Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ReadingFoxy
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 580 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2023
Julia
Newman, Sandra

Julia


ausgezeichnet

Ich habe 1984 bisher nicht gelesen. Es stand immer auf meiner “muss ich noch lesen” Liste, aber irgendwie kamen doch andere Bücher dazwischen. Dann habe ich gesehen, dass ein Buch veröffentlicht wird, das die weibliche Sicht der Geschichte zeigt. Das hat mich direkt angesprochen und ich wollte es sofort lesen. Nach kurzer Recherche habe ich gesehen, dass man es auch lesen kann, ohne 1984 vorher gelesen zu haben.

Schon die ersten Seiten haben mich in den Bann gezogen. Um doch einen direkten, kleinen Vergleich haben zu können, habe ich eine Leseprobe von 1984 gesucht und den Anfang parallel gelesen. Es war spannend, die Ansichten und Gedanken von beiden Protagonisten direkt miteinander vergleichen zu können. Doch dann habe ich mich auf Julia konzentriert und werde bald 1984 anhängen.

Der Schreibstil ist klar, ungeschönt und sehr direkt. Es wird eine sehr explizite Sprache benutzt. Es wird nichts verschönert, umschrieben oder verniedlicht. Dinge und Vorkommnisse werden genau und direkt beschrieben. Wer sich also schnell getriggert fühlt oder gerade Themen wie eine Fehlgeburt durchlebt hat, sollte meiner Meinung nach vorerst Abstand von dem Buch nehmen.

Der Roman beschreibt Themen wie Überwachung, Manipulation von Informationen, Gedankenkontrolle und den Verlust individueller Freiheiten. Einblicke in die gefährlichen Auswirkungen einer übermächtigen Regierung auf die Freiheit werden dargelegt. Es ist so aktuell, wie es zu der Zeit vermutlich nicht denkbar gewesen wäre.

Ich habe es jedenfalls verschlungen und konnte es des Öfteren nicht beiseite legen. Eine klare Empfehlung. Auch, wenn man das Original eben (noch) nicht kennt.

Bewertung vom 26.11.2023
Betrug
Smith, Zadie

Betrug


ausgezeichnet

Identitäten

Ich muss zugeben, dass ich vor dem Buch noch nie etwas zu dem Tichborne-Fall gehört habe. Doch grundlegend gibt es viele Fälle, in denen jemand behauptet, eine lang vermisste Person zu sein. Sei es um Erbe zu bekommen, Ansehen oder um Ruhm und eine gewisse Stellung in der Öffentlichkeit zu erlangen. Ein sehr bekannter Fall ist hier Anastasia Romanov.

“Der Tichborne-Fall von 1873 war ein spektakulärer Rechtsstreit im viktorianischen England, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Umstände Aufsehen erregte. Der Fall drehte sich um die Identität von Roger Tichborne, dem Erben des Tichborne-Anwesens in Hampshire.
Roger Tichborne wurde 1829 geboren und verschwand 1854 während einer Reise nach Südamerika. In den folgenden Jahren wurde schließlich für tot erklärt. Jahre später, im Jahr 1865, tauchte ein Mann der behauptete, Roger Tichborne zu sein. Orton war ein Fleischer und ehemaliger Seemann, der in Australien ein eher einfaches Leben führte.
Die Familie Tichborne war zunächst skeptisch gegenüber Ortons Ansprüchen, aber er behauptete, dass er sein Gedächtnis aufgrund von Amnesie verloren habe. Der Fall wurde vor Gericht gebracht, und der Prozess begann 1871.”
Und um diesen Prozess dreht sich das Buch. Die Protagonistin Eliza Touchet besucht die Verhandlung und begibt sich selbst auf eine Wahrheitsfindung.
Die Autorin hat sich sichtlich gut mit dem Fall und dem Prozess befasst. Ich habe selbst ein paar Dinge recherchiert und finde es sehr gut, dass sie da nicht dran “gedreht” hat, damit der ein oder andere Handlungsstrang besser passen könnte. Der Schreibstil ist spannend, kurzweilig und lässt den Leser ab und an schmunzeln. Die Charaktere und Orte sind gut ausgearbeitet und geben einem das Gefühl, mittendrin zu sein. Sicher ist es gut, wenn man schon einen Plott hat, zu dem es Material gibt, doch birgt das auch die Gefahr, etwas nicht korrekt darstellen zu können oder Geschehnisse zu beschreiben, die so nicht stattgefunden haben.
Doch fand ich hier, dass alles toll gepasst hat (mit meinem Wissensstand) und ich gern in den Prozess und die Geschichte drumrum eingetaucht bin.

