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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2017
Die Königin / Der schwarze Thron Bd.2
Blake, Kendare

Die Königin / Der schwarze Thron Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem der erste Band der Reihe "Der Schwarze Thron" eher ruhiger war, punktet die Fortsetzung "Die Königin" mit jeder Menge Action und Spannung. Zwischen den drei Schwestern entbrennt ein harter Kampf um die Krone und um das eigene Überleben. Die Autorin Kendare Blake überrascht mit einigen unvorhersehbaren Wendungen und sorgt dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Naturbegabte Arsinoe und die Elementarwandlerin Mirabella hadern noch mit ihrem Schicksal, doch die Giftmischerin Katherine ist fest entschlossen, ihre Schwestern zu töten. Während sie Pläne und Intrigen schmiedet, um Mirabella und Arsinoe aus dem Weg zu räumen, kämpfen ihre Schwestern gegen ihre inneren Dämonen. Mirabella ist zwar mächtiger als ihre Schwestern, aber auch emotionaler. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch nach Rache an ihren Schwestern und dem Wunsch, einfach allem entfliehen zu können. Arsinoe hingegen kämpft ununterbrochen mit der Aufrechterhaltung der Illusion ihrer Gabe. Zudem hütet sie ein Geheimnis, das den Ausgang des Kampfes beeinflussen könnte. Der Wettkampf um die Krone ist längst eröffnet und endet erst mit dem Tod von zwei Schwestern, denn es kann nur eine Königin geben.

Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwerer gefallen als sonst. Es ist wirklich ratsam, beide Bücher direkt hintereinander zu lesen oder ansonsten noch einmal in den ersten Band reinzuschauen. Obwohl die Charaktere vorne im Buch aufgelistet werden, hatte ich trotzdem Schwierigkeiten, alle Nebencharaktere auf Anhieb richtig zuzuorden. Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten an, wodurch eine kurze Zusammenfassung hilfreich gewesen wäre. Nachdem ich nochmal die letzten Seiten des ersten Bandes gelesen hatte, konnte ich mich auch in der Fortsetzung schnell orientieren. Der Schreibstil von Kendare Blake ist wirklich fantastisch. Sie schreibt unglaublich dynamisch und mitreißend. Man kann einfach nicht anders, als in der Geschichte zu versinken. Auch die Entwicklung der Charaktere ist ausgesprochen gut gelungen, denn in dieser Fortsetzung ändert sich alles. Der Kampf um das Überleben verändert alle drei Schwestern und es ist faszinierend zu beobachten, welche Wege sie letztendlich einschlagen. Die wechsende Perspektive aus Sicht der einzelnen Schwestern zieht den Leser noch weiter in die Geschichte hinein. Man ist hin- und hergerissen zwischen Mitleid, Wut und Entsetzen. Auch die Handlung hat einiges zu bieten und wird immer komplexer. Überraschende Wendungen sorgen für jede Menge Spannung und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende war für mich absolut unvorhersehbar und schockierend. Vor allem, da die Reihe mit dem zweiten Band beendet sein sollte. Mittlerweile sind zwei weitere Bände geplant, die hoffentlich auch ins Deutsche übersetzt werden. 20th Century Fox hat sich übrigens bereits die Filmrechte zu "Three Dark Crowns" gesichert.

Fazit: Die Autorin Kendare Blake konnte mich mit "Der Schwarze Thron 2 - Die Königin" absolut begeistern. Die Umsetzung dieses Mittelbandes lässt (fast) keine Wünsche offen. Ein mitreißender Schreibstil, faszinierende Charaktere und viel Spannung sorgen für ein perfektes Lesevergnügen. Das Ende des Buches hat mich völlig schockiert zurückgelassen und ich kann es kaum erwarten, die nächsten zwei Bände in den Händen zu halten.

5 / 5 Sterne. Herzlichen dank an den Penhaligon Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

Bewertung vom 25.10.2017
Der Sturm naht / Iskari Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Der Sturm naht / Iskari Bd.1


ausgezeichnet

Ein Blick auf das Cover von „Iskari“ und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Da auch der Klappentext vielversprechend klang, führte kein Weg an dieser Geschichte vorbei. Die Autorin Kristen Ciccarelli punktet mit einer spannenden Handlung, in die verschiedene kurze Geschichten verwoben sind. Die Idee und der Aufbau sind wirklich gelungen und haben mir sehr gut gefallen.

