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OwlmaBooks
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Bad Kreuznach
Über mich: 
Vielleserin und Bloggerin

Bewertungen

Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2013
Everlasting
Rahlens, Holly-Jane

Everlasting


sehr gut

Nachdem ja so ein riesiger Hype um dieses Buch gemacht wurde, musste ich es dann ebenfalls lesen und nach einem schwierigen Start, habe ich das Buch auch noch lieben gelernt.

Wir bekommen die Geschichte aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Finn Nordstrom erzählt. Der Erzählstil ist für mich außergewöhnlich, weil die Bevölkerung des Jahres 2264 das “Ich” abgeschafft hat. Man spricht über sich selbst in der dritten Person (“Dieser Leser mochte das Buch.”) und das hat mich ganz schön lange am Text hängen bleiben lassen. Immer wieder bin ich über diese Formulierungen gestolpert und habe mich zu Beginn mehr als ein Mal gefragt: Von wem redet der jetzt?

Ansonsten ist der Schreibstil durch die Tagebucheinträge von dem unbekannten Mädchen sehr aufgelockert und lässt einen schnell vorwärts kommen. Ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen und musste dann einfach wissen wie es weitergeht. Ab Seite 170 ca. hat mich das Buch richtig gefesselt.

Der Start war für mich sehr problematisch, weil wir uns wirklich sehr weit in der Zukunft befanden. Sehr viele Fremdworte, die nicht immer sofort erklärt werden, haben mir das Lesen schwer gemacht, weil ich mir so vieles nicht vorstellen konnte. Nach und nach ergab dann alles einen Sinn und das Lesen wurde flüssiger, aber ich muss zugeben, dass ich kurz davor stand abzubrechen – zum Glück habe ich es nicht getan.

Die beiden Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Die Veränderungen, die in Finn vor sich gehen, waren authentisch und nachvollziehbar. Er ist ein sehr sympathischer Charakter und man ist sofort auf seiner Seite und fiebert mit ihm mit. Die Distanz zur Protagonistin ist durch die Tagebucheinträge klar dargestellt. Wir lernen sie quasi mit Finn zusammen kennen und das auf eine sehr spannende Art und Weise.

Die Geschichte ist auf jeden Fall etwas fürs Herz. Neben den Zeitreiseelemten stehen vor allem die Gefühle im Vordergrund. Im Verlauf der Geschichte wird immer deutlicher, wie abgestumpft die Gesellschaft in Bezug darauf geworden ist und so sind Finns aufkeimende Gefühle so etwas wie ein kleines Blümchen in der Wüste. Zum Ende hin musste ich sogar zwei Tränchen verdrücken, weil mich seine Handlungen gerührt haben.

Der Abschluss der Geschichte ist gelungen, hat mich persönlich aber ein wenig unbefriedigt zurück gelassen. Ich hätte gerne mehr erfahren bzw. sind einige Dinge nicht klar genug angesprochen worden und so hat es ein bisschen “offenes Ende”-Charakter für mich. Insgesamt aber eine spannende, emotionale Story in einer weiten Zukunft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2013
Dienstags bei Morrie
Albom, Mitch

Dienstags bei Morrie


ausgezeichnet

Bücher, die vom Tod eines geliebten Menschen handeln, sind ja eigentlich schwere Kost, aber der Autor hat es geschafft, die Geschichte von Morrie Schwartz mit einer Prise Humor, Erkenntnis und vor allem mit Herz zu erzählen.

Bei dem Buch handelt es sich um einen Tatsachenbericht, der aus der Sicht des Autors erzählt wird. Die Ich-Perspektive schafft dabei eine sehr intime Athmosphäre, die sich den Leser schon fast wie einen Voyeur fühlen lässt.

Das Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es an einem Stück gelesen habe. Die Emotionen sind von humorvoll über tragisch bishin zu traurig vorhanden gewesen und haben den Leser in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Ich muss zugeben, dass ich die letzten 30 Seiten weinend gelesen haben, weil die Geschichte generell sehr realitisch geschrieben ist. Ich konnte den alten Morrie förmlich vor mir sehen und gerade deswegen habe ich das Buch sehr emotional erlerbt.

