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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 548 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2023
Deine Küche kann nachhaltig!
Hirsch, Verena

Deine Küche kann nachhaltig!


ausgezeichnet

Das Konzept des Buches hat mich direkt neugierig gemacht. Schon das Cover verrät, was die Schwerpunkte sind. Es geht darum, achtsamer mit Lebensmitteln umzugehen und möglichst wenig wegzuwerfen, sondern alles sinnvoll zu verwerten. Die Autorin hat Thema quasi zu ihrem Beruf gemacht und veröffentlicht auf ihrem Blog und auf Instagram unter @allmydeer Tipps und saisonale Rezepte.
In diesem Buch liefert sie dann zunächst einige Informationen über ihren Background und Hintergründe zur Lebensmittelverschwendung, sowie grundsätzliche Infos zu mehr Nachhaltigkeit in der Ernährung und den Einfluss einer guten Küchen-Organisation. Anschließend geht es um die Aufbewahrung von Lebensmitteln und das Haltbarmachen, bevor konkrete praktische Rezepte folgen.

Auch hierbei gilt das Motto, Obst und Gemüse zu verwenden, das Saison hat und auch überreife Dinge noch vor dem Wegwerfen zu retten und auch ungewohnte Bestandteile nicht einfach wegzuwerfen, sondern ebenfalls sinnvoll zu verwenden, indem aus Apfelschalen zum Beispiel ein Tee gekocht wird oder aus Radieschenblättern ein Aufstrich. Es finden sich auch immer wieder Rezepte, bei denen die Zutaten variabel sind, sodass sie sich perfekt zur Resteverwertung eignen und auch Tipps, wie man nicht vorhandene Lebensmittel durch andere ersetzen kann. Zusätzlich gibt es eine "Tauschbörsen"-Übersicht am Ende des Buches. Die Rezepte sind teils vegan oder es gibt zumindest in Klammern eine vegane Alternative zu Eiern oder Milchprodukten, sodass das Buch perfekt für Vegetarier und Veganer geeignet ist.

Alle Rezepte sind knapp und gut nachvollziehbar beschrieben, zu jedem Gericht gibt es zudem mindestens ein ansprechendes Foto. Auch Menschen, die regelmäßig kochen, werden sicher noch die eine oder andere Idee für Resteverwertung und noch mehr Nachhaltigkeit in der Küche mitnehmen können.

Bewertung vom 19.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover des Buches passt sehr gut zu einem skandinavischen Krimi. Der Schauplatz der Handlung ist zum Teil Kopenhagen, aber auch andere dänische Gegenden spielen eine Rolle.

Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat ihre Stelle in Aalborg, am anderen Ende Dänemarks, gekündigt und arbeitet nun in Kopenhagen als Privatdetektivin, hofft aber, auf Dauer in der Hauptstadt bei der Polizei unterzukommen. Dabei soll ihr ein ungeklärter Mordfall an einem Journalisten vor 3,5 Jahren helfen, indem sie hofft, der Polizei mit dem Finden neuer Spuren unter die Arme greifen zu können. Eine weitere Rolle im Krimi spielen aber auch der Selbstmord eines Häftlings, dem Bruder der Krisen-Psychologin und Livs neuer Vermieterin Hannah Leon, und der Mord an einer Museumsangestellten, bei dem Nima, ein ehemaliger Flüchtling aus dem Iran, unter Verdacht gerät. Langsam zeichnen sich Verbindungen zwischen den Fällen ab.

Ich fand die Fälle sehr spannend und alles war lange nicht vorhersehbar und dennoch am Ende schlüssig. Die Charaktere der beiden Protagonistinnen Liv und Hannah und von Nima waren sehr überzeugend ausgestaltet. Einzelne Rückblicke sorgten für weitere Spannung, ebenso wie geheimnisvolle Zitate, die den Kapiteln vorangestellt waren. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und auch anschaulich. Stellenweise finden sich auch gesellschaftskritische Anklänge. Gerne würde ich noch weitere Bände dieser neuen Reihe lesen.

Bewertung vom 19.10.2023
#buch4you: Dein 222 Ideen-Buch für dich und die Umwelt
Busch, Nikki

#buch4you: Dein 222 Ideen-Buch für dich und die Umwelt


ausgezeichnet

Zunächst hat mir die Aufmachung des Buches sehr gut gefallen. Es ist fest gebunden und durch das rote Gummiband wirkt es noch etwas hochwertiger und hebt sich von "normalen" Büchern ab. Auch die Covergestaltung mit den bunten, modernen und zum Thema passenden Illustrationen ist sehr gelungen.

