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niggeldi

Bewertungen

Insgesamt 266 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


ausgezeichnet

Packendes Debüt

Die Teenagerin Juno und ihr kleiner Bruder leben mit ihren Eltern in kompletter Abgeschiedenheit auf einer Insel umgeben von tiefen Wäldern. Die Tage verbringen sie mit Heimunterricht durch die Mutter, Nahrungsbeschaffung, Spielen – und dauerhaft vorhandener Angst. Angst vor dem Bösen, vor den Fremdlingen, die aus Rache am Vater dessen ganze Familie umbringen wollen. Wenn der einzige Besuch kommt, nämlich der Postbote, müssen sich die Kinder verstecken. Als Juno dies einmal nicht gelingt, geraten die Dinge außer Kontrolle ...

Das Cover finde ich gut gewählt, die Blockhütte steht für das Zuhause der Familie und die düsteren Bäume im Hintergrund strahlen etwas Bedrohliches aus.

Der Schreibstil ist flüssig und nimmt einen sofort gefangen. Schon an den Schilderungen Junos über den Alltag kann man bald erkennen, dass da irgendwas nicht so ganz koscher ist. Die Idee der Isolation ist zwar nicht wirklich neu, dennoch ist sie fesselnd umgesetzt und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der spannende Twist gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Auftrieb und die ständige Gefahr, in der sich die Kinder befinden, ist immer zum Greifen nahe. Das Ende und die Auflösung sind schlüssig und gut umgesetzt.

Ein kurzer, aber knackiger Thriller, den ich nur empfehlen kann. 5 Sterne

Bewertung vom 19.07.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


gut

Unheimlicher Thriller

Eleanor hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Vivianne, weshalb sie diese nur einmal in der Woche trifft. Vor dem nächsten anstehenden Besuch ruft Vivianne entgegen der Abmachung mehrmals an, was Eleanor jedoch ignoriert. Als sie zum vereinbarten wöchentlichen Treffen dann bei Vivianne eintrifft, findet sie diese ermordet auf dem Boden liegend und der Täter kann unerkannt entkommen. Ein paar Monate später fährt Eleanor mit ihrem Freund zu einem Hof, den sie von ihrer Großmutter geerbt hat, von dessen Existenz sie bisher nichts wusste. Als dort rätselhafte Dinge geschehen, merken sie, dass sie nicht alleine sind. Werden sie heimgesucht? Oder gibt es doch eine plausible Erklärung?

Das Cover ist ansprechend gestaltet, das Schneegestöber lässt die Abbildung zerkratzt aussehen, was gut zur etwas übernatürlichen Atmosphäre passt.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselt einen von der ersten Seite an. Der Beginn deutet die Geschehnisse zunächst erst nur an, was noch neugieriger macht und weswegen man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Die Beschreibung des Fundes der Toten ist eindrücklich und Eleanors Gesichtsblindheit macht die ganze Sache noch spannender, da sie keine Chance hat, den Mörder zu identifizieren. Die Passagen aus Annuschkas Sicht, die in der Vergangenheit spielen, geben der Geschichte eine tiefere Dimension und sind interessant zu lesen. Außerdem sind die Charaktere authentisch geschildert, mit sympathischen als auch nervigen Eigenschaften - wie im echten Leben. Die gruselig angehauchte Stimmung ist gut umgesetzt, sodass man sich fragt, ob nicht doch Übernatürliches im Spiel ist. Leider dümpelt die Geschichte ein wenig vor sich hin, ohne dass viel passiert, was auch die tolle, unerwartete Wendung in der Auflösung nicht vollends auffangen kann.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen. 3,5 Sterne

Bewertung vom 14.07.2022
Die Silberkammer in der Chancery Lane / Peter Grant Bd.9 (2 MP3-CDs)

Die Silberkammer in der Chancery Lane / Peter Grant Bd.9 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Außergewöhnlicher neuer Fall

Zauberlehrling und Polizist Peter Grant bekommt es in diesem Buch mit äußerst ungewöhnlichen Erscheinungen zu tun. Nicht nur, dass in den vollkommen überwachten Silberkammern in der Chancery Lane ein Ermordeter aufgefunden wird und es keine Spur vom Täter gibt, auch munkelt man von Aliensichtungen. Und wäre das nicht stressig genug, erwartet seine Lebensgefährtin Beverly, dass er diesen vertrackten Fall bis zur Geburt des gemeinsamen Nachwuchses gefälligst abgeschlossen hat und ganz bei der Sache sein kann.

