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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2022
Perfect World. Nichts scheint, wie es ist
Storesang, Joner

Perfect World. Nichts scheint, wie es ist


sehr gut

„Perfect World – Nichts scheint, wie es ist“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Joner Storesang.
Der Titel ist hier Programm. Eva Bellheim ist verheiratet und hat 2 wundervolle Kinder. Eines Tages wird die scheinbare Familienidylle jedoch komplett aus den Fugen gehoben, als ihr Ehemann Daniel spurlos verschwindet und kurz darauf sie und die Kinder von zwielichtigen Gestalten verfolgt werden.
Auf der Suche nach dem Verbleib ihres Ehemannes muss Eva erkennen, dass dieser ein Doppelleben geführt hat und nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in die skrupellosen Machenschaften der russischen Mafia hineinmanövriert hat – eine Welt voller Korruption, Verrat, Gewalt und Angst, in der Menschenleben nichts bedeuten.
Das Buch ist von Anfang an sehr spannend angelegt. Man wird als Leser sofort in die Situation hineingeworfen und bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wer gut und böse ist und wem Eva und die Kinder vertrauen können.
Eva Bellheim als Hauptprotagonistin ist hierbei sehr gut beschrieben. Man kann ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Sie kämpft wie eine Löwin um ihre Kinder und wächst dabei immer wieder über sich hinaus. Manche Szenen kamen mir hier zwar übertrieben vor, waren aber im Zusammenhang gesehen sehr gut gewählt. Situationen wurden schonungslos umschrieben und somit sehr intensiv erlebt.
Die Kinder sind ebenfalls sehr authentisch dargestellt und man kann sich gerade als Mutter sehr gut in diese Situation hineinversetzen. Immer wieder habe ich mich gefragt, was ich tun würde.
Sehr gelungen fand ich, dass durch die gesamte Lektüre immer wieder neue Geheimnisse ans Licht kamen und so dem ganzen Geschehen eine neue Wendung gegeben haben, die man nicht erwartet hat.
Der Schreibstil ist dabei gut zu lesen. Allerdings ist es für mich kein Buch für Zwischendurch gewesen. Aufgrund zahlreicher Verwicklungen musste ich mich sehr konzentrieren, um die Zusammenhänge nicht zu verpassen.
Das Ende hat mir wieder gut gefallen. Es ist überraschend und offengehalten. Jeder kann seiner Fantasie hier freien Lauf lassen.
Für mich war dieses Buch sehr spannend und actionreich. Für Thriller-Fans sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 07.05.2022
Das Geschenk der Adlerin
Alge, Daniela

Das Geschenk der Adlerin


ausgezeichnet

„Das Geschenk der Adlerin“ ist ein Roman aus der Feder von Daniela Alge.
20 Jahre, nachdem die vier ehemaligen Schulfreundinnen Franziska, Linda, Susanne und Katja ihre Schulzeit zusammen im Internat verbracht haben, treffen sie sich auf Einladung von Franziska zu einer Bergwanderung wieder.
Auf der recht anstrengenden Tour bis hinauf zum Arlberg kommen zahlreiche Geheimnisse und Geschichten ans Tageslicht.
Der Autorin gelingt ein leichter fließender Einstieg. Innerhalb kurzer Zeit lernt man die vier Frauen in ihrem jetzigen Alltag kennen und kann sich ein erstes Bild von ihnen und ihrem Leben verschaffen. Doch schnell merkt man im Laufe des Lesens, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und hinter jeder Fassade eine tiefgreifende Geschichte schlummert, die einen emotional mitnimmt.
Durch die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven kann man das Buch sehr schnell und gut lesen.
Die Beschreibung der Natur in den Bergen ist bildgewaltig und weckte in mir die Lust, selber mal wieder einen Gipfel zu erklimmen und die Schönheit der Natur hautnah zu erleben.
Doch das Buch ist nicht nur eine Geschichte über Freundschaft, sondern regt auch zum Nachdenken über das eigene Leben an.
Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied und schon durch kleine Veränderungen kann man im eigenen Hier und Jetzt viel bewegen, um sein Leben neu zu gestalten und in eine andere Richtung zu lenken.
Für mich war dieses Buch sehr emotional behaftet und ich denke, dass jeder sich in einer der 4 Frauen zumindest ein Stück weit wieder erkennen kann.
Als sehr gelungen fand ich, dass die Geschichte nicht mit dem Abschluss der Bergtour ihr Ende findet, sondern man noch einen kleinen Einblick erhält, wie die 4 Freundinnen nach den intensiven gemeinsamen Momenten ihr Leben verändern.
Der Autorin ist hier wirklich eine sehr schöne Geschichte gelungen, die ich gerne weiter empfehle!

