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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 821 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2023
Kochen mit Christina
Bauer, Christina

Kochen mit Christina


ausgezeichnet

Ich mag die Bücher von Christina Bauer sehr gerne und habe einige davon in der Küche stehen. Bislang aber ausschließlich Backbücher - nun gibt es ein Kochbuch, wie fein!
Das Konzept hat mich sofort angesprochen "Gutes ganz einfach" - perfekt für mich. Die Buchrückseite verspricht gutes, bodenständiges, alltagstaugliches Essen, das garantiert schmeckt. Genau mein Ding.

Aber hält das Buch das Versprechen?

Es startet mit einer Einführung und Grundlagen rund um Ofengerichte, Infos und Tipps wie Wochenpläne, Lagerung und Haltbarkeit sowie Grundrezepten für Hefe-Mürb- und Strudelteig.
Das macht das Buch zu einem idealen Buch für Einsteiger*innen, da man auch viele Basics erklärt bekommt und die nachfolgenden Rezepte auch schön einfach sind.
Für Menschen, die schon einiges an Kocherfahrung mitbringen sind die (meisten) Rezepte jetzt nicht neu - allerdings alle ofentauglich, auch die, die man normalerweise anders zubereitet. Zum Beispiel Milchreis, ansonsten klassisch im Topf hier in einer Ofenvariante.
Es sind aber immer noch Ideen dabei, die ich so nicht kannte und die mich begeistert haben.

Die Herkunft der Autorin aus Österreich zeigt sich am süßen Kapitel, das ist umfangreich und geht von Marillenknödel über Topfenstrudel zu Salzburger Nockerl und noch mehr. Lecker! Wobei mir das fast zu viel war, denn im späteren Kapitel "Spar dir Herdzeit: wenn wirklich jede Minute zählt" kommen noch weitere Süßspeisen, z. B. gleich zwei Schmarrn-Varianten.

Das Cover hat mich zuerst getäuscht, es wirkte auf den ersten Blick so, als ob es um vegetarische Rezepte geht, dem ist nicht so. Es ist insgesamt ziemlich fleischlastig, hat aber ein Kapitel mit vegetarischen Gerichten und eben den großen Süßspeisen-Teil.

Die Rezepte sind auch keine Fix-Rezepte, das hatte ich auch falsch eingeschätzt (war aber mein Fehler, wurde so nicht beworben). Auch wenn letztlich alle Zutaten irgendwann im Ofen landen - vieles muss vorher geschnipselt und in der Pfanne angebraten werden, etwas Zeit und Geschirr braucht man meistens schon auch.

Mein Lieblingsgericht (bis jetzt, es steht ja noch ganz viel auf meiner Nachkoch-Liste) sind die gefüllten Zucchini, hier in der Veggie-Variante mit Couscous und gebratenem Gemüse. So lecker - das habe ich in der Kombination noch nie gegessen.

Sehr gut gefällt mir auch das Kapitel "Wenn Besuch kommt" - denn das ist so praktisch. Alles im Backofen und man hat Zeit für die Begrüßung der Gäste und steht bei Ankunft nicht hektisch in der Küche.

Ein schönes Buch, fernab von ChiChi und mit vielen Rezepten, die ich sofort nachkochen wollte.

Bewertung vom 23.09.2023
Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Wir haben die Reihe "Internat der bösen Tiere" verschlungen und sind richtig glücklich, dass es nun in der "Stadt der bösen Tiere" mit einer neuen Staffel weitergeht.

Der Wiedererkennungswert ist groß, schon das Cover mit dem Guckloch ist wie bei den Vorgängern.
Aber nicht nur das: auch wenn es sowohl bei den Menschen als auch bei den Tieren jetzt neue Gesichter gibt, so ist doch der Querverweis gegeben und man trifft auch wieder liebgewonnene "alte" Charaktere.

Trotzdem: es ist eine neue Staffel und diese hat viel frischen Wind mitgebracht.
Der Auftakt spielt in Detroit und das Gefühl für die ehemalige Industriestadt mit düsteren Ecken wird sehr schön rüber gebracht.
Lizard, ein Teeniemädchen aus Detroit, hat es nicht leicht und jetzt geht gerade alles schief, was nur schieflaufen kann. Sie ist am Verzweifeln, doch dann trifft sie eine Möwe und einen Tiger und ... mehr verrate ich natürlich nicht!

