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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2021
Die Insel des Dr. Moreau / Gruselkabinett Bd.122 (Audio-CD)
Wells, H. G.

Die Insel des Dr. Moreau / Gruselkabinett Bd.122 (Audio-CD)


ausgezeichnet

Im Jahr 1887 wird der schiffbrüchige Edward Prendick von einem Schiff gerettet, dass u.a. einen gewissen Montgomery, seinen entstellten Diener Mling und eine ganze Ladung wilder Tiere zur Insel des Dr. Moreau bringen soll, auch er selbst muß dann dort vom Schiff runter, da der Kapitän sich weigert, ihn weiter mitzunehmen. Doch auf der Insel des Dr. Moreau erwarten den jungen Edward ganz andere Schrecken. Dr. Moreau unternimmt grauenhafte Experimente und Edward Prendick erinnert sich mit Grauen, daran dass es vor Jahren einen schrecklichen Skandal um Dr. Moreaus Experimente gab, in dessen Folge er von der Bildfläche verschwand.

Folge 122 basiert auf der gleichnamigen Geschichte von H.G. Wells, die 1896 veröffentlicht wurde und die sicher nicht einfach als Hörspiel umzusetzen war.
Die Folge startet recht atmosphärisch mit Edward Prendicks Abenteuer auf See und seiner Rettung in letzter Minute, doch auf dem Schiff ist er nicht wirklich sicher und mit dem Anlegen auf der Insel des Dr. Moreau verstärken sich Prendicks Probleme noch weiter, denn der Doktor will ihn zunächst nicht auf die Insel lassen, auch Kapitän Davis will ihn nicht weiter auf dem Schiff dulden, nur durch die Fürsprache von Montgomery darf er schließlich auf die Insel kommen. Die Schrecken die dort auf ihn warten, kann sich der junge Edward zunächst kaum vorstellen, doch die grausamen Experimente des Doktors sprechen bald für sich. Das Ganze wurde sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt. Grauenhafte Schreie hallen über die Insel, die Edward nachts nicht schlafen lassen und sein Entsetzen, als er hinter Moreaus Geheimnis kommt, wurde sehr überzeugend umgesetzt. Hier werden viele ethische Fragen aufgeworfen, die zum Nachdenken anregen.
Musik und Geräuschkulisse sind wie immer sehr stimmungsvoll und tragen dazu bei, dass man als Hörer immer mit dabei ist, sowohl auf dem Meer, als auch auf der unheimlichen Insel. Wie gewohnt sind auch die Sprecher hier herausragend und machen ihre Sache ganz wunderbar. Als Edward Prendick ist Louis Friedemann Thiele zu hören, er kann den jungen Mann, der von einem grauenvollen Erlebnis zum nächsten stolpert sehr eindringlich verkörpern. Rolf Berg ist als trunksüchtiger und desillusionierter Montgomery zu hören, Lutz Riedel spricht den recht größenwahnsinnigen Dr. Moreau, beide machen ihre Sache sehr gut und verleihen ihren jeweiligen Charakteren individuelle Züge. Claus Thull-Emden überzeugt in der Rolle des Mling, sicher keine einfache Rolle, dieses Tierwesen zu verkörpern.

FaziT: eine sehr eindringliche Folge mit einer unheimlichen Story, die auch nach 125 Jahren ihren Gruselfaktor nicht verloren hat.

Bewertung vom 30.11.2021
Nell Sweeney und die letzte Lüge (eBook, ePUB)
Ryan, P.B.

Nell Sweeney und die letzte Lüge (eBook, ePUB)


sehr gut

Nell Sweeney ist zur Familie Hewitt nach Cape Code gereist um sich dort wieder um Gracie zu kümmern, als sie eine fruchtbare Nachricht erhält. Ihr Bruder Jamie, zu dem sie schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, ist in einer Scheune verbrannt, in der er sich nach einem Überfall versteckt hatte. Bei dem Raubzug wurde auch ein heimtückischer Mord begangen, den man Jamie zur Last legt. Doch Nell kann nicht glauben dass ihre Bruder ein Mörder ist


