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Benutzername: 
Lielan
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Übach-Palenberg
Über mich: 
Ich lese und rezensiere Bücher für mein Leben gerne. Meine Blogadresse: http://lielan-reads.blogspot.de

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2015
Marienkäfertage
Marmon, Uticha

Marienkäfertage


ausgezeichnet

Story + Schreibstil: Uticha Marmons "Marienkäfertage" erzählt die Geschichte eines Teenagers, der sich mitten in einer Selbstfindungs-Krise befindet. Vor dem Lesen war ich mir nicht unbedingt sicher, ob der Magellan Verlag, mit seinen sehr emotionalen, alltagsnahen Büchern, meinen Lesegeschmack treffen kann. Aber wow, ich bin sehr begeistert von "Marienkäfertagen" und glücklich, mit meinem ersten Buch aus dem Verlag mit dem niedlichen Wal, direkt goldrichtig zu liegen. Uticha Marmons Geschichte trifft mitten ins Leserherz und lässt den Leser so schnell nicht mehr los. Ihr Schreibstil ist der Wahnsinn. Obwohl mir Bücher mit wenig Dialog meistens nicht zusagen, hat Uticha hier alles richtig gemacht. Denn gerade durch die vielen Monologe, konnte sich der Leser noch besser in die Gefühlslage der Protagonistin einfügen. Schon während des Lesens musste ich mehrfach schlucken und da ich ein ziemlich emotionaler Leser bin, konnte ich auch eine Tränchen nicht unterdrücken. Besonders die Teilchen-Theorie von Elin und Rasmus hat mich emotional packen können. Zuckersüße Einstellung und Idee der Autorin: "Und hin und wieder findet sich jemand, der zufällig ein besonderes Teilchen hat, das zu einem von deinen passt." (Zitat S. 112) Mich ärgert es immer wahnsinnig, wenn ich ich solche Jugendbücher wie "Marienkäfertage" lese, wieso diese nicht in den Lehrplan vom Schul-Deutschunterricht aufgenommen werden. Gerade solche ergreifenden, alltagsnahen Geschichte sind doch perfekt geeignet für Jugendliche, die sich ebenfalls in der Selbstfindungsphase befinden und könnten sogar unterstützend wirken.

Charaktere: Elin ist die Abkürzung für Helena und steht für die Sonne. Lykke steht für das Glück. Und Elin-Lykke vermittelt dieses Gefühl allen ihren Mitmenschen andauernd. Lächeln und Lachen ist ihr Dauerzustand. Sie ist eigentlich kein Kind von Traurigkeit (gewesen). Denn nach eben diesem einem schicksalhaften Brief verändert sich Elins Leben und aus ihr wird vorübergehend Lykke. Oder war sie überhaupt jemals Elin und ihre Eltern haben sie belogen, was ihren wirklichen Namen angeht? Als Teenager in der Selbstfindungsphase ist der ganze Kopf sowieso voller Fragen. Aber Elin trifft es besonders hart. Sie weiß nicht mehr was Wahrheit und was Lüge ist, wem sie vertrauen kann, wer weiß, wer sie eigentlich wirklich ist (war). Sie verlässt ihr Zuhause, um Abstand zu erreichen und zieht stattdessen in das Sommerhaus ihrer Familie, das den liebevollen Namen Marienkäferhaus trägt. Aber selbst die Umgebung, in der sie sonst immer die Sonnenstrahlen erwärmen konnten, lassen ihr Herzchen nicht erstrahlen. Selbst die heiß geliebten Zimtbrötchen und das klare Seewasser, können sie nicht glücklich machen. Und dann lernt sie Rasmus kennen. Eine ebenfalls geplagte Seele, die scheinbar noch einiges mehr zu verbergen hat. Elin-Lykkes Geschichte, die Geheimnisse ihres Umfelds und ihrer Familie, ihre schwierige Selbstfindungsphase trifft genau ins Herz und berührt wohl jeden Leser.

