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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2009
Die Zwerge von Amboss
Plischke, Thomas

Die Zwerge von Amboss


gut

"Die Zwerge von Amboss – Die zerrissenen Reiche 1" konnte mich leider nicht vollständig überzeugen. Die Idee einer Welt in der die vermeintliche Krone der Schöpfung -der Mensch- eine eher untergeordnete Position einnimmt und den Zwergen an Fortschritt unterlegen ist, fand ich sehr interessant.
Die Zwerge führen ein Leben, das in etwa den (nach unseren heutigen Begriffen) technologischen Stand von vor 150 Jahren hat. Der Zwergenbund ist von einem Schienennetz durchzogen und die Zwerge haben Schusswaffen entwickelt. Dies schürt jedoch auch die Angst, dass dieses Wissen einem anderen Volk zukommen könnte, dass sich daraufhin gegen die Zwerge erhebt. Die Grenzen sind daher abgeschottet, es herrschen strenge Zollrichtlinien.
Wie weit darf Forschung Opfer einfordern? Welche Traditionen anderer Völker müssen geachtet werden und was ist ein Volk bereit zu tun, um ihre Machtposition zu bekräftigen oder gar zu stärken?
Durch die Unterschiede zwischen den naturverbundenen aber bürokratischen Halblingen, den industriellen Zwergen und den religiösen Menschen werden viele Fragen über die Struktur der unterschiedlichen Gesellschaften aufgeworfen.
Die Ansätze dazu fand ich gut, jedoch hat der Autor meiner Meinung nach hier zu viel auf einmal gewollt.
Im Buch wimmelt es zudem von Phrasen. Rituelle Begrüßungs- und Belobigungssätze der Zwerge, sowie religiöse Zitate der Menschen ziehen sich kontinuierlich durch die Geschichte. Das ist anfangs unterhaltsam, später empfand ich es jedoch als anstrengend.
Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge, die zunächst ohne Verbindung zueinander standen, hatte ich zudem Probleme mich in die Geschichte einzufinden.
Ohne das hilfreiche Kartenmaterial hätte mir auch die Orientierung gefehlt, was denn überhaupt die Zerrissenen Reiche sind und wie die Flüchtlinge in den Zwergenbund gelangen.
Das Titelcover konnte mich ebenfalls nicht wirklich überzeugt, da es auch nicht zum Bild der Zwerge passt, das im Buch beschrieben wird.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2009
Landliebe gesucht
Hamberg, Emma

Landliebe gesucht


gut

Anhand des Titels hatte ich „Landliebe gesucht“ schnell in die Schublade „triviale Frauenliteratur“ gepackt. Das wird dem Buch jedoch absolut nicht gerecht.
Es geht weniger darum eine Liebe zu finden bzw. zu suchen, sondern eher den Weg zurück zu den eigenen Wurzeln und der Familie. Meiner Meinung nach, wäre daher ein weniger trivialer Name oder auch der Originaltitel „Brunstkalender“ etwas passender gewesen und hätte zudem sicherlich auch mehr die Neugier potenzieller Leser geweckt.
Die Einblicke in schwedische Traditionen („Sandwichtorten“) und die unterschiedliche Sichtweise der Schwestern auf Land und Leute empfand ich als sehr interessant.
Das Buch war insgesamt tiefgründiger als ich erwartet hatte. Hier wird keine heile Welt vorgegaukelt und alle Probleme lösen sich zum Ende in Wohlgefallen auf. Die anfangs so harmonische Welt der Schwestern zerbröckelt. Was sie jeweils für die Erfüllung ihres Traums gehalten haben, entwickelt sich immer mehr zum Albtraum. Doch wie entkommt man einem Albtraum den man selbst geschaffen hat? „Landliebe gesucht“ bietet keine Lösung für jedes Problem, doch am Ende ist klar, dass jedes Problem kleiner wird, wenn man eine Familie hat die hinter einem steht. Der Rest bleibt der Fantasie der Leser überlassen.