Bewertung vom 05.11.2023
Bauwerke der Menschheit

Bauwerke der Menschheit


ausgezeichnet

Lehrreich

Im Laufe der Zeit wurden eine Vielzahl beeindruckender Bauwerke von verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt errichtet.
In den unterschiedlichsten Regionen der Welt. Angepasst an das Klima und die eigenen Interessen. War es Schutz, zur Abkühlung in der Hitze oder zur Lagerung von Lebensmitteln und Vorräten. Egal was der Hauptgrund war, es wurde gebaut. Viel, groß und imposant.
Und dem widmet sich dieses Buch.

Auf zwei bis vier Seiten werden durch die Zeit hinweg unterschiedliche Bauwerke besprochen. Bekannte und (mir) unbekannte Häuser/Kirchen/Theater werden gezeigt.

Wie wurde in Athen im 4. Jahrhundert v. Chr. eine Theateraufführung gezeigt und wie wurde dabei das Gebäude integriert? Wie bedeutsam waren die Wasserelemente in den Sigiriya-Gärten? Die wohl sogar noch heute funktionieren, obwohl sie vor rund 1500 Jahren angelegt wurden.
All das und noch viel mehr spannende und informative Einblicke gibt uns dieses Buch.

Es legt in der gesamten Gestaltung definitiv mehr Wert auf Bilder, Zeichnungen und Illustrationen. Die Bauwerke und deren Imposans stehen hier im Mittelpunkt. Dennoch kommen Beschreibungen natürlich nicht zu kurz. Die Inhalte sind lehrreich, kurzweilig und informativ beschrieben.

Auch wenn die Zielgruppe hier eher Kinder und Jugendliche sind, finde ich, auch als Erwachsener sollte man es sich unbedingt ansehen. Ich habe hier eine Menge Neues gelernt.

Bewertung vom 05.11.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


sehr gut

Emotional

Eine Zugfahrt. Eine Zugfahrt kann für jeden von uns etwas anderes bedeuten.
Wollen wir Familie besuchen? In den Urlaub fahren oder zu einem geschäftlichem Treffen? Oder ist sie eine Flucht aus dem alten Leben? So viele Menschen fahren täglich mit dem Zug und doch sind die Motivationen dazu oft so unterschiedlich.

Daher hat mich der Roman direkt angesprochen. Was passiert wohl auf dieser Zugfahrt? Drei ganz unterschiedliche Personen/Familien fahren nach Malma. Einen kleinen Ort mitten in Schweden. Doch was verbindet sie und warum sind sie in dem Zug?

Das erfahren wir als Leser in einer emotionalen und mitreißenden Erzählung. Denn sie sind gar nicht gleichzeitig auf der Reise. Wir erleben verschiedene Zeiten und verschiedene Zugfahrten. Verschiedene Emotionen und auch ein wenig düstere Stimmung begleitete mich beim lesen. Ich musste ab und an das Buch beiseite legen und über das Gelesene nachdenken. Es ist mit Sicherheit kein Wohlfühl Roman. Das muss man unbedingt wissen.

