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Benutzername: 
Cybergirl
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 444 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Geschichte

Eigentlich wollte Sabine nach ihrem Schulabschluss an der Frauenfachschule an den Gardasee.
Aber es kommt anders, ihre Eltern schickt sie nach Nordfriesland wo sie ihre Tante unterstützen soll.
In St. Peter Ording angekommen erwartet sie eine Unterkunft ohne fließend Wasser. Auch das Meer ist weiter entfernt als sie gedacht hatte. Dazu muss sie noch im Strandcáfe aushelfen.
Doch es dauert nicht lange und Sabine erliegt dem Charme von St. Peter Ording und dem Charme des Musikers Tom.

„Wo der Seewind flüstert“ ist der 1. Band der St.-Peter-Ording-Saga von Tanja Janz.

Sabine hat endlich die Schule abgeschlossen und träumt von der Zukunft
Sie freut sich auf einen Urlaub mit der Familie in Italien und auf ihren Einstieg ins Berufsleben.
Doch stattdessen wird Sabine zu ihrer Tante Ebba nach St. Peter Ording geschickt.
Nach dem Tod ihres Mannes kommt Ebba mehr schlecht als recht über die Runden.
Sie nutzt den Anstieg der Touristen und vermietet Zimmer.
Da Ebba alleine die Arbeit über den Kopf wächst hat sie ihre Schwester gebeten ihr Sabine zu schicken.
Sabine fügt sich wenig erfreut in ihr Schicksal. Doch bald ist sie vom Zauber der Landschaft und der Nordsee angetan.
Auch der junge Musiker Tom ruft in Sabine Gefühle hervor. Sie ist das erste Mal verliebt. Doch dann heißt es Abschiednehmen, in Gelsenkirchen wartet ihr Job in der Polizeikantine.

Tanja Janz hat mich schon mit dem 1. Band der St.-Peter-Ording-Saga begeistert.
Die Charaktere sind gut beschrieben und sympathisch.
Sabine ist eine starke junge Frau mit viel Energie und einem guten Herz.
Tante Ebba gefällt mir auch gut. Ihr geht es nach dem Tod ihres Mannes nicht gut. Sie versucht alles um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Auch Tante Ebba mochte ich gerne leiden.

Tanja Janz erzählt die Geschichte sehr authentisch. Die Jahre in denen die Geschichte spielt 1959 -1960 werden sehr realistisch widergespiegelt.
Der Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt im Ruhrpott und dem Leben auf dem Land in St. Peter Ording wird gut vermittelt. Der Aufschwung nach dem Krieg und den schweren Nachkriegsjahren kurbelt der Tourismus an. So werden immer mehr Touristen nach St. Peter Ording gespült.

Bisher war ich noch nicht in St. Peter Ording, habe mich aber beim Lesen schon in den Ort an der Nordsee verliebt.
Die Autorin beschreibt die Landschaft sehr ausdrucksvoll.
Mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil hat sie mich ganz tief in die Geschichte eintauchen lassen.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Was die Dünen verheißen“ der im Januar 2024 erscheinen soll.

Bewertung vom 14.05.2023
Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


ausgezeichnet

Ein Krimi mit Urlaubsflair

Commissario Vito Grassi erbt nach dem Tod seines Vaters dessen Haus in Ligurien.
Kurzentschlossen lässt der Commissario sich von Rom in die Provinz versetzen.
Vito bezieht das von seinem Vater liebevoll restaurierte Rustico mit eigenem Olivenhain und stößt unerwartet auf Toni, eine Mitbewohnerin seines Vaters.
Kaum ist Commissario Vito Grassi im Dienst gibt es im sonst so friedlichen Ligurien gleich zwei Morde aufzuklären.
Ihm zur Seite steht die junge Marta Ricci mit der er zu Beginn so seine Schwierigkeiten hat.

„Abschied auf italienisch“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Andrea Bonetto.