Der Innenteil ist ebenfalls bunt gestaltet und mit gelungenen Illustrationen. Hier liegt eine gute Mischung aus nicht zu langen Hintergrundinfos zum jeweiligen Unterthema und vielen praktischen Elementen, wie Rätseln, Bastelanleitungen, Upcycling-Ideen oder Rezepten für Speisen, Getränke oder Kosmetik vor. So bekommt man wirklich eine Menge Inspiration für kleine Projekte, die das Leben nachhaltiger machen und die Anleitungen und Bilder machen auch wirklich Lust darauf, direkt das eine oder andere auszuprobieren, zumal keine allzu ausgefallenen Bestandteile notwendig sind, sondern meist Dinge, die in jedem Haushalt vorhanden sind oder in der Natur gesammelt werden können. Viele der Vorschläge eignen sich auch sehr gut, wenn man ein individuelles Geschenk benötigt.

Auf jeden Fall lädt das Buch zum Ausprobieren ein und bietet zugleich auch Denkanstöße, ob man das eigene Leben nicht noch etwas nachhaltiger gestalten kann, aber ohne den moralischen Zeigefinger. Sicher haben auch nicht nur Teenager, wobei sich in dieser Altersgruppe wahrscheinlich schon hauptsächlich die Mädchen angesprochen fühlen, sondern auch andere Familienmitglieder Freude daran, das eine oder andere auszuprobieren. Und auch als Geschenk für etwa 10-14-Jährige ist das Buch sicher eine gute Wahl und durch seine hochwertige Aufmachung und die vielen Ideen, die es liefert, sicher seinen Preis wert.

Bewertung vom 15.10.2023
Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? Mein großes junior-Lexikon


ausgezeichnet

Zunächst einmal handelt es sich bei diesem Bilderbuch nicht um ein klassisches Kinderlexikon mit alphabetisch geordneten Infotexten plus Bild. Das würde der Altersgruppe der 2-4-Jährigen auch nicht gerecht werden.

Die Begriffe aus dem Leben der Kleinsten werden dagegen thematisch geordnet in Alltagsszenen eingebettet, zum Beispiel, was man auf einer Straße alles entdecken kann oder im Supermarkt kaufen. Auf farbenfrohen, kindgerechten Bildern kann man, fast wie bei einem Wimmelbild, alles Mögliche, was zur jeweiligen Alltagsszene passt, entdecken und so können die Kinder beim gemeinsamen Lesen neue Begriffe spielerisch lernen und gleich ins passende Lebensumfeld einordnen. Ergänzend gibt es noch einfach gehaltene Infotexte und, wie für die Buchreihe typisch, Klappen, hinter denen es allerhand Spektakuläres zu entdecken gibt, was die Freude am Lesen nochmal steigert.

Das Buch ist stabil hergestellt, so dass es nicht so schnell kaputt geht, auch wenn die Kinder mal nicht ganz so sanft damit umgehen oder motorisch noch nicht so geschickt sind. Die Illustrationen sind im gewohnten Stil, farbenfroh und lebendig gestaltet und die Themen decken vielfältige Interessengebiete von wissbegierigen Kleinkindern ab.

Bewertung vom 15.10.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


ausgezeichnet

Conny ist eine fiktive Beamtin Ende 40 in einem Berliner Amt und berichtet auf flapsige Berliner Weise von ihrem Arbeitsalltag, ihren Kolleg:innen und deren Macken und auch etwas aus ihrem Privatleben und ihrer Nachbarschaft.

Dabei werden selbstverständlich viele Beamten-Klischees ausgepackt, aber auch Vorurteile entkräftet und es kommt zu vielen Begegnungen mit mehr oder weniger skurrilen Besucher:innen und Beamt:innen. Nebenbei werden auch Mängel im System auf die Schippe genommen, wie die bisher nicht wirklich gelungene Digitalisierung deutscher Ämter. Conny und ihre Kolleg:innen verkörpern zwar das ein oder andere Beamtenklischee, zugleich ist aber auch jede:r trotzdem irgendwie liebenswert, da die Charaktere recht vielschichtig ausgestaltet wurden und neben Erzählerin Conny auch andere kurz selbst zu Wort kommen. In manch einer Beschreibung kann man sich sicher auch selbst wieder erkennen, ohne, dass man in diesem Beruf arbeitet oder muss schmunzeln, weil es einem schon mal ähnlich ging.