Bewertung vom 24.03.2015
Das Flüstern der Zeit / Zeitlos-Trilogie Bd.1
Regnier, Sandra

Das Flüstern der Zeit / Zeitlos-Trilogie Bd.1


sehr gut

Story + Schreibstil: Sandra Regniers "Das Flüstern der Zeit" ist der erste Band ihrer fantastischen "Zeitlos"-Trilogie. Auf diesen Reihenauftakt habe ich mich dieses Jahr ganz besonders gefreut. Nachdem ich Sandra Regniers Pan-Trilogie letztes Jahr förmlich inhaliert habe, musste ich auch diese Neuerscheinung der deutschen Autorin aus der Eifel lesen. Die Autorin ist wahnsinnig gut darin zu verschleiern, warauf die Handlung eigentlich genau zielen soll. Welche Fantasywesen, welche magische Welt, was für magische Fähigkeiten und Kräfte den Leser zu erwarten haben, bleibt erst einmal geheim. Stückchenweise füttert Sandra Regnier ihre Leser und baut somit Spannung auf. Mir haben die Geschichte um Meredith und ihre Freunde, die Fantasy in diesem Reihenauftakt und der Schreibstil der Autorin im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, leider habe ich dennoch einen kleinen Kritikpunkt. Mir persönlich war die Handlung zu nah an der Handlung der Pan-Trilogie. Für mich hat es zu viele Überschneidungspunkte gegeben, die mich dann doch ein bisschen gestört haben. Ein Beispiel wäre Meredith als Person, ihre Charakterzüge ähneln der Protagonistin aus der Pan-Trilogie sehr. Aber nun komme ich zu der Szene in "Das Flüstern der Zeit", die mir jeglichen Atem geraubt hat: OH MEIN GOTT - DIESES ENDE!!! Liebe Sandra Regnier, willst du etwa deine lieben Leser mit diesem furchtbaren Cliffhanger bestrafen? Nun bleibt uns nur noch die Möglichkeit, ein Stoßgebet Richtung Himmel zu schicken, dass der zweite Band keine Ewigkeiten auf sich warten lässt.

Charaktere: Die Protagonistin Meredith (Mere) Sybill Wisdom ist nicht nur aufgrund ihres abgefahrenen Namens sehr interessant. Auf der einen Seite ist Meredith der absolute Nerd mit Streberbrille und unscheinbarer Optik, eine Physik- und Mathe-Überfliegerin und die Tollpatschigkeit in Person, aber auf der anderen Seite macht ihr was Schlagfertigkeit angeht niemand so leicht etwas vor. Sie verteidigt sogar liebend gerne immer wieder ihre Freunde vor furchtbar eitlen Zicken. Diese beiden Seiten von Mere passen eigentlich so gar nicht zusammen, aber im Grunde deutet ihre Extrovertiertheit schon darauf hin, dass sie sich zu einer ganz anderen Mere entwickeln könnte, wenn sie das wollen würde. Ich bin wahnsinnig gespannt auf ihre Charakterentwicklung im Laufe der Trilogie. Und dann gibt es da natürlich auch noch die Männer in "Das Flüstern der Zeit": Colin und Brandon. Die beiden Protagonisten sind wohl so verschieden wie der Tag und die Nacht. Colin wird als typischer Nerd dargestellt, der es aufgrund der Strenge seines Vaters nicht immer leicht hat. Er ist allerdings über beide Ohren in seine Kindheitsfreundin Mere verliebt und würde ihr wohl die komplette Welt zu füßen legen. Er kennt sie in und auswendig, da sie seit ihrer Kindheit fast jeden Tag zusammen verbracht haben. Mere beschreibt ihn als ihren Seelengefährten, mit dem sie zusammen den Wald erobert, Geschichten gelesen und nachgespielt, Filme geschaut, Experimente durchtgeführt und Bibliotheken durchstöbert hat. Allerdings ist Colin nicht ihr Schwarm, diesen Platz füllt der gutaussehende Brandon aus. Obwohl Mere über seine Beziehungen zu Frauen Bescheid weiß, himmelt sie ihn heimlich an. Und da wo andere Mädchen in ihrem Alter Teeniestars anhimmeln, schaut sie sich heimlich Brandons Fotos an. Optisch gesehen ist Brandon ein absoluter Hollywood Star. Allerdings fällt es schwierig hinter seine Kulisse zu blicken. Diese Option hält sich Sandra Regnier noch offen.

