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books and phobia
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Halle

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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2021
Harley Quinn und die Birds of Prey: Alle gegen Harley
Conner, Amanda;Palmiotti, Jimmy

Harley Quinn und die Birds of Prey: Alle gegen Harley


ausgezeichnet

Was durfte ich nicht schon alles mit Harley Quinn erleben. Chaos und halsbrecherische Aktionen mit dem Joker dürften hier wohl an oberster Stelle stehen. Doch ein Abenteuer zusammen mit den Birds of Prey durfte ich bisher nur im Kino erleben, weswegen ich natürlich mächtig neugierig war, was ich hier mit ihnen erleben sollte.

Ja, da wären wir eigentlich wieder bei Chaos und halsbrecherischen Aktionen, denn wie es schon die Kurzbeschreibung verriet, vergeigte Harley Quinn es gewaltig. Jedoch unter anderen Umständen, denn wir hatten es hier mit der Harley zutun, welche sich vom Joker abgenabelt hatte und nun ihr Leben zusammen mit ihrer Butterblume Poisen Ivy und ihren Freunden verbrachte. Doch Erholung und ein ruhiges Leben ist, mit Harley, nun einmal nicht möglich, weswegen kurz nach Beginn des Bandes Ivy sauer war und Harleys Freunde obdachlos vor einem abgebrannten Hotel standen. Doch Harley wäre nicht Harley, wenn sie nicht eine Idee hätte. Und die führte sie genau dahin, wo damals alles begann, nämlich nach Gotham.

Hier begann dann auch die eigentliche Geschichte des Bandes, welches es mächtig in sich hatte. Denn Harley schaffte es ihren Ex-Pupsie , den Joker, gegen sich aufzubringen, in dem sie ihr Insiderwissen nutzte, um sich und ihren Liebsten zu helfen. Klingt kurios und war es auch, aber es machte einfach zu viel Spaß, zumal viele DC-Bösewichte mit von der Partie waren.

Inhaltlich wurde einem somit nie langweilig, was auch daran lag, dass man hier alle frei Schnauze reden ließ und auch deutlich mehr Anzüglichkeiten als in den normalen Bänden zu finden waren. Kurz und knapp, es wurde geflucht, geschimpft und eben mehr Haut als sonst gezeigt. Aber das Ganze passte einfach zur Handlung und ließ es dadurch weder sexistisch, noch beleidigend wirken. Im Gegenteil, denn gerade die Ausraster des Jokers, waren um ehrlich zu sein, sogar authentisch. Dazu kam, dass man unglaublich viele witzige Momente in die Story einbaute, welche mich des Öfteren schmunzeln ließen.

Wo ich von der Story und seiner abwechslungsreichen Handlung begeistert war, musste ich mit dem Cover und allgemein dem Stil des Buches etwas kämpfen. Jedoch traf dies nur auf Harley zu, denn allein ihr Stil wirkte auf mich zu übertrieben und dadurch irgendwie fehl am Platz. Das beste Beispiel ist wohl hier schon das Cover auf welchem Harley´s Gesicht, zumindest für mich, einfach nicht zu denen der Birds of Prey passte. Zwar passten ihre Bewegungen hervorragend zum Stil und der Geschichte, aber mit ihrem Gesicht konnte ich mich bis zum Ende nicht so recht anfreunden.

Fazit:

Dieser Band war einmal etwas völlig anderes, als das, was ich bisher kannte. Nicht nur dass beherzt geflucht werden durfte und auch anzügliche Witze gerissen werden konnten, es gab auch Action, Gewalt und natürlich den vollendeten Charme Harley Quinn´s. Jedoch konnte ich gerade mit ihr und ihrer optischen Darstellung wenig anfangen, auch wenn sich dies vorallem auf das Gesicht beschränkte. Fans der quirligen Psychiaterin kann ich den Band aber trotzdem wärmstens empfehlen, denn so authentisch und witzig, waren sie und ihr Ex-Clown wohl noch nie.

