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Piglet and her Books
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Leipzig
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pigletandherbooks.de

Bewertungen

Insgesamt 365 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2016
Ein Stein auf meinem Herzen
Birnbaum, Shlomo;Seligmann, Rafael

Ein Stein auf meinem Herzen


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Eigentlich benötigt ein Buch wie dieses keine Rezension, es ist ein wertvolles und wichtiges Zeitzeugnis von einem Menschen, der die wohl dunkelste Stunde Europas von der grausamen Seite kennengelernt hat. Dennoch, und vor allem in Hinsicht auf die derzeitigen politschen Entwicklungen, muss ich auf dieses Buch und seine Geschichte aufmerksam machen.

Als Junge erlebt Shlomo Birnbaum den Kriegsbeginn in Polen, dass Land welches als erstes und innerhalb kürzester Zeit in deutsche Nazihände fällt. Sofort ist seinem Vater klar, hier ist es nicht mehr sicher, doch alle Versuche dem Grauem zu entkommen durch eine Flucht scheitern und so bleibt die Familie in Tschenstochau und muss mit ansehen, wie immer wieder deutsche und polnische Machtträger ihr Zuhause, ihre Familie und somit ihr Leben zerstören.

Mich berühren solche Zeitzeugnisse immer, denn nicht nur, dass das was Shlomo Birnbaum passiert ist wirklich schrecklich ist, sondern auch der Umstand der schonungslosen Wahrheit raubt mir den Atem beim Lesen. Während wir in unser Generation uns schon beklagen, wenn wir zwei Tage ohne W-LAN oder Internet allgemein auskommen sollen, hatte Shlomo Birnbaum teilweise tagelang nur Wassersuppe zu essen, wenn er Glück hatte. Eben diese Erlebnisse sollte uns wachrütteln, denn sie zeigen, wie gut wir es haben, selbst wenn wir mal nicht alles bekommen was wir wollen. Mit schonungsloser, aber dennoch nüchterner, Ehrlichkeit erzählt Shlomo Birnbaum uns von seinem Leben vor dem Krieg, während des Krieges und auch danach, denn ein Krieg endet nie mit einem Datum, er lebt in den Köpfen und Träumen der Menschen weiter die ihn erlebt haben.

Der Schreibstil ist dem Thema entsprechend sehr gut gewählt, eine gute Mischung zwischen journalistischer Genauigkeit bezüglich der Daten und einfühlsamen Verflechten der Erinnerungen von Shlomo Birnbaum. Es ist denke ich klar, dass ich hier nicht über Spannungsbogen und ähnliches philosophiere. Viel mehr möchte ich noch erwähnen, dass mich vor allem die Geschehenisse nach Ende des Kriges schockiert haben. In einem Europa, welches eben grade durch Krieg und Antisemitismus zerstört wurde, gab es immer noch enorme Begrenzungen und offenkundigen Hass gegen Juden. So etwas dann aus "erster Hand" nochmal zu lesen lässt mich als Leser schwer schlucken. Insgesamt liefert der Autor und Interviewer Rafael Seligmann eine wichtige Lebensgeschichte ab, die lesenswert und bedeutsam ist, grade für die junge Generation unserer Zeit.


Fazit:
Ein Buch, ein Leben, ein Bildnis, dass mich so schnell nicht los lassen wird. Ich war schockiert, gefesselt und sprachlos über all die Grausamkeit, die Shlomo Birnbaum erlebt hat. Natürlich hat man diese Themen im Unterricht behandelt, aber ein Zeitzeugenbericht zeigt oftmals viel genauer und facettenreicher wie es wirklich war. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für "Ein Stein auf meinem Herzen".

Bewertung vom 04.10.2016
Endlich 15
Abidi, Heike

Endlich 15


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Zunächst vorweg, ich kenne Band 1 und 2 dieser Reihe nicht, aber ich konnte dennoch ohne Probleme in die Geschichte einsteigen und genießen, denn durch kleine und geschickte Rückblicke erfährt man alles was man wissen muss um der Geschichte zu folgen.Vor dem Lesen sollte man auch Bedenken, dass sich dieses Buch, so wie alle PINK-Bücher, an ein junges Publikum richtet, eines, dass gerade dabei ist erwachsen zu werden und seinen Weg zu finden.

Henriette ist eine wirklich symphatische Protagonistin. Grade 15 geworden kämpft sie mit den typischen und manchen untypischen Problemen der Generation. Ein unromantischer Freund mit dem sie eigentlich ewig zusammen bleiben wollte, ein Blog der nicht mehr ihrem Geschmack entspricht und ein großes Geheimnis, was sie seit 13 mit sich herumträgt. Sie versucht erstmal auf ihre Weise mit all den Dingen klar zu kommen, doch schnell wird klar, dass man auch mal den Rat einer Oma annehmen muss um sich wieder zu finden. Ihre Blogbeiträge wirken unglaublich erwachsen und interessiert, man merkt, wie sich Henriette entwickeln will und langsam erwachsen wird.

Elin ist die beste Freundin von Henriette und sie sprüht förmlich vor Begeisterung und Freude. Sie ist lebensfroh und interessant, und ständig auf der Suche nach ihrem Berufswunsch. Im Gegensatz zu Henriette ist sie noch etwas kindlicher, aber dadurch nicht weniger sympathischer. Insgesamt ergänzen sich die beiden wunderbar, und auch wenn sie sich ab und an streiten, finden sie doch immer wieder zusammen. Und als Nebenprotagonistin ist Henriettes Oma der absolute Knaller, sie ist zwar schon alt, aber dennoch total sportlich und lustig, und wie schon erwähnt gibt sie Henriette die wohl besten Tipps.

