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dark_angel
Wohnort: 
Ulm

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Insgesamt 162 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2010
Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder
Umbrella Brothers

Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder


sehr gut

Der Fund von mehreren steinernen Zylinder, die scheinbar mehrere tausend Jahre alt sind, gibt General Setters Forschungsteam Rätsel auf. Als in Grönland ein weiterer Zylinder gefunden wird, setzt der General seine ganze Hoffnung darauf, der Wahrheit endlich ein Stück näher zu kommen. Er ahnt jedoch nicht, dass ein noch namenloser Gegner um jeden Preis verhindern will, dass das Geheimnis der Zylinder gelüftet wird...
Indessen versucht Daniél, der in einem kleinen Dorf in der Nähe von Carnac in Frankreich wohnt, seiner Frau den Wunsch eines eigenen Brunnens im Garten zu erfüllen. Doch bereits bei der Aushebung des Loches muss er vor einem unüberwindbaren Hindernis kapitulieren. Um seine Neugier zu befriedigen, legt er das Hindernis frei und entdeckt dabei eines der mysteriösen Zylinder. Daniél beschließt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und handelt sich dabei von allen möglichen Seiten eine Menge Ärger ein...

Hinter dem Namen Umbrella Brothers verbergen sich Martin Stottmeister und sein langjähriger Freund Peter, wobei Martin der Autor ist. Mit "Weltenerbe - Das Geheimnis der Zylinder" hat der Autor den Grundstein für eine rasante und viel versprechende Sci-Fi-/Thriller-Trilogie gelegt.
Von der ersten Seite an schafft er es, den Leser in den Sog der Geschichte hineinzuziehen und reist mit ihm quer durch die Kontinente. Der Leser befindet sich dank der authentisch wirkenden Schauplätze mitten im Geschehen. Es ist reines Kopfkino gespickt mit Abenteuer, Geheimnisse, Spannung und einer Prise Humor. Der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil trägt zudem dazu bei, dass man das Buch nur schwer zur Seite legen kann. Man möchte unbedingt wissen, was es mit den geheimnisvollen Zylindern auf sich hat und was die Hauptpersonen alles noch erleben werden.

In der 1. Auflage von "Weltenerbe - Das Geheimnis der Zylinder" befinden sich zwar einige Rechtschreibfehler, die den Lesefluss etwas hemmen. Doch man sollte sich aufgrund dessen nicht an der Lektüre hindern lassen, denn spätestens mit der 2. Auflage werden diese Fehler behoben sein. Auch die wenigen schriftstellerischen Unsicherheiten in einigen Szenen beeinträchtigen das Lesevergnügen nicht. Loben möchte ich dabei noch das von Aki Huck gestaltete Cover, das perfekt zum Inhalt der Geschichte passt.

Fazit:
Der Auftakt zur Weltenerbe-Trilogie ist Martin Stottmeister gut gelungen und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und am Ende des Buches angelangt wünschte ich mir eigentlich nur, gleich nach dem nächsten Band greifen zu können. Ich bin daher schon sehr gespannt, was mich im zweiten Teil erwartet.

18 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2010
Nicht schon wieder ein Vampir! / Garnet Lacey Bd.1
Hallaway, Tate

Nicht schon wieder ein Vampir! / Garnet Lacey Bd.1


sehr gut

Auf der Flucht vor den Agenten des Vatikans taucht Garnet Lacey in Madison unter. Als Tarnung und sozusagen "undercover" arbeitet sie in einem Esoterik-Laden. Denn wer würde da schon eine waschechte Hexe vermuten, die sich auf der Flucht befindet?
Doch kaum hat sie sich an ihr neues Leben gewöhnt, taucht der überaus attraktive Sebastian in ihrem Laden auf. Mit ihrem magischen Blick erkennt sie sofort, dass er keine Aura hat und somit zu den Toten gehört. Eigentlich sollte sie einen weiten Bogen um ihn machen, doch wie kann sie sich seiner Anziehungskraft entziehen? Im Handumdrehen sind die Agenten des Vatikans nicht nur hinter Sebastian her, sondern auch hinter ihr her...

