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Bewertungen
Insgesamt 184 BewertungenBewertung vom 06.04.2021 | ||
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Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern „Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern“ heißt dieser Roman, der dem Leser den irischen Schriftsteller James Joyce charakterlich näher bringt. Aus der Sicht seiner Frau Nora, die für ihren Mann so viele Opfer bringt, ist der Roman zwar geschrieben, aber genau hier liegen auch seine Schwächen. Nora wird vor allem in der ersten Romanhälfte als James Joyce verfallene, einseitig sexuell agierende junge Frau geschildert, die relativ verkommen und von ihrem Mann abhängig und unselbstständig beschrieben wird. Während James in der Berlitz-Schule arbeitet, scheint sie nur auf dem Bett zu liegen und auf ihn zu warten. Welche Frau würde sich wirklich so stumpfsinnig und einseitig verhalten? Andererseits wandelt sie sich zunehmend unter den Eskapaden ihres Mannes zur starken Frau, die ihrem Mann immer wieder die Leviten liest. Die verschiedenen Seiten James Joyces, das reiche soziale Beziehungsgeflecht und die Problemlagen in den Herkunftsfamilien werden gut ausgeleuchtet. Bewegend werden die Schwierigkeiten der Kinder Nora und James‘ zunehmend in den Fokus gerückt, unter dem beide Eltern sehr zu leiden haben. |
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Bewertung vom 07.03.2021 | ||
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„Mama allein zu Haus“ ist eine Art Selbsterfahrungsbericht der Journalistin Christiane Soyke und ihrer Freundin Barbara Becker. In sich abwechselnden Kapiteln erzählen beide, wie sie den Abnablungsprozess von ihren Söhnen mit allen Höhen und Tiefen meistern. |
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Bewertung vom 27.02.2021 | ||
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„Ein unvergesslicher Sommer“ heißt dieser Roman von Polly Samson, in dem es um die junge Erica geht, die als 18-Jährige nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Bruder Bobby und ihrem Freund Jimmy auf die idyllische Insel Hydra kommt. Die Schilderungen des Lebensrhythmus dort prägen die Handlung des gesamten Romans. Es geht um mehr oder weniger tiefe Gefühle, echte Künstler (Leonard Cohen, Charmian Clift, George Johnson, Axel Jensen ...) und Möchtegern-Künstler, die sich von der Atmosphäre der Insel Inspiration erhoffen. Es geht um den meist zum Scheitern verurteilten Versuch, das Glück des Schreibens und das private Glück (z.B. die Frau als den exzentrischen Künstler umsorgende Muse, die dann aber als langweilig bald wieder abgelegt wird, um sich neuen Inspirationsquellen hingeben zu können) unter einen Hut zu bekommen. |
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Bewertung vom 24.02.2021 | ||
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Moritz Hegers Roman „Aus der Mitte des Sees“ ist die berührende Geschichte des Benediktinermönches Lukas, der nach dem Austritt eines etwa gleichaltrigen Mitbruders von widerstreitenden Gefühlen beherrscht wird. Gerade hat er die Geburtsanzeige zur Geburt eines Sohnes seines ehemaligen Mitbruders und Freundes erhalten; nun tut er sich schwer, ihm aus freiem Herzen zu gratulieren. Einerseits grollt er ihm und fühlt sich von ihm im Stich gelassen und verraten. Andererseits empfindet er aber auch einen Stich Eifersucht darauf, dass der andere den Mut aufgebracht hat, dem Mönchsein den Rücken zu kehren und ein ganz anderes Leben zu wagen. |
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Bewertung vom 17.02.2021 | ||
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„Otmars Söhne“ heißt der erste Teil des als Trilogie angelegten Romans von Peter Buwalda. Inhaltlich sehr facettenreich angelegt, wird der Leser mit verschiedenen Themenfeldern konfrontiert: unter anderem der Suche nach den eigenen Wurzeln des Jungen Dolf, dem seltsamerweise sein Stiefvater viel liebevoller und verständnisvoller begegnet als seinem eigenen Sohn und gefeierten Wunderkind Dolf. (Die Namensgleichheit bewirkt, dass der erstgenannte Dolf sich von seinem Vornamen trennen muss, - er heißt daraufhin Ludwig - sein Stiefbruder hat ja bereits eine aufsehenerregende Karriere eingeschlagen, von ihm ist also keine Namensänderung zu verlangen. Dafür plagt er sich mit anderen Problemen herum ...) Ludwig glaubt seinen leiblichen Vater in Johan Tromp im fernen Sibirien gefunden zu haben, zögert aber noch, diesen zur Rede zu stellen. Reichlich skurril, wenn auch nicht unsympathisch sind Ludwigs abstruse Schwierigkeiten mit dem weiblichen Geschlecht. Im Verlauf des Romans treten immer wieder sehr bizarre Situationen und lustige Episoden auf - sehr komisch ein verbissen geführter Kampf um gelbe Schaumgummi-Ohrenstöpsel. |
