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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 223 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2021
Grenzgängerin aus Liebe, 1 Audio-CD,
Lind, Hera

Grenzgängerin aus Liebe, 1 Audio-CD,


gut

Die Geschichte von Sophie aus Weimar

Sophie lebt in Weimar. Sie ist Kosmetikerin, hat eine kleine Wohnung, direkt neben der ihrer Schwester, die seit dem Tod der Mutter deren Rolle ein wenig eingenommen hat. Sie lernt Karsten kennen, einen charismatischen Mann, der einiges älter ist als sie und außerdem verheiratet ist und drei Kinder hat. Dennoch lässt sie sich auf die Affäre ein und wird von ihm verwöhnt. Schwester Marianne darf davon nichts erfahren und vor allem ihr Mann Dieter nicht, der bei der Volkspolizei arbeitet. In einem Urlaub in Bulgarien lernt Sophie dann den Westdeutschen Hermann aus Bielefeld kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch auch für Karsten empfindet sie weiterhin etwas. So steht sie nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch zwischen den beiden deutschen Staaten mit ihren unterschiedlichen Ideologien. Wie es weitergeht, möchte ich hier ungerne verraten. Die Protagonistin Sophie war mir viel zu naiv und oberflächlich und das wurde leider im Verlauf des Buches immer deutlicher. Ich konnte ihr leider immer weniger Sympathie entgegen bringen. Einige Handlungsstränge verliefen im Nichts, bei anderen wurde viel zu lange verweilt. Die Geschichte hat durchaus viele interessante Ansätze und behandelt eine wichtige Zeit der deutsch-deutschen Geschichte, doch leider fehlte es mir zu oft an Tiefe. Ein Roman, den ich mir persönlich kritischer vorgestellt habe. Nicht schlecht, aber mehr auch nicht. Schade. Der Vortrag von Svenja Pages hat mir jedoch sehr gefallen. Souverän spricht sie die verschiedenen Personen und ich folge ihrer angenehmen Stimme sehr gerne.

Bewertung vom 19.06.2021
Tiere im Einsatz / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.16
Erne, Andrea

Tiere im Einsatz / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.16


ausgezeichnet

Tierische Helden

Ein großformatiges Buch aus fester Pappe mit vielen tollen Klappen, hinter denen sich weitere Informationen und Bilder befinden. Für Kinder sind diese Klappen immer ein großes Highlight und für mich ein großer Pluspunkt der "WiesoWeshalbWarum?"-Bücher. Für die angegebene Altersgruppe ist der Anteil zwischen Text- und Bildmaterial angemessen. Die Texte sind informativ, nicht zu kompliziert geschrieben und neben den Infotexten gibt es immer wieder Sprechblasen mit comicartigen Tierzeichnungen; diese Comiczeichnungen finden sich auch am oberen Rand auf einer Linie mit den Kapitelüberschriften und lockern das Buch insgesamt auf. Alle anderen Zeichnungen sind realistisch und zeigen Tiere im Einsatz. Ob es nun ein Rettungseinsatz ist, die Begleitung einer Demonstration auf Polizeipferden, als Lasttiere oder Tiere im Einsatz bei der Therapie mit Menschen. Die Themen sind sehr breit gefächert und auch als Erwachsener kann man sicherlich so manches Detail noch lernen. Interessant war zum Beispiel auch die Seite über die Art des Trainings der Tiere und welche Tierart wo gebraucht wird. Mal wieder ein tolles, neues Lieblingsbuch!

Bewertung vom 06.06.2021
Böses Spiel im Dinopark / 1000 Gefahren junior Bd.1
Lenk, Fabian

Böses Spiel im Dinopark / 1000 Gefahren junior Bd.1


sehr gut

Ein wahrhaft abenteuerliches und überraschendes Buch: denn bei diesem Buch entscheidest du, wie es weitergeht und kannst darum mehr als nur ein Abenteuer erleben. Aber allein die Ausgangssituation ist schon mega-spannend und ungewöhnlich: Du schlüpfst hier in die Perspektive von Bennie, dessen Eltern einen Dinopark mit Namen Dinolandia betreuen. Seine Mutter ist Tierärztin und sein Vater ein Ranger. Dann gibt es noch seine Schwester Emma. Dieses Buch ist interaktiv und ich habe als Kind solche Bücher geliebt und finde es toll, mal wieder eines zu lesen. Denn hier kann man selbst entscheiden, ob man lieber schaut, was es mit dem Licht in der Nacht zu tun hat, oder doch lieber brav im Bett bleibt, ob man die Mutter oder den Vater begleitet. Es gibt am Ende von vielen Seiten oder nach zwei Seiten unterschiedliche Optionen, wie man weiter vorgehen möchte und erhält immer andere Seiten zum Weiterlesen. Wenn man das erste Abenteuer beendet hat und neugierig ist, dann beginnt man einfach von vorne und entscheidet sich anders. Einige Seiten tauchen doppelt auf, doch das ist nicht weiter schlimm, denn mit einer neuen Option entwickelt sich die Geschichte wieder anders. Und so ist die letzte Seite im Buch nie die letzte Seite der Geschichte. Ein Buch, das man auch gut mit mehreren lesen kann und sich dann gemeinschaftlich entscheidet.