Bewertung vom 23.03.2015
Skinned / Lia Kahn Bd.1
Wasserman, Robin

Skinned / Lia Kahn Bd.1


gut

Story + Schreibstil: Robin Wassermans "Skinned" ist der erste Band ihrer dystopischen "Cold Awakening" Trilogie. Es fällt mir wahnsinnig schwer das Gelesene in Worte zu fassen. Die ersten Seiten waren recht verwirrend, dennoch hat Robin Wasserman die Verwirrung schnell entwirrt. Der Anfang glich einem Sturz ins kalte Wasser. Denn die Protagonistin Lia Kahn wacht in einem Krankenhaus auf und kann weder ihre Augen öffnen, noch irgendein anderes Körperteil bewegen. Eine Panikattacke nach der anderen erwartet den Leser. Erst mit und mit wird erläutert wie Lia überhaupt in diese Situation geraten ist. Für mein Empfinden ist der Einstieg in die Skinned-Trilogie mehr als gelungen und wahnsinnig interessant. Dieser zweite Abschnitt des Buches zeugt davon, wie Lia versucht, sich zurück in die angesagte Gesellschaft zu integrieren. Für mich, als Leser, ist hier die Gefühlswelt explodiert. Robin Wasserman veranschaulicht, wie grausam Menschen sein können. Lia, ein Kind des Luxus, der angesagtesten Kleidungsstücke, der optischen Perfektion und das immer im Mittelpunkt des Geschehens stand, gibt es nicht mehr. Sie ist nun etwas schlimmeres als eine Randerscheinung, eine Skinner, die im Kreise der coolen Kids nicht mehr geduldet wird. Ihre oberflächlichen Freundinnen, haben sie längst ersetzt und lassen sie das mit einer eiskalten Gleichgültigkeit ihr gegenüber spüren. Ihr ach-so-perfekter-Football-Freund erträgt ihren Anblick nur noch unter Drogenkonsum. Das ist alles wahnsinnig grausam. Aber für Lia wahrscheinlich das Beste, was ihr jemals passieren konnte. So lernt sie, zwar auf die harte Art und Weise, dass ihre Freundschaften nur auf furchtbarer Oberflächlichkeit aufgebaut sind und sie definitiv etwas Besseres verdient hat.

Charaktere: Leider konnte mich überhaupt kein Charakter von sich überzeugen. Und eben diese Tatsache zerreißt mein Leserherzchen und macht es mir nicht gerade einfach "Skinned" zu bewerten. Denn Robin Wassermans Schreibstil und ihre grundlegende Storyidee sagen mir sehr zu. Lia, die im grunde ihres Herzens ebenfalls zu den oberflächlichen Tussis, ihren Freundinnen, gehört und überhaupt nicht wahr haben will, was aus ihr geworden ist, nervt irgendwann nur noch. Ihre Püppchen Art und Weise muss sie ganz dringend abstellen und endlich ihr neues Dasein akzeptieren, schließlich wird dieses bis in alle Ewigkeit andauern. Oje, irgendwie ist ihr Unfall beinahe schon Karma. Eine Art grausame Rache an ihrer Oberflächlichkeit, ein Weckruf endlich Mut zum eigenständigen Leben, unbedacht von der Wertschätzung anderer Menschen, zu beweisen. Und die Männer in "Skinned" sind der absolute Obergraus. Ich konnte mich mit keinem von ihnen auch nur einen Hauch von einem klitzekleinen Minibisschen anfreunden. Aber Lias Familie schießt den Vogel ab. Wenn Lias Freundinnen schon oberflächlich sind, ist ihre Familie die absolute Personifikation der Oberflächlichkeit. Wie kann man seine Tochter nur erst in diese Situation bringen? Ihr ein neues, sehr anderes, gewöhnungsbedürftiges Leben schenken, dann diese aber null komma gar nicht unterstützen, sondern sie teilweise verleugnen, angreifen und ihr das "neue" Leben förmlich zur Hölle machen. Grausam!

Bewertung vom 18.03.2015
Verloren / House of Night Bd.10
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Verloren / House of Night Bd.10