Der Autor hat recht unterschiedliche Charaktere zum Leben erweckt.
Commissario Vito Grassi lässt sich von Rom nach La Spezia versetzten.
Er bezieht sein vom Vater geerbtes Haus.
Auf den ersten Blick wirkt er etwas brummig und scheint es sich auch gleich mit jedem zu verscherzten. Wenn man ihn aber erst einmal näher kennenlernt ist er recht sympathisch.

Toni ist die noch recht jung Mitbewohnerin von Vitos Vater.
Sie bewohnt das Schlafzimmer so, dass für Vito nur die Couch übrig bleibt und macht auch keine Anstalten das Haus zu verlassen.
Sie kümmert sich um den Olivenhain den sie zusammen mit Vitos Vater angepflanzt hat.
Toni scheint ein Geheimnis zu umgeben das gelöst werden will.

Die junge Marta Ricci ist eine engagierte Polizistin.
Vito und sie haben keinen guten Einstieg was die Zusammenarbeit zu Beginn holprig macht. Die zwei müssen sich erst einmal zusammenraufen.

Das sind die Charaktere auf die die Leser*innen stoßen und die sie wahrscheinlich auch durch weitere Bände begleiten werden.

Die Ermittlungen in den zwei Mordfällen sind recht kompliziert.
Eine Frau wurde in einem Tunnel tot aufgefunden. Erst sah es nach einem Unfall aus, später stellte der Gerichtsmediziner fest, dass es sich um Fremdeinwirkung handelt.
Die zweite Leiche wurde an der Grundstückgrenze von Commissario Vito Grassi gefunden. Die Leiche muss schon einige Zeit dort gelegen haben.
Commissario Vito Grassi und Marta Ricci ermitteln im näheren Umfeld. Es gibt zwar Verdächtige aber kein Motiv.

Andrea Bonetto beginnt die Geschichte in einem gemäßigtem Tempo.
Man lernt Vito erst einmal kennen und genießt die schöne Landschaft.
Es ist noch nicht lange her da war ich in der Toskana und habe einen Ausflug zu den Cinque Terre gemacht. Die Beschreibung des Autors hat mir schnell die Bilder wieder vor Augen geführt.
Für mich lebt die Geschichte durch die Beschreibung der eindrucksvollen Landschaft.
Man bekommt richtig Sehnsucht nach Urlaub.
Aber auch die Ermittlungen beschreibt der Autor spannend.
Ich habe den einen oder anderen als Täter in Betracht gezogen.
Das turbulente Ende hat mich dann aber doch überrascht.

„Abschied auf italienisch“ ist ein gelungener Auftakt der Commissario Grassi
Reihe.
Ich freue mich auf viele weitere Bände.

Bewertung vom 10.05.2023
Die Verborgenen
Geschke, Linus

Die Verborgenen


ausgezeichnet

Sehr spannend

Sven und Franziska Hoffmann haben alles, wovon sie einst träumten, eine wunderbare Tochter und ein traumhaftes Haus an der Küste. Alles könnte perfekt sein. Doch dann dringt jemand heimlich in ihr Haus ein. Der ungebetene Gast bedient sich an ihrem Essen, stöbert in ihren Schränken und steht neben ihren Betten, wenn sie schlafen. Als dann noch Gegenstände verschwinden und fremde Fußspuren im Keller auftauchen, bezichtigen sich die Eheleute gegenseitig. Je merkwürdiger die Vorgänge in ihrem Haus werden, desto mehr bröckelt die makellose Fassade der perfekten Familie. Und genau das ist es, was der Eindringling will.

„Die Verborgenen“ ist der neue Thriller von Linus Geschke.
Der Autor versteht es ohne viel Blutvergießen eine spannende und gruselige Atmosphäre zu schaffen.
Seine psychologischen Spielchen lassen mir immer wieder Schauer über den Rücken laufen.
Dabei fängt die Geschichte ganz ruhig und gemächlich an. Das Tempo und die Spannung steigern sich dann aber gewaltig.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkel erzählt.
So lernt man Tabea,Sven und Franziska immer besser kennen
Aber auch der Eindringling der mit „Du“ aufgeführt wird kommt zum Zuge.

Die Verborgenen“ ist wieder ein sehr spannender Psychothriller von Linus Geschke.

