Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
liesmal
Wohnort: 
Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2022
Du bist ein Gott, der mich sieht
Greim, Ulrike;Schneider, Andrea;Petzoldt, Tobias

Du bist ein Gott, der mich sieht


ausgezeichnet

„Du bist ein Gott, der mich sieht“ – Worte und Gedanken für ein ganzes Jahr, geschrieben von Ulrike Greim, Tobias Petzoldt und Andrea Schneider, finden sich in dem kleinen Buch mit dem handlichen Format.
Den Titel des Buches finden wir in der Bibel, es ist der Vers aus dem 1. Buch Mose 16,13, den die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen als Jahreslosung für das Jahr 2023 bekanntgegeben hat.
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Büchern zur jeweiligen Jahreslosung, doch noch nie war meine Begeisterung für die Texte so groß wie bei dieser Ausgabe.
Nach der Geschichte „Hagar und Ismael“ zur Jahreslosung gibt es zwölf Abschnitte mit Überschriften wie „Sehnsucht spüren“ – „Nicht aufgeben“ – „Du bist wertvoll“ – „Auswege finden“ – „Gott sieht dich“, um nur einige zu nennen. Zu jedem Abschnitt findet man kurze Texte des Autorenteams. Das können Geschichten sein, Gedichte oder auch Nacherzählungen von Bibelgeschichten. Es sind Texte ganz unterschiedlicher Art, die jedoch alle den Bezug zur Jahreslosung haben und mich einladen, näher über das Erzählte nachzudenken. Außerdem bilden sie tolle Vorlagen für Gesprächskreise und sorgen für interessanten Gesprächsstoff.
Nicht vergessen möchte ich, die Illustratorin zu erwähnen. Franziska Marielle Schatz wertet das Buch mit ihren Bildern zusätzlich auf.
Meine Begeisterung ist sehr groß und ich empfehle dieses Buch sehr gern allen, die sich auf leichte Weise mit Gottes Wort beschäftigen möchten.

Bewertung vom 10.09.2022
Ein einsamer Ort
Hughes, Dorothy B.

Ein einsamer Ort


ausgezeichnet

Unter dem Titel „In a lonely place“ erschien die Originalausgabe bereits 1947. Jetzt wurde das Buch „Ein einsamer Ort“ von Dorothy B. Hughes als deutsche Erstausgabe im Atrium Verlag veröffentlicht.
Das Cover passt in seiner Aufmachung mit Schriftart und Farben sehr gut in die vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Angekündigt als „Ein düster glänzendes Noir-Juwel und ein Meilenstein in der Geschichte der Kriminalliteratur“ war ich neugierig geworden und habe schon bald festgestellt, wie geheimnisvoll und unglaublich spannend die Geschichte, die übrigens aus dem Englischen übersetzt wurde von Gregor Runge, sich liest. Ich bin dabei voll auf meine Kosten gekommen. Hatte ich zu Beginn die Befürchtung, bei dem Protagonisten Dix Steele, der sich als ehemaliger Jagdflieger merkwürdig benimmt und nachts Frauen nachstellt, könne es sich um den gesuchten Mörder handeln, so blieb dieses Gefühl tatsächlich noch eine Zeitlang erhalten. Unerwartete Wendungen und nervenaufreibende Szenen haben mir fast nicht erlaubt, das Buch aus der Hand zu legen. Tiefe Einblicke in die Psyche des Menschen hat die Autorin einfach großartig beschrieben.