Bewertung vom 07.12.2021
EXIT - Das Buch: Tagebuch der Zeit
Chassapakis, Dimitris

EXIT - Das Buch: Tagebuch der Zeit


gut

Mit „Tagebuch der Zeit“ wagte ich mich nach der ersten Graphic Novel der Exit-Bücher an einen Titel, welcher einen Vorgänger besaß, den ich aber nicht gespielt hatte. Da man aber darauf hinwies, dass dies nicht nötig wäre, wagte ich mich in das Abenteuer, welches am Ende leider gar keines war.

Dies lag vor allem daran, dass es sich bei diesem Band eben wirklich mehr um eine Rätselsammlung handelte, als um ein Exit- Das Buch im klassischen Sinn. Zwar fand man auf dem Cover den Hinweis, dass dies eine Rätselsammlung ist, da aber in der Kurzbeschreibung auf der Rückseite trotzdem von einer Story die Rede war, war ich gespannt, was ich nun eigentlich bekommen würde.

Wie bereits erwähnt handelte es sich beim Buch tatsächlich um eine Ansammlung von Rätseln, bei der man jedoch alle paar Seiten, wirklich eine Story bekam. Das Problem war nur, dass beide nichts miteinander zutun hatten. Ungefähr alle 5 Rätsel gab es immer einen Textabschnitt, der einen etwas erzählte, mit dem aber zumindest ich überhaupt nichts anfangen konnte. Ich konzentrierte mich daher auf die Rätsel, da man hier mit 57 Stück auch gut was geboten bekam.

Doch hier kam das nächste nicht genauer definierte Problem zum Vorschein, denn wie auch schon bei Logbuch 1907, hatte man hier nicht explizit darauf hingewiesen, dass man ein internetfähiges Gerät braucht, um das Buch überhaupt zu spielen. Man musste nämlich die Lösungen online eingeben und fand auch die Hinweise, samt der Hauptlösung dort. Jedoch musste man sich diesmal nicht extra ein Konto anlegen, sondern konnte mithilfe des Endgerätes sofort loslegen. Und wie auch bei Logbuch 1907 schätzte ich diese Tatsache, denn sie ersparte die Rubbelfelder. Ein richtiger Hinweis für diese Mechanik wäre trotzdem lobenswert.

Doch was konnten nun eigentlich die Rätsel, wenn schon keine richtige Story vorhanden war? Ich hatte hier ehrlich gesagt sehr viel Spaß, da man hier wirklich abwechslungsreiche Rätsel in Sachen Handhabung und Schwierigkeitsgrad bekam. Klar, der Charme der richtigen Bücher fehlte hier, aber ich fand es wirklich mal interessant viele verschiedene Rätsel-Techniken zu erknobeln. Zwar brauchte auch ich hin und wieder Hinweise oder gar die Lösung, aber eben nur bei Rätseln, die z.B. ein wenig Wissen über Schach bedurften.

Auch optisch fand ich das Buch ganz ok. Durch die Linearität mit den Rätseln gab es zwar nur eine dezente Gestaltung der Seiten, aber die gefiel mir. Etwas trauriger war da die Tatsache, dass die linke Doppelseite bei Rätseln nur für den QR-Code und das Eintragen der Lösung benutzt wurde. Das fühlte sich fast schon verschwenderisch an, denn eine Liste am Ende hätte es doch auch getan. Schon irgendwie schade.

Fazit:

Wer ein wenig in die Rätselwelt der Exit-Bücher tauchen möchte, ohne einer wirklichen Geschichte zu folgen, der dürfte hier viel Spaß haben, zumal man eine große Auswahl an Rätseln bekam. Jedoch dürfte die Aufmachung und der erzwungene Gebrauch eines internetfähigen Gerätes nicht allen gefallen.

Bewertung vom 06.12.2021
Oliver Twist
Dickens, Charles

Oliver Twist


gut

Oliver Twist dürfte den meisten ein Begriff sein. Dies traf auch auf mich zu, auch wenn es sich hier nur um den Titel des Buches handelte. Als ich nun diese Ausgabe des Buches entdeckte, erwachte in mir der Wunsch, dieses Werk nun auch endlich einmal zu lesen. Da dieser Band, dann auch noch sehr authentische und eindrucksvolle Illustrationen erhielt, weckte meine Neugier noch dazu.