Bewertung vom 08.05.2023
Racheherz. Der Schrecken in dir (eBook, ePUB)
Born, Leo

Racheherz. Der Schrecken in dir (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Pageturner

In der Nähe von Frankfurt wurde eine Frauenleiche gefunden.
Die Todesursache sieht nach Herzstillstand aus. Was gegen einen natürlichen Tod spricht, ist die Tatsache, dass die Leiche vergraben wurde.
Das Team rund um Hauptkommissar Jack Diehl übernimmt die Ermittlungen.
Doch es dauert nicht lange bis die nächsten Leichen auftaucht.
Auf den ersten Blick haben die Taten nichts miteinander zu tun. Doch Hauptkommissar Jack Diehl ist sich sicher, dass die Taten in Verbindung zueinander stehen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Abteilung 4 für Schwere und Organisierte Kriminalität, nachdem Robert Kornfeld nach einem Ermittlungsfehler seinen Platz räumen musste eine neue Leitung bekommt.
Oreana Massoudi ist die neue Kommissariatsleiterin. Sie setzt das Team unter Druck und will schnelle Ermittlungsergebnisse.
Dabei tritt sie nicht nur Jack Diehl sondern auch der Profilerin Viola Hendriks auf den Fuß.

„Racheherz – Der Schrecken in dir“ ist der 2. Band der Jack Diehl Reihe von Leo Born.
Seine erfolgreiche Mara Billinky Reihe umfasst mittlerweile schon 7 Bände.
Die neue Reihe mit Jakob Diehl ist nach dem 1.Band bestimmt genauso erfolgreich.
Leo Born hat ein Händchen dafür Protagonisten ins Leben zu rufen die ihre Ecken und Kanten haben und nicht mit dem Mainstream schwimmen.

Kommissar Jakob Diehl wird nur Jack genannt.
Er ist der Cowboy im Kommissariat.
Sein Markenzeichen sind seine geliebten Cowboystiefel und sein Handyklingelton „Ring of Fire“.
Auch sonst liebt er Musik von Johnny Cash und sein Kuhflecken-Sofa.
Er vermisst seinen Freund und Mentor Robert Kornfeld.
Mit der neuen Leiterin steht er auf Kriegsfuß.

Viola Hendrick ist Profilerin und dazu noch die Ex von Jack.
So ganz vergessen hat sie Jack allerdings noch nicht.
Doch wenn beide zusammen in einem Raum sind kommt es einen vor, sie sind wie Feuer und Wasser.
Mit der neuen Kommissariatsleiterin tut sich beide schwer.

Berenice Silva Benevides, kurz die Brasilianerin genannt ist Tatortfotografin.
Sie ist noch nicht lange im LKA aber mit Jack hat sie schon ihre Bekanntschaft gemacht.

Die neue Kommissariatsleiterin Oreana Massoudi ist sehr ehrgeizig.
Sie will schnelle Erfolge und bringt dadurch auch ihr Team in Gefahr.
Mit ihr komme ich bisher genausowenig klar wie Jack und Viola.

Dass sind die 4 Charaktere die, die LeserInnen in der neuen Thriller-Reihe begleiten werden.
Jeder der Charaktere ist auf seine Weise interessant.
Robert Kornfeld der frühere Leiter des Kommissariats vermisse ich.
Jack und Robert waren schon ein gutes Team. Aber vielleicht kommt er ja doch noch zurück.

Das LKA Hessen ist in Wiesbaden beheimatet.
Die Mordfälle passieren rund um Frankfurt.
Die Opfer stammen auch alle aus dem Großraum Frankfurt.
Wenn die Ermittler an einem Leichenfundort in Frankfurt ankommen, warte ich immer darauf, dass Mara Billinsky um die Ecke kommt.
Schließlich jagen die Ermittler vom LKA ja in ihrem Revier.
Vielleicht ermitteln Mara und Jack ja irgendwann einmal zusammen.