Bewertung vom 06.06.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


sehr gut

Wien 1897 - Ein ungewöhnliches Trio ermittelt

Oliver Pötzsch konnte mich bereits mit mehreren seiner historischen Bücher und Krimis überzeugen, da sie immer gut recherchiert sind und einen guten Einblick in das jeweilige Zeitgeschehen und das Leben geben. Somit war ich äußerst gespannt auf dieses Buch. Hier lernen wir ein interessantes Ermittlertrio kennen, das sich im Laufe des Buches findet. Leopold von Herzfeldt ist gerade von Graz nach Wien gezogen und hat sein komfortables Leben verlassen, um einen Neubeginn bei der Wiener Polizei zu beginnen. Er ist sehr interessiert an neuen Ermittlungsmethoden, eckt dabei aber bei so manch einem Vorgesetzten an. Unterstützung erhält er von der Telefonistin Julia Wolf. Noch interessanter ist jedoch der Dritte im Bunde: Augustin Rothmayer ist Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof und stammt aus einer "Dynastie" von Totengräbern. Die drei ermitteln im Fall einer Mordserie an jungen Dienstmädchen, die postmortem in die Vagina gepfählt wurden. Wer macht so etwas und welche Verbindung besteht zwischen den Mädchen? Dann gilt es noch den vorgetäuschten Selbstmord von Bernhard Strauss aufzuklären, einem Halbbruder des berühmten Johann Strauss. Hier gibt es viel zu tun und bei der Lektüre kommt keine Langeweile auf. Die Einblicke in das Buch des Totengräbers fand ich auch sehr interessant. Oliver Pötzsch hat mich mit dieser neuen Reihe mal wieder überzeugt.

Bewertung vom 25.05.2021
Flammentempel / Die Töchter Roms Bd.1 (Audio-CD)
Macleod, Debra

Flammentempel / Die Töchter Roms Bd.1 (Audio-CD)


sehr gut

Vestalin Maxima Pomponia

Debra May Macleod hat in ihrem Roman eine spannende Umbruchzeit - das Ende der Römischen Republik und der Beginn der Kaiserzeit - sowie eine faszinierende Protagonistin ausgewählt. Auch wenn es wechselnde Perspektiven gibt, so ist doch die Perspektive der Vestalin Maxima Pomponia die Hauptsicht. Pomponia wurde schon als Kind von Julius Caesar für den Vestalinnenorden ausgewählt und somit hat sie eine besondere Verbindung zu ihm. Doch allzu rasch wird Caesar ermordet und der Kampf um seine Nachfolge entbrennt, aus dem sein Ziehsohn Octavian - der spätere Augustus und Erster Kaiser Roms - siegreich hervorgeht. Immer wieder geht es um die Einbindung der historischen Fakten, aber auch viele Rituale werden dem Hörer nahegebracht, wie Rituale des Vestalinnenordens, aber auch Totenrituale. Neben Rom ist Ägypten Hauptschauplatz des Romans. Macht, Intrigen, Liebe, Verbundenheit - eine spannende Mischung wird uns hier geboten.

Eine tolle Verknüpfung von Fiktion und Realität, meisterhaft vorgetragen von Brigitte Carlsen. Mit Spannung erwarte ich den nächsten Teil.

Bewertung vom 25.05.2021
Der gekaufte Tod
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


ausgezeichnet

August Snow stammt aus Mexicantown in Detroit. Sein Vater war Afro-Amerikaner, seine Mutter Mexikanerin. Nachdem er Betrügereien innerhalb der Detroiter Polizei und beim Bürgermeister der Stadt aufgedeckt hat und in einem Prozess 12 Millionen Dollar Schadenersatz erhalten hat, kehrt er nach einem Jahr in seine Heimatstadt zurück. Er zieht zurück in sein Elternhaus und hat auch weitere Häuser der Straße gekauft und renovieren lassen. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, dass es im Viertel wieder sicherer wird und das Leben zurück kehrt. Als er zu Eleanor Paget "zitiert" wird, befiehlt diese ihm eher als dass sie darum bittet, Unregelmäßigkeiten in ihrer Privatbank aufzuklären. August Snow lehnt ab, ist aber dennoch interessiert, denn er unterhält sich noch vor der Abfahrt mit dem Wachmann. Doch bevor er die Ermittlungen starten kann, wird Eleanor ermordet. Nun ist sein Ermittlerinstinkt geweckt, doch es wird gefährlich für ihn. Ein spannender Thriller mit viel Sozialkritik und Informationen über die Stadt Detroit. Außerdem geht es sehr viel um Essen, vorrangig um mexikanisches Essen. Die Spannung steigt immer mehr und am Ende werden alle losen Enden gut zusammengeführt. Ich hoffe, bald gibt es einen neuen Fall für August Snow.

