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Jasmin

Bewertungen

Insgesamt 160 Bewertungen
Bewertung vom 20.01.2017
Alleine bist du nie
Mackintosh, Clare

Alleine bist du nie


sehr gut

Verursacht der Klappentext bei euch auch so eine Gänsehaut wie bei mir? Der Gedanke, dass jemand ein Foto von dir veröffentlicht, ist ja schon schlimm, aber dass du auch noch in Gefahr bist... Mich hat dieser Gedanke richtig gefesselt und weil ich das Londoner U-Bahn-Netz wie meine Westentasche kenne, war das Buch für mich ein richtiger Lesegenuss. Denn die Protagonistin Zoe ist nicht die Einzige, die in den Kleinanzeigen auftaucht... Mehr kann ich leider nicht verraten.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Zoe geschrieben, dass hat mir sehr gut gefallen. Man erlebt ihre Anspannung und ihre Ängste richtig mit, man spürt das Herzklopfen und fiebert mit ihr mit. Ebenfalls im Mittelpunkt steht die Polizistin Kelly, die eigentlich nur bei Diebstählen in der U-Bahn ermittelt, aber dann doch etwas Großes hinter diesen Anzeigen und Fotos der Frauen entdeckt. Man erfährt abwechselnd etwas über die Beiden, so hat man als Leser immer beide Seiten parat: Die des Opfers und die der Ermittler. Das ist gut gelungen. Ab und zu kommt aber der Täter selbst zu Wort, anfangs wirkt es noch wie eine Rechtfertigung - was aber natürlich trotzdem extrem zur Spannung beträgt.

Die Geschichte, die sich entwickelt, kann man aufgrund des Klappentextes gar nicht erahnen. Sie is sehr komplex und spannend, man ist gefesselt und will nicht aufhören zu lesen. Dazu trägt auch der überaus angenehme Schreibstil bei.

Allerdings gab es auch einige Dinge, die mich etwas enttäuscht haben. Es werden doch einige Sachen ausführlich beschrieben, die gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben. Ich habe immer darauf gewartet, dass da noch was kommt, was aber nicht der Fall war. Das war unnötig.
Leider werden auch die fälschen Fährten, auf die der Leser gelockt werden soll, zu plump gelegt. Ich bin nicht darauf reingefallen und ich denke, das passiert den wenigstens, die regelmäßig Krimis und Thriller lesen. Da ist man dann zu aufmerksam :)
Aber am schlimmsten: Das Ende. Das ganze Buch ist wirklich super und ein Pageturner, die letzten 50 Seiten haben das für mich aber kaputt gemacht. Denn zum einen kommt es nicht überraschend, zum anderen wirkt es sehr konstruiert und auch etwas willkürlich. Das ganze Buch kommt ohne das detailreiche Schildern blutiger Gewalt aus - man hatte den Eindruck, die Autorin wollte das jetzt am Ende aufholen. Sehr schade!

Nichtsdestotrotz wurde ich sehr gut unterhalten, ich habe das Buch genossen und hatte das ein oder andere Mal Gänsehaut. Deswegen gibt es von mir - trotz misslungenem Schluss - 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die mal einen etwas anderen Thriller lesen wollen.

Bewertung vom 13.01.2017
Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


ausgezeichnet

Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen...


... und das nicht nur wegen den leckeren Gerichten, die in diesem Buch gekocht werden :)
"Taste of Love" ist ein richtig schöner, schnulziger, natürlich auch etwas vorhersehbarer Roman, den man am besten liest, um gute Laune zu bekommen. Denn das Herz wird hier auf jeden Fall gut bedient.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen der Sternekoch Andrew Knight mit eigenem Edel-Restaurant in Boston und Brooke Day, die übergangsweise das Lokal ihrer Eltern in Maine führt - mit leckerem Essen, aber leider auch mit Abriss-Charme. Natürlich könnten diese beiden Charaktere unterschiedlicher nicht sein und genau das macht den Reiz dieses Buches aus. Schon bei der ersten Begegnung der Beiden weiß man, es wird einiges schief laufen und der ein oder andere Schlagabtausch folgen. Die weitere Entwicklung... da möchte ich nicht spoilern, aber als Leser dieses Genres kann man es erahnen :)

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Andrew und Brooke, wobei die Er-Perspektive immer erhalten bleibt. Die Wechsel sind aber immer sehr deutlich, sodass man beim Lesen nicht durcheinander kommt.

