner Familie her. Die Tochter reagiert sofort, ohne Nachfrage läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Anders reagieren leider Saga, Nathan und Joonas Freundin Valeria. Sie glauben nicht, dass Jurek noch lebt und haben einen anderen Täter ausgemacht. Den Biber.
So nimmt das Unheil seinen Lauf und endet nur selten im Guten.
Vor lauter Hochspannung kann man das Buch fast nicht aus der Hand legen. Da es mehrere Handlungsstränge gibt, weiß man gar nicht, wo man mitfiebern soll.
Wer allerdings einen harmlosen Schwedenkrimi erwartet: Vorsicht!! Es handelt sich, wie bei allen Fällen mit Joona Linna, um einen knallharten Thriller. Blutige und brutale Szenen eingeschlossen.
Auch wenn manche Stellen unglaubwürdig erscheinen und Jurek und Joona manchmal übernatürliche Wahrnehmungen und Reaktionen zeigen, es ist ein toller Thriller. Mein Lesehighlight seit längerem.
Da Lars Kepler ( eigentlich das Ehepaar Ahndoril) die Reihe auf zehn Bände ausgelegt hat, freue ich mich schon auf die nächsten Fälle.

Bewertung vom 01.03.2019
Der Patriot
Engman, Pascal

Der Patriot


sehr gut

Der Patriot ist das Erstlingswerk des Autoren Pascal Engman. Der Thriller spielt in vier Ebenen - teilweise in Chile und größtenteils in Schweden.

August Novak hat vor zehn Jahren Schweden verlassen und ist zur Fremdenlegion gegangen. Nach 5 Jahren hat es ihn nach Südamerika verschlagen, nun ist er Leibwächter des Russen Vladimir. Als seine Freundin Valeria schwanger wird, möchte er am liebsten mit ihr nach Schweden zurück. Eines Tages läuft alles schief: sein Chef und auch seine schwangere Freundin werden getötet - so kehrt er allein nach Schweden zurück.

Zur selben Zeit finden in Schweden mehrere Attentate auf Journalisten statt. Dahinter stecken Carl und andere junge rechtsradikale Schweden, welche mit der Situation in Schweden nicht klarkommen. Sie hassen Flüchtlinge, insgesamt Ausländer und auch die Lügenpresse. Da diese die Flüchtlinge in Schutz nehmen mit ihren Berichten, sind es in ihren Augen die wahren Übeltäter die beseitigt werden müssen.

Mit Madeleine Winther lernen wir eine Journalistin kennen die für ihre Karriere vor nichts zurückschreckt. Sie möchte ganz nach oben, da fängt sie eben eine Bettgeschichte mit ihrem Chef an. Sie und ihre Kollegen berichten fieberhaft von den Morden an den anderen Journalisten immer mit der Angst im Nacken die nächsten zu sein.

In einem weiteren Strang wird die Geschichte von Ibrahim Chamsai erzählt. Ein Syrer der vor vielen Jahren nach Schweden kam und hier mit seiner Familie ein neues Leben begonnen hat. Er ist Taxifahrer und plötzlich ins Visier von Carl und dessen Gruppe geraten. Sie entführten die Tochter von Ibrahim und zwingen ihn dazu mit seinem Taxi eine Autobombe zu zünden.

Nach und nach wird klar wie diese Stränge alle zusammenhängen.

Der Thriller ist flüssig geschrieben und die Spannung hält die ganze Zeit an. Pascal Engman hat selbst als Journalist gearbeitet und wegen rechtspopulistischer Drohungen seine Arbeit aufgegeben, man merkt, dass er Ahnung hat, von dem was er schreibt.

Leider könnte sich die Situation aus diesem Buch jederzeit im wirklichen Leben abspielen. Von mir ganz klar 5 Sterne und Leseempfehlung.

Ich bedanke mich bei vorablesen und dem Tropen Verlag die mir ein Exemplar zeitnah und kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Bewertung vom 23.01.2019
Fehltritt / Doggerland Bd.1
Adolfsson, Maria

Fehltritt / Doggerland Bd.1


sehr gut

Doggerland - Fehltritt von Maria Adolfsson ist ist der Beginn einer Trilogie, die auf einer Inselgruppe in der Nordsee spielt. Eigentlich gibt es Doggerland nicht mehr. Es ist vor ca 8000 Jahren versunken, aber der Autorin gelingt es Doggerland wieder auferstehen zu lassen und mit ihrer detaillierten Beschreibung der drei Inseln gelingt es ihr fantastisch, sodass ich manchmal meinte bereits dort gewesen zu sein. Leider sind ihre Beschreibungen oft zu detailgetreu, man kann es auch als ausschweifend bezeichnen. Nicht nur bei Landschaftsbeschreibungen, sondern auch bei Familienabstammungen oder Einrichtungsbeschreibungen. Da der Schreibstil aber sehr flüssig und angenehm zu lesen ist, war man auch schnell wieder in der normalen Handlung.

