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Benutzername: 
Angela.Bücherwurm
Wohnort: 
Wülfrath
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2013
Frau Ella
Beckerhoff, Florian

Frau Ella


sehr gut

Herzwerwärmend

Herr Beckerhoff erzählt hier auf sehr humorvolle Art und Weise eine herzerwärmende Geschichte einer Freundschaft zwischen jung und alt.

Die 87-jährige,etwas eigensinnige und manchmal auch vergeßliche Frau Ella ist im Krankenhaus und soll am Auge operiert werden, obwohl sie dies eigentlich gar nicht will. Sie erzählt dem jungen Mann Sascha , der notgedrungen, aber unfreiwillig ein Krankenzimmer mit ihr teilen muß, von ihren Sorgen. Dieser hat irgendwie Mitleid mit ihr und rettet bzw. entführt sie - er kann es selbst kaum glauben . Sascha nimmt die alte Dame , die nur mit einem Nachthemd bekleidet ist , zunächst mit zu sich nach Hause , da Ella keinen Wohnungsschlüssel dabei hat . Ist ja nur vorübergehend -denkt er . Aber so schnell wird er Frau Ella nicht los, was er zunächst eher mißmutig akzeptiert. Und so entstehen mancherlei skurile Situationen. Doch nach und nach entwickelt sich daraus eine ungewöhnliche, aber anrührende Freundschaft.

Der Roman ist witzig und klug geschrieben. Häufig gibt es etwas zum Schmunzeln oder Lachen. Oft aber macht er auch ein wenig nachdenklich und man wünscht sich, dass die unterschiedlichen Generationen immer so aufeinander zu gehen würden.

Ein Buch für alle, die witzige un intelligente Unterhaltung suchen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Hart aber Hilde
Haskamp, Bettina

Hart aber Hilde


gut

Leichte Unterhaltung für zwischendurch

Pia Hartmann ist Anfang vierzig und ihr Leben ist ein einziges Chaos. Da fährt sie zu allem Überfluss auch noch die schon etwas ältere, auf einen Rollator angewiesene Hilde Liebig an. Diese bricht sich dabei einen Arm. Da Pia ein ziemlich schlechtes Gewissen hat, geht sie die alte Dame das ein oder andere Mal besuchen . Und so lernen die beiden unterschiedlichen Frauen sich näher kennen und freunden sich an. Schließlich versucht die resolute Hilde , ein bißchen Ordnung in Pias turbulentes Leben zu bringen .

Das Buch ist sehr leicht und flüssig geschrieben und man kann es in einem Rutsch lesen. Auch der Schmunzelfaktor kommt nicht zu kurz. Man muss nicht viel darüber nachdenken, sondern kann es einfach genießen. Es ist einfach eine passende Lektüre für zwischendurch .

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Plötzlich Shakespeare
Safier, David

Plötzlich Shakespeare


ausgezeichnet

Herrlich schräg

Rosa ist unglücklich verliebt und mit ihrem Leben unzufrieden. Ein Hypnotiseur verspricht ihr die Lösung ihres Problems und vesetzt sie ins London des 16. Jahrhunderts in den Körper eines Mannes und zwar in den von William Shakespeare. Und Rosa darf erst wieder zurück in ihre Welt, wenn sie herausgefunden hat, was wahre Liebe wirklich ist. Bei dieser unfreiwilligen " Zweierbeziehung " sind urkomische und skurile Situationen vorprogrammiert. Wie geht man als Mann zur Toilette ? Wie wehrt man liebestolle Frauen ab ? Und Shakespeares " Geist " mischt sich auch immer wieder ein.

David Safier hat hier - wie immer - wieder einen wirklich amüsanten Roman geschrieben. Natürlich darf man nicht alles allzu ernst nehmen und für Leute, die es lieber realitätsnah mögen, ist dieses Werk sicher nicht geeignet. Aber für Leser mit - schrägem - Humor in meinen Augen ein "Muss ". Neben dieser eindeutigen, humoristischen und augenzwinkernden Seite der Geschichte , ist hier aber auch die ein oder andere kleine Lebensweisheit zu finden, die einen durchaus zum Nachdenken anregen kann .

