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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 989 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2024
Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2
Ross, Rebecca

Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2


sehr gut

Habe mich für diese Dilogie total vom Internethype anstecken lassen, was gleichzeitig vermutlich genau mein Hustle ist, denn die Reihe an sich und vor allem Band 2 konnte meine hohe Erwartungshaltung leider nicht erfüllen. Und auch wenn ich die Geschichte wieder angenehm zu lesen fand, ging mir auch hier wieder einiges viel zu schnell und gefühlsmäßig hat mich dieses Buch leider noch weniger abgeholt als Band 1.
 
Zum Inhalt: zwei Wochen ist es her, dass Iris von der Front zurück nach Hause gekehrt ist, zusammen mit ihrem Bruder, aber ohne ihre große Liebe Kit, der Dacres Angriff zum Opfer gefallen ist. Als ein Brief von ihm eintrifft, muss sie feststellen, dass er verändert ist, seine Erinnerungen an sie ausgelöscht. Doch Iris tut alles was sie kann, um ihn zurückzubekommen.
 
Was ich wirklich interessant und gut umgesetzt fand war, dass man durch Kitt starke Einblicke in die Welt von Dacre bekommt, wie er seine Truppen rekrutiert und was das für diese bedeutet. Damit verbunden war für mich aber auch direkt wieder ein Manko: das zählte nämlich natürlich alles nicht für Kitt. Die Logik dahinter hat sich mir nicht so recht erschlossen und die mitgelieferte Erklärung fan dich eher halbgar.
Muss aber auch sagen, er gibt in diesem Genre einfach unheimlich starke Konkurrenz, keine Idee ist völlig neu und so habe ich ähnliche Ansätze bei anderen Autoren einfach schon überzeugender umgesetzt gesehen. Wer neu ins Genre einsteigt lässt sich da vermutlich eher für begeistern.
 
Ich hatte ja bei diesem Band auf mehr Background zu den Göttern gehofft, die diesen Krieg losgetreten haben. Auch hier werden ein paar Krumen ausgestreut, aber auch hier hatte ich am Ende das Gefühl, dass nicht alle meine Fragen beantwortet wurden.
 
Die Liebesgeschichte blieb aufgrund der räumlichen Trennung in diesem Band etwas auf der Strecke und auch der Briefaustausch ist weniger charmant. An sich fand ich gut, dass nicht einfach Band 1 kopiert wurde und das selbe nochmal durchgezogen wurde, aber für mich lag die große Stärke von Band 1 in ebenjenen Briefen. Insgesamt liest sich die Geschichte wieder gut und flüssig. Sie knüpft unmittelbar an die Geschehnisse an und man trifft all die Charaktere wieder, die man so liebgewonnen hat.
 

Bewertung vom 14.07.2024
What Happens After Midnight
Walther, K. L.

What Happens After Midnight


ausgezeichnet

Einfach alles an diesem Roman hat mir richtig gut gefallen, auch wenn ich alterstechnisch nicht mehr so ganz die Zielgruppe bin. Es ist ein locker-leichter Sommerroman über eine verheißungsvolle Nacht, Freundschaft, die erste Liebe und den Übergang zum Erwachsenwerden.

Zum Inhalt: es ist Tradition an der Ames School von Rhode Island, dass ein Schüler des Abschlussjahrgang unter dem Decknamen „der Narr“ einen Schulstreich ausheckt. Als ausgerechnet Musterschülerin und Lehrerkind Lily vom Narren für sein Team rekrutiert wird, weil sie einmal unvernünftig sein und Spaß haben. Womit sie nicht gerechnet hat ist, dass ausgerechnet ihr Exfreund Tagg der Narr ist.

Ich fand die Idee mit dem Schulstreich total genial und muss hier echt mal den Hut ziehen, dass es dabei nicht um Vandalismus oder etwas ähnlich leichtsinniges im Graubereich zur Gesetzeswidrigkeit geht. Stattdessen ist der Streich tatsächlich clever ausgeklügelt, gut durchdacht geplottet und überraschend harmlos. Gleichzeitig hat das Szenario aufgrund von Handlungsort und -zeit einen gewissen Nervenkitzelfaktor.