Das Buch hat für mich alles, was ein gelungenes Kinder-Buch braucht!
Es ist richtig spannend, man kann sich in die Personen einfühlen, man bibbert mit und die Kombination von Menschen und Tieren, die noch dazu so unterschiedlich sind, machen es zu etwas ganz Besonderem.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man anfangs auch als "alter Hase" nicht genau einschätzen kann, wohin die Reise geht.
Außerdem, dass das Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, obwohl es ein Reihenauftakt ist. Ich hasse das nämlich - hier gibt es einen vernünftigen Teilabschluss und man will trotzdem unbedingt sofort weiterlesen. Geht also auch!

Empfohlen wird das Buch ab acht Jahren, unterschreiten würde ich die Altersangabe auf keinen Fall, mir kommt das Buch allerdings tatsächlich etwas weniger brutal als die erste Staffel vor, so dass man es ab acht schon lesen bzw. vorgelesen bekommen kann.

Ein Quereinstieg wäre hier meines Erachtens auch möglich. Man freut sich dann zwar nicht wie Bolle, wenn man auf Überraschungen der ersten Staffel trifft, aber man kann der Handlung auch gut ohne Vorkenntnisse folgen.

Wir können es schon wieder kaum erwarten, dass es weitergeht!

Bewertung vom 19.09.2023
Der Sternenmond / Keeper of the Lost Cities Bd.9
Messenger, Shannon

Der Sternenmond / Keeper of the Lost Cities Bd.9


ausgezeichnet

Ach, es ist einfach zu schön, wieder in die Welt von Sophie und Co eintauchen zu können.
Sophie hat es (wenig überraschend) wieder nicht leicht, diesmal muss sie auch damit klarkommen, dass ihr engstes Umfeld nicht immer vorbehaltlos zu ihr steht.

Im ersten Drittel hat es sich mal für meinen Geschmack mal ein Stück lang gezogen, doch dann nahm die Story an Fahrt auf, aber wie!


Ich hoffe ja auch noch auf ein Backbuch zum Buch, denn die ständigen Beschreibungen von Leckereien sind ganz schön fies. Ich will auch Süßbeerenstrudel haben!

Dann bin ja bekennendes Mitglied im Team Sophie & Keefe und schon allein deshalb war der Band für mich ein echtes Highlight.
Es gab diesmal aber auch wieder richtig spannende Weiterentwicklungen, sowohl zwischenmenschlicher Art als auch in der Art, sich für Gefahren zu wappnen. Beides hat für mich noch einmal eine neue Note in die Reihe gebracht, die insgesamt meine leichte Flaute -bedingt durch die letzten Bände - völlig vertrieben hat. Meine Begeisterung ist wieder entflammt und auch der oberfiese Cliffhanger konnte sie nicht dämpfen.

Sehr süß fand ich übrigens auch das Nachwort der Autorin, unbedingt auch lesen. Auch das Leben einer Star-Autorin ist kein Zuckerschlecken, Hut ab vor der Leistung!

Bewertung vom 17.09.2023
Bergleuchten
Seemayer, Karin

Bergleuchten


ausgezeichnet

Ich frage mich oft, wenn wir durch einen langen Tunnel durch einen Berg fahren, wie das wohl in damaligen Zeiten überhaupt möglich war.
Jetzt habe ich ein wenig Einblick bekommen und meine Achtung ist noch größer geworden.

Es geht um den Bau des Gotthard-Tunnels zu einer Zeit, in der man Waren und Menschen mit Pferdefuhrwerken über die Berge transportierte.
Der geplante Tunnelbau hat in der betroffenen Gegend alles andere als Freude ausgelöst - schließlich sind danach Arbeitsplätze überflüssig. Aber auch die vielen fremden Arbeiter, die zum Tunnelbau kommen, schüren Ängste.

Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und im weiteren Verlauf immer mehr begeistert.
Die Autorin hat es geschafft, auch viele technische Informationen zum Tunnelbau einzuarbeiten, ohne dass es auch nur eine Spur langweilig oder zu komplex wurde.

Besonders gut hat mir der Mix gefallen: ganz viele Informationen über den Tunnelbau, aber auch über die Lebensumstände in der damaligen Zeit.
Die Position der Frau, die Erwartungen der Dorfbevölkerung, die schlimmen Folgen von Krankheiten und Unfällen, für die es noch keine adäquate medizinische Versorgung gab.
Dann die Ängste und Vorurteile den fremden Arbeitern gegenüber - und die schlimmen Arbeitsbedingungen, unter denen die Arbeiter Schwerstarbeit leisten mussten. Aber auch der Blickwinkel auf das, was passiert, wenn kleine Dörfer und Gegenden mit einer extrem großen Menge an temporär Zugezogenen konfrontiert werden, ohne entsprechende begleitende Maßnahmen. Alles weiterhin aktuell.

Begleitet und später auch dominiert wird das Ganze von einer Liebesgeschichte, die zugegebenermaßen sehr vorhersehbar ist.
Aber ich will ehrlich sein: auch wenn es manchmal schon etwas dick aufgetragen war, es hat gepasst und meine Leseerwartungen erfüllt.

Nicht zu vergessen die Beschreibung der Bergwelt - einfach schön!

Ein rundes Buch, das es geschafft hat, mich völlig mitzunehmen. Nicht nur eine ideale Urlaubslektüre, falls man den Tunnel auf der Reise durchfährt oder in der Ecke Urlaub macht.
Atmosphärisch, spannend, lehrreich, unterhaltsam und mit einer schönen Portion Herz-Schmerz.

Bewertung vom 10.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


sehr gut

Das Büchlein ist mit nur nur 160 Seiten wahrlich nicht dick - aber mehr hat es auch nicht gebraucht, um der Mutter ein literarisches Denkmal zu setzen.

Haas blickt zurück auf das bewegte Leben seiner Mutter oder wie er es formuliert: "verantwortungsvolle Tätigkeit als Lagerist und Gabelstaplerfahrer für die Erinnerungen meiner Mutter". Für diese sprachliche Konstruktionen mag ich Haas, ebenso für seinen oft lakonischen Humor und die zumindest vordergründliche Abwesenheit von Sentimentalität trotz des Todes der Mutter.

Meine Lieblingsszene ist eine Abhandlung über Brennnesseltee für Haas´ lange verstorbenen Großvater, einfach köstlich.

Ich war beeindruckt vom harten Leben der Mutter, besonders in ihren frühen Jahren (hier liegt der Hautfokus), vom Kind bis zur jungen Frau. Wie schwer das Leben damals war, wenn man nicht aus einigermaßen wohlhabendem Elternhaus kam. Und wie klaglos das Schicksal angenommen wurde - bis man dann als Erwachsene zu lamentieren begann. Verständlich, wenn auch sehr anstrengend für die Familie. Haas schildert das virtuos.

Ich habe den Rückblick sehr gerne gelesen, stellenweise war er mir aber sogar etwas zu ausschweifend, trotz der Knappheit.

Bewertung vom 08.09.2023
Voll verschatzt! / KoboldKroniken Bd.2
Bleckmann, Daniel

Voll verschatzt! / KoboldKroniken Bd.2


ausgezeichnet

Das Kind im Haus war begeistert vom ersten Band der KoboldKroniken, es wollte auch Band 2 lesen.
Hier bin ich dann mit eingestiegen - ohne dass ich Band eins kannte. Man kann quereinsteigen und findet gut hinein, zwischendrin merkt man aber dann schon, dass man sich selbst etwas um das Vergnügen gebracht hat, weil man nicht chronologisch gelesen hat. Deshalb mein Tipp: besser mit Band eins starten (es geht aber auch ohne Vorkenntisse).