Ich habe diesen leicht zu lesenden Roman, mit seiner manchmal schon fast lakonischen Art auf jeden Fall genossen und viel gelacht. Ich freue mich schon auf ein neues Buch von David Safier

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Kann ich den umtauschen?
Harvey, Sarah

Kann ich den umtauschen?


sehr gut

Amüsant und unterhaltsam

Alice Cooper hat scheinbar alles, was sie sich wünscht. Sie ist mit dem sehr attraktiven und wohlhabenden Nathan Masters liiert und bewohnt mit ihm zusammen ein wundervolles Haus auf dem Land in England. Um finanziell unabhängig von ihm zu sein, hat sie sich ein kleines, florierendes Unternehmen aufgebaut - sie kocht und verkauft exquisite Marmeladen. Eigentlich könnte sie rundrum glücklich sein. Sechs Jahre lang ist sie es wohl auch. Selbst als der sehr ehrgeizige Nathan immer weniger Zeit mit ihr zusammen verbringt, nimmt sie das ohne Argwohn hin. Nathan muss angeblich immer öfter aus beruflichen Gründen in seiner Londoner Wohnung übernachten, zunächst nur während der Woche und dann auch immer öfter am Wochenende. Auch Alice beste Freundin Flo ( eigentlich Florence ) zeigt immer Verständnis für Nathan´s Situation und bestätigt ihr, was für einen tollen Freund sie doch hat. Als Alice schließlich zu Weihnachten von ihrem "Traummann " ein Wörterbuch und einen Kalender geschenkt bekommt, gerät ihr Bild von ihm ins Wanken. Sie wird unsicher und macht sich Gedanken über ihre Beziehung. Ist sie einfach zu gutgläubig und naiv ? Ist sie vor Liebe blind ? Vielleicht sollte sie doch mal die rosarote Brille absetzen. In dieser Zeit lernt sie den charmanten Daniel Stanton kennen.

Der Roman beinhaltet noch einige unterhaltsame Aspekte mehr, die ich aber an dieser Stelle nicht verraten möchte.

Sarah Harvey hat mit " Kann ich den umtauschen ? " einen typischen , amüsanten Frauenroman geschrieben. Ihr Schreibstil ist frisch und locker und das Buch liest sich leicht und flüssig. Es ist durchaus unterhaltsam, aber nicht wirklich tiefgründig. Die ein oder andere skurile Nebenfigur , wie z.B. die Haushälterin Bella sorgt für Abwechslung und es kommt keine Langeweile auf .

Ein klein wenig gestört hat mich , dass Alice bei ernster werdenden Problemen immer wieder bei alkoholischen Getränken Zuflucht sucht und sich betrinkt .

Mein Fazit über dieses Buch : eine angenehme und unterhaltsame Lektüre zum Abschalten und Entspannen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Geht unter die Haut

In " Erbarmen " geht es um den ersten Fall für Kommissar Carl Mörck als Leiter des Sonderdezernats Q in Kopenhagen.

Nach seinem letzten Einsatz ist der kauzige Kriminalbeamte traumatisiert. Er selbst wurde angeschossen und dabei vergleichsweise leicht verletzt, ein Kollege wurde aber sehr schwer verwundet und ein anderer ist dabei ums Leben gekommen. Mörck hat Probleme, das Erlebte zu verarbeiten. Und um ihn gewissermaßen zu schonen, wird kurzerhand das Sonderdezernat Q ins Leben gerufen, das sich ausschließlich um alte, nicht gelöste Fälle kümmern soll. Mörck wird zu dessen "Chef" befördert. Allerdings ist er der einzige Mitarbeiter dieser Abteilung, abgesehen vom Putzmann Assad, den er jedoch schnell zu seinem Assistenten macht.