Mit viel Vorfreude und auch ein paar Erwartungen startete also mein Abenteuer in die Welt von Oliver Twist und war recht schnell überrascht, wie gemächlich die Handlung voranschritt. Man muss dazu sagen, dass ich bisher wirklich keinen Bezug zu Oliver Twist hatte. Egal ob Film oder ein anderes Medium, ich konnte über 30 Jahre der Geschichte des Waisenjungen entkommen. Und nun war es so weit und ich wahr ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.

Doch was hatte ich erwartet? Ehrlich gesagt ein wenig mehr Spannung. Zwar wurde hier die Geschichte eines armen Jungen mit großem Herz und reiner Seele erzählt, der im viktorianischen Zeitalter aufwuchs, aber ich konnte bis zum Ende nicht die Faszination aufbauen, welche ich, nachträglich, in Rezensionen erlesen konnte. Zwar sprach das Buch wirklich viele wichtige Themen an, mit welchen wir auch heutzutage noch zu kämpfen haben, aber für mich war es jetzt nicht so, als hätte ich dies nicht schon einmal irgendwo gelesen. Dazu kam, dass viele der Charaktere, nachdem Lesen sofort wieder verblassten. Sie hinterließen bei mir keinen bleibenden Eindruck, da sie z.B. so handelten, wie es in der Zeit anscheinend üblich war. Dass dies damals viele schockierte kann ich mir sehr gut vorstellen, aber mit dem Wissen der aktuellen Zeit fast schon normal wirkte.

Trotzdem kämpfte ich mich durch das Buch, denn die pure Neugier trieb mich einfach voran. Zudem empfand ich die Übersetzung samt Überarbeitung sehr gelungen, da man wirklich sehr fließend durch die Abschnitte kam. Hier möchte ich auch erwähnen, dass ich Dickens´ Unterteilung in die einzelnen Kapitel sehr gut fand, zumal die kleinen Andeutungen eben doch immer wieder mein Interesse weckten.

Dies traf auch auf die Illustrationen von Lev Kaplan zu, welche dem Geschehen, mit den vielen in Sepia-Tönen gehaltenen Zeichnungen, enorme Tiefe gaben. Auch wenn mich die Handlung nicht so packte, wie ich es gerne gehabt hätte, war es spannend zu sehen, wie sich der Illustrator die Charaktere des Buches und das viktorianische London vorstellte.

Fazit:

Hätte ich mir gewünscht, dass mir dieses Buch gefällt? Natürlich, denn wenn ein Buch nach so vielen Jahren noch gerne gelesen wird, wird dies den ein oder anderen Grund haben. Doch bei mir wollte der Funke einfach nicht überspringen. Zwar schätzte ich den leichten Lesefluss, den Kapitelaufbau und nicht zuletzt auch die Illustrationen von Lev Kaplan, aber Olivers sozialkritische Geschichte fand in mir leider keinen Fan.

Bewertung vom 06.12.2021
X-Men Legends
Nicieza, Fabian;Booth, Brett;Simonson, Louise

X-Men Legends


sehr gut

Trotz meiner geringen Erfahrungen mit den X-Men versuchte ich mich am ersten Band der X-Men-Legends-Reihe. Warum? Natürlich pure Neugier. Somit wagte ich mich zusammen mit meiner Marvel Enzyklopädie in das Heft und muss sagen, dass ich zusammen mit ihr, sehr gut durch den Band kam.

Im Vordergrund der Handlung stand dabei die Familie Summers, aus welcher viele Cyclops kennen dürften. Doch um ihn alleine ging es diesmal nicht, sondern auch um seine Brüder Havok und Adam-X. Letzterer spielte dabei die größte Rolle, da er durch eine genetische Manipulation entstand und damit nicht unbedingt glücklich war. Wieso weshalb warum erklärte der Band gut, denn außer ein paar Charakteren musste ich hier nichts nachschlagen.