Bewertung vom 25.06.2009
Die Ritterin des Königs
Montero, Rosa

Die Ritterin des Königs


sehr gut

"Die Ritterin des Königs" von Rosa Montero hat mir gut gefallen. Besonders die Erzählperspektive aus Sicht der "Ritterin" Leola, die sich als Ritter Leo ausgibt, hat dazu geführt, dass man sich als Leser gut in die Geschichte hinein versetzen konnte.
Im Vordergrund steht hier insbesondere das Leben der einfach Bevölkerung, die Sorgen und Nöte der Leibeigenen, der Aberglaube, die Macht der Kirche über das einfache Volk und die Unterschiede in der Behandlung von Männern und Frauen. Auch der Ritterstand, mit seinen Unterteilungen in Adel und Söldner, wurde hier sehr viel weniger heroisch geschildert, als mir dies aus anderen Büchern bekannt war.
Die Geschichte wirkt sehr realistisch, historische Hintergrundinformationen sind jedoch nicht viele zu finden.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Versuch der Autorin ein wenig "Mystik" unterzubringen (durch die Erwähnung von Avalon, Hexen und Magiern), was insgesamt sehr bruchstückhaft und unvollständig wirkt.
Ebenfalls ist der Titel des Buchs etwas unverständlich, da es sich bei Leola allenfalls um die Ritterin der Herzogin, aber bestimmt nicht um die Ritterin eines Königs handelt.
Als Einstig in den historischen Roman, ist "Die Ritterin des Königs" auf jeden Fall sehr gut geeignet!

Bewertung vom 23.06.2009
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


gut

„Die Känguru-Chroniken“ hat mich teilweise sehr gut unterhalten. Ich bin jedoch auch ein wenig enttäuscht. Anfangs haben mich die Geschichten um Marc-Uwe und seinen vorlauten Mitbewohner sehr fasziniert und zum Schmunzeln gebracht. Ab ca. der Hälfte hatte sich der „Grund-Witz“ des Buchs aber schon etwas abgenutzt, so dass ich zunehmend gelangweilt war.
Vielleicht ist es aus diesem Grund besser, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen, sondern immer mal wieder ein paar Kapitel. Da „Die Känguru-Chroniken“ aus einzelnen Episoden besteht, die inhaltlich abgeschlossen sind, muss man auch nicht alles zusammen lesen.
Die Aufmachung des Buchs hat mir gut gefallen. Die kurzen Kapitel, mit passenden Überschriften und schönem Layout und die Fußnoten des Känguru haben sich gut ergänzt. Auch das gesamte Konzept des Chronisten Marc-Uwe, der ein Buch schreiben will, aber ständig vom vorlauten Beuteltier kritisiert wird, hat mir gefallen. Ich kann mir das Buch auch sehr gut als Lesung oder Hörspiel vorstellen. Vielleicht ist es für dieses Medium sogar noch eher geeignet.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.06.2009
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin absolut begeistert von Chris Carters Erstlingswerk „Der Kruzifix-Killer“.
Schon mit den ersten Kapiteln war ich gefangen im Geschehen, was sicherlich auch an dem Cliffhanger liegt, mit dem Chris Carter sein Buch beginnt. Statt strikt chronologisch vorzugehen, startet „Der Kruzifix-Killer“ mit einer dramatischen Schlüsselszene und springt anschließend fünf Wochen in der Zeit zurück. So ist von Anfang an Spannung aufgebaut und man fiebert geradezu dem Augenblick entgegen, an dem man erfährt, wie es Robert Hunter und Carlos Garcia ergangen ist.
Im Mittelpunkt des Buchs steht Detektive Hunter. Durch seine Vorbildung im Bereich der Psychologie, ergeben sich hier Ermittlungsansätze und Methoden, die ich als sehr interessant und zum Gesamtfall passend empfand. Dies ist sicherlich auf die persönlichen Hintergründe des Autors Chris Carter zurückzuführen, der im Psychologenteam der Staatsanwaltschaft von Michigan tätig war.
Fachlich nahezu perfekt, hat Robert Hunter im privaten Bereich durchaus Ecken und Kanten, so dass mir diese Figur von Anfang an sympathisch war. Das Spiel der Figuren miteinander, hat in „Der Kruzifix-Killer“ generell sehr gut funktioniert und obwohl ständig neue Personen hinzukommen, hatte ich keine Probleme den Überblick zu behalten.
Von diesem Autor würde ich gerne noch mehr lesen und ich hoffe sehr, dass „Der Kruzifix-Killer“ der Auftakt zu einer neuen Reihe ist, die noch viele spannende Stunden mit Detective Hunter bieten wird. Das Potenzial dazu hat der Autor Chris Carter ganz sicher.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.06.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

„Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ konnte mich als Hörbuch besonders mit dem großartigen Sprecher Johannes Steck überzeugen. Seine eindringliche Stimme versteht es meisterlich, alle Stimmungen und unterschiedlichen Figuren zu transportieren und den Zuhörer so mitten ins Geschehen zu ziehen.
William Paul Youngs Gott, ist der Gott aus unserer Kinderzeit, der gütige Vater der immer bei Dir ist und Deinen Lebensweg überwacht. So sind es auch keine weltbewegenden Botschaften, die hier vermittelt werden, sondern vielmehr die Konzentration auf die Einfachheit des Glaubens. Wer auch vorher nicht an Gott geglaubt hat, wird durch dieses Buch auch nicht bekehrt werden und wer schon vorher sehr gläubig war, wird ebenfalls durch die Lektüre keine großen Veränderungen bemerken.
Was dieses Buch jedoch bewirken kann, ist die Einsicht, dass Gott alleine auch nicht dafür zuständig ist, alles Böse aus der Welt zu tilgen. Da jedoch auch jeder Leser andere Episoden als besonders auffällig empfinden wird, ist sicherlich auch der Effekt von „Die Hütte“ auf jeden Leser sehr unterschiedlich.
Manch einem wird die Beschreibung Gottes vielleicht zu bibelfern oder sogar blasphemisch vorkommen, doch ich empfand die Schilderung einer unerwartet bunten Dreifaltigkeit als sehr positiv und fern von sonst so bekannten Stereotypen.
So ist dies auch eines der wenigen Hörbücher, von dem ich mir vorstellen kann es erneut zu hören oder auch einzelne Passagen zu wiederholen, um noch einmal Macks Geschichte zu lauschen.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass ein solches Buch nur in einem Land wie den Vereinigten Staaten von Amerika zu solch einem Ruhm gelangen konnte. Die hier vermittelten Ansichten dürften in einem Land, das immer noch Kriege mit Glauben rechtfertig, sicherlich für einige Furore gesorgt haben.
Eine ähnliche Wirkung kann ich mir in Europa jedoch nicht so recht vorstellen.
Im Einzelnen gesehen, ist „Die Hütte“ jedoch durchaus interessant und bewegend.

2 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.06.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


ausgezeichnet

„Tee mit Buddha“ hat mich sehr fasziniert und gerührt. Normalerweise lese ich keine Erfahrungsberichte und Biographien. Da ich mich jedoch gerne über andere Kulturen und Religionen informiere, habe ich mich dennoch an dieses Buch herangetraut.
„Tee mit Buddha“ ist ein sehr persönliches Buch und ich freue mich sehr, dass Michaela Vieser auf diese Art und Weise ihre Erfahrungen mit uns teilt. Auch ich habe durch die Lektüre viel Neues erfahren, über Japan, die japanische Kultur und die Mentalität der Japaner.
Besonders gut gefallen hat mir der Aufbau des Buchs.
Die Reihenfolge ist nicht chronologisch, sondern nach Themen bzw. Personen.
Jeder wichtigen Erfahrung, die Michaela Vieser während ihres Jahres in Japan macht, ist ein Kapitel gewidmet.
Mir als Leser fiel die Orientierung dadurch sehr viel leichter und auch mit den Namen, Orten und Verbindungen kam ich gut zu Recht. Die Autorin widmet sich in diesen Kapiteln ihren Lehrern im Kloster (für Ikebana, Kalligrafie etc.), den Orten die sie besucht hat und den Personen, die ihr besonders ans Herz gewachsen sind.
Dabei steht mehr der Alltag im Vordergrund, als spirituelle Erkenntnisse. Alles ist wichtig und ich fand es besonders bemerkenswert, wie wichtig es allen Menschen im Kloster war, dass Michaela möglichst viele Erfahrungen aus ihrem Jahr mitnehmen kann.
So wird aus Michaela schließlich Mishara, der schöne Kamelienbaum.
Besonders schön ist auch die Aufmachung des Buchs, mit dem stimmigen Cover, den japanischen Schriftzeichen, den Kapiteleinleitungen und dem Glossar.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2009
Die verborgene Kammer
Kastner, Corinna

Die verborgene Kammer


ausgezeichnet

„Die verborgene Kammer“ von Corinna Kastner ist ein vielschichtiger Roman, der mir sehr gut gefallen hat.
Auch einige Tage nachdem ich das Buch beendet habe, denke ich immer wieder über die Geschichte nach, erinnere mich an Kleinigkeiten die im nachhinein einen tieferen Sinn ergeben und grübele darüber, ob ich nun wirklich alles in den richtigen Zusammenhang gebracht habe.
Schauplatz von Corinna Kastners Roman ist diesmal das Fischland, Stralsund und Hannover. Durch die liebevollen Beschreibungen und die Bilder die beim Lesen im Kopf entstanden, habe ich richtig Lust bekommen, auch selber einmal das Fischland zu erkunden. Eine große Hilfe bei der Orientierung waren dazu die angefügten Karten und Stadtpläne.
Ein Teil des Romans spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, die die meisten von uns höchstens durch Erzählungen der Großeltern kennen. Da diese Passagen im Stil eines Tagebuchs gehalten sind, konnte ich mich sehr gut in die Geschehnisse hinein versetzen. Doch auch die alles verbindende Rahmengeschichte in der Gegenwart hat mich ganz in ihren Bann gezogen. Es hat mir viel Spaß gemacht mit den Hauptfiguren Viktoria und Roman das Fischland zu erkunden, Familiengeheimnisse aufzudecken und zu recherchieren.
Insgesamt ist „Die verborgene Kammer“ für mich auch eher ein Gesellschaftsroman und kein „Romantic Thriller“ wie auf dem Cover angekündigt.
Wieder einmal konnte mich Corinna Kastner mit ihrer Erzählkunst bezaubern und ich hoffe sehr, dass nicht zu viel Zeit vergeht, bis ich einen neuen Roman dieser Autorin in den Händen halten kann!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.06.2009
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