Bewertung vom 30.10.2023
Das Buch der Phobien und Manien
Summerscale, Kate

Das Buch der Phobien und Manien


ausgezeichnet

Sehr faszinierend

*Phobien sind starke Ängste vor bestimmten Objekten, Situationen oder Tätigkeiten. Diese Ängste können oft übermäßig und irrational sein und führen oft zu starken emotionalen Reaktionen wie Angst oder Panikattacken. Phobien können das tägliche Leben stark beeinträchtigen, da Betroffene oft vermeiden, was sie fürchten.*

Ich selbst habe keine bestimmte Phobie, kenne aber bestimmte Zwangsstörungen, die sich ebenso auswirken können. Daher fand ich das Buch sehr interessant und wollte es gern lesen. Schon das Cover lädt ein, es durchzublättern. Zumindest all die, die keine Angst vor Spinnen haben. Denn diese prangt sehr eindeutig mittendrin und sieht schon fast so realistisch aus, als würde sie direkt los krabbeln wollen.

Aufgebaut ist es wie ein typisches Lexikon. Es werden Phobien beschrieben, wie sie entstanden sein können, wie sie in Erscheinung treten und wie sie im Laufe der Geschichte beschrieben wurden. Die Länge variiert und ab und zu gibt es witzige und spannende Anekdoten zu den jeweiligen Ängsten.

Es ist sicher ein recht spezielles Buch, doch wer sich allgemein für das Thema interessiert, findet hier bestimmt einige spannende und faszinierende Informationen.

Sollte man wirklich unter entsprechenden Phobien leiden, sollte erwähnt werden, dass manche Dinge, wenn auch nur als Zeichnung, zu sehen sind. Spinnen, A-Meisen usw. Wer darauf reagiert, sollte sich das Buch nicht ansehen.

Bewertung vom 30.10.2023
Schaurige Nächte
Collins, Bridget;Gowar, Imogen Hermes;Hargrave, Kiran Millwood

Schaurige Nächte


ausgezeichnet

Eine tolle Sammlung an Schauergeschichten

Bücher, in denen Sammlungen rund um ein spezielles Thema zusammenkommen, mag ich immer sehr. Verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen sind sehr spannend. Jeder Autor hat seinen eigenen Stil, seine eigene Erzählweise. Diese dann in mehreren Kurzgeschichten zu lesen und ja, auch irgendwie miteinander zu vergleichen, ist aufregend.

Wie viele Leser hat mich erstmal der Name Jess Kidd angezogen, doch beim Lesen bin ich dann auf weitere bekannte Namen gestoßen. Gar nicht so sehr von Autoren, sondern von Figuren. Das hat mich überrascht und erfreut, da ich die Romane zwar selbst noch nicht gelesen habe, aber bisher nur Gutes gehört habe und sie auf meiner “lesen wollen” Liste stehen. Gemeint ist die Geschichte “Die Aal-Sänger”

Aber zurück zur Sammlung. Schon das ansprechende Cover lässt darauf schließen, dass es um eine Sammlung geht. In den Blättern stehen alle Autoren. Eine schöne Lösung um allen gerecht zu werden und es dennoch nicht überladen aussehen zu lassen.

Zu den Schreibstilen und Inhalten ist es natürlich schwer einen generelle Aussage zu treffen. Manche gefallen einem mehr, andere sagen einem nicht so zu. Manche überfliegt man, bei anderen wünscht man sich, man könne noch weiterlesen. Doch gerade das macht es so faszinierend. Man kann, ohne sich direkt ein eigenständiges Buch zu holen, Autoren und deren Schreibweisen kennenlernen.

Die Geschichten selbst sind zwar etwas gruselig angelehnt, doch denke ich, alles in einem Rahmen, in dem jeder sie lesen kann. Ein bisschen gruseln kann man sich immer.

Bewertung vom 30.10.2023
Die gute Schwester (eBook, ePUB)
Bonner, Sarah

Die gute Schwester (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Familiengewirr

Die Undurchschaubarkeit von Zwillingen wird gern genommen um den Leser in die Irre zu führen. Wer ist wer? Spielen sie einem etwas vor oder werden sie sogar von dem anderem Zwilling vorgeführt? Oder wie hier - wird ein Zwilling durch ein Doppelleben zu beiden. Die Idee und den Plot fand ich sehr interessant und war gespannt, wie die Autorin die Idee weiterführen und umsetzen wird.

