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Greenie_Apple

Bewertungen

Insgesamt 236 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2021
Mord zur Dinnerparty (MP3-Download)
Laurence, Janet

Mord zur Dinnerparty (MP3-Download)


sehr gut

Pilzwanderung mit Folgen

Darina Lisle fängt als Köchin bei einem Catering-Service an, dessen Miteigentümerin Eve bereits mit Darina zusammen gelernt hat. Doch nach einer Pilzwanderung mit anschließender Verkostung stirbt plötzlich die Mitteilhaberin Grace an einer Pilzvergiftung. War es ein unglücklicher Unfall oder hatte es wirklich jemand auf sie abgesehen? Darina macht sich auf die Suche nach dem möglichen Täter.
Das Buch ist eine Neuauflage des Titels „Mord gut abgeschmeckt“ und gleichzeitig der zweite Teil der „Darina Lisle ermittelt“-Reihe.
Beim Setting zur Geschichte fühlt man sich direkt ins England der Rosamunde Pilcher versetzt. Alles irgendwie etwas steif, überkandidelt und antiquiert. So scheint es beispielsweise noch keine modernen Medien zu geben, was die Story aber gleichzeitig etwas entschleunigt und irgendwie gemütlich und ‚very british‘ macht. Einige Szenen sind zudem extrem detailliert beschrieben, was für den Verlauf der Geschichte nicht nötig gewesen wäre, aber die Liebe der Autorin zum Kochen durchscheinen lässt. Auch die Beziehung zwischen Darina und William kommt einem für die heutige Zeit sehr steif vor, sie wirkt dadurch viel älter, als sie vermutlich ist.
Ich wurde zwar nicht mit allen Charakteren warm - auch Darina selbst war mir nur bedingt sympathisch. Sie kam mir zu verkopft rüber, tat aber andererseits Dinge, über die Spurensucher heutzutage die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden - aber dennoch hat mir das Zuhören großen Spaß gemacht, denn zum Schluss hatte fast jeder ein mögliches Motiv und ich habe dementsprechend so ziemlich jeden verdächtigt - wobei ich mit meiner ersten Vermutung letztendlich sogar richtig lag.
Die einzelnen Personen waren beim Zuhören gut voneinander zu unterschieden, so dass das Hörspiel insgesamt eine gute Dynamik entwickelte und mir Lust auf mehr machte.

Bewertung vom 14.05.2021
Möwensommer
Römer, Lotte

Möwensommer


ausgezeichnet

Ein Sommer voller Missverständnisse

Lina und Mattis sind beste Freunde - und wenn es nach Lina ginge, wäre auch mehr daraus geworden. Aber nach einer gemeinsamen Nacht vor sieben Jahren hat Mattis sie einfach sitzen gelassen. Dennoch verhält er sich seltsam, als Lina endlich wieder eine Beziehung zum neuen Standesbeamten Bent einzugehen scheint. Aber nach dem Erlebnis damals fällt es ihr schwer, sich auf Männer einzulassen. Ist Bent der Richtige für Lina, der ihr helfen kann, ihr Männertrauma zu überwinden? Und wird die Freundschaft zu Mattis dies aushalten?

Wem nach leichter Lektüre ist, bei der man sich so richtig wegträumen kann, ist bei den Liebesromanen von Lotte Römer immer bestens aufgehoben. Vor dem Hintergrund der Insel Norderney schafft sie eine Geschichte voller Liebe zur Insel, mit vielen Momenten zum Lachen, nicht nur bunt durch den Blumenladen, in dem Lina arbeitet, sondern auch wegen der vielfältigen Figuren, auf die man trifft. Sogar die beiden Papageien Merkel und Schröder muss man ins Herz schließen. Die Beziehung zwischen Lina und Mattis finde ich erstaunlich - dass sie nach diesem Erlebnis noch so dicke Freunde sein können, finde ich bemerkenswert, das schaffen wohl die wenigsten. Und man kann wieder einmal sehen, wie wichtig es ist, miteinander zu reden, damit man nicht ein Leben lang mit Missverständnissen leben muss.

Bewertung vom 02.05.2021
Die Tote von Brighton
Harris, C.S.;Radtke, Katharina

Die Tote von Brighton


sehr gut

Neue Intrigen und das Rätsel um eine Kette

Während eines Empfangs wird im Zimmer des Prinzregenten eine Frau leicht bekleidet und tot aufgefunden. Bei ihr handelt es sich ausgerechnet um die Ehefrau des Marquis Anglessey, Guinevere. Während die Leibärzte des Prinzregenten verlauten lassen, es habe sich um Selbstmord gehandelt, ist Sebastian St. Cyr sicher, dass sie mitnichten rückwärts in die Tatwaffe, gefallen sein kann. Aber warum musste Guinevere sterben? Und was hat es mit der Kette auf sich, die die Tote um den Hals trug und mit der Sebastian schmerzhafte Erinnerungen verbindet? Mit Hilfe seiner Geliebten Kat Boleyn und dem Jungen Tom begibt sich der Viscount in seinem zweiten Fall auf die Suche nach dem Mörder und stößt dabei erneut auf ein Netz aus Intrigen und einem dunklen Kapitel seiner Vergangenheit.
Da ich bereits den ersten Band lesen durfte, fiel es mir diesmal deutlich leichter, in die Geschichte einzutauchen. Viele bekannte Figuren tauchten auf und ließen mich mitfiebern, was ihnen wohl diesmal geschehen wird. Auch hier gab es wieder reale historische Hintergründe und der Leser wurde in das England zu Beginn des 19. Jahrhunderts entführt. Auch wenn man mitunter etwas den Eindruck gewann, die Geschichte würde sich auf der Stelle bewegen, fand ich es insgesamt flüssig und gut zu lesen, zumal ich mich im letzten Buch mit dieser Schreibart anfreunden konnte. Einige Wendungen fungierten als Cliffhanger, so dass ich mich schon auf den nächsten Band freuen kann.