Mein Problem mit dem Band kam erst ab dem 3. Abschnitt, da sich hier zeigte, dass mit dem Inhaltsverzeichnis vorne etwas nicht stimmte. Dieses zeigte nämlich an, dass die 4 Abschnitte zusammengehören würden, obwohl dies nur 1 und 2 taten. Die Handlungen danach spielten viel später und hatten mit Adam-X nichts mehr zutun. Dazu kam, dass auch die Erscheinungsdaten nicht ganz stimmten. Durch eine begeisterte Leserin der X-Men erfuhr ich nämlich, dass diese Storys aus den 90ern stammten und nicht wie hier angegeben aus dem Jahr 2021. Fehler passieren, aber über eine Korrektur des Bandes würde ich mich daher sehr freuen, da es gerade für Neuleser/-innen sonst schnell verwirrend werden dürfte.

Hatte ich ansonsten Spaß mit dem Band? Eindeutig ja! Besonders optisch wurde mir wieder einiges geboten, was vor allem an den Outfits der damaligen Zeit lag. Richtig überrascht war ich aber von der Darstellung von Apocolypse, welcher immense Unterschiede zum X-Men-Film aufwies. Kenner dürfte dies weniger überraschen, aber für Neuleser wurde hier ein interessanter Einblick in die Charakter-Entwicklung geboten.

Fazit:

Optisch und inhaltlich wirklich eine Wucht, da man hier wirklich eher unbekanntere Charaktere behandelte. Jedoch so, dass auch Neuleser gut in die Story finden würden und mit ein paar Recherchen ein echtes AHA-Erlebnis haben dürften. Jedoch ist es etwas schade, dass das Inhaltsverzeichnis Fehler aufwies und zumindest mich, dadurch schon etwas verwirrte.

Bewertung vom 04.12.2021
Entkommen! Der gefangene Geheimagent
Christian, Sußner;Florian, Sußner

Entkommen! Der gefangene Geheimagent


sehr gut

Nachdem ich mich in Band 1 aus einer geheimen Bibliothek rätseln musste, durfte ich diesmal in die Rolle eines Geheimagenten schlüpfen, welcher das Attentat auf einen zukünftigen Herrscher verhindern möchte. Doch leider werden geschnappt und sitzen nun in einem Verlies fest, durch das wir nur entkommen, wenn wir die wenigen Ratschläge unseres Mitgefangenen befolgen und dessen Tagebuch finden, da hier weitere Hinweise zu den Attentätern vermerkt wurden.

Was spannend klingt, war auch spannend, jedoch hatte das Ganze eine geschichtliche Note. Trotz der geringen Seitenzahl behandelte man das Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand und das sogar sehr gut. Wie man am Ende nachlesen konnte, nutzten die beiden Autoren Original-Dokumente aus dieser Zeit und wandelten nur wenige Aspekte ab. Und ganz ehrlich? Ich fand dies mächtig interessant, besonders da man sich eben so nah an die wahren Begebenheiten hielt.

Trotzdem muss ich ein wenig Kritik üben, denn der Einstieg in den Band war etwas verwirrend. Ich kannte das System zwar schon aus dem Vorgänger, hatte aber trotzdem ein wenig zu überlegen, da man hier ein paar Änderungen vornahm. Besonders die Reihenfolge der Elemente sollte man vielleicht überdenken, denn es war schon irritierend, das erst die Geschichtenteile kamen, dann die Rätsel und dann schließlich der Raum (Verlies), aus welchem man starten musste. Ansonsten konnte der Band aber mit seinen Illustrationen überzeugen.

Doch dies war es auch schon mit der Kritik, denn in Sachen Rätsel machte man hier alles richtig. Zwar richtete man sich eher an Kenner von Spiel- und Escapebüchern, doch wer dies war, hatte hier tolle Rätsel bei denen man mit- und umdenken musste.

Fazit:

Auch wenn dieses Geheimagenten-Abenteuer nur eine Stunde dauerte, hatte ich hier sehr viel Spaß mit einer spannenden Geschichte und gut durchdachten Rätseln. Jedoch hätte ich mir eine andere Anordnung der Abschnitte gewünscht, da diese gerade zum Anfang sehr irritierend war.

Bewertung vom 03.12.2021
Klaus: Die wahre Geschichte von Santa Claus (Neuausgabe)
Morrison, Grant;Mora, Dan

Klaus: Die wahre Geschichte von Santa Claus (Neuausgabe)


ausgezeichnet

Egal ob Weihnachtsmann oder Santa Claus, diese Namen lassen Kinderherzen höher schlagen und Erwachsene zumindest dann happy sein, wenn die Kinder mit den Geschenken glücklich sind. Doch auch mit ihrer Herkunft faszinieren die vielen Namen des Santa Claus, da es viele verschiedene Versionen in versc
hiedenen Ländern gibt. Um so gespannter war ich nun also, wie die „wahre“ Geschichte von Santa Claus lauten könnte und stürzte mich dafür regelrecht in den ersten Band.