“Liebt einander oder geht zugrunde.”

Das ist das Lieblingszitat von Morrie und danach lebt er. Viele Sätze des Professors haben mich verharren lassen und nachdenklich gestimmt. Ich mag Bücher die durch bestimmte Sätze oder Aussagen im Gedächnis bleiben, weil sie sich dadurch auszeichnen und zu etwas besonderem machen.

Trotz des ernsten und traurigen Themas, ist “Dienstags bei Morrie” ein Buch, was ich immer wieder lesen würde, weil es vom Leben erzählt. Morrie durchlebt mit Mitch noch einmal alle wichtigen Themen wie Ehe, Freundschaft oder Wertvorstellungen. Mit diversen Rückblenden bekommen wir erzählt, wie Mitch seinen Professor kennen und lieben gelernt hat, sodass sich am Ende ein Gesamtbild zusammensetzt und die Geschichte abrundet.

Ich kann dieses emotionale Buch wirklich jedem ans Herz legen, der sich mit dem Leben auseinander setzen möchte.

Bewertung vom 26.02.2013
Schloss der Engel / Verliebt in einen Engel Bd.1
Itterheim, Jessica; Itterheim, Diana

Schloss der Engel / Verliebt in einen Engel Bd.1


sehr gut

“Schloss der Engel” ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie rund um Lynn und den Racheengel Christopher.

Die Story wird aus der Ich-Perspektive von Lynn erzählt. Gerade diese Perspektive eignet sich eigentlich perfekt um die Gefühlswelt der Protagonistin zu durchleuchten, aber leider muss ich hier schon zu einem winzigen Kritikpunkt kommen: Für mich als Leser wird gar nicht so richtig klar, warum sie sich denn nun in Christopher verliebt. Ich persönlich habe es so erlebt, dass sie auf einmal plötzlich verliebt ist und dann gibt es keinen anderen mehr für sie. Selbst wenn es Liebe auf den ersten Blick ist, fehlt für mich doch ein gewisser Prozess.

Die Umgebung und das Setting der Geschichte sind einfach traumhaft. Wir befinden uns in einem Schluss mit Türmchen und verwinkelten Plätzen. Es gibt einen See und einen Wald, der das Gebäude umringt. Für mich persönlich ein sehr romantischer Schauplatz, den ich mir bildlich vorstellen konnte. Dies ist auch dem flüssigen, aber trotzdem malerischen Schreibstil geschuldet. Deswegen war das Buch auch innerhalb eines Tages ausgelesen.

Die Spannung baut sich langsam auf und ist dann bis zum Ende hin vorhanden. Allein in der Mitte gibt es einen kleinen Einbruch, aber dieser wird durch das gewaltige Ende wieder gut gemacht. Natürlich gibt es dann auch noch einen bösen Clifffanger, deswegen freue ich mich schon auf Band 2, der wohl im Februar erscheinen wird.

Die Protagonistin Lynn ist mir (wie oben schon erwähnt) teilweise ein bisschen zu gefühlsgesteuert gewesen. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass sie ein bisschen mehr nachdenkt, bevor sie handelt. Schon alleine deswegen, um ihrer Vorbildfunktion gegenüber dem Leser gerecht zu werden. Auf sein Herz zu hören mag ja in manchen Situationen romantisch sein, aber sie stürzt sich einfach blind in jede Gefahr.

Das Charakterbild hat mir aber insgesamt sehr gut gefallen, weil jeder einem bestimmten Typen zuzuordnen ist. Wir haben die klassischen Teenagerrollen im Internat (Zicke, beliebte Schülerin, Streberin, Außenseiter), aber auch die Personen außerhalb der Engelswelt sind durch ihre Individualität authentisch.