Als kleines Kind lockte Prinzessin Asha immer wieder den mächtigen Drachen Kozu an, um ihm Geschichten zu erzählen. Doch Kozu verriet seine Freundin und brannte ihre komplette Heimatstadt nieder. Seit diesem Vorfall ist Asha vom Drachenfeuer gezeichnet und wurde im Laufe der Zeit zur Iskari, der gefürchteten Drachentöterin. Eines Tages stellt ihr Vater ihr ein furchtbares Ultimatum. Entweder sie tötet ihren Erzfeind, den Drachen Kozu, oder sie heiratet einen Mann, den sie zutiefst verabscheut. Für die gefürchtete Iskari sollte es eigentlich kein Problem sein, Kozu zu töten, doch dafür muss Asha auf verbotene Praktiken zurückgreifen, die ihren Preis haben.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Ich hatte direkt Bilder vor den Augen und konnte mich gut in der von Kristen Ciccarelli erschaffenen Welt orientieren. Da ich Drachen liebe, war ich unglaublich gespannt auf die Geschichte. Die eigentliche Handlung wird immer wieder von kurzen Geschichten unterbrochen, die teilweise aus Rückblicken bestehen und Vergangenes mit der Gegenwart verweben. Mir hat dieser Aufbau ausgesprochen gut gefallen, da man auf diese Weise wichtige Hintergrundinformationen bekommt, ohne davon überflutet zu werden. Zudem sorgt dieser Aufbau für eine märchenhafte Atmosphäre. Die Kurzgeschichten haben mich ein wenig an das bekannte Märchen aus 1001 Nacht erinnert, in dem ein Mädchen Nacht für Nacht Geschichten erzählt, um am Leben zu bleiben. Im Gegensatz dazu setzt Asha durch das Erzählen von Geschichten ihr Leben aufs Spiel, denn die Drachen werden von den alten Geschichten angelockt. Asha ist als Charakter sehr sympathisch und vor allem auch authentisch. Sie ist zwar die gefürchtete Iskari, doch hinter der Maske der grausamen Drachentöterin verbirgt sich ein eigensinniges Mädchen mit einem großen Herz. Asha möchte nicht die Iskari, die Todbringerin sein, aber sie hat keine andere Wahl. Durch überraschende Wendungen bleibt die Handlung spannend bis zur letzten Seite. Es passiert einfach immer etwas und der Leser kommt kaum zum Luftholen. Eine starke Protagonistin, überraschende Wendungen und eine märchenhafte Atmosphäre lassen das Leserherz höherschlagen.

Fazit: Kristen Ciccarelli konnte mich mit ihrem Buch „Iskari - Der Sturm naht“ von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Der Aufbau der Geschichte ist sehr gut gelungen und erinnert teilweise an ein Märchen aus 1001 Nacht. Wer Fantasy, Magie und Drachen mag, sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2017
Scherben der Dunkelheit
Schwartz, Gesa

Scherben der Dunkelheit


ausgezeichnet

"Scherben der Dunkelheit" von Gesa Schwartz war für mich ein absolutes Must-Read. Ich liebe düstere Fantasygeschichten und der Klappentext hatte mich magisch angezogen. Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich schön und voller Poesie. Gesa Schwartz versteht es mit Worten zu malen und den Leser tief in der Welt des Dark Circus versinken zu lassen.



Während ihrer Ferien in der Bretagne wird Anouk magisch von einem geheimnisvollen Zirkus angezogen, der für seine unglaublichen Vorstellungen bekannt ist. Schon bald kann sich Anouk dem Zauber des Dark Circus nicht mehr entziehen und gerät immer tiefer in einen Strudel aus Magie, Gewalt und Gefahren. Als sie sich der tödlichen Gefahr des Zirkus bewusst wird, ist es längst zu spät. Nur mit Hilfe des geheimnisvollen Zauberers Rhasgar könnte es ihr gelinken, die Macht des Zirkus zu brechen. Doch nichts ist so wie es scheint und Anouk weiß nicht, wem sie wirklich trauen kann.



Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Wundervoll poetisch geschrieben lässt Gesa Schwartz fantastische Bilder im Kopf enstehen. Man kann einfach nicht anders, als sich der Sogwirkung des Dark Circus hinzugeben. "Scherben der Dunkelheit" ist definitiv kein Buch, was man einfach nur nebenher lesen sollte. Ich musste das Buch zwischenzeitlich immer mal wieder aus der Hand legen, um die Bilder richtig wirken zu lassen, die die Autorin geschaffen hat. Trotz der fantastischen Wunder des Dark Circus ist die Atmosphäre fast durchgängig düster. Viele Charaktere haben in ihrem Leben grausame Dinge erlebt. Die Autorin spricht teilweise sehr traurige Themen und Schicksale an, die sich dem Leser erst nach und nach offenbaren. Der Fokus der Geschichte liegt auf dem Geheimnis des Dark Circus, denn er wirkt wie ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen mehr gibt. Im Laufe der Geschichte wird die Handlung immer düsterer und gruseliger, bis man teilweise schon von leichten Horrorelementen sprechen kann. Die Autorin zeichnet wunderschöne Bilder, in denen man sich verlieren möchte, doch dahinter lauert ein tiefer Abrund voller schockierender Geheimnisse, Gewalt und Trauer. Der Dark Circus ist auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber auch unglaublich gefährlich. Obwohl das Cover für ein Jugendbuch recht düster ist, kann es in keinster Weise die Atmosphäre des Buches wiederspiegeln. Man erwartet ein düster angehauchtes Jugendbuch, aber zwischen den Seiten verbirgt sich so viel mehr. Die Geschichte des Dark Circus hatte von der ersten bis zur letzten Seite eine Sogwirkung auf mich und ich bin absolut begeistert!

Fazit: Mit „Scherben der Dunkelheit“ entführt die Autorin Gesa Schwartz den Leser auf eine Reise voller Magie, Schrecken und Gefahren. Es gibt nur wenige Bücher, die gleichzeitig atmosphärisch, düster, erschreckend und dennoch wunderschön sind. Die Autorin schreibt so bildgewaltig und faszinierend, dass man nicht anders kann, als sofort in der Geschichte zu versinken.Ich habe mich schon nach ein paar Seiten in das Buch verliebt und werde es auf jeden Fall ein zweites Mal lesen. Für mich ist „Scherben der Dunkelheit“ ein wunderschönes Highlight-Buch. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.10.2017
Der verwunschene Gott / Von Göttern und Hexen Bd.1
Labas, Laura

Der verwunschene Gott / Von Göttern und Hexen Bd.1


ausgezeichnet

Laura Labas konnte mich bereits mit „Ein Käfig aus Rache und Blut“ und „Ein Thron aus Knochen und Schatten“ begeistern. Daher war ich sehr gespannt auf ihren neuen Reihen-Auftakt „Der verwunschene Gott“. Schon das Cover hatte mich magisch angezogen, aber auch der Inhalt kann sich sehen lassen. Eine komplexe Handlung, märchenhafte Elemente und hervorragend ausgearbeitete Charaktere lassen das Leserherz höherschlagen.