Insgesamt ist „Flammend wie die Lüge ein recht guter Abschluß für die Geschichte um Nell Sweeney und Will Hewitt, allerdings hat mir hier doch etwas die Dramatik gefehlt, alles ging irgendwie zu glatt und reibungslos von statten. Seit Jahren bangt Nell, dass Viola Hewitt herausfinden könnte, dass sie bereits verheiratet ist, als das nun endlich passiert, ist das für Viola überhaupt kein Problem, vielmehr hilft sie Nell sogar bei der Einreichung der Scheidungsklage und auch das läuft flott und innerhalb kürzester Zeit vonstatten, obwohl vorher erwähnt wurde, wie selten so einem Gesuch statt gegeben wird. Nach ihrer einzigen Liebesnacht mit Will hat dieser sich auf Grund der ausweglosen Lage seiner Beziehung zu Nell nach Europa aufgemacht, wo er in den Kriegswirren verschollen ist. Nun ist Nell in anderen Umständen und schwupps wie aus dem Nichts heraus ist die Scheidung durch und auch Will ist wieder daheim. Nachdem 5 Bände lang die Ausweglosigkeit dieser Liebe thematisiert wurde, ist mir das hier einfach zu schnell und problemlos abgehandelt worden. Na klar freue ich mich, dass die Beiden ihr wohlverdientes Happy End bekommen haben, aber etwas mehr Dramatik und Spannung hätte ich mir schon gewünscht, so läuft wie am Schnürchen ab und es bleibt am Ende der Eindruck „wie das wars jetzt????“
Der Krimifall rund um Jamie ist aber wieder gut gelungen. Nell hatte ja jahrelang keinen Kontakt zu ihrem kriminellen Bruder und lernt ihn eigentlich durch ihre Nachforschungen erst wieder richtig kennen, was ihn die letzten Jahre bewegte und antrieb. Mit Hartnäckigkeit und Klugheit gelingt es Nell dann auch, den wahren Mörder des Raubzuges zu entlarven und die Umstände seines Todes aufzuklären.
Nachdem dann Will und Nell ihr wohlverdientes, wenn auch etwas problemloses Happy End gefunden haben, bei dem sich Will sogar mit seinem Vater aussöhnen kann, scheint die Reihe wohl beendet zu sein!

FaziT: Insgesamt ein stimmiger Abschluß der Reihe, bei dem man sich für die Hauptfiguren mitfreuen kann. Für mich war es aber doch etwas zu problemlos und undramatisch wie sich alles zusammengefügt hat, aber das ist sicher Ansichtssache. Sicher hätten die Charaktere noch Potenzial für weitere Fälle, aber die Reihe um Nell Sweeney und Will Hewitt scheint wohl hiermit beendet zu sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2021
Nell Sweeney und der schwarze Freitag (eBook, ePUB)
Ryan, P. B.

Nell Sweeney und der schwarze Freitag (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach einem gewaltigen Börsencrash fallen die Goldpreise ins Bodenlose und ruinieren auch viele reiche Geschäftsleute, die sich daraufhin in den Selbstmord stürzen. Will Hewitt, der inzwischen an der Universität Gerichtsmedizin lehrt, stellt bei einem der Selbstmörder, Philipp Munro Anzeichen für Mord fest, doch das scheint niemanden zu interessieren. Also bittet er Nell Sweeney, ihm bei seinen Ermittlungen zu helfen.