Besonders schön fand ich, dass das Buch zwar einen gewissen Kitsch inne hat, damit aber nicht übertrieben wird. Es gibt auch einige ernste Passagen, die dafür sorgen, dass die Geschichte etwas an Tiefe gewinnt und auch den Leser dazu anregen, mal darüber nachzudenken, was das Wichtigste im Leben sein sollte.

Gekocht wird natürlich auch - und ich sage euch, da wird einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ein Rezept habe ich sogar nachgekocht: Brookes Lieblingssandwich mit Hähnchenbrust, Avocado und Kürbis ist wirklich der Hammer.

Der Schreibstil ist richtig schön - flüssig, witzig und einfach angenehm zu lesen. Man legt das Buch nur ungern zur Seite!

Insgesamt hat mich das Buch wirklich überzeugt und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Teile der Taste of Love-Reihe! 4,5 Sterne von mir!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2017
Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
Foley, Jessie Ann

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm


gut

Das Cover finde ich wirklich wunderschön, ich finde, es schreit nach jung sein und danach, dass man das Leben genießt. Leider passt es - nachdem ich das Buch beendet habe - irgendwie so gar nicht zum Inhalt. Denn so locker und leicht, wie ich mir das Buch vorgestellt habe, ist es nicht.
Auch der Titel spiegelt sich nur bedingt in der Geschichte wieder. Es geht zwar um den Zeitpunkt bzw. um das Jahr, in dem Kurt Cobain Selbstmord beging, Musik spielt jetzt aber nicht die übergeordnete Rolle. Das fand ich etwas schade und es wurde auch nicht dadurch aufgewogen, dass es im Internet eine Playlist zum Buch gibt.

Es war interessant, einen Jugendroman zu lesen, der in der noch nicht allzuweit entfernten Vergangenheit spielt. Ich selbst war 1993 noch in den Kinderschuhen, deswegen war es für mich doch eine Art abtauchen in eine andere Welt - auch wenn es noch nicht so lange her ist. Für Jugendliche werden einige Sachen sicher befremdlich sein. Sei es dass man noch über das Festnetz-Telefon anrufen muss und WhatsApp keine Option ist. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Allerdings gab es auch einige Dinge, mit denen ich gar nichts anfangen konnte, vor allem was das Verhalten der Protagonistin Maggie betraf. Sie ist 16, also mitten in der Pubertät, mit allem was dazu gehört: Der erste Kuss, das erste Mal verliebt sein, Stress mit der Mutter und der Versuch, vor allem zu flüchten. Sie konnte mich aber nicht mitreißen, ich fand sie teilweise sehr blauäugig und naiv.

Dass das Buch in Irland spielt, war dagegen wieder ein kleines Highlight. Weg aus der Großstadt und mitten rein in die ländliche Idylle der Grünen Insel... Hier weiß jeder alles über jeden, ein Ausbrechen ist nicht leicht. Das wurde gut beschrieben und war für mich durchaus nachvollziehbar.

Die Handlung des Buches wird als humorvoll und traurig beschrieben. Traurig ist es auf jeden Fall - und das nicht, weil Kurt Cobain stirbt. Es wird aufgezeigt, welche Entwicklungen das Leben nehmen kann und was eigentlich zählen sollte. Meinen Humor hat das Buch allerdings gar nicht getroffen. Am Anfang wurde mir einfach zu viel gekotzt und auch so musste ich nicht lachen.

Insgesamt ist das Buch ein etwas anderer Jugendroman, der durchaus schön zu lesen ist, mich aber nicht zu 100% überzeugen konnte. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!

Bewertung vom 03.01.2017
Das Lazarus-Syndrom (eBook, ePUB)
Breuer, Guido M.