Das Buch ist ein Skizzenbuchroman. Das Format war mir bislang neu - ich kannte nur Comic-Romane im Stil von Gregs Tagebuch.
Das hier ist aber tatsächlich nochmal etwas anderes, quasi die De-Luxe-Edelversion davon. Deshalb auch unbedingt als print lesen, ich habe urlaubsbedingt zwischendurch auch die digitale Version gelesen. Auch diese ist super umgesetzt, aber kein Vergleich zum "echten Buch". Hier kommen die zahlreichen Kritzeleien, Ausschnitte usw. so richtig, richtig gut zur Geltung. So gibt es beispielsweise ein Post-It mit Eselsohr, das so real wirkt, dass ich versucht war, das Eselsohr zu glätten.
Ich finde, das Buch ist in der Kombination von Wort und Layout schon ein kleines oder vielmehr großes Kunstwerk!

Die Story an sich ist abgefahren - und macht riesigen Spaß. Es geht um eine Schatzsuche, natürlich wieder in der Welt der Kobolde. Es ist witzig, aber auch spannend und auch für Lesemuffel geeignet, da man durch die geniale Aufmachung gar nicht so bewusst wahrnimmt, dass man ja liest. Vielmehr entdeckt man das Buch.
Übrigens ist das Buch nicht nur für Kinder in der empfohlenen Altersgruppe von neun bis elf Jahren super, sondern auch für uns Große. Es gibt zahlreiche Eastereggs (also versteckte Insidergags), die man als Kind nicht versteht (macht aber natürlich nichts), die einen als Erwachsenen aber noch Zusatzspaß bringen. Unbedingt Ausschau halten nach bekannten Staubsaugermodellen, Ordnungsexperten und Filmähnlichkeiten...

YEAH - was für ein Buch!

Bewertung vom 12.08.2023
Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1
Wolf, Klaus-Peter

Das Versprechen / Ein mörderisches Paar Bd.1


ausgezeichnet

Dr. Bernhard Sommerfeldt ist ein international gesuchter Verbrecher. Einerseits.
Andererseits hat er Aussehen und Namen geändert und lebt als reicher, angesehener Arzt mit seiner künftigen Frau an der ostfriesischen Küste.
Doch er kann es nicht lassen, ein übler Verbrecher wurde freigesprochen - und Sommerfeldt als Robin Hood der Gerechtigkeit muss wieder aktiv werden...

Das Gaunerpärchen hat es faustdick hinter den Ohren und ist -trotz des Lebensstils- rundum symphytisch. Es hat riesigen Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. So ganz ernst darf man ihn nicht nehmen. Alles ist völlig unrealistisch und wirklich spannend ist es auch nicht.
Aber umso vergnüglicher! Eigentlich eine richtig Krimi-Romanze im Stile Hollywoods, nur auf ostfriesisch. Manchmal etwas albern (die Namen, oh weh).
Für mich macht gerade das Zusammenspiel von Sommerfeldt und seiner Gattin in spe den Charme des Buches aus. Großes Kino (ach ja, hier kann ich mir auch eine Verfilmung wunderbar vorstellen)!

Meine Fazit: wenn man keinen klassischen Krimi erwartet, sondern äußerst witzige und actionreiche Unterhaltung mit Krimielementen mag, dann ist man hier genau richtig.
Ich freue mich jetzt schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 12.08.2023
Herzenssachen - Sternenzelt & Sommerträume
Wieja, Corinna

Herzenssachen - Sternenzelt & Sommerträume


ausgezeichnet

Das Buch ist ein echter Knaller. Es gefällt mir so gut!

Angefangen schon bei der Gestaltung. Das Soft-Cover ist total praktisch, man kann das Buch schön mitnehmen, ob ins Feriencamp, ins Schwimmbad oder wohin auch immer. Es ist schön leicht und trotzdem stabil und gut geschützt.

Die ganze Gestaltung ist so gelungen.
Angefangen bei der "Das bin ich" Vorstellungsseite, die Fee gleich in vielen Facetten zeigt, auch optisch so schön gestaltet.
Überhaupt sind die Illus und die ganze Grafik genau mein Geschmack.

Aber nicht nur das, auch die Handlung gefällt mir.

Das Camp-Feeling in Frankreich wird wunderbar transportiert, dazu der Umweltgedanke, erste Liebe, Mädelsfreundschaft, auch wenn man grundverschieden tickt und tierische Freunde gibt es auch noch.