Die beiden Protagonisten sind überraschend reif und reflektiert, was sich vor allem darin zeigt, wie sie mit ihrer Beziehung zueinander umgehen. Fand total toll, wie offen und verletzlich sich beide gezeigt haben und sich selbst und einander ihre Fehler eingestehen konnten.

Ansonsten gibt es auch viele tolle Nebencharaktere, die die u rund um Schulabschluss, Freundschaft, Liebe und Familie sehr bunt ausgestalten. Ich fand dieses Buch einfach herrlich zu lesen und hatte wahnsinnig viel Spaß damit

Bewertung vom 07.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Für mich war dies das erste Buch von Autor Chris Whitaker, aber ich fand den Klappentext so interessant, dass ich es unbedingt lesen wollte. Dieses Buch lässt sich in keine Schublade stecken- es ist Drama, Krimi, Kleinstadtroman. Und diese Mischung macht es grandios. Ein besonderes Buch, das mir sehr gut gefallen hat.

Zum Inhalt: Patch ist 13, trägt eine Augenklappe und ist ein Außenseiter, ein Problemkind. Er hat nur eine Freundin, aber als Patch entführt und fast ein Jahr gefangen gehalten wird, setzt Saint für ihn Berge in Bewegung. Doch selbst nach seiner Rückkehr kann Patch seinem Gefängnis nicht entkommen. Stattdessen verliert er sich in seinen Erinnerungen und begibt sich auf eine Suche, die zum scheitern verurteilt scheint.

Die Handlung ist zermürbend, beim Lesen war mir ganz elend zumute und das obwohl, oder gerade weil so wenig passiert. Mädchen Verschwinden, einige können gerettet werden, viele werden tot aufgefunden, manche bleiben verschollen. Das ist ein kräftezehrendes Thema, gleichzeitig konnte ich Patchs Obsession wahnsinnig gut nachempfinden. Er jagt einem Geist hinterher, immer auf dem schmalen Grad den Verstand zu verlieren oder ihn längst eingebüßt zu haben.

Es ist gar nicht mal so die Handlung an sich, die so besonders ist. Sondern eher die Art, wie sie aufbereitet wurde, wie diese Geschichte erzählt wird. Sie hat einen verzweifelten, fast schon wahnhaften Ton, die Figuren handeln teilweise völlig irritational und gleichzeitig gemessen an der Situation völlig nachvollziehbar. Die Spannung spitzt sich bis zum Ende zu und endet in einem sehr überraschenden Finale.

Die Handlung umfasst Jahre, weist entsprechend Lücken auf. Einiges wird angedeutet, anderen bewusst weggelassen. Neben den Figuren fand ich auch den Handlungsort besonders eindrücklich. Diese kleine dörfliche, extrem kirchliche Gemeinschaft, die die veralteten Wertvorstellung hervorragend rüberbringt. Und dagegen diese wunderbar herausstechenden Figuren, sie sich nicht ins Bild der Erwartungen fügen wollen- einfach toll umgesetzt, das hat mir richtig gut gefallen.

Für mich ein großartiger Roman, der mir die Nerven geraubt hat.

Bewertung vom 07.07.2024
Forever Never
Score, Lucy

Forever Never


sehr gut

Ich mag ja diese Kleinstadt-Liebesromane immer mal ganz gerne, weil sie so herrlich vorhersehbar sind. Dieses Buch ist der Inbegriff von Grumpy x Sunshine, was einfach Spaß macht. Gleichzeitig hat es einen angenehmen Anteil an Thrill/Suspense, was mir richtig gut gefallen hat. Unterhaltsamer Roman, der für mich aber übertrieben viel Spice hatte.

Zum Inhalt: Brick ist ein solider Typ, der viel zu früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen musste. Deswegen fühlt er sich wohl auch verpflichtet auf Remi Ford aufzupassen, als diese überraschend nach Mackinac Island zurückkehrt und scheinbar in Schwierigkeiten steckt. Wäre da nur nicht immer noch diese Anziehung, die eigentlich schon immer zwischen ihnen existierte.