Bewertung vom 03.05.2022
Sommerleuchten / Die Hofgärtnerin Bd.2
Rosenthal, Rena

Sommerleuchten / Die Hofgärtnerin Bd.2


ausgezeichnet

„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ ist Band 2 der Hofgärtnerinnen-Saga von Rena Rosenthal. Marleene und Julius wollen sich im späten 19. Jahrhundert den Traum einer eigenen Gärtnerei erfüllen und erhalten die Möglichkeit, ein Stückchen Land zu bewirtschaften. Doch die anfängliche Euphorie wird durch zahlreiche Schwierigkeiten zunächst getrübt. Die einzige Möglichkeit, als Gärtnerei wirklich Fuß zu fassen, sehen sie darin, auf der Hamburger Gartenschau eine Auszeichnung zu erhalten und damit zur nächsten Hofgärtnerei ernannt zu werden. Doch wie sollen sie das brach liegende Land in so kurzer Zeit zu einer florierenden Gärtnerei aufbauen? Können die beiden es schaffen, sich gegen alle Widrigkeiten und skrupellose Konkurrenten durchzusetzen und dabei ihr eigenes Glück nicht aus den Augen zu verlieren?
Der Einstieg in den Roman gelingt wunderbar, auch wenn man wie ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen hat. Sofort wird man mit den Protagonisten vertraut und auch die Vorgeschichte wird kurz und bündig erklärt, sodass man einen Bezug zu den einzelnen Figuren erhält.
Der Autorin gelingt es, durch eine fließend-leichte Sprache eine Geschichte zu erzählen, bei der man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Dabei werden die Umgebung und die Geschehnisse so bildhaft beschrieben, dass ich mich gefühlt habe, als ob ich mit Marleene und Julius auf den matschigen Wiesen oder im überfüllten Bauernhaus gestanden hätte.
Die Hauptpersonen Marleene und Julius sind dabei sehr starke und sympathische Charaktere, die man sofort liebgewinnt und mit denen ich von Beginn an mitgefiebert habe. Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren sind so liebevoll umschrieben, dass man an jedem Schicksal Anteil nimmt. Hier vor allem mit der sehr hilfsbereiten Nachbarin Alma oder auch dem etwas naiven Bruno.
Andere Charaktere machen im Laufe des Buches eine unheimliche Entwicklung durch, die ich gerne verfolgt habe und die ich zu Beginn nicht erwartet hätte.
Die Geschichte lebt nicht nur von den Charakteren, sondern auch von den toll beschriebenen Umständen der damaligen Zeit – alte Bräuche, das Leben und die Arbeit der Menschen in der Arbeiter- sowie in der Bürgerklasse sowie insbesondere die immer mehr auflebende Frauenbewegung haben mich fasziniert und mich dazu bewogen, mich in dieser Hinsicht mehr zu informieren.
Zum Ende hin wird das Ganze dann nochmal richtig spannend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und viele Handlungsstränge haben Potential, im nächsten Band zu weiteren Geschichten ausgebaut zu werden. Hierauf freue ich mich jetzt schon.
Dieses Buch war für mich schon jetzt ein Highlight des Jahres und ich empfehle es uneingeschränkt weiter.
Ein absolutes Wohlfühlbuch für tolle Lesestunden!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2022
Die Wogen des Schicksals
Kaml, Sylvia