Eine richtig schöne Sommer-Spannung-Ferien-Love-Freundschaftstory!

Den DIY-Teil fand ich dagegen nicht ganz so überzeugend. Optisch immer noch sehr schön gestaltet und ein paar Dinge haben mich schon auch angesprochen (Campfire Cones werden wir auf jeden Fall ausprobieren), aber so richtig ist da der Funke nicht bei mir übergesprungen. Die Tochter fand den Teil aber auch gut und meinte, dass es ja kein reines DIY-Buch wäre und ich da zu viel erwartet hätte. Mag sein.

Die Tochter ist ja die Zielgruppe und für sie waren es rundum verdiente fünf Sterne.

Bewertung vom 12.08.2023
Der Pakt / Schatten Bd.1
Parvela, Timo

Der Pakt / Schatten Bd.1


sehr gut

Wir kennen den Autor Timo Parvela schon gut, seine Ella Bücher wurden hier sehr geliebt.
Jetzt ist das Kind älter und welch Glück - es gibt etwas Neues für ältere Kinder.
Ab zehn Jahren wird "Schatten" empfohlen.
Das Cover deutet es schon an, es wird düster. Und gruselig. Ich würde es deshalb nur für unerschrockene Zehnjährige empfehlen.
Diese bekommen aber feinsten Kinder-Horror geboten.

Das Buch ist unglaublich spannend - auch ich als Erwachsene war total gefesselt. Es verbindet zeitgemäßes Leben von Teenies mit der finnischen Welt von Trollen, Kobolden und dem Weihnachtsmann. Allerdings auf weniger niedliche Weise als die Aufzählung vermuten lässt.

Dazu gibt es die passenden Illustrationen, im Stil einer Graphic-Novel. Auch diese sind herausragend!

Das Buch ist eine Sternstunde der Spannungsliteratur für Kinder - und es hätte sechs Sterne verdient. Allerdings endet es mit einem dermaßen üblen Cliffhanger (es ist eine Reihe, aktuell auf drei Bände ausgelegt), dass mir echt die Luft wegblieb. Deshalb - und nur deshalb - nur vier Sterne. Die Story verdient mehr...

Bewertung vom 09.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


ausgezeichnet

Eine Herzschmerz-Lovestory wie sie schöner nicht sein könnte.
Es geht um die wohlhabende Familie Davenport, die in Chicago lebt. Sie ist mit exklusiven Kutschen reich geworden, jetzt beginnt aber langsam das Automobil-Zeitalter.
Die Davenports haben zwei Töchter und diese gilt es nun standesgemäß zu vermählen.
Dann spielen noch Ruby, eine Freundin und das Dienstmädchen Amy-Rose eine große Rolle.
Soweit, so bekannt von Bridgerton und Co.

Hier gibt es aber eine etwas andere Sicht, denn alle jungen Frauen sind POC.
Es ist trotzdem zuallererst eine Lovestory um die Jahrhundertwende, es spielt genauso in der Oberschicht wie all diese Romane.
Aber die Ungerechtigkeiten der Zeit sind eben auch Bestandteil der Handlung und nicht nur bezüglich der Rolle der Frau, sondern auch und vor allem die Diskriminierungen aufgrund der Hautfarbe und die damaligen politischen Entwicklungen.

Es ist ein feiner Unterhaltungsroman, kein primär gesellschaftskritisches Buch, man sollte diesbezüglich nicht allzu viel erwarten. Und doch ist es so anders, wenn mal nicht die weiße Oberschicht die Hauptrolle spielt. Gerne mehr davon!

Es wird immer wechselnd über das Leben der vier jungen Frauen berichtet, in relativ kurzen Kapiteln, das macht das Lesen sehr lebendig. Ich fand die häufigen Wechsel auch gar nicht störend.
Die Liebesgeschichten sind vorhersehbar, aber auch das hat mein Lesevergnügen nicht geschmälert.
Und das Ende war dann doch noch mal überraschend und hat mir auch sehr gut gefallen, es hat das Buch noch einmal perfekt abgerundet.

Mein Fazit: ein richtig schöner Herzschmerz-Roman!