Das Lazarus-Syndrom (eBook, ePUB)


gut

Organspenden geraten immer wieder in die Schlagzeilen, weil bei der Vergabe gepfuscht wird, was das Zeug hält. Guido M. Breuer greift damit ein heikles, aber auch aktuelles Thema auf, aber von der anderen Seite.
Im Mittelpunkt steht Dr. Krafft, ein alkoholabhängiger Arzt, der Organe bei hirntoten Patienten entnimmt. Obwohl er meistens berauscht ist, stellt er Unregelmäßigkeiten fest, was die Todeszeitpunkte der Spender betrifft und beginnt gefährliche Nachforschungen anzustellen...

An sich hat mir das Buch gut gefallen. Zum einen war der thematische Hintergrund wirklich interessant, zum anderen war der Thriller zwar brutal, aber auch nicht zu blutig. Zumindest waren die Morde an sich eher harmlos :)

Leider konnte mich die Hauptfigur Dr. Krafft nicht wirklich überzeugen. Auch wenn er an sich ein guter Mensch ist, der das Richtige tun will, ist er mir einfach zu gebrochen. Alkohol ist immer präsent, ohne geht es nicht. Natürlich ist das das schwere Los, wenn man abhängig ist, hier hätte ich es mir aber ein bisschen weniger drastisch gewünscht. So hat die Sucht doch teilweise vom eigentlichen Thema abgelenkt.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die einzelnen Kapitel nicht zu lang und da es nicht unendlich viele Personen gibt, kommt man auch schnell mit den Namen klar. Hier hatte ich keine Probleme. Auch die Verwicklungen kann man als Leser nicht schnell aufdecken, sondern es bleibt viel Raum zum Miträtseln und eigene Verdächtigungen. Das braucht meiner Meinung nach ein guter Thriller.

Die Handlung an sich hat Stärken und Schwächen. Einerseits wird der Leser gut mitgenommen, man kann sich alles gut vorstellen und es wirkt logisch. Andererseits gibt es aber auch sehr viele Zufälle, gerade am Ende häufen sie sich dann doch. Das macht die Geschichte etwas unglaubwürdig und konstruiert. Schade!

Insgesamt ist "Das Lazarus-Syndrom" für mich ein solider Thriller mit Luft nach oben, der aber trotzdem gut unterhält. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 10.12.2016
Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8
Neuhaus, Nele

Im Wald / Oliver von Bodenstein Bd.8


sehr gut

Der Einstieg in das Buch fiel mir wider Erwarten ziemlich schwer. Eigentlich dachte ich, ich komme sofort in der Welt von Bodenstein und Sander an, aber wahrscheinlich lag ein zu großer Zeitraum zwischen dem Lesen des letzten und diesen Bandes. So habe ich doch eine Weile gebraucht, um mich zu orientieren. Man begegnet vielen Personen, die man bereits aus den anderen Büchern kennt. Das fand ich super, denn so gibt es zwischen den einzelnen Fällen einen schönen roten Faden. Deswegen empfehle ich auch wirklich, die anderen Bände bereits gelesen zu haben - sonst fällt es glaube ich noch schwerer.

Dieser Fall ist wohl der persönlichste von Bodenstein. Denn die Mordfälle scheinen mit Ereignissen aus seiner Vergangenheit zusammenzuhängen, die bereits über 40 Jahre zurückliegen. Ich fand es schön, diese Seite des Ermittlers kennenzulernen, auch wenn ich lange keinen Zusammenhang erkennen konnte.

Leider kam ich dadurch aber auch ein bisschen durcheinander. Es kommen unheimlich viele Personen vor, manchmal auf beiden "Zeitebenen". Das führte dann dazu, dass ich manche Zusammenhänge nicht nachvollziehen oder erkennen konnte und manchmal auch einfach gar nicht wusste, von wem jetzt die Rede ist. Das hat den Lesegenuss etwas beeinflusst, aber es hat nicht dabei gestört, die Geschichte zu verstehen und die Aufklärung nachzuvollziehen.