"Nicht schon wieder ein Vampir!" ist der Auftakt zu einer witzigen und actionreichen Hexen-/Vampirreihe in der aber auch die Astrologie eine interessante Rolle spielt. Sie ist nicht nur Teil der Handlung, sondern auch die Kapitelüberschriften sind in astrologische Häuser unterteilt. Dies mag daher rühren, dass die Autorin Tate Hallaway eine Amateur-Astrologin ist. Darüber hinaus ist der Autoreninfo zu entnehmen, dass sie eine praktizierende Hexe und Vampir-Fan ist.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, ohne dabei zu oberflächlich zu wirken. Auch der Charme, Dialogwitz und die Action bleiben dabei nicht auf der Strecke. Und die erotischen Passagen halten sich auf einem Niveau, das weder seicht noch übertrieben ist.
Mit Garnet Lacey ist der Autorin eine sympathische und zugleich chaotische Figur gelungen. Die vorkommenden Charaktere kommen charmant rüber, wobei ich mir an manchen Stellen etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Denn mir war ihr Verhalten nicht immer klar nachvollziehbar. Doch da es sich um den ersten Band dieser Serie handelt, steckt sicher noch viel Entwicklungspotential.

Der Serien-Auftakt ist der Autorin sehr gut gelungen und ich fühlte mich gut unterhalten. Ich bin schon auf Band 2 ("Beiß noch einmal mit Gefühl") gespannt, das im Mai 2010 erscheinen soll.

17 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.01.2010
Die Arena
King, Stephen

Die Arena


sehr gut

Die Idee einer Kuppel, die eine Kleinstadt komplett von der Außenwelt abschneidet, entstand bereits 1976. Doch nach zwei Wochen Arbeit und rund 75 Seiten warf Stephen King das Handtuch. Seiner Aussage zufolge waren nicht die vielen Personen in der Handlung schuld, sondern die technischen Probleme und Auswirkungen, die der Roman aufwarf. Die Idee dazu ließ ihn indessen nicht los, so dass er sich 2007 wieder damit auseinander setzte und daraus schließlich "Die Arena" entstand.

Stephen King erweist sich in seinem neuesten Werk wieder als präziser Beobachter und Kenner der menschlichen Natur. Wieso die Kuppel sich über die Kleinstadt Chester's Mill stülpt, ist nicht das Wichtigste in seiner Erzählung, sondern liefert vielmehr den Rahmen für all das, was sich darunter abspielt. Bisher war Chester's Mill eine Kleinstadt wie jede andere auch, in der jeder jeden kennt - oder zu kennen glaubt. Und in der man mal gerne vor so mancher Tatsache oder Wahrheit die Augen verschließt. Als Motto zieht sich diesbezüglich treffend die Zeilen "it's a small town, son / and we all support the team" aus James McMurtrys Song "Talkin' at the Texaco" über den gesamten Roman. Doch mit dem Erscheinen der Kuppel werden die Bewohner gezwungen, ihr wahres Gesicht zu zeigen und Stellung zu beziehen.

Ehe es sich der Leser versieht, gerät das Leben unter der Kuppel aus den Fugen. Stephen King bedient sich dabei der Kuppel als eine Art Mikrokosmos, um die Weltpolitik zu porträtieren und zeigt, wie von einer Minute zur anderen die Demokratie außer Kraft gesetzt wird und eine einzige Person die Macht an sich reißt und sich durch Intrigen, Lügen und Gewalt zum Diktatur aufschwingt. Ein Polizeistaat junger Blauhemden terrorisiert und verfolgt unter seiner Herrschaft unliebsame Gegner, während viele andere nur machtlos dabei zusehen - oder gar stillschweigend zu Mitläufer werden. Stephen King führt damit allen ihre Naivität vor Augen, die denken, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann - schon gar nicht in einer Supermacht wie den USA.

Die Themen, die dabei angesprochen werden, könnten nicht aktueller sein. Da wären u.a. der Irak-Krieg und deren Folgen, Terrorismus, christlich-religiöser Fanatismus, Einschränkung der Meinungsfreiheit und Umweltverschmutzung. Dabei bleibt es nicht aus, dass sich der Leser ständig fragt, wie er selbst auf diese Ereignisse reagieren würde. Welche Position würde der Leser beziehen? Hätte er vielleicht gar den Mut, gegen so ein Regime aufzubegehren?