Der erste Fall , den er auf den Tisch bekommt, dreht sich um die spurlos verschwundene Politikerin Merete Lynggard. Man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch Beweise gibt es nicht und die Leiche wurde auch nicht gefunden. Mörck macht sich auf seine eigenwillige Art an die Ermittlungen und stößt so auf Ungereimtheiten. Und so erleben wir, wie dieser schrullige, launische und dennoch irgendwie sympathische Kommissar Stück für Stück das Puzzle zusammensetzt.

Diese Perspektive des Krimis ist spannend, hat aber durchaus auch Momente, die einen schmunzeln lassen.

Um so härter ist jedoch der zweite Handlungsstrang der Geschichte. Hier haben wir intensiv an Meretes Martyrium teil. Sie ist tatsächlich nicht tot, sondern wurde entführt und seit Jahren in einem Betonbunker unter grausamen, menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. Sie weiß aber zunächst nicht von wem und warum. Die Beschreibung ihrer andauernden Qualen ist sehr subtil und erzeugt Gänsehaut. Man kann die Schrecknisse kaum fassen.

Jussi Adler- Olsen bedient sich eines sehr klaren, schon fast einfachen Schreibstils, der dennoch sehr ausdrucksvoll ist und hochgradige Spannung aufbaut. Der Wechsel zwischen den nervenaufreibenden Bildern von Meretes Gefangenschaft und den dagegen eher ruhiger wirkenden Ermittlungen des Kommissars fand ich besonders gelungen. Und das Ganze gipfelt schließlich in einem atemberaubenden Ende.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Eine wirklich fesselnde Lektüre.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


weniger gut

Sehr leichte Kost

Zum Inhalt des Buches gibt es eigentlich nicht viel zu sagen.

Clara, gelernte Innenarchitektin , erwischt ihren Mann Paul inflagranti. Kurzerhand "flüchtet" sie daraufhin zusammen mit ihrer Tochter zu ihrer Mutter. Diese spendiert Clara einen Urlaub auf Mallorca, damit sie Zeit und Ruhe hat , um über ihre Situation nachzudenken und zu entscheiden, was zu tun ist. Dort angekommen, schließt sie schnell Freundschaft mit Lizzy, Tina , Britta und Kitty. Diese vier Frauen stehen Clara mit Rat und Tat zur Seite und wollen ihr helfen, ihr Leben wieder in " richtige " Bahnen zu lenken . Auch neue männliche Bekanntschaft darf natürlich nicht fehlen.

Ich habe zu diesem Buch gegriffen, da mir Frau Hauptmanns früherer Roman " Suche impotenten Mann fürs Leben " recht gut gefallen hat. Auch das Cover fand ich ganz ansprechend. Und der Aufkleber " Bestseller " hat mich auf ein paar ansprechende Lesestunden hoffen lassen. Leider wurde ich diesmal jedoch enttäuscht. Ich habe zwar kein wirklich anspruchsvolles Buch erwartet, aber so etwas Unglaubwürdiges auch nicht. Der Roman ist meines Erachtens sehr oberflächlich und gespickt mit Klischees. Manche Situationen fand ich regelrecht absurd.

Ich habe das Buch zwar zu Ende gelesen, da ich irgendwie immer gehofft habe, es würde doch noch besser, aber leider war eigentlich eher das Gegnteil der Fall. Schade !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Verbrechen
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen


ausgezeichnet

Reale Verbrechen

In diesem Buch erzählt der Autor und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach elf Kurzgeschichten oder besser gesagt, er berichtet von elf Fällen, die er so in seiner Praxis tatsächlich erlebt hat.

Es sind ganz unterschiedliche und manchmal wirklich haarsträubende Begebenheiten. Man kann es oft kaum glauben, dass so etwas tatsächlich geschehen sein soll.