Morgan Vespasian wurde vom Alphawolf der Schmuggler entführt und gebrochen. Flüchten ist unmöglich und so bleibt Morgan nichts anderes übrig, als bei den Schmugglern ihre Lebensschuld abzuarbeiten. Bevor es dazu kommen kann, wird Morgan verraten. Sie landet in den Mienen, in denen sie bis zu ihrem Tod Tag für Tag an ihre Grenzen gehen muss. Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne mit Morgan. Ohne es zu wollen, gerät sie zwischen die Fronten zweier gegnerischer Parteien. Ein vergessener Prinz und ein verwunschener Gott streben nach einem Wunsch, der alles möglich machen kann. Morgan wird zur Schlüsselfigur, denn ihre Entscheidung könnte über das Schicksal eines ganzen Königreiches entscheiden.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Laura Labas sehr leicht gefallen. Die Geschichte ist insgesamt sehr komplex aufgebaut und man kann einfach nicht anders, als direkt in dem Buch zu versinken. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Anspielungen auf verschiedene Märchen und Sagen, die Laura Labas perfekt mit ihrer Geschichte um Morgan verwoben hat. Die Protagonisten wurden alle sehr detailreich ausgearbeitet. Sie alle sind sehr facettenreich, haben ihre Ecken und Kanten und wirken dadurch authentisch. Die Handlung wirkt sehr durchdacht, man sollte aber etwas Zeit zum Lesen mitbringen. Die Hintergründe der Geschichte sind komplex und es gibt mehrere Handlungsstränge. Dadurch ist „Der verwunschene Gott“ kein Buch, das man nebenher lesen kann. Laura Labas konnte bei mir aber gerade mit diesem komplexen Aufbau der Geschichte punkten. Ich mag es unheimlich gerne, wenn man in einer neuen Welt versinken kann und immer wieder neue spannende Details entdeckt. Im Mittelteil schwächelt die Umsetzung etwas und es kamen ein paar Längen auf. Doch mit der Ankunft im verwunschenen Wald konnte die Autorin mich wieder fesseln. Dort warten einige ungeahnte Gefahren auf Morgan, die für eine ordentliche Portion Spannung sorgt. Am Ende des Buches lauert ein ausgesprochen fieser Cliffhanger, der es fast unmöglich macht, den zweiten Band nicht zu lesen.

Fazit: Mit „Der verwunschene Gott – Von Göttern und Hexen“ erlebt der Leser ein fesselndes Abenteuer, das er nicht so schnell wieder vergisst. Laura Labas punktet mit einer komplexen Geschichte, die mit vielen Anspielungen auf verschiedene Märchen und Sagen verwoben ist. Überraschende Wendungen, Magie und starke Charaktere lassen das Leserherz höherschlagen.

Bewertung vom 16.10.2017
The Promise - Der goldene Hof
Mead, Richelle

The Promise - Der goldene Hof


weniger gut

Das Cover von "The Promise - Der Goldene Hof" hatte mich auf Anhieb angesprochen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Daher musste ich das Buch unbedingt lesen. Ausgehend vom Cover und der Inhaltsangabe hatte ich eine ähnliche Geschichte wie "Selection" von Kiera Cass erwartet. Hinter der schönen Aufmachung versteckt sich jedoch ein Jugendbuch, das sich wie ein historischer Roman liest. Die Geschichte dreht sich um die Rolle der Frauen in einer von Männern dominierten Welt, die Probleme einer neu erschlossenen Kolonie und religiöse Verfolgung. Da ich etwas völlig anderes erwartet hatte, war ich sehr enttäuscht und konnte auch im Laufe der Handlung nicht mit der Geschichte warm werden.

Nach dem Tod ihrer Eltern verarmt die junge Adelige Elizabeth. In einer Welt, in der Frauen keinen Wert haben, winkt als einziger Ausweg die Heirat mit einem wohlhabenden Junggesellen. Doch dieser entspricht in keinster Weise Elizabeths Vorstellungen. Eines Tages lernt sie den charmanten Cedric Thorn kennen, der für den Goldenen Hof arbeitet. Dieses Unternehmen bildet hübsche, ungebildete Mädchen aus, die im Nachbarland Adoria verheiratet werden sollen. Kurzerhand gibt sich Elisabeth als Zofe aus, denn in Adoria könnte sie ihrem alten Leben endlich entfliehen. Doch anstatt Glamour und Luxus erwartet die Mädchen ein Leben in einer frisch erschlossenen Kolonie, in der sie an die meistbietenden Männer verschachert werden.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Zu Beginn entwickelte sich auch noch alles wie erwartet. Doch der Schock kam mit der Ankunft am Goldenen Hof. Sowohl der Titel des Buches, als auch der Klappentext hatten in mir die Vorstellung eines glamourösen Schlosses geweckt. Daher war ich wahnsinnig enttäuscht, als ich feststellen musste, dass "Goldener Hof" nur die Bezeichnung für ein Unternehmen ist, das hübschen Mädchen die Gepflogenheiten des Adels beibringt. Natürlich gibt es Benimmkurse, Konkurrenz unter den Mädchen und hübsche Kleider, aber von Luxus und Glamour kann man nicht sprechen. Die Handlung zog sich für mich sehr in die Länge, vielleicht gerade wegen meiner Enttäuschung. Ab der Hälfte der Geschichte liest sich das Buch wie ein historischer Roman. Denn anstatt in einem zauberhaften Schloss zu landen, befindet sich der Leser in einer neu erschaffenen Kolonie. Man erfährt viel Drumherum, wie die politischen Probleme der Kolonie und religiösen Verfolgungswahn. Leider haben mich diese Themen nicht besonders fesseln können. Im Fokus steht natürlich das Thema Heirat. Gerade dieser Aspekt hat mir am wenigsten gefallen. Frauen sind nichts wert und müssen auf eine gute Partie hoffen, um nicht in Armut zu leben. An diesem Punkt angekommen, hofft man als Leser auf eine starke Protagonistin, die sich für die Rechte der Frau stark macht oder zumindest gegen ihr eigenes Schicksal rebelliert. Elisabeth war mir leider viel zu unterwürfig und hat sich einfach in ihr Schicksal gefügt, einen fremden Mann zu heiraten. Erst als eine andere rettende Ehe in Sicht ist, beginnt sie zu kämpfen. Abgesehen von diesem letzten Punkt möchte ich nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, es wurde aus meiner Sicht nur schlicht und einfach falsch vermarktet. Wer Jugendbücher mit historischen Elementen und vielen Hintergrundinformationen mag, ist mit diesem Buch gut beraten. Wer eine Story wie "Selection" von Kiera Cass erwartet, sollte von diesem Buch besser die Finger lassen.

