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Meggie
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Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2022
Das Herz des weißen Ahorns
Baites, Mina

Das Herz des weißen Ahorns


ausgezeichnet

Der Krieg macht vor nichts halt. Felix Breitenbach wurde einberufen und muss sich nun mit den Wirren und Schrecken des Krieges auseinandersetzen, während seine Familie zu Hause in Berlin bangt, dass ihm nichts passiert. Seine Frau Emilie, schwanger mit dem zweiten Kind und versucht, die Suppenküche am Leben zu erhalten, während Isa und Caroline zusammen mit Georg und Theodor versuchen, die Schuhfabrik mit Aufträgen zu füllen. Doch immer wieder haben sie mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen und müssen Lösungen finden. Doch dann wird Georg dabei erwischt, wie er auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel kaufen will und ihm droht eine schwere Strafe.
In Colorado muss Julia mit ihrem Mann Chesmu und ihren beiden Kindern Sam und Gracie ebenfalls unter dem Krieg leiden. Und Sam wird erinnert, dass er als halb Indianer, halb Weißer nicht gerade die besten Voraussetzungen hat.

Nach den ersten drei Bänden der Breitenbach-Saga fühle ich mich mittlerweile als ein Familienmitglied. Man kennt alle, ihre Ängste und Sorgen. Man trauert, leidet, freut und weint mit ihnen. Und vor allem ist man sehr gespannt, wie sich alle entwickeln.

Diesmal geht es fast vorrangig um den Krieg sowie dessen Folgen. Felix, einberufen und einsam im Krieg, denkt ständig an seine Familie und hofft, dass sie in den schweren Zeiten einen Weg finden, alles unbeschadet zu überstehen.

In der "Neuen Welt" in Colorado haben auch Julia und Chesmu mit den Wirren des Krieges zu kämpfen. Sie leben in ständiger Angst, dass ihre Familie aufgrund des Krieges auseinanderbricht. Aber auch ihr Sohn Sam macht ihnen Sorgen. Sein Verhalten ändert sich und er scheint Geheimnisse zu haben.

Man merkt, es gibt wieder einiges zu lesen.

Der Roman startet im Jahr 1917, mitten im Krieg. Enden tut er 1921. In den vier Jahren passiert sehr viel. Es wird abwechselnd aus der Sicht Felix´, Julias, Carolines, Georgs und Emilies Sicht erzählt und so bekommt man einen guten Einblick.

Insbesondere Sam, Caroline und Isa sind mir sehr im Gedächtnis geblieben. Ich wünsche so sehr, dass Sams Träume in Erfüllung gehen. Ebenso Caroline, die einen Traum aufgeben und sich neue erstellen musste. Auch Isa, die mit ihrer Behinderung leben und neu lernen muss, ihren Alltag zu meistern.

Aber nicht nur der Krieg ist Hauptthema. Auch das Leben Julias mit ihrem Mann Chesmu in Colorado und die Widrigkeiten, die ihnen als gemischtrassige Ehe nehmen einen großen Platz ein.

Auch ist es bemerkenswert, wie viele Parallelen zur heutigen Zeit zu ziehen sind. Der Krieg, die Spanische Grippe und Rassismus, Mobbing, Inflation etc. Es wird sich wahrscheinlich nie ändern.

Ein Satz ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Die Welt, die wir kennen, versinkt im Chaos. Aktueller denn je.

Der Schreibstil der Autorin geht unter die Haut. Gerade die Schilderungen des Krieges und der Probleme in der Neuen Welt.

Meggies Fussnote:
Ein Aufbruch in eine neue Zeit.

Bewertung vom 19.05.2022
Tante Dimity und das wunderliche Wirtshaus / Tante Dimity Bd.23 (eBook, ePUB)
Atherton, Nancy

Tante Dimity und das wunderliche Wirtshaus / Tante Dimity Bd.23 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lori braucht dringend eine Auszeit. So verspricht ihr Mann Bill ihr, in das nahe Rye zu fahren und dort im Mermaid Inn einen Kurzurlaub von Kindern, Haus und Alltag zu nehmen. Unterwegs will Bill nur kurz bei einem Mandanten vorbei. Lori soll schon nach Rye vorfahren und ein Schaumbad nehmen. Auf dem Weg fängt es allerdings an zu gewittern und Lori kann kaum zehn Meter weiter schauen. Sie sucht Schutz in einer kleinen Kirche und will warten, bis das Unwetter vorbeigezogen ist, nicht ahnend, dass sie das Dorf nicht mehr verlassen kann, weil die Brücken überschwemmt sind. Also nimmt Lori kurzerhand das Angebot der Inhaberin des Hotels "The King's Ransom" an, in dem einzig verbliebenen Bett auf dem Dachboden zu übernachten. Doch die Nacht wird unheimlich. Knarrende Türen und Kinderlachen halten Lori wach. Und schüren natürlich ihre Neugier....