Die Wogen des Schicksals


ausgezeichnet

„Die Wogen des Schicksals“ ist der 1. Teil der Preston-Saga aus der Feder von Sylvia Kaml.
Ende des 18. Jahrhunderts wächst Liliana Preston behütet als uneheliches Kind auf dem Landgut ihrer Tante in Wiltshire auf.
Eines Tages taucht jedoch ihr Vater wieder auf, der inzwischen zu einem angesehenen Kapitän einer großen Fregatte geworden ist und seine Tochter zu Besuch auf seinem Schiff einlädt.
Aufgrund eines brutalen Zwischenfalls gerät Liliana in die Fänge von Piraten, aus denen sie durch den jungen und attraktiven Kapitän Finlay Clark errettet wird.
Für Liliana beginnt ein großes Abenteuer auf See, welches nicht nur unerwartete Gefühle in ihr erweckt, sondern auch mit Gefahren verbunden ist.
Bereits das Cover des Buches lässt die Sehnsucht nach dem Meer und fremder Landschaften im Leser erblühen und macht Lust, dieses Buch zu lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig-leicht zu lesen und lässt einen durch bildhafte Beschreibungen sowohl die Atmosphäre auf einem großen Schiff, das Miteinander der Mannschaft als auch die ungewöhnlichen Landschaften in der Südsee hautnah spüren.
Durch wechselnde Perspektiven bekommt man einen Einblick in die Gefühlswelt und Beweggründe aller Protagonisten.
Sehr gelungen fand ich dabei, dass auch der Blick in die Vergangenheit Stück für Stück Geheimnisse gelüftet hat und das Verhalten der Personen untereinander damit verständlicher wurde.
Die Charaktere sind dabei vielschichtig und mir allesamt ans Herz gewachsen.
Neben ganz viel Charme einer Piratengeschichte wurden auch damals wichtige historische Themen wie die Unabhängigkeit Amerikas oder der Sklavenhandel nicht außer Acht gelassen.
Die Romantik kommt ebenfalls trotz rauer See und harter Seemänner keinesfalls zu kurz.
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein absolut gelungener Auftakt zu hoffentlich noch vielen weiteren Bänden. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren auf hoher See mit ganz viel Romantik und Spannung.
Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 19.04.2022
Sowas wie Sommer, sowas wie Glück
Villadsen, Lise

Sowas wie Sommer, sowas wie Glück


ausgezeichnet

„Sowas wie Sommer sowas wie Glück“ ist ein Roman aus der Feder von Lisa Villadsen, der sich auf tiefberührende Weise dem Thema Angststörung widmet.
Dieses Buch befasst sich mit einem Thema, was sehr häufig in den Hintergrund rückt und totgeschwiegen wird. Eine psychische Erkrankung können Außenstehende nicht sehen. Somit fehlt auch oftmals das Verständnis dafür.
Die 17-jährige Astrid lebt in einer Familie, die sich nur noch um dieses Thema dreht, denn ihre zwei Jahre ältere Schwester Cecilie ist an einer Angststörung erkrankt.
Astrid möchte eigentlich den Sommer nutzen, um mit ihrem besten Freund eine Interrail-Tour durch Europa zu unternehmen, die Ferien und die erste Liebe zu genießen, doch ihre große Schwester Cecilie wartet immer zu Hause auf sie, denn Astrid ist ihre wichtigste Bezugsperson. Sie steht ihr bei, wenn es ihr richtig schlecht geht, sie lernt mit ihr für die Prüfungen. Darf Astrid glücklich sein und den Sommer genießen, während ihre große Schwester nie das Haus verlässt und mit Ängsten kämpft?
Die Autorin schafft es von der ersten Seite an, den Leser in das Leben der betroffenen Familie zu ziehen. Sehr authentisch werden die Eltern, Cecilie und in erster Linie Astrid mit all ihren Gefühlen dargestellt.
Hierbei finde ich es sehr gelungen, dass eben nicht die Person mit der psychischen Erkrankung im Mittelpunkt des Geschehens steht, sondern eine enge Angehörige. So wird ganz deutlich, wie schwierig diese Situation für Familienmitglieder ist.
Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, mir zieht es die Brust zusammen vor Mitgefühl. Der emotionale Druck, die innere Zerrissenheit, aber auch die Wut, die Astrid empfindet, werden so deutlich, dass man sich dem Ganzen kaum entziehen kann.
Gleichzeitig bekommt man auch einen Einblick davon, wie Astrid versucht, ein normaler Teenager zu sein – mit Plänen für die Ferien, mit der ersten Liebe, mit Prüfungsstress usw. All diese Erfahrungen werden jedoch immer wieder begleitet von der psychischen Erkrankung ihrer Schwester.
Wie kann Astrid es schaffen, erwachsen zu werden, wenn gleichzeitig dieser enorme emotionale Druck auf ihr lastet? Wie kann Astrid ihrer großen Schwester helfen, ohne sich selbst dabei zu verlieren?
Andere Personen werden dabei nur am Rande erwähnt, nicht tiefergehender beleuchtet. Für mich war das jedoch kein Manko, da es für die Botschaft der Geschichte nicht wirklich wichtig war.
Fazit:
Die Thematik wurde sehr sensibel beschrieben. Es regt zum Nachdenken an und verdeutlicht, dass eine psychische Erkrankung häufig nicht nur den Betroffenen stark beeinträchtigt, sondern auch die gesamte Familie.
Das Ende des Buches lässt jedoch Hoffnung darauf entstehen, dass die Familie einen Weg aus der Dunkelheit findet und die Sonne bald für alle wieder heller strahlen wird.
Eine sehr gelungene Lektüre, die es absolut lohnt, gelesen zu werden!