Das beschauliche Kleinstadt-Setting der Insel hat mir richtig gut gefallen und ich liebe diese Art Gemeinschaft, wo nichts lange verborgen bleibt und alle füreinander einstehen. Die Kombination Remi und Spencer war einfach grandios- wie die beiden Idioten sich permanent in Schwierigkeiten bringen und Brick es ausbügelt- einfach toll.

Remi ist personifiziertes Chaos und ich liebe es. Und Brick so ein richtiger Fels in der Brandung. Ich mags, wie er trotz seiner rauen Art zu seinen Gefühlen für sie steht und dass sie einander irgendwie ausgleichen:

Auch die Nebenhandlung rund um Remis Leben in der Stadt und ihren Unfall der sie wieder auf die Insel führt, war total spannend angelegt unf hat mir gut gefallen. Vorallem stellt es einen angenehmen Ausgleich zu dem ganzen Spice dar. Ich muss sagen, dass hat mir eindeutig zu viel Raum im Buch eingenommen. Ich hab nichts gegen Spice in Romancebüchern, aber dieses Ausmaß hätte es für mich nicht gebraucht.

Hat mir aber alles in allem gut gefallen und ich mochte die Leichtigkeit mit der man dieses Buch lesen kann.

Bewertung vom 07.07.2024
Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
Westerbeke, Douglas

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel


sehr gut

Ich war total neugierig auf diese Geschichte, die für mich laut Klappentext einen ähnlichen Flair versprach wie die Geschichten über Benjamin Button oder Addie LaRue. Die Geschichte liest sich rast- und ruhelos, zehrt hauptsächlich von den beschwerlichen Etappen von Aubry Reise die sich gleichwohl wunderlich und faszinierend lesen, und den vielfältigen Begegnungen die sie auf ihrem Weg macht. Ich mochte vor allem die mysteriöse Aura des Ungewissen an dieser Geschichte.

Zum Inhalt: Aubry Tourval ist keine gewöhliche Frau. Seit ihrer Kindheit hat sie eine ungewöhnliche Krankheit, die sie nie länger als ein paar Tage an einem Ort bleiben lässt, bevor sie unerträgliche Schmerzen leidet. So zieht Aubry durch die Welt, auf sich allein gestellt und ungebunden. Doch auf ihren Reisen trifft sie besondere Menschen und beeindruckende Orte, immer in der Hoffnung irgendwann eine Heilung zu finden.

Aubry trifft auf ihre Reise Weggefährten, die sie mal kürzer, mal länger auf ihrer Reise begleiten, auf deren Leben sie aber meist erheblichen Einfluss nimmt. Und auch an ihr selbst gehen diese Fremden nicht vorüber, sodass Aubrys eigene Entwicklung schon sehr spürbar ist. Überrascht war ich über das Ausmaß an Berühmtheit das Aubry erlangt und das ihr so manche Tür öffnet, aber trotzdem nie zu einer Lösung des Problem beiträgt.

Die Hintergründe zu Aubrys Krankheit selbst, zu ihrem Dämon wie sie ihn nennt, fand ich etwas schwammig. Es ist eine Mischung aus Abenteuerroman und philosophischer Reise zum Sinn des Lebens. Aber so richtig greifbar war das ganze für mich trotzdem nicht. Muss es vielleicht auch nicht sein, ist es doch unterhaltsam und interessant zu lesen, sodass es keine Sekunde langweilig ist. Es gibt innerhalb der Geschichte viel zu erkunden, sodass sie sehr kurzweilig ausgestaltet ist.

Tief berührt hat mich die Geschichte jetzt vielleicht nicht, dafür war mir vieles zu schwammig erzählt, weil Aubry viel für sich behält und sich teilweise auch nicht mehr genau an alles erinnert. Aber ich hab mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 07.07.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


sehr gut

Cover und Titel wirkten auf mich zuerst irgendwie nichtssagend, aber zumindest der Titel wird innerhalb der Handlung grandios aufgegriffen und passt dann letztendlich doch wie die Faust aufs Auge. Ich mochte die spielerische Erzählweise, das Ausreizen von Grenzen und das Maß an Manipulation, dass sich nah an der Grenze dessen bewegt, was gesellschaftlich vertretbar ist. Hat mir überraschend gut gefallen.

