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Georg Bruder

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Insgesamt 261 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2024
Jessie Penn-Lewis: Molded by the Cross
Metcalfe, J. C.

Jessie Penn-Lewis: Molded by the Cross


ausgezeichnet

Would you expect a forty-year-old Victorian lady, married but childless, seriously weakened to tubercular damage, to be called to be one of Christ's messengers for about thirty years? ...
Would you expect her to visit Scandinavia, the Imperial Court of Russia, America, Canada, Egypt and India, to hold private and public conferences? ... To provide counsel and help to hundreds and hundreds of missionary workers world-wide? ... To speak from Keswick platforms, organize local conventions for converts, and set up her own conferences and magazines for Christian workers? ... To create a soul clinic, a prayer sanctuary, and a bookstore? ... To provide guidance documents on debatable subjects like healings, tongues and women's ministry? ... To author five religious classics and numerous booklets still in publication today?
This book is the story of that lady, her co-workers, and her many prayer partners, including Evan Roberts, widely known from the Welsh Revival 1904-1905. Her name: Jessie Penn-Lewis. Her message: »To obey the will of God whenever and whereever He calls, to perceive the Holy Spirit's manifold ministries, to fully trust in Jesus Christ crucified and exalted, and to be delivered from all doubts, deceits, and dangers.«

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Der Tanz der blinden Braut
Wijk, Henk van

Der Tanz der blinden Braut


ausgezeichnet

Manchmal ist es sehr erfrischend, ein geistliches Buch zu lesen, das nicht von einem Berufsgeistlichen geschrieben wurde; der lesenswerte Anhang mit kritischen Anmerkungen zeugt übrigens von einer umfassenden kirchengeschichtlichen Sachkenntnis.

Henk van Wijk entfaltet eine ergreifende geistliche Sicht auf die hohe Berufung des einen Leibes Christi, der einen Kirche Jesu. Gleichzeitig bringt der Autor seinen Schmerz zum Ausdruck und beleuchtet ihren Verfall, ihre geistliche Blindheit, ihre Gespaltenheit in Tausende Gruppierungen. Trotz ihrer Blindheit bleibt die zerrissene Kirche jedoch die Braut Christi, die von ihrem erhöhten Herrn aufgerufen ist, ihrer himmlischen Berufung würdig zu wandeln und in Einheit und in der Erwartung des Reiches Gottes zu leben.

Inhalt:
1 Der Tanz der blinden Braut
2 Die Taufe und die Grenzen der Kirche
3 Über das Wesen und die Berufung der Kirche
4 Gaben des Geistes und Dienste Christi
5 Anbetung: die Versammlungen der Kirche
6 Mann und Frau in Christus
7 Die Kirche, Israel und die Völker
8 Von der Braut zur Hure - von der Hure zur Braut

Kraftvoll bezeugt der Autor seine Verbundenheit mit dem Dreieinigen Gott und dem gesamten Leib Christi, der »einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche« - die eben nicht nur »römisch« ist. Er zeigt eine Schau über die Gestalt und den Glauben, wie Gottes eine Kirche sein sollte, sein könnte und dürfte: über die Ämter und die Gaben des Geistes, über die Glaubenserfahrung und die Sakramente, über die Struktur der Kirche als Leib Christi und ihren Platz in der Welt, über Gottes Geist und die Liturgie, über Mann und Frau in Christus, über die Kirche im Verhältnis zu Israel und allen Nationen und Völkern. Eben im besten Sinne ein »apostolisches« Buch, das »Katechese« im altkirchlichen Sinne über die Sendung des Leibes Christi bietet.

Dieses Buch bewegt sich in der gesamten Weite der kirchlichen Traditionen und zeigt in seiner geistlichen Auslegung einen Reichtum in der Bibel auf, der größer ist, als daß er vollständig in einer einzigen christlichen Konfession oder Denomination gefunden werden könnte. Die Sicht auf die Einheit und den Reichtum der gesamten Kirche ist in diesem Buch so tiefgehend biblisch, dass alle Strömungen und Traditionen, die sich im Laufe der Jahrhunderte schuldhaft auseinanderentwickelten, davon lernen können - in gemeinsamer Umkehr ganz bis hin zum Thron Gottes und zur Versöhnung untereinander.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Geist schlägt Kapital
Muthers, Helmut; Haas, Heidi