Der Schreibstil war gewohnt super schön zu lesen. Ich mag die teilweise sehr nüchterne Sprache und den Aufbau anhand von Ermittlungstagen. Dadurch sind die Kapitel sehr unterschiedlich lang, aber es zeigt auch, wie viel an einem einzigen Tag passieren kann.

Schrecklich fand ich, dass Oliver von Bodenstein eine Auszeit nehmen möchte. Bedeutet das, dass wir Fans erstmal mit keinem neuen Fall rechnen dürfen? Ich hoffe nicht!

Die Auflösung an sich war in Ordnung, aber nicht so spektakulär, wie ich es nach der gesamten Story erwartet hatte. Insgesamt hat mir der Krimi aber sehr gut gefallen. Es ist nicht Neuhaus' bester geworden, aber ich vergebe trotzdem 4 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2016
Tiefer Grund (eBook, ePUB)
Costello, Matthew; Richards, Neil

Tiefer Grund (eBook, ePUB)


gut

Obwohl ich die gleichnamige Crime-Reihe noch nicht kannte, und damit auch alle Personen für mich unbekannt waren, kam ich sehr gut in die Geschichte hinein. Wie in allen Leserunden der Lesejury war das Buch in Leseabschnitte eingeteilt, von denen jede Woche ein neuer Abschnitt gelesen wird. Weil ich den ersten Abschnitt sofort verschlungen haben, musste ich dann warten... und das wurde ein bisschen zum Problem. Denn immer wenn ich gezwungenermaßen eine Lesepause einlegen musste, viel mir der Wiedereinstieg in das Buch doch ganz schön schwer. Deswegen würde ich empfehlen, es ohne große Pausen zu lesen. Da hat man eindeutig mehr davon...

Wie gesagt, der Einstieg viel mir sehr leicht und auch die Protagonisten Sarah und Jack sind sehr gut getroffen. Sie sind leider kein Paar, ergänzen sich aber beim Ermitteln richtig gut. Man merkt, dass sie einander vertrauen und eben weil das Ermitteln nur ein "Hobby" ist, erfährt man auch einiges über ihr Privatleben. Gerade Sarah schafft es, eine Balance zwischen Arbeit, Familie und den Ermittlungen zu finden. Ich liebe starke Frauen!

Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen. Da nicht sooo viele Personen vorkommen, wird man auch keine Probleme haben, die Namen auseinander zu halten. Man weiß immer wer wer ist und kann so beim Lesen "mitermitteln" - und wer genau liest, der kommt auch schnell zu einem Verdacht :) Mir war zumindest nach ca. 2/3 des Buches klar, wer da Dreck am Stecken hat.

Und das hat dann ehrlich gesagt meinen Lesegenuss etwas geschmälert. Denn gerade im letzten Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, es geht nicht richtig voran. Alles war sehr langsam, sehr detailreich geschildert, aber wirklich neue Erkenntnisse gab es kaum. Mir hat hier der Wow-Effekt gefehlt und ich glaube, ich habe dem Ende aus den falschen Gründen entgegengefiebert... Das war schade, weil mit der Einstieg richtig gut gefallen hat. Das Ende hingegen hat mich dann doch ein bisschen enttäuscht.

Insgesamt ist der Krimi eher ruhig als actionreich, aber vielleicht - und auch weil kaum Blut fließt - eignet er sich auch gut für die Nicht-Krimi-Leser. Die Idee, die beschaulichen Cotswolds mit Drogen in Verbindung zu bringen, fand ich richtig klasse - denn es zeigt mal wieder, dass es überall Drogen gibt. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden, aber leider keinen Aha-Moment, deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.10.2016
Die silberne Königin
Seck, Katharina

Die silberne Königin


sehr gut

Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch regelrecht verzaubert. Nicht nur, dass es in einer Welt aus Eis und Schnee spielt (was zugegeben für die Protagonisten nicht immer angenehm ist), auch die Sprache hat mich von Anfang an verzaubert. Denn in die eigentliche Geschichte ist ein Märchen eingewebt, dass der Leser Stück für Stück kennenlernt. Und natürlich fragt man sich während des Lesens die ganze Zeit, wann es denn in die "richtige" Geschichte hinüber rutscht. Und ich verrate nur so viel - es ist absolut gelungen.