Ein "gruseliger" Fall für Lori, die sich unfreiwillig in einem kleinen Dörfchen in Sussex wiederfindet. Kaum dort angekommen, freundet sie sich mit Christopher an, dem ehemaligen Bischof von Wyndham. Beide sind sich gleich sympathisch und stoßen auf ein Geheimnis, in welchem das Wirtshaus, in dem Lori untergekommen ist, eine wesentliche Rolle spielt.

Lori, die wie immer ihrer natürlichen Neugier nachkommt, versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei bekommt sie tatkräftige Unterstützung von Christopher. Natürlich spielt auch Tante Dimity wieder eine Rolle, diesmal allerdings eine nicht allzu große. Sie gibt Lori nützliche Tipps, wie sie vorgehen könnte.

Es gibt etliche Gäste in dem Wirtshaus, da alle ja im Moment von der Außenwelt abgeschnitten sind. Alle warten darauf, dass das Wasser zurückgeht, um weiterreisen oder nach Hause fahren zu können. Und so gibt es viele Verdächtige, die für das nächtliche Treiben verantwortlich gemacht werden könnten.

Der neue Fall mit Lori hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, da es teilweise gruselig, lustig und spannend vonstatten geht. Die Auflösung fand ich unheimlich interessant. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass auch Lori unheimlich viel Spaß hatte.

Leider hat Tante Dimity - wie schon oben erwähnt - nicht sehr viele Auftritte. Aber es gibt neue Einblicke in Tante Dimitys Leben im Jenseits. Da ja immer noch nicht geklärt ist, wie genau Dimity mit Lori über das Tagebuch kommunizieren kann, erzählt Dimity aber diesmal, dass sie die Möglichkeit hat, zu "sehen", welche Geister in dem Hotel umgehen.

Lori erholt sich sichtlich bei der Auflösung des Falles. Sie denkt immer wieder kurz an ihre Familie, hat aber kein schlechtes Gewissen, zur Zeit nicht für sie da sein zu können. Und man merkt, dass sie diese Auszeit auch dringend benötigt hat.

Ich bin gespannt, welche weiteren Abenteuer Lori und Tante Dimity noch zu bestehen haben. Diese Krimis sind einfach wunderschön zu lesen und ich liebe Lori und ihre kleine Familie sowie die Einwohner von dem kleinen Ort Finch (die jetzt leider in diesem Roman keine Rolle spielen).

Wie immer gibt es am Ende des Buches ein Rezept. Diesmal geht es um Steve´s Apple Crumble.

Meggies Fussnote:
Auch nach Nr. 23 immer gerne wieder.

Bewertung vom 19.05.2022
Motoren, Magie und Märchen! / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.8
Aaronovitch, Ben;Cartmel, Andrew;Sullivan, Lee

Motoren, Magie und Märchen! / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.8


sehr gut

An der niederländischen Küste wird ein Auto angespült mit einer ungewöhnlichen Fracht im Kofferraum. Die niederländische Polizei setzt sich mit Peter Grant in Verbindung, der an einem illegalen Autorennen teilnimmt, in der Hoffnung, den Lieferanten zu finden. Doch plötzlich findet sich Peter in einer Welt wieder, die von alten Feinden nur so wimmelt.

Diesmal wird es ganz magisch und fantastisch. Und rasant. Denn Peter nimmt an einem illegalen Autorennen teil und findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder, in der es von alten Feinden nur so wimmelt. Und nun muss er sich beweisen.

Die Story ist richtig spannend, allerdings sollte man die Vorbände gelesen haben, um der Story folgen zu können.