Fazit: Leider hatte ich von dem Buch „The Promise - Der Goldene Hof“ von Richelle Mead etwas völlig anderes erwartet. Anstatt in einem schönen Schloss landet der Leser in einer frisch erschlossenen Kolonie. Das Buch liest sich dadurch ab der Hälfte wie ein historischer Roman. Wer sich für Siedler, Goldgräber, politische Hintergründe und religiöse Verfolgung interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten. Wer Glamour und Glitzer erwartet, wird eher enttäuscht sein.

Bewertung vom 12.10.2017
Flerya - Drachenschlaf
Thomsen, Emily

Flerya - Drachenschlaf


sehr gut

Auf „Flerya – Drachenschlaf“ von Emily Thomsen war ich sehr gespannt. Das Cover hatte mich schon in der Vorschau magisch angezogen und der Klappentext klang vielversprechend. Den Leser erwartet hier eine magische Fantasy-Geschichte über Drachen, Ghule, Banshees und Feen.

Vor einiger Zeit tobte im Land Emireschas ein furchtbarer Krieg gegen die Ghule. Der Drachenkönig Gardorath siegte schließlich und verbannte die Herrscherin der Ghule auf eine magisch geschützte Insel. Aus Rache entführte Yadiran, der oberste Feldherr der Ghule, die Tochter des Drachenkönigs und zieht sie als seine Tochter auf. Doch dabei hat er ein ganz bestimmtes Ziel vor den Augen. Denn Flerya ist die Trägerin des magischen Armbandes Kemantie, das untrennbar mit ihr verbunden ist. An Fleryas sechszehntem Geburtstag soll sie mit Hilfe der Kemantie die verbannte Herrscherin der Ghul befreien. Flerya ahnt nichts von ihrem Schicksal, da sie keine Erinnerungen an ihre richtige Familie hat. Ihre Welt gerät völlig aus den Fugen, als eines Tages der Drache in ihr erwacht und das ganze Ausmaß des Verrats offensichtlich wird. Flerya ist hin- und hergerissen und weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Sie gerät mitten zwischen die Fronten und versucht verzweifelt das Land vor seinem Untergang zu bewahren.