Zum Inhalt: Rachel ist jung und unscheinbar, als sie bei ihrem Job im Buchladen James kennenlernt, der so schillernd und einnehmend ist. Und er will ausgerechnet mit ihr befreundet sein. Schnell beginnen die beiden alles zu teilen- von Geheimnissen, über eine Wohnung bis zum Crush auf Rachels Literaturprofessor. Was sie nicht wissen ist, dass dies ihr gemeinsames Leben und das von Dr. Fred Bryne gehörig auf den Kopf stellen wird.

Die Geschichte ist schon eher kontrovers angelegt, spielt mit einem gewissen Machtgefüge und veranschaulicht, zu was in die Enge getriebene Menschen fähig sind. Mir hat es total gut gefallen, wie hier die Grauzonen der Moral ausgelotet werden und sich Beziehungsgefüge bilden, die zum Scheitern verdammt sind.

Gleichzeitig beleuchtet das Buch auf eindrucksvolle Weise die Lebensumstände junger Erwachsener im Cork der frühen 2000er- mit schäbigen Wohnungen, mangelnden Jobs und Perspektiven. Ich fand das Lebensgefühl von Rachel und James gut rübergebracht, diesen Zustand des Wartens auf den Übergang, das Ausharren und Verzweifeln. Es ist eine interessante Mischung aus Coming of Age und Sozialporträt, irgendwie ein Liebesroman und gleichzeitig eine Ode an die Art von Freundschaften, bei denen Fremde zu Familie werden.

Rachel und James probieren sich aus, lernen was es heißt erwachsen zu sein und machen viel zusammen durch. Und mir hat es großen Spaß bereitet ihnen dabei zuzusehen, wie sie mit den Herannahenden Katastrophen ihres Lebens umgehen. Gleichzeitig schläft das Buch auch immer wieder einen ernsteren Ton an, greift sozialpolitischen Themen auf und spannt damit einen interessanten, einfühlsamen Bogen. Hat mir gut gefallen.

Bewertung vom 07.07.2024
Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4
Moninger, Kristina

Four Secrets to Share / Breaking Waves Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe diese Reihe so geliebt und jeden Einzelband total verschlungen. Ich liebe die Inselvibes und diese ganz besondere Frauen-Freundschaft, die über die Bücher hinweg zu einem Safe Space für mich geworden ist. Der vierte Band bringt sie nun alle zusammen und beantwortet endlich alle brennenden Fragen.

Zum Inhalt: vor dreizehn Jahren hat Lee die Insel überstürzt und mit einem gebrochenen Herzen verlassen, um ihren Traum von einer professionellen Surfkarriere auf Hawaii zu leben. Doch nun ist es an der Zeit heimzukehren, sich der Vergangenheit und ein paar offenen Wunden zu stellen.

Lee hat für mich das krasseste Einzelschicksal der Freundinnen. Im Gegensatz zu den anderen musste sie früh erwachsen werden und in meinen Augen hat sie dir stärkste Entwicklung durchgemacht. Mit ihrem Mut, ihrer inneren Stärke und ihrem schieren Willen ist sie ein echten Role Model und ich hab ihre Geschichte so geliebt.

Dieses Buch bringt nicht nur die Freundinnen endlich alle wieder zusammen, es enthält auch eine schöne Friend to Lovers Liebesgeschichte, dir unter die Haut geht.
Und natürlich gibt es endlich ein paar lang ersehnte Antworten zu Josies Verschwinden. Die Geschichte ist herzergreifend, aber auch wendungsreich und spannend.

Habe die Geschichte wieder total verschlungen und mich total im Surf- und Inselfeeling verloren. Einfach alles an dieser Geschichte ist super stimmig und hat mich absolut gecatcht.