Die Mordfälle sind grausam, die Ermittlungen laufen lange ins Leere.
Zwischendurch gibt es immer kurze Szenen die mit „Sina in der Wüste“ betitelt sind.
Was es mit Sina auf sich hat erfährt man erst ziemlich am Ende.
Man weiß nur, dass die junge Frau in einer Art Klinik lebt und sehr verschlossen ist.
Sie zeichnet viel und muss schlimmes erlebt haben.
Diese Abschnitte sorgen noch zusätzlich für Spannung.

Leo Born hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.
Er versteht es Spannung aufzubauen und den Spannungsbogen über das gesamte Werk zu halten.
Das Ende hat mich überrascht und auch überzeugt.

„Rachherz“ war wieder einmal ein Thriller der Extraklasse.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit Jack.

Bewertung vom 25.04.2023
Stranded - Die Insel
Goodwin, Sarah

Stranded - Die Insel


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven

Schon lange träumt Mandy davon einmal bei einer Reality-Show mitzumachen.
Jetzt bekommt sie die Möglichkeit.
Acht Personen die sich vorher noch nie begegnet sind werden auf eine einsame schottische Insel gebracht.
Die Teilnehmer stehen ständig im Fokus der Kameras.
Ein Jahr sollen sie zusammen auf der Insel mit einer recht minimalistischen Ausrüstung überleben.
Nach Beendigung werden sie mit einem Boot abgeholt.
Doch nach einem Jahr ist kein Boot in Sicht.
In den darauffolgenden Wochen dezimiert sich die Zahl der Teilnehmer.
Einer nach dem anderen stirbt, allerdings keinen natürlichen Tod.
Nach 18 Monaten wir Mandy in einem Fischerdorf aufgegriffen.
Sie erzählt welchem Alptraum sie entkommen ist.

„Stranded – Die Insel“ ist der Debütroman von Sarah Goodwin.

Die Geschichte wird aus Sicht von Mandy erzählt.
Die Leser.innen begleiten sie das Jahr über bei einem TV Experiment.
Zu Beginn war es nicht immer leicht Mandy zu folgen, da man das ganze Geschehen nur aus einer Sicht mitbekommt.
Nach und nach und mit zunehmender Spannung war mir Mandy dann sehr vertraut.
Was wie ein Abenteuer anmutete wird zum Alptraum.

Sarah Goodwin bringt ihren Leser.innen die Atmosphäre gekonnt näher.
Man spürt die Kälte und die Nässe beim lesen, zieht manchmal automatisch die Schultern hoch.
Auch die, ja fast schon klaustrophobische Atmosphäre wird gut vermittelt.
Die unterschiedlichen Personen werden eingehend und gut beschrieben.
Acht völlig Fremde Personen werden zu einem bunten Haufen zusammengewürfelt und auf die Insel geschickt.
Die Vorräte werden Knapp. Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Ein Zusammenhalt der Gruppe ist bald nicht mehr zu erkennen.
Ein Abenteuer das zu einem Horrortrip wird.

Sarah Goodwin beginnt die Geschichte erst in ruhigem Tempo doch nach und nach steigern sich Tempo und Spannung gewaltig.
Ich konnte irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Stranded – Die Insel“ ist ein spannender Thriller. Ich bin mir sicher, dass man von Sarah Goodwin noch einiges lesen wird.

Bewertung vom 24.04.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Eine Frau die fast in Vergessenheit geriet

Covertext:
Die Schönheit von Hedy Lamarr, die mit bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler hieß und jüdischer Abstammung war, führte sie zu einer kometenhaften Schauspielkarriere in Wien und zur Heirat mit einem österreichischen Waffenhändler. Durch ihn hatte sie Zugriff auf die Pläne des Dritten Reichs, ein Wissen, das sie später nutzte, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Im Jahr 1937 verließ sie ihren gewalttätigen Ehemann und floh über Paris und London nach Hollywood. Dort wurde sie zu Hedy Lamarr, dem weltberühmten Filmstar. Was keiner wusste: Sie war Erfinderin. Und sie hatte eine Idee, die dem Land helfen könnte, die Nazis zu bekämpfen und die moderne Kommunikation zu revolutionieren … wenn ihr nur jemand zugehört hätte.

