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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 633 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2023
12 Gesetze der Dummheit
Beck, Henning

12 Gesetze der Dummheit


ausgezeichnet

Neurowissenschaftler Henning Beck präsentiert in diesem Sachbuch Zwölf Denkfehler auf sehr informative und erhellende Weise. Es sind unbewusste Verhaltensmuster die uns von klügeren Entscheidungen abhalten. Muster, die man durchbrechen kann, wenn man sie kennt.

Der persönliche Schreibstil hat mich so überzeugt, dass ich über einen längeren Zeitraum immer mal wieder reingelesen und einiges markiert habe. Der strukturierte Aufbau ist gelungen, und eignet sich gut, das Buch häppchenweise zu lesen. Es gelingt Beck, Wissenschaft anschaulich und vor allem interessant darzulegen. Dabei bleibt er stets sachlich und kompetent. Ein kluges, provokantes und erkenntnisreiches Sachbuch, das aber auch das angenehme Lesen nicht aus dem Blick verliert und genügend Raum für eigenes Denken lässt, ja sogar spielerisch neugierig macht, mehr kritisch zu hinterfragen und Anhaltspunkte für Diskurse bietet. Die Themenwahl ist dabei so umfassend wie aktuell: Klimabilanz, Rentensystem, Energiewende, Soziale Medien, Digitalisierung, Kontrollverlust, Religion und vieles mehr. Lediglich eine abschließende Zusammenfassung hätte es perfekt gemacht.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Sachbuch, um sich und die Welt, besser zu verstehen, sehr verständlich geschrieben, mit hohem Mehrwert für wirksame Veränderungen und mit zuversichtlicher Note. Hier lohnt sich der Kauf.

Bewertung vom 29.11.2023
Skorpion / David Keller Bd.1
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


sehr gut

In diesem Thriller geht es um den Schweizer Bundesermittler David Keller und eine Reihe von Ereignissen, die alle mit dem Schweizer Bankier Baumann in Zusammenhang zu stehen scheinen. Keller ist entschlossen, Baumann festzunehmen, der jedoch in vielen Kreisen, ob Mafia, Drogenkartell oder CIA, als nützlich gilt.

Sehr temporeiches und mitunter herausforderndes Leseerlebnis (inkl. Übersetzten), wenn es darum geht, bei der Komplexität und den Sprüngen, nicht den Überblick zu verlieren. Hier liegt die große Stärke des Autoren-Duos, da sich einiges mit der politischen Realität um die Jahrtausendwende überschneidet, was die Handlung beängstigend realistisch macht. Terroranschläge in den USA, Organisierte Kriminalität, auch in Bezug auf Keller, dessen Gedanken und Gefühle authentisch wirken, in dem kleinen Rahmen, der ihm dafür gegeben wurde. Alle anderen Figuren bleiben blass, überzeugen aber trotzdem in ihren Rollen. Natürlich gibt es Verstrickungen, es gibt überraschende Wendungen und es bleibt durchgehend spannend, mit actionreichen Finale. Um es mit den geschriebenen Worten zu sagen: „Das Adrenalin und die Spannung hatten sich verflüchtigt, das befreiende Gefühl von Erkenntnis noch nicht eingesetzt.“ Für alle, die sich für Geheimdienstoperationen, die Mafia, Drogenkartelle und politische Verstrickungen interessieren und es realistisch und rasant mögen.

Bewertung vom 16.11.2023
Heartbreak
Bagci, Tarkan

Heartbreak


gut

Die erste Hälfte hat mit sehr gefallen. Marie bekommt viel Tiefe und man erhält ungeschönt Einblicke in die Gedanken einer depressiv erkrankten Frau mit schwachem Selbstwert, die, von Scham- und Verpflichtungsgefühl gehemmt, keine Grenzen setzten kann - vor allem nicht gegenüber ihrer Mutter. Mit der Lieblingsserie als „Einschlaf-Tee fürs Hirn“ und dem „Flammenbeispiel“ als Beschreibung für das Gefühl, wenn man absurde Wartezeiten auf einen Therapieplatz hinnehmen muss, trifft Tarkan Bagci ins Schwarze und macht Depressionen und Panikattacken für Nichtbetroffene greifbarer. Auch die therapeutischen Tipps, die Marie umzusetzen versucht, fand ich gut eingearbeitet. Ihre Figurenentwicklung wirkte auf mich authentisch, auch wenn ich den Eindrucke hatte, dass dies im letzten Drittel etwas nachließ.
Tom ist neben Marie oberflächlich gezeichnet. Insgesamt erscheint mir das zwar passend, aber trotzdem hätte ich mir auch für Tom mehr Substanz gewünscht. Er feiert als Musiker und Influencer Erfolge, soll nun als Schauspieler durchstarten und gemeinsam mit Hund Bello vor der Kamera stehen. Dazu gibt es Lektionen aus dem Business und immer wieder klingt Kritik durch, denn eigentlich möchte Tom nur Musik machen, was besonders deutlich wird, als er mit dem jungen Simon über die Wahrnehmung von Musik spricht.

