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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 609 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


ausgezeichnet

Außergewöhnliche Fantasy

Der Vogel des Rabengottes ist tot. Nun muss auch sein „Statthalter“ sterben und der Erbe den Platz einnehmen. Doch der wurde bereits besetzt.

Eine Geschichte, die es in verschiedenen Arten schon gab und doch ist das Buch etwas Besonderes. Nicht nur von außen - denn das ist wirklich ein Eye Catcher - nein auch der Inhalt beherbergt viel spannendes.

Auch wenn man sich an die spezielle Erzählweise gewöhnen muss. Denn sie wird nicht von einem der Protagonisten erzählt, sondern von einer "Stimme" die alles weiß und alles sieht.
Doch wenn man sich einmal daran gewöhnt und darauf eingelassen hat, erzählt "Der Rabengott" eine spannende Geschichte.

Die Protagonisten mochte ich auch. Sie wurden gut beschrieben, haben ihre eigenen Charakterzüge und passen in die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat.

Wenn man sich also auf den Schreibstil einlassen kann, der bekommt eine tolle Fantasygeschichte, die einen in den Bann zieht.

Bewertung vom 28.03.2024
Ups, ich habe Angst
Hummel, Inke

Ups, ich habe Angst


ausgezeichnet

Eine schöne Mischung aus Vorlesen und Ratgeber

Wir kennen es alle. Auf die ein oder andere Weise. Ängste. Ob kleiner oder größerer Ängste - wir alle wurden schon mit ihnen konfrontiert. Und wenn man schon als Erwachsener mit ihnen zu kämpfen hat - wie geht es dann wohl unseren Kindern. Oft tun wir sie als unsinnig ab und vergessen wie es uns damit geht.

Daher fand ich die Idee rund um das Buch spannend. Eltern können zusammen mit Kindern darüber lesen, darüber reden und zusammen Wege erkunden mit ihr umzugehen.

Die Geschichte selbst ist kindgerecht geschrieben. Nebenbei werden noch kleine, wissenswerte Anekdoten erzählt. Zum Beispiel wie es zu den Nachnamen kam. Die Sätze sind gut verständlich und die Beschreibungen recht bildlich.

Auch die Illustrationen sind sehr passend. Man kann den Gesichtern die Gefühle klar ansehen und sie sind auch sonst wirklich schön gestaltet.

Für uns ist das Buch auf jeden Fall eine Hilfe und die Geschichte haben wir nun schon des Öfteren gelesen.

Bewertung vom 17.03.2024
Das Mädchen mit dem Porzellangesicht
Keil, Simone

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht


ausgezeichnet

Kaltes Mädchen

Ich habe das Buch an einem Tag gelesen. Es hat mich direkt mitgenommen in eine fantastische Welt voller Dinge, die es nicht geben kann und doch so in die Geschichte eingebaut werden, dass man das Gefühl hat, es wäre tatsächlich so gewesen.

Wir begleiten zuerst Mr. Kobayashi und später seine Tochter Miyo. Sie war mehr oder weniger unwissentlich Teil eines Geschäftes. Doch ihr Vater möchte sie verstecken und fertígt immer wieder neue Porzellanmasken an, um sie vor seinem Geschäftspartner zu verstecken. Das führt natürlich zu vielen Einschränkungen und einem Leben ohne viele Freunde. Doch im Laufe der Zeit kreuzen sich die Wege verschiedener Personen und verlieren sich. Es gibt Kennenlernen und Abschiede.

Der Schreibstil selbst ist eher ruhig, obwohl vieles passiert. Die Sprache ist klar und ohne Schnörkel. Denn das wirkt sich auf die Geschichte aus. Obwohl viele Gefühle durchlebt werden, sind sie fast nie greifbar. Wenn sie da sind, werden sie schon wieder weggeschlossen. Manchmal, gerade zu Beginn, ist es sogar eher schwermütig. Die Stimmung ist gedrückt und das spürt man stark. Wer sich selbst also gerade in einer Phase seines Lebens befindet, in der es einem nicht so gut geht, dem rate ich vorerst ab von diesem Buch.

