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Benutzername: 
vielleser18
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Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2021
Und im Gepäck das Leben
Musser, Elizabeth

Und im Gepäck das Leben


ausgezeichnet

Vier Menschen gehen gemeinsam ca 200 km den französischen Pilgerweg. Jeder hat seinen eigenen seelischen Ballast mit zu schleppen, es sind ganz verschiedene Probleme oder Lebensumstände, die sie dazu bewogen haben, diesen Pilgerweg zu gehen. Doch sie gehen ihn gemeinsam und nur durch die gemeinsamen Gespräche, aber auch die intensiven Erfahrungen beim Pilgern, gelingt es ihnen wieder freudig in die Zukunft zu sehen.

Da ist Abby, Ende vierzig, die versucht zu sich selbst zu finden und sich dem zu stellen, warum ihr Mann eine Auszeit braucht und sie verlassen hat. Lange kann sie nicht einsehen, was sie falsch gemacht haben könnte. Aber auch nach und nach kommt heraus, warum sie so geworden ist und was sie belast.

Und da ist Bobby , ihr Sohn, der sich für so vieles verantwortlich fühlt, ws rund um ihn geschieht und der nicht weiß, wohin sein Lebensweg ihn führen soll. Ist es Liebe, was er für Rasa, der geflüchteten Iranerin empfindet, die so überzeugend von Jesus spricht und ihn auf dem Pilgerweg begleitet?

Die Vierte im Bunde ist Caro, die sich die Schuld an dem Verschwinden ihrer Freundin Lola vor sieben Jahren gibt und die Hoffnung nach all der Zeit immer noch nicht aufgegeben hat, diese zu finden. Doch jeder Rückschlag bedeutet auch wieder die Gefahr für sie wieder zum Alkohol zu greifen, von dem sie nach jahrelanger Abhängigkeit nun endlich Clean ist.

Autorin Elizebeth Musser hat viele Fäden geknüpft, um hier eine vielschichtige und beeindruckende Geschichte zu erzählen. Man muss am Anfang Geduld haben, erst nach und nach, werden die Verknüpfungen entwirrt. Dadurch wird aber auch die Neugier geweckt und die Spannung erhöht. Als Leser lernt man die vier Protagonisten nach und nach sehr gut kennen, die Sichtweisen wechseln, so dass man Gedanken, Gefühle und Hintergründe von jedem näher kennenlernt. Die Figuren wirken authentisch und vielschichtig.

Mir haben vor allem die vielen Eindrücke vom Pilgern gefallen und die aufbauenden christlichen Glaubensfragen. Die inneren Kämpfe, die jeder der vier Pilger mit sich und mit Hilfe der anderen ausmacht, sind glaubwürdig und spannend erzählt. Die Handlung ist abwechslungsreich und es gibt immer wieder auch überraschende Wendungen. Durch den lebendige Schreibstil wird man mitgerissen. Ein Lesetipp für alle, die gerne christliche Romane lesen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2021
Der Brand
Krien, Daniela

Der Brand


ausgezeichnet

Drei Wochen Sommerurlaub auf einem abseits gelegenen alten Hof in der Uckermark mit ein paar Tieren und einem See in der Nähe. Eigentlich war etwas anderes geplant, aber hier werden sie gebraucht und das ursprüngliche Ziel fiel den Flammen zum Opfer. Für Peter und Rahel, die fast dreißig Jahre verheiratet sind, die beide noch mitten im Leben stehen mit 49 und 55 Jahren, bedeutet diese Auszeit auch, sich klar zu werden, wo sie miteinander stehen und was sie noch für Wünsche an ihre Beziehung knüpfen und ob diese noch zu retten ist. Peter ist beruflich auf dem Abstellgleis, für Rahel haben sich die häuslichen Bedingungen geändert, die beiden Kinder sind aus dem Haus, gehen ihre eigenen, ganz anderen Wege. Für Rahel, selbst Psychologin, aus deren Sicht erzählt wird, wird es eine Reise, in der sie zudem auch ihre eigene Vergangenheit und die Beziehung zu ihrer Mutter, ihren Kindern und zu Viktor und Ruth (denen der Hof gehört) analysiert.