Wie es vielleicht schon das Cover verraten dürfte, hatte man es hier nicht mit einem kugelrunden Herren in roter Kluft zutun, sondern mit einem muskelbepackten Mann, welcher statt von Rentieren, von einer Wölfin begleitet wurde. Doch gerade dies machte mich neugierig, denn es klang im Zusammenhang mit der Kurzbeschreibung deutlich interessanter als so manche derzeit bekannte Form.

Somit machte ich mich in die fiktive Stadt Grimsvig auf und lernte hier nicht nur Klaus, sondern auch eine völlig neue Definition des Weihnachtsfestes kennen. Im Band nannte man das winterliche Fest nämlich Julfest, welches man auch noch heute in den nordeuropäischen Ländern kennt und feiert. Schon allein damit hatte man mich, denn die Mischung aus Fiktion und wahren Begebenheiten, machte die Handlung unglaublich spannend und fast schon glaubwürdig.

Doch um was ging es denn nun genau? Natürlich vor allem um Klaus! Und schon hier gab es eine ganze Menge zu erleben, da man z.B. erfuhr, wie seine treue Wolfsfreundin kennenlernte und natürlich wie es dazu kam, dass er Geschenke für Kinder von Grimsvig durch Schornsteine fallen ließ. Sein Gegenstück war die Stadt Grimsvig selbst bzw. Baron Magnus, welcher die Stadt regelrecht unterjochte und sogar Spielzeug beschlagnahmte, um es seinem kranken, im Schloss lebenden, Sohn zu übergeben. Ja, man spielte hier die Karte „Gut gegen Böse“ aus, aber ohne zu vergessen, das Personen die z.B. Befehlen gehorchen, diese auch hinterfragen oder aber auch anstandslos ausführen können. 0815-Charaktere waren hier daher wirklich nicht zu finden. Dies traf auch besonders auf Baron Magnus selbst zu, welchem man die Gier nach Macht und Ansehen nicht nur ansah, sondern in jedem Satz heraushörte. Trotzdem war er mir zum Ende hin sogar recht sympathisch. Nicht weil er seine Fehler einsah oder gar der Stadt half, nein, sondern weil er wohl den ikonischsten Gegner heraufbeschwörte, den man sich in einem Buch wie diesem nur vorstellen konnte.

Wer bis jetzt also hoffte hier eine doch recht sanfte Geschichte zu erhalten, denn muss ich leider etwas enttäuschen. Jedoch wirklich nur etwas, denn auch in dieser Handlung gab es neben der Action, auch emotionale Momente, die dann auch optisch wunderschön in Szene gesetzt wurden. Allgemein faszinierte mich der Band mit seinen detailreichen, aber auch eindrucksvollen Bilder welche zum Ende hin, einen regelrechten WOW-Faktor erhielten. Als sehr schade, empfand ich nur, dass man das Geheimnis, warum gerade Klaus mit den Waldgeistern kommunizieren konnte, unbeantwortet ließ. Jedoch würde ich dies nur als kleines Manko sehen, denn schon allein die Darstellung dieser Wesen war atemberaubend.

Fazit:

Eindrucksvoll, spannend und emotional packend – was anderes fällt mir zum ersten Band dieser zweiteiligen Reihe einfach nicht ein.

Bewertung vom 30.11.2021
Ein Männlein liegt im Walde
Minck, Lotte

Ein Männlein liegt im Walde


ausgezeichnet

Nun schon zum 14-mal machte ich mich auf den Weg in den Ruhrpott, um zusammen mit Loretta und ihren töften Freunden ein herrlich skurriles Abenteuer zu genießen und natürlich einen Fall zu lösen. Doch gerade Letzteres war diesmal eine emotionale Herausforderung, da Loretta & Co. ausgerechnet die Unschuld von Dennis herausfinden mussten.