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Bewertung vom 24.01.2021 | ||
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„Krass“ - so kurz und prägnant der Titel, er scheint den Protagonisten Ralph Krass, der als Hochstapler, Betrüger, großer Manipulator und rücksichtsloser Schwindler Menschen um sich sammelt und sie durch sein verschwenderisches und zügelloses Unterhaltungsprogramm in seinen Bann zu ziehen weiß, fast lautmalerisch zu charakterisieren. |
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Bewertung vom 16.01.2021 | ||
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„Happy Life Diät“ von Shermine Shahrivar ist ein leicht verständlicher und ebenso leicht in das eigene Leben umzusetzender Ratgeber für mehr Wohlbefinden, einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Körper und dem seelischen Empfinden. Anhand der für sich selbst entdeckten sechs Säulen: Beziehungen, Spiritualität, Sexualität, Ernährung, Beauty und Sport beschreibt Shahrivar Möglichkeiten, die einem helfen können, wieder mehr mit sich selbst in Berührung zu kommen, sich von unguten oder schädlichen Einflüssen zu lösen und so zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung, einem deutlich gesteigerten Selbstbewusstsein und zu einem erfüllteren, glücklicheren Leben zu kommen. Dabei ist besonders erwähnenswert, dass die aufgezeigten Tipps und Mittel nicht mit großen Opfern, finanziellen Aufwendungen und Selbstkasteiungen verbunden sind, sondern eher mit natürlichen Mitteln, einem bewussteren Wahrnehmen der eigenen Körpersignale und inneren Impulse. Eine wohltuende Lektüre; nicht alles muss man teilen und gut finden, aber dennoch findet jeder Leser das ein oder andere, was er vielleicht überdenkt oder beherzigt und als bereichernd in sein Leben integriert. |
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Bewertung vom 16.01.2021 | ||
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„Vati“ heißt dieser autobiografische Roman von Monika Helfer, in dem sie auf Spurensuche nach ihrem Vater geht. Der Roman setzt früh ein, der Leser bekommt Einblicke in die längst vergangenen Leben ihrer Großeltern mütterlicher- und väterlicherseits. Beide Familienlinien zeichnen sich durch äußerst ärmliche und bedrückende Verhältnisse aus. Sehr beeindruckend wird geschildert, wie in schweren Lebenslagen vor allem die Geschwister der Mutter der Familie beistehen. Eine Kindheit, die von den Kriegsauswirkungen geprägt ist, wird dem Leser ausgemalt. Sie ist traurig, aber auch von großer Geborgenheit geprägt. Der Vater, der sich seit seiner Kindheit zu Büchern hingezogen fühlt, wird als Leiter eines Kriegsversehrtenerholungsheims hoch in den Bergen ernannt. Er, der selbst mit seiner Beinprothese vom Krieg gezeichnet ist, erlebt beglückende Zeiten, da ihm eine großartige Bibliothek für das Heim als Schenkung zur Verfügung gestellt wird. Doch dann gerät das Leben des Vaters aus den Fugen. |
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Bewertung vom 05.01.2021 | ||
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"Elchtage" ist ein schönes Buch rund ums Erwachsenwerden, Freundschaft und Selbstfindung. Das Kinder- und Jugendbuch ist anspruchsvoll geschrieben und überzeugt mit der Handlung, der Gestaltung der Protagonisten und auch mit der Darstellung ihrer Gefühlswelt. Es hilft vor allem Jugendlichen in einer oft als persönlich sehr problematisch erlebten Umbruchszeit der Pubertät und Neuorientierung zu erfahren, dass sie nicht allein sind mit ihrem Gefühlschaos und ihrer Wahrnehmung. Sehr beeindruckend wird die Hauptprotagonistin Johanna gezeichnet, die sich nicht verbiegen lässt, nur um von anderen akzeptiert zu werden, sondern die sich selbst treu bleibt, auch zu dem Preis, dass sie vorübergehend ziemlich einsam dasteht. Sehr schön und spannend sind die Begegnungen mit den Elchen und insbesondere mit Wildstern, der gern Popcorn mag. Und dann gibt es auch noch eine zarte Liebesgeschichte. Ein rundum sehr gelungenenes Jugendbuch. |
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Bewertung vom 16.12.2020 | ||
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„The Great Escape“ ist ein faszinierender Fotoband der Schifffahrt aus den Jahren 1950-1970. Untergliedert ist das Buch in die Kapitel Nord- und Südamerika, Südostasien, Kreuz- und Passagierfahrten. Die Fotos sind mit kurzen Erläuterungen versehen, die sich im Anhang des Buches befinden. So faszinierend die Fotos sind, ein wenig mehr Text wäre doch wünschenswert gewesen. Auf lediglich fünfzehn Seiten finden sich einige interessante Details, die dem Leser helfen, sich das Leben an Bord besser vorstellen zu können. |
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