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Lavendelknowsbest

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2017
Macht ist sexy / Mr. President Bd.1
Evans, Katy

Macht ist sexy / Mr. President Bd.1


ausgezeichnet

Senatorentochter Charlotte denkt noch oft an den Tag vor 11 Jahren zurück, als auf einmal der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Esstisch ihrer Familie saß. Im Schlepptau der 24 Jahre alte Präsidentensohn Matt. Die 11-Jährige war hin und weg von ihm und schrieb ihm einen Brief, sollte Matt sich je entschließen selbst zu kandidieren, würde sie als seine Wahlkampfhelferin agieren wollen. Der Tag sollte kommen an dem sich Matt und Charlotte unter diesen Vorzeichen wiedersehen.

Als ich "Mr. President - Macht ist sexy" vor ein paar Monaten in der Verlagsvorschau entdeckte, hatte ich den Titel für einen schlechten Scherz gehalten. Mal ehrlich kein Buchtitel könnte im aktuellen Kontext so unpassend sein. Da unser Protagonist allerdings nicht Donald heißt und nur halb so alt ist, musste ich der Geschichte eine Chance geben, denn ich konnte den Reiz dahinter schon aus dem Klappentext herauslesen.

Der Start einer Dilogie war mein erster Roman der Autorin und ich war überrascht, wie gut mir ihr Schreibstil gefiel. Sie hat es problemlos geschafft, mich direkt nach Washington zu entführen. Vor meinem inneren Auge ist ein tolles Kopfkino entstanden. Schon auf den ersten Seiten konnte sie mich die Chemie zwischen Matt und Charlotte spüren lassen. Zwischen dem Präsidentschaftskandidaten und seiner Wahlkampfhelferin funkte es heftig.

Das schaffen nur wenige Autorinnen, doch Katy Evans konnte in mehreren Szenen mein Herz höherschlagen lassen. Charlotte ist eine sympathische Protagonist und auch Matt ist ziemlich beeindruckend. Sie wissen beide, dass sie eigentlich nichts miteinander anfangen dürfen, um seine Kandidatur nicht zu gefährden. Doch wie nicht anders zu erwarten, klappt das Vorhaben nicht sehr gut. Ich konnte ihre Zerrissenheit spüren.

An dieser Stelle hatte ich mir ein wenig mehr Drama und Hindernisse gewünscht. Das Ebook beginnt am Tag der Wahl und springt dann 10 Monate zurück. Somit wissen wir zu Beginn bereits, wie das Ende aussehen wird. Mich hat es nicht gestört, ich war jedoch überrascht, dass die Autorin hier nicht noch ein Ass aus dem Ärmel gezaubert hat. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Mir gefiel richtig gut, dass die Autorin ihren Protagonisten die Zeit und den Raum gibt, um sich aufeinander einzulassen. Beide steigen nicht schon nach 3 Kapiteln ins Bett. Auch die erotischen Szenen wälzen sich nicht auf 10 Seiten aus, alles ist kurz, prägnant und knackig geschrieben und lässt der Haupthandlung ihren Raum.

Ich freue mich schon total auf das Finale der Dilogie, welches im Januar erscheinen wird. Mal sehen, ob die beiden im Oval Office ihr Happy End finden. Die Taschenbuchausgabe von "Macht ist sexy" erscheint übrigens im Dezember.

Bewertung vom 01.08.2017
Liebe findet uns
Monninger, Joseph P.

Liebe findet uns


gut

Heathers Uniabschluss ist frisch in der Tasche als sie sich mit ihren beiden besten Freundinnen auf eine Europareise begibt. Im Zug nach Amsterdam lernt sie Amerikaner Jack kennen. Sie ist fasziniert von ihm und seinen Geschichten über das Tagebuch seines Großvaters. Gemeinsam reisen sie an die ungewöhnlichsten Orte bis Jack eines Tages verschwindet und Heather ratlos zurücklässt.

Ich hatte mich sehr auf die Liebesgeschichte gefreut und so nahm ich das Buch direkt mit in den Urlaub, wo es zu meiner Strandlektüre wurde. Leider hatten wir nicht so viele Strandtage, sodass das Lesen eher schleppend voranging.