Auch wenn die Kurzbeschreibung schon so einiges verriet, war ich natürlich gespannt, wie man die Geschichte mit dem Fall verknüpfte. Besonders interessierte es mich natürlich, was für eine Person Dennis´ seine neue Tochter sein sollte. Sagen wir es so, ich wurde nicht enttäuscht, zumal man mit ihr ein aktuelles Thema ansprach, welches mittlerweile jede Altersgruppe kennen dürfte. Die Rede ist von Influencern. Mithilfe von Dennis` Tochter und einer Erklärung am Ende des Bandes, wollte die Autorin aufklären, wie schwierig es ist überhaupt als ein/-e Influencer/-in angesehen zu werden und schließlich diesen Rang auch zu halten. Ich fand dies echt gut, auch wenn man die Reichweite kleinerer Accounts etwas zu sehr unterschätzte.

Doch natürlich ging es nicht nur um das Influencern, sondern natürlich auch darum, wie Dennis, nicht nur mit seiner Tochter zusammenfand, sondern auch mit deren Mutter und ihrem jetzigen Lebensgefährten Kevin. Und da wären wir auch schon in der Haupthandlung angekommen, denn statt Harmonie und purer Freude, herrschte recht schnell das blanke Chaos und auch pure Enttäuschung.

Für Spannung war somit gesorgt, zumal sie ich über den ganzen Band hielt. Dazu kam, dass sich die Autorin wieder originelle Charaktere einfallen ließ, welche eben mal nicht dem Klischee entsprachen. Besonders angetan hatte es mir hier z.B. Biggi, welche man am liebsten rütteln und schütteln wollte, da sie wirklich glaubte für Künstler oder baldige Stars wäre es zu viel, wenn sie auch noch Einkaufen oder putzen müssten. Dagegen wollte man Loretta einfach in den Arm nehmen, da sie einem schon sehr leidtun konnte.

Was der Band, trotz der heiklen Situation, nicht verlor, war sein Humor. Man möchte es nicht glauben, aber trotz der spannenden Jagd nach dem wahren Mörder und den emotionalen Zusammenbrüchen von Loretta fand man hier und da immer wieder lustige Abschnitte, welche einen einfach zum Lachen bringen mussten. Genau wegen dieser Mischung liebe ich die Bände. Deswegen und natürlich wegen des zauberhaften Covers von Ommo Wille.

Fazit:

Zwar war dies der emotionalste Band der Reihe, aber die Autorin schaffte es trotzdem eine spannende Geschichte, interessante Themen und ein wenig Ruhrpott-Humor einfließen zu lassen um ein tolles Leseerlebnis zu erschaffen, welches nur noch von Ommo Wille´s wundervollen Buchcover abgerundet wurde.

Bewertung vom 27.11.2021
King in Black
Cates, Donny;Stegman, Ryan;Lore, Danny

King in Black


gut

Das „King in Black“ – Event ging in seinem mittlerweile 3. Band zwar langsam Richtung Endspurt, doch ein Ende war hier zumindest noch nicht Sicht. Was es aber dafür zu erleben gab, war einiges, da es auch wie in den Vorgängern zu verschiedenen Standorten ging, an welchem unterschiedliche Helden und Heldinnen gegen Knull und seine Symbionten-Armee kämpfen.

Klingt spannend und war es auch, zumal man mich als Comic-Neuleserin, wieder einmal damit überraschte, was das Marvel-Universe so an Charakteren zu bieten hat, welche nicht in der ersten Reihe stehen. Ganz besonders viel Aufmerksamkeit erhielt bei mir Todd Ziller, welcher mich mit seiner Verwandlung zu American Kaiju einfach völlig verblüffte.

Doch so sehr ich es auch schätzte, dass man unbekanntere Charaktere wählte, täuschte es nicht darüber hinweg, dass dem Ganzen die Puste ausging. Dies zeigte sich besonders daran, dass nun nicht nur eine Vielzahl an Charakteren gegen Knull kämpfte, sondern das auch viele garkeine Beachtung mehr bekamen. Ich verlor einfach die Übersicht und konnte einzelne Gruppen nicht mehr ihrem gegenwärtigen Ort oder ihrem Plan folgen. Und genau das fühlte sich einfach nicht richtig an.