Der Roman erzählt von jedem Tag des Urlaubs, von ganz alltäglichen Situationen, von Gedankenspielen, Erinnerungen, familären Beziehungen, Unterhaltungen, Ereignissen. Eigentlich ganz unspektakulär, dennoch, die Handlung ist verflochten, eins greift zum anderen. Man bekommt ein Gespür für die Hauptfigur Rahel, ihr Leben und ihre Probleme. Aber auch für die anderen Darsteller, die hier im Roman auftauchen. Die Protagonisten wachsen ans Herz, man versteht, man hofft, man fühlt. Die Atmosphäre passt zu den Sommertagen, die Pandemie wird mitverarbeitet und trotz aller Schwere der zwischenmenschlichen Probleme, sind es die alltäglichen Tätigkeiten und die sommerlichen Tage, die Auszeiten am Badesee, die allem auch wieder eine leichtere Note verleihen.

All dies wird in nur knapp 270 Seiten erzählt. Doch jeder Satz sitzt, passt, weckt Gefühle, Verständnis oder treibt das Gedankenkarussell an. Die Figuren entfalten sich, entwickeln sich und lassen einen auch nach dem Zuklappen nicht los, sie scheinen so real, so lebendig, atmosphärisch und mit Tiefgang. Für mich ganz große Erzählkunst!

Bewertung vom 03.08.2021
Die zweite Braut von Cold Ashton Manor
Kretz, Ingrid

Die zweite Braut von Cold Ashton Manor


ausgezeichnet

Wenn sich der Sohn eines Lords und die Tochter eines Apothekers im ausgehenden 18. Jahrhundert verlieben, bedeutet das, dass die bestehenden Standesunterschiede schier unüberwindbare Hindernisse darstellen. Doch Richard und Amber denken anfangs nicht an die Zukunft, sie genießen ihren Gespräche, wenn sie sich heimlich treffen. Doch eines Tages gehen sie zu weit und das einmalige zu weit gehen hat Folgen. Ambers Eltern sorgen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dafür, das Amber an einen unbekannten Ort gebracht wird. Richard ist verzweifelt, er würde Amber gerne heiraten, entgegen allen Widerständen, aber nicht nur, dass er nun nicht weiß, wo sie sich aufhält, werden ihm von Seiten seines Vaters Forderungen zur Rettung der familiären Situation gestellt, die Richard nicht erfüllen mag und kann.

Durch den Roman von Ingrid Kretz taucht man tief in die englische Regency Zeit ein. Durch die abwechselnden Sichtweisen lassen sich die Gefühle der jungen Liebenden und die auferlegten familiären Belastungen authentisch nachfühlen. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Beide leiden, beide müssen einen Weg finden, mit den Folgen ihrer Handlungen zu leben. Für Amber wird es deutlich schwerer, muss sie nicht nur die Trennung von Richard, sondern auch von der Familie verkraften, sondern auch die damalige Stigmatisierung, die sie als ledige Mutter ertragen. Doch auch Richard wird es nicht leicht gemacht.

Durch die sehr fesselnde und vor allem auch informative Art der Erzählung schafft es die Autorin, dass man sich mitten im Geschehen fühlt und die Zwänge der damaligen Zeit versteht .Vor allem das Gottvertrauen, aber auch die Ängste, die Verzweiflung und die inneren Kämpfe der Protagonisten wurden sehr gut beschrieben und wurden in eine abwechslungsreiche Handlung eingebettet. Nicht vorhersehbare Wendungen, ein spannendes Finale und Hauptpersonen, die einem ans Herz wachsen, sorgen für gute Unterhaltung.
Den Roman, einmal angefangen, konnte ich schwer aus der Hand legen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2021
Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
Hirschhausen, Eckart von

Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben


sehr gut

Eckart von Hirschhausen kann sehr unterhaltsam erzählen und dabei aufrütteln, nachdenklich machen und anregen zu hinterfragen. Er gibt Impulse und berichtet von seinen Nachforschungen und Begegnungen.