Auch im vierten Band der Serie steht eindeutig der Krimifall im Vordergrund und nicht die immer enger werdende Beziehung zwischen Nell und Will, für die es ohnehin keine Zukunft zu geben scheint. Die Thematik rund um den Börsencrash und die damit verbundene Pleitewelle hat die Autorin gut in ihren Krimi eingebunden und auch das Mordmotiv darin begründet. Zum Börsenchrash selbst hat sie auch noch ein interessantes Vorwort eingefügt, dass für Interessierten noch einen tieferen Einblick gewährt. Die Zusammenhänge rund um den Mord hat die Autorin knifflig gestaltet und auch mit einem dunklen Familiengeheimnis verbunden, dem Nell und Will so nach und nach auf die Spur kommen, die Auflösung des Mordfalles ist insgesamt stimmig und schlüssig, auch wenn ich da so nicht drauf gekommen wäre. So kann man aber wunderbar mitraten und die einzelnen Schritte verfolgen, die Will und Nell unternehmen. Allerdings dauert es doch geraume Zeit bis die Ermittlungen in Gang kommen und am Anfang ist die Geschichte ein wenig zäh. Doch das ist schnell überwunden und schmälert das Lesevergnügen nur wenig.
Die Beziehung zwischen Nell und Will wächst natürlich weiter, scheint aber eine hoffnungslose Angelegenheit zu sein und dementsprechend ist auch das offene Ende gestaltet, das in dieser Hinsicht wenig rosig erscheint.
Den Krimifall an sich kann man auch für sich lesen, trotzdem kann ich nur empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sonst die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren und deren Entwicklung verloren geht.

FaziT: ein gelungener 4. Teil der am Anfang ein wenig Zeit braucht, um in die Gänge zu kommen! Sehr gelungen ist aber, das hier für den Mordfall der reale Börsencrash von 1869 zu Grunde gelegt wurde. Wie es mit den sympathischen Charakteren weiter geht, darauf darf man gespannt sein!

Bewertung vom 22.11.2021
Terror der Tongs / Geisterjäger John Sinclair Bd.86 (1 Audio-CD)
Dark, Jason

Terror der Tongs / Geisterjäger John Sinclair Bd.86 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Da es sich hier leider nicht erkennbar um einen Zweiteiler handelt wird die Handlung in Folge 86 nahtlos weiter geführt. Hier sollte man also unbedingt den Vorgänger „Kalis Schlangengrube“ gehört haben. Der indische Dämonenjäger Mandra Korab ist entführt worden, dabei könnten John und Suko seine Hilfe gut gegen die Tongs gebrauchen und auch Wikka und Jane Collins mischen kräftig mit, hier gibt es dann noch einige Überraschungen.
Im zweiten Teil der Doppelfolge werden beide Handlungsstränge zusammen geführt und alle beteiligten Protagonisten treffen aufeinander, das wurde sehr rasant und spannend in Szene gesetzt. Alle drei Parteien, John, Suko und Mandra Korab, die Tongs und auch Wikka und Jane versuchen mit allen Mitteln ihre jeweiligen Ziele zu erreichen und das bringt reichlich Action und Dramatik in die Folge.
Wie gewohnt sind die Sprecher ein Highlight und auch Musik und Geräuschkulisse können überzeugen.

FaziT: ein unterhaltsamer Zweiteiler, der mit einer dichten Story für Spannung sorgt. Allerdings hätte man die Doppelfolge auch als solche kennzeichnen sollen, so hätte man Irritationen vermeiden können.

Bewertung vom 22.11.2021
Kalis Schlangengrube / Geisterjäger John Sinclair Bd.85 (1 Audio-CD)
Dark, Jason

Kalis Schlangengrube / Geisterjäger John Sinclair Bd.85 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Die Diener der Todesgöttin Kali müssen einen neuen Stellvertreter Kalis auf Erden erwählen, dazu muß Kalis legendäre Kette mit zwölf Köpfen neu besetzt werden, eines der Opfer soll Mandra Korab werden, doch der weilt gerade in London und soll von Suko am Flughafen in Empfang genommen werden, statt dessen gerät er an Wikka und Jane Collins die ganz eigene Ziele mit dem Träger der sieben magischen Dolche.
John Sinclair ist zur selben Zeit mit einer grausig zugerichteten Leiche befaßt die man auf einem Frachter im Londoner Hafen gefunden hat.