Geist schlägt Kapital


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt heutiger wirtschaftlicher Überlegungen stehen immer noch allzu oft Bilanzsumme und Kapitalverhältnisse - und die Frage, wie man sie verbessert. Auch Banken und Sparkassen machen diesen Fehler: Vorstände, die ihre Aufgabe darin sehen, durch Fusionen die Bilanzsumme zu erhöhen (und nebenbei ihre eigenen Bezüge), statt mit strategischem Weitblick die Interessen sämtlicher Beteiligter und Betroffener optimal aufeinander abzustimmen. Banken und Sparkassen handeln oft genug finanziell-egoistisch und produzieren damit - ohne es bewusst zu merken - selbst jenen Widerstand, dem sie sich bei ihren Kunden, bei den Gerichten, den Politikern und der breiten Öffentlichkeit gegenübersehen.

Institute, die z.B. ihre höchste Priorität darin sehen, einen Vertragsvordruck mehrmals im Jahr juristisch zu überarbeiten, um ihre eigene Rechtsposition GEGEN ihre Kunden zu verbessern, dürfen sich über Gerichtsniederlagen, unzufriedene Kunden, desorientierte Mitarbeiter, beschädigtes Image und sinkende Erträge nicht wundern. Muthers und Haas, beide erfahrene Banker und Trainer, empfehlen eine strategische Neuorientierung: Je mehr eine Bank oder Sparkasse FÜR ihre Kunden arbeitet und die brennendsten Probleme ihrer Zielgruppen kompetent bedient, um so weniger werden Kunden Anlass haben, gegen ihr Institut Rechtsmittel einzusetzen.

Für die Autoren ist der Buchtitel Programm: „Geist schlägt Kapital". Mit Geist meinen sie die unternehmerische Idee, die Strategie und die geistige Konzeption, die hinter einem Dienstleistungsunternehmen steht. Und vor allem das geistige Engagement aller Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter. Muthers und Haas betonen sogar: Je besser die Ideen und die nachhaltige Kundenorientierung, desto stärker stellt sich das erforderliche Kapital wie von selbst ein - und nicht umgekehrt.

Während früher der Engpassfaktor „Kapital" bestimmte, wie weit sich Unternehmen, Märkte und die Wirtschaft entwickeln konnten, verändert sich der Engpass heute in Richtung strategisches Erfolgswissen, Innovationspotenzial, Kommunikationsfähigkeit und Persönlichkeitsqualität. Noch immer werden aber in Banken und Sparkassen „neue" Finanzprodukte kreiert, die es dann lediglich psychologisch geschickt zu vermarkten gilt - "alter Wein in neuen Schläuchen" -, anstatt die konkreten finanziellen Wünsche und Probleme ihrer Kunden zu lösen. Nach wie vor leiten Vorstände zu viel Energie in Kostenreduktion um jeden Preis, anstatt kompetent die Weichen für dauerhaft zufriedene Zielgruppen zu stellen. Die Liste ließe sich fast beliebig verlängern, und die Verhältnisse in Banken und Sparkassen sind teilweise noch gravierender, als Muthers und Haas sie beschreiben.
Die Autoren bleiben jedoch nicht bei Kritik stehen, sondern zeigen Wege zur Veränderung auf, die für Vorstände wie für Mitarbeiter lebensnah und gangbar sind. Sie ermutigen dazu, im Hier und Jetzt eigene Verantwortung für die strategische Gestaltung der Zukunft von Banken und Sparkassen zu übernehmen. Nicht Produkte verkaufen, sondern die Kernprobleme definierter Kundengruppen dauerhaft besser als andere lösen, lautet ihre Devise. Dazu dienen gezielte Analysen der eigenen Stärken und die richtige soziale Spezialisierung. Wie der Untertitel bereits sagt: ein „Quantensprung im Bankmanagement".