sehr gut

P.C. und Kristin Casts "Verloren" ist der zehnte Band ihrer vampyrischen Jugendbuchreihe "House of Night". Das Mutter-Tochter-Autorinnenduo lässt mich von Band zu Band ein Wechselbad der Gefühle durchleben. Eine Achterbahnfahrt mit ihren Höhepunkten und Tiefpunkten ist gar nichts gegen das Lesen der "House of Night" Reihe.
Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass die Autorinnen mich, im zehnten Band, mit ihrem Schreibstil, ihrer Handlung und ihren Charakteren wieder packen konnten. Der zehnte Band startet mit der Lebens(Liebes)geschichte eines bislang eher vernachlässigten Charakters. Irgendwie hat es das Mutter-Tocher-Gespann geschafft, mich gleich mit den ersten paar Seiten zu Tränen zu rühren. Die Geschichte der pferdenärrischen Lehrerin, des House of Night Tulsa, Lenobia, ist wunderschön emotional und hätte ruhig schon viel früher erzählt werden dürfen. Natürlich kommt auch die zehnte House of Night Geschichte nicht ohne Zoey-Aufreger aus. Mittlerweile bin ich allerdings schon zur Phase der Registrierung übergegangen und akzeptiere sie, trotz häftigen Magen- und Kopfschmerzen, so wie sie eben nun einmal ist. Ihre verrückten, abstrusen, sehr utopischen Liebesgeschichten, ihr ewiges Hin und Her, ihr wahnsinnig ausgeprägter Entscheidungssinn - all das versuche ich weitestgehend zu ignorieren. Schließlich gehört all das eben einfach zur "House of Night" Reihe dazu. Einen Zoey-Abschnitt in "Verloren" werde ich allerdings so schnell nicht vergessen können. Denn unsere liebste Protagonistin zeigt hier endlich Einsicht und schwört darauf, sich zu bessern, stärker zu werden und keine furchtbare Heulsuse mehr zu sein. Ich bin wahnsinnig gespannt auf die "neue" Zoey im elften Band. Neben Zoeys Handlungsstrang erwarten uns aber wie altbekannt auch Stevie Raes und Aphrodites Geschichte und auch Zoeys andere Freunde sind natürlich nicht zu vernachlässigen. Die Nebencharaktere gefallen mir immer noch wahnsinnig gut und auch die Antagonistin Neferet hat es in sich. Besonders in "Verloren" kommt es am Ende zu einem gigantischen Show Down, den ich ehrlich gesagt auf diese Weise gar nicht erwartet hätte. Aber ich lasse mich weiterhin gerne von P.C. und Kristin Cast überraschen und hege die Hoffnung, dass Band 11 Handlungtechnisch genauso überzeugen kann.

Bewertung vom 09.03.2015
Die Überlebenden Bd.1
Bracken, Alexandra

Die Überlebenden Bd.1


ausgezeichnet

Story + Schreibstil: Alexandra Brackens "Die Überlebenden" ist der erste Band ihrer dystopischen "The Darkest Minds" Reihe. Die ersten Kapitel, und somit der erste Eindruck, ist eher durchschnittlich gewesen. Zumindest kam mit stellenweise der Gedanke, wie ich das über 500 Seiten lang ertragen soll ohne einzuschlafen. ABER umso überraschender ist dann die plötzliche Wendung von Schreibstil, Spannung, Charakteren, Setting gewesen, so schnell konnte ich anfangs gar nicht durch die Zeilen fliegen, um möglichst viel, möglichst schnell zu inhalieren. Mit und mit kommt dann auch die Erkenntnis, warum die Autorin den Anfang etwas schleppend gestaltet hat. Schließlich brauchten wir Leser die genaue Details aus der Gefühlswelt ihrer Protagonistin Ruby, um ihre Ängste und Albträume nachvollziehen zu können. Umso ergreifender und emotionaler sind die anschließenden Kapitel gewesen. Man konnte sich perfekt in Ruby reinversetzen mit ihr leiden, leben und sogar glücklich sein. Die komplette Storyidee ist grandios: Ein Virus, der mindestens die Hälfte alle Kinder/Jugendliche dahin rafft und die andere Hälfte mit abgefahrenen Fähigkeiten ausstattet. Das hatte etwas X-Men-mäßiges und stehe wahnsinnig auf Menschen mit interessanten Fähigkeiten, also hatte mich Alexandra Bracken gleich auf ihrer Seite. Aber dann hat Alexandra Bracken noch ein weiteres Mal mit einer überwältigenden Schlussszene überraschen können. SCHNAPPATMUNG! Das ging gar nicht. Ich bin immer noch tierisch sauer über dieses furchtbare Ende. Das kann man als emotionaler Leser auf gar keinen Fall so stehen lassen und ich bin dermaßen dankbar, dass der zweite Band bereits erschienen ist, dass ich ihn auch zeitnah verschlingen werde.