„Die einzige Frau im Raum“ von Marie Benedict erzählt aus dem Leben von Hedy Lamarr.
Sie kam 1914 in Wien als Hedwig Kiesler zu Welt.
Mit ihrer Schönheit wurde sie eine umworbene Schauspielerin.
Hedy heiratete den Waffenhändler Fritz Mandel.
Mandel schmückte sich mit der Schönheit seiner Frau.
So war sie auch oft zugegen wenn die Männer sich zu Geschäftsverhandlungen trafen.
So bekam Hedy vieles mit was eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt war.
1937 floh Hedy mit ihrem Mann aus Deutschland.
In Hollywood fing sie unter dem Namen Hedy Lamarr eine Karriere als Schauspielerin an.

Hedy Lamarr, was für eine Frau, die leider so in Vergessenheit geraden ist.
Marie Benedict erzählt die Geschichte beeindruckend.
Vieles über Hedy Lamarr war mir nicht bekannt.
An der Seite ihres Mannes hat die Frau vieles erdulden müssen.
So habe ich viel mit Hedy gelitten mich aber auch über ihre Erfolge gefreut.
Neu war für mich die Erfindung die Hedy gemacht hat.

„Die einzige Frau im Raum“ ist eine Geschichte die ich mit Freude gelesen habe.

Bewertung vom 14.04.2023
Weite Sicht
Pilz, Thorsten

Weite Sicht


ausgezeichnet

Einfühlsame und bewegende Geschichte

Vier Frauen, alle in der 2. Lebenshälfte angekommen stehen vor der Frage, wie soll mein Leben weitergehen.
Charlotte hat ihren Mann verloren und fängt an an allem zu Zweifeln.
Sabine möchte nicht immer alleine und einsam sein.
Gesine braucht Unterstützung. Aber wie soll sie das anstellen?
Bente hat noch so viel vor im Leben und hat Angst, dass ihr die Zeit davonläuft.
Zusammen versuchen die vier Frauen ihre Sicht auf Neues auszurichten.

„Weite Sicht“ ist der Debütroman von Thorsten Pilz.

Einfühlsam erzählt die Geschichte von Charlotte, Gesine, Bente und Sabine.
Es beginnt mit dem Tod von Friedrich, Charlottes Ehemann.
Plötzlich ist Charlotte alleine, sie ist aber auch befreit. Hat sie sich alle die Jahre doch ihrem Ehemann untergeordnet.
Ihre Schwester Gesine ist 6 Jahre jünger. Sie ist ein eher schwieriger Charakter. Gesine hat gerne Zuschauer, kommt aber mit ihrem Leben nicht richtig zurecht.
Die Dritte im Bunde ist Sabine.
Sie ist als Waise in der Familie von Charlotte und Gesine aufgewachsen.
Sie ist eher zurückhaltend und trauert ihre Ehe noch immer nach.
Zu guter Letzt taucht Bente aus Dänemark auf.
Sie ist die Abenteuerlustigste der 4 Frauen.
Alle 4 haben einiges an Lebenserfahrung und jeder hat seine Schicksalsschläge erlitten.
Doch gemeinsam erkennen sie, nur wenn man nach Vorne sieht kann man seine Zukunft gestalten.

Die 4 Frauen sind mir, jede auf ihre Art schnell sympathisch gewesen. Es sind Charaktere mit denen ich mich identifizieren kann.

Thorsten Pilz erzählt die Geschichte auf eine leise Art. 242 Tage lässt der Autor seine LeserInnen mit den 4 Frauen verbringen.
Die Themen die der Autor anreißt sind nicht einfach in einem Unterhaltungsroman umzusetzen. Es geht um Schicksalsschläge, Trauer und Verludst aber auch um Liebe.
All das, was jeder der in der 2. Lebenshälfte angekommen ist schon erlebt hat.
So ist die Atmosphäre in der Geschichte eher ruhig, manchmal melancholisch.
Die Stimmung passt sich der Handlung sehr gut an.
Der Schreibstil von Thorsten Pilz ist flüssig und gut verständlich.
Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben. Besonders anschaulich fand ich die Beschreibung von Land und Kultur in Dänemark und den Bezug zu Tania Blixen.