Stephen King spricht im Nachwort darüber, dass er versucht hat, "ein Buch zu schreiben, in dem das Gaspedal ständig durchgetreten bleibt" und ich finde, das ist ihm wahrlich gelungen. Die 1280 Seiten rasen nur so dahin und die Spannung ist zum Greifen nahe. Man will unbedingt wissen, was sich als nächstes ereignet. Der einzige Wermutstropfen dabei ist, dass sich dadurch der Roman ein wenig von seinen früheren Erfolgen wie "The Stand - Das letzte Gefecht", "Es" oder "In einer kleinen Stadt" unterscheidet. Denn durch diese Geschwindigkeit geht ein Teil der Tiefgründigkeit der Charaktere verloren. Von Anfang an steht fest, wer gut oder böse ist - ohne dass sich etwas daran ändert. Man vermisst die Charaktere, die sich sozusagen in der Grauzone befinden und sich im Verlauf der Geschichte zum Guten oder Schlechten ändern können.

Fazit:
Stephen King zeigt in "Die Arena" auf, zu was die Menschen fähig sind und dass für das wahre Grauen keine Monster nötig sind. Es ist ein sozialkritisches Werk, das tief blicken lässt, wobei aber auch die Action, Spannung und Unterhaltung nicht auf der Strecke bleiben. Sein Stil ist beeindruckend und genial, denn er versteht es wie kein anderer, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Einzig die eindimensional gezeichneten Charaktere hinterlassen einen faden Beigeschmack von Oberflächlichkeit. Doch davon sollte man sich nicht abhalten lassen, in die Kuppel einzutauchen.

(Komplette Rezension beim Ringboten: www.ringbote.de/737+M553d623ebad.html)

17 von 30 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2010
Schön tot / Katharina Kafka Bd.1
Kneifl, Edith

Schön tot / Katharina Kafka Bd.1


gut

Zwei hübsche Frauen sind bereits tot, doch der Serienmörder, der zur Zeit im österreichischen St. Margareten wütet, hat noch lange nicht vor, damit aufzuhören ... Von Neugier getrieben wird aus der Kellnerin Katharina Kafka eine Amateur-Detektivin. Zusammen mit ihrem Freund Orlando nimmt sie die Verfolgung des Mörders auf.

Zwar steht auf dem Klappentext, dass es sich um einen Psychothriller handelt, doch es ist meiner Meinung nach eher ein kurzweiliger Krimi-Roman. Denn die eigentliche Handlung mit der Ermordung mehrerer junger Frauen und deren Aufklärung spielt nur eine Nebenrolle. Die Hauptrollen spielen vielmehr das kleine Städtchen St. Margareten und die darin vorkommenden Hauptcharaktere, wie z.B. Katharina Kafka, von Beruf Kellnerin und eine halbe Roma, die St. Margareten wie ihre Westentasche kennt. An ihrer Seite finden wir den Transvestiten Orlando - auch genannt Sisi - der sich als Dauergast bei Katharina einquartiert.

Die Autorin Edith Kneifl verwendet viel Zeit und Aufmerksamkeit, den Charakteren Leben einzuhauchen. Dadurch wirken sie überaus glaubwürdig und real. Dieser Krimi lebt von seinen Charakteren und verzichtet auf jegliche Effekthascherei. Daher dürfte er für Leser geeignet sein, die nicht auf harte Krimi-Kost aus sind, sondern eine schöne, kurzweilige Krimi-Unterhaltung suchen.

Als nettes Extra am Ende des Buches findet der Leser Rezepte über die im Buch vorkommenden Wiener Gerichte zum Nachmachen.

10 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.12.2009
Ritter des Ersten Lichts / Tarean Bd.3
Perplies, Bernd

Ritter des Ersten Lichts / Tarean Bd.3


ausgezeichnet

Nach der erfolgreichen Befreiung der Kristalldrachen aus ihrer Gefangenschaft soll nun der Kristalldrachenorden zum neuen Leben erweckt werden. Doch bevor Tarean - wie einst sein Vater - ein Ritter des Kristalldrachenordens werden kann, muss er schweren Herzens ein Versprechen einlösen; Moosbeere in ihre Heimat zurückbringen. Währenddessen breitet sich im Herzen Nondurs eine dunkle Macht aus, die die Welt für immer in Finsternis zu tauchen droht...