Charaktere: Alexandra Brackens "Die Überlebenden" wäre natürlich nicht halb so perfekt ohne diese ergreifenden Charkatere. Besonders die Protagonistin Ruby hat es mir angetan. Ruby hatte von Anfang an keine leichte Bürde zu tragen. Was sie mit ihren 16 Jahren schon alles wegstecken musste, hat mir als eine seelische Narbe hinterlassen. Allerdings hat es sich auch gezeichnet und ausgemacht. Sie ist an dieser furchtbaren Vergangenheit gewachsen und immer stärker geworden. Die Entscheidungen, die sie letzendlich trifft zeugen von einer sehr authentischen, starken, jungen Frau, von der man definitiv noch mehr lesen muss. Neben Ruby gibt es natürlich noch weitere Charaktere mit viel Kampfgeist. Denn sie schließt sich im Laufe des Buches einer Gruppe von Jugendlich an, die die perfekten Überlebenskünstler sind. Liam, Chubs und Zu sind wundervolle, sympatische Charaktere, die menschlich perfekt zu Ruby passen. In diesem Reihenauftakt stimmte für mich Alles. Die Charaktere sind wahnsinnig greifbar und einzigartig, die Storyidee - sensationell und der Schreibstil hat mich bis zur letzten Zeile nicht mehr los lassen können. Ihr müsst es unbedingt lesen!

Bewertung vom 04.03.2015
Blackbird Bd.1
Carey, Anna

Blackbird Bd.1


ausgezeichnet

Story + Schreibstil: Anna Careys "Blackbird" ist der Reihenauftakt ihrer gleichnamigen Dilogie. Dieses Buch war wohl die Überraschung des Monats. Ich bin mit 0,0000% Erwartungen an "Blackbird" heran gegangen. Dadurch, dass ich im Grunde nur schlechte oder mittelmäßige Rezensionen über dieses Werk gelesen habe, war meine Erwartungshaltung unterirdisch. Bereits nach den ersten paar gelesenen Seiten musste ich mir eingestehen, dass mich die Geschichte packt und nicht mehr los lässt. Ab diesem Zeitpunkt ist "Blackbird" zum Pageturner geworden, ich konnte es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Anna Careys Schreibstil habe ich bereits in ihrer Jugendbuch-Dystopie "Eve & Caleb" kennen gelernt, aber in "Blackbird" kommt das Gefühl auf, eine vollkommen neue Anna Carey kennen zu lernen. Dies macht wohl der wahrlich verrückte Erzählperspektive aus. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzt Mal ein Buch in der Du-Perspektive gelesen habe. Und Anna Carey wendet diese für den Leser sehr persönliche Perspektive perfekt an, sodass die Spannung von Kapitel zu Kapitel immer weiter steigt. Irgendwann bin ich mit der Protagonistin eins geworden, förmlich verschmolzen, ich habe mich auf dem zwischen den Zeilen, ebenfalls gehetzt umgedreht um meine Umgebung nach möglichen Verfolgern zu überprüfen. Herzrasen und Adrenalinkick pur! Ich freue mich riesig auf die, hoffentlich genauso mitreißende, Fortsetzung.

Charaktere: Auch die Charaktere sind Anna Carey in "Blackbird" wahnsinnig gut gelungen. Die Protagonistin wacht auf U-Bahn-Gleisen auf, weiß weder wo sie sich befindet, wie sie dorthin gelangt ist, noch wer sie überhaupt ist. Gerade diese Tatsachen machen die Geschichte für den Leser umso spannender, weil man sich selbst vollkommen verloren fühlt und perfekt mit der Protagonistin mitleiden und mitfiebern kann. Und mitfiebern kann man mit der Protagonistin besonders gut, denn relativ schnell wird deutlich, dass sie verflogt wird und es um Leben und Tod geht. Nur versteht weder sie, noch der Leser, warum. Es bleibt allerdings aucht nicht viel Zeit fürs Nachdenken, denn ihre Verfolger gönnen ihr keine Atempause und jagen sie komme was wolle, egal ob Tag oder Nacht durch ganz Los Angeles. Dennoch macht unsere Protagonistin den Verflogern ihren Kampf keinesfalls leicht, denn sie ist intelligent, gerissen und schnell. Umso mehr Herzrasen für den Leser. Bei so manch einer Szene ist mir wirklich das Herz explodiert und beinahe stehen geblieben, oh mein Gott, die Spannung war wirklich atemberaubend. Ich brauche mehr!