Für mich ein absolutes Highlight und Sommer-Leseerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Bewertung vom 30.06.2024
Thin Air
Parker, Kellie M.

Thin Air


sehr gut

Das comicartige Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen und ich fand das Konzept eines Psychothrillers für Leser ab 14 total interessant und war neugierig, wie das wohl umgesetzt wird. Ich war überrascht wie mitreißend dieses Buch auch für mich, obwohl ich deutlich älter bin, war. Es steht regulären Thrillern spannungstechnisch in nichts nach und war wirklich packend und atmosphärisch.

Zum Inhalt: 12 Schüler von Privatschulen kämpfen um ein begehrtes Stipendium. Unter ihnen auch Emily, für die das Studium der letzte Ausweg scheint um ihre Lebenssituationen rumzureißen. Was sie alle nicht wissen, als sie an Bord des schicken Privatjets gehen, der sie zu den Aufnahmetests bringen soll: das Spiel hat längst begonnen und nicht jeder wird es überleben.

Ich mochte, dass hier sehr schnell Stimmung und auch Dramatik aufgebaut wurde, ohne dass es blutig oder brutal war. Viel mehr liegt es an der Konkurrenzkampf-Atmosphäre und dem allgemeinen Misstrauen, was gut rübergebracht wurde. Ich fand, dass das Buch von Beginn an für einen Jugendthriller gut Spannung aufbaut und das Setting tut sein übriges dazu, durch seine Extravaganz und Dekadenz.

Die Figuren entsprechen gängigen Stereotypen wie man sie aus amerikanischen Highschool-Filmen kennt. Dadurch kann man sich aber gefühlt mit mindestens einer der Personen identifizieren. Die Probleme mit denen sich die Charaktere herumschlagen wirken schon sehr klischeehaft und natürlich total überspitzt. Bin ich jetzt nich wahnsinnig Fan von, aber passt zum elitären Setting. Jeder hat Geheimnisse und alle wirken verdächtig.

Die Geschichte wird temporeich erzählt, die Charaktere bleiben eher oberflächlich und unnahbar, der Fokus liegt hier schon eher auf den Aufgaben und der bedrohlichen Setting. Die Auflösung kam überraschend und war für meinen Geschmack „drüber“, also vom Motiv nicht wirklich nachvollziehbar und einfach gemessen daran total übertrieben.

Insgesamt aber ein total gut gemachter Jugendthriller, bei dem ich durchaus mitgefiebert habe. Lädt zum miträtseln ein, wer hier ein perfides Spiel mit seinen Mitreisenden spielt.

Bewertung vom 30.06.2024
Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor
Muñoz, Lauren

Suddenly a Murder - Mord auf Ashwood Manor


gut

Es handelt sich hier um einen Thriller für Leser ab 14, die Charaktere haben grade ihren Highschoolabschluss gemacht und sind entsprechend um die 18, was man ihnen natürlich anmerkt. Sie sind eher eindimensional in ihren Interessen und Intentionen und insgesamt alle sehr Ich-bezogen. Es geht hier um klassische Jugendthemen wie Freundschaft, Liebe, Party und Drogen. Persönliche Konflikte und Kränkungen stehen hier sehr stark im Vordergrund, wodurch die emotionale Grundsituation eher angespannt daherkommt.

Zum Inhalt: ein altes Herrenhaus auf einer abgelegenen Insel: es soll das perfekte Geschenk zum Schulabschluss ein und eine Gelegenheit, ein letztes Mal als Freundeskreis zusammenzukommen, bevor alle zu ihren Colleges aufbrechen. Doch was als glamouröse Party beginnt, entwickelt sich zu einem Albtraum, als einer der Anwesenden einen Mord begeht.

Das Setting strahlt Dekadenz und Extravaganz aus, an sich fand ich die Idee mit der Partywoche im 20er Jahre Stil sehr cool. Gleichzeitig zeigt es natürlich wie überprivilegiert die Gruppe ist, was das ganze Setup irgendwie snobby und ein Stück weit unsympathisch macht. Gibt halt diese „Rich Kids dont care“-Vibes. Vor allem der eher lasche Umgang mit Drogen und Alkohol hat mich anhand der Zielgruppe doch etwas überrascht. Ich finde es schon wichtig, dass solche Themen nicht verschwiegen werden und ihre Daseinsberechtigung in Jugendbüchern haben, aber gefühlte wurde damit kompensiert, dass es keine echten Konfrontationen innerhalb der Freundesgruppe gab.