Die Handlung des dritten und letzten Teils der Tarean-Trilogie knüpft nahtlos an das Ende des zweiten Teils an. Diesmal darf der Leser darauf gespannt sein, nicht nur Tareans Weg und den seiner treuen Gefährten zu folgen, sondern erlebt andere Handlungsstränge aus den Augen von bisherigen Nebencharakteren. Dabei lernt man auch ganz neue Personen kennen, die frischen Wind reinbringen und einem gleich ans Herz wachsen.

Die Geschichte ist, wie seine Vorgänger zuvor auch, von Anfang bis Ende fesselnd und voller Spannung, so dass man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann. Und es gibt auch wieder Szenen, die für das eine oder andere Schmunzeln sorgen ;-)
Die Schauplätze kommen auch hier wieder sehr authentisch und detailliert rüber, so dass im Kopf gestochen scharfe Bilder entstehen. Die ausdrucksstarke und bildreiche Sprache sowie der sichere Schreibstil tragen zudem zur weiteren Verzauberung bei, so dass man komplett in die Geschichte eintaucht und nur ungern davon rausgerissen wird.

Bernd Perplies hat mit seiner Tarean-Trilogie eine Welt voller Abenteuer, Freundschaft, Witz, Zusammenhalt und dem Kampf zwischen Gut und Böse erschaffen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ich bin sehr froh, Tarean und seine Welt kennen gelernt zu haben, denn sie haben mir ein paar sehr schöne Stunden beschert und ich bin sicher, dass mir der eine oder andere Gefährte noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Werke des Autors :-)

8 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2009
Erbe der Kristalldrachen / Tarean Bd.2
Perplies, Bernd

Erbe der Kristalldrachen / Tarean Bd.2


ausgezeichnet

Der Sieg über den Hexenmeister Calvas liegt bereits ein halbes Jahr zurück, als Tarean ein Hilferuf aus den Ruinen von At Arthanoc ereilt. Dort stößt er auf einen gefangen gehaltenen Kristalldrachen. Um ihn und seinesgleichen zu befreien, muss Tarean das magische Siegel finden und zerstören, mit dem der Herr der Tiefe und Calvas die Kristalldrachen einst von dieser Welt verbannten. Gemeinsam mit seinen Gefährten bricht Tarean auf zu einer gefährlichen Reise, die ihn bis in die fernen Dunkelreiche führt...

Nach dem vielsprechenden Debüt von "Tarean - Sohn des Fluchbringers" griff ich gespannt zum zweiten Band und wurde sogleich in den Sog der Geschehnisse gezogen. Verspürte ich im ersten Band ein wenig stilistische Unsicherheit, so verschwand diese im zweiten Band komplett von der Bildfläche. Bernd Perplies gelang es, mich von der ersten Seite an mit einer ausdrucksstarken Sprache, sicherem Schreibstil und ausgefeiltem Handlungsstrang zu verzaubern. Die Beschreibung der Schauplätze erwachte vor meinem inneren Auge zum Leben, derart detailliert und glaubwürdig hat er sie beschrieben. Und auch der Entwicklung der Charaktere widmete der Autor viel Aufmerksamkeit, womit er ihnen damit noch mehr Tiefe und Glaubwürdigkeit verlieh, so dass es den Lesegenuss weiter steigerte.

Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, voller Abenteuer, Gefahren und Gefühlen, so dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Denn es fiel mir unheimlich schwer, mich von Tarean und seinen Gefährten zu trennen. Ganz zu schweigen davon, dass ich das Gefühl hatte, die Reiche Endars wären zum Greifen nahe und ich mich als einen Teil dieser bunt gemischten Truppe fühlte ;)

Man mag es bereits bemerkt haben; ich bin schlichtweg begeistert von diesem Werk und kann es kaum erwarten, den dritten (und letzten) Band der Fantasy-Trilogie zu lesen :-)

8 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2009
Die Vampire
Newman, Kim

Die Vampire


ausgezeichnet

"Die Vampire" von Kim Newman ist kein neuer Roman des britischen Autors, sondern beinhaltet seine früheren Werke "Anno Dracula", "Der Rote Baron" und "Dracula Cha-Cha-Cha", die aufeinander aufbauen. Letzteres Werk ist nun zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden und bis dato nur in "Die Vampire" enthalten.