Kommissarin Karen Eiken Hornby wacht total verkatert auf. Tags zuvor war das große Austernfest und mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie die Nacht wohl mit ihrem unliebsamen Chef in einem Hotelzimmer verbracht hat. Sie fährt so gut es geht mit ihrem Auto nach Hause und sieht unterwegs noch die Ex-Frau ihres Chefs. Wenig später wird diese erschlagen aufgefunden. Karen übernimmt die Leitung der Ermittlungen. Hatte ihr Chef Gelegenheit die Tat zu begehen? Karen will es nicht glauben, kann es aber auch nicht ganz ausschließen. Hartnäckig gehen sie und ihr Team jeder kleinsten Spur nach und als ein Serieneinbrecher gefasst wird, wird von oberster Stelle der Fall als erledigt angesehen und weitere Ermittlungen verboten.
Die Handlung plätschert so vor sich hin. Die einzelnen Ermittlungsschritte werden detailliert erklärt, auch Karens Privatleben wird gut geschildert. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Rückblicke auf eine Kommune, die vor fast 50 Jahren kurzzeitig auf Doggerland angesiedelt war. Man merkt bald, dass es Zusammenhänge gibt und die Ursache für den Totschlag vielleicht mit der Vergangenheit zu tun hat. Im letzten Drittel nimmt die Handlung kräftig an Fahrt auf und die einzelnen Rädchen greifen ineinander und ergeben ein überraschenden Ende.
Ein solider Kriminalroman, der allerdings teilweise etwas langatmig wirkt, durch die detaillierten, ausschweifenden Beschreibungen. Der flüssige Schreibstil läßt oft drüberwegsehen (lesen). Für mich ein guter Regiokrimi in angenehmer Umgebung mit gut herausgearbeiteten Protagonisten. Ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen.
4 von 5 Sternen

Bewertung vom 01.01.2019
Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5
Drews, Christine

Kälter als die Angst / Schneidmann & Käfer Bd.5


sehr gut

Katrin Ortrup richtet sich nach ihrer Scheidung in der neuen Wohnung ein. Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass ihr älterer Sohn Leo entführt wurde. Vergessen ist es nicht, aber die Zeit heilt fast alle Wunden. Ihre Ehe hat es allerdings nicht überstanden. Die Nachbarschaft begrüßt sie mit einem kleinen Fest; dort erfährt sie, dass alle Nachbarn, auch ihre Vormieter, Drohbriefe erhalten haben. Kurze Zeit später erhält auch sie einen. Sie fackelt nicht lange und geht damit zu Charlotte Schneidmann, der Polizistin, die ihren Sohn gerettet hatte. Diese macht zur Zeit nur Innendienst, da sie in einem früheren Einsatz schwer verletzt wurde. Versucht allerdings wieder in den normalen Dienst zu kommen, um wieder mit ihrem Kollegen Peter Käfer zusammenarbeiten zu können.

Peter Käfer wird zeitgleich zu einem Todesfall gerufen. Die Opernsängerin Carla Dellbrück wurde mit einem Hammer erschlagen und dann wie eine Christusfigur aufgebahrt. Rundherum um den Leichnam wurden Grablichter aufgestellt. Die Dellbrücks waren die Vormieter von Katrin Ortrup.

Da das Verhalten von Klaus Dellbrück sehr verdächtig ist, wird er inhaftiert. Bei Recherchen kommt heraus, dass es einen ähnlichen Mordfall vor über 30 Jahren gab - ausgerechnet in der Straße, wohin es Katrin Ortrup verschlagen hat. Verurteilt wurde damals Till Brönne, der Ehemann der Toten. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe scheint er nun resozialisiert. Er schreibt Bücher und hält Vorträge an der Uni zum Thema Gewaltprävention im Allgemeinen.

Wie hängen diese beiden Fälle zusammen? War es Dellbrück?

Charlotte Schneidmann und Peter Käfer gelingt es diesen verwirrenden Fall zu lösen mit einem überraschenden Ende. 

Dies ist der fünfte Fall dieses sympathischen Ermittler Duos und es gibt kurze Hinweise auf die zurückliegenden Fälle, aber man braucht diese nicht gelesen zu haben um diesem Buch komplett folgen zu können. Aber wahrscheinlich möchte man es dann doch noch nachholen.