Bei diesem Buch bietet es sich zudem fast an, sich für die Hörbuch-Variante zu entscheiden, da diese den Berliner Dialekt natürlich besonders gut einfängt.

Bewertung vom 13.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Fleur arbeitet in Deutschland als Datenforensikerin. Die ersten Jahre ihrer Kindheit hat sie in Frankreich verbracht, bis sie und ihre deutsche Mutter vor ihrem französischen Vater nach Deutschland flüchteten und die Mutter dort irgendwann ihren Stiefvater heiratete. Nun ist ihr leiblicher Vater gestorben und Fleur muss sich darüber klar werden, ob sie das Erbe, das wohl hauptsächlich die Wohnung ihrer verhassten Großmutter umfasst, antreten möchte. So begibt sie sich in der Auvergne auf Spurensuche, auch was die weit zurückliegende Familiengeschichte und eine mysteriöse Bestie angeht.

Mich hat der Roman positiv überrascht. Nach dem Lesen des Klappentextes wusste ich nicht so recht, was es mit der Bestie auf sich hat und ob das Buch vielleicht für meinen Geschmack zu sehr ins Mysteriöse abgleitet. Aber das war dann nicht der Fall und wie sich alles nach und nach aufgeklärt hat, war immer wieder überraschend und dadurch auch sehr spannend. Fleur als Hauptperson war mir sehr sympathisch, wie sie mit den Schwierigkeiten umgeht, mit denen sie in ihrem Leben immer wieder konfrontiert wurde. Auch das, was man über die Gegend, in der der Roman spielt und die Geschichten um die Bestie erfährt, die auf wahren Begebenheiten beruht, fand ich interessant. Der Schreibstil der Autorin war gut verständlich und auch sehr anschaulich, sodass man sich gut an die Handlungsorte versetzen konnte.

Bewertung vom 11.10.2023
Der Mondmann - Rote Spur
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Rote Spur


ausgezeichnet

Bei diesem Krimi handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe, in deren Mittelpunkt der Kopenhagener Ermittler Jens Lerby, von den Inuit auch der Mondmann genannt, steht.

Jens Lerby, der bereits eine Zeit lang auf Grönland gelebt und gearbeitet hat, fliegt eigentlich aus privaten Gründen und diesmal zusammen mit seiner Frau wieder dort hin, nachdem sein Vorgesetzter in Kopenhagen ihn von seinem aktuellen Fall dort abgezogen hat. Auf Grönland deutet sich dann aber plötzlich ein Zusammenhang zwischen den Mordfällen, mit denen er zuletzt in Kopenhagen zu tun hatte und Vorfällen dort an und der dänischen Regierung scheint wenig daran gelegen zu sein, dass mehr darüber ans Tageslicht kommt.

Mir hat dieser Grönland-Krimi grundsätzlich sehr gut gefallen. Ich finde das Land faszinierend und fand es interessant, mehr über das Leben dort zu erfahren. Jens Lerby ist mir sympathisch, weil er Ecken und Kanten hat und sich nicht einfach den Mund verbieten lässt. Auch das, was hinter den Mordfällen steckte, ist ein spannendes Thema. Verzichten hätte ich aber auf die übersinnlichen Elemente können, auch wenn das Bestandteil der Inuitkultur sein mag, mag ich es eben am liebsten vollkommen realistisch. Ansonsten war der Schreibstil gut lesbar und auch das Cover gut zur Handlung passend gewählt. Die Tatsache, dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, empfand ich nicht als störend, ich bin gut in die Handlung hineingekommen, obwohl ich die Vorgeschichte aus dem ersten Teil nicht kannte. Aber sicher ist dieser auch lesenswert und sollte dann natürlich vor dem zweiten Band gelesen werden.

Bewertung vom 06.10.2023
Wo die Liebe dich findet
Turner, Katy

Wo die Liebe dich findet


sehr gut

Holly landet als Tierärztin in den schottischen Highlands bei einem brummeligen Chef, obwohl sie eigentlich in einer Kleintierklinik im städtischen Umfeld Karriere machen wollte. Immerhin hat sie zwei nette Kolleg:innen und auch ein attraktiver Mann läuft ihr bald über den Weg. Nur eigentlich hat sie sich geschworen, sich auf keinen Mann einzulassen, damit ihr Herz gar nicht erst gebrochen wird.