Während der laufenden Geschichte werden zudem immer kleine Anekdoten eingebracht, die das Zeitgeschehen beschreiben. So wird dem Leser immer noch einmal der zeitliche Rahmen vorgegeben, ohne jedoch groß mit Jahreszahlen um sich zu werfen.

Die Protagonisten werden unterschiedlich behandelt. Von einigen erfahren wir viel, andere bleiben eher verborgen oder es werden nur kleine Ereignisse erzählt. Doch von manchen hätte ich mir gerade zum Ende hin noch etwas mehr Hintergrund und mehr über ihren Verbleib gewünscht. Das Ende hätte zudem etwas mehr Raum einnehmen können. Für mich persönlich war es zu schnell vorbei. Vielleicht gibt es ja noch einen weiteren Teil, der das dann beleuchtet. Lesen werde ich ihn auf jeden Fall.

Bewertung vom 17.03.2024
Nichts Neues von Gurb
Mendoza, Eduardo

Nichts Neues von Gurb


sehr gut

Ein Alien auf der Suche

Das Buch ist definitiv mal etwas anderes.
Es ist wie ein Tagebuch aufgebaut, in dem der Kapitän des Raumschiffes nach seinem Freund Gurb sucht. Dieser ist nach der Landung irgendwo in Barcelona verschwunden. Nun ist es als Alien schwer in seiner eigentlichen Gestalt nach draußen zu gehen. Also verwandelt er sich in einen Menschen. Doch muss er feststellen, dass es auf der Erde doch etwas anders zugeht. Denn er wird direkt mehrfach überfahren und muss diverse Körperteile wieder einsammeln. Und das nur am ersten Tag.

Ich mag die Aufteilung in Tage und Uhrzeiten sehr. Die Art zu lesen braucht kurz um einzusteigen, aber wenn man sich darauf einlässt, macht es wirklich viel Spaß.

Und genau das macht die Geschichte aus. Man kommt oft aus dem Kopfschütteln und schmunzeln nicht mehr raus. Alles, was für uns selbstverständlich ist, muss vom Kapitän erst gelernt werden.

Zwischen all dem witzigen Anekdoten gibt es jedoch auch Gesellschaftskritik
“Reiche müssen nichts zahlen, Arme sogar fürs schwitzen"
Ohne es blumig zu umschreiben, wird dem Leser die Gesellschaft und was darin nicht stimmt näher gebracht.

Was etwas schwierig für mich war - leider kannte ich nicht viele Namen aus dem Spanischen und musste des Öfteren googeln.

Wenn man sich also auf den Tagebuchcharakter und schusselige Aliens einlassen kann, der ist mit diesem Büchlein gut bedient.

Bewertung vom 17.03.2024
DK Kulturgeschichte. Das alte Rom
Aitken-Burt, Laura;Feeney, Kevin;Antoniou, Alex

DK Kulturgeschichte. Das alte Rom


ausgezeichnet

Eine bildgewaltige Reise durch das alte Rom

Bewertung vom 12.03.2024
Ich kann das schon!
Weber-Eisenmann, Barbara

Ich kann das schon!


ausgezeichnet

Zusammen lernen - Zusammen wachsen

Wenn man noch keine Kinder hat, denkt man sich viel.
Ich würde das so und so machen. Es gibt kein lautes Plastikspielzeug und der Fernseher bleibt natürlich aus, bis das Kind auszieht. Nun ja - das Kind ist da und man tritt auf irgendwas piepsendes, während das Kind Paw Patrol schaut.

Man kann sich viele Pläne machen und am Ende übernimmt das Leben die Spielregeln.

Doch warum dann doch einen “Elternratgeber” lesen? Weil ich finde, dass man sich immer Ratschläge und Erfahrungen von anderen Eltern holen kann. Auch wenn jede Familie ihre eigene Dynamik hat, gibt es doch viele Gleichheiten. Der Alltag begleitet uns alle. Erziehung und ein harmonisches Miteinander möchte doch eigentlich jeder in der eigenen Familie.