Diesmal hat mich die Farbgebung etwas gestört. Sie wirkt eintönig, langweilig und wiederholt sich sehr oft im Hintergrund. Leider hatte ich so etwas Mühe, die einzelnen Orte auseinanderzuhalten.

Mittlerweile fühle ich mich beim Lesen der Graphic Novels rund um das Folly in London sehr wohl. Diesmal drehte sich die Geschichte jedoch fast nur um Peter. Seine Freundin Beverly bekommt einen kleinen Auftritt. Hier bin ich auch sehr gespannt, wie sich Beverly weiter entwickelt.

Zeitlich gesehen spielt der 8. Band der Graphic Novel vor "Die Glocke von White Chapel", dem 7. Teil der Roman-Reihe. Und macht mir große Lust darauf, endlich an den Romanen weiterzulesen.

Am Ende der Graphic Novel sind wieder kleine "Kurz"Geschichten angehängt, meist lustig gehalten.

Meggies Fussnote:
Eine märchenhaft magische Motoren-Geschichte.

Bewertung vom 19.05.2022
Das silberne Zeichen (eBook, ePUB)
Schier, Petra

Das silberne Zeichen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Während Christoph in Frankfurt versucht, seine Papiere zusammenzusuchen, um zu beweisen, dass er Christoph Schreinmarker ist und somit Marysa heiraten kann, wartet Marysa in Aachen sehnsüchtig darauf, dass Christoph endlich zurückkehrt. Denn die Hochzeit soll so schnell als möglich stattfinden, auch um zu verschleiern, dass Marysa schon guter Hoffnung ist. Doch Christoph wird aufgehalten, so dass daran gezweifelt wird, ob Marysa die Wahrheit wegen einer angeblichen Hochzeit erzählt. Und sei dies nicht schon schlimm genug, wird Marysa auch noch vorgeworfen, bei der Fertigung von Pilgerzeichen kein reines Silber, sondern versilbertes Messing benutzt zu haben. Somit steht sie als Betrügerin da.

Kann Marysa ihre Unschuld beweisen und endlich die ersehnte Hochzeit mit Christoph feiern? Diese Frage stellt man sich bis ans Ende des Buches. Die Autorin hat es wieder geschafft, dass man bis kurz vor Ende den Atem anhält, weil man endlich Marysa und Christoph ein ruhiges und besinnliches Leben wünscht. Denn was die beiden da mitmachen müssen, ist unglaublich.

Es kehrt einfach keine Ruhe ein. Was schon im ersten und zweiten Teil für Aufregung sorgte, wird hier im dritten einfach weitergeführt. Irgendjemand will Marysa schlecht. Denn plötzlich steht sie als Betrügerin da, weil sie angeblich versilbertes Messing statt reines Silber für die Pilgerzeichen benutzt hat. Marysa ist jedoch unschuldig, kann dies allerdings nicht beweisen. Und dann passieren auch noch seltsame Dinge in ihrer Umgebung. Der Silberlieferant stirbt, bei einem weiteren fackelt die Werkstatt nieder.
Und dann kommt Christoph einfach nicht von seiner Reise zurück. Wurde er aufgehalten? Festgenommen? Oder ist gar tot? Keine Nachricht erreicht Marysa und da Christoph schon mehrere Wochen überfällig ist, sorgt sie sich natürlich sehr.

Die Autorin vermittelt ein lebhaftes Bild von Aachen im Mittelalter. Und so kommt es einem - auch nach dem Lesen der ersten beiden Bände - so vor, als würde man sich in Marysa Heimatstadt sehr gut auskennen. Es ist eine Freude, der Geschichte zu folgen, auch wenn es für Marysa und Christoph natürlich mal wieder nicht so gut aussieht.

Doch Marysa hat einflussreiche Freunde und so kommt natürlich ganz viel Hilfe. Und doch scheint es für Marysa aussichtslos, endlich ihr so sehnlichst erwartetes Glück genießen zu können.

Ich bin schon etwas traurig, Marysa und Christoph nun gehen lassen zu müssen, denn der dritte Band ist der Abschluss der Aachen-Trilogie. Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen, auch weil man sie mit ihrer sympathischen Art einfach gern haben muss.

Zwar war mir Marysa manchmal etwas zu streng mit ihrem Haushalt bzw. ihr Ton war etwas rau. Doch merkt man, dass ihr Gesinde sie einfach mag und ständig hinter ihr steht. Auch wenn es überall schwarz Schafe gibt und Marysa in den Rücken gefallen wird.