Alle Protagonisten geraten hier - wie soll es anders sein - auf die ein oder andere Art in Konflikt mit dem Gesetz. Von Schirach berichtet von den Tätern und deren Vergehen und wie es dazu kommen konnte. Auf den Inhalt der einzelnen Stories möchte ich hier nicht eingehen, um die Spannung nicht vorwegzunehmen.

Die Sprache des Autors ist knapp, prägnant, lakonisch. Doch gerade diese scheinbare Distanziertheit lässt die Ungeheuerlichkeit der Fälle hervortreten.

Mir wurde dieses Buch von meinem Buchhändler empfohlen und das vollkommen zurecht. Die Geschichten über menschliche Abgründe haben mich in ihren Bann gezogen ,aber auch manchmal erschreckt.. Mir hat dieses Buch so gut gefallen , dass ich nicht umhin konnte , mir auch von Schirach´s zweites Werk " Schuld " zuzulegen . Und auch das habe ich regelrecht verschlungen.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Die Woll-Lust der Maria Dolors
Busquets, Blanca

Die Woll-Lust der Maria Dolors


ausgezeichnet

Eine Familie - Viele Geheimnisse

Die 85-jährige Maria Dolors erleidet einen Schlaganfall und kann seitdem nicht mehr sprechen. Auch viele andere Dinge fallen der alten Dame nun schwer und sie ist nicht mehr dazu fähig, wie bisher allein zu leben. Eine ihrer beiden Töchter nimmt sie daher bei sich und ihrer Familie auf.

Dort sitzt Dolors nun zumeist in einem Sessel und beobachtet ihre Familie . Da alle bis auf ihren Enkel Martí glauben , sie könne nicht nur nicht mehr sprechen , sondern sie sei auch schwerhörig ,bekommt sie so einiges zu sehen und zu hören. Zur Ablenkung beginnt sie , für ihre Enkelin Sandra einen Pullover zu stricken. Und während der Pullover langsam ,aber stetig wächst, hängt sie ihren Gedanken nach. Sie denkt an ihre eigene Vergangenheit und stellt Vergleiche zur heutigen Zeit an. Viele Dinge sind gleich oder ähnlich geblieben , aber manches hat sich auch extrem geändert. Und während sie still beobachtet und ihre Schlussfolgerungen zieht, erkennt sie nach und nach, dass hier jeder irgendein Geheimnis verbirgt, nicht zuletzt sie selbst. Und je mehr der Pullover sich dem Ende nähert, desto mehr spitzt sich die Lage zu. Bis das Ende schließlich vor der Tür steht.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und man kann sich gut in die manchmal sprunghafte Gedankenwelt von Maria Dolors hineinversetzen. Es gibt in dem Roman kaum direkte wörtliche Rede, was gut unterstreicht, dass Maria Dolors ja nicht sprechen kann und sich das meiste in ihrem Kopf abspielt. Der zunehmend abrupte Wechsel ihrer Gedanken zwischen Vergangenheit und Gegenwart spiegelt auch gut die gesteigerte Vewirrtheit der alten Frau wieder.

Als ich das Buch zur Hand genommen habe, habe ich eher einen witzigen Roman erwartet- vielleicht auch aufgrund des Covers. Es gibt auch durchaus heitere Stellen , aber insgesamt ist er weit vielschichtiger. Viel häufiger regt er zum Nachdenken an: über das Älterwerden, über Familienzusammenhalt, über Ehrlichkeit.

Ich war angenehm überrascht. Mir hat das Buch gut gefallen, ein Buch über die Höhen und Tiefen im Leben, über menschliche Schwächen und Eitelkeiten und nicht zuletzt über die Liebe.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Die Liebe seines Lebens

Das Buch beginnt mit dem Ende, mit dem Tod von Léon Le Gall. Im April 1986 versammelt sich die - recht große - Familie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, um Abschied von Léon zu nehmen. Während sie dort sitzen und auf den Pfarrer warten, erscheint eine ältere Dame - eindeutig nicht zur Familie gehörend - um sich ebenso , auf ihre Weise , von dem Toten zu verabschieden. Damit beginnen Spekulationen der einzelnen Familienmitglieder, um wen es sich hier wohl handelt - es ist ein offenes Geheimnis . Und so erfahren wir durch einen Enkel des Verstorbenen die Geschichte von Léon und Louise, insoweit er sie kennt.