Bewertung vom 14.04.2022
Schlussmachen für Anfänger
McGary, Megan

Schlussmachen für Anfänger


sehr gut

In „Schluss machen für Anfänger“ wird der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Elitepolizist Matt in das kleine Örtchen Marley versetzt, um dort als Chief der ansässigen Polizeieinheit für Ordnung zu sorgen und die von seinem Vorgänger verursachte Korruptionsaffäre auszuräumen.
Vor Ort trifft er auf Annie und es herrscht sofort ein erotisches Knistern zwischen den beiden. Leider müssen sie nach anfänglicher Leidenschaft feststellen, dass es mehr Probleme zwischen ihnen gibt, als sie zuerst dachten. Sind sie in der Lage, diese auszuräumen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Das Cover des Buches besticht mit seinen dezenten Blau- und Glitzertönen und lässt eine romantische Liebesgeschichte erhoffen.
Der Schreibstil der Autorin ist schnell, direkt, dabei aber auch immer wieder sehr bildlich-romantisch.
Die Perspektiven der Protagonisten wechseln immer wieder, was jedoch kein Problem darstellt – im Gegenteil lernt man so die Gefühls- und Gedankenwelt beider Hauptpersonen viel intensiver kennen.
Leider sind sowohl Annie als auch Matt Protagonisten, die sehr extrem zum Drama neigen und Situationen führen zu Missverständnissen, die durch einfaches Miteinander-Reden gar nicht erst entstanden wären. So kam bei mir während des Lesens irgendwann der Gedanke, dass sich Erwachsene – vor allem in so verantwortungsvollen Berufen – eigentlich nicht so kindisch benehmen.
Sehr gelungen finde ich auch Nebencharaktere, die im Laufe der Handlung sehr wichtige Funktionen einnehmen und überraschende Offenbarungen, die man so zunächst nicht erwartet hat.
Da es sich im vorliegenden Fall um einen Liebesroman handelt, erwartet man natürlich ein Happy-End und wird in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht – der Weg dahin ist jedoch recht steinig.
Erwähnen möchte ich noch die liebevoll gestalteten Illustrationen zur Unterteilung der Kapitel – diese haben mir sehr gefallen und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Fazit:
Mir hat dieser Liebesroman vom Schwung und der gelungenen Sprache wirklich super gefallen. Die Geschichte hätte an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so dramatisch ablaufen müssen. Die beiden Hauptpersonen habe ich jedoch ins Herz geschlossen.
Mir wurden romantische Lesestunden bereitet, die leider viel zu schnell zu Ende waren.

Bewertung vom 12.04.2022
Der Schmerzflüsterer (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 3)
Esser, Frank