Der Ausflug nach Aachen hat sehr viel Spaß gemacht und ich werde, wenn ich nach Aachen komme, garantiert Ausschau halten nach Marysa und Christoph.

Meggies Fussnote:
Ein historischer Krimi mit einem Hauch von Liebe.

Bewertung vom 19.05.2022
Crush / Die Katmere Academy Chroniken Bd.2
Wolff, Tracy

Crush / Die Katmere Academy Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Grace ist in ihrer Gargoyle-Gestalt zu Stein erstarrt. Doch urplötzlich wird sie wieder zum Mensch - ohne jegliche Erinnerung, was die letzten Monate geschehen ist. Kurz nach ihrem "Aufwachen" merkt sie, dass sie nicht alleine ist. Hudson, Jaxons Bruder, ist in ihrem Kopf. Gerade Hudson, dessen verrückt gewordene Freundin versucht hat, Grace zu töten und der selbst sehr gefährlich ist. Doch das Leben an der Katmere Academy geht weiter und Grace versucht, Hudson zu igoniereren. Das dies nicht möglich ist, versteht sich von selbst. Und so entwickeln Grace und ihre Freunde einen Plan, Hudson aus Graces Kopf zu bekommen. Dafür müssen sie jedoch einige Gegenstände besorgen. Währenddessen "unterhält" sich Grace mit Hudson und merkt bald, dass hinter dem harten Kern eine zarte Seele verborgen ist.

Der zweite Band der Reihe steht dem ersten in nichts nach. Die Autorin hält weiter an allen handelsüblichen Klischees fest, lässt kein Fettnäpfchen aus und verfällt dermaßen in romantische Floskeln, dass man eigentlich sagen müsste: Stop! Too much!

Aber nein, so ist es ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Man fordert mehr und freut sich mit den Charakteren. Man ärgert sich, trauert, hasst, liebt, weint und leidet mit ihnen. Die Autorin hat es auf imposante Weise geschafft, dass man mit purer Leidenschaft an die Geschichte geht.

Die Charaktere sind allesamt gelungen, haben Ecken und Kanten. Die ihnen verliehene Tiefe führt bei vielen auch zu einem Überraschungseffekt. Neue Seiten werden gezeigt, neue Wege beschritten. Und doch ist alles seltsam vertraut und voraussehbar.

Mit einem sehr packenden Schreibstil fesselt die Autorin ihre Leser an die Geschichte, was in meinen Teil auch an den kurzen Kapiteln lag. So sagte ich mir immer wieder: Eins geht noch. Und dann waren es plötzlich zehn oder mehr und wieder viel zu wenig Schlaf.

Sehr gut hat mir die Konstellation Hudson / Grace gefallen. Die beiden streiten wie ein altes Liebespaar, werfen sich alles Mögliche an den Kopf. Und lernen sich dadurch besser kennen. Und dann plötzlich weicht der Streit einer normalen Unterhaltung und man lernt Hudson näher kennen. Aber auch Grace wird einem vertrauter.
Und dann wendet sich alles um 180 Grad.

Hudson nimmt eine deutliche Hauptrolle ein, während sein Bruder Jaxon - der im ersten Band dominierte - in eine Nebenrolle gedrängt wird. Ich bin wirklich gespannt, wie sich alles nun im nächsten Teil entwickelt und ob Grace eine schwere Entscheidung treffen muss.

Das Buch endet mit einem Knaller und man will sofort den dritten Teil lesen. Aber man muss warten, bis er auf deutsch erscheint (ET: September 2022). Aber ich warte gerne auf ein Wiederlesen mit Grace, Jaxon, Hudson und ihren Freunden von der Katmere Academy.

Meggies Fussnote:
Klischees auf wunderbare Weise in eine spannende Geschichte verpackt.