Bewertung vom 02.09.2022
Fussball-Stars
Voss, Sven

Fussball-Stars


ausgezeichnet

Kurze Geschichten vieler Fußball-Stars hat der Autor Sven Voss in diesem Buch vereint. Die Leseempfehlung richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, allerdings finde ich es interessant und lesenswert für Jung und Alt.
Fragt Sven Voss noch im Vorwort: „40 Fußballstars und ihre Geschichten – wen soll das denn vom Hocker reißen?“, dann kann ich bereits nach den ersten gelesenen Geschichten antworten: „Mich!“ Eigentlich kann ich es sogar schon nach der ersten kurzen Biografie sagen, nämlich nach der über Lionel Messi. Es macht so viel Spaß, solche Dinge aus dem Leben der Stars zu erfahren, die ich auf dem Fußballfeld nicht entdecken kann, die aber eine große Aussagekraft haben.
Das Buch hat einen festen Einband - kann also gern ganz häufig benutzt werden – und ein tolles Layout. Nach dem Vorwort folgt auf vier Seiten ein Inhaltsverzeichnis mit dem jeweiligen Konterfei der Stars und der näheren Bezeichnung des Berufs bzw. der Position auf dem Platz.
Und dann geht es auch schon los mit den Geschichten, die ebenfalls mit Spielposition und/oder Berufsbezeichnung, natürlich mit dem Namen, Geburtsdatum und Herkunftsland überschrieben sind. Sehr gut fügen sich die ganzseitigen Illustrationen von Petra Braun in die Biografien ein.

Es ist eine bunte und vielfältige Mischung von Menschen, die den Fußball lieben – oder geliebt haben, denn auch Legenden wie der große Fritz Walter finden hier Platz.

„Sven Voss Geschichten über Sportstars zeigen, worauf es im Leben von Sportler*innen ankommt und was Kinder daraus lernen können.“ Das ist einer der Sätze aus der Beschreibung des Autors, den ich nach dem Lesen des Buches total bestätigen kann. Darum gebe ich gern meine volle Leseempfehlung für dieses wertvolle Buch!

Bewertung vom 02.09.2022
Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)
Holmgren, Hanna

Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)


ausgezeichnet

Beruflich und privat musste Emilia einige Enttäuschungen erfahren. Darum kam ihr der Auftrag, ein kleines Boutique-Hotel in der Toskana aufzubauen, mehr als gelegen, konnte sie doch endlich zeigen, was in ihr steckt.
Doch kaum in Italien am Ort ihres Auftrags angekommen, musste Emilia feststellen, dass es kaum möglich sein könnte, das Ziel zu erreichen. Zu viele Hindernisse gab es zu überwinden, zu viele Steine, die ihr in den Weg gelegt worden waren.
„Hanna Holmgren liebt das Leben“ ist über die Autorin zu lesen. „Es liegt schließlich an uns selbst, welche Tage wir an uns heranlassen“, ist ihr Motto. Und genau das findet sich auch in ihrem Buch wieder. Mit Tatkraft und Energie macht sich Emilia ans Werk, gegen alle Widerstände. Doch es gibt nicht nur viel Arbeit und Sorgen, dazu einen grummeligen Nachbarn, der Schwierigkeiten bereitet, sondern zum Glück auch noch Aurelio, dessen Musik die Menschen verzaubert.
Mich hat die Autorin bezaubert mit ihrer Geschichte. Ich habe mich sehr wohl gefühlt mit dem Buch in der Hand – bei sommerlichen Temperaturen auf meinem Balkon. Das war für die wunderschöne Toskana wohl der richtige Rahmen für diesen Roman, die die Liebe der Autorin zum Leben spürbar werden lässt.
Meine Empfehlung für die Geschichte.