Marie leidet unter der Ungewissheit, weil ihr Freund sich nicht mehr meldet. Tom erlebt ein Desaster und das Schicksal führt die beiden in der Toskana zusammen. Ab dieser Stelle nimmt die Geschichte immer mehr einen komödiantischen Verlauf und ließ die anfängliche Intensität und Glaubwürdigkeit vermissen. Ein Buch voller Themenvielfalt, denn es geht um Einsamkeit, Egoismus, Gerechtigkeit, Rache, Rücksichtslosigkeit und natürlich gebrochene Herzen.

Insgesamt konnte mich "Heartbreak" als sehr gut lesbare Lektüre aber humorvoll unterhalten. Für alle, die nach einer kurzweiligen Liebesgeschichte mit Tiefsinn und humorvoller Leichtigkeit suchen.

Bewertung vom 11.11.2023
Abscheulichkeiten
Fröhlich, Udo

Abscheulichkeiten


ausgezeichnet

Achtung, Suchtgefahr!

Bitterböse, verstörend makaber und erschreckend fies. Uwe Fröhlichs einundzwanzig abwechslungsreiche Kurzgeschichten entführen in Horrorszenarien des Alltagsdramas - schön verpackt, in einer hochwertigen Leinenausgabe mit farblich passendem Lesebändchen.

Da ist die unbeholfene Karla, die in »Morbides Treffen« auf ihrer Laufrunde eine schreckliche Entdeckung macht; da ist Jan, der sich in »Hai« nach einem Traumata wieder unter Menschen traut; Eva, die in »See« ihre tägliche Schwimmrunde mit mörderischer Motivation auffrischt; oder Georg, der sich in »Mund zu« über die Radfahrerinnen brüskiert, die keinen Helm tragen, und dem, trotz seines Pflichtbewusstseins, ein böses Schicksal ereilt. Mit durchschnittlich fünf bis dreizehn Seiten lassen sich die Short Stories zu vielen Gelegenheiten weglesen und meistens bleibt es nicht bei einer. »Blindgänger« ist mit nur vier Seiten mein Favorit - kompakt, böse, gezielt schwarzhumorig und unerwartet schockierend. »Asche zu Asche« könnte der Prolog eines ganzen Romans sein und generell gefällt mir die Absurdität der makaberen Geschichten und ihre fantasieanregende Ideenvielfalt. Ob im erholsamen Wald, im Museum oder auf dem Friedhof, das Unfassbare passiert überall, und es geht nie gut aus.

Höllisch gut und perfekt, für den gepflegten Horror Zwischendurch und alle, die es kurz und knackig mögen.

Bewertung vom 11.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


gut

Es beginnt mit den 10 Geboten des Detektivromans von Ronald Knox (1929), auf die Ernie Cunningham, Autor von Büchern darüber, wie man Krimis schreibt, immer wieder Bezug nimmt, während er vom ersten Familientreffen seit Jahren erzählt. Die lockere Erzählweise sticht dabei besonders hervor, denn Ernie spricht seine Leserschaft direkt an, gibt auch gerne Aussichten auf den weiteren Handlungsverlauf und nimmt sich dabei selbst nicht so ernst. Ernie ist zwar nicht der Ermittler, hat aber spürbar Freude an seiner Rolle als Krimi-Liebhaber vor Ort und Familienmitglied einer berüchtigten Sippschaft. Außerdem kann er direkt aus dem Nähkästen plaudern. Auch, wenn man von Ernie regelmäßig daran erinnert wird, dass man ein Buch liest, in das er seine Realität niedergeschrieben hat, kann man in die Geschichte eintauchen. Der temporeiche Schreibstil ist voller Feinheiten und gut zu lesen, trotz der zahlreichen Abschweifungen. Ich schätze die realistische Darbietungen und unvorhersehbaren Wendungen. Trotzdem konnte mich das Buch nicht fesseln und wirkte auf mich stark konstruiert und übertrieben, weshalb ich mich bis zur Auflösung bemühen musste, dranzubleiben. Mir war es zu abschweifend, An Klassiker erinnert lediglich der Verweis auf Knox und wenige Details.