Dabei ist das Spektrum weit gefasst, in über 12 Kapiteln, auf über 500 Seiten, in sehr vielen Unterthemen nimmt er sich dem Thema Erde, Umwelt, Mensch an. Er berichtet von vielen Gesprächen mit Wissenschaftlern, Umweltaktivisten, spricht aus Erfahrungen, er reflektiert Lebensweisen und globale Krisen, er gibt Impulse und regt zum Nachdenken an, er erklärt und beschreibt. Einiges wird dabei nur angerissen, nicht von allen Seiten beleuchtet, nur von einer Seite der Medaille gezeigt, aber unterm Strich erreicht er bei jedem Thema, dass er anschneidet, dass man zumindest selbst darüber nachdenkt und für sich reflektiert. Vielleicht auch selbst mehr in die Tiefe geht bei den Dingen, die einem interessieren. Dabei sollte eigentlich alles interessieren. Er schreibt nicht viel neues für diejenigen, die sich schon länger damit beschäftigen, aber er fasst vieles in dem Buch anschaulich, leicht verständlich und mit einer guten Mischung aus Ernst und seinem bekannten Humor zusammen.

Allgemein hat der Verlag das Buch sehr anschaulich gestaltet. Farbige Bilder und Tabellen, Zeichnungen, Karten und Spruchseiten lockern auf und teilen die Abschnitte ein.

Bewertung vom 15.07.2021
Filmreife Ferien an der Lahn - Lilly und Nikolas in Mittelhessen
Nesseldreher, Andrea

Filmreife Ferien an der Lahn - Lilly und Nikolas in Mittelhessen


ausgezeichnet

Ferienzeit ist Ausflugszeit, aber auch Lesezeit. Und manchmal kann man auch beides miteinander verbinden, in dem man Bücher liest, die an den Orten spielen, an denen man Urlaub macht oder die durch die heimatliche Nähe zu Ausflügen locken. Im Biber-Butzemann-Verlag gibt es viele solcher Kinderbücher. Viele Autoren haben dazu beigetragen, dass es Bücher (alle ganz unterschiedlich) aus ganz vielen Ecken Deutschlands gibt (auch ein paar aus internationalen Lieblingsorten) und es werden immer mehr. Aber die Bücher sind natürlich nicht nur zur Einstimmung auf den Urlaub geeignet, denn sie erzählen spannend eine kindgerechte Geschichte bzw. ein Abenteuer.

Hier stelle ich " Filmreife Ferien an der Lahn" vor. Lilly und ihr Bruder Nikolas machen eine Jugendfreizeit, die sie per Rad von Marburg über Gießen, Wetzlar, Weilburg nach Runkel führt und hinterher in Braunfels endet. Dabei sehen sie nicht nur viele interessante Orte, erfahren über historische Persönlichkeiten, die hier gelebt haben, besichtigen Burgen, Schlösser, spannende Museen, ein Bergwerk und treffen u.a. Alpakas im Outdoor Zentrum Lahntal, sondern sind auch einem Geheimnis auf der Spur, denn Lilly glaubt einer geplanten Entführung auf der Spur zu sein.

Die Bücher aus dem Verlag sind hochwertige gebundene Bücher mit zahlreichen sehr tollen Zeichnungen und sind beste Unterhaltung für das Grundschulalter. Zum Vorlesen für jüngere und selber lesen bei geübten jungen Lesern. Im inneren Klappentext gibt es jeweils eine übersichtliche Landkarte mit allen Orten, die im Buch vorkommen. Am Ende sind die beschriebenen Orte, die Museen oder für Kinder geeignete Ausflugsziele jeweils nach Ort vorgestellt, zusammen mit Name, Kontaktdaten und Internetverweis, so dass man selbst das ein oder andere besuchen kann bzw. sich vorab noch eingehender informieren kann.

Bewertung vom 15.07.2021
Die Reise / Minecraft Bd.5
Fry, Jason

Die Reise / Minecraft Bd.5


ausgezeichnet

Jason Fry, Autor von "Star Wars: Der letzte Jedi" und weiteren Romanen, die in der weit entfernten Galaxis spielen, hat mit "Minecraft-Die Reise" ein weiteres spannendes Abenteuer für Kinder/Jugendliche und jung gebliebene ab ca. 10 Jahren geschrieben (Der Verlag empfiehlt es ab 12, aber ich denke, etwas jüngere können es auch schon lesen). Das Buch ist ein offizielles #mojang Produkt und in der deutschen Übersetzung im Schneiderbuch-Verlag erschienen.