Das Locked-In Setting fand ich sehr stimmungsvoll angelegt, vor allem da das alte Haus selbst auch diverse Geheimnisse birgt und sich jeder aus der Gruppe aus unterschiedlichen Gründen verdächtig verhält. Es wurde schon versucht die Freundesclique divers anzulegen, was Background, Ethnie und Sexualität betrifft, was ich an sich sehr gut finde, in ihrer Gesamtheit sind sie aber alle eher blass geblieben, so richtig herausgestochen hat eigentlich nur Izzy.

Bei den Geheimnissen die nach und nach ans Licht kamen war ich teilweise echt überrascht. Einige sind sehr offensichtlich angelegt, bei anderen hat es mich kalt erwischt, hier wurden ein paar gute falsche Fährten gelegt. Ich finde aus dem Setting und Vibe hätte man insgesamt mehr rausholen können, die Story war eher seicht und blieb sehr oberflächlich.

Ich hab mich insgesamt schon unterhalten gefühlt und fand die Auflösung jetzt auch nicht vorhersehbar. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und die Konstruktion des Gesamtplots wirkte stimmig. Der Crime-Part ist also durchaus gelungen, weshalb ich trotz meiner Kritikpunkte (ich bin halt auch kein Leser im Teeniealter mehr und sehe bestimmte Themen deswegen vielleicht kritischer als die Zielgruppe) 3 Sterne vergeben würde.

Bewertung vom 30.06.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13


ausgezeichnet

Ich finde die Hunter und Garcia Reihe von Chris Carter einfach großartig und fiebere bei den perfiden Fällen, die das LAPD da zu lösen hat, jedes Mal total mit. Auch dieser Fall hat es wieder mächtig ist sich und ich fand das Kernthema unglaublich packend und grandios inszeniert. Hatte dieses Mal das Gefühl, dass der Fall weniger blutig war als sonst, dafür deutlich psychologischer, was mir richtig gut gefallen hat.

Zum Inhalt: Die Autopsie eines Verkehrsopfers lässt Rechtsmedizinerin Hove stutzen und leitet einen neuen Fall für die UVC-Abteilung des LAPD ein- denn der Tote ist nicht bei einem Unfall ums Leben gekommen, auch wenn auf den ersten Blick darauf hindeutet. Aber wie löst man einen Fall bei dem es keine Spuren gibt?

Die Inszenierung der Morde fand ich wieder wahnsinnig grausig und bei der Vorstellung des ganzen Ausmaßes dessen, was das Buch offenbart, läuft es mir immer noch kalt den Rücken runter. Ich finde Chris Carter trifft mit seinen Büchern immer echt nen Nerv bei mir und raubt mir regelrecht den Atem mit der Perfidität seiner Geschichte. Das Buch ist unglaublich packend und ein echter Pageturner.

Was ich an der Reihe generell und jetzt auch bei diesem Band wieder total mochte ist, wie hier einfach gute alte Polizeiarbeit geleistet wird. Auch die Verbindung zur Rechtsmedizin und deren Mitarbeit an dem Fall hat mir hier richtig gut gefallen und erheblich zum Flair des Falls beigetragen. Fand fast schade, dass man so wenig Berührungspunkte mit Hove und ihrem rechtsmedizinischen Wunderkind hat, denn die Autopsie-Szenen fand ich unglaublich fesselnd.

Die Enthüllung am Ende war für mich ein echter Schocker, die Atmosphäre im Buch war insgesamt sehr düster aber gegen Ende legt Carter da echt nochmal ne Schippe drauf und zieht auch ordentlich das Tempo an. Wahnsinnig gut geplattet und absolut nervenaufreibend. Ein grandioser 13. Band der Reihe.