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Blonderschatten

Bewertungen

Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2015
Allein mit dem Feind (eBook, ePUB)
Höll, Alexandra Stefanie

Allein mit dem Feind (eBook, ePUB)


sehr gut

Nicht nur die Charaktere verleihen der Geschichte eine große Portion Spannung, ebenso das Setting setzt hier ein besonderes Highlight. Mit der Liebe zum Detail hat mich die Autorin Alexandra Stefanie Höll begeistert.
Durch den Sichtwechsel werden die Blickwinkel der Charaktere gut hervorgehoben und ihre Handlungen nachvollziehbar veranschaulicht, dieses Glück haben die Charaktere natürlich nicht und so kommt es zu dem ein oder anderen Schlagabtausch

Ebenso die Geschichte von Gabriel ist sehr gut in die Handlung eingearbeitet. Die Wunden die er aus Afghanistan, sowohl in physischer, als auch psychischer Form davongetragen hat, zeigen eine verletzbare Seite an ihm, die mir sehr nahe gegangen ist. Was dort geschehen ist, hat er nie richtig verarbeitet, was man in der Geschichte sehr gut erkennt. Das Gefühl von Hilflosigkeit ist schrecklich und erst recht wenn man von etwas geplagt wird, dass hinter einem liegt.

Sehr gut ausgearbeitet fand ich die Entwicklung der Charaktere, die in der Abgeschiedenheit der Insel begründet liegt. Hier heißt es zusammen arbeiten, einander vertrauen und helfen. Etwas, was in solch einer Situation zusammenschweißt und einen vor Augen führt, wie gut man es heut zu Tage bei all dem Luxus hat, den viele als selbstverständlich erachten und davon möchte ich mich nicht einmal ausschließen, nicht weil ich nicht dankbar bin, sondern weil wir es gar nicht anders kennen. Erst wenn uns dieser Luxus entrissen wird, fällt einem erst auf, welche „Kleinigkeiten“ unseren Alltag zu etwas gutem machen. Diese Verbindung bleibt hier nicht nur freundschaftlicher Natur.

Höhen, Tiefen, Spannung, Gefühl und ein tolles Ende, wenn auch etwas schnell. Insgesamt eine wundervolle Geschichte, bei dem das Gesamtpacket stimmt. Ich hoffe auf weitere Bücher von Alexandra Stefanie Höll 3

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2015
Einander verfallen. Violet & Luke / Callie & Kayden Bd.4
Sorensen, Jessica

Einander verfallen. Violet & Luke / Callie & Kayden Bd.4


sehr gut

Meinung:

Für Violet und Luke hat das Leben nie viel Gutes bereitgehalten. Nach „Füreinander bestimmt“ erkennt man jedoch schon die beginnende Entwicklung der zwei, die lernen Gefühle zuzulassen und von anderen zu empfangen ohne den Versuch zu unternehmen, sie abzuwehren. Die einhergehende Trennung ist für beide gleichermaßen wieder einen Rückschritt in alte Verhaltensmuster.

Weder Luke noch Violet arbeiten ihre Vergangenheit auf, sie üben sich im Verdrängen, so wie sie es schon immer gehalten haben. Etwas Derartiges zu bewältigen, bedeutet, sich damit auseinander zu setzen und alleine sind sie dafür nicht stark genug. Bei Violet sind es Gefühle wie Hilflosigkeit und Einsamkeit, die in Wut umschlagen. Um ihren Weg weiter zu gehen kapselt sie alles aus, was zu großen Druck auf sie ausübt. Luke hingegen sucht die Flucht aus seinem Alltag und von seiner suchtkranken Mutter im Glücksspiel und Handgreiflichkeiten. Immer ist es ein Versuch das Negative fernzuhalten, was – auch wegen ihres Umfelds - ein aussichtsloses Unterfangen bleibt, da sie zugelassen haben, dass es ihr Leben beeinflusst, wenn nicht sogar beherrscht.

Gefühle zuzulassen ist schon einmal ein Weg in die richtige Richtung und dennoch Fremdland. Manche Gefühlsregungen können sie gar nicht richtig deuten oder lassen sich von dem Neuen zu sehr ängstigen. Alleine sind sie schwach, doch gemeinsam können Violet und Luke viel erreichen. Sie können einander beistehen, denn sie wissen was es bedeutet, vom Dunkel in einem übermannt zu werden. Sie sind ein Dream-Team und das gerade weil keiner von ihnen perfekt ist. Das erkennt man auch daran, dass sie einander sofort zur Hilfe eilen, unabhängig davon, was vorher zwischen ihnen passiert ist.

Vertrauen ist etwas, was man sich verdienen muss. Einmal gewonnen sollte man dieses Geschenk hegen und dennoch ist ihr Vertrauen in Luke erschüttert. Noch schwieriger, als das Vertrauen von jemandem zu gewinnen ist es, es wieder aufzubauen wenn es erst einmal erschüttert wurde.

Die Probleme türmen sich in den unterschiedlichsten Dimensionen und den Versuch diese zu bewältigen vollzieht jeder von ihnen anders. Erst mit dem jeweils anderen, hat etwas Gutes Einzug in ihr Leben gefunden. Letztendlich müssen sie jedoch erst mit ihrer Vergangenheit abschließen um einen Neuanfang entgegentreten zu können und dazu bedarf es noch die Antwort auf einige Fragen.


Charaktere:

Violet hat im Alter von sechs Jahren den Mord an ihren Eltern beobachtet. In Pflegefamilien rumgereicht gerät sie auf die schiefe Bahn, die sie noch weiter in die Tiefe zieht. Mit dem Gefühl verlassen und allein zu sein, trägt sie eine Wut in sich, die sie waghalsige Entscheidungen treffen lässt. Erst mit Luke tritt ein Mensch in ihr Leben, der ihr das Gefühl von Beständigkeit vermitteln kann und ihr den Mut gibt für sich und ihn zu kämpfen.

Lukes Leben wurde von seiner drogen- und alkoholabhängigen Mutter geprägt, Dinge die er hast und dennoch zu seinem Alltag geworden sind. Alkohol und Handgreiflichkeiten sind seine Fluchtmöglichkeiten um etwas von seiner inneren Aufruhr zu kompensieren. Nachdem Violet sich für ihn einsetzt, nimmt auch er dem Kampf wieder auf - für sich und für sie.


Schreibstil:

Gefühlsmäßig spielt auch diese Geschichte von Jessica Sorensen wieder auf einem hohen Level. Eine ergreifende Darstellung der damaligen und gegenwärtigen Erlebnisse der Protagonisten, die das innerste bewegt.

Aus der Perspektive von Violet und Luke erhalten wir den ungetrübten Blick auf die Geschehnisse, die dem Leser ebenso sehr erlaubt, einen Blick hinter die mühsam errichtete Fassade zu blicken.

Die schrecklichen Erfahrungen verbinden die zwei miteinander, denn nur, wer wie sie so viel durchgemacht und sich durchgekämpft hat - auch wenn es falsche Wege zum Selbstschutz waren - kann sich mit dieser Intensität in den anderen hineinversetzen und zu einer Stütze erwachsen, die den anderen aus seinem Tief holen kann.