Das Cover gefällt mir gut, es passt gut zu den Vorgängern und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert. Auch die Lampe und der Totenkopfengel spielen eine tragende Rolle in der Geschichte.

Der Schreibstil ist locker, humorvoll und flüssig und man kann den Geschehnissen gut folgen. Dietmar Wunder hat mal wieder einen tollen Job gemacht und man lauscht gerne seiner Stimme - da könnte man glatt meinen, James Bond alias Daniel Craig oder Adam Sandler würde das Buch vorlesen. Die Charaktere haben sich gut weiterentwickelt und Peter ist in diesem Band nicht nur Lehrling, sondern darf auch selbst in die Rolle des Ausbilders treten. Dies unterstreicht sein Erwachsenwerden noch zusätzlich. Lesley hat ebenfalls wieder ihren Auftritt, wobei ich sagen muss, als ich den Band gehört habe, wo sie Peter hintergeht und zu den Bösen wechselt, war ich sehr erstaunt, im positiven Sinne, da es einfach eine unerwartete Überraschung war. Der Gegner ist etwas, was Peter noch nicht begegnet ist und die Auflösung ist gelungen. Leider kam Nightingale ein bisschen zu kurz, da hätte ich mir mehr Einblicke gewünscht.

Ich kann das Buch und die Reihe Rivers of London nur empfehlen, da sie eine tolle Mischung aus Krimi, Magie und Humor ist. 4,5 Sterne

Bewertung vom 09.07.2022
Sense of Danger / Section 47 Bd.1
Estep, Jennifer

Sense of Danger / Section 47 Bd.1


sehr gut

Actionreicher Thriller mit magischen Elementen

Charlotte Locke ist Analystin für die Section 47, eine Geheimorganisation der Regierung, die gegen übernatürliche Kriminelle und Terroristen vorgeht. Jeder Mitarbeiter hat ebenfalls besondere Fähigkeiten. Charlotte ist mit einer speziellen Form der Synästhesie ausgestattet, die es ihr nicht nur ermöglicht, gesprochene als auch geschriebene Lügen aufzudecken, sondern sie gleichzeitig auch vor drohenden Gefahren warnt. Eigentlich ist ihr Job völlig unspektakulär, ja sogar langweilig - bis jemand einen ihrer Berichte als bedrohlich empfindet und versucht, sie sich vom Hals zu schaffen. Plötzlich findet sie sich in lebensgefährlichen Situationen wieder und muss sich auf den undurchsichtigen Agent Desmond verlassen, um heil aus der ganzen Sache zu kommen.

Die Mischung der blutroten Farbe mit dem Schwarz passt perfekt zum Buch und das Cover strahlt dadurch Gefahr und etwas Düsteres aus. Auch der Titel "Sense of Danger" ist treffend gewählt, da er Charlottes Fähigkeit beschreibt.

Der Schreibstil ist locker und einfach gehalten, sodass man nur so durch das Buch rauscht. Die verschiedenen Perspektiven - Charlotte und Desmond - ermöglichen einen umfassenden Einblick in die Geschichte. Man wird langsam in die paranormale Welt eingeführt und die verschiedenen magischen Fähigkeiten sind interessant. Da hätte ich gerne die der Linguisten, die alle Sprachen der Welt beherrschen. Charlottes Gabe hat es aber auch in sich und ist ihr in vielen brenzligen Situationen hilfreich. Das Buch hat mich positiv überrascht, bei dem Klappentext hatte ich nämlich schon die Befürchtung, dass die Liebesgeschichte zu viel Raum einnehmen könnte. Dem war glücklicherweise jedoch überhaupt nicht so, stattdessen gibt es viele mit Action gefüllte Szenen und wie Charlotte ihre Gegner aufs Korn nimmt und überführt, ist taktisch gut geplant und super beschrieben. Die Charaktere sind überzeugend dargestellt, auch wenn ziemlich schnell klar wird, wer der Verräter ist. Ein paar kleine Tippfehler haben sich auch noch eingeschlichen, diese haben jedoch keine große Auswirkung auf den Lesefluss.

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, auch ohne Magie wäre es ein toller Actionthriller gewesen - die Magie ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i! Ich hoffe auf weitere Fälle für Section 47 und gebe 4,5 Sterne.