Bewertung vom 25.08.2022
Schlangen im Garten
vor Schulte, Stefanie

Schlangen im Garten


ausgezeichnet

Gibt es ein „Richtig“ oder ein „Falsch“, was die Art der Trauerbewältigung angeht? Bei „Schlangen im Garten“ lässt Stefanie vor Schulte die Nachbarn und das Traueramt Probleme in der Art erkennen, in der die Familie Mohn um ihre verstorbene Mutter Johanne trauert.
Mich fesselt der ungewöhnliche, eigenwillige Schreibstil der Autorin von Beginn an, auch wenn oder gerade weil es mit dem Lesen nur langsam vorangeht, weil sich das Innehalten immer wieder lohnt. Als stille Beobachterin der Szene, wie der Vater und die Kinder allabendlich zusammensitzen und jeweils einige Seiten aus den Tagebüchern der Mutter zerkleinern und verspeisen, finde ich das zunächst einmal etwas merkwürdig. Doch es fasziniert mich auch, wie sie damit und auch mit Erinnerungen und Geschichten Johanne festzuhalten versuchen.
Es sind die Charaktere, die ihnen zufällig begegnen, die sich als Helfer und Helferinnen erweisen, obwohl sie eher ungewöhnlich und selbst mit Problemen behaftet scheinen. Dennoch werden sie zu Zuhörenden, zu Begleitenden und dann ebenfalls zu Erzählenden. Das ist wirklich so eindrucksvoll, zauberhaft und herzerwärmend beschrieben, dass mich das Buch nicht loslassen will.
Ein großartiges Buch, das mich lehrt und wieder einmal darin bestätigt, dass die Trauerbewältigung ein ganz individueller Prozess ist, bei denen Begriffe wie „richtig“ oder „falsch“ überhaupt keine Bedeutung haben. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 20.08.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


ausgezeichnet

Durch den Hinweis „...schreibt eine Ermittlerfigur, die es im deutschen Krimi so noch nicht gab.“ wurde ich neugierig und aufmerksam auf den Autor Frank Goldammer sowie seinen Roman mit der Titelfigur „Bruch“.
Mir gefällt das Cover. Es hat etwas Schönes, wirkt aber auch bedrohlich. Dazu passt der Bruch, der im Titel zu sehen und gleichzeitig Name des Ermittlers ist. Und bei dem scheint auch irgendetwas zu Bruch gegangen zu sein. Jedenfalls kann ich ihn zunächst nicht einordnen. Er ist wortkarg und auch sonst recht eigenartig. Was bei seiner neuen Kollegin Nicole Schauer zu Bruch gegangen ist, wird schnell klar, nämlich ihre Beziehung, wegen der sie sich nach Dresden hat versetzen lassen.
Die Geschichte beginnt kurzweilig und ich muss sagen, dass mir Typen, die man nicht gleich richtig einschätzen kann, als Protagonisten recht gut gefallen. Das Ermittler-Duo wird betraut mit einem Vermisstenfall, dem Verschwinden einer Zwölfjährigen.
Die Spannung hält sich erst einmal in Grenzen. Dafür erfahre ich sehr viele Einzelheiten und bekomme immer mehr kurze Einblicke in das Leben von Bruch und Schauer. Das fesselt mich, weil es einfach gekonnt eingeflochten wird in die Ermittlungsarbeiten. Und ich stelle fest, dass doch eine äußerlich nicht spürbare Spannung da sein muss, denn ich kann das Buch nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen ist.
Im Nachhinein betrachtet ist die Geschichte mysteriös, unheimlich, manchmal nicht greifbar, aber sehr geheimnisvoll, einzigartig und – wer hätte es gedacht? - sehr spannend.
So merkwürdig, wie ich die Spannung empfunden habe, so war auch mein Empfinden über die schönen Zweige, die am Beginn der einzelnen Kapitel zu sehen sind. – Manchmal muss man einfach abwarten, wie sich etwas entwickelt, um klare Sicht zu haben. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter und ebenso sehr freue ich mich auf weitere Zusammenarbeit von Bruch und Schauer.

Bewertung vom 20.08.2022
Margherita und der dunkle Widerschein der Welt
Ambronn, D.G.