Der Schmerzflüsterer (Ein Lukas-Sontheim-Thriller 3)


ausgezeichnet

„Der Schmerzflüsterer“ ist der 3. Band aus der Reihe der Lukas-Sontheim-Thriller von Frank Esser.
Ein perfider Serienmörder entführt seine Opfer zunächst wochenlang und nach qualvollen Stunden allein in der Dunkelheit sorgt er scheinbar dafür, dass sie sich selbst richten. Hierbei überbietet er sich an Brutalität. Bei den Opfern finden die Mordermittler jeweils einen Zettel mit den Worten: Es tut mir leid!, was zunächst auf Selbstmord schließen lässt.
Gleichzeitig wird Lukas Sontheim, der mittlerweile als Privatdetektiv tätig ist, damit beauftragt, eine junge Frau namens Sarah Weinert zu finden. Die junge Frau ist bereits seit mehreren Tagen spurlos verschwunden.
Der Ermittler ahnt noch nicht, auf welche gefährlichen Wege ihn die Suche nach der jungen Frau führen werden.
Bereits das Cover der Buchreihe hat einen hohen Wiedererkennungswert und lässt einen sofort einen spannenden Thriller vermuten.
Der Leser wird hier auch keinesfalls enttäuscht.
Von der ersten Seite an ist man gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Dabei gelingt es dem Autor sogar, dass durch überraschende Enthüllungen und Verwicklungen die Spannung zum Ende hin noch einmal rasant zunimmt.
Der Ermittler Lukas Sontheim ist mir von Beginn an sympathisch gewesen. Zusammen mit dem IT-Experten Ali ist er den Ermittlern von der Mordkommission immer einen Schritt voraus und bleibt dabei immer menschlich und authentisch.
Mir hat die Schilderung der Ermittlungen und die Vorgehensweise sehr gut gefallen. Ich habe mich immer mitgenommen gefühlt.
Die Einblicke in das perfide Hirn des Serienkillers und dessen Spielchen, die er mit seinen Opfern spielt, haben mir teilweise eine Gänsehaut verursacht. Man konnte sich die Szenen sehr gut vorstellen, was teilweise erschreckend wirkte.
Dem Autor ist es super gelungen, dass man die ganze Zeit miträtseln kann, wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen könnten und sich das Puzzle erst Stück für Stück zusammensetzt.
Für mich war es das erste Buch, was ich aus dieser Reihe gelesen habe, doch auch ohne Vorkenntnisse ist mir ein rascher Einstieg gelungen. Durch einige kurze Rückblicke kann man recht schnell eine Verbindung zu den Hauptprotagonisten herstellen. Da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt, kann man das Buch auch unabhängig von den Vorgängerbänden lesen.
Fazit:
Ich habe dieses Buch innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ein absolut fesselnder Thriller, in dem man komplett eintauchen kann.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten spannenden Fall für Lukas Sontheim und vergebe hier vollkommen verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 08.04.2022
Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3
Ziebula, Thomas