Ausgangspunkt des Vampir-Epos ist, dass - anders wie in Bram Stokers Roman "Dracula" - es Van Helsing nicht gelungen ist, Dracula zu töten. Der Autor Kim Newman hat eine Parallelwelt erschaffen, in der Vampire unter den Menschen leben und teilweise sogar mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Er verknüpft Realität geschickt mit Fiktion und lässt nicht nur wahre Personen auftreten, sondern auch fiktive - aus anderen Romanen entstandene - Persönlichkeiten.

Anno Dracula:
Der Roman spielt im London des Jahres 1888. Dracula ist durch die Heirat mit Königin Victoria zum Prinzgemahl aufgestiegen und herrscht über das gesamte englische Empire. Van Helsing wurde gepfählt und weitere Anhänger fanden entweder den Tod oder wurden eingesperrt (wie z.B. Bram Stoker).
Vampire sind nicht mehr dazu verdammt, sich im Verborgenen aufzuhalten, sondern stehen von nun an über der menschlichen Rasse. Bei vielen Menschen scheint es gar zum guten Ton zu gehören, sich mit Absicht in einen Vampir verwandeln zu lassen. Denn schließlich ist ja nicht nur Königin Victoria ein Vampir, sondern auch der Premierminister und andere hoch gestellte Persönlichkeiten.
Der Vampirismus hat jedoch auch seine Schattenseiten, wie man es im Elendsviertel Whitechapel deutlich zu sehen bekommt. Nicht nur sterbliche Prostituierte versuchen sich über Wasser zu halten, sondern in gleicher Weise auch die unsterblichen Frauen, die für ein paar Schlücke Blut ihren Körper anbieten. Und in genau dieser Gegend macht nun ein Mann Jagd auf Vampir-Prostituierte und weidet sie auf grausame Weise aus. Sein Name: Jack the Ripper.

Der Rote Baron:
Seit der Schreckensherrschaft von Dracula sind nun mehr 30 Jahre vergangen. Dracula wurde zwar von England vertrieben, aber nicht besiegt. In "Der Rote Baron" hat sich Dracula mit Kaiser Wilhelm II. verbündet und sozusagen den 1. Weltkrieg herbeigeführt. Der Roman spielt im Jahre 1918 in den Ländern Frankreich und Deutschland. Eine von Draculas mächtigsten Waffen ist der Rote Baron - Manfred von Richthofen - und sein fliegender Zirkus.
Im Auftrag des Diogenes-Clubs soll Edwin Winthrop den Feind ausspionieren und zu Fall zu bringen.

Dracula Cha-Cha-Cha:
In Rom im Jahre 1959 beabsichtigt Dracula, die Prinzessin Asa Vajda zu heiraten. Zu diesem Anlass reist nicht nur die High Society der Vampirgesellschaft an. Der Diogenes-Club hofft, Graf Dracula nun endgültig besiegen zu können. Mit diesem Auftrag betraut ist der britische Geheimagent mit der Lizenz zum Töten. Sein Name: Bond.

Fazit:
Kim Newman ist eine Vampirgeschichte gelungen, die vermischt mit historischen und fiktiven Fakten, durchaus zu überzeugen weiß. Der Leser wird jedoch ein wenig in die Irre geleitet, wenn er darauf hofft, dass Dracula selbst eine Hauptrolle darin spielt. Denn das tut er nicht. Dracula ist zwar während der ganzen 1280 Seiten Gesprächsstoff unter den handelnden Personen und dadurch auch immer präsent, seine wirklichen Auftritte begrenzen sich jedoch auf ein Minimum. Auch der Einstieg in die Geschichte erfordert etwas Geduld aufgrund der Flut neu auftauchender Charaktere, die der Leser sich erst einmal merken muss, bevor er sie und deren Hintergründe überblicken kann.
Wer jedoch am Ball bleibt, wird mit überaus glaubwürdigen und abwechslungsreichen Charakteren belohnt und einer Geschichte, die sowohl ambitioniert als auch anspruchsvoll, innovativ und spannend ist. Ein Geniestreich durch und durch.