Bewertung vom 11.11.2023
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

"Dieses schöne Leben" erzählt die hoffnungsvolle Geschichte einer ganz besonderen Frau aus der Ich-Perspektive. Die 36-jährige Clover hat ein reines Herz, ist ruhig, mitfühlend und liebte ihren verstorbenen Großvater sehr. Ihr einziger Freund ist ihr 87-jährige Nachbar, und Einsamkeit ist in New York nicht ungewöhnlich. Für Clover ist der Tod nichts bedrohliches. Sie hat ihre Bestimmung als Sterbebegleiterin gefunden, und dokumentiert sogar die letzten Worte der Sterbenden, als Würdigung und als Inspirationsquelle für sich selbst. Sogar in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gern mit der Trauer und besucht Death Cafés. Dort lernt sie auch Sebastian kennen, der ihr einen Job bei seiner sterbenden Großmutter Claudia vermittelt.
Clover regt mit ihren Gedanken einfühlsam dazu an, über das (eigene) Ableben nachzudenken und enttabuisiert auf tröstliche Weise den Tod. Außerdem zeigt sie eindrucksvoll, wie individuell die eigene Trauer ist. Wonach Clover sich sehnt ist Liebe und Freundschaft. In dieses Geschichte begegnet sie einigen Menschen, die sich als Lehrer und Freunde herausstellen und auf ungewöhnliche Weise ihr Schicksal beeinflussen. Clover meistert Situationen, die sie vorher vermieden hat und lädt dadurch neue Wunder in ihr Leben ein.
„Das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen.“
Der Roman vereint viele Lebenslektionen über das Finden und Loslassen, Einsamkeit, Reue und Schuldgefühle: Leben ist Gemeinschaft, denn wir sind nie wirklich allein. Tod und Sterben ist ein Teil davon, der das Leben erst wertvoll macht. Es ist unterhaltsam, Clover auf dieser hoffnungsvollen Reise zu begleiten, indem sie sich dem Leben stellt und am Ende ihr Glück findet. Insgesamt ein lesenswerter Roman voller Hoffnung, Liebe und tröstlicher Gedanken, mit enttabuisierenden Wirkung und einem wundervollen Epilog.

Bewertung vom 11.11.2023
Nordlicht 02
Falch, Malin

Nordlicht 02


ausgezeichnet

Ich konnte "Nordlicht - Das Orakel" nicht aus der Hand legen und bin total begeistert von dieser Comic-Fortsetzung. Die Handlung aus dem ersten Band wurde nahtlos weitergeführt. Sonja befindet sich immer noch im magischen Tal bei ihren neuen Freunden, wird aber bereits vermisst. Währenddessen versuchen die Wikinger, mit magischer Unterstützung, die Waldbewohner anzugreifen. Kann Espen seine Freunde schützen? Zudem ist der riesige Troll Trym noch immer auf der Suche nach dem menschlichen Eindringling. Wird es Zeit, für Sonja nach Hause zurückzukehren?

In diesem Band darf man sich auf mehr Spannung freuen, und man erhält mehr düstere Einblicke in die Welt der Wikinger. Lotta vom Bergvolk ist dabei sicher der interessanteste Neuzugang. Außerdem bekommt Sonja mit der Drachenfliege Fünkchen einen starken und niedlichen Begleiter. Es gibt einige lustige Szenen und die zeichnerischen Details und die Mimik sind noch besser geworden. Absolut umwerfend sind die atmosphärischen Hintergründe und Landschaftsbilder, in denen sich die Helden bewegen. Malin Falsch gelingt ein stimmungsvolles Spiel aus Tageslicht und düsterer Dunkelheit der Nacht inkl. spektakulärer Nordlichter. Ihre Geschichte voller Freundschaft, Mythen, Magie und Lagerfeuer-Stimmung hat mich absolut gefesselt. Das Ende ist ein erträglicher Cliffhanger, aber ich kann Band 3 trotzdem kaum erwarten.

Für alle, die fantastische Comics voller Spannung und eindrucksvoller Bilder lieben, aber keine Lust haben, unzählige Sprechblasen lesen zu müssen. Absolute Empfehlung für Groß und Klein.

Bewertung vom 11.11.2023
Was ein gutes Leben ausmacht
McGarey, Gladys

Was ein gutes Leben ausmacht


ausgezeichnet

Was sich bereits eindrucksvoll im Klappentext liest, setzt sich im Buch fort. Dr. Gladys McGarey ist eine beeindruckend optimistische und freundliche Person mit einer positiven Lebenseinstellung. Ich war angetan von ihrer einfühlsamen und klugen Erzählweise. Dabei sind ihre persönlichen Geschichten aus ihrem Lebensfundus inspirierend, und ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie als Kind von dem Elefanten hochgehoben wurde, als sie noch in Indien lebte, und in ihrem Auto herzlich über eine peinliche Situation lachte, um ihr Schamgefühl zu bewältigen.