Bewertung vom 11.05.2022
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


schlecht

Die schwedische Kleinstadt Karlshamn kommt nicht zur Ruhe. Drei Morde erschrecken die Öffentlichkeit und das Team um Vanja Lithner steht vor einem Rätsel. Es gibt keinerlei Verbindungen der Opfer und die Vermutung liegt nahe, dass weitere Morde geschehen.
Währenddessen bekommt Vanjas Vater, Sebastian Bergman Besuch von einem Australier, der die Erlebnisse während des Tsumanis verarbeiten möchte. Doch Bergman selbst wird dadurch mit Erinnerungen konfrontiert.
Und dann ist da noch Billy, der im Dienst zwei Menschen erschossen hat. Statt mit sich zu hadern, merkt er, dass er am Töten Gefallen findet. Doch er schwört, dass er es nie wieder tun wird, da er nun selbst Vater wird.

Wie diese drei Schicksale miteinander verbunden sind, wird in diesem Buch nun detailreich beschrieben. Und zwar durch ganz viele Charaktere, so dass ich sehr viel Mühe hatte, der Geschichte überhaupt richtig folgen zu können.
Denn es kommen nicht nur Vanja, Sebastian und Billy zu Wort, sondern auch Amanda, Torkel, Carlos und viele mehr.

Auch muss ich sagen, dass dies mein erster Roman des Autorenduos Hjorth & Rosenfeldt war. Und leider auch mein letzter. Da schon früh klar war, wer der Mörder ist, habe ich auch schnell das Interesse an der Geschichte verloren, da der Reiz der Aufklärung für mich abhanden gekommen ist.

Auch fiel es mir schwer, mit den Charakteren warm zu werden, was aber wohl daran lag, dass ich die Vorbände nicht kenne. Doch konnten sie mich auch nicht so recht davon überzeugen, auch die anderen Teile zu lesen. Gerade Sebastian Bergman hatte ich mir aufgrund des Klappentextes auch anders vorgestellt.

Durch die vielen Charaktere war ich auch immer wieder etwas verwirrt. Wer mit wem, wie und warum.

Der Schreibstil konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Teilweise wurde alles zu knapp abgehandelt, dann wieder verloren sich die Autoren in Erklärungen.

Spannung konnte sich meiner Meinung nach nicht aufbauen, die Entwicklung der Charaktere war nicht gelungen und der Cliffhanger am Ende des Buches nicht überzeugend.

Meggies Fussnote:
Nur für Liebhaber der Reihe.

Bewertung vom 30.04.2022
Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Rehn, Heidi

Die Buchhandlung in der Amalienstraße


sehr gut

Elly und Henni sind die besten Freundinnen, die einen gemeinsamen Traum haben: in einer Buchhandlung zu arbeiten. Dieser Traum erfüllt sich für beide, doch ist Henni als Arbeitertochter in der Buchhaltung gelandet, während Elly als Tochter einer reichen Witwe eine Ausbildung als Buchhänderin machen durfte. Doch beide sind zufrieden. Bis ein neuer Gehilfe in der Buchhandlung auftaucht. Leo. Verschlossen, aber nett. Zielstrebig, aber hilfsbereit. Zwischen Elly, Henni, Leo und Hennis Bruder Zacherl entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Diese wird jedoch auf eine harte Probe gestellt, als der Erste Weltkrieg ausbricht. Denn Leo und Zacherl melden sich freiwillig zum Kriegsdienst. Elly und Henni müssen nun in München Dinge übernehmen, die eigentlich für Männer vorgesehen wäre. Eigentlich kein Thema, sind beide doch sehr aktiv, wenn es um Frauenrechte geht. Aber trotzdem stoßen beide bald an ihre Grenzen. Vor allem, da Elly sich über ihre Gefühle zu Leo bewusst werden muss. Und Henni über ihre Gefühle für jemanden, der für sie unerreichbar ist.

Die Autorin stellt uns zu Anfang die beiden Wildfänge Elly und Henni vor. Unzähmbar und willensstark kämpfen sie für ihre Rechte und ihre Träume. Buchhändlerinnen möchten sie werden. Ein Beruf, von dem ihnen jedoch viele sagen, dass es nichts für sie wäre. Doch beide setzen sich durch. Während Elly ihren Traum als Buchhändlerin verwirklichen kann, kann Henni "nur" eine Ausbildung zur Buchhalterin machen. Beide werden jedoch im der Buchhandlung Lämmle angestellt und können dort ihrem besonderen Hobbie, den Büchern, frönen.