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Charakter ist kein Handicap
Lay, Rupert

Charakter ist kein Handicap


ausgezeichnet

Ist das, was man gemeinhin „Charakter" nennt, ein Handicap auf dem Weg zum Lebenserfolg? Muss man, einem Song der Prinzen zufolge, „ein Schwein sein in dieser Welt"? Kennt nicht jeder Menschen, die den Besitz von moralischem Charakter für ein Zeichen karriereschädigender Schwäche halten? - Der renommierte Unternehmensberater und Persönlichkeitstrainer Prof. Dr. Rupert Lay dringt in diesem Buch bis zu den Wurzeln von „Charakter" bzw. „Charakterlosigkeit" vor. Kenntnisreich beschreibt er Charakterlosigkeit als eine der radikalsten Formen menschlicher Behinderung eigener und fremder Persönlichkeit. Dazu definiert Lay zuerst einige grundlegende Begriffe wie z.B. Erfolg, Charakter, Verhalten, Moral, Ethik, äußeres und inneres Moralgesetz, Sittlichkeit, höchstes ethisches Gut, Biophilie-Maxime.

Nach diesem Vorwort teilt sich der Rest des Buches in zwei Oberkapitel: 1. die Beschreibung zahlreicher Gefahren von „Charakterlosigkeit" als unfreies „Leben aus zweiter Hand" und 2. als Kontrast dazu die Beschreibung sinnstiftender Möglichkeiten eines erfolgreichen „Lebens aus erster Hand". Jedes der beiden Oberkapitel wiederum teilt sich in jeweils drei Unterkapitel: - I. „Die Charakterlosigkeit" besteht aus „Wenn das innere Moralgesetz versagt", „Wenn das äußere Moralgesetz fehlt oder nicht beachtet wird" und „Wenn jede Sittlichkeit fehlt". - II. „Das Leben aus erster Hand" besteht aus „Die primären Tugenden", „Die sekundären Tugenden" und „Weitere Charaktermerkmale, die Lebenserfolg bedeuten können". Ein gut strukturierter Fragenkatalog am Ende jedes Unterkapitels dient der persönlichen Bestandsaufnahme und hilft, das Gelesene konsequent auf die eigene Person zu beziehen. Insofern ein Arbeitsbuch, das Mut zur Veränderung eigenen Verhaltens macht.

Unter dem Oberbegriff „Charakterlosigkeit" lässt Lay eine Abfolge von Persönlichkeitstypen Revue passieren, die ökonomisch, politisch und sozial teilweise durchaus erfolgreich sein können: der Systemagent, der Egoist, der Kriecher, das Mittelmaß, der Gutmensch, der Fanatiker, der Asoziale, der Unangepasste, der Überangepasste - und viele mehr. Er bietet dem Leser eine fesselnde Mischung von geschliffener psychologischer Analyse, detailgenauer Menschenkenntnis und zahlreichen, selbst erlebten und teils humorvoll, ja spannend erzählten Fallbeispielen - aus Politik, Wirtschaft und von Menschen „wie du und ich".

Unter dem Oberbegriff „Das Leben aus erster Hand" verhilft Lay zahlreichen Tugenden, die sprachlich außer Mode zu sein scheinen, zu neuer Aktualität für gelungene Persönlichkeitsentwicklung. Im einzelnen behandelt er die Primärtugenden: Zivilcourage, Konfliktfähigkeit und Epikie (konstruktiver Ungehorsam) sowie als Sekundärtugenden z.B. Weisheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Besonnenheit, Geduld, Treue, Diskretion usw. - Lay gelingt es dabei m.E. hervorragend, auch scheinbar „angestaubt" wirkenden Tugendbegriffen sprachlich neues Leben einzuhauchen und ihnen hohe gesellschaftliche Relevanz zu verleihen.

Anders als manche andere Lay-Sachbücher, die sich streckenweise „wie eingeschlafene Füße" lesen, wirkt dieses hinsichtlich Sprachstil, Schriftbild und Seitengestaltung wohltuend lesefreundlich. Das hochwertige Papier und der Hardcovereinband runden den guten Gesamteindruck noch einmal positiv ab.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Die Rettung der Dinge. Einblicke in die Kosmologie
Edel, Gottfried

Die Rettung der Dinge. Einblicke in die Kosmologie


ausgezeichnet

Nicht nur in seiner Knappheit (132 Seiten) ist dieses Buch eine "philosophische Novelle". Es bringt - in zusammenhängender Betrachtung - neue Gesichtspunkte in die wissenschaftliche Theoriebildung: des physikalischen Feldes, des Aufbaus der menschlichen Persönlichkeit, der menschlichen Gemeinschaft und Erkenntnis - und legt - auf der Grundlage einer speziellen Philosophie der Weltprinzipien - ein umfassendes Weltmodell vor.

