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Dunja Droske

Bewertungen

Insgesamt 216 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2022
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


ausgezeichnet

Mal ein ganz anderer Krimi - die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, zum Einen in der Gegenwart, zum Anderen 1791. Schon die Leseprobe zum Buch fand ich gut und es hat sich bewahrheitet, ich war sofort in den Geschehnissen und habe mit Spannung verfolgt was Nella dazu treibt in der Apotheke auch als Giftmischerin zu arbeiten. Die Rezepte in dem Buch waren sehr interessant , auch oder gerade, weil ich mich ein wenig mit Kräuter auskenne. Die Autorin hat die Geschehnisse im 18. Jahrhundert wirklich gut beschrieben - sprich Aberglaube, Hexerei etc. Dieser Strang hat mir eine Idee besser gefallen, als der, welcher in der Gegenwart spielt. Doch auch die Neugier von Caroline kann ich gut nachvollziehen. Es ist ein Buch über eine (vielleicht auch mehrere) starke Frauen, die versuchen ihr Leben selbstbestimmt zu leben , ein Buch über Magie und altes Kräuterwissen. Sehr empfehlenswert ist meine Meinung.

Bewertung vom 09.08.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


ausgezeichnet

Ich hatte ja zuerst eine Leseprobe der Geschichte gelesen, die mich nicht komplett begeisterte, doch als ich das Hörbuch dazu bekam, war es einfach nur toll! Schon allein der Sprecher - Stefan Kaminski - ist empfehlenswert. Ich hatte das Gefühl, hier lese nicht nur ein Sprecher, sondern eine ganze Mannschaft - Respekt!
Und auch dadurch nimmt die Geschichte um ein verschwundenes 12 jähriges Mädchen im 'beschaulichen' Dresden langsam Fahrt auf. Die beiden Protagonisten des neu zusammengewürfelten Teams der Kripo Dresden, die Kommissare Nicole Schauer und Felix Bruch, sind beide mehr als eigen. Mit Schauer bin ich fast sofort warm geworden, während ich mich an Bruch erst gewöhnen musste. Doch dann habe ich seinen Eingebungen geradezu entgegengefiebert. Leider kommt in dieser Geschichte nicht heraus, woher oder wie die Eingebungen funktionieren - das schreit nach einer Fortsetzung.
Die landschaftliche Umgebung, das Dorfleben, die Vorurteile und Feindseligkeiten zwischen Alteingesessenen und Neuhinzugezogenen Dorfbewohnern sind sehr gut beschrieben - wie ich es aus meinem Dorf auch kenne. Das Szenario ist teilweise sehr düster und könnte in Teilen auch eine Geistergeschichte und kein Krimi sein. Doch gerade die Mischung hat mir gut gefallen und mich das Hörbuch nicht mehr von den Ohren bekommen lassen. Eine absolute Lese-/ Hörempfehlung von mir.

Bewertung vom 06.08.2022
Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1
Jean, Emiko

Prinzessin auf Probe / Tokyo ever after Bd.1


sehr gut

Aus dem Inhalt:
Bislang war Izumi Tanaka ein ganz normaler amerikanischer Teenager. Das einzig Besondere in ihrem Leben sind ihre japanische Herkunft und ihr unbekannter Vater. Alles verändert sich, als sie herausfindet, dass dieser Unbekannte kein Geringerer als der zukünftige Kaiser von Japan ist.

Ich würde das Buch eher unter Young Adult packen, was eigentlich nicht mein bevorzugtes Lesegebiet ist. Doch widererwarten hat das Buch mir gut gefallen. Die Geschichte ist spannend gemacht, mit einigen tollen Wendungen. Es ist eine Reise nach Japan, durch Japan und für Izumi, eine Reise zu sich selbst. Der Schreibstil ist locker und gut zu lesen. Die Unterhaltungen /Chats zwischen Izumi und ihren Freundinnen haben mich immer wieder laut lachen lassen - ebenso die trockenen Kommentare ihres Leibwächters Akio. So ganz nebenbei erfährt man einiges über den japanischen Kaiserhof und die dortigen Traditionen. Alles in allem ein nettes Buch für Zwischendurch, das mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 31.07.2022
Dein Schweigen, Vater (eBook, ePUB)
Benda, Susanne