Außerdem fand ich die Sprache einfach wunderschön: Namen wie Madame Weltfremd, Silberglanz oder Glanzvoll.... für mich einfach wunderbar und absolut zum Inhalt passend. Überhaupt ist die Sprache sehr beschreibend, die Bilder entstehen ganz leicht im Kopf. Ich würde sie sogar als poetisch bezeichnen. Man kann wunderbar darin ertrinken...

Emma ist eine wunderbare Hauptperson. Sehr mutig und sich selbst treu - auch wenn sie einen Hang dazu hat, sich in Gefahr zu begeben. Außerdem ist sie sehr kreativ und ebenfalls eine tolle Geschichtenerzählerin. Über ihren Hintergrund erfährt man nicht ganz so viel. Ihr Vater ist Alkoholabhängig, ihre Mutter bereits verstorben. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Hintergrundinfos gewünscht.

Das Buch ist wunderbar dramatisch, man kann mitfühlen und mitfiebern. Auch wenn das Ende nicht wirklich vorhersehbar ist, kann man leider schnell Tendenzen erkennen, wo es hingehen wird. Denn natürlich spielt auch Liebe eine Rolle - und das hätte für mich nicht sein müssen. Gerade weil Emma so eine starke junge Frau ist, hätte sie meiner Meinung nach auch als Single durchstarten können - wer braucht da schon einen Mann :)

An sich hatte ich aber tolle Lesestunden und obwohl das nicht ein Genre ist, wo ich viel lese, konnte es mich doch überzeugen. Deswegen gibt es 4 Sterne! Gerade für die Winterzeit ist es ein perfektes Buch, weil man dann die Kälte richtig spüren kann!

Bewertung vom 01.10.2016
Teufelsgold
Eschbach, Andreas

Teufelsgold


sehr gut

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt einem Kunden prophezeit, dass zwei Brüder durch ein Geheimnis verbunden sind, aber nur einer überleben wird. Ein spannender Beginn, denn man lernt schnell die beiden Brüder kennen und hat dann das ganze Buch über Zeit zu mutmaßen, wer denn sein Leben lassen muss.

Danach gibt es erstmal einen Sprung in die Vergangenheit und das Geheimnis um das „Teufelsgold“ wird gelüftet. Dies geschieht immer wieder durch historische Texte, die geschickt in die Gesamtgeschichte eingebunden werden – die Hauptfigur Hendrik liest diese nämlich.
Hier hat Andreas Eschbach wirklich Geschick bewiesen. Durch die historischen Passagen wird der Leser nämlich nicht nur über die Hintergründe aufgeklärt. Sie unterscheiden sich nämlich so in der Sprache, dass man sie für authentisch halten könnte. Das löst dann doch mal Gänsehaut aus – denn er weiß schon, was Wahrheit und Fiktion ist... Und obwohl dem Schreibstil hier ein Hauch von Historik anhaftet, lassen sie sich sehr gut lesen und sind verständlich. Ich las Germanistin habe mich immer sehr über die alten, heute nicht mehr gebräuchlichen Verbformen wie „frug“ statt „fragte“ gefreut. Außerdem verursachen diese Textteile auch immer kleine Cliffhanger. Wie der Protagonist bekommt auch der Leser nur nach und nach kleine Bröckchen hingeworfen, sodass sich erst am Ende ein richtiges Gesamtbild ergibt.

Ich gebe aber zu: Gerade am Anfang hat mir der Thrill etwas gefehlt. Es war eine spannende Erzählung, aber so richtig zur Sache geht es erst ab der Hälfte des Buches. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Alchemie, die Gier nach Gold, Reichtum und Macht sowie alte, schon lang in Vergessenheit geratene Ritterorden treffen aufeinander. Unerklärliche Geschehnisse treffen auf Rationalität, aber auch dem Leser fällt es schwer, den Unterschied zu erkennen.