Margherita und der dunkle Widerschein der Welt


ausgezeichnet

Margherita, die Titelfigur des Romans von D. G. Ambronn, ist inzwischen über achtzig Jahre alt. Sie denkt zurück an den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Damals war sie 13 Jahre alt. Ihre Erinnerungen an die Jahre 1939 bis 1940 hält der Autor im 1. Teil seines Romans fest, wobei mir der flüssige, leicht verständliche Schreibstil gut gefällt.
Ein Zitat aus dem Nachwort: „In diesem Roman wird dem nachgespürt, was die Menschen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, von jenen Generationen vor und nach ihnen unterschied und was sie einzigartig und unverwechselbar gemacht hat.“ Als Leserin des Buches gehöre ich ebenso wie der Autor zu der Generation „nach ihnen“. Für mich ist es interessant und wissenswert, so viel wie möglich über die damalige Zeit zu erfahren – über die Menschen und über das Geschehen.
So sind mir in diesem Buch bisher unbekannte Einzelheiten zur Verdunkelung und zum Gebrauch von Gasmasken begegnet. Doch das möchte ich nur am Rande erwähnen. Insgesamt hat mir die Geschichte von Margherita, die von ihrer Familie, aus der Schule und von den Freunden, zu denen auch ein Junge jüdischer Abstammung gehört, erzählt, sehr gefallen.
Ambronn hat mich überzeugt, weil ich erkenne, dass eine Geschichte wie diese nicht mal eben schnell geschrieben ist, sondern dass viel Zeit und Material für die Recherche notwendig sind. Viel Interessantes dazu hält das Nachwort bereit. Das Gefühl dieser Zeit spiegelt sich auf jeden Fall im Buch wider. Ich finde es sehr gelungen und gebe gern meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.08.2022
Amen: Wie die Luft zum Atmen
Weber, Jill

Amen: Wie die Luft zum Atmen


gut

„Amen: Wie die Luft zum Atmen“ heißt das Buch von Jill Weber, das mich neugierig gemacht hat, zum Beispiel durch den Untertitel „Dein Weg ins Gebet und in die Gemeinschaft mit Gott“ oder auch durch den Satz „Von innen heraus beten lernen – ganzheitlich, natürlich und ehrlich“. Ich lasse mich gern inspirieren bei Fragen um Glauben und Gebet.
Leider habe ich sehr schnell gemerkt, dass das Buch nicht das ist, was ich erwartet hatte. Gelesen habe ich es mit gemischten Gefühlen. Mir gefallen die kurzen Abschnitte und vor allem die kleinen Geschichten, die Jill Weber erzählt, recht gut. Alle haben mit ihrer Arbeit, aber auch mit ihrem privaten Leben zu tun und was ich lese, hört sich ehrlich an.
Was für mich etwas befremdlich ist, das ist der große Raum, den Gott in Jills Leben einnimmt. Ständig und überall ist sie auf der Suche nach der Beantwortung ihrer Fragen, was Gott ihr sagen will – bei jedem Schritt, bei allem, was sie tut, in ihren Träumen… Das wird mir manchmal einfach zu viel, weil ich nicht der Meinung bin, dass „jeder Schritt, den ich gehe“ von Gott bestimmt wird, sondern dass Gott mir den Raum gibt, selbst Entscheidungen zu treffen. Mir ist beim Lesen manchmal die Redewendung in den Sinn gekommen: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Daran halte ich mich eher und darum fällt es mir schwer, mich auf Jills Gedanken einzulassen.
Die einzelnen Kapitel umfassen Geschichten sowie Einladungen mit ganz konkreten Vorgaben, auf die ich mich einlassen kann, und jeweils am Ende Gebeten.
Mit einigen wenigen Kapiteln konnte ich mich sofort anfreunden, weil ich ähnlich empfinde oder erlebt habe, andere waren mir einfach zu fremd …
… oder sie warten auf den Moment, in dem sie für mich passend sind. Darum denke ich auch, dass das Buch nicht nur einmal gelesen werden sollte, sondern immer mal wieder zur Hand genommen werden kann.
Eine klare Empfehlung für das Buch mag ich nicht aussprechen, kann aber sagen, dass mir beispielsweise die Dinge, die sich um die Ökumene drehen, sehr gefallen haben.