Bewertung vom 11.04.2021
Sommernacht
Foley, Lucy

Sommernacht


sehr gut

Wenn der schönste Tag im Leben zum Alptraum wird

Julia und Will - ein prominentes Vorzeigepaar - stehen kurz vor dem schönsten Moment ihres Lebens, ihrer Hochzeit. Beide um ihr gutes Image bemüht, planen sie für ihre Gäste ein Fest der Extraklasse. Doch ein Sturm zieht herauf - nicht nur auf der einsamen irischen Insel, auf der sie feiern, sondern auch in Bezug auf die Stimmung der Gäste. Nach und nach kommen die Geheimnisse der Einzelnen ans Licht und einer der Feiernden wird tot im Nebel aufgefunden. Motive scheint es auf jeden Fall reichlich zu geben.
Obwohl der Schreibstil recht flüssig war, zog sich der Beginn für mein Empfinden ein bisschen zu lang hin. Detailliert wurden die einzelnen Personen beschrieben, wobei entscheidende Informationen von der Autorin zunächst aus dramaturgischen Gründen noch zurückgehalten wurden. Stattdessen gab es zwischendurch immer wieder sehr kurze Einblendungen in das gegenwärtige Geschehen. Diese tiefen Einblicke über jeden der Personen zu erhalten, fand ich toll, auch wenn ich einige Verhaltensweisen nur schwer nachvollziehen konnte. Aber sie waren für die Auflösung am Ende durchaus bedeutsam. Die häufigen Perspektivwechsel machten es mir allerdings teilweise etwas schwer, mich auf eine Figur hundertprozentig einzulassen. Sympathisch waren sie mir fast durchweg nicht, aber das war auch durchaus so gewollt. Gut gefallen hat mir, wie sich die Spannung nach und nach aufbaute, bis sie sich am Ende mit einer nicht unbedingt erwarteten Wendung entlud. Auch wenn einige Wendungen schon sehr weit hergeholt waren, fand ich den Abschluss für mich schlüssig. Schade war meines Erachtens jedoch, dass die Szenerie der Abgeschlossenheit nicht wirklich von Bedeutung für die Story war. Ich hatte eher damit gerechnet, dass weitere Morde geschehen, da niemand von der Insel flüchten konnte. Zusammenfassend kann ich aber sagen, dass mir das Buch Spaß gemacht hat, sofern sich dies über eine solch düstere Geschichte sagen lässt.

Bewertung vom 08.04.2021
Arschkarten-Abo
Eicke, Carsten

Arschkarten-Abo


ausgezeichnet

Mit Skippy auf dem Sprung ins große Glück?

Tom scheint der geborene Loser zu sein. Auf einem Klassentreffen wird ihm so richtig bewusst, was er beruflich alles (noch) nicht erreicht hat. Und eigentlich soll er ja sowieso die Zahnarztpraxis seines Vaters übernehmen. Dumm nur, dass er überhaupt nicht Medizin studiert hat. Und soll er dafür jetzt die anderen 18 Semester BWL wegwerfen? Da macht es seine Freundin Yvonne wahrscheinlich doch besser - die verdingt sich jetzt als Model. Ob sie damit erfolgreich ist? Gute Frage, denn als Arschkartenabonnent wird Tom es nicht erfahren, da sie diesen Weg ohne ihn gehen will. Da Tom aber nicht auf die tolle Wohnung verzichten möchte, muss ein guter Plan her, denn alleine kann er es sich nicht leisten, über den Dächern Hamburgs wohnen zu bleiben. Also inseriert er nach einer neuen Mitbewohnerin. Im besten Fall natürlich die neue Traumfrau an Toms Seite. Ob er da mit Helena Glück haben wird? Schließlich hat Tom ja das Arschkarten-Abo gezogen.
Wir lernen seine Familie mit ihren gesamten Ecken, Kanten und Rundungen und deren Freunde kennen. Und außerdem erfahren wir, was es mit Skippy auf sich hat. Wird Tom es am Ende noch schaffen, sein Abo zu kündigen?

Auf jeden Fall wird der Leser auf dem Weg dorthin einiges zu lachen haben. Tom, der wirklich jedes Fettnäpfchen mitnimmt, der einem mit seiner trotteligen und gleichzeitig sehr sympathischen Art aber auch leidtun kann. Sein bester Freund Raspel und dessen Frau, die ihren Mann so herrlich unter der Fuchtel hat und all die vielen anderen Figuren, die Tom über den Weg laufen. Ich wurde immer wieder an die verschiedensten Sitcoms erinnert und habe mich ein übers andere Mal gefragt, in welche Falle Tom als nächstes stolpern wird.
Ich für meinen Fall habe mich köstlich unterhalten gefühlt. Besonders gut hat mir das Gimmick des Autors gefallen: Eine persönliche Arschkarte - zum Behalten oder Weiterreichen!