Dabei gefiel mir das erste Viertel ausgesprochen gut. J.P. Monninger Stil ist außergewöhnlich, detailreich und mit interessanten Metaphern und Vergleichen. Das war zunächst sehr erfrischend. Allerdings verlor er sich irgendwann in seiner Liebe zum Schreiben, sodass die Figurenentwicklung auf der Strecke blieb. Zunächst faszinierte mich Jacks und Heathers Schlagabtausch.
Doch irgendwann passierte eine Wende und beide verloren ihre Leichtigkeit. Sie waren zu schnell mit einer Intensität in ihrer Beziehung, die ich nicht nachvollziehen konnte. Sie stritten sich teilweise wie ein altes Ehepaar, um im nächsten Moment wieder frisch verliebt zu sein und sich ewige Liebe zu schwören. Das alles, wohlgemerkt, nach wenigen Tagen Kennenlernens und gemeinsamen Reisens. Bekanntlich bin ich davon ja keine Freundin.

Der Klappentext vermag nicht zu halten, was er verspricht. Auf das groß angekündigte Verschwinden muss man sehr lange warten, was ziemlich unglücklich ist. Die Gründe waren für mich schnell klar, denn der Autor geizte nicht mit Anspielungen.
Ich hätte mir auch viel mehr zum Tagebuch von Jacks Großvater gewünscht, doch die Tripps in Verbindung mit den Einträgen finden nur sporadisch statt. Das fand ich schade. Die beiden reisen allerdings auch so durch Europa und besuchen mehr oder weniger ungewöhnliche Orte. Für mich lasen sich diese Abschnitte wie Auszüge von Tripadvisor oder Reiseführern, also eher nicht so spannend.

Ja, dann noch zu einem Punkt, der mich gespalten zurücklässt: Das Ende! Mir gefällt die Dramatik dahinter, auch wenn mich das Ganze emotional nicht erreichen konnte. Was mir hier total fehlte, ist ein Epilog. So endet das Buch überhastet und abrupt. Es war einfach unbefriedigend und unterstreicht den unrunden Eindruck des Buches.

"Liebe findet uns" ist ein wunderschön aufbereitetes Buch für den Sommer. Wer auf Liebesgeschichten und Städtetrips steht, kann hier fündig werden. Leider konnte mich der Roman nicht komplett überzeugen, wusste jedoch mit seinen Erzählungen zu punkten.

Bewertung vom 24.07.2017
Fangirl
Rowell, Rainbow

Fangirl


ausgezeichnet

Cath gab es bisher nur im Doppelpack, doch kaum ist die High School vorbei und das Collegeleben beginnt, da nabelt sich ihre Zwillingsschwester Wren von ihr ab. Cath flüchtet sich während ihrer einsamen Tage in der neuen Umgebung in die magische Welt von Simon Snow. Die 18-Jährige schreibt erfolgreich Fanfiction und begeistert damit tausende Leser. Lesen und Schreiben, das ist Caths wahre Passion, besonders dann, wenn es im richtigen Leben gerade nicht so läuft.

Im Vorfeld wurde schon viel über das deutsche Cover gesprochen. Gerade im Vergleich zu den englischen Ausgaben, erscheint es doch sehr einfach. Ich muss sagen, als ich das Buch in der Hand hielt, war ich vom Cover begeistert. Auf den digitalen Fotos kommt nicht so gut heraus, wie filigran die Illustration eigentlich ist. Außerdem gewinnt das Buch durch seinen matten Schutzumschlag, welcher die Grafik wie eine Originalzeichnung erscheinen lässt.

Ich bin ganz arglos an das Jugendbuch herangegangen. Schon in einer Sitzung waren die ersten 70 Seiten dahingeflogen. Rainbow Rowell hat einen sehr einfachen, doch einprägsamen und besonderen Stil. Die Geschichte ist aus Cath Sicht verfasst, was uns die Protagonistin sehr schnell sehr nahe bringt. Ich mochte sie unglaublich gerne. Cath ist in sich gekehrt und eigenbrödlerisch. Sie verliert sich lieber in ihrer Fanfiction als mit ihren Komilitonen zu verkehren.
Doch bleibt dies auch nicht aus, denn Cath teilt sich ein kleines Wohnheimzimmer mit Reagan. Ich fand die Mitbewohnerin einfach klasse! Reagan ist mürrisch und nicht auf den Mund gefallen, aber total liebenswert mit einem tollen Humor. Ihre Zwillingswitze waren grandios!