Einen weiteren Pluspunkt vergebe ich für die Abgrenzung der verschiedenen Welten. Leider kann ich hier nicht so viel sagen, ohne zu spoilern. Aber unsere Welt wird beispielsweise durch ihre Normalität real, während es im Internat wie in einer anderen Sphäre schwebt (alles weitere müsst ihr selber herausfinden).

Wer mal etwas anderes als Vampire oder Werwölfe lesen möchte, ist bei diesem Engels-Fantasy-Roman gut aufgehoben. Allerdings ist zu sagen, dass es hier weniger um Abenteuer/Action geht, als dass viel mehr der Fokus auf die Liebe gelegt ist.

Bewertung vom 22.02.2013
Hello Kitty muss sterben
Choi, Angela S.

Hello Kitty muss sterben


sehr gut

Als bekennender Hello Kitty Fan musste ich dieses Buch früher oder später lesen. Die Richtung, in die die Geschichte dann ging, war irgendwie überraschend. Generell weiß ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll.

Schon der erste Satz ist schräg: “Es fing alles mit meinem fehlenden Jungfernhäutchen an.” Eine Moral ist während der ganzen Geschichte auch nicht vorhanden, denn Personen, die im Weg stehen, werden durch komische “Unfälle” aus dem Weg geräumt, ohne darüber nachzudenken. Da kommt die Ich-Erzählweise der Protagonistin gerade recht, weil man sonst überhaupt nicht mehr durchblicken würde.

Mit schlanken 288 Seiten hat mich das Buch zwar ein paar Stunden unterhalten, ernst nehmen kann ich es allerdings nicht, weil es gar keine richtige Geschichte gibt. Am Anfang hatte ich mich noch gefragt, auf was es letztendlich hinaus laufen würde und am Ende hatte ich eine Menge Fragezeichen über dem Kopf. Lustig ist es auf alle Fälle, wenn man einen sarkastischen, düsteren Humor besitzt.

Die Protagonistin Fiona könnte man wohl als Unikat bezeichnen. Sie versucht aus ihrer Familientradition auszubrechen und bekommt dabei immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt. Vielleicht hat sie sich deshalb zu einer verbissenen Zynikerin entwickelt, man weiß es nicht. Auch Sean ist irgendwie schräg drauf. Am Anfang wirkt er noch relativ normal. Auch was wir über seine Vergangenheit erfahren, könnte man als grobe Jugendsünden abtun, aber warum er dann plötzlich ohne Grund zum Serienkiller wird, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

Die Message des Buches hat mich trotzdem erreicht: Schwimmt nicht immer mit dem Strom und seid keine mundlosen, niedlichen Hello Kittys, die immer brav nicken. Was die Familie von Fiona verlangt, ist für unsere moderne Welt teilweise unvorstellbar und deshalb hat mich ihre Charakterstärke positiv zurückgelassen.

Bewertung vom 18.02.2013
Die Niete im Bett
Winter, Leonie

Die Niete im Bett


sehr gut

Ja, ich gestehe, auch dieses Buch hat es aufgrund des Covers in meine Hände geschafft. Ich habe eine humorvolle Geschiche mit Herz erwartet und wurde wirklich nicht enttäuscht.

Wir bekommen die Geschichte abwechselnd von den Protagonisten Leo und Mia erzählt. Der Wechsel zwischen den Ich-Perspektiven war für mich sehr angenehm, weil es im Verlauf viele Missverständnisse gibt, die für den Leser so gleich aufgeklärt werden. Ebenso bleibt vieles unausgesprochen, was beim Lesen aber einen Sinn ergibt.

Die Geschichte spielt in Hamburg. Ein paar Lokalitäten bekommen wir von der Autorin beschrieben, aber ich persönlich hätte mir ein paar mehr Ausführungen gewünscht (das Café und die Wohnung des Protagonisten kennen wir dafür umso besser). Der lockere und flüssige Schreibstil hat dafür gesorgt, dass das Buch in kurzer Zeit ausgelesen war. Ich würde gerne mehr von der Autorin lesen.