Edels Darlegung steht im weltliterarischen Horizont und in der langen Tradition der Kosmologien ("Kosmo-Gnoseologien") der Menschheitsgeschichte. Sie unterlässt es wohltuend, Empirie und Metaphysik gegeneinander auszuspielen und ist vielleicht - in ihrer Art - der erste Versuch, in das kosmologische Denken Aspekte der Linguistik und Kybernetik, der Informations- und allgemeinen Systemtheorie einzubeziehen. Zusammenfassender Ausdruck dieses Weltmodells ist ein geometrisches Diagramm, das in der langen Tradition kosmologischen Denkens steht - und doch kein Vorbild hat.

Nach dem Lesen dieser tiefgründigen, aphoristischen "Schlüsse" auf knappstem Raum wünscht man sich nur eines: eine nähere Entfaltung in Form eines paradigmischen Neubaus und einer tragfähigen Ontologie. Hierzu greife man zu Edels dreibändiger Fundamentalphilosophie: Band 1 (Trinität), Band 2 (Scienza Nouva) und Band 3 (Orthosomatik).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Der geistliche Christ
Nee, Watchman

Der geistliche Christ


ausgezeichnet

Watchman Nee (1903-1972) veröffentlichte bereits 1928, im Alter von 25 Jahren, in Schanghai sein umfangreichstes Einzelwerk „The Spiritual Man". Das dreibändige Kompendium über das geistliche Leben des Christen ist als Ganzes so gestaltet, daß es in 10 Teilen (mit insgesamt 42 Kapiteln) als persönlicher Leitfaden für lebenswichtige Entwicklungsvorgänge des „neuen Lebens mit Christus in Gott" dienen kann.
Hilfreich beschreibt es zahlreiche innere Veränderungen und Umgestaltungsvorgänge, die sich an die Entscheidung anschließen, das eigene Leben in der Nachfolge des Lebens Jesu auf Gott ausrichten zu wollen („Bekehrung"). Besonders wertvoll sind die zahlreichen Unterscheidungshilfen zwischen „Seelischem" und „Geistlichem", zwischen Eigenem und Göttlichem, sowie die Hinweise, wie man widergöttliche Angriffe und Verführungsstrategien am besten durchschaut und geistlich abwehrt.

Am besten verdeutlichen die Überschriften der 10 Themenbereiche, worum es inhaltlich geht:
1. Einführung über Geist, Seele und Leib
2. Das „Fleischliche"
3. Die Seele
4. Der Geist
5. Die Funktionen des Geistes
6. Der Wandel im Geist
7. Darstellung der Seele (die Emotion)
8. Analyse der Seele (der Verstand)
9. Analyse der Seele (der Wille)
10. Der Leib

Dabei ist der Einfluß zahlreicher christlicher Klassiker auf Nee unübersehbar: Dr. Andrew Murray, Otto Stockmayer, F.B. Meyer, Jeanne Marie Guyon, Jessie Penn-Lewis, Evan Roberts - um nur einige zu nennen, deren Werke im Grunde aktueller denn je sind, weil sie ebenfalls wichtige Unterscheidungshilfen über „seelisches" und „geistliches" Leben bieten, deren praktische Relevanz bis in die Gegenwart reicht.

Nees besondere Gabe - gestützt auf fundierte Bibelkenntnis - bestand darin, die besten Gedanken aus ihren Werken zu einer Art „biblischen Psychologie" auszubauen, die in der täglichen Praxis des Glaubenslebens bewährt werden kann. Allerdings geriet ihm dieses Frühwerk, wie er später selber sagte, etwas „zu vollkommen"; mit anderen Worten, etwas zu systematisch am menschlichen Verstand orientiert. Er selber sprach sich daher ab 1939 gegen eine Neuauflage aus; unter anderem auch, weil ihm die gemeinschaftliche Dimension des geistlichen Kampfes mehr denn je deutlich wurde, den er zuvor, in der Tradition von Penn-Lewis' „War on the Saints", eher als geistliche Angelegenheit des einzelnen Christen (und nicht als korporativen Gebetsdienst des gesamten Leibes Christi) gesehen hatte.