Ich konnte mich sehr gut in die beiden Mädchen hineinversetzen, die mit einer Leidenschaft für Bücher brennen. Sie verschlingen diese regelrecht, diskutieren, fabulieren und preisen die Werke vor allem von Schriftstellerinnen jedem an, der ihnen zuhört.
Als kurz darauf noch der Gehilfe Leo in ihr Leben tritt, der ebenfalls mit Leidenschaft dabei ist, glauben sie ihr Glück perfekt. Der vierte im Bunde ist Zacherl, ein Bruder Hennis. Das Kleeblatt steckt pausenlos zusammen und lässt es - im wahrsten Sinne des Wortes - brennen. Sie gehen aus, tanzen, trinken, genießen ihr Leben.

Bis der Schatten des Krieges unaufhörlich auch bis nach München dringt. Als Leo und Zacherl sich freiwillig melden, an die Front zu gehen, geht es bergab. Für alle.

Die Autorin erzählt das Kriegsgeschehen fast schon sehr nüchtern. Es werden viele Fakten wiedergeben. Der Krieg ist zwar ein Thema, aber der Autorin geht es mehr um das Drumherum. Die politische Lage in München. Der Widerstand. Die Versuche, Anti-Kriegs-Propaganda zu verteilen. Doch damals war es eben so, wer sich gegen den Krieg aussprach, wurde gejagt. Es war gefährlich, eine andere Meinung zu haben. Und so passten sich viele an. Wenige haben sich gewehrt und ihre Meinung - zwar anonym und vor allem auf geheime Wege - kundgetan.

Elly und Henni sind ebenfalls gegen den Krieg und wollen versuchen, dem Widerstand zu helfen, was natürlich zu sehr gefährlichen Situationen führt.

Aber auch das Thema Beziehung kommt nicht zu kurz. Während Elly sich auch noch mit von Hauenstein herumärgern muss, der ihrer Mutter versprochen hat, sich um Elly zu kümmern, ist es vor allem Leo, der Elly im Kopf herumgeistert. Und Henni ist ebenfalls verliebt. Doch kann sie ihre Liebe nicht gestehen, da sie weiß, dass diese nicht so erwidert wird, wie Henni es gerne hätte.

Wir erleben das Schicksal von vier jungen Menschen in München zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Doch nicht nur der Krieg macht zu schaffen, auch die Liebe, die Freundschaft, die Treue und die Wahrheit. So entsteht eine bunte Mischung aus verschiedenen Handlungssträngen, die am Ende natürlich alle ihre Aufklärung bekommen.

Jedoch muss ich nochmals auf den sehr sachlichen Stil eingehen, der mir teilweise etwas das Lesevergnügen geraubt hat. So hatte ich teilweise Mühe, etwas tiefer in die Geschichte einzutauchen und mir fehlten bei den Charakteren dann viele Detail

Bewertung vom 30.04.2022
Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1
Colfer, Chris

Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1


ausgezeichnet

Alex und Connor bekommen zu ihrem Geburtstag das alte Märchenbuch geschenkt, aus welchem ihre Großmutter ihnen immer vorgelesen hat. Doch plötzlich fängt das Buch an zu summen und die Zwillinge finden sich im Märchenland wieder. Dort finden sie ein Tagebuch, welches ihnen genau erklärt, wie sie wieder in ihre Welt zurückkommen. Für den Wunschzauber benötigen sie verschiedene verzauberte Gegenstände. Um an diese zu kommen, müssen sie stehlen und betrügen, aber auch neue Freundschaften schließen und vor allem der bösen Königin zuvorkommen, die ebenfalls hinter den Dingen her ist und ihre so ganz eigene Vorstellung von dem Wunschzauber hat.

Mit seiner Reihe "Tale of Magic" konnte mich der Autor schon verzaubern. Grund genug, zu einer älteren Reihe von ihm zu greifen. Mit "Land of Stories" begeben wir uns nun in die fabelhafte Welt der Märchen und Sagen.

Alex und Connor sind Zwillinge, die ihren Vater bei einem Autounfall verloren haben. Sie trauern noch sehr um ihn und auch die Geldsorgen ihrer Mutter führen dazu, dass die Geschwister sich nicht sehr wohl fühlen. So fällt auch die Geburtstagsfeier ins Wasser, weil ihre Mutter eine Doppelschicht übernimmt, um mehr Geld für Lebensmittel und die Miete zu haben.