Der Einstieg in das Buch ist mir zugegebenermaßen etwas schwerer gefallen als sonst. Der Schreibstil von Emily Thomsen ist flüssig und angenehm zu lesen, aber man stolpert immer wieder über fremde Begriffe und Namen, die man erst verinnerlichen muss. Dafür hat mir der Weltenentwurf mit der Problematik zwischen dem Drachenkönig und den seelenfressenden Ghulen unheimlich gut gefallen. Die Autorin hat ein gutes Maß an Fantasy-Elementen gefunden, ohne dabei ausschweifend zu werden. Die Geschichte wirkt insgesamt gut durchdacht und punktet mit interessanten Charakteren, die alle sehr unterschiedlich sind. Zu Beginn lässt die Autorin der Geschichte viel Raum, um sich zu entfalten. Der etwas langsame Einstieg in das Buch ist sehr geschickt gewählt, da dem Leser auf diese Weise ausreichend Zeit gegeben wird, sich zu orientieren. Im Mittelteil wird es etwas temporeicher, ich hätte mir aber noch ein wenig mehr Zug gewünscht, da ein paar Längen aufkommen. Das letzte Viertel des Buches konnte mich komplett mitreißen und begeistern. Das Ende überzeugt mit einer rasanten Handlung voller spannender Wendungen.

Fazit: Mit „Flerya - Drachenschlaf“ entführt die Autorin Emily Thomsen den Leser auf eine Reise voller Magie, Schrecken und Gefahren. Die Umsetzung hat mir trotz kleiner Längen im Mittelteil sehr gut gefallen und die Autorin punktet mit einem rasanten Finale voller überraschender Wendungen.

Bewertung vom 11.10.2017
Madness
Köllinger, Maja

Madness


ausgezeichnet

Eigentlich lese ich nie Steampunk, aber an „Madness – Das Land der tickenden Herzen“ konnte ich einfach nicht vorbeigehen. Ich liebe „Alice im Wunderland“ und war mega gespannt auf die Adaption von Maja Köllinger. Die Umsetzung hat mir wirklich gut gefallen, da der Mix aus bekannten Elementen des Originals und neuen Steampunk-Elementen seinen ganz eigenen Reiz hat.

Eigentlich wollte Alice nur mit ihren Freundinnen feiern gehen, doch auf der Suche nach ihnen wird sie von einem weißen Hasen abgelenkt. Mitten in der Nacht sieht man in London eher selten einen Hasen und so folgt Alice dem weißen Schatten voller Neugierde. Schließlich verschwindet das kleine Tier in einem riesigen Kaninchenbau im Abney Park. Als Alice sich das Loch im Boden genauer anschauen möchte, verliert sie den Halt und fällt in bodenlose Schwärze. Als sie unbeschadet am Boden aufkommt, kann Alice ihr Glück kaum fassen. Doch der nächste Schock lässt nicht lange auf sich warten, denn Alice wird schnell klar, dass sie sich in einer fremden Welt befindet. Auf der Suche nach Hilfe trifft sie auf eine merkwürdige Katze aus Metall mit dem Namen Grinser. Diese scheint den Weg zurück in die Menschenwelt zu kennen und führt Alice zu Elric. Doch Elric scheint Alice nicht sonderlich zu mögen, denn er verhält sich distanziert und kalt. Alice ist sich sicher, dass er ein Geheimnis verbirgt, das sie unbedingt lüften möchte. Doch hinter Elrics Verhalten steckt wesentlich mehr, als Alice es sich jemals vorstellen konnte.

Maja Köllinger hat den Einstieg in ihr Buch sehr geschickt gewählt. Die Geschichte beginnt in der Menschenwelt, in der man erst mal Alice, ihren Vater und ihre Freundinnen kennenlernt. Auch die Zeitspanne bis zum Sturz ins Wunderland passt perfekt. Der Leser bekommt genug Zeit sich zu orientieren und trotzdem dauert es nicht zu lange, bis man im Wunderland ankommt. Da ich Steampunk normalerweise nicht lese, war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. An dieser Stelle ist der Autorin ein faszinierender Mix aus klassischen Fantasy-Elementen und Steampunk-Elementen gelungen. Ich muss zugeben, dass man sich an ein Wunderland aus Metall erst gewöhnen muss, aber dank der wiederkehrenden Fantasy-Elemente und der damit verbundenen Bilder im Kopf wurde das Wunderland für mich greifbarer. Die Autorin hält den Spannungsbogen kontant hoch. Es passiert einfach immer etwas. Wenn gerade keine Gefahr droht, gibt es im Wunderland einiges zu entdecken. Mein persönliches Highlight ist die Kuchenszene, in der ich gerne mit Alice die Rollen getauscht hätte. Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und weichen vom Original ab, was mir sehr gut gefallen hat. Alice ist ein flippiges junges Mädchen mit einem rebellischen Herz, während Elric verschlossen und kühl wirkt. Lediglich Grinser ähnelt dem Original mit seiner verrückten und undurchschaubaren Art sehr. Maja Köllinger konnte mich mit ihrer Adaption von Alice im Wunderland auf ganzer Linie überzeugen. Interessante Charaktere und ein faszinierender Mix aus Steampunk und Fantasy lassen das Leserherz höherschlagen.