Optisch gab es dagegen wenig zu meckern, denn außer dem Abschnitt mit Scream bekam ich so einiges fürs Auge geboten. Im Abschnitt mit Scream störte mich einfach der sehr kritzelige Stil, welcher dazu führte, dass Proportionen einfach sehr verzehrt wirkten. Dadurch machte der Abschnitt mit ihr auch recht wenig Spaß, obwohl ich Scream selbst sehr schätze.

Fazit:

So faszinierend ich das Event, samt seinen vielen Erlebnissen finde, kam ich mit Band 3 an einem Punkt, wo ich mich einfach fragte, ob hier überhaupt einer einen Plan hat. Zwar schenkte der Band vielen der nebensächlichen Charaktere des Marvel Universe eine Plattform, sorgte aber auch dafür, dass zumindest ich ein wenig den Überblick verlor. Meine Hoffnung liegt nun im Finale, bei dem ich sehr hoffe, dass es wenigstens ein kleines Happy End bietet.

Bewertung vom 26.11.2021
Robilar - der Gestiefelte Kater. Band 1
Chauvel, David

Robilar - der Gestiefelte Kater. Band 1


ausgezeichnet

Wer kennt sie nicht? Die Geschichte des nicht nur gestiefelten, sondern auch sprechenden Katers, welcher seinem Besitzer dabei hilft sein Glück zu finden. Doch wie würde die Geschichte ablaufen, wenn man sie zumindest sprachlich in die Neuzeit holt? Tja, Willkommen bei Robilar und der nicht nur moderneren, sondern auch deutlich anderen Version von „Der gestiefelte Kater“!

Im Vordergrund stand dabei der Kater Robilar, welcher eben mal nicht gleich bei einem Müller und dessen Söhnen aufwuchs, sondern bei einer Herzogin regelrecht betütelt wurde und deswegen auch ordentlich Gewicht auf den Katzenrippen hatte. Was sehr harmonisch klingen dürfte, änderte sich aber ratzfatz und sorgte schließlich dafür, dass Robilar doch bei dem Müller und seinen Söhnen unterkam. Doch wer jetzt meint, dass dann alles seinen Verlauf wie im Märchen nahm, den muss ich enttäuschen, denn auch hier überlegte man sich ein paar Ansätze, welche die Geschichte deutlich auffrischten.

Tatsächlich war ich am Anfang neugierig, wie man das Märchen auf gleich 3 Bände verteilen könnte, besonders da in diesem schon ein Großteil der Märchen-Haupthandlung behandelt wurde. Der Clou bei der ganzen Sache war schon, wie der Beginn des Bandes zeigte, dass man Elemente einfügte, welche das einstige Märchen zu einer richtigen Geschichte aufwerteten. Man hatte nun Charaktere wie den Müllerssohn, welchen Charakterzüge zugesprochen worden. Dasselbe galt auch für Robilar selbst, welcher nun nicht einfach nur eine sprechende Katze mit schicken Stiefeln und einer feschen Tasche war, sondern, ein Wesen, das Gefühle hatte und eine Entwicklung durchmachte.

Das mag vielleicht sehr ernst klingen, aber größtenteils war dies nicht nur spannend, sondern auch sehr unterhaltsam in Szene gesetzt. Natürlich gab es Szenen, welche mich berührten, mich überraschten oder gar regelrecht schockten, aber man schaffte es auch immer wieder mich zum Lächeln zu bringen. Dafür sorgte neben der toll durchdachten Handlung, auch die Illustrationen von Sylvain Guinebaud, welche nicht nur erinnerungswürdige Charaktere schufen, sondern der ganzen Story noch ein bisschen mehr Pfiff gaben. Wer es also bei komödiantischen Geschichten mag, dass die Gesichter etwas ausdrucksstärker sind, dürfte hier wirklich seine Freude haben.

Fazit:

Mit dem ersten Band von „Robilar“ schaffte man es dem Märchen „Der gestiefelte Kater“ mächtig frischen Wind unter die Segel zu setzen. Dabei büßte man aber weder den Charme, noch die moralischen Hintergründe ein, sondern sorgte mit emotionalen und unterhaltsamen Momenten dafür, dass man einfach mehr vom wohl einzigen Kater mit Stiefeln und Tasche erfuhr. Deswegen freue ich mich bereits sehr auf den Nachfolger.