Bewertung vom 08.07.2022
Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11 (1 MP3-CD)
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Nächte / Kommissar Dupin Bd.11 (1 MP3-CD)


sehr gut

Spannender Bretagne-Krimi

Im bereits 11. Fall für Kommissar Dupin und sein Team wird es persönlich! Zuerst stirbt die eigentlich gesunde fast 90-jährige Tante Kadegs, wobei niemand der Familie oder Freunde wirklich darüber erstaunt ist. Denn die Tante war davon überzeugt, dass sie demnächst sterben müsste, da sie gehäufte Vorboten des Todes gesehen hatte, an denen kein inbrünstiger Bretone zweifelt. Als jedoch kurz darauf Kadeg selbst auf dem Grundstück der Tante niedergeschlagen wird, schrillen bei Dupin die Alarmglocken und ermittelt in alle erdenklichen Richtungen.

Das Cover passt wunderbar zum Buch und zur restlichen Reihe, das Blau lädt ein, tief in die Geschichte am Fluss Aber Wrac’h einzutauchen.

Christian Berkel und die detaillierten Beschreibungen hauchen den Geschehnissen Leben ein und man kann sich die bretonische Kulisse sehr gut im Kopf vorstellen.
Die Reihe lässt sich zwar problemlos unabhängig voneinander lesen, ich habe jedoch jeden Teil gelesen und mag sie gerne.
Es gibt wieder so einige Verdächtige und bis fast zum Schluss ist die Identität des Schuldigen offen. Die Aufdeckung ist lückenlos gelungen und auch privat gibt es ein Happy End.

Der Krimi kommt ohne große blutige Szenen aus, punktet aber mit seinen sympathischen Figuren und dem enormen Wissen über die Bretagne. 4 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2022
Yo
Nitrak, Alex J.

Yo


gut

Reise in eine neue Welt mit Luft nach oben

Yo, eigentlich Yosephiné, ist die Einzelgängerin in Person, ihr einziger Freund ist ihr Hund Ollie. An ihrem 23. Geburtstag landet sie plötzlich in einer anderen Welt, die jedoch vom Bösen bedroht wird und langsam zugrunde geht - Yo scheint die einzige Rettung zu sein.

Das Cover ist ein Blickfänger und sieht schön aus, passt jedoch gar nicht zur Geschichte - man erwartet eher eine Unterwasserwelt, hier kommt zwar eine solche vor, ist aber nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, manchmal sind die Sätze und Dialoge ein wenig holprig, dennoch lässt sich das Buch gut lesen. Ein paar Tipp- und Zeichensetzungsfehler haben sich auch eingeschlichen, da sollte man noch einmal drüber schauen. Was mich mehr gestört hat, war, dass manche Gedanken Yos kursiv dargestellt sind und andere wiederum in Anführungszeichen, dieses Uneinheitliche war ein wenig verwirrend. Der bildhafte Sprachstil hilft dabei, sich die fremde Welt Pardalis gut vorstellen zu können. Außerdem gibt es auch einige brutale und blutige Szenen, von denen ich immer ein großer Fan bin. Die verschiedenen Völker und faszinierenden, manchmal niedlichen als auch grausigen Tierarten finde ich sehr gelungen. Vor allem die liebe Stuna hat es mir angetan, diesen süßen Flauscheball würde ich auch gerne streicheln. :D Mit Yo wurde ich nicht so richtig warm, vor allem ihre manchmal grenzenlose Naivität hat an den Nerven gezerrt. Die Aufgaben, die sie für Pardalis' Rettung meistern muss, sind zwar spannend, dennoch manchmal etwas zu langwierig, um dann bei der nächsten Aufgabe plötzlich viel zu schnell erledigt zu sein. Dadurch war das Ende irgendwie zu abrupt da, was schade war. Dessen Wendungen haben mir im Gegensatz dazu besser gefallen und

** ACHTUNG, SPOILER **

dass es kein wirkliches Happy End gibt, ist auch mal schön abwechslungsreich.

** SPOILER ENDE **

Ich empfehle die Reise in die spannende Welt Pardalis denjenigen, die sich an neuen fantastischen Welten erfreuen und sich nicht allzu sehr an der gewöhnungsbedürftigen Hauptprotagonistin stören. 3 Sterne

Bewertung vom 01.07.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


sehr gut

Fesselnder und realistischer Thriller

Kommissarin Emer Murphy muss sich nach einer Psychose schonen und die Zeit der Krankschreibung zur Erholung nutzen - eigentlich. Doch plötzlich verschwindet die zweijährige Poppy und Emer kann nicht anders: sie muss einfach ermitteln und versuchen, das Mädchen zu retten. Auch wenn das heißt, gegen den ärztlichen Rat zu handeln und ihre Psychopharmaka abzusetzen - denn nur ohne Medikamenteneinfluss kann Emer ihre erstaunliche Intuition spüren.