Mia hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie ist eine aufgeschlossene, starke Frau, die eigentlich nur nach Liebe sucht. Dabei hat sie auch schon so einige misslungene Erlebnisse hinter sich gebracht und ist dementsprechend vorsichtig bzw. ängstlich. In sich ist ihr Charakter stimmig und somit glaubwürdig für mich. Leo ist da schon ein ganz anderer Typ. Er ist ein typischer Mann, der sich selbst etwas beweisen möchte. Seine Stimmungsschwankungen (besonders am Ende) sind mir zu plötzlich und deswegen kann ich ihm sein Handeln nicht ganz abkaufen.

Die Spannung ist von Anfang an vorhanden und baut sich zum Ende hin sogar noch auf. Auch wenn die Story ziemlich schnell zu durchschauen ist, habe ich das Lesen trotzdem genossen. Vor allem der Humor konnte mich überzeugen, weil er teilweise trocken und teilweise sarkastisch war. Genau mein Ding! :)

Wer nun also auf einen Beziehungsroman mit viel Witz Lust hat, sollte hier zugreifen. Ich habe es nicht bereut und hatte ein paar vergnügliche Stunden beim Lesen.

Bewertung vom 16.02.2013
Betreutes Wohnen
Bartel, Christian

Betreutes Wohnen


weniger gut

Ich hatte mich eigentlich auf einen witzigen Roman gefreut, der mir ein paar vergnügliche Stunde bereitet, aber wenn es nicht “nur” 240 Seiten gewesen wären, hätte ich wohl nicht bis zum Schluss durchgehalten.

Schon den Anfang finde ich irgendwie fragwürdig: Die drei Insassen eines Trabis wollen auf LSD zu ihrer Abifeier gehen. Dabei sinieren sie über ihr Leben. Leider konnte mich der Humor des Autors überhaupt nicht erreichen, was wohl das größte Problem beim Lesen war. So kam bei mir keine rechte Spannung auf und ich habe das Buch zu oft aus der Hand legen müssen, als dass es mich hätte fesseln können.

Die Charaktere waren so überzogen, dass ich sie nicht ganz ernst nehmen konnte. Irgendwie gab es zwei Lager: Die Bewohner der Behinderten-WG waren liebevoll beschrieben und man konnte sich in diese Welt förmlich einfühlen. Die andere WG (die des Protagonisten) war zu überdreht und skuril, um wirklich glaubwürdig zu sein. So war ich dann oft zwischen gut und schlecht hin- und hergerissen.

Eigentlich kann ich nicht mal genau sagen, warum es nicht mein Buch war, aber es hat mich einfach nicht berührt bzw. gefesselt. Solche Bücher gibt es nun mal. Nicht jedes Buch kann jedem gefallen :) Wem der Humor des Autors gefällt, hat vielleicht großen Spaß damit. Auf jeden Fall ist es ein kurzweiliges Leseerlebnis.

Bewertung vom 12.02.2013
Glühende Dunkelheit / Lady Alexia Bd.1
Carriger, Gail

Glühende Dunkelheit / Lady Alexia Bd.1


ausgezeichnet

“Glühende Dunkelheit” ist der überaus gelungene Auftakt rund um den Werwolf Lord Maccon und die Außernatürlich Miss Alexia.

Wir befinden uns im London des 19. Jahrhunderts. England im Allgemein und London im Speziell lassen mein Herz höher schlagen. Die Beschreibungen werden auf dezente Weise mit der Handlung verwoben, sodass es keine langen Beschreibungspassagen gibt, man sich aber trotzdem ein gutes Bild der Umgebung machen kann. Deshalb und weil die Dialoge sehr locker, dynamisch aber doch der Sprache der damaligen Zeit angemessen, beschrieben sind, wurde das Lesen für mich zu einer wahren Freunde.