Bewertung vom 07.08.2022
Snowflake
Nealon, Louise

Snowflake


ausgezeichnet

Debbie ist ein junges Mädchen, das mit ihrer Familie in einem kleinen irischen Dorf auf einer Milchfarm lebt. Genauer gesagt, gehören zur Familie nur ihre Mutter Maeve und deren Bruder Billy, Debbies Onkel.
Die Kühe werden noch mit der Hand gemolken. Bei Maeve habe ich schnell das Gefühl, sie lebt in einer Scheinwelt und nur für ihre Träume, die sie alle aufschreibt. Auch Billy scheint ein Sonderling zu ein. Er lebt in seinem Wohnwagen auf dem Hof, trinkt gern mal einen Schluck und liebt die griechische Mythologie. Vor allem, wenn er mit Debbie in den Sternenhimmel schaut und sie sich gegenseitig Geschichten erzählen, komme ich mir vor, als wäre die Zeit stehen geblieben.
Louise Nealon ist mit ihrem Romandebüt „Snowflake“ ein großartiges Werk gelungen. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Welt, in der Debbie lebt, mit all ihren Schönheiten, aber auch mit vielen Problemen. Erst zwischen den Zeilen und in kleinen Schritten entdecke ich die Liebe und den Zusammenhalt, den die Familie und gerade auch Billy bereit ist zu geben.
Auch wenn Debbie, mit Selbstzweifeln und Ängsten belegt, ein Studium in Dublin beginnt, in Xanthe eine wunderbare Freundin findet, so habe ich die Zeit und das Leben in ihrem Zuhause mit all seinen Entwicklungen doch am meisten genossen.
Das qualitativ hochwertige Buch aus dem Verlag mare ist sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 30.07.2022
Leuchtfeuer / Waldfriede-Saga Bd.2
Bomann, Corina

Leuchtfeuer / Waldfriede-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe dem zweiten Band der „Waldfriede-Saga“ bereits entgegengefiebert. Mit „Leuchtfeuer“ kommt nun Schwester Lilly ins Spiel.

Es ist schön, wieder im „Waldfriede“ dabei zu sein. Und es ist, als wären inzwischen nicht schon einige Monate seit dem ersten Band vergangen. Das liegt wohl mit daran, dass es immer wieder kleine Rückblicke gibt oder auch Erklärungen für die Leser*innen, die den ersten Band nicht gelesen haben. Das finde ich sehr gelungen.

Der zweite Teil beginnt sehr spannend, doch obwohl ich unglaublich neugierig darauf bin zu erfahren, warum Lilly sich heimlich von zu Hause fortgeschlichen hatte, gefällt mir, dass das Geheimnis lange nicht gelüftet wird. Sie will ihren Weg allein gehen und bekommt eine Anstellung als Kinderkrankenschwester im Waldfriede.

Die Zeit der Machtergreifung der Nazis wird sehr realistisch geschildert und durch das Schicksal von Lilly und ihrem Chef Dr. Kirsch zu einem ganz persönlichen Drama, in dem die Schrecken der Zeit sehr deutlich aufgezeigt werden.

Sehr interessant und emotional sind auch die Berichte über verschiedene Krankheitsbilder und die kleinen Patienten. Die Autorin bringt wahre Begebenheiten und Fiktion in Einklang.

Von Mehrteilern bin ich nicht immer begeistert, aber hier ist und bleibt es spannend, traurig und trotzdem schön. Meine Sorge, dass wir von Schwester Hanna, die mir im ersten Teil ans Herz gewachsen ist, nichts mehr hören, war unbegründet. Corina Bomann versteht es einfach, ihre Leserschaft nicht zu enttäuschen.

Ich bin begeistert, warte jetzt schon auf die Fortsetzung und empfehle das Buch sehr gern weiter.