Dein Schweigen, Vater (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inwieweit werden Kinder von den Traumata ihrer Eltern beeinflusst? Die Geschichte von Uli und Marie, die der Vergangenheit ihres, niemals über sie redenden, verstorbenen Vaters Paul auf den Grund gehen wollen, zeigt eindringlich, wie sehr historische Ereignisse ganze Generationen beeinflussen - selbst wenn oder gerade weil man nicht über sie spricht.
Paul erlebt den 'Todesmarsch von Brünn' als Junge mit, bei dem 27.000 Deutsche aus dem tschechischen Brünn am 31. Mai 1945 in wilder Vertreibung bis über die niederösterreichische Grenze gejagt werden. Über dieses einschneidende Ereignis kann er als Überlebender nicht reden, doch beeinflusst es sein ganzes Leben und das Leben der Generation danach. Nach dem Tod des Vater gehen die Kinder Marie und Uli auf Spurensuche und vollziehen den Marsch von Brünn aus, in Teilen, selbst nach.
Die Autorin schafft es atmosphärisch dicht die Angst, Wut, Verzweiflung erfahrbar zu machen, die nicht nur der Vater gefühlt hat, sondern die auch im Kopf der Kinder, speziell bei Marie vorhanden ist. Man hat phasenweise das Gefühl, als würden die Toten wieder lebendig werden.
Sehr emotional war für mich der letzte Teil des Buches, in dem es ein völlig unerwartetes 'Wiedersehen' aus der Vergangenheit gibt und dort wird einiges geklärt. Erst zum Ende habe ich erfahren, dass die Autorin hier auf Erfahrungen der eigenen Familiengeschichte zurückgreift, was es im Nachgang noch realistischer werden lässt. Das Buch ist schwere Kost - definitiv. Doch es ist unbedingt sehr lesenswert. Ein wirkliches Highlight für mich.

Bewertung vom 31.07.2022
Die Buchhandlung in der Amalienstraße
Rehn, Heidi

Die Buchhandlung in der Amalienstraße


sehr gut

Zwei ungleiche junge Frauen - die Welt um 1913 in München - und Bücher, die ein Ort für Träume und das Überleben sind. Die Autorin hat in ihren historischen Roman alles gepackt, was beim Lesen interessant ist und Spaß macht. Das Cover ist schön und der Schreibstil zieht den Leser gleich in die Geschichte. Die beiden Frauen, Elly und Henni könnten unterschiedlicher nicht sein, aber sie eint die Liebe zu Büchern, zum Lesen und ihr Freiheitswille. Von ihren Familien gibt es nicht die Unterstützung, die jede der Beiden gebrauchen könnte, doch die Buchhandlung, in der Beide eine Anstellung finden, wird zu ihrem zweiten Zuhause und hilft ihnen über viele schwere Momente in der politisch aufgeheizten Zeit hinweg. Sehr eindringlich beschreibt die Autorin die politische Situation kurz vor dem Ersten Weltkrieg und darinnen - zudem die Besitzerinnen der Buchhandlung Jüdinnen sind. Elly und Henni werden zu politisch sehr interessierten Frauen und auch kommen Diskussionen über die wichtigen Bücher der damaligen Zeit dankenswerterweise nicht zu kurz. Alles in Allem ein tolles Buch, dass nicht immer leichte Kost ist, aber ich uneingeschränkt weiter empfehle.