Das Cover finde ich toll, die bunten Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf das Buch, gleichzeitig strahlen der schwarze Hintergrund und die Silhouette des Mädchen etwas Düsteres aus.

Die Geschichte beginnt spannend, der Prolog lässt für das verschwundene Mädchen nichts Gutes erahnen und man muss einfach weiterlesen. Wir tauchen tief in die Geschehnisse ein, da die verschiedenen Perspektiven zu einem breiteren Informationsfluss verhelfen. Je weiter man in der Geschichte gräbt, desto mehr entpuppt sich, dass alles mehr Schein als sein ist. Zum Beispiel die scheinbar perfekte Ehe, die von zwei Personen geführt wird, zwischen denen das Verhältnis eher kalt rüberkommt. Die Charaktere haben viele Ecken und Kanten und sind dadurch besonders authentisch, vor allem Emer ist außergewöhnlich und gleichzeitig sympathisch. Die Auszüge von Kommentaren aus den Internetforen sind gut gelungen und bringen Abwechslung in die Geschichte. Der Fall wartet mit vielen überraschenden Wendungen auf, eine davon habe ich schon erahnt, aber die anderen haben mich eiskalt erwischt. Auch, dass von Kapitel zu Kapitel manchmal etwas übersprungen wird und man erst nach ein paar Sätzen/Seiten erfährt, was zwischen den Kapiteln geschehen ist, finde ich gut gelungen. Die Auflösung und das Ende haben mir ebenfalls gut gefallen, sie passen stimmig zum Rest der Ereignisse.

Dieses Debüt kann ich nur empfehlen und ich freue mich schon auf weitere Fälle von Emer! 4 Sterne

Bewertung vom 27.06.2022
Das Reich der Vampire Bd.1
Kristoff, Jay

Das Reich der Vampire Bd.1


ausgezeichnet

Blutig-düsteres Meisterwerk

In diesem Auftaktband seiner neuen Fantasy-Serie entführt uns Jay Kristoff in eine äußerst düstere Welt. Bereits seit fast drei Jahrzehnten lebt die Menschheit in Angst und Schrecken, denn vor 27 Jahren ging die Sonne plötzlich für immer unter. Perfekt für die Vampire: denn ohne die Gefahr, von der Sonne gebrutzelt zu werden, können sie auch tagsüber auf die Jagd gehen. Nur noch ein paar Orte des Reiches Elidaen wehren sich noch standhaft gegen die Übermacht der Vampire. In diesen schweren Zeiten muss der Jugendliche Gabriel de Léon seine Heimat verlassen, um beim Silberorden von San Michon ein Wächter zu werden, der gegen das Böse kämpfen soll – und dabei zum Helden wird.

Die Gestaltung des Buches ist wunderschön, Schutzumschlag und Cover ziehen die Aufmerksamkeit auf sich und auch ohne Umschlag sind Buchrücken und -deckel ein Augenschmaus. Die Familienwappen sind ebenfalls hübsch gezeichnet. Mithilfe der Karten kann man Gabriels Reise gut verfolgen und man freut sich über die detailreichen Illustrationen von Bon Orthwick, die diese gefährliche und neue Welt noch lebendiger erscheinen lassen.

Bereits der Einstieg ist überzeugend, die Idee, die Geschichte in Form einer Autobiografie bzw. eines Interviews zu führen, finde ich gut umgesetzt. Man wird langsam in die Welt eingeführt und der lebhafte Schreibstil mit seinen vielen Vergleichen und Metaphern macht es einem einfach, sich alles bildhaft vorstellen zu können. Jay Kristoff hat viel Herzblut in den Weltenaufbau gesteckt, so fällt es einem noch leichter, der Geschichte zu folgen und in ihr abzutauchen. Des Weiteren sprudelt das Buch nur so von erfrischenden Einfällen: statt einer Rüstung tragen die Wächter leuchtende Tattoos, um Kraft aufzunehmen, rauchen sie Pulver aus Vampirblut, und auch die Vampire sind neben den typischen Fähigkeiten mit besonderen Stärken ausgestattet. Die Geschichte spielt sich auf mehreren Zeitebenen ab: Gabriel in der Gegenwart, in der er abwechselnd von seiner Ausbildungszeit und von der späteren Reise durch das gefährliche Land erzählt. Somit ist das Lesen abwechslungsreich und es wird nie langweilig. Auch die Charaktere sind sehr verschieden und dadurch authentisch beschrieben. Gabriel ist sympathisch und überhaupt nicht der typische Held, sondern hat viele Ecken und Kanten. Die grobe Ausdrucksweise und fantasievollen Beleidigungen passen wie die atemberaubenden Actionszenen perfekt zu der brutalen Lebensumgebung und der Atmosphäre des Verlorenseins.