Engel des Todes / Paul Stainer Bd.3


ausgezeichnet

„Engel des Todes“ von Thomas Ziebula ist der 3. Teil aus der Paul-Stainer-Reihe.
In diesem Band befinden wir uns in Leipzig im März 1920. Nachdem in Berlin die legitim gewählte Regierung gestürzt wurde und die meuternden Truppen Kapp zum neuen Reichskanzler proklamiert haben, kommt es im ganzen Land zu massiven Ausschreitungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Auch in Leipzig kommt es auf den Straßen zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten.
Während all dieser Geschehnisse kommt es zu einer grausamen Mordserie, die Kriminalinspektor Paul Stainer und seine Kollegen in Atem hält. Ein Serienmörder treibt in der Stadt sein Unwesen.
Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen.
Anfangs waren mir die vielen verschiedenen Personen zu unübersichtlich, sodass ich teilweise Probleme hatte, die einzelnen Protagonisten zuzuordnen. Dies wurde jedoch im Laufe des Lesens besser. Da es sich um Teil 3 einer Reihe handelt, kann ich nur empfehlen, die ersten beiden Teile vorab zu lesen, um bestehende Zusammenhänge besser zu verstehen. Auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist und daher auch ohne Vorkenntnisse lesbar ist, bauen die Geschichten der Charaktere auf die Vorbände auf.
Das Buch ist so eingeteilt, dass man die Geschehnisse in Leipzig vom 13. bis 19.03.1920 verfolgt. Durch das Einstreuen von Zeitungsausschnitten sowie Verordnungen von damals wirkt die Geschichte noch authentischer.
Der Leser bekommt einen Einblick in die historischen Ereignisse der noch sehr jungen Weimarer Republik und den verschiedenen politischen Strömungen. Wer nur ein bisschen Ahnung von Geschichte hat, weiß, wohin Deutschland in späteren Jahren treiben wird, doch bereits im Jahr 1920 sind diese Strömungen mehr als deutlich zu spüren. Ewiggestrige, die den Versailler Vertrag als Schmach für Deutschland ansehen, stehen den linken Arbeiterbewegungen gegenüber. Die Bereitschaft zur Gewalt wird auf beiden Seiten deutlich und die Szenarien sind teilweise erschreckend realistisch.
Hierbei werden die historischen Ereignisse gekonnt mit Einzelschicksalen verbunden, sodass man noch mehr in der Geschichte versinkt.
Die Protagonisten sind dabei ebenfalls sehr authentisch beschrieben, mehrdimensional und sie geben einem die Möglichkeit, mit ihnen mitzufühlen.
Die Kriminalgeschichte läuft teilweise nebenher und rückt in den Hintergrund. Der Täter ist relativ schnell bekannt, doch trotzdem ist bis zum Schluss offen, was ihn zu seinen brutalen Morden treibt. Der Einblick in das Seelenleben des Täters ist sehr gut gelungen und zeigt auf, welche Schicksale ein Krieg und dessen Grauen hervorbringen kann.
Es hat mir gut gefallen, dass dieser Roman das Thema Kriegstrauma aufgreift, da es damals wie heute immer noch sehr in den Hintergrund rückt. Es sollte jedoch im Bewusstsein der Menschen ankommen, dass Soldaten keine Maschinen sind und das, was sie im Krieg erleben, nicht immer gut verarbeiten können. Ein sehr wichtiges Thema, welches immer noch brandaktuell ist.
Fazit:
Für mich war dieses Buch nicht nur ein Kriminalroman, sondern auch ein ganzes Stück historischer Roman. Geschickt wurde die Tätigkeit der Ermittler mit den historischen Ereignissen verknüpft.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, der Ermittler Paul Stainer ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen und ich hoffe, schon bald wieder einen neuen Fall von ihm lesen zu dürfen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Kriminalfälle lieben, welche in eine sehr gut recherchierte Hintergrundgeschichte eingebettet sind.

Bewertung vom 04.04.2022
Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6
Schier, Petra

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt / Lichterhaven Bd.6


ausgezeichnet

„Nur eine Fellnase vom Glück entfernt“ von Petra Schier ist ein Roman aus einer mehrteiligen Reihe. Er entführt seinen Leser in das kleine Örtchen Lichterhaven im Norden Deutschlands. Wer bereits die Vorgängerbände gelesen hat, begegnet lieb gewonnenen Protagonisten, doch auch als Neueinsteiger hat man das Gefühl, sofort Anschluss zu finden. Somit kann man diesen Roman auch unabhängig von den bereits erschienenen Bänden gut lesen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die sehr begabte Bäckerin und Konditorin Caroline, die zusammen mit ihren Freundinnen den Partyservice „Foodsisters“ erfolgreich führt und sehr auf ihre Emanzipiertheit bedacht ist.
Sie ist eine scheinbar selbstbewusste, eher nüchterne Person, die aufgrund ihrer strengen Erziehung keinen Mann in ihr Leben lassen möchte, um ihre Unabhängigkeit nicht zu verlieren.
Schon gar nicht Henning – ein ehemaliger sehr erfolgreicher Formel-1-Rennfahrer, den sie bereits aus der Schule kennt und dessen Machogehabe sie unglaublich nervig und abtörnend findet.
Doch als sowohl Caroline als auch Henning sich für den Rottweiler-Rüden Duke aus der Tierpension interessieren, ist sie gezwungen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen.
Duke ist ein 60 Kilo schwerer, 2-jähriger Rottweiler, der aufgrund eines tödlichen Unglücks sein Herrchen verloren hat und nun auf einen neuen Besitzer hofft. Dieser große Rüde ist jedoch ein Angsthase und erschreckt sich vor jeder Maus. Gerade dieser Gegensatz zwischen einem Hund, der vielen Menschen schon vom Grunde her Angst macht und dem sensiblen Wesen, dass diesem Tier auf den Leib geschrieben wurde, macht die Geschichte noch sympathischer.
Der Schreibstil ist locker-leicht und sehr bildhaft. Man ist gedanklich sofort im gemütlichen Lichterhaven mit all seinen Bewohnern, kann sich die verschiedenen Kulissen sehr gut vorstellen.
Durch die Gedanken von Duke bekommt man auch einen wunderbar ulkigen Einblick in dessen Sicht auf die Welt, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.
Die verschiedenen Szenen wirken immer authentisch und auch die Charaktere haben die Chance sich zu entwickeln. Was ich auch sehr lobend erwähnen muss, ist, dass der Autorin eine sehr romantische Liebesgeschichte gelungen ist, ohne dabei die üblichen dramatisch aufgebauschten Klischees zu verwenden. Das hat mir sehr gefallen.
Zum Schluss gibt es natürlich ein Happy-End, doch einige „Baustellen“ bleiben offen, sodass man direkt nach dem Schließen des Buches gespannt auf den nächsten Band wartet.