Und das war für mich sehr gelungen. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und Sarah Bonner versteht es den Leser um den Finger zu wickeln. Ich wollte wissen wie es weitergeht und habe das Buch an zwei Abenden gelesen. Ab und wird es ein wenig ausschweifend, aber alles in allem fand ich die Erzählweise sehr gelungen. Beide Schwestern haben Geheimnisse und etwas zu verbergen. Beide leben ein Leben, dass nicht normal ist und somit kommen nach und nach Dinge ans Tageslicht. Zwischendurch wusste auch ich nicht mehr ob und wem ich eigentlich trauen kann.

Bewertung vom 29.10.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Kurzweilig und spannend

Schon zu Beginn sind wir mitten in der Geschichte. Eine Hochzeit, ein Mord und viele Geheimnisse. Familienfehden eignen sich immer gut, denn hier kann schnell aus Freundschaft Hass werden. So auch hier. Und doch wollen die Kinder der zwei Familien heiraten. DAs das nicht ganz so gut gehen kann, lesen wir nun hier.

Der Schreibstil ist sehr packend und man möchte als Leser natürlich direkt wissen, wer ist die Leiche und wie kam es zu alldem? Auch die Wechsel der Zeitebenen und die recht kurzen Kapitel haben mir gut gefallen. Zudem wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt und der Leser kann die Gedanken der Protagonisten nachvollziehen. Das mag ich immer mehr als nur eine Perspektive. So kann man als Leser mehr Informationen erhalten.

Alles in allem ein solider und gut geschriebener Krimi.

Bewertung vom 29.10.2023
Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
Moser, Annette

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht


gut

Durchwachsen



Gern hätte ich dem Buch 5 Sterne gegeben.

Denn die Geschichte ist schön, die Schreibweise grundsätzlich einfach und verständlich. Auch die Illustrationen sind sehr schön gezeichnet und passen toll zur Story.

Aber! das Körper bewertet werden und auch als "Waschlappen" betitelt werden, finde ich für ein Kinderbuch absolut nicht gut. Wenn ich es gesehen habe, habe ich es umformuliert, aber manche Kinder lesen es vielleicht schon selbst und denken dann, das wäre ok.

Daher leider nur die 3 Sterne.

Bewertung vom 22.10.2023
Das große Buch von Allem
Challoner, Jack;Gifford, Clive;Horobin, Wendy

Das große Buch von Allem


ausgezeichnet

Wunderschönes und kindgerechtes Nachschlagewerk

Oft denkt man, als Erwachsener viel zu wissen. Dann kommen Kinder und fragen dich Dinge, die eigentlich logisch sind, aber gerade nicht in Worte gefasst werden können. Und genau dabei hilft dieses tolle Buch.

Die Zeichnungen zu den jeweiligen Themen sind nicht nur sehr schön und detailliert, sie erklären auch ohne den bestehenden Text schon eine Menge. Visuell ist es also, gerade für Kinder und Jugendliche, eine große Hilfe beim Lernen.

Es gibt sieben große Kapitel wie “Mensch”, “Stadt und Industrie” aber auch “Lebensräume” und “Weltall”
In diesen wird sich dann auf je einer Doppelseite inkl. der schon erwähnten sehr gut erklärenden Zeichnungen (ab und an auch Fotos) ein bestimmtes, zugehöriges Thema näher auseinandergesetzt.

Ich empfinde es als ein sehr gutes Nachschlagewerk für Kinder und vor allem für die Schule. Hier kann sicher bei einigen Themen eine gute Unterstützung geboten werden. Aber auch für den privaten Gebrauch sehr zu empfehlen. Auch ich habe schon einiges neu gelernt und Aha-Momente erlebt.

Wer also für sich und seine Kinder ein spannendes Buch möchte, das abseits von den normalen Lexika Dinge erklärt, ist mit dem Buch sehr gut bedient.