Durch ihre Mitbewohnerin lernt Cath auch Levi kennen. Er ist so ein erfrischend anderer Loveinterest! Levi ist nicht zwangsläufig heiß und der schönste Typ auf dem Planeten, was toll war. Levi punktet mit seinem Charakter und wickelt so auch Cath ein.
Es war so unglaublich niedlich zu beobachten, wie unbeholfen die beiden sich annähren. Ich fand es grandios und herzerfrischend!

Im Laufe der Geschichte passiert eigentlich nicht wirklich viel, doch das fand ich nicht dramatisch, weil mich das Buch trotzdem perfekt unterhielt. "Fangirl" punktet mit seinen zwischenmenschlichen Problemen. Caths Vater vermisst seine Mädels und überarbeitet sich. Die Mutter verließ die Familie vor 10 Jahren und will sich nun zurück in ihr Leben schleichen. Auch die Problematik mit der Entzweiung der Zwillinge war einfühlsam erzählt.

Das alles in Kombination mit Caths Studienalltag und ihrem Fangirlleben in der Simon Snow Welt war perfekt umgesetzt. Ich glaube, ich wiederhole mich, wenn ich nun über "Fangirl" fangirle und die Charaktere und den Stil der Autorin weiter in den Himmel lobe.

Rainbow Rowells "Fangirl" ist ein Buch, welches seinen Hype wirklich wert ist, wenn man sich auf die Charaktere einlassen kann und ein typisches New Adult-Setting mal in der jugendfreien Version zu schätzen weiß. ;)

Bewertung vom 11.07.2017
Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)
Schulz, Gesine

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Glückskater Darcy liebte seine Familie bis er im Campingurlaub abhanden kam. Seitdem streift er durch England, um zu seinen Besitzern zurückzukehren. Eines Tages passiert er das heruntergekommene Anwesen Renfield Hall und spürt, dass dessen Eigentümerin Freda seine Gesellschaft gut gebrauchen könnte.

Mir ist vor 2 Monaten ein Kater zugelaufen, daher wusste ich, dass ich mich bestens mit der Geschichte würde identifizieren können. So war der Einstieg in das knapp 240 Seiten starke Ebook sehr angenehm zu verfolgen.

Gesine Schulz an einen sehr gesetzten und besonderen Schreibstil. Teils waren einige Begriffe etwas eingestaubt, was ich mochte, da es perfekt zur englischen Landlady Freda passte. Allerdings konnte sie mir auch perfekt das Setting vermitteln. Es machte einfach Spaß die Geschichte zu lesen.

Interessant war die Familienkonstellation rund um Freda. Sie ist nicht mal 40, aber verwitwet. Sie hat jung einen älteren Mann geheiratet, sodass ihre Stiefkinder fast so alt sind wie sie. Auf Renfield Hall fühlt sie sich allein und kann auch die anstehenden Reparaturkosten kaum stämmen. Daher denkt sie über einen Verkauf nach, als ihr Darcy begegnet.

Kurze Kapitel sind aus der Sicht des Katers geschrieben. Er wurde nicht zu stark vermenschlicht, allerdings sind mir auch kaum Wesenzüge aufgefallen, die ich von meinen Katzen kenne. Trotzdem fand ich seinen Part der Geschichte einfach nur goldig. (Funfact: ich habe mal gelesen, dass Glückskatzen (dreifarbige) immer nur weiblich sind, was auf Darcy nicht zutrifft.)

Was es mit dem Geist von Renfield Hall auf sich hat, kommt erst in der zweiten Hälfte des Buches zum Tragen. Die damit eingeführte Person ist ambivalent. Ich konnte ihr Verhalten nicht nachvollziehen. Sie machte die Geschichte aber einen Ticken interessanter. Ich finde allerdings, dass ihre Geschichte zum Ende hin nicht auserzählt wurde. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.

Das Ebook ist übrigens der vierte Teil einer Reihe, den man getrost einzeln lesen kann. Ich fand sehr schnell in die Geschichte und hatte keine Probleme mich in ihr zurecht zu finden. Allerdings möchte ich nun wissen, ob und wann Darcy zurück nach Hause findet.