Bewertung vom 28.02.2015
Märchenhaft erwählt / Märchenhaft Bd.1
Shepherd, Maya

Märchenhaft erwählt / Märchenhaft Bd.1


ausgezeichnet

Story + Schreibstil: Maya Shepherds "Märchenhaft erwählt" ist der erste Band ihrer Märchenhaft-Trilogie. Ersteinmal muss ich Maya Shepherd ein Kompliment aussprechen, denn bislang konnte sie mich mit allen ihrer Werke voll und ganz überzeugen. Sie schreibt so unglaublich vielseitig und kann mit jedem Genre, ob nun Dystopie, Fantasy, Young Adult oder Märchen, voll und ganz überzeugen. Wie der Titel "Märchenhaft erwählt" schon vermuten lässt, zaubert uns die Autorin in eine wahrlich gelungene Märchen-Welt. Das Büchlein ist für mich die pure Nostalgie, eine Reise zurück in die Kindheit, gewesen, denn ich habe als Kind wahnsinnig viele Märchen verschlungen und geliebt. Die vielen Märchen-Elemente, wie zum Beispiel Zahlen, Tiere oder magische Gegenstände, die Maya Shepherd geschickt platziert hat, schmücken das Werk wunderschön aus und machen ein perfekt, rundes Märchen draus. Nachdem ersten Sichten des Klappentextes und dem Verschlingen der ersten paar Kapitel, auch ein weiterer Pluspunkt der guten Maya Shepherd, in ihre Bücher kommt man grundsätzlich fantastisch rein, hatte ich zuerst meine Bedenken, ob mich "Märchenhaft erwählt" begeistern kann. Ich muss gestehen, dass ich leichte Panik-Attacken hatte, weil mich die Geschichte extrem an die "Selection" Trilogie von Kiera Cass erinnert hat. Gott sei Dank, hat sich die Ähnlichkeit der beiden Werke schnell wieder zerstreut und Maya Shepherd hat mit "Märchenhaft erwählt" wieder etwas vollkommen Neues, Eigenes erschaffen. An alle Märchen-Fans da draußen, ihr solltet diesem Wunderwerk definitiv Beachtung schenken, hier erwartet euch eine wunderschöne, spannende, märchenhafte, romantische, ergreifende Geschichte, die zum Mitfiebern anregt und wohl jedes Leserherzchen dieses Genres ergreifen wird!

Charaktere: Natürlich sind auch die Charaktere wie in jedem Buch von Maya Shepherd unglaublich greifbar, herzergreifend, einfach zum gernhaben! Prinz Lean aus dem Königreich Chòraleio ist mit einem schrecklichem Fluch belastet, denn sein erster Kuss könnte Furchtbares über dieses Königreich bringen und nur der wahre Liebe Kuss kann eine Katastrophe verhindern. Aufgrunddessen beschließt die königliche Familie eine Art Brautschau für ihren Sohn zu veranstalten, um das richtige Mädchen auswählen zu können. Der wunderschönen Medea kommt diese Auswahl genau richtig, denn sie ist schon als kleines Mädchen Feuer und Flamme für den Prinzen gewesen. Da sie allerdings aus ärmlichen Verhältnissen, aus einer Bauernfamilie, stammt, schätzte sie ihre Chancen Lean jemals kennen zu lernen sehr klein ein. Medeas Familie hat zwei Mädchen im heiratsfähigen Altern, neben Medea möchten die Eltern auch ihre älteste Tochter Heera in den Kampf um des Prinzens Herzen schicken. Die störrische Heera, die nichts lieber tut als ihrem Vater in Haus und Hof zur Hand zu gehen, und die alles andere ist, als ein zierliches Püppchen, dass sich Hals über Kopf in einen Prinzen verlieben würde, willigt schließlich murrend ein. Aber nur um ihre geliebte, jüngere Schwester Medea zu unterstützen und zu beschützen. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf und entscheidet ganz anders als Heera es jemals vorher sehen können. Mir persönlich gefällt die vorlaute, sarkastische, selbstständige Heera wahnsinnig gut. Im Gegensatz zu den ganzen verwöhnten Mädchen, die wirklich nur schön scheinen, hat sie wenigstens Charakter und redet niemandem Mund. An Prinz Leans Stelle hätte ich mich allein schon aufgrund des Spaß- und Überraschungsfaktors für Heera entschieden. Ihre Schwester Medea hingegen gefällt mir so gar nicht. Wie furchtbar egoistisch sie sein kann und wie sie ihrer Schwester, die sie immer unterstützt hat überhaupt nichts gönnt. Ich hoffe, dass sie diese Charakterzüge im zweiten Band etwas mehr in den Griff bekommt, sonst wird sie wohl zu einem vollkommen unausstehlichen Charakter. Prinz Lean und Heera muss man allerdings erlebt und kennengelernt haben.