Jay Kristoff hat eine rundum gelungene, mit noch nie da gewesenen Gedanken versetzte Vampirwelt geschaffen, die ein wenig an The Witcher erinnert – nur noch besser! Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, auf den ich mich dann wie ein ausgehungerter Vampir stürzen werde. 5 Sterne

Bewertung vom 18.06.2022
Faust / Geiger-Reihe Bd.2
Skördeman, Gustaf

Faust / Geiger-Reihe Bd.2


sehr gut

Spannender Spionagethriller

Nach Sara Nowaks gefährlicher Aufdeckung von Stasi-Machenschaften vertuschen die schwedischen Behörden alles und verbieten Sara, jemals etwas davon zu verlauten zu lassen. Als einer der damaligen Spione umgebracht wird, lässt das Sara keine Ruhe und sie beginnt heimlich zu ermitteln. Dabei tritt sie dem erbarmungslosen Faust auf die Füße und gerät erneut in Lebensgefahr ...

Das Cover passt meiner Meinung nach gar nicht zur Story, wie schon bei Band 1. Wenigstens sind beide Cover im ähnlichen Stil gehalten und der gelbe Schriftzug sticht ins Auge. Trotzdem gefallen mir die Cover der schwedischen Originalversion um einiges besser.

Die Geschichte ist flüssig und aus mehreren Perspektiven geschrieben, sodass der Leser einen tieferen und weiteren Einblick bekommt. Schon der Anfang, als sich das Blatt für die Gangster so überraschend wendet, ist unerwartet und fesselnd. Sara ist immer noch sehr eigensinnig und setzt sich über so manche Regeln hinweg. Der nervige Stress mit der Familie ist nachvollziehbar und man fühlt mit Sara mit. Mein Wunsch nach höherem Tempo im zweiten Band wurde erhört, auch wenn es immer noch ein paar Längen im Buch gibt. Gegen Ende geschehen nochmals plötzliche Wendungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte. Die Fälle an sich sind zufriedenstellend abgeschlossen, dennoch gibt es noch offene Fäden, die hoffentlich in Band 3 aufgeklärt werden.

Ich freue mich schon auf den letzten Band Wagner und gebe 4 Sterne.

Bewertung vom 16.06.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


sehr gut

Spannender Klimathriller

Die Erderwärmung ist in vollem Gange und sogar die Arktis schmilzt in rasendem Tempo. Dadurch ist auch das Volk des jungen Inuk Nanoq gefährdet, da dessen Lebensgrundlage zerstört wird. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Hanna untersucht er ein plötzliches Massensterben von Fischen, das nicht natürlich zu sein scheint. Dabei geraten sie in einen Strudel gefährlicher Machenschaften und müssen um ihr Leben kämpfen.

Das Cover gefällt mir, der Riss durch das Eis passt gut zum Thema und ist ähnlich wie das des Vorgängers gestaltet.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen. Uve Teschner macht ebenfalls einen guten Job, man hört seiner angenehmen Stimme gerne zu. Das Thema Polarschmelze ist hochaktuell und das Buch verdeutlicht, wie schlimm es auch in der Realität werden könnte. Die Szene zu Beginn mit dem Eisbären ist spannend und fesselnd geschrieben, was sich bis auf ein paar etwas langwierige Passagen durch die ganze Geschichte zieht. Diese ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, welche das Geschehen abwechslungsreich erzählen. Die Charaktere sind gut dargestellt, auch wenn man nicht unbedingt jede Handlung nachvollziehen kann. Besonders gelungen ist der aufdringliche Sven, der zunächst einen sympathischen Eindruck macht, welcher jedoch im Laufe der Geschichte immer unangenehmer wird.

Die brenzligen Situationen lassen den Leser mitfiebern und es macht Spaß, das Buch zu lesen/hören. 4 Sterne