Der vierte Teil der Darcy Reihe ist eine sehr angenehm und kurzweilige Lektüre. Mir gefiel Freda ausgesprochen gut. Die Geschichte war einfach nett und unterhaltsam. Perfekt, nach einer zähen Lektüre.

Bewertung vom 06.07.2017
Nothing Like Us (eBook, ePUB)
Ocker, Kim Nina

Nothing Like Us (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lena hat das Abi in der Tasche und ist nichts wie weg nach New York. Dort möchte sie ein Praktikum in der Küche eines Nobelhotels absolvieren, um ihren Traum der Patisserie näher zu kommen. Am ersten Tag erfolgt prompt die große Ernüchterung. Lena muss putzen und gärtnern. Von kreativer Dessertzubereitung ist keine Spur. Zum Glück begegnet sie Sander und hält ihn auch für einen Praktikanten, nichts ahnend, dass sie gerade den millionenschweren Erben des Hauses umherscheucht.

Ich hatte eigentlich keine Erwartungen an "Nothing like us". Ich hatte nur gehofft, dass es kein Flop werden würde. Das erste Kapitel konnte mich aber direkt überzeugen und ich freute mich immer mehr von der Geschichte zu erfahren.

Lena ist süße 19, weiß dafür aber ganz genau was sie will. Sie verfolgt zielstrebig ihren Traum, bekommt aber in der ersten Woche als Praktikantin einen Dämpfer. Sie soll putzen und die Außenanlage pflegen. Frustriert lässt sie ihren Unmut bei Sander aus. Dieser ist ziemlich heiß, aber auch schweigsam. Viel erfährt Lena nicht von ihm. Sander ist fasziniert von der vorlauten Deutschen und öffnet ihr nach und nach die Türen zur Sterneküche. Eines soll sie aber nicht erfahren, dass er der Erbe des Nobelhotels ist und ihre Leben eigentlich nichts miteinander zu tun haben sollten.

Die Autorin hat mit Lena und Sander wirklich ein gutes Händchen bewiesen. Für mich macht das Pärchen die Geschichte aus. Ich mochte beide unglaublich gerne. Lena ist zielstrebig, bodenständig und wahnsinnig menschlich. Ich konnte all ihre Gefühle und Handlungen absolut nachvollziehen, auch wenn sie nicht immer vernünftig waren. Lena handelte einfach zu jeder Zeit menschlich und das macht sie für mich zu einer authentischen und sympathischen Protagonistin.
Sander ist ein gelungener Gegenpart. Er ist zwar nicht immer ganz ehrlich zu Lena, doch hat er dafür seine verständlichen Gründe. Mir gefiel, dass er einfach ein guter Kerl war.
Zwischen ihnen stimmte die Chemie und einige Szenen bereiteten mir sogar Herzklopfen.

Natürlich stecken in diesem New Adult auch ein paar Klischees und die Handlung ist vorhersehbar. Doch mich konnte der knapp 400 Seiten starke Roman bestens unterhalten. Ich fand die Geschichte zu keiner Zeit langweilig. Die Handlung ist stellenweise romantisch, witzig und ein wenig dramatisch. Das machte eine ziemlich gute Mischung aus.

Auf der letzten Seite war ich ein wenig verwirrt, das konnte es doch noch nicht gewesen sein, irgendwie hatte Lena sich noch nicht offiziell entschieden. Das konnte die Autorin doch nicht so stehen lassen! In der Danksagung wird klar, dass es an der Upper-East-Side weitergehen wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass dann Lexie und Trip die Protagonisten sein werde. Ich freue mich schon sehr drauf.

"Nothing like us" ist ein ziemlich guter New Adult Roman aus deutscher Feder. Ich liebe die Protagonisten und ihren Humor. Die Geschichte bereitete mir Herzklopfen und begeisterte mich mit ihrem Hotelsetting. Der Roman hätte es wirklich verdient auch ins Printprogramm aufgenommen zu werden!