Bewertung vom 27.02.2015
Glücksbringerin der Schattenwälder (eBook, ePUB)
Mohn, Marie

Glücksbringerin der Schattenwälder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Story + Schreibstil: Marie Mohns "Glücksbringerin der Schattenwälder" ist eine wunderschöne Mischung aus Fantasy, Romantik und Spannung und lässt sich perfekt in das Genre Romantasy eingliedern. Mich konnte das Buch gleich von der ersten Seite begeistern und in seinen Bann ziehen. Marie Mohns Schreibstil ist wie gemalt, man kann sich die Handlungsorte, Charaktere und Szenen perfekt vorstellen, wie ein kleines Kopfkino. Gerade das muss ein guter Fantasyroman meiner Meinung nach ausmachen, denn als Fantasyleserin möchte ich doch träumen können, mich in die erfundene Welt eingliedern und in der Rolle der Protagonistin sehen. Und Marie Mohn hat eben diese Tatsachen erfüllt, mich verzaubert und ihrem Buch einen Platz in meinem Leserherzchen geschaffen. Neben ihrem grandiosen Schreibstil, hat Marie Mohn außerdem das Talent neue Dinge zu schaffen, denn "Glücksbringerin der Schattenwälder"enthält mir bislang vollkommen unbekannte Fantasyfiguren: Waldwandler, Glücksbringer und Schattenwesen. Allein schon aufgrund dieser Neuentdeckung sollten sich Fantasyfans dieses Werk auf jeden Fall näher anschauen. Zusätzlich zu dem Fantasyanteil gibt es als Zuckerstückchen auch noch eine wunderschöne, romantische, herzergreifende Liebesgeschichte, die jedes Leserherzchen zum Schmilzen bringen wird. Hach, die verliebten, brennend heißen Blicke der Protagonisten habe ich sogar durch die einzelnen Zeilen gespührt. Eine prickelnde, ergreifende Geschichte, mit der uns Marie Mohn beglückt und die man auf keinen Fall verpassen sollte.

Charaktere: Die Protagonistin Kaja musste ich gleich von den ersten Seiten in meiner Leserherzchen schließen. Sie ist wahnsinnig sympatisch, herzerwärmend und einfach die perfekte Heldin für "Glücksbringerin der Schattenwälder". Ich hätte mir keine Bessere in diesem Romantasy Werk vorstellen können. Allerdings sehe ich Kaja, nicht wie beschrieben, als sarkastische Heldin an, sondern eher als wie eine sanfte Sommerbrise, die sich in Teons Nähe oftmals zu einem tosenden Sturm aufbläst. Oder wie Teon sie liebevoll getauft hat: eine Wildkatze. Sarakstisch ist Kaja eher selten, Kaja ist eher realistisch, versucht ruhig und sachlich an Dinge heran zu gehen und sie zu lösen, dass lässt sie wahnsinnig erwachsen, reif und beständig wirken. Natürlich darf man ihren großen Mut nicht vergessen, für Menschen, die sie liebt, würde sie alles opfern. Neben Kaja schmücken natürlich auch noch weitere Charaktere dieses Werk. Marie Mohn hat es geschafft, alle Nebencharaktere perfekt in Szene zu setzen und heraus zu putzen. Für mich passte jeder Charakter hervorragend in seine vorgesehene Rolle, egal ob ein weiser Dorfältester, die liebevolle Schwester, ein schmieriger Graf, ein korrupter Bürgermeister oder eine eifersüchtige Nebenbuhlerin. Aber die männlichen Gegenspieler haben mir am Besten gefallen. Schwierige Wahl, denn beide männlichen Protagonisten, ob nun der ruhige Fischersjunge Nio oder der starke Waldwandler Teon, sind liebenswürdig und für Kaja auf ihre Art und Weise der beste Mann an ihrer Seite. Kajas endgültige Entscheidung konnte ich voll und ganz nachvollziehen, die hat die Wahl ihrem Herzen überlassen und sich für den Mann entschieden, der sie in Flammen der Leidenschaft erstrahlen lassen kann.