Wiewohl Nees Schriften weltweit in weiten Teilen der Christenheit geschätzt sind, richtet sich zuweilen Kritik von psychologischer Seite gegen die hier präsentierte „Dreiteilung" des Menschen in Geist, Seele und Leib (mit dem „Geist" als „Organ" des Heilsempfangs). Ob allerdings die jeweils eigenen Psychologien seiner Kritiker eine ähnlich tragfähige Fundamentierung des geistlichen Lebens mit ihrem Lebensbeispiel gewährleisten könnten, wie Nee sie u.a. in 20-jähriger Gefangenschaft um seines Glaubens willen standhaft bewährte, scheint fraglich. Die konzentrierte Qualität seiner biblischen Erkenntnisse verdient tiefen Respekt, nicht zuletzt auch aufgrund ihrer prophetischen Klarheit, bis in die Gegenwart.

Ich empfehle, als thematische Ergänzung hierzu Watchman Nees Buch „Die verborgene Kraft der Seele" sowie Jessie Penn-Lewis' „Seelenkräfte kontra Geisteskräfte" zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Unternehmen heißt Denken
Löhner, Michael

Unternehmen heißt Denken


ausgezeichnet

Unternehmenskultur-Berater Michael Löhner zeigt aus seiner Trainings- und Beratungspraxis mit Führungskräften folgende Ausgangspunkte im Management auf:
* Manager sind unsicher in der Einschätzung der eigenen und fremden sozialen Kompetenz
* Manager nutzen die Möglichkeiten ihrer Führungssysteme nicht ausreichend im Sinne des Unternehmens und der Mitarbeiter
* Manager sind unsicher in der Standortbestimmung ihrer eigenen Führungsfähigkeit
* Manager wägen zwischen Unternehmensinteresse und Mitarbeiterbedürfnissen eher emotional als rational ab
* Manager berücksichtigen die Verhaltenszielbildung in der Führung weniger als die Arbeitszielbildung
* Manager reagieren irritiert auf die wachsende Autonomie neuerer Mitarbeitergenerationen
* Manager verbrauchen zuviel Energie, eine Unternehmensphilosophie durch konkrete Mitarbeiter-Interaktionen zu realisieren
* Manager verwirklichen ihr persönliches Potenzial überwiegend fremdbestimmt und verzichten damit auf Entfaltung.

Aus Löhners Zusammenarbeit mit führenden Managern entstanden zu diesen und anderen Problemfeldern impulsorientierte Lösungsvorschläge, die er in fünf Kapitel zusammenfasst:
1. Die Situation
Die systemische, soziale, intellektuelle, emotionale und psychische Ist-Situation des Managers bestimmt die Ausgangslage für Lösungsgedanken.
2. Das System
Eingebunden in eine Ordnung, deren Regeln durch das allgemeine Bewusstsein beschrieben werden, sind die Systemziele und deren Wirkung von großer Bedeutung. Löhner diskutiert personalen Führungsaufbau und menschliche Ethik eines geeigneten Führungssystems im Kontrast zu Systemverehrung und Systemagententum.
3. Die Person
Die Entfaltung menschlichen Lebens in Unternehmen ist von verschiedenen Voraussetzungen abhängig. Personale Autorität wird durch Menschenkenntnis und Interaktionsverantwortung begründet, die nicht rezeptartig gelernt und angewandt werden kann. Wege zu einem biophilen Menschenbild und sozialem Interaktionsreichtum runden die Darstellung ab.
4. Die Technik
Vorhandene und mögliche Verfahren zur Bewältigung der kollektiven und individuellen Managementbelastung zeigen Zusammenhänge und Abläufe. Damit ist bessere Orientierung bei der Suche nach Erleichterungen möglich.
5. Kompetenz und Performanz
Die soziale Kompetenz des Managers ist in Beziehung zur Unternehmensphilosophie und deren Realisierung zu sehen. Als Komponente eines integrierten Führungssystems kann sie weitaus stärker wirken. Besonders hilreich ist die Darstellung der Indikatoren für eine sozialverträgliche, an eine personale Ethik gebundene Kommunikations- und Konfliktfähigkeit.

