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Benutzername: 
eule2206
Wohnort: 
oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 225 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2022
Ein Kind namens Hoffnung
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


gut

Das Buch lässt sich prima lesen. Schon das Cover macht deutlich, wie sehr Elly den Jungen Leon geliebt und wie eine Löwin verteidigt hat.

Elly, eine aus Bonn stammende Pfarrerstochter wird Köchin bei der jüdischen Familie Sternberg. Ihr geht es dort gut, bis die Nazis ihren Hass ausleben. Die Familie Sternberg, bis auf Leon, wird verhaftet, ihr Schicksal ist ungewiss. Elly nimmt sich Leon an und gibt ihn als ihren Sohn aus. Durch Zufall landen beide auf einem Bauernhof in der Eifel. Elly heiratet den Bauern und Leon scheint sicher. Doch der Weg bis zum Kriegsende ist steinig.

So ganz hat mich das Buch nicht gefangen genommen. Einiges konnte ich auch nicht nachvollziehen. Z.B. wie Elly so vehement für andere Kinder gekämpft hat, aber ihre eigene Tochter dabei „auf der Strecke“ blieb. Mir fehlte bei dem Buch Gefühl und Einfühlungsvermögen. Dennoch gebe ich eine Leseempfehlung, weil das Thema nicht vergessen werden darf.

Bewertung vom 03.10.2022
Meine bessere Schwester
Wait, Rebecca

Meine bessere Schwester


sehr gut

Mit diesem Roman führt uns die Autorin in die Irrungen und Wirrungen einer Familie. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben, so dass man schnell in das Leben von Alice und Hanna eintaucht. Zwillinge, die derartig unterschiedlich sind, wie man es sich kaum vorstellen kann.

Die dominante Mutter, der zurückhaltende Vater und der Bruder Michael, der ständig hereinredet, machen das Leben von Alice und Hanna nicht einfacher. Beide haben genug damit zu tun ihre eigenen Probleme auf die Reihe zu bekommen. Ein Roman, der in aller Deutlichkeit die Spannbreite der Gefühle, aber auch der zwischenmenschlichen Defizite aufzeigt.

Das Buch lädt zum Nachdenken ein. Es zeigt die Bandbreite einer zerrütteten Familie mit allen Facetten, die letztendlich zueinander finden möchte. Wer anspruchsvolle Romane mag, ist hier bestens bedient.

Bewertung vom 25.09.2022
Sicherer Hafen / Das Haus am Deich Bd.3
Kölpin, Regine

Sicherer Hafen / Das Haus am Deich Bd.3


ausgezeichnet

Der Schreibstil dieses Buches gefällt mir sehr. Einfühlsam und empathisch erzählt Regine Kölpin die Geschichte um die Freundinnen Frida und Erna. Ich habe mit den Protagonisten gelitten, mich mit ihnen gefreut und auch die ein oder andere Träne vergossen. Hinzu kommt, dass die Handlungsorte mir auch gut bekannt sind.

Erna geht mit ihrer Tochter nach Ost-Berlin, wo ihr Mann eine Stelle in der Charité erhält. Doch der Mauerbau steht an und den beiden gelingt es im letzten Augenblick in den Westen zu gehen. 1962 erleben dann alle die verheerende Sturmflut.

Sowohl der Mauerbau als auch die Sturmflut sind hervorragend recherchiert und die schlimmen Ereignisse werden wieder gegenwärtig.

Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Es lässt sich prima lesen und ist eine wunderbare Ergänzung zu den vorherigen Büchern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2022
Das Geschenk der Adlerin
Alge, Daniela

Das Geschenk der Adlerin


sehr gut

Es ist schon eine wunderbare Idee, dass vier Freundinnen ein Wochenende in den Bergen verbringen. Allerdings sich nach zwanzig Jahren so etwas zu trauen ist schon mutig. Man vergisst, dass man sich über die Jahre verändert. Jede einzelne trägt ihr Päckchen und jede einzelne hat das Leben so gestaltet, wie sie damit am besten klarkommt. Damit ist schon vorprogrammiert, dass dieser Ausflug nicht ohne Konflikte von statten gehen kann.