Ich muss zugeben, dass ich zunächst sehr skeptisch war, weil der Klappentext nach einem weiteren Werwolf-Vampir-Roman klang, doch bereits auf den ersten Seiten wurde ich von der Protagonistin mehr als überrascht, denn ihre herrische, bestimmende Ader hat mich gleich gefangen genommen. Auch ihre humorvolle Seite hat bei mir genau ins Schwarze getroffen und so war die Geschichte leider viel zu schnell ausgelesen. Miss Alexia wird aufgrund ihrer 26 Jahre bereits zur alten Jungfer erklärt und hat deshalb einen schweren Stand in der Gesellschaft. Allerdings denkt sie nicht mal ans Aufgeben und gerät vor allem durch ihr loses Mundwerk immer wieder in Schwierigkeiten. Ich musste mehr als einmal bei der Wortwahl oder ihren Gedanken schmunzeln.

Auch die erotische, sexy Seite kommt im Verlauf der Geschichte nicht zu kurz. Wie der Leser schon auf den ersten Seiten erfährt haben die Protagonisten bereits eine gemeinsame Vergangenheit und können sich im Grunde nicht ausstehen. Die Neckereien erzeugen dabei eine so knisternde Atmosphäre, dass die Geschichte manchmal in den Hintergrund gerückt ist und man sich als Leser fragte: Wann??? Doch auch die Spannung der Story ist nicht zu unterschätzen. Bis zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse und ich hätte nicht gedacht, wer letztendlich hinter den Vorfällen steckt.

Auch die Steampunk-Elemente hat die Autorin sachte einfließen lassen. Von ungewöhnlichen Apparaturen bis hin zu neuen, dampfbetriebenen Maschinen, deren Zweck zunächst unbekannt bleibt, ist alles vorhanden. Allein die Tatsache, dass die Geschichte zu Zeiten Königin Viktorias spielt, ist ein Indiz für dieses Genre.

Wer eine witzige, dynamische, sexy, elektrisierende Geschichte mit starken, sich verbal bekämpfenden Protagonisten lesen und darüber hinaus einen Ausflug ins alte London machen möchte, liegt mit diesem Buch absolut richtig. Ich persönlich kann es gar nicht abwarten den zweiten Band in Händen zu halten, weil mich die vorlaute Miss Alexia und der derbe Lord Maccon definitiv in ihren Bann gezogen haben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2013
Blutbraut
Raven, Lynn

Blutbraut


ausgezeichnet

Als ich das Buch zunächst in Händen hielt, dachte ich noch “Man, was ein Schinken!”, aber als die letzte Seite gelesen war, änderte sich meine Meinung zu “Nein, bitte! Noch nicht zu Ende sein!!!”.

Die Story wird uns aus Lucindas Sicht erzählt. Die Ich-Perspektive ist hier auch dringend notwendig um die Gefühle der Protagonistin verstehen zu können. Die Kapitel sind relativ lang und mein Grundprinzip “ach nur noch ein Kapitelchen” hat sich daher dann immer etwas in die Länge gezogen. Insgesamt war das aber gar nicht schlimm, weil ich das Buch sowieso nicht aus der Hand legen wollte.

Ich war von der ersten Seite in der Geschichte gefangen und die Spannungskurve hat sich bis auf einen kleinen Teil in der Mitte konstant auf einem hohen Level gehalten. Zum Ende hin gab es noch einige dramatische Überraschungen, die mir dann ganz den Atem genommen haben.

Vom Ort des Geschehens kann wohl nur jedes Mädchen träumen: Wir befinden uns überwiegend in einem Herrenhaus mitten in der Wüste. Die Beschreibung des Hauses hat mich mehr als einmal zum Träumen verleitet und spätestens mit dem begehbaren Kleiderschrank hatte mich die Autorin ;) Generell haben mir die Beschreibungen der Autorin sehr gut gefallen. Sie kommt mit wenigen Worten aus, erweckt die Umgebung aber trotzdem zum Leben. Man konnte die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren oder das Rauschen des Baches hören und wenn ich so in einem Buch aufgehen kann, ist das immer positiv zu vermerken.