Michael Löhner gelingt es m.E. hervorragend, seine jahrelange Praxis als einer der erfolgreichsten Trainer und Unternehmensberater im deutschsprachigen Raum theoretisch einleuchtend und praktisch umsetzbar zu reflektieren. Diese enge Verbindung macht das Werk nahezu einzigartig auf dem deutschen Markt der Managementliteratur. Es entgeht der Gefahr, hohe, aber praxisferne Theorie anzubieten. Der Leser wird aber ebenso verschont von guten Ratschlägen, die keiner Prüfung in Theorie und Praxis standhalten. Dagegen erhält er zahlreiche Hinweise, wie er Aufgaben und Lösungen im strategischen wie operativen Führungs- und Entscheidungsbereich funktional wie personal optimieren kann. Löhner verbindet somit gekonnt ökonomische Effizienz mit personaler Ethik. Dabei kommt jeder Satz direkt auf den Punkt, ohne Geschwafel, diszipliniert durchdacht und rhetorisch brillant.
Die Gedankendichte dieses Buches legt die Messlatte für ethische, kommunikative, soziale und psychische Anforderungen im Management deutlich höher als die übliche seichte Trivialliteratur, wie sie für Führungskräfte angepriesen wird. Wer nicht nur wissen will, wie modernes Management denkt, entscheidet und handelt, sondern warum eben so und nicht anders optimale Managementstrategien entwickelt und implementiert werden, wird Löhners Werk - leider oft nur antiquarisch zu bekommen - immer wieder gerne zur Hand nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Unternehmen heisst lernen
Löhner, Michael

Unternehmen heisst lernen


ausgezeichnet

Manager werden zunehmend mit Förderungsaufgaben ("Coaching") konfrontiert, die mehr als nur fachliche Expertise verlangen. Während der Erwerb von Fachkompetenz methodisch und didaktisch in vielfältiger Weise bearbeitet und damit eher kontrollierbar ist, wird die ständige Verbesserung des sozialen Verhaltens (durch immer geeignetere Interaktionen) unnötig oft dem Zufall der Intuition und dem persönlichen Talent überlassen. Wenigen Manager scheint wirklich bewusst zu sein, dass eigene wie fremde soziale Förderung eines speziellen Wissens um die soziale Lernfähigkeit bedarf.

Unternehmenskultur-Berater Michael Löhner zeigt entscheidende Ursachen für unzulänglich wahrgenommene Vorbildfunktionen auf: Manager bewältigen soziale Konflikte eher rezeptartig, verwechseln Förderungsaufgaben mit Erziehungsproblemen, wissen zu wenig über persönlichkeitsgerechte Förderung und Entfaltung. Grundidee für "Unternehmen heißt lernen" war somit, eine realitätsdichte Orientierungshilfe im täglichen Managementalltag für diese und viele andere Probleme und Fragen anzubieten.

Die vier Kapitel beschreiben die Teilbereiche des Lernens im Management im Hinblick auf die Förderungsaufgabe aller Führenden, bezogen auf sie selbst und auf ihre Mitarbeiter:

1. Hard- und Software des Lernens
Das Wissen um Abläufe im Gehirn, die für Einstellungs- und Verhaltensänderung zuständig sind, führt dazu, dass Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse beim Lernen leichter erklärbar werden. Damit wird die bewusste Gestaltung von Lernsituationen unterstützt und der Zusammenhang zwischen Informationsaufnahme und Abrufbarkeit personenbezogen deutlich gemacht.

2. Menschen lernen, also werden sie
Nicht wenige Menschen sind viel weniger lernwillig, als sie hoffen. Die Gründe für bewusste und unbewusste Lernunwilligkeit und damit auch für "Lernunfähigkeit" werden im einzelnen erläutert. Der nur vordergründig Lernwillige soll hier eine begründete Standortbestimmung vornehmen können. Der menschliche Drang, unangenehme Erfahrungen zu vermeiden, wird als Lernhemmnis im sozialen Bereich besonders herausgestellt.

3. Verhaltensänderung durch Erfahrung
Bezogen auf den Prozess des sozialen Lernens ist jeder eingebettet in eine konstante oder wechselnde Sozialität. Damit bestimmt er wesentlich die Parameter, in denen sich seine Erfahrung entfalten kann. Der wechselseitige Zusammenhang zwischen Menschenbild und Sozialerfahrung wird für das Management hilfreich erschlossen - mit dem Ziel, geeignete Förderungsgespräche mit Mitarbeitern zum Thema "Soziale Kompetenz" führen zu können.