Bewertung vom 03.07.2017
Texas Heat (eBook, ePUB)
Bartlett, Gerry

Texas Heat (eBook, ePUB)


schlecht

Cassidy wird eines morgens zu einem Anwaltstermin eingeladen. Die junge Bankerin hat keine Ahnung, worum es geht, als sie plötzlich dem unbekannten Teil ihrer Familie gegenüber sitzt, um das Testament ihres fremden Vaters verlesen zu bekommen. Dieser war steinreich und führte ein Ölimperium. Cassidy soll Millionen erben, einziger Haken: dafür muss sie ein Jahr in der Firma arbeiten, mit dem heißen Millionärscowboy Mason an ihrer Seite.

Ich mag das Cover. Es ist zwar total kitschig und ein bisschen zum Fremdschämen, aber es drückt das texanische Feeling perfekt aus. Auch den Klappentext fand ich sehr ansprechend, deswegen wollte ich den Roman auch unbedingt lesen und zu Beginn las sich das Buch noch gut an.

Cassidy macht einen recht sympathischen und bodenständigen Eindruck. Sie kann nicht mit Geld um sich schmeißen und so prallen bei der Testamentsverlesung Welten aufeinander. Ihr unbekannter Vater hatte mehrere Frauen und einige Kinder von ihnen. Dabei verdient keiner der Figuren einen Sympathiebonus. Die Autorin hat hier mit einmal so viele Charaktere eingeführt, ohne diese wirklich abgrenzen zu könnne. Alle waren gleich überdreht, verwöhnt und unausstehlich. Es fiel mir schwer diese auseinander zu halten. Auch Cass Mutter war einfach nur nervig.

Doch auch Mason und Cass konnten mich nicht bei der Stange halten. Ich konnte ihre Verbindung nicht fühlen oder nachvollziehen. Mich stört es total, wenn alles viel zu schnell geht. Mason fährt Cass nach dem Anwaltstermin heim, küsst sie auf der Fahrt mehrmals. Nebenbei erfahren wir, dass Cassidy eigentlich einen Freund hat, mit dem sie noch schnell Schluss macht, da demnächst ein großes Erbe ins Haus steht und Mason ziemlich heiß ist. An welchem Punkt hätte ich da zu den Figuren eine Beziehung aufbauen sollen, die mich weiter durch die Seiten fliegen lässt?

Für solche Geschichten ist mir meine Lesezeit einfach zu schade und es warten so viele bessere Bücher darauf von mir gelesen zu werden. Wer packende Unterhaltung, einen mitreißenden Schreibstil und eine authentische Liebesgeschichte sucht, schaut besser weiter!

Bewertung vom 01.06.2017
Love Emergency - Zufällig verliebt (eBook, ePUB)
Beck, Samanthe

Love Emergency - Zufällig verliebt (eBook, ePUB)


sehr gut

Madison hat ein riesiges Problem. Sie liegt in den Wehen ihres ersten Kindes. Eigentlich eine gute Sache, weniger gut ist, dass sie dies auf der Rückbank ihres Wagens durchstehen muss, der gerade in einen Unfall verwickelt war. Zum Glück kommt ihr Sanitäter Hunter zur Hilfe, der das kleine Mädchen gesund auf die Welt bringt. Ein turbulenter Start ins Leben, der nicht ruhiger wird, denn Mutter und Kind haben gerade kein Dach über dem Kopf und so bietet Hunter seine Hilfe an.

Der Klappentext hat mich so neugierig auf das Buch gemacht, da das Kennenlernen der beiden so extrem ist und die Voraussetzungen für ihre Beziehung einmal ganz anders als alles bisher dagewesene.

Das dies der zweite Teil einer Reihe ist, ist mir nicht negativ aufgefallen. Ich kenne den ersten Band nämlich nicht, er handelt auch von anderen Protagonisten, daher kann man das Ebook auch getrost als Einzelband lesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist toll gewählt. Die Geburtsszene ist sehr intensiv und gefühlvoll. Bei mir ist direkt das Kopfkino angesprungen und ich konnte sehr gut mit Hunter und Madison mitfühlen. Die Handlung nimmt dann ihren Lauf und Hunter nimmt die beiden Mädchen in sein Leben auf. Hunter ist ein erstaunlicher Protagonist. Er nimmt sich direkt dem Baby an und erledigt viele Pflichten und das obwohl die kleine Joy natürlich nicht von ihm ist. Die Bindung der beiden hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat dies auch sehr gut erzählen können.