Gegliedert ist der Ratgeber in sechs Kapitel, die Erfüllung, Bewegung, Liebe, Gemeinschaftssinn und den positiven Blick auf das Leben umfassen. Die »Geheimnisse« sind im Grunde Lektionen, die gerade in unserer modernen Gesellschaft wieder mehr Beachtung verdienen, um Krankheiten und Einsamkeit vorzubeugen. Dazu gibt es mehrere übersichtliche Kapitel, die auf verschiedene Unterpunkte eingehen und abschließend eine Übung, die letztlich auch als kurze Zusammenfassung dient. Mir hat vor allem der einfache Kapitelaufbau gefallen. Man wird nicht von der Fülle erschlagen und die Dosis ist so bekömmlich, dass man über das Gelesene nachdenken kann. Am Ende lassen sich auch die Zusammenhänge gut erkennen. Das Lesen hat außerdem eine wohltuende und lebensbejahende Wirkung, als würde man seine »liebevollen Großmutter und vertrauensvollen Hausärztin« um Rat fragen.

Insgesamt habe ich Dr. Gladys McGarey warmherzige Worte und anschauliche Fallbeispiele genossen. Dabei sind die Lektionen allgemeingültig und greifen auf alt bewährtes zurück, sodass jeder das Herausgreifen kann, was gerade wichtig ist. Es geht um neue Perspektiven, wenn man sie gerade braucht, und nicht um Smoothie-Rezepturen oder Sportübungen. Dr. Gladys McGarey beschreibt, was Gesundheit für sie bedeutet und begründet ihre Lebenseinstellung anschaulich ausschweifend. Es geht darum, den Menschen als Ganzes zu betrachten, um Heil- und Lernprozesse zu aktivieren, wie in einer Art Arzt-Patienten-Beziehung zu sich selbst. Der Ratgeber ist authentisch geschrieben und enthält bewährte Grundpfeiler des Lebens, die bei der Analyse des eigenen Lebens unterstützen können, das Glück selbst in die Hand zu nehmen.

Bewertung vom 11.11.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


sehr gut

Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft durch die Zeit. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will.
Es beginnt an einem sommerlichen Septembertag in Stockholm am Hauptbahnhof. Der Zug hat Verspätung. Am Bahnsteig wartet Harriet mit ihrem Vater, auf dem Weg zu einer Beerdigung. Ebenfalls zugestiegen sind Oskar und seine Frau, deren Liebesgeschichte mit einer Lüge begann. Der enthüllende Twist lässt nicht lange auf sich warten und entwickelt eine mitreißende Kraft und besondere Atmosphäre, bis sich voller Tragik und Traurigkeit entwirrt, wie all dies zusammenhängt. Es ist eine mitreißende Erzählung über Geheimnisse und Tragödien, die in tiefe Abgründe führen und intensiv aufzeigen, wie sich die Vergangenheit auf die Zukunft auswirkt. Das Ende lässt niemanden kalt und wer emotional aufwühlende Familiengeschichten mit verwobenen Schicksalen und herausragendem Schreibstil liebt, sollte sich dieses beeindruckende Werk nicht entgehen lassen. Es ist eine schmerzhafte, düstere Lesereise zwischen Fahrgästen, Schaffnern, Waggons und Durchsagen - nicht immer einfach, aber sehr lesenswert.

Bewertung vom 11.11.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

In Heidelberg werden zwei Wachsleichen am Rand des Odenwalds gefunden, junge Frauen mit einer Nummerierung im Nacken. Die ersten Ermittlungen deuten darauf hin, dass es sich um mehrere Täter handeln könnte und mehr Leichen folgen werden. Daraufhin wird eine Taskforce mit Kommissar Jakob Krohn und Fallanalytikerin Nova Winter gegründet; eine Ermittlerin die am liebsten im Alleingang arbeitet und nie ein Gesicht vergisst. Schließlich rückt der Radiomoderator eines True Crime - Podcasts in den Fokus, als ein Foto eines der Opfer in den sozialen Medien verbreitet wird.

Jakob und Nova sind authentische Figuren mit angenehmer Komplexität und schweren Schicksalen in der Vergangenheit. Im Fokus der Handlung steht nur das Wesentliche und wird aus verschiedenen Blickwinkeln in der dritten Person erzählt, wobei zeitliche Rückblenden weitere Fragen aufwerfen. Die Spannung ist hoch, die 119 Kapitel kurz gefasst, das Tempo rasant; die Chance steigt, den Thriller nicht mehr aus der Hand zu legen. Was das Lesen so abwechslungsreich macht, ist das gelungenes Verwirrspiel aus falschen Fährten und überraschenden Wendungen. Dabei bleibt die Handlung logisch und nachvollziehbar, abgerundet mit einer durchweg schlüssigen Auflösung. Der handwerklich überzeugende Schreibstil macht diesen Thriller schlussendlich zu einem richtig guten Thriller, der sich eine Empfehlung verdient hat.