Fazit:
Für mich war es das erste Buch, das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Ich war sehr gern in Lichterhaven und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Ich hatte wunderschöne Lesestunden. Ein absoluter Wohlfühlroman und eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 04.04.2022
Wieder da und doch nicht hier
Nabert, Uta-Caecilia

Wieder da und doch nicht hier


sehr gut

Das Buch „Wieder da und doch nicht hier“ von Uta-Caecilia Nabert erzählt von Weltenbummlern und ihrem Leben nach der Heimkehr.
Das Cover ist sehr hochwertig gestaltet und macht sofort Lust einen Blick in das Innere des Buches zu werfen.
In 23 ganz unterschiedlichen Berichten erzählen die „Heimkehrer“ von ihren Erfahrungen nach dem Ende ihrer Reise oder bei einem Zwischenstopp. Dabei ist jede Geschichte sehr individuell und von den Erfahrungen des Einzelnen geprägt. Die Geschichten sind unterschiedlich lang und es werden zwischendurch auch Fotos der Reisenden oder der Orte gezeigt, an denen sie sich befunden haben. Die Fotos sind dabei zwar nur schwarz-weiß, hinterlassen jedoch trotzdem einen bleibenden Eindruck. Nach Abschluss jedes Erfahrungsberichts findet man einen kleinen Steckbrief des Erzählenden. So erfährt man, wie es nach der Reise weiter gegangen ist.
Am Ende des Buches zeigt die Autorin Wege auf, wie man nicht in den Post-Reise-Blues verfällt, wie man sich am besten auf die Reise selbst sowie auf die anstehende Rückkehr vorbereitet. Auch hilfreiche Adressen sowie weiterführende Lektüre ist aufgeführt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin selbst von ihren Erfahrungen berichtet hat – damit beginnt das Buch und am Ende kommt sie ebenfalls noch einmal selbst zu Wort, was einen sehr schönen Bogen ergibt.
Während der gesamten Lektüre habe ich mich gefragt, ob ich das auch könnte – einfach Koffer packen und für ein paar Jahre die Welt bereisen? Für mich habe ich diese Frage mit nein beantwortet. Es ist jedoch trotzdem eine Lektüre, die zum Nachdenken anregt und Lust auf das Reisen macht.
Allen Reiserückkehrern ist gemein, dass sie sich während der Reise durch ihre weitreichenden Erfahrungen stark verändert haben. Sie haben Einblick in fremde Kulturen erhalten, was teilweise dazu führte, dass sie den Lebensstandard in ihrer Heimat viel mehr zu schätzen wussten.
Leider gab es auch viele Geschichten, in denen über die Daheimgebliebenen geschimpft und für mich auch geurteilt wurde, was mir beim Lesen manchmal einen negativen Beigeschmack gegeben hat.
Fazit:
Das Buch hält viele interessante Berichte bereit, die jeder für sich spannend sind und Lust auf das Reisen machen. Vor allem wird man sich dessen bewusst, dass die Lebenszeit, die man hat, kostbar ist. Auch wenn man nicht zu den Menschen gehört, die jahrelang das Leben in der Heimat hinter sich lassen wollen oder können, so gibt dieses Buch doch einen Anreiz, zumindest für kurze Zeit einen Ausbruch zu wagen. Es verliert dabei jedoch nie die Probleme aus dem Blick, die mit einer längeren Auszeit verbunden sein können.
Für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Abenteuerlustigen und die, die es noch werden wollen!