Schon allein dieser traurige Anfang hat mein Herz berührt. Und als dann auch noch klar wird, dass Connor sehr an dem Verlust zu knabbern hat, in dem er schulisch absackt und nachts nicht richtig schlafen kann, war es um mich geschehen. ich musste unbedingt wissen, wie es den Zwillingen weiter ergeht und ob sie Hilfe bekommen und sich aus ihrer Trauer befreien können.

Und dann kommt das magische Märchenbuch ins Spiel und Alex und Connor finden sich in einer anderen Welt wieder. Ab dann geht es Schlag auf Schlag und die Zwillinge finden fast keine Ruhe. Ständig sind sie auf der Suche, der Flucht, am Rätseln, müssen sich mit Orks und Trollen herumschlagen, mit netten und bösen Königinnen und vor allem damit, wieder nach Hause zu finden.

Die Idee des Autors ist sehr toll umgesetzt und gerade für Kinder und Jugendliche sehr geeignet. Sehr witzig fand ich den Umstand, dass Schneewittchen, Cinderella, Rotkäppchen und viele andere bekannte Märchengestalten nicht ihre Rolle aus den Märchen spielen, sondern so dargestellt werden, wie es nach dem "und sie lebten glücklich bis..." abläuft.

Cinderella ist schwanger, Rotkäppchen Königin und verliebt in Jack mit der Bohnenranke, während Schneewittchen in ihrem Esszimmer eine kleinere Tafel stehen hat, an der die sieben Zwerge jederzeit willkommen sind.

Es macht sehr viel Spaß, sich durch das Märchenland zu bewegen und mit den Zwillingen Abenteuer zu erleben.

Die Charaktere sind durchweg sympathisch, selbst wenn oder gerade weil sie böse Absichten hegen. Dies ist eine Reihe, die ich gerne weiterverfolgen werde, weil sie so viel Potenzial birgt und beliebig ausgebaut werden kann.

Im Buch kommt auch ein "Rat der Feen" vor. Dieser Rat hat in der Nachfolgereihe "Tale of Magic" eine Hauptrolle. Charaktere tauchen jedoch im ersten Band hier schon auf.

Ich freue mich auf jeden Fall auf den zweiten Teil.

Meggies Fussnote:
Abenteuer im Märchenland.

Bewertung vom 06.04.2022
Die magischen Buchhändler von London Bd.1 (eBook, ePUB)
Nix, Garth

Die magischen Buchhändler von London Bd.1 (eBook, ePUB)


weniger gut

Die 18jährige Susan sucht eigentlich nach ihrem Vater, doch dann wird sie plötzlich von einem Biest verfolgt. Der junge Merlin rettet sie und eröffnet ihr eine Welt voller Magie. Susan kann es erst nicht glauben, doch dann liefert ihr Merlin den Beweis. Die magischen Buchhändler von London sind Mitglieder eines Geheimbundes und schützen die Menschheit. Während Merlin Susan hilft, ihren Vater zu finden, merkt er jedoch bald, dass sein Schicksal mit Susans verknüpft ist und ihn ein Stück näher an seinen Wunsch bringt, Rache an denen zu üben, die seine Mutter getötet haben.

Allein das Cover hat mich dazu gebracht, zu diesem Buch zu greifen. Der Klappentext dazu war irgendwie noch ein Bonus. Außerdem wurde das Buch mit wunderbaren Worten angepriesen und hat ja bekanntlich den Aurealis Award für den besten Fantasy-Roman gewonnen. Alles Gründe, das Buch lesen zu müssen.

Jetzt kommt aber mein Aber: mir hat es nicht gefallen. Warum? Tja, das ist schwer zu sagen. Ich versuche es einmal. Zuerst bin ich mit den Charakteren nicht warm geworden. Vor allem Susan war mir einfach zu "Ja, es gibt Magie. Cool. Akzeptier ich sofort. Ohne groß Fragen zu stellen." Und Merlin war mir zu flippig, zu wirr, zu irr. Einzig seine Schwester Vivian hat mich etwas überzeugen können.

Gleich am Anfang wird man quasi in die Welt der Buchhändler geworfen. Unterschieden wird dabei in rechtshändige und linkshändige Buchhändler. Jeder hat seine Aufgabe. Die Erklärungen folgen am Anfang Schlag auf Schlag und in meinen Augen auch etwas wirr. Dabei stößt mir Susan immer sauer auf, die mit ihrer Ich-akzeptier-alles-was-du-sagst-Haltung sehr passiv reagiert. Ich persönlich würde ausrasten, wenn es Magie wirklich geben würde und hätte Fragen über Fragen.