Bewertung vom 30.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)
Hennig Von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Der Klappentext klang interessant: eine alte blinde Frau spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, beginnend 1929 und es geht um ein Geheimnis, das die Familie nicht kennt. Die Autorin hat die Geschichte an die reale Geschichte ihrer Großmutter angelehnt. Das sprach für historisch interessante Lesestunden. Der Schreibstil der Autorin läßt sich auch wirklich gut lesen, so dass man immer weiter liest, denn es wird auf zwei Zeitebenen - jetzt und in den 1930 zigern erzählt. Im Laufe der Geschichte kam es aber anders, als ich es vorher gedacht hatte. Die Protagonistin Klara entwickelt sich während und nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gelinde gesagt zur Mitläuferin, was sie in Gegensatz zu ihrer besten Freundin Susanne setzt, die das Kinderheim, das sie leiten nicht den Machthabern unterordnen möchte. Klara gibt sich unpolitisch bis desinteressiert, versteckt aber ein jüdisches Mädchen - was aber nicht den historischen Tatsachen der Großmutter der Autorin entspricht. Sehr viel Spannung steckt nicht in der Geschichte und je länger sie dauert, desto mehr bekommt man den Eindruck, sie dient eher der Rechtfertigung, nicht anders gekonnt zu haben, denn wirklich etwas bewegen zu wollen. Das ist schade, denn die Idee an sich ist klasse. Antworten auf die damals und auch heute noch wichtigen Fragen - hat man nicht anders gekonnt? Was wäre vielleicht zu tun gewesen? Etc. werden nicht gestellt und beantwortet. Auch von der alten Frau, die die Kassetten bespricht kommt, zumindest im ersten Teil, eine Reflektion nicht wirklich vor. Vielleicht kommt das im nächsten Teil, doch hier habe ich es als sehr schade empfunden. Deshalb von mir nur 3 *** und die Hoffnung, die Autorin möge im nächsten Teil ein wenig mehr historischen Tiefgang in die Figuren legen.

Bewertung vom 30.07.2022
Kaiserdämmerung
Schmidt, Rainer F.

Kaiserdämmerung


sehr gut

Ein flüssig zu lesendes historisches Werk mit gut gegliederten Kapiteln, in denen die Zusammenhänge der Weltpolitik erklärt werden. Die Geschichte vom Aufstieg bis zum Untergang des deutschen Kaiserreiches wird nachvollziehbar und es wird mit vielen alten Stereotypen und Unwahrheiten aufgeräumt. Dies Buch ist nicht nur etwas für Historiker, sondern für jeden Geschichtsinteressierten, denn der Autor schreibt gut verständlich und nachprüfbar. Sehr interessant dargestellt auch die ganzen familiären Verbindungen und Verwicklungen der damaligen Herrscherhäuser, die trotz allem den Ersten Weltkrieg nicht verhindern konnten oder auch wollten. Mir hat es gut gefallen und ich kann das Buch sehr gerne weiter empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Ava de Buur, die als Kind von ihren Eltern, welche nach Amerika auswandern wollen, bei Moorbauern in Pflege gegeben wird, zieht es nach dem Tod der Pflegeeltern nach Amerika um ihre Familie zu suchen. Um sich dafür das Geld zu verdienen verdingt sie sich in Hamburg als Fabrikarbeiterin, Dienstmädchen und arbeitet auch in der Hamburger Auswandererstadt. Dort lernt sie die reiche, verzogene Claire kennen, welche dort soziale Stunden ableisten muss. So unterschiedlich auch die Herkunft der beiden Frauen ist, eins ist doch gleich - um die Zeit 1911 - haben Frauen wenig Rechte, werden von Männern dominiert und versucht klein zu halten. Die beiden reagieren darauf auf ihre eigene Weise. Umrahmt wird die Hauptgeschichte von Episoden aus der Vergangenheit anno 1883.
Die Autorin schildert historisch gut recherchiert, die Zustände der damaligen Zeit überaus plastisch und beschönigt nichts. Die Armut und das Leid der Menschen wird genauso erfahrbar, wie der überbordende Reichtum der anderen Hälfte der Gesellschaft. Augenscheinlich freunden sich Ava und Claire an, doch als wahre Freundschaft würde ich es nicht von beiden Seiten aus sehen. Die Figuren sind schön gezeichnet und für den Leser als Persönlichkeiten erkennbar. Ava war mir aber immer sympathischer und ehrlicher in ihren Handlungen als Claire, mit der ich nicht warm werden konnte und am Ende des Buches dachte: recht geschieht ihr, was ihr geschieht. Leider endet die Geschichte mit einem 'bösen' Cliffhanger - also muss ich unbedingt den, im Oktober erscheinenden zweiten Teil lesen.
Das Cover ist schön gestaltet und passt gut zu der Geschichte. Toll auch, dass hinten im Buch noch Fotos aus der damaligen Zeit als Anhänge eingefügt sind.
Mein Fazit: unbedingt lesen.