Der Charakter von Lucinda und deren Entwicklung haben mich sehr beeindruckt. In einer Welt voller Lügen und Intrigen versucht sie den richtigen Weg zu gehen und bleibt sich trotzdem selber treu. Ich an ihrer Stelle hätte nicht gewusst wie ich mich verhalten soll und so ist sie meine persönliche Heldin, weil sie einfach auf ihr Herz gehört hat.

Die männlichen Charaktere sind auch nicht zu verachten. Neben einem tollen Äußeren lernen wir, dass nicht jede harte Schale auch zwingend einen harten Kern braucht. Manche Charakterzüge bzw. Handlungen haben mich sehr überrascht und ich musste mir eingestehen, dass ich mich in so manchem “Bad Boy” getäuscht habe. Gleiches gilt leider auch für die “Guten”. Wir können also festhalten, dass das Buch in Sachen Charakterentwicklung eine Menge Überraschungen parat hält.

Mehr möchte ich zu dem Buch gar nicht sagen, als: Lest es! Entflieht für ein paar dramatische, romantische, magische und abenteuerreiche Stunden aus dem Alltag und genießt es einfach. Ich war sehr traurig, als die letzte Seite gelesen war. Die Geschichte findet zwar einen Abschluss, aber eine kleine Hintertür hat sich die Autorin trotzdem offen gelassen und deswegen hoffe ich, dass wir vielleicht doch noch eine Fortsetzung von Lucinda und Joaquin zu lesen bekommen ;)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2013
Diesseits des Himmels
Kingsbury, Karen

Diesseits des Himmels


ausgezeichnet

Eine vermeintlich gescheiterte Existenz, eine Tochter, die ihren Vater nicht kennt und der Glaube, der alle Grenzen zu überwinden scheint.

Wir bekommen die Geschichte abwechselnd aus Sicht der Protagonisten erzählt. Die Kapitel sind überschaubar und nicht zu lang. Durch den häufigen Wechsel des Erzählortes gewinnt die Geschichte an Dynamik und wir haben das Gefühl ihr linear folgen zu können.

Besonders der Charakter der kleinen Savannah hat mir viel Spaß bereitet. Sie ist extrem klug für ihr Alter und eine sehr starke Persönlichkeit. Außerdem hat es mich gerührt, wie sie für ihren Traum gebetet und niemals die Hoffnung aufgegeben hat.
Generell habe ich die Charakterzeichnung als sehr positiv empfunden. Es wurde das typische Bild einer gläubigen, amerikanischen Familie dargestellt und auch die Charaktere, die negativ empfunden werden sollten, waren vom ersten Satz an unsympathisch. Insgesamt eine runde Sache, die der Autorin sehr gelungen ist.

Die Geschichte nimmt während des Verlaufs an Spannung zu. Am Anfang wird mit einigen Rückblenden gearbeitet um einen Eindruck von Joshs Vergangenheit zu bekommen. Man kann sagen, dass es sich um eine dramatische Geschichte mit einigen unvorhersehbaren Eignissen handelt. Mich hat das Schicksal der Protagonisten sehr berührt und zum Ende hin musste ich sogar das ein oder andere Tränchen verdrücken.

Mir war vor dem Lesen durchaus bewusst, dass es sich um einen christlichen Verlag handelt, aber für alle Nichtgläubigen habe ich noch eine Anmerkung: Im Buch wird sehr häufig zu Gott gebetet und darüber hinaus erhalten die Charaktere des Öfteren auch eine Antworten von ihm. Wer dies als unglaubwürdig empfindet, sollte sich vielleicht lieber für eine andere Lektüre entscheiden.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich hatte ein paar schöne Lesestunden. Das Gefühl steht hier definitiv im Mittelpunkt und das ist auch gut so. Eine schöne, aber tragische Familiengeschichte, die absolut lesenswert ist.