Der Roman bietet nette Unterhaltung an einem Herbst- oder Wintertag auf dem Sofa. Es ist auch eine Dosis Lokalkolorit vorhanden, indem die rauhe schottische See, die Highlands und ihre Tiere und auch schottische Traditionen, wie Tänze oder Speisen, immer wieder eine Rolle spielen. Holly war mir grundsätzlich sympathisch, wobei ich ihren Vorsatz, sich nicht zu verlieben, etwas übertrieben fand. Es passiert eben, was passiert. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und auch recht anschaulich, sodass man sich die beschriebenen Situationen und Landschaften gut vorstellen kann. Insgesamt fehlte mir aber so ein richtiger Höhepunkt, es verlief doch alles recht vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist es ein angenehmer Unterhaltungsroman, insbesondere für Schottland-Fans, aber nicht nur.

Bewertung vom 06.10.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe bereits die Ruhrpott-Saga und die Reihe um die Dorfschul-Lehrerin von Eva Völler sehr gerne gelesen. Von daher war ich nun auch auf ihren ersten, ebenfalls historischen, Kriminalroman gespannt.

Die Handlung spielt in Essen, etwa drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Der Kriminalbeamte Carl Bruns ist zurück im Polizeidienst, nachdem er während der Herrschaft der Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Vorfahren seinen Beruf nicht mehr ausüben durfte. Im Zusammenhang mit Mordermittlungen stößt er einerseits auf ein schlimmes und noch ungesühntes Kriegsverbrechen, das sich gegen Kriegsende ereignet hat und begegnet zugleich seiner mittlerweile verwitweten Jugendliebe Anne wieder, bei der er aber nicht genau weiß, ob er ihr und ihrer Schwester wirklich vertrauen kann.

Ich fand es sehr spannend ins Ruhrgebiet der Nachkriegszeit einzutauchen und mitzuerleben, wie hart die Menschen ums Überleben kämpfen mussten, während zugleich auch viele, die im Nationalsozialismus große Schuld auf sich geladen hatten, versuchten, ihrer Strafe zu entgehen. Dies alles schildert Eva Völler sehr anschaulich und authentisch und alles wirkt gut recherchiert. Immer wieder finden sich auch Textstellen im typischen Dialekt des Ruhrgebiets, aber nur so viel, dass es den Lesefluss nicht behindert. Spannung ist ebenfalls vorhanden, die Geschichte um Eva, ihre Schwestern und Carl hat mich sehr gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist auf jeden Fall lesenswert für alle, die historische Romane, die im 20. Jahrhundert spielen und/oder historische Krimis mögen.

Bewertung vom 05.10.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Der neue Roman von Michaela Beck ist ein ziemlich dicker Wälzer, der es in sich hat. Auf mehreren Zeitebenen wird die Geschichte der verschiedenen Protagonist:innen erzählt, bevor die Erzählstränge am Ende zusammengeführt werden.

Dabei kann man als Leser in verschiedene Epochen der jüngeren deutschen Vergangenheit eintauchen, angefangen mit dem Arbeitersohn Konrad am Ende des Ersten Weltkrieges, dem die Nationalsozialisten später ein Medizinstudium ermöglichten, der ihre Ideologie aber nicht teilt. Anschließend den Wirren der Nachkriegszeit und schließlich der Teilung Deutschlands. Diese erlebt man dann einerseits zusammen mit André , der in der DDR bei systemtreuen Adoptiveltern aufwächst, und andererseits auch aus der West-Perspektive durch Brigitte, deren Eltern mit ihr aus der DDR geflohen waren und die später in die Kreise der RAF geriet.

Dadurch erlebt man beim Lesen viele prägende Ereignisse der deutschen Geschichte hautnah aus der Perspektive der Beteiligten mit und kann sich so gut vorstellen, vor welche Konflikte sie die politischen Rahmenbedingungen oft stellten. Die verschiedenen Erzählstränge sorgen für zusätzliche Spannung, sodass mich der Roman sehr gefesselt hat. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und ich empfehle das Buch gerne an alle weiter, die historische Romane mögen, die sich mit den vergangenen Jahrzehnten deutscher Geschichte beschäftigen.