Bewertung vom 23.07.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


ausgezeichnet

Was für ein bewegendes Buch! Ich musste mich wirklich zwingen, es aus der Hand zu legen, sonst hätte ich es nicht verdauen können und in einer Nacht gelesen, egal wie spät es auch immer wäre. Die Geschichte erzeugt so einen Sog, dass es sehr schwierig ist, sich dem zu entziehen.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: zum einen in den 1930- ziger Jahren in der Ukraine unter stalinistischem Terror - hier erlebt der Leser die Geschichte von Katja, Alina und ihrer Familie mit einigen Höhen und vielen Tiefen - und der zweiten Strang spielt in Amerika in den 2000- sender Jahre - Cassie und ihre Tochter Birdie, die erste gefühlsverarmt, weil ihr Mann gestorben ist und ihre Tochter (Birdie) seit dem Tod des Vaters verstummt, müssen / wollen Cassies Großmutter helfen, die immer mehr verwirrt ist, in ukrainischer Schrift Zettel schreibt, Vorräte hütet, sich vielleicht selbst gefährdet und allein nicht mehr in ihrem Zuhause zurechtkommt.
Auch wenn die Ukraine jetzt aktueller ist als alles, doch was zu Josef Wissarionowitsch Dschughasschwilis Zeiten geschehen ist - der Holodomor - ist Geschichte und schlimme Geschichte. Das Verhungern von Zehntausenden wird in dem Buch beschrieben, so dass ich mich nicht entziehen konnte. Alles wirkt noch Generationen weiter, die Angst vor - ja vor was? - hier findet jede/r Leser eine eigene Antwort. Und ich mag mir nicht ausdenken, wie aktuell solche Geschichten heute wieder sind, was die Ukraine und Russland betrifft.
Berührt hat mich auch das Vorwort der Autorin, die die Idee zum Buch hatte, bevor Putin in die Krim einfiel, dann Jahre brauchte, es zu schreiben und dann plötzlich die Geschichte sie überholte, der Krieg aktuell wurde, als das Buch fertig war. Was für eine Ironie, immer zu spät zu sein. Es ist für mich ein Highlight des Jahres und bewegend, traurig, gewaltig, herausfordernd, mutmachend und sowas von lesenswert!

Bewertung vom 22.07.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


sehr gut

Wieder ein Buch aus der tollen Reihe - Ikonen ihrer Zeit, die ich so liebe. Das Cover ist wie alle dieser Reihe sehr schön gestaltet und passend zur Geschichte. Claire Paulin gelingt es, die Zeit um 1876 in Frankreich gut einzufangen und mit ihren Beschreibungen plastisch herüber zu bringen. Auch erfährt man fast nebenbei etwas über den großartigen Maler, Claude Monet und auch über das Malen ansich, was allein schon bemerkenswert ist. Der Schreibstil ist so flüssig, dass ich in den Roman gezogen wurde, ohne ihn aus der Hand legen zu wollen. Die Figuren wirken lebendig und die Geschichte könnte so gewesen sein. Die Autorin beschreibt am Ende, was wirklich und was Fiktion ist, was ich sehr interessant fand. Und die Geschichte über eine vergessene aber gleichzeitig einzigartige Frau - Blanche Monet - fand ich spannend bis zum Ende und empfehle das Buch deshalb sehr gerne weiter. Lesenswert.