Den ehemaligen Schulfreundinnen gelingt es, sich zu öffnen und über ihr Leben zu sprechen. Der Autorin ist es prima gelungen, die Protagonistinnen so darzustellen, dass man sich sehr schnell in die Charaktere hineinfindet. Jede für sich wächst dem Leser ans Herz.

Bewertung vom 18.09.2022
Die Lavendeljahre
Roos, Sonja

Die Lavendeljahre


ausgezeichnet

Dieses wirklich wunderbar geschriebene Buch lädt einfach zum Lesen ein. Mit Einfühlungsvermögen und Sensibilität hat Sonja Roos den einzelnen Protagonisten Leben eingehaucht. Ab der ersten Seite ist man mitten im Leben von Isabelle, Carole und Ben.

Isabelle Steinmann ist todkrank. Ihr letzter Wunsch ist, sich auf die Reise nach Frankreich zu begeben, dort ist sie aufgewachsen und dort war ihre große Liebe. Allein schafft sich es nicht mehr und deswegen stellt sie kurzerhand, sehr zum Leidwesen ihrer Tochter Carole, den Ex-Häftling Ben ein. Er soll mit ihr diese Reise, die viele Überraschungen bereithält, unternehmen. Gezwungenermaßen begleitet Carole die beiden.

Toll ist, dass der Leser sowohl an dem Leben der jungen als auch der alten Isabelle teilhaben kann. So rundet sich das Bild um das Leben von Isabelle ab.

Dieses Buch empfehle ich uneingeschränkt. Sonja Roos hat mich mit diesem Buch tief berührt. Ich freue mich auf weitere Bücher!

Bewertung vom 16.09.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


ausgezeichnet

Das Cover finde ich einfach toll, es passt wunderbar zu Marlene. Der Schreibstil ist großartig.

Empathisch, gefühlvoll und spannend erzählt Birgit Zimmermann die Geschichte von Marlene Lilienthal in den 50er Jahren. Eine Zeit, in der Fliegen für Frauen nicht selbstverständlich war und in denen sich diese viele Bereiche erkämpfen mussten.

Seit dem Tod ihrer Eltern gehört Marlene Lilienthal die Hälfte des Unternehmens, das seit Generationen Flugzeuge baute. Durch den Krieg geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Marlene möchte mit der Gründung eines Flugtaxiunternehmens die Firma retten, kämpft allerdings gegen den Widerstand weiterer Inhaber aus ihrer Familie.

Bei einem Urlaub in ihrem Ferienhaus an der Ostsee lernt Marlene Bernhard kennen, der, wie sie später erfährt, aus der DDR stammt. Die Probleme, die diese Verbindung hervorruft, sind authentisch dargestellt. Wer die Zeit erlebt hat, kann sich sehr gut hineinversetzen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und mochte es nicht zur Seite legen. Für dieses Buch gibt es von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.

Bewertung vom 14.09.2022
Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


sehr gut

Das Cover repräsentiert die Unbekümmertheit der 60er Jahre. Der Schreibstil ist unterhaltsam.

Ich hatte ein wenig Probleme mit den vielen Menschen, und unterschiedlichen Orten, die das Lesen etwas anstrengend machten. Vielleicht lag es auch daran, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe.

Drei Familien, in Köln, Hamburg und San Remo, erleben den Start in die 60er Jahre, von denen sie sich viel erhoffen. Man fühlt sich in die Zeit hineinversetzt und nimmt an den diversen Schicksalen teil, man leidet, man freut sich und man ängstigt sich. Deutlich werden zudem die unterschiedlichen Sichtweisen der neuen Generation, die ein leichtes, frohes Leben führen möchte und der älteren Generation, die sehr schwere Zeiten erlebt hat.

Gut finde ich, dass die historischen Ereignisse in den 60er Jahren Zugang gefunden haben, so z.B. der Mauerbau oder die Ermordung des amerikanischen Präsidenten. Viele kennen die Ereignisse ja nur vom Hörensagen.

Das Buch ist prima lesbar und gibt einen wunderbaren Blick auf die 60er Jahre, sowohl auf das Leben als auch auf die geschichtlichen Ereignisse. Empfehlenswert ist sicherlich, den ersten Band zu lesen.