Kurz vorweg: Es ist spannend, sehr unterhaltsam, voller Abenteuer, aber auch zum Nachdenken anregend und vor allem wirklich gut geschrieben, so dass man durch die Seiten fliegt. Eine tolle Geschichte nicht nur für Minecraft- Fans, es hat nicht nur meinen Sohn, sondern auch mich fesseln können. Viele Elemente aus der Minecraft-Welt tauchen hier auf, dennoch ist es ein abgeschlossener Abenteuer-Roman. Es geht um Bergbau, Abenteuer, Banditen, Einfallsreichtum und vor allem aber um Mut und Freundschaft, es geht darum, dass man nicht aufgibt und nach vorne blickt und was man als Freunde gemeinsam bewirken kann.

Bewertung vom 08.07.2021
Sehnsucht in Aquamarin
Covi, Miriam

Sehnsucht in Aquamarin


ausgezeichnet

Mal wieder hat mich ein Liebesroman von Miriam Covi total gefesselt. Sehnsucht in Aquamarin " spielt nicht, wie die anderen Bücher in Nova Scotia, sondern diesmal in einem wunderschönen Nationalpark im Bundesstaat Maine.

Zum Inhalt:

Polly und ihre Schwester Jette wurden schon als kleine Kinder von ihrer Mutter beim Vater zurückgelassen. Ein Abschiedsbrief und dann nichts mehr, jahrelang kein Lebenszeichen, kein Brief, kein Wiedersehen. Jetzt, fast 30 Jahre später, stößt Jette durch ein Bild auf ein erstes Lebenszeichen. Polly muss von Jette erst überredet werden, damit sie diese auf die emotionale Suche begleitet. Auf der Halbinsel Bar Harbor lernt Polly am ersten Abend zufällig den attraktiven Ranger Liam kennen, der auf dem Bild ihre Mutter erkennt, denn Eve ist eine Arbeitskollegin von ihm. Jette und Polly erleben in den nächsten Tagen und Wochen ein Wechselbad an Gefühlen. Erinnerungen, Wut, Neugier, Zweifel, Angst, Hass, Abenteuer, aber auch Leidenschaft und Liebesbeziehungen gehen Hand in Hand. Werden sie über ihre Schatten springen können und auf Eve zugehen? Werden sie verzeihen können und vor allem, wird Polly es zulassen, dass sie geliebt wird und lieben kann?

Eine traumhafte Kulisse, interessante und vor allem vielschichtige Charaktere, Abwechslung, Abenteuer und Spannung, Romantik mit Schatten- und Sonnenseiten, familiäre Tragödien und Geheimnisse und eine gute Portion Humor ergeben eine gelungene fesselnde Unterhaltung! Vor allem Hauptfigur Polly hat es mir angetan und hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich ihr so manches Mal einen kleinen Schups geben wollte, aber so hat sie es einfach ein bisschen spannend gemacht. Aber auch Izzy, die kleine 8jährige Tochter von Liam, die ebenfalls mutterlos aufwächst, habe ich ins Herz geschlossen

Es ist eine sehr romantische Geschichte, es knistert, es gibt viele Klippen, viele Hindernisse, die überwunden werden wollen, damit Polly, aber auch Liam sich auf eine Liebesbeziehung einlassen können. Sind die Hürden zu hoch? Es bleibt immer spannend und vor allem sehr bewegend und gefühlslastig, dennoch gibt es auch humorige Szenen und familäre Bande, die fesselnd mit in die Geschichte hineingewebt wurden.

Von Anfang bis Ende gute Unterhaltung !