Madison ist eine sympathische Protagonistin, die alles für ihre Tochter tun würde, allerdings mit der Situation zu deren Vater zu kämpfen hat. Eigentlich will sie Hunter nicht auf der Tasche liegen und sein Haus schnellstmöglich verlassen, doch gleichzeitig weiß sie auch um die Gefühle für ihn. Alles fühlt sich schon fast zu perfekt an.

Die Handlung der Geschichte dreht sich um diesen Konflikt. Mir war dies liebestechnisch zu wenig. Hunter und Madison haben nicht so viele Momente in denen sie sich verlieben konnten, daher war der Augenblick, als die Gefühle da waren für mich nicht überzeugend.
Auf zwischenmenschlicher Ebene haben die Protagonisten absolut überzeugen, aber ihre Liebesgeschichte konnte mich nicht komplett mitreißen.

Dafür gefiel mir der Epilog, welcher ein paar Jahre später spielt richtig gut, da er ihre Geschichte perfekt abrunden konnte.

"Love Emergency-zufällig verliebt" ist eine zuckersüße und außergewöhnliche Geschichte. Eine leichte und bezaubernde Lektüre für Zwischendurch.

Bewertung vom 30.05.2017
Die Rebellin / Stormheart Bd.1
Carmack, Cora

Die Rebellin / Stormheart Bd.1


weniger gut

Aurora ist die Erbin eines Königreichs. Als zukünftige Herscherin sollte sie eine wichtige Fähigkeit besitzen, doch diese bleibt aus. So wird sie gezwungen den Sturmling Cassius zu heiraten. Doch der hinterlässt keinen guten Eindruck auf Aurora und so flieht sie und schließt sich den Sturmjägern an.

Ich muss zugeben, ein Coverkauf wäre dieses Buch nie geworden! Mir gefällt zwar die Farbigkeit und die Tatsache, dass man sich hier wirklich an der Protagonistin angelehnt hat, aber für mich sieht das Mädchen auf dem Cover einfach nur eigenartig mit Photoshop verbastelt aus. Die Kristalle scheinen ihr aus Stirn und Schläfen zu wachsen und nicht wie eine Krone auf dem Kopf zu tronen. Und wenn man genauer hinschaut weht ihr Haupthaar total unnatürlich davon, sodass es fast schon albern wirkt. Die Cover der Folgebände scheinen das noch zu toppen.

Aber nun zum wichtigstem, nämlich dem Inhalt bzw. meinem Eindruck davon.

Ich kenne Cora Carmack bereits von ihrem New Adult Roman "Losing it" und war von dem Buch nur wenig begeistert, da ihr erstes Fantasy-Jugendbuch für mich sehr spannend klang, wollte ich ihr noch eine Chance geben.
Mir gefiel die Idee der Königreiche, welche sich gegen die mächtigen Stürme und Wetterkapriolen erwehren müssen. Die ganze Welt erscheint ein wenig mittelalterlich, gleichzeitig werden aber auch Krawatten und Lederjacken erwähnt, es ist also ein wilde Mischung.
Die Autorin gibt sich Mühe dies detailreich nahe zu bringen. Ich muss nicht immer wissen, in welcher Reihenfolge die Protagonistin ihre Kleider ablegtoder wie die einzelnen Fläschchen auf dem Markt geformt sind. Durch diesen Überfluss hatte ich das große Problem, dass mich ihr Stil einfach nicht fesseln konnte. Ganz im Gegenteil, denn ich ertappte mich mehrfach dabei, wie meine Gedanken einfach abschweiften und ich mich nicht auf die Geschichte konzentrieren konnte.

Die Handlung hat außerdem ihre Längen, was ich sehr schade fand. Stellenweise passiert nichts, außer das Reisen und bekämpfen von Stürmen, was immer wieder gleich abgearbeitet wurde. Es erschien mir, als wäre nicht genug zum Erzählen für drei Bände da. In diesem Zusammenhang ist das offene Ende sehr frustrierend. An diesem Punkt geht es eigentlich erst so richtig los und es zwingt zum weiterlesen, obwohl ich das gar nicht möchte, da mich die Autorin mit ihrer Geschichte einfach nicht fesseln konnte. So erscheint der erste Band als eine einzige Einleitung auf das was möglicherweise kommen könnte. In diesem Zusammenhang sind mir auch die 3 Szenen aus der Sicht des Sturmlords, dem potenzielen übermächtigen Gegenspieler, viel zu wenig. In 3 Szenen konnte die Autorin einfach keine Verbindung und mitreißende Spannung aufbauen, die mich über die Trilogie hinweg beeindrucken soll.