4. Ziel des Management-Trainings
Sind Management-Training und Mitarbeiterförderung nicht aufeinander abgestimmt, ist die bewusste Einflussnahme auf die Entfaltung der Führungskräfte und Mitarbeiter in einem Unternehmen nicht möglich. Der Führende - als Verstärker der Entwicklungsmaßnahmen - wird zunehmend auch diesen Aufgabenbereich qualifiziert beherrschen müssen. Einerseits sind geeignete Förderungen ein wesentlicher zusätzlicher Motivationsschub für Mitarbeiter, andererseits ist die Abstandsbestimmung zum Wettbewerb zunehmend über die soziale Kompetenz ("Soft skills") erkennbar.

Persönliches Fazit: Auch Löhners Nachfolgeband zu "Unternehmen heißt denken" ist tiefgründig und fordert das eigene Denken bis an die Grenzen heraus. In seinem Bemühen um "Dynamisierung der Konstrukte" legt er ein weiteres Buch vor, das wohltuend auf vordergründige Effekthascherei verzichtet. Als einer der wenigen Autoren auf dem lukrativen Markt der Managementliteratur bietet Löhner keine Moden, Mätzchen und ähnliche Eintagsfliegen, sondern ethisch verantwortete Führungskultur und damit tragfähige Orientierung.

Gäbe es einen sechsten Bewertungsstern, würde ich ihn für den 12-seitigen Anhang mit Definitionen vergeben, aus denen die Freude des Autors an sprachlicher Politur funkelt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2024
Watchman Nee - Ein Leben gegen den Strom
Kinnear, Angus

Watchman Nee - Ein Leben gegen den Strom


ausgezeichnet

Watchman Nee (1903–1972) kam als 17-jähriger Student in Futschou/China – während kommunistische Ideologien Auftrieb erhielten – zum lebendigen Glauben an Jesus Christus. Er erlebte eine tiefgreifende Bekehrung und änderte seine gesamte Lebensweise. Sein eifriges Bibelstudium, seine Entschiedenheit, seine außerordentlichen Begabungen und sein Fleiß als junger, unkonventioneller Straßenevangelist waren der Grund dafür, dass Menschen in seiner Umgebung sich ebenfalls zum christlichen Glauben bekehrten und andere Christen herausgefordert wurden, die Bibel studieren und danach zu leben. Kinnear zeichnet diese Entwicklung mit viel Liebe zu kulturellen Details nach, die man in anderen geschichtlichen Publikationen vergeblich sucht.
Im Alter von 21 Jahren gab Nee die Zeitschrift „Erweckung“ heraus, vier Jahre später schrieb er sein empfehlenswertes umfangreiches Werk „Der geistliche Christ“, und, noch noch keine 30 Jahre alt, war er bereits der anerkannte geistliche Leiter einer wachsenden Zahl von Gemeinden, die später „Kleine Herde“ genannt wurden und in denen die Gläubigen versuchten, ein Gemeindeleben nach biblischem Muster zu praktizieren. Bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1952 entstanden durch seinen Dienst etwa 700 Gemeinden, die besonders vor der Kulturrevolution in ganz China eine enorme Evangelisationsarbeit leisteten.
Nees schriftstellerische Begabung hat sich in zahlreichen Liedern und Büchern niedergeschlagen, die zum großen Teil aus seinen zahlreichen Artikeln in seinen Zeitschriften zusammengestellt wurden, oder Mitschriften seiner Ansprachen waren und zunächst in ganz China große Verbreitung fanden.
Nee gewann seine tiefen theologischen Einsichten in erster Linie aus der Bibel selbst. Mehrmals im Monat las er z.B. das Neue Testament. Aber er verstand es auch, das jeweils Wertvollste aus den Erkenntnissen und Erfahrungen anderer christlicher Autoren und Bibelausleger für sich und andere nutzbar zu machen: Georg Müller, Hudson Taylor, Martin Luther, John Knox, Jonathan Edwards, George Whitefield, David Brainerd, Jessie Penn-Lewis, Dr. Andrew Murray, G.H. Pember, Evan Roberts, Otto Stockmayer, John Nelson Darby, C.A. Coates, William Kelly, um nur einige Spuren nachzuzeichnen.
Es entspricht sicher den Tatsachen, dass kein anderer chinesischer Schriftsteller einen solchen Einfluss auf die Christen aller Denominationen in China (und später weltweit) hatte, wie Watchman Nee.
Nee wurde 1952 – wenige Jahre nach der kommunistischen Machtergreifung in China – um seines christlichen Glaubens willen verhaftet und erst nach 20 Jahren Haft, wenige Wochen vor seinem Tod, wieder freigelassen.
Seit in den 50er Jahren Tatsachen über die Gefangenschaft Nees in aller Welt bekannt wurden, wurde er zu einem Beispiel christlicher Standfestigkeit unter dem Druck eines totalitären Systems.
In dieser herausfordernden Biographie stellt uns Kinnear keinen „fleckenlosen Heiligen“ vor, sondern einen Christen, der als junger Mensch seine gesamte Existenz an Jesus Christus band und der – trotz mancher Irrwege und Charakterschwächen – zu einem Beweis der verändernden und bewahrenden Macht Gottes wurde. Eine Herausforderung und Ermutigung, gerade auch für alle westlichen Prägungen christlichen Glaubens.