Schwer gefallen ist mir auch, mit dem Protagnisten Hendrik zu sympathisieren. Während er am Anfang noch Mr. Charming ist, wird er doch mit Kapitel zu Kapitel zu einem selbstsüchtigen Idioten, dem ich sicher nichts Gutes mehr gewünscht habe. Normalerweise ist es für mich ja ein No-Go, wenn ich die Hauptperson nicht mag. Hier ging es erstaunlicherweise trotzdem ganz gut, denn ich habe den Spieß einfach umgedreht und mitgefiebert, dass er auf die Nase fällt... Auch mal nicht schlecht.

Nur mit dem Ende konnte ich mich dann nicht anfreunden. Denn es wird immer mystischer und phantastischer, es zieht es auch etwas hin. Die Aufklärung an sich macht zwar Sinn, trotzdem bleiben für mich einfach noch Fragen offen – und das bin ich von den Eschbach-Büchern, die ich bisher gelesen habe, ehrlich gesagt nicht gewohnt.

Insgesamt war es trotzdem ein tolles Buch. Der Autor hat es geschafft, die Alchemie in das 21. Jahrhundert zu bringen und mich damit gut unterhalten. Von mir gibt’s 4 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2016
Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3
Hülsmann, Petra

Glück ist, wenn man trotzdem liebt / Hamburg-Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Das Buch hat meiner Meinung nach alles, was eine gute Sommerlektüre ausmacht: Sympathische Charaktere, Chaos & Katastrophen, Urlaub, Sommerfeeling und leckeres Essen.

Isabelle als Hauptfigur hat mich richtig begeistert. Sie plant ihre Woche haargenau, ist kein bisschen spontan und hat ihr Leben komplett durchgeplant - das schließt auch ihren zukünftigen Traummann mit ein. Genau das führt natürlich zu dem ein oder anderen Durcheinander, das sie durchleben muss. Und mehr oder weniger dann auch meistert...
Jens, der Koch, ist genau das Gegenteil von Isabelle. Er ist spontan, ein bisschen chaotisch und kann super kochen :) Er wuppt sein Leben, das nicht nur aus seiner Arbeit, sondern auch der Erziehung seiner Halbschwester besteht.
Die beiden sind einfach megasympathisch und gerade, weil sie so gegensätzlich sind, sind lustige Situationen vorprogrammiert. Beim Lesen durchlebt man diese richtig mit und man muss an der ein oder anderen Stelle auch richtig schmunzeln. Wer die beiden nicht sofort in sein Herz schließt - ja das weiß ich auch nicht.
Aber auch die "Nebencharaktere" zeichnen sich dadurch aus, dass jeder zwar Macken hat, diese die Figuren aber erst zu etwas Besonderem machen - und sie auch menschlich werden lassen.

Das Buch überzeugt aber nicht nur durch die tollen Protagonisten, sondern auch durch einen super lockeren und flüssigen Schreibstil. Man fliegt wirklich über die Seiten, es gibt keine Längen und man muss sich regelrecht zwingen, das Buch zur Seite zu legen.

Die Geschichte ist jetzt natürlich nicht was ganz revolutionär Neues - aber das ist in diesem Genre auch nicht unbedingt zu erwarten. Zwei sympathische Singles, die sich anfangs nicht grün sind... Ihr könnt es euch denken :) Aber meiner Meinung nach ist hier Spannung auch nicht wichtig, denn der Weg ist das Ziel. Es ist toll zu sehen, welche Entwicklungen die Figuren, insbesondere Isabelle, im Laufe des Romans durchmachen. Es macht Spaß mitzuerleben, wie sie komische, aber auch ernste Situationen meistern und mit Rückschlägen umgehen.

Das ist nämlich meiner Meinung nach ein weiterer Pluspunkt des Buches: Auch wenn vieles locker leicht und lustig ist, werden auch Schwierigkeiten im Leben, beispielsweise in Bezug auf die Familie und den Beruf aufgezeigt. Die Protagonisten müssen damit umgehen lernen, und nicht jeder Aspekt in diesem Buch hat ein Happy End. Dafür Daumen hoch!

Insgesamt konnte mich das Buch richtig überzeugen. Es hat von der ersten Seite an Spaß gemacht. Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als 5 Sterne zu vergeben :)

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.