Leider konnte ich auch keine Sympathien mit unserer Protagonistin aufbauen. Aurora hat so einen wunderschönen Namen und wird dann nur "Rora" genannt. Mein Kopf begann Assoziationen mit Rohrreinigern herzustellen. Als sie sich dann selbst unter den Sturmjägern als "Roar" ausgab, hatte ich während des Lesens einen ständigen Katy Perry Ohrwurm. Einfach nur nervig. Ähnlich wie ihr Verhalten, was stetig schwankte und meine Nerven strapazierte. Ich kann auch nicht verstehen, warum sie auch ihrer Identität ein riesiges Geheimnis macht.

Den Sturmjäger Lock, der Loveinterest, mochte ich zunächst sehr. Als die Liebesgeschichte ihren Lauf nimmt, ist er blaßer geworden. Zuvor nahm ich ihn als starken Charakter wahr, doch in Kombination mit Aurora war es eine schwache Liebesgeschichte, wie viele andere.
Mit Cassius ist der Autorin ein interessanter Gegenspieler gelungen, leider verliert sie ihn zum Ende des Buches sehr aus den Augen.

"Stormheart. Die Rebellin" hätte ein interessanter und spannender Auftakt einer Trilogie sein können, doch konnte mich dessen Protagonistin und Erzählweise leider nicht abholen. Da habe ich in diesem Jahr schon bessere junge Fantasy gelesen!

Bewertung vom 01.05.2017
First Taste (eBook, ePUB)
Hawkins, Jessica

First Taste (eBook, ePUB)


gut

Andrew musste auf die harte Tour lernen, was es heißt die alleinige Verantwortung zu tragen. Vor 4 Jahren verließ ihn die Mutter seines Kindes und machte aus dem harten Kerl einen alleinerziehenden Daddy. Für Bell ist er nicht auf der Suche nach einer Ersatzmutter, sondern angelt sich nur One Night Stands. Eine davon ist die zickige Geschäftsfrau Amelia, welche gerade in einer dreckigen Scheidung steckt. Auf den Geschmack gekommen, multiplizieren beide den One Night Stand und handeln sich damit mehr Probleme ein als erwartet.

Die Autorin hat mich in den ersten Kapitel direkt mit ihrem tollen Protagonisten und der Beziehung zu seiner Tochter gepackt. Ich hatte direkt ein gutes Bild von beiden vor Augen, welches mir sehr gefiel. Bell ist schwierig und ziemlich verzogen und Andrew versucht nicht die Kontrolle über die Lage zu verlieren. Das war ganz amüsant zu verfolgen.
Ähnlich turbulent ist das erste Aufeinandertreffen der Loveinterests, welches in einem Missverständnis und vielen Zickerein auf Amelias Seite endet. Die Gute hat ordentlich Haare auf den Zähnen, was für einen unsympathischen ersten Eindruck sorgt. Der Protagonistin kam definitiv zu Gute, dass einige Kapitel auch aus ihrer Sicht erzählt werden. Dann erklärt sich ihre Unausgeglichenheit auch mit der Situation um ihren ekelhaften Ex-Mann.

Schnell konnten beide also meine Sympathien gewinnen und es kam zum ersten horizontalen Aufeinandertreffen. Jessica Hawkins schafft sehr brisante und heiße Szenen, die nicht dem Einheitsbrei entsprachen. Das hat mir ganz gut gefallen. Wo ich mit den positiven Aspekten des Buches schon fast abschließen kann.

Die 3 Hauptelemente der Handlung bestehen aus: 1. endlos vielem, langweiligem Gequatsche, 2. ausschweifendem Sex, 3. Kettenraucherei

So oft wie die Protagonisten eine Zigarette in die Hand nahmen, schlug das sogar das ewige Augenrollen. Wenn sie nicht vorher an Lungenkrebs sterben, dann werden ihnen sicher irgendwann die Augen aus den Höhlen ploppen. Scherz beseite, das zelebrierte Gequalme hat mich tierisch gestört. Die Autorin hätte ihre beiden Protagonisten zusammen lieber etwas romantisches oder spannendes erleben lassen sollen.

