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Bewertungen
Insgesamt 368 BewertungenBewertung vom 28.09.2020 | ||
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Es war einmal ein blauer Planet REZENSION – Märchenhaft wirken nicht nur Titel und Titelbild des im August erschienenen Romans „Es war einmal ein blauer Planet“. Tatsächlich liest sich die ganze Geschichte des französischen Schriftstellers François Lelord (67), in Deutschland seit 2004 bekannt durch seine Romanreihe um den jungen Psychiater Hector, wie ein futuristisches Märchen, das einer modernen Version des „kleinen Prinzen“ seines Landsmanns Antoine de Saint-Exupéry gleicht. Auch bei Lelord geht es um Freundschaft und Menschlichkeit und die Sehnsucht nach Glück. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 27.09.2020 | ||
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REZENSION – Auch wer einige Romane Hans Falladas (eigentlich Rudolf Ditzen,1893-1947) gelesen und deren Klappentexte aufmerksam studiert hat, weiß längst nicht alles über den Schriftsteller, Ehemann und Vater. Es ist dem Aufbau-Verlag zu verdanken, der seit einigen Jahren neben der Neuausgabe von Falladas Werken – man denke nur an die 2019 veröffentlichte Urfassung des Romans „Der eiserne Gustav“ – ergänzend auch Autobiographisches erstmals veröffentlicht. Nach „Mein Vater und sein Sohn“ (2004), Falladas Briefwechsel mit seinem seit 1940 in Templin im Internat lebenden Sohn Ulrich, und „Ohne Euch wäre ich aufgesessen“ (2018), dem Schriftwechsel mit seinen beiden Schwestern aus den Jahren 1928 bis 1946, folgte jetzt der Band „Meine lieben jungen Freunde. Briefe an die Kinder“. |
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Bewertung vom 20.09.2020 | ||
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REZENSION – Das Schweigen der am Holocaust direkt beteiligten oder nur indirekt davon betroffenen Generation ist den Älteren in Deutschland noch aus persönlicher Erfahrung, den Jüngeren vielleicht aus der Literatur vertraut. Das Schweigen über das Unfassbare und Unvorstellbare als Thema des im Juli in deutscher Übersetzung erschienenen und für den Prix Goncourt nominierten französischen Romans „Kein Ort ist fern genug“ des argentinischen Schriftstellers Santiago Amigorena (58) wäre insofern nichts Neues. Doch bemerkenswert und deshalb lesenswert macht diesen internationalen Bestseller, dass es sich eben nicht um eine der üblichen Erinnerungen eines Holocaust-Opfers oder um eine Täter-Biografie handelt, sondern – eine völlig neue Sichtweise dieses Themas – um die Frage einer persönlichen Mitschuld des während des Nazi-Regimes längst in der fernen argentinischen Hauptstadt Buenos Aires lebenden Vicente Rosenberg, Großvater des seit Jahren in Paris lebenden Autors. |
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Bewertung vom 11.09.2020 | ||
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REZENSION – Man muss ihn einfach mögen, diesen „Kalmann“, Hauptperson und Ich-Erzähler des kürzlich erschienenen, gleichnamigen Romans von Joachim B. Schmidt, dem seit 2007 in Island lebenden Schweizer Schriftsteller. Kalmann, der selbsternannte „Sheriff von Raufarhöfn“, dem einstigen Fischerdorf und letzte Siedlung vor dem Nordpol, ist fast 34 Jahre alt und lebt als letzter Haifischfänger allein im alten Häuschen seines Großvaters. |
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Bewertung vom 30.08.2020 | ||
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REZENSION – Mit seiner ungewöhnlichen und faszinierenden Autobiographie „Die Reise nach Ordesa“, erst kürzlich in deutscher Übersetzung von Astrid Roth im Piper-Verlag erschienen, wurde der Spanier Manuel Vilas (58) in seiner Heimat zum Bestseller-Autor. Obwohl schon seit 2002 für seine lyrischen Arbeiten in Spanien vielfach ausgezeichnet und von der Fachwelt als einer der großen Lyriker seiner Generation gefeiert, war es ausgerechnet sein Romandebüt, das ihm erst 2018 die Anerkennung der breiten Öffentlichkeit, Lobeshymnen in den wichtigsten Zeitungen seines Landes und 2019 in Frankreich den Prix Femina für den besten ausländischen Roman einbrachte. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.08.2020 | ||