Ja, jedes Kind entwickelt sich anders. Doch am Ende gibt es doch bestimmte Dinge, bei denen man das Kind dem Alter entsprechend unterstützen kann. Deshalb wollte ich gern das Buch lesen. Wir sind zwar mit 5 Jahren schon eher am Ende der angegebenen Altersangabe, aber auch da konnte ich noch einiges mitnehmen. Ich habe zum Beispiel auch immer eingeredet, dass wir am Wochenende irgendwas super tolles unternehmen müssen. Da haben wir doch Zeit und müssen als Familie losziehen. Natürlich kann man was machen, wenn etwas ansteht - aber eben auch nicht jedes Wochenende. Auch das Kind braucht seine Ruhephasen. Es mag sich erstmal “so einfach” anhören, doch sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Für mich/für uns war und ist es jedenfalls ein sehr schön geschriebenes Buch. Es hat keinen erhobenen Zeigefinger, sondern begleitet. Es macht keine Vorwürfe, sondern gibt Anregungen. Genau das wünsche ich mir von einem Ratgeber. An deiner Seite zu sein und dir kein schlechtes Gewissen einreden. Das hat man gerade als Eltern eh schon oft genug.

Wer also sich und seinem Kind ein bisschen den Druck nehmen möchte, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.

Bewertung vom 11.03.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


sehr gut

Warum wurden Frauen zu Hexen?

Hexen, Hexenverfolgung und wie es zu diesem Gedankengut kam, interessiert mich schon sehr lang. Als Teenager gab es mal ein Ouija Brett und hat man sich getraut, 3x Bloody Mary in den Spielen zu sagen? All dieses mythische “Hexenwerk” und Aberglaube kann ja nicht von irgendwoher kommen. Daher mag ich Romane rund um das Thema sehr.
Da passt “Die Hexen von Cleftwater” von Margaret Meyer doch ganz gut.

Denn in diesem Buch geht es um Martha Hallybread. Eine Hebamme, Heilerin und Dienerin im Jahr 1645. Sie ist stumm und eigentlich anerkannt in der Gemeinde. Doch sie sieht eine Hexenverfolgung und soll dann die gefangenen Frauen auf Zeichen für ihre “Tätigkeiten” untersuchen. Das bringt sie in Gefahr und es tritt eine Reihe von Ereignissen los.

Schon immer war der Hass auf Frauen ein großes Thema. Wenn man etwas nicht erklären konnte, waren sie Hexen, verflucht oder haben für ihre Gaben mit dem Teufel geschlafen. Dass sie einfach gut in dem waren, was sie gemacht haben, kam keinem Mann in den Sinn. Und so mussten viele Frauen Qualen erleiden.

Und auch darum geht es hier. Um Unterdrückung und nicht verstehen zu wollen. Im doppelten Sinn. Denn da Martha Stumm ist, kann sie sich nicht so ausdrücken, wie sie es möchte. Sie wird ignoriert oder man interpretiert Dinge falsch/so wie man es braucht.

Der Schreibstil ist passend für die Zeit. Man kann das Buch flüssig lesen und doch schwingt etwas “altmodisches” mit. Man hat dadurch das Gefühl, wirklich diese Zeit mitzuerleben und nicht in einer modernen Welt. Sicher muss man sich erst daran gewöhnen, doch das ging recht schnell und ich war mittendrin. Es ist eindringlich geschrieben und auch die Protagonisten fand ich gut ausgearbeitet. Wer sich also für die Zeit und Hexen(verbrennungen) interessiert, dem möchte ich das Buch ans Herz legen.