Konflikte waren zur Genüge da. Zum einen das Problem mit Amelias Exmann, Bells Mutter die plötzlich wieder auftauchte, Bells Verlustängste und Andrew, der keine Ahnung hat wie er sich entscheiden soll. Doch diese Konflikte waren an den Rand gedrängt.

Es dominierten endlose Dialoge, die sich immer nur im Kreis drehten und die Beziehung der beiden nicht vorantrieben. Dank des ganzem Gequatsches schafft es das Buch auf über 500 Seiten. Ohne der vielen Längen hätte die Geschichte ein schön knackiges 350 Seiten Buch werden können.

Mich konnte die Charakterentwicklung nicht überzeugen, innerhalb von einem Monat und nur wenigen Treffen ändern beide ihre manifestierten Ansichten um 180 Grad.

Den Epilog fand ich wiederrum klasse, denn er hatte Handlung! Die wenigen Seiten konnten mich ein wenig versöhnen und haben gezeigt, dass "First Taste" tolles Potenzial hatte. Doch leider hat die Autorin es tot gequalmt/gequatscht, sodass ich wirklich froh war, als ich das Ebook endlich zur Seite legen konnte.

Bewertung vom 09.04.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


ausgezeichnet

Natasha kommt auch Jamaika und lebt seit fast 10 Jahren in den USA. Sie steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss und sollte sich eigentlich, wie ihre Freundinnen auch, eine mögliche Uni aussuchen. Natasha ist in New York unterwegs als sie Daniel begegnet. Er verliebt sich sofort in sie, doch Natasha hält nichts von Liebe auf den ersten Blick. Daniel setzt alles daran sie für sich zu gewinnen und hat scheint mit seiner wisschenschaftlichen Methode auch Erfolg zu haben. Das Problem ist allerdings, dass Natasha am Ende des Tages abgeschoben werden soll...

Das mit Natasha, Daniel und mir war eine ziemlich schnelle Nummer, nicht dass das Buch hauptsächlich an einem einzigen Tag spielt, sondern ich hatte ihre Geschichte auch nur an 2 Tagen verschlungen.
Ab der ersten Seite war ich gefesselt von Nicola Yoons außergewöhnlichen, nahezu philosophischen Schreibstils. Die Kapitel wechseln ihre Perspektive zwischen unseren beiden Protagonisten. Es gibt allerdings auch noch kurze Exkurse, um ein Hintergrundwissen zu vermitteln. Nicola Yoon erzählt außerdem die Geschichten von Nebenfiguren, denen in "normalen" Romanen keine Bedeutung zugemessen wird. In "The Sun is also a Star" sind einfach alle wichtig, ohne die Geschichte aufzuhalten. Das machte den Roman so wahnsinnig interessant und man geht definitiv klüger aus diesem Leseerlebnis hervor.

Natasha ist eine kluge und starke Protagonistin. Ihr Schicksal ist ziemlich hart. Denn ihr Leben und ihre Zukunft soll in den USA sein, ihr Vater verschuldete die Abschiebung und so ist ihr Verhältnis zu ihm zerrütet. Natasha will allerdings nicht aufgeben und setzt alles daran, doch noch bleiben zu dürfen. Während ihres allerletzten Versuchs begegnet sie Daniel und verbringt diesen Tag mit ihm.
Daniel ist der Sohn koreanischer Einwanderer. Für mich macht das Buch die Vermischung dieser unterschiedlichen Kulturen aus. Das war wirklich mal etwas anderes! Beide ergeben eine liebenswerte Mischung mit der ich bis zum Schluss einfach mitfiebern musste.

Das Schicksal ist ein starker Begleiter in diesem Buch. Vieles scheint vorherbestimmt und wie die Autorin alle Fäden verbindet war perfekt gelöst. Nicola Yoon hat es einfach verstanden ein wunderbares Jugendbuch mit viel Herz und Köpfchen zu verfassen.

"The Sun is also a Star" ist meisterlich erzählt. Die inspirierende Geschichte von Daniel und Natasha macht Hoffnung, dass Liebe zwischen den Kulturen, Zeiten und Schicksalsschlägen überdauern kann.