„Weite Sicht“ ist ein Roman der mich nachdenklich gestimmt hat und mich gleichzeitig gut unterhalten hat.

Bewertung vom 13.04.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller war lange nicht mehr in Rumänien, dem Land seiner Kindheit.
Seine verstorbene Tante hat ihm ihren Bauernhof vererbt. So reist Paul Schwartzmüller nach Siebenbürgen um sein Erbe anzutreten.
Sein Plan ist, den Hof so schnell als möglich zu verkaufen.
Der Empfang in Siebenbürgen ist alles andere als herzlich. Nur sein alter Freund Sorin freut sich über das Wiedersehen.
Doch als auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss Bran ein Tourist tot aufgefunden wird, rückt Sorin in den Kreis der Verdächtigen.
Paul fängt an selber zu Ermitteln und wird dabei mit seiner Familiengeschichte konfrontiert.

„Tod in Siebenbürgen“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Lioba Werrelmann.
Hier handelt es sich einmal nicht um einen Frankreich- oder Italienkrimi.
Der Handlungsort Siebenbürgen ist mir bisher noch in keinem Krimi begegnet, was mich besonders gereizt hat ihn zu lesen.

Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Paul Schwartzmüller steht im Mittelpunkt der Geschichte. Er ist Investigativjournalist.
Ich habe schon einige Krimis mit ermittelnden Journalisten gelesen. Doch Paul ist anders.
Er kommt mir manchmal etwas tolpatschig vor. Außerdem trinkt er etwas viel. Doch irgendwie mochte ich ihn gleich.
Alte Sagen und Mythen von denen ihm seine Tante früher immer erzählt hat tauchen plötzlich auf.
Es scheint als hole Paul seine eigene Familiengeschichte ein.

Lioba Werrelmann erzählt die Geschichte recht spannend.
Ihre Charaktere gefallen mir und vor allem der außergewöhnliche Handlungsort ist eigentlich perfekt für einen Krimi
Die Autorin schneidet im Hintergrund interessante Themen wie den zweiten Weltkrieg in Rumänien und die Siebenbürgen Sachsen an. Ich muss zugeben von den Siebenbürgen Sachsen vorher noch nichts gehört zu haben.

Der Schreibstil von Lioba Werrelmann ist flüssig und gut verständlich.
„Tod in Siebenbürgen“ war für mich ein Lesevergnügen. Ich hoffe, dass es noch weitere Bände mit Paul Schwartzmüller geben wird.

Bewertung vom 12.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Spannender Portugal-Krimi

Ria Almeida ist mir ihren Eltern in den Küstenort Torreira in Portugal gekommen um ihren Großvater zu beerdigen.
Nach den Trauerfeierlichkeiten bleibt Ria noch eine Weile in Portugal bei ihrer Cousine Mariposa und ihrem Mann dem Dorfpolizist João.
Ria braucht etwas Abstand von zu Hause und ihrem Beruf.
Sie hat sich, wegen Unstimmigkeiten von der Kriminalpolizei wieder zur Streifenpolizistin degradieren lassen. Glücklich ist sie damit allerdings nicht.
In Torreira stolpert Ria zufällig in die Ermittlungen zu einer toten Frau und einer verschwundenen Leiche.

„Südlich von Porto lauert der Tod“ ist das Krimidebüt von Mariana da Silva.
Es ist ein richtiger Urlaubskrimi.
Portugal, die Küste und das Meer werden beschrieben, dass man richtig Sehnsucht bekommt.

Die Charaktere sind sympathisch.
Ria ist mit ihrer Arbeit bei der Streifenpolizei unzufrieden.
Bei Joãos Ermittlungen mit dem Kriminalbeamten Babtista spürt Ria wie sehr sie die Arbeit bei der Kriminalpolizei vermisst.
Immer tiefer stolpert sie in die Ermittlungen.