Bewertung vom 10.03.2024
Notizen zu einer Hinrichtung
Kukafka, Danya

Notizen zu einer Hinrichtung


weniger gut

Zu schwere Kost

Obwohl ich durch den Klappentext ja schon ungefähr wusste, auf was ich mich einlasse, hat mich das Buch doch mehr mitgenommen als ich dachte. Wer also selbst etwas mit negativen Gedanken zu struggeln hat, sollte es wohl (vorerst nicht lesen)

Ich selbst musste es des Öfteren beiseite legen und war mir an manchen Stellen nicht sicher, ob ich es überhaupt zu Ende lesen werde.

Die Geschichte ist recht emotional und eindringlich beschrieben. Es will bestimmte Werte vermitteln bzw. zum selbst nachdenken anregen. Doch für mich war es anhand der zugrunde liegenden Geschichte nicht wirklich möglich, mich darauf einzulassen.

Gern würde ich mehr Positives schreiben, doch war es in dem Fall für mich kein Leseerlebnis und ich musste mich durchkämpfen, da ich sehr selten Bücher abbreche, um mir eben doch ein volles Urteil erlauben zu können.

Bewertung vom 10.03.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

Eine neue Herangehensweise

Ich muss gestehen, ich liebe Bücher, die anders sind. Sei es, sie sind als Tagebuch, in Briefen, Therapiesitzungen usw. geschrieben. Daher war "Murder in the Family" für mich direkt ein Buch, das ich lesen wollte. Es ist nicht wie ein typischer Roman aufgebaut, sondern mit Zeitungsartikeln, Drehbüchern, Steckbriefen etc. geschrieben. Als würde einem eine Fallakte der Polizei oder eines Journalisten in die Hände fallen und man muss daraus nun was machen. Nämlich selbst recherchieren.

Der Aufbau war für mich recht schnell im Lesefluss integriert und ich konnte mich ganz auf die Geschichte einlassen. Man hatte seine Vermutungen und dann wurden sie doch wieder über Bord geworfen. Sicher ist es nichts für Menschen, die lieber einen Fließtext lesen, aber wer sich mal an etwas ran trauen möchte, der ist hier genau richtig.

Ich wünsche mir mehr solcher Bücher. Mehr trauen und mal etwas anderes wagen. Denn hier hat es für mich wirklich gut gepasst und gern würde ich das Erlebnis noch einmal haben.

Bewertung vom 10.03.2024
Ahnunglos schuldig
Fender, Danilo

Ahnunglos schuldig


ausgezeichnet

Ich habe eine Zeitlang ausschließlich Thriller und Krimis gelesen. Dann brauchte ich ein Pause, denn gefühlt immer wiederholte sich das gleiche Schema. Nach und nach lese ich mal wieder einen und ich muss sagen mit etwas Abstand gefallen sie mir wieder gut. Vor allem wenn sie so spannend und mitreißend geschrieben sind wie dieser hier.

Victor wird aus dem Gefängnis entlassen. Er saß wegen eines Doppelmordes an den Eltern seiner damaligen Freundin. Doch wurde damals richtig ermittelt? Er wird nicht gerade mit offenen Armen zu Hause empfangen und auch sein Dorf möchte ihn am liebsten direkt wieder los werden. Und kaum da, geschieht ein weiterer Mord. War es Victor?

Die Geschichte beginnt direkt spannend, da auch dem Leser nicht klar ist, ob er es damals war. Wir werden noch im Unklaren gelassen und das fand ich spannend. Es wird mit den eigenen Gedanken gespielt und Protagonisten verändern ihre Dynamiken. Die Geschichte dreht sich 3x und am Ende hat man dennoch einen "Hätte ich nicht gedacht." Moment.

Der Schreibstil ist flüssig, kurzweilig und lässt einen tief in die Geschichte eintauchen. Die Beschreibungen sind glaubhaft und natürlich darf man hier nicht vergessen, dass es fiktiv ist und manche kleine Übertreibung dazugehört.

Sollte man jedoch Probleme mit etwas zu expliziten Gewalt- und Folterbeschreibungen haben, sollte man sich überlegen inwieweit man es selbst lesen kann und möchte.

Ich möchte das Buch dennoch sehr empfehlen!