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Bewertung vom 16.10.2024
Soul and Spirit
Penn-Lewis, Jessie

Soul and Spirit


ausgezeichnet

Die „Freisetzung unseres wahren inneren Potenzials" ist nicht nur in Selbsthilfebüchern und Business-Ratgebern zum Schlagwort geworden, sondern in „christlich getaufter" Form auch vermehrt in Kirche und Gemeinden. Diese unheilige Gemeinsamkeit lässt die Grenzen zwischen echtem geistlichem Leben in Jesus Christus und den tragenden Prinzipien des „Geistes dieser Welt" sowie des antichristlich geprägten „New Age" unbemerkt verwischen.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen seelischem und geistlichem Wirken in christlichen Gemeinden besonders überall dort, wo die persönliche Entscheidung für Jesus Christus und der aktive Dienst in Seiner Nachfolge zu Recht betont werden. Dieser Akzent birgt jedoch auch Gefahren in sich, die mit der unabsichtlichen Entfaltung unserer natürlichen seelischen Energien zu tun haben. Evangelikale und charismatische Prägungen mit all ihren Ausläufern sind mit diesen Ausführungen gleichermaßen angesprochen, rein aus Gottes Quellen und nicht unbewusst aus ihren seelischen Ressourcen zu schöpfen, um widergöttlichen Mächten keinen Boden für Verführungsmöglichkeiten zu bieten.
Gott, der Schöpfer unseres Menschseins und damit auch unseres ursprünglich „sehr guten" Seelenlebens, hat uns hierfür in der Heiligen Schrift hilfreiche Hinweise gegeben, die auch besonders begnadete Diener Gottes in der Kirchengeschichte gesehen haben - und über die wichtige Unterscheidung von Seelischem und Geistlichem sprachen und schrieben. Dazu zählen in den letzten 200 Jahren z.B. Dr. Isaac Capadose, G.H. Pember, F.B. Meyer, Dr. Andrew Murray, Otto Stockmayer, Oswald Chambers, T. Austin-Sparks und Watchman Nee.
Watchman Nees Frühwerk „Der geistliche Christ" und besonders „Die verborgene Kraft der Seele" wären jedoch wohl nicht in der vorliegenden Form entstanden, hätte er nicht 1923, im Alter von 21 Jahren, die Schriften von Jessie Penn-Lewis kennengelernt. Auf Anfrage schickte die Autorin ihm gerne einige ihrer Bücher kostenlos und korrespondierte einige Male mit ihm bis zu ihrem Heimgang im Jahr 1927.
"Soul & Spirit" beabsichtigt nicht, den Markt „biblischer Psychologien" um eine weitere Stimme zu bereichern. Auch wer Interessantes zum „Dichotomie-Trichotomie-Problem" und ähnlichen Kontroversen sucht, wird nur begrenzt fündig werden. - Hier geht es vielmehr um die Frage, ob Christen als einzelne und als Gemeinden den Herrn Jesus Christus wirklich in dem Maß lieben, dass sie auf ihre natürliche, seelische, fleischliche Art zu verzichten beginnen, um in allen Wesensbereichen (u.a. Denken, Fühlen, Wollen, Handeln) von Ihm geistlich erneuert und von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in Sein Bild umgestaltet zu werden - gerade auch mit Blick auf die Vollendung der Gemeinde Jesu und die Ausreifung ihrer Glieder „zum vollen Mannesalter".
Lesern, die eine deutsche Ausgabe von "Soul & Spirit" bevorzugen, empfehle ich "Seelenkräfte kontra Geisteskräfte", 2003 erschienen im Exodus Verlag.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.