Bewertung vom 08.07.2021
Lausche den Klängen deiner Seele (eBook, ePUB)
Taylor, Charlotte; McGregor, Charlotte

Lausche den Klängen deiner Seele (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bewertung vom 21.06.2021
Das Damengambit
Tevis, Walter

Das Damengambit


ausgezeichnet

Beth Harmon ist acht Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Unfall ums Leben kommt und sie in ein tristes Waisenhaus gebracht wird, in dem die Mädchen am besten nur still sein, nicht auffallen und auf eine mögliche Adoption warten sollen. Doch das aufgeweckte Mädchen lernt durch den Hausmeister eine neue Welt kennen: Schachspielen. Ein Spiel voller Strategie, Phantasie, vorausschauenden Entwicklungen und Regeln. Beth lernt das Spiel nicht nur rasant schnell, sie scheint auch ein wahres Wunderkind zu sein, was das Schachspielen betrifft. Doch erst einige Jahre später wird ihr Talent sie zu nationalen und internationalen Turnieren führen, einer fast reinen Männerdomäne, bei denen sie sehr schnell die Fachwelt auf sich aufmerksam macht und sie auf immer hochklassigere Gegner trifft. Doch all der Ruhm verdeckt ihre Einsamkeit nicht. Als Beth nicht nur immer mehr nach den grünen Wunderpillen, die ihr bereits im Waisenhaus verabreicht wurden, greift, sondern auch nach Alkohol, droht ihr der große Absturz.

Autor Walter Tevis (1928-1984) schrieb den Roman bereits 1983. Durch die berühmte Verfilmung als Netflix-Serie wurde der Roman wiederentdeckt und im Diogenes Verlag veröffentlicht. Eine brillant erzählte Geschichte, die mich sehr gefesselt und berührt hat. Auch wenn man kein Schach spielt (wie ich) wird dieser Roman niemals langweilig, denn Schach ist hier zwar ein sehr wichtiger Bestandteil (über den man auch so einiges an Informationen bekommt), aber der Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Beth. Tevis schafft es, Beth´s Entwicklungen kraftvoll, lebendig und vor allem sehr interessant zu beschreiben. Die Figur hat Tiefe, berührt und ihre Lebensstationen lösen auch beim Leser ein Auf und Ab an Gefühlen aus. Ohne goße Action, in einer ruhigen Erzählweise, hat es Tevis verstanden, mich voll auf diese Geschichte einzulassen. Eigentlich möchte man meinen, dass es hier um eine reale Geschichte handelt, so glasklar hat man Beth und ihr Leben vor Augen. Gerade im Rückblick hat man den roten Faden, der einen durch das Buch gezogen hat, vor Augen und erkennt das meisterhaft konstruierte Werk, in dessen Mittelpunkt die Entwicklung eines Mädchens zu einer Frau in einer von Männern dominierten (Schach)Welt steht.

Aber auch die Nebenfiguren, ganz klar Joline, Mrs. Wheatley, Mr. Shaible, Benny, aber auch viele der Schachgegner, haben mir sehr gefallen. Sie alle sind wie Rädchen im Uhrwerk von Beth´s Entwicklung, mal sind es größere Zahnräder, mal kleine Ritzsel, aber sie bewirken etwas, sind interessante Figuren.

Der Erzählton ist ruhig und fast sachlich, weniger emotional, aber das verstärkt eher die hohe Emotionalität der Geschichte. Klare Leseempfehlung für ein beeindruckendes Werk, das zu einem meiner Jahreshighlights 2021 zählen wird.

Bewertung vom 11.06.2021
Der Wind singt unser Lied
Werkmeister, Meike

Der Wind singt unser Lied


ausgezeichnet

Was für einen fesselnden Roman hat Meike Werkmeister da wieder geschrieben! Schon von der ersten Seite an hat es mich gepackt. Eine Geschichte volle Flair, Gefühlen, Tiefgang, warmherzigen Figuren, Spannung, Liebe, Leidenschaft, Verwicklungen und Herzblut. Es wird niemals langweilig, man taucht beim Lesen völlig ein. Man fühlt sich mittendrin auf dem Ferienhof Ferienglück, durch die Augen der Hauptprotagonistin Toni leidet, bangt, rätselt und hofft man mit. Nur schwer bin ich am Ende wieder aufgetaucht, die Figuren sind noch so lebendig in meinem Kopf....ich träume einfach noch ein bisschen weiter von der Nordsee, von Toni und den anderen....