Gleich vorab, es handelt sich hierbei um einen Zweiteiler, was leider auf dem Cover nicht ersichtlich ist, daher sollte man Folge 86 gleich parat haben, denn dort wird das Geschehen nahtlos weiter geführt und aufgelöst.
Mir hat die Folge gut gefallen, zunächst startet das Hörspiel mit einem Intro in Indien, in dem man erfährt, warum Kalis Anhänger deren legendäre Kette mit neuen Köpfen ausstatten müssen. Dann wechselt die Handlung nach London wohin Mandra Korab unterwegs ist. Hier kommt dann eine dritte Partei ins Spiel, nämlich Wikka und Jane Collins, die ganz eigene Ziele verfolgen. Von Anfang an ist viel Tempo in der Folge und die Szenenwechsel sorgen zusätzlich noch für Abwechslung, gefreut hat mich auch, dass Jane mal wieder mit dabei ist, auch wenn es nicht so aussieht, als würde sie je wieder in Johns Team wechseln.
Sprecher und Musik und Geräuschkulisse sind wie immer in der Serie auf hohem Niveau und sorgen für einen dichte Atmosphäre. Wie oben schon geschrieben hört die Folge mitten im Geschehen auf, so dass man Folge 86“Terror der Tongs“ gleich im Anschluß hören sollte.

FaziT: gelungener Auftakt für den Zweiteiler, der mit viel Atmosphäre und Tempo überzeugt.

Bewertung vom 22.11.2021
Tod in der Bibliothek / Detective Strafford Bd.1
Lawless, JB

Tod in der Bibliothek / Detective Strafford Bd.1


weniger gut

Kurz vor Weihnachten wird im Herrenhaus von Colonel Osborne die Leiche von Father Tom gefunden, doch der Kirchenmann wurde nicht nur ermordet, man hat ihn auch brutal verstümmelt. Für Detective St. John Strafford ein heikler Fall, denn obwohl der Fall so schnell wie möglich geklärt werden soll, möchte die Kirche den Mord doch gern vertuschen und als Unfall deklariert sehen. Der Geistliche war augenscheinlich sehr beliebt und die Zahl der Verdächtigen daher sehr klein. Auch der heftige Schneefall behindert die Ermittlungen , so dass der Detective lange im Dunklen tappt.

Sowohl der Klappentext als auch der Verlagshinweis, dass es sich hier um einen klassischen Whodunit im Stile Agatha Christies handeln würde, versprach spannende und gute Unterhaltung. Der Krimi fängt auch sehr atmosphärisch an mit dem Fund der Leiche, dass der Geistliche auch noch kastriert wurde, sorgt gleich für etwas Dramatik und die Frage, was der gute Mann wohl getan haben mag um so einen Tod zu sterben, scheint sich fast von selbst zu beantworten. Leider flacht das Buch dann zusehends ab. Detective John Strafford, der selbst aus adligen Kreisen stammt, bleibt ein farbloser und sehr seltsamer Ermittler, mit dem ich das ganze Buch über nicht warm geworden bin, dass er sich zur ohnehin eigenartigen Frau des Colonels hingezogen fühlt, macht das Ganze nicht besser. Besondere Kombinationsgabe legt er nicht an den Tag, vielmehr scheint er meist mit sich selbst beschäftigt zu sein und läßt sich von den diversen Damen um ihn herum oft ablenken. Auch die sehr langatmige Ermittlung trägt nicht dazu bei, dass hier Spannung aufkommt. Im Mittelteil des Buches gibt es dann einen Rückblick in Father Toms Leben, der erklärt, was man eigentlich schon geahnt hat, der Geistliche war ein übler Kinderschänder und hat irgendwie verdient was er am Ende bekommen hat. Leider kann auch die Auflösung nicht wirklich überzeugen, das war recht oberflächlich und wirkte einfach zu konstruiert.
Insgesamt wurde für meinen Geschmack hier sehr viel Potential verschenkt. Dabei hätte das winterliche Setting mit dem vielen Schnee, die Problematik zwischen Katholiken und Protestanten und die Dominanz und Vertuschung der katholischen Kirche in Missbrauchsfragen viel Raum für einen spannenden Fall gelassen. Stattdessen bedienen fast alle Figuren recht stereotype Klischees und wirken so unglaubwürdig.

FaziT: hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt und einen weiteren Fall für Detective Strafford werde ich auch nicht lesen, dafür gibt es zu viele gute Krimis in dem Genre. Den Vergleich mit Agatha Christie empfinde ich eigentlich schon als Beleidigung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.