sehr gut

"Rückflug zu verschenken" ist eine typisch leichte Urlaubslektüre.
Wenn man an dieses Buch daher nicht mit zu hohem Anspruch heran geht, wird man für einige Stunden gut unterhalten.
Ich habe bisher noch keine anderen Bücher von Gaby Hauptmann gelesen und kann daher auch keine Vergleiche anstellen, ob es nun eins ihrer besseren Werke ist oder nicht. Aber für mich hat dieses Buch den Anspruch an einen leichten "Frauenroman" absolut erfüllt.
Sollten sie in der nächsten Zeit einen Strandurlaub auf Mallorca oder einer anderen Ferieninsel planen, dann ist "Rückflug zu verschenken" auf jeden fall eine geeignete Strandlektüre. Allerdings darf man die Geschichte nicht allzu sehr hinterfragen, denn an wirklicher Realität ist hier nicht viel zu finden. Die Zufälle und Glückstreffer, die Clara landet, werden wohl kaum den Standard einer Auswanderungsgeschichte widerspiegeln. Die Sprache des Romans ist locker und teilweise humorvoll. So werden beispielsweise die kölschen Originaltöne je nach Kenntnisstand für Belustigung oder Unverständnis sorgen. Auch einige Klischees und Stereotypen kommen nicht zu kurz.
Aber so wie Clara am richtigen Ort und zur richtigen Zeit ist, so gibt es eben auch für dieses Buch den richtigen Ort und die richtige Zeit. Das heißt für mich Sommer und Strand. Für ein Winterwochenende vor dem Kamin kann ich mir dann besser andere Bücher vorstellen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


gut

Leider war ich ein wenig enttäuscht von „Kap der Finsternis“.
Nach dem überaus spannenden Beginn hatte ich mir einen rasanten Thriller versprochen. Diese Erwartungen wurden jedoch nicht ganz nach meinen Vorstellungen erfüllt.
Was mich hier sehr viel mehr beeindruckt hat, als die eigentlichen Thrillerelemente, ist das Bild das vom modernen Kapstadt gezeichnet wird.
Die Auswirkungen der Apartheid, die Dominanz des Verbrechens, die alltägliche Korruption und die Trostlosigkeit der Menschen. Das alles hoffe ich mehr im Bereich der Fiktion, als der Fakten ansiedeln zu können.
Es scheint jedoch eine traurige Realität zu sein, dass Kapstadt kein blühendes Paradies ist, und so ist der Titel „Kap der Finsternis“ in Teilen durchaus berechtigt.
Besonders erschütternd empfand ich die Figur des Polizeiinspektor Rudi Barnard, genannt Gatsby. Seine Sicht der Dinge, sein Glaube der ihm Rechtfertigung für alles lieferte und seine Abgestumpftheit sind das negativste Beispiel eines Gesetzeshüters, von dem ich je gelesen habe. Es ging sogar soweit, dass ich beim Lesen einen regelrechten Widerwillen entwickelte noch mehr von diesem Wesen und seinen Untaten zu erfahren. Die Kälte und beängstigen Realitätsnähe zu den tatsächlichen Zuständen in Südafrika haben bei mir erreicht, dass ich „Kap der Finsternis“ nicht mehr als Roman ansehen konnte, sondern die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschmolzen.
Das ist zwar ein durchaus angestrebtes Ziel von Autoren, jedoch kein Zustand, den ich beim lesen von Thrillern als erstrebenswert ansehe.
Wer damit gut zu recht kommt, wird hier jedoch einen Thriller mit ungewöhnlichem Potenzial zur Milieustudie erleben.
Der Schreibstil von Roger Smith mit wechselnden Perspektiven und unverfälschtem Vokabular hat mir jedenfalls gut gefallen.
Ich halte es für vorstellbar, dass der Autor noch eine Fortsetzung des Romans mit Jack Burn schreiben wird.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.