Bewertung vom 13.09.2022
Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1
Caspian, Hanna

Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut und der Schreibstil von Hanna Caspian ist wunderbar.

Dieses Buch habe ich, genau wie die Greifenau-Serie, in einem Rutsch durchgelesen. Wunderbar finde ich, dass das Buch aus der Sicht des Personals erzählt wird, was bislang kaum oder gar nicht gemacht wurde. Zudem sind die Recherchen von Hanna Caspian ausgesprochen interessant. Ich bin immer wieder fasziniert von dem, was dabei zum Vorschein kommt.

Die 18jährige Adelheid erhält eine Stelle als Stubenmädchen am Fürstenhof, was normalerweise äußerst unüblich ist. Kinder von Tagelöhnern werden an einem Fürstenhof gar nicht und wenn doch, mit niedrigsten Aufgaben betraut. Wie es kommen muss, wird Adelheid mit Neidern konfrontiert, die ihr das Leben schwer machen. Aber nicht nur Adelheids Leben ist schwer und voller Entbehrungen. Auch die anderen Dienstboten im Fürstenhaushalt haben ihr Päckchen zu tragen und verbergen Geheimnisse.

Dann erschüttert ein schwerer Skandal das Leben der Fürstenfamilie, was es für die Dienstboten nicht leichter macht, zumal sie auch nicht wissen, wie es weitergeht.

Ich bin sehr gespannt auf Band 2 und warte sehnsüchtig. Das Buch bekommt von mir 5 Sterne und ist einfach nur empfehlenswert.

Bewertung vom 04.09.2022
Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1
Yokomizo, Seishi

Die rätselhaften Honjin-Morde / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.1


gut

Bisher habe ich noch keinen japanischen Kriminalroman gelesen und war von daher sehr neugierig. Zumal sich die Handlung schon sehr spannend darstellte. Dennoch muss ich sagen, dass es nicht ganz meines ist. Die vielen japanischen Namen machten das Lesen doch recht schwierig. Kein Wort zu viel verwendete der Autor, um die Handlung darzustellen.

Das Cover ist schlicht und eher altmodisch, was aber zu der Handlung passt. Es ist Winter, Ende der 30er Jahre. Der Sohn einer angesehenen Familie und seine frisch angetraute Ehefrau sind ermordet worden. Das mysteriöse an der Sache ist, der Mord passierte in einem Zimmer, das von innen verriegelt war. Nun geht die Suche nach demjenigen los, der das Verbrechen zu verantworten hat.

Seishi Yokomizo hat einen Kriminalklassiker geschrieben, der bereits in den 40er Jahren zum ersten Mal erschienen ist. Wer diese Art der Romane mag, dem werden mit diesem Klassiker interessante Lesemomente beschert.

Bewertung vom 12.08.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Das Cover stellt die Verbindung zum Inhalt des Buches her, Köchinnen mit dem, was die „Kriegsküche“ zu bieten hat.

Der Roman nimmt uns mit in das England der 40er Jahre mit den Rationalisierungen bei den Lebensmitteln und der Aufgabe der Köchinnen und Hausfrauen aus dem wenigen schmackhafte Mahlzeiten zu kochen. Der Radiosender BBC hat aus diesem Grund einen Beitrag entwickelt, in dem entsprechende Kochtipps an die Bevölkerung weitergegeben werden. Mit einem Kochwettbewerb wird für diese Sendung eine Co-Moderatorin gesucht. Beworben haben sich vier Damen, sehr unterschiedlich und allesamt mit einem Bündel von Problemen behaftet. Jede einzelne glaubt, mit dem Gewinn des Wettbewerbs ihre Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Sehr schnell ist man Teil dieses Lebens in Fenley und fiebert mit den Protagonisten, nimmt an ihrem Leben teil, leidet und freut sich mit ihnen. Zu erwähnen sind auch die jeweiligen Rezepte aus der „Kriegsküche“, die zum Nachkochen animieren.

Das Buch möchte ich uneingeschränkt empfehlen. Es liest sich prima und ist gut recherchiert.
Es wäre toll, wenn ein Nachfolgeband geplant wäre.