Und dann dümpelt die Geschichte so vor sich hin, immer wieder unterbrochen von interessanten Szenen, die aber irgendwie so hineingewürfelt wirkten.

Ehrlich gesagt habe ich dann angefangen, Seiten zu überlesen, weil ich einfach nicht in die Geschichte reinkam. Die letzten 100 Seiten sind dann auch im Schnelldurchlauf "verschlungen" worden.

Dann hat mich auch der Titel des Buches verwirrt. Es geht um Buchhändler und es gibt auch eine Buchhandlung, aber mit Büchern hat die Geschichte so gut wie gar nichts zu tun.

Auch wenn Susan als stark beschrieben wird, braucht sie Merlin und dessen Schwester Vivian. Zu dritt erleben die drei einiges und an manchen Stellen wird es auch witzig, obwohl mir der britische Humor leider nicht so gefallen hat. Auch der exzentrische Merlin, der mal in Männer- und mal in Frauenkleidung auftritt, konnte nicht so den richtigen Pep reinbringen.

Der Schreibstil des Autors war jedoch überzeugend, doch konnte er mich mit dem Inhalt leider nicht fesseln.

Meggies Fussnote:
Leider nicht meins.

Bewertung vom 06.04.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


ausgezeichnet

Dot arbeitet in einem Fundbüro und liebt ihren Job über alles. Es erfüllt sie mit großer Freude, wenn ein verlorener Gegenstand wieder zu seinem Besitzer zurückfindet. Doch tief in ihrem Inneren ist Dot selbst verloren. Ihr Leben droht auseinanderzubrechen, als ein älterer Herr ins Fundbüro kommt und nach einer honigfarbenen Ledertasche fragt, die er im Bus hat liegen lassen. Denn diese Tasche bringt Dot dazu, über ihr Leben nachzudenken, dass nicht so läuft, wie geplant. Auf der Suche nach der Tasche und später nach dem Besitzer findet Dot etwas anderes: sich selbst.

Die zauberhafte Geschichte von Dot, die auf der Suche nach sich selbst ist, hat mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dot ist so eine sympathische Person. Sie ist zuvorkommend, hilfsbereit und immer nett zu ihren Kollegen. Nur wenn es um ihre Familie geht, weiß Dot nicht so recht, wie sie sich verhalten soll.

Dots Verhältnis zu ihrer Schwester ist sehr angespannt, ihre Mutter hat sehr krank und ihr verstorbener Vater fehlt ihr schmerzlich. Dot erinnert sich gerne an ihren Vater, merkt jedoch, dass die Gedanken an ihn auch viele ihrer Probleme verursacht haben.

Als der sympathische Mr. Appleby im Fundbüro auftaucht und nach einer verlorenen Ledertasche sucht, macht sich Dot das Finden der Tasche zu ihrer persönlichen Aufgabe. Und steigert sich total in die Suche rein. So sehr, dass sie sich selbst verliert.

Die Autorin erzählt Dots Geschichte in leisen Tönen und führt uns fast mit Leichtigkeit durch die Story. Dabei lässt sie Dot aber trotzdem in hellem Licht erstrahlen, auch wenn der Mittelteil des Buches eher in eine depressive Phase abrutscht.

Wenn man Dot nur flüchtig kennt, würde man sagen, dass sie "nicht mehr alle Tassen im Schrank hat". Ihre Art ist auch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, kennt man sie jedoch etwas genauer, merkt man, wie wunderbar einfühlsam, fantasiereich und vor allem lebensfroh sie ist. Doch braucht es nicht nur für den Leser Zeit, all dies zu erkennen.

Dot muss sich mit sich selbst beschäftigen. Dabei wird die Vergangenheit mit ihrem Vater durchleuchtet, aber auch die Gegenwart mit ihrer Schwester und ihrer kranken Mutter. Wenn Dot mit all dem im Reinen ist, kann sie sich ihrer Zukunft widmen.

Ich habe die Reise mit Dot sehr genossen.

Meggies Fussnote:
Ein wunderbarer Ausflug ins Fundbüro der verlorenen Träume.

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