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REZENSION – Es sind wenige Momente des nur fünf Jahrzehnte währenden Lebens des österreichischen Komponisten und Dirigenten Gustav Mahlers (1860-1911), die Robert Seethaler (54) in seinem aktuellen Buch „Der letzte Satz“ auf knapp 130 Seiten zu einem Mosaik zusammenfasst. Es ist zugleich ein literarisches Psychogramm dieses Ausnahmekünstlers, das auch für solche Leser empfehlenswert ist, die nicht zu den Kennern klassischer Musik gehören. |
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Bewertung vom 18.08.2020 | ||
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REZENSION – Einerseits wie eine unbändige Explosion von Gewaltausbrüchen und Gefühlen wirkt der kürzlich im Pendragon-Verlag erschienene Kriminalroman „Blues in New Iberia“ des amerikanischen Bestseller-Autors James Lee Burke (83). Andererseits liest sich der knapp 600 Seiten starke Thriller in seinen ruhigen Textpassagen wie ein gemütvoller Heimatroman über die Region Acadiana, die Heimat der frankokanadisch-stämmigen Bevölkerungsgruppe der Cajuns im Süden Louisianas. Es ist dieser Kontrast wie Feuer und Eis zwischen absoluter Brutalität und tiefer Sensibilität, zwischen teuflischem Hass und Mitleid erregenden Eigenschaften seiner Protagonisten, aber auch zwischen offener Sozialkritik und tief empfundener Heimatliebe des in der Kleinstadt New Iberia lebenden Schriftstellers. Damit sticht auch dieser 22. Roman aus der mehrfach mit höchsten Preisen ausgezeichneten Südstaaten-Reihe um Detective Dave Robicheaux aus der Masse amerikanischer Krimis hervor. |
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Bewertung vom 16.08.2020 | ||
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Schatten der Welt / Wege der Zeit Bd.1 REZENSION – Leise und beschaulich, als wäre im deutschen Kaiserreich alles im Lot, beginnt der neue Roman des Schriftstellers Andreas Izquierdo (52), in der Werkstatt des jüdischen Schneiders Friedländer im westpreußischen Thorn. Doch der Schein trügt: In der fernen Reichshauptstadt Berlin wird gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht demonstriert, und der sich der Erde nähernde Halleysche Komet lässt Unheil, wenn nicht sogar den Weltuntergang vermuten. „Schatten der Welt“ trüben die vermeintliche, nur oberflächliche Idylle, die soziale Missstände brüchig werden lassen. |
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Bewertung vom 26.07.2020 | ||
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REZENSION – Nicht nur literaturhistorisch interessierte Leser dürfte der im Juli erschienene Roman „Der weiße Abgrund“ von Henning Boëtius (81) begeistern, sondern alle Freunde der klassischen Literatur deutscher Sprache. Sprachlich grandios und überaus lebendig, auch für fachlich Unkundige leicht zu lesen, beschreibt der für die Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts ausgewiesene Fachmann die letzten Jahre und Wochen des Dichters Heinrich Heine (1797-1856) auf dem Sterbebett in seiner kleinen Pariser Wohnung, bescheiden möbliert mit Möbeln vom Flohmarkt. Fast glaubt man als Leser, auf Heines Bettkante zu sitzen und ihm beim Hinscheiden in den „weißen Abgrund“ zu beobachten. |
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Bewertung vom 21.07.2020 | ||
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Totenwelt / Inspektor Jens Druwe Bd.2 REZENSION – Nach dem lesenswerten Krimi-Debüt „Totenland“ (2019) von Michael Jensen, Pseudonym des holsteinischen Arztes und Trauma-Therapeuten Jens-Michael Wüstel (54), durfte man auf die Fortsetzung gespannt sein. Doch „Totenwelt“, nach den in Band 1 geschilderten Geschehnissen während der letzten Kriegstage des untergehenden Deutschen Reiches chronologisch nun in den ersten Mai-Tagen 1945 spielend, in denen Hitler-Nachfolger Dönitz in Flensburg eine neue Regierung aufzubauen versucht, während britische Truppen die Stadt besetzen, enttäuscht trotz durchaus spannender Elemente leider auf mehrfache Weise. |
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