Bewertung vom 24.11.2021
Dune - Der Wüstenplanet
Herbert, Frank

Dune - Der Wüstenplanet


gut

Nach den Filmen und dem Lesen zweier Graphic Novels, welche sowohl die Haupthandlung, als auch die Vorgeschichte erzählten, wollte ich nun die Geschichte rund um den Wüstenplaneten mit den Worten von Frank Herbert erleben. Ich war mächtig gespannt, denn für mich stellte sich natürlich auch die Frage, ob die Umsetzung in Bildern, dem Buch gerecht würde.

Der Einstieg in den Band gelang mir mühelos, was wahrscheinlich meinen Kenntnissen durch die Filme und Novels geschuldet war. Jedoch musste ich bald feststellen, dass ich neben den Begriffen, auch ein paar Probleme mit der Vielschichtigkeit der Geschichte bekam. Egal ob die Verteilung der Machtpositionen und Hierarchien oder die Zugehörigkeit der einzelnen Häuser, ich verlor hin und wieder die Übersicht. Das Gleiche galt auch für viele Begrifflichkeiten, welche sich selbst nach mehrmaligen Lesens nicht manifestieren wollten. Hier war der Abschnitt „Terminologie des Imperiums“ am Ende des Buches eine große Hilfe, da er viele Bezeichnungen erklärte und näher erläuterte.

Trotzdem hatte ich bis zum Ende mit vielen Worten zu kämpfen. Warum ich das Buch dann trotzdem zu Ende las? Weil ich die Welt und die Ideen, welche Frank Herbert in ihr verbaut hatte, unglaublich schätzte. Er erschuf nicht einfach nur die Geschichte einer Person, die durch eine Welt spazierte, sondern gleich ein ganzes Universum samt Ökosystem, Mythologie und weitläufigen Verwandtschaftsverhältnissen. Zwar machte es mir der letzte Aspekt etwas schwer, die Namen von Personen ihrer Zugehörigkeit, ihrem Stand und ihren Fähigkeiten zuzuordnen, doch er schaffte es mir auch Charaktere zu geben, die mich wirklich beeindruckten.

Hier wäre zuerst natürlich Paul Atreides, welcher im Verlauf des Buches die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen meisterte und dabei über sich hinaus wuchs. Auch sein Vater beeindruckte mich sehr, da er trotz seiner Machtposition sehr zugänglich war. Mit seiner Mutter Jessica dagegen wurde ich nicht so recht warm. Ihre Beziehung zu Herzog Leto und ihrem Sohn, in Verbindung mit der Ausbildung und den Fähigkeiten einer Bene Gesserit, machten sie zu einer emotional unergründlichen Frau, die ich einfach nicht zu greifen bekam. Dies könnte ich noch auf die Fremen, die Harkonnen usw. aufteilen, denn auch dort gab es für mich sowohl sympathische, als auch schwierige Personen.

Ein Highlight wird der Band für mich aber trotzdem nicht. Ob dies nun tatsächlich an der Geschichte oder der Übersetzung liegen mag, bleibt dahin gestellt, aber feststeht, einen richtigen Weg, in die geschriebene Welt fand ich nicht. Dazu kam, dass ich mich fragte, wieso man dies einen Science-Fiction-Roman nannte. Ich hätte ihn eher in Richtung Fiktion oder Dystopie eingeordnet, da viele technische Elemente wie die Reise durch den Weltraum oder die Beschaffung der Ornithopter fehlten.

Fazit:

Eine Meinung zu diesem Buch zu finden fiel mir unglaublich schwer, da viele Aspekte für und viele auch gegen die erste Geschichte aus den Dune-Zyklen sprach. Was ich in Film und den Novels noch sehr leicht zugänglich empfand, wurde durch das Buch teilweise enorm erschwert, zumal man nun noch weit tiefer in die Materie eintauchte. Ein Erlebnis blieb das Ganze trotzdem, denn der Band fühlte sich mit seiner Aufmachung und den Ideen wirklich einzigartig an.

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