(Die komplette Rezension findet ihr beim Ringboten unter: www.ringbote.de/737+M5eaa2b54158.html
Diese hier ist auf 4000 Zeichen begrenzt)

10 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2009
Sohn des Fluchbringers / Tarean Bd.1
Perplies, Bernd

Sohn des Fluchbringers / Tarean Bd.1


sehr gut

Vor 16 Jahren lag das Schicksal der freien Reiche in der Hand des Ritters Anreon von Agialon. Dieser jedoch verhalf dem Hexenmeister Calvas ungewollt zur Macht. Anreons Sohn Tarean, der an diesem schicksalshaften Tag das Licht der Welt erblickte, wächst fortan mit dem Beinamen "Sohn des Fluchbringers" auf. Nichts wünscht sich Tarean sehnlicher, als den Namen seines Vaters reinzuwaschen und sein Land von der tyrannischen Herrschaft des Hexenmeisters Calvas zu befreien. Er bricht auf zu einer abenteuerlichen Reise, auf der er nicht nur auf Gefahren, sondern auch auf Verbündete trifft...

"Tarean - Sohn des Fluchbringers" ist der viel versprechende Auftakt einer Fantasy-Trilogie.
Bereits mit dem Prolog gelingt es Bernd Perplies, den Leser in den Bann dieser Geschichte zu ziehen. Der Autor schafft es, dem Leser diese neue und abwechslungsreiche Welt rasch und sehr detailliert nahe zu bringen, so dass man sich sofort mitten im Geschehen befindet und klare Bilder vor Augen hat.
Auch die darin vorkommenden Charaktere sind dem Autor sehr gut gelungen und wirken durch ihre Handlungen, Gedanken, Stärken und Schwächen sehr real. Da ist es nicht verwunderlich, dass dem Leser der eine oder andere Charakter besonders ans Herz wächst.

Persönlich lese ich nicht sehr oft Fantasy, vor allem keine abenteuerlichen Fantasygeschichten mit großen Schlachten und Kriegen. Doch hier fühlte ich mich auf angenehme Weise gut aufgehoben und fand mich sehr schnell in dieser neuen Welt zurecht. Der eine oder andere Charakter schloss ich sogleich ins Herz und war gespannt, was als nächstes geschah.
Die Handlung an sich war nicht neu, doch die Lektüre war sehr angenehm. Die Geschichte las sich sehr flüssig und spannend, so dass ich es kaum glauben konnte, dass ich bereits am Ende angelangt war und gleich zum zweiten Teil greifen wollte ;)

6 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2009
Falkenstein, Das Geheimnis des verborgenen Tales
Waldvogel-Frei, Bruno

Falkenstein, Das Geheimnis des verborgenen Tales


sehr gut

Im verschneiten Winter des Jahres 1109 gelingt es einem geheimnisvollen Ritter, zwei hilflose Jungen vor dem tödlichen Angriff eines Wolfsrudels zu retten. Während der Zauberer Magos im Reich der Stauffermark seine Macht auszubauen versucht, wachsen die beiden Jungen - Elias und Justus - fernab von Gefahren und Intrigen auf Burg Falkenstein auf, bis sie eines Tages ihrer Bestimmung folgen müssen...

Bruno Waldvogel-Frei hat mit "Falkenstein - Das Geheimnis des verborgenen Tales" ein überaus viel versprechendes Debüt zu einer neuen historischen Roman-Reihe geliefert. Ich bin immer noch überwältigt davon, wie geschickt es dem Autor gelungen ist, eine derartige Vielfalt von Genres zu miteinander zu verweben. Der Leser wird in eine mittelalterliche Welt entführt, angereichert mit Fantasy-Elementen sowie Abenteuer, Dramatik und Humor. Für jeden Geschmack ist etwas dabei; sei es der Kampf um Gut und Böse, Intrigen, Familie, Freundschaft, Magie oder mittelalterliche Schlachten.

Von der ersten Seite an ist der Leser mit an Bord einer spannenden Geschichte, die einen nicht mehr los lässt. Die Geschichte liest sich flüssig und regt den Leser mehr als einmal dazu an, sich über Gesagtes oder Geschehenes Gedanken zu machen. Selten hab ich solches Vergnügen dabei empfunden, einen Roman in Form von Kopfkino-Erlebnis zu lesen. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung :-)

9 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.