Bewertung vom 21.05.2021
Partem. Wie die Liebe so kalt
Neeb, Stefanie

Partem. Wie die Liebe so kalt


gut

Mysteriös

Eine durchaus spannende Ausgangskonstellation bietet dieser Jugendroman. Der gefühlskalte Jael ist in der Lage, allen Menschen die Liebe zu stehlen. Auf der anderen Seite steht Xenia, die in der Lage ist, Menschen zu hören, auch wenn sie nicht sprechen. Doch das funktioniert bei Jael nicht. Doch weshalb hat Jael diese "Gabe" und wofür? Und warum kann Xenia andere Menschen hören? Und wer ist diese geheimnisvolle Organisation Partem, in deren Namen Jael agiert? Das alles wird hier in diesem ersten Band noch nicht zufriedenstellend geklärt. Es ist eher ein Ausgangsszenario, in dem alle Weichen gestellt und Informationen gestellt werden. Das Buch handelt viel von der entstehenden Liebe zwischen Jael und Xenia, doch dafür werden entscheidende Fragen noch nicht beantwortet. Die gesamte Atmosphäre empfand ich als sehr düster und mysteriös. Für mich fehlten jedoch so einige Antworten auf wichtige Fragen; da hätte ich mir mehr Aufschluss gewünscht, dafür etwas weniger Liebesgeschichte. Dennoch bin ich neugierig auf die Fortsetzung des Buches.

Bewertung vom 11.05.2021
Trust My Heart / Golden Campus Bd.1
Payne, Lyla

Trust My Heart / Golden Campus Bd.1


sehr gut

Ich war neugierig auf diesen Young-Adult-Roman und auf das Setting auf dieser Insel und die Golden-Isles-Academy. Ja, dieses Buch ist voller Klischees und ja, das ist schon klar, wenn man den Klappentext liest. Hier wird auch nichts Neues erfunden und natürlich gibt es hier ein Mädchen aus armen Hause, dann gibt es auf der anderen Seite die reichen Zwillinge Felix und Noah James. May ist natürlich ein hübsches Mädchen und Felix ist der klassische angelegte Bad Boy, der sich verwandelt und hinter seiner Schale natürlich auch ganz anders ist. Wenn man keine hohen Erwartungen an dieses Buch hat und solche Geschichten noch nicht oft gelesen hat, dann kommt man hier sicherlich voll auf seine Kosten. Allerdings hatte ich gehofft, hier doch noch etwas mehr überrascht zu werden und mehr Abweichungen vom Schema zu erhalten. Dennoch gab es auch interessante Abschnitte und Beschreibungen und insgesamt wurde ich doch noch recht gut unterhalten.

Bewertung vom 23.04.2021
Der Junge, der das Universum verschlang
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


sehr gut

In diesem Debütroman von Trent Dalton wird die Geschichte des Jungen Eli Bell erzählt, der in einem Vorort von Brisbane, Australien aufwächst. Im Jahr 1983 ist Eli elf Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter, deren Freund und seinem Bruder August auf, der seit sechs Jahren kein Wort mehr gesprochen hat. Slim, ein verurteilter Mörder, hat auf den Jungen aufgepasst. Dann wird diese Familie auseinandergerissen, die Mutter kommt ins Gefängnis und Eli muss unterscheiden zwischen Gut und Böse, wird darüber erwachsen. Sein größter Traum ist es, später einmal Journalist zu werden. Ein interessanter Schreibstil, der nicht durchgängig stringent ist, eine Geschichte voller Leid und Gewalt. Wieviel steckt in dieser Geschichte vom Autor? Auch im Roman verwischen immer wieder die Grenzen zwischen Traum und Realität. Ein nicht ganz einfacher, dennoch faszinierender Roman.

Bewertung vom 23.04.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


weniger gut

Metz, 1908, die lothringische Stadt gehört seit dem Ende des deutsch-französischen Krieges zu Deutschland und die sogenannten "Altdeutschen" stehen den französisch sprechenden Lothringern gegenüber. Emma lebt mit ihren Eltern seit ungefähr einem Jahrzehnt in der Stadt. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau, die gerne studieren möchte und vielseitig interessiert ist. Jedoch fehlt ihr noch einiges an Bildung und Abschlüssen bevor sie studieren kann, aber sie scheint da ein wahres Wunderkind zu sein, was Mathematik und Buchhaltung angeht - das war mir zu unglaubwürdig. Auch passte das Sprachregister nicht immer zum Beginn des 20. Jahrhunderts, denn Begriffe wie "zickig" stammen eindeutig aus dem 21. Jahrhundert. Auf der anderen Seite steht Carl, dessen Vater ein erfolgreiches Fuhrunternehmen in Metz gehört. Doch sein Herz schlägt für die Senfherstellung und er möchte die erste lothringische Senffabrik eröffnen - auch gegen den Widerstand der Familie. Viele Handlungsstränge wurden angelegt und dann verliefen sie doch wieder im Sand. Eine gewisse Spannung wurde aufgebaut und flachte schnell wieder ab. Die Figuren wirken immer unglaubwürdiger und mein Interesse nahm immer mehr ab. Schade, denn der Beginn war gar nicht mal schlecht. Vermutlich war mein Anspruch einfach zu hoch.