Sehr gut hat mir der Zusammenhalt der Familie gefallen. Mariposa möchte unbedingt, dass Ria in Portugal bleibt. Und sie ist nicht die Einzige.

Der Fall ist spannend. Erst wird eine Tode Frau gefunden deren Tod nach einem natürlichen Tod aussieht. Aber dann verschwindet die Leiche.
Es ist nicht einfach einen Verdächtigen zu finden.
Am Ende nimmt das Ganze eine Wendung an mit der ich nicht gerechnet habe.

Mariana da Silva erzählt die Geschichte spannend aber auch recht unterhaltsam.
Besonders schön fand ich die Beschreibung der Handlungsorte.
Auch die Charaktere hat die Autorin gut herausgearbeitet und ihnen Leben eingehaucht.
„Südlich von Porto lauert der Tod“ war der erste Fall für Ria und João.
Ich hoffe, dass weitere folgen werden.

Bewertung vom 10.04.2023
Soraya / Ikonen ihrer Zeit Bd.9
Janson, Brigitte

Soraya / Ikonen ihrer Zeit Bd.9


sehr gut

Ein Märchen mit einem traurigen Ende

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als die achtzehnjährige Soraya 1950 auf den Schah von Persien trifft. Seinetwegen zieht die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten von Berlin nach Teheran. Die opulente Märchenhochzeit im Marmorpalast, bei der die Braut ein Traumkleid geschmückt mit Diamanten und Marabufedern trägt, ist ein Weltereignis. Das Paar wird bejubelt, und die junge Prinzessin mit den smaragdgrünen Augen gilt als schönste Frau ihrer Zeit. Doch schon bald liegt ein Schatten auf der Ehe: Die Geburt eines Thronfolgers bleibt aus, und die große Liebe von Soraya und Schah Mohammad Reza nimmt eine dramatische Wendung.

„Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron“ von Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya, die sich in den Schah von Persien verliebt und ihn heiratet.

Soraya ist die Tochter einer Deutschen und eines persischen Fürsten.
Als sie Schah Mohammad Reza kennenlernt ist es Liebe auf den ersten Blick.
Der Schah ist auch von ihr fasziniert und wählt sie als Frau.
Von seiner ersten Frau hat er sich scheiden lassen, da sie ihm den ersehnten Nachwuchs nicht schenken kann.
Es wird eine Märchenhochzeit. Das Brautkleid ist gewaltig. Es besteht aus 20.000 Marabufedern und ist mit 6000 Diamanten und Perlen besetzt.
Es folgt eine schöne Liebesgeschichte.
Leider wird die Geschichte getrübt, auch Soraya schenkt dem Schah nicht den so wichtigen Thronfolger.
Was wie im Märchen begann endet auf dramatische Weise.

Brigitte Janson erzählt eine schöne Geschichte. Es ist wie ein Traum wenn man es liest. Ein so junges Märchen verliebt sich in einen Prinzen der sie mit in sein Traumschloss nimmt.
Man erfährt einiges an Hintergrundinformationen.
Die politische Lage in Persien dem heutigen Iran ist nicht stabil. Darüber und über die Religion hätte ich gerne noch etwas mehr gelesen.

Soraya ist eine intelligente junge Frau. Sie spricht vier Sprachen. Schon als Kind ist sie privilegiert aufgewachsen.
So widmet sie sich nach der Heirat auch schnell karikativen Projekten.
Die Kinderlosigkeit wirft einen Schatten über die Liebe
Und wie nicht anders zu erwarten, trennt sich der Schah auch von seiner zweiten Frau.
Interessant fand ich auch, dass der Schah als mächtiger Regent seine Frau nicht selber wählt. Nein, die Frauen in der Familie suchen die rechte Frau für ihn aus.

Brigitte Janson erzählt die Geschichte von Soraya in einer leichten und unterhaltsamen Art. Als Recherche stand der Autorin die Autobiografie von Soraya zur Verfügung.
Die Autorin hat sich aber auch eine gewisse künstlerische Freiheit genommen und eine schöne und schlüssige Geschichte veröffentlicht.