Während des ersten Weltkrieges lernt der damals 17-jährige,eher schüchterne Léon die junge, lebenslustige Louise kennen. Zaghaft knüpfen sie erste Kontakte und unternehmen bald einen ersten gemeinsamen Ausflug mit dem Fahrrad ans Meer. Dieser endet jedoch tragisch. Bei einem Bombenangriff werden beide schwer verletzt und auseinandergerissen. Jeder glaubt, dass der andere tot ist. Erst nach zehn Jahren entdecken sie zufällig, dass dies nicht stimmt. Es kommt zu einem erneuten Treffen. Ihre Liebe zueinander ist nach wie vor ungebrochen. Doch da Léon inzwischen verheiratet ist und auch Kinder hat, belassen sie es schweren Herzens bei dieser einen Begegnung. Denn trotz seiner Liebe zu Louise steht Léon loyal zu seiner Familie, er käme nie auf den Gedanken, sie zu verlassen.

So hören sie abermals fast 12 Jahre nichts voneinander. Vergessen können sie sich jedoch nie. Erst als der zweite Weltkrieg ausbricht und Louise für lange Zeit nach Afrika reisen muss, schreibt sie ihrem Léon einige wenige ausführliche Briefe. In dieser Zeit muss die Familie Le Gall im besetzten Paris ums Überleben kämpfen. Eine schwierige Zeit , die sie gemeinsam voller Vertrauen bewältigen. Und schließlich nach Beendigung des Krieges kehrt Louise nach Paris zurück.

Alex Capus hat hier eine wunderbare, stille und dennoch bewegende Liebesgeschichte geschaffen, die fast 70 Jahre umfasst. Die leisen , manchmal schon fast unspektakulären Töne waren sehr berührend. Es geht in diesem Buch aber noch um viel mehr, als nur um diese eine alles umfassende Liebe. Es geht auch um Treue, Respekt, Verlässlichkeit und Verantwortungsgefühl innerhalb einer Ehe bzw. innerhalb einer Familie.

Die Protagonisten sind meines Erachtens sehr glaubhaft dargestellt. Und trotz des Hauptthemas " Liebe " gerät das Buch niemals kitschig oder schnulzig.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Wo fahren wir hin, Papa?
Fournier, Jean-Louis

Wo fahren wir hin, Papa?


sehr gut

Schonungslos ehrlich

In dieser ziemlich kurzen Geschichte berichtet ein Vater in knappen Momentaufnahmen über seine Beziehung zu seinen sowohl körperlich ,als auch geistig behinderten Kindern. Er schildert seine Gefühle und Gedanken. Häufig ist sein Ton ironisch und sarkastisch. Manchmal wirken seine Äußerungen ein wenig beklemmend, so ehrlich und schonungslos sind sie. Als Leser bleibt man dann wirklich betroffen zurück. Er beschönigt nichts, er schildert Ängste , Sorgen, Schwierigkeiten und Verzweiflung. Er leidet wegen seiner Kinder , aber auch mit seinen Kindern. Aber gerade dadurch wird auch die große Liebe des Vaters zu diesen "besonderen " Kindern deutlich. Er zeigt, dass man auch auf " solche " Kinder stolz sein kann , und dass es auch immer wieder Glücksmomente gibt.

Diese erggreifende Geschichte ist meines Erachtens ein Eingeständnis verzweifelter Hilflosigkeit und ein Aufruf an unsere Gesellschaft sich gegenüber behinderten Mitmenschen und deren Familien verständnisvoller zu zeigen .

Mich hat dieser Erfahrungsbericht bereichert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.