Fazit: Mit "Madness - Das Land der tickenden Herzen" von Maja Köllinger erlebt der Leser ein spannendes Abenteuer in einem düsteren Wunderland aus Metall. Die Idee des Settings mit Steampunk-Elementen hat mir richtig gut gefallen. Ich danke der Autorin für die wundervolle Reise durch ihr metallisches Wunderland.

Bewertung vom 10.10.2017
Hasse mich nicht! / Götterfunke Bd.2
Woolf, Marah

Hasse mich nicht! / Götterfunke Bd.2


sehr gut

Nach dem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende des ersten Bandes war ich gespannt auf die Fortsetzung von "Götterfunke" aus der Feder von Marah Woolf. Das Buch liest sich sehr angenehm und wird vor allem jungen Mädchen im Teenageralter gut gefallen.

Nachdem Jess Cayden mit ihrer besten Freundin Robyn erwischt hat, kehrt sie mit gebrochenem Herzen nach Hause zurück. Doch der nächste Schock lässt nicht lange auf sich warten. Die Götter sind Jess tatsächlich nach Monterey gefolgt, angeblich um sie vor Agrios zu schützen. Für Jess wird jeder Tag zur Qual, den die Götter lassen sie einfach nicht in Ruhe. Anstatt ein normales Leben führen zu können, wird sie mehr und mehr in einen Krieg der Götter hineingezogen. Cayden übernimmt die Rolle ihres Beschützers und schon bald ist sich Jess nicht mehr sicher, wie lange sie Cayden noch hassen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des jugendlichen und lockeren Schreibstils von Marah Woolf sehr leicht gefallen. Das Buch liest sich dadurch trotz seines Umfangs sehr angenehm und schnell. Im Gegensatz zum ersten Band wird es in diesem Mittelband temporeicher. Die Ereignisse überschlagen sich und auf Jess warten einige ungeahnte Gefahren. Durch überraschende Wendungen in Bezug auf die Götter und ihre Geheimnisse bleibt es spannend bis zur letzten Seite. Das Buch konnte mich durchaus gut unterhalten und das Lesen hat dank des lockeren Schreibstils Spaß gemacht. Empfehlen würde ich die Reihe aber wirklich eher jüngeren Mädchen ab 14 Jahren, auch wenn viele Erwachsene Jugendbücher lesen. Der Fokus des Buches liegt stark auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, was jüngere Leserinnen mit Sicherheit ansprechen und begeistern wird. Mir persönlich war es zu viel Hin und Her zwischen Jess und Cayden. Bei Caydens Verhalten würde jedes vernünftige Mädchen Reißaus nehmen. Er macht ständig mit einer anderen rum, sagt Jess aber, dass sie niemanden küssen darf. Der Leser weiß, welche Motive Cayden hat, aber Jess kennt diese nicht. Dadurch, dass sie Cayden nicht zum Teufel jagt, wirkt Jess leider naiver, als sie wirklich ist. Das Ende war zum Teil vorhersehbar, ich hatte allerdings erst im letzten Band mit einer der Wendungen gerechnet. Daher bin ich gespannt, was der finale Kampf der Götter im letzten Band noch für Überraschungen bereithält.

Fazit: „Götterfunke – Hasse mich nicht“ von Marah Woolf ist ein gelungener Mittelband der Reihe. Die Geschichte bietet alles, was Teenagerherzen höherschlagen lässt: Heiße Jungs, Intrigen und Eifersuchtsdramen. Der Fokus des Buches liegt auf der Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Jess und Cayden und dem damit verbundenen Gefühlchaos. Daher gibt es von mir eine Leseempfehlung für junge Mädchen im Teenageralter.