Dies ist bereits mein zweites Buch von Heike Abidi, und erneut schafft es die Autorin mich mit ihrem Schreibstil und Erzählform an das Buch zu binden. Sie trifft genau den Nerv der Zeit und im Schreibstil trifft sie genau den richtigen Ton für Jugendliche. So wirken die Dialoge und Texte nicht übertrieben oder übermäßig erwachsen. Ein wunderbares Buch für junge Mädchen.


Fazit:
Insgesamt konnte mich dieses Buch total begeistern, wenn man bedenkt, dass es für junge Mädchen im Alter von Henriette geschrieben wurde. Die Protagonisten sind genau richtig gezeichnet und die Texte wirken nicht übertrieben. Von mir gibt es klare Leseempfehlung für Mädchen ab 11 für die gesamte Reihe!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2016
George
Gino, Alex

George


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Das Thema Transgender und auch Homosexualität ist bis heute noch eine Grauzone in unserere Gesellschaft. Immer wieder treffen Menschen die nicht Hetereosexuell sind, und somit nicht "normal" sind, auf soziale Barrieren und Ausgrenzungen. Um so wichtiger finde ich Bücher wie "George" die darauf hinweisen und uns vor Augen führen, wie weh es tut so ausgegrenzt zu werden.

George ist ein Mädchen. Punkt. Für sie gibt es da nichts dran zu rütteln, dennoch ist sie noch nicht so weit es ihrer Mutter oder ihrem großem Bruder zu sagen. Als in der Schule "Wilbur und Charlotte" als Theater aufgeführt werden soll hofft sie auf ihre Chance und bewirbt sich als Charlotte, um allen zu zeigen, dass sie es kann und ein Mädchen ist. Ich fand es so wundervoll und herzzereißend wie George ihre Umgebung wahr nimmt und versucht sich in dieser Zwischenwelt zu bewegen. Alle sehen sie als Junge, sie selbst weis das sie ein Mädchen ist, die Wahrnehmung verschwimmt, in dem sie für sich selbst immer die weibliche Anrde benutzt, die Außenwelt aber nur den Jungen sieht. Auf eine kindliche Art wird hier dem Leser klar, wie schwer es Menschen haben die so zerrissen sind, und immer wieder auf soziale Ausgrenzung stoßen.

Ganz toll fand ich Kelly, die beste Freundin von George. Sie war so großartig und eine absolute Ausnahme. Ich bin froh, dass sie Georges beste Freundin ist, denn sie brauch einfach jemand der unbeschwert und offen ist. Am schönsten ist der Moment, als George es Kelly endlich sagt, und all die Last von ihr fällt und Kelly es absolut und sofort akzeptieren kann. Für sie steht es vollkommen außer Frage, dass George ein Mädchen ist, was sollte sie den sonst sein? Ich hoffe, dass viel mehr Menschen wie Kelly sind und nicht mehr in "normal" und "nicht-normal" denken.

Die Werte und Themen im Buch sind klar, von vornherein weis man in welche Richtung sich alles entwickelt. Ich glaube Ziel des Buches ist es viel mehr deutlich zu machen, wie früh wir uns selbst wahrnehmen und wie wichtig auch schon ein frühzeitiger Umgang mit dem Thema ist. Es gibt keine klaren "Mädchenrollen" und "Jungenrollen" viel mehr sollte man den Kindern in ihrer Entfaltung so viel Freiraum lassen selbst zu entscheiden. Der Schreibstil hat, finde ich, das Ganze nochmal untermauert, in dem er eben immer weibliche Pronomen verwendet, zeigt Alex Gino, dass es für George schon immer klar war was er ist. Das Ende war dann wirklich mal wundervoll gemacht, ich möchte ja nicht zu viel verraten, aber ich habe mich gefreut.


Fazit:
Ein Buch, dass unbedingt jeder lesen sollte. Die Seiten fliegen nur so dahin, man fiebert mit George mit, hofft, dass sie den Mut und die Kraft hat. In nur wenigen Seiten schafft es Alex Gino die Leser zum Nachdenken anzuregen und ein neues Bewusstsein für Transgender zu schaffen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseemfephlung für "George".

Bewertung vom 14.09.2016
Die Krone / Selection Bd.5
Cass, Kiera

Die Krone / Selection Bd.5


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nachdem der erste Band dieser neuen Reihe zu Selection noch nicht ganz mein Herz erobern konnte, musste ich natürlich dennoch wissen wie es ausgeht, denn trotz allem liebe ich die Welt die Kierra Cass geschaffen hat. Und natürlich fällt zunächst das Cover auf, was natürlich wieder hinreißend schön gehalten ist, obwohl ich es nicht mag, dass man nun das komplette Gesicht der Dame auf dem Cover sieht. Ich persönlich fand das Prinzip mit dem "halben Gesicht" schöner und ansprechender. Nichts desto trotz ist das Cover ein kleines Highlight.

Mit dem schockierenden Ende von Band 1 hat uns die Autorin mit der absoluten Ungewissheit zurück gelassen. America hatte einen Herzinfakt und ihre Zukunft ist ungewiss. Deshalb beschließen Eadlyn und ihr Vater Maxon die Menge an Bewerbern aus dem Casting zu minimieren. Das Teilnehmerfeld wird radikal verkleinert, was mir als Leser aber zu gute kam, denn so musste ich mir nur die verbeliebenden Namen merken. Den leider habe ich mir nicht jeden Bewerber aus dem vorherigen Band gemerkt, es war einfach sehr viel Zeit da zwischen.

Besonders positiv ist mir Henri im Gedächtnis geblieben, der zwar kein englisch kann aber dennoch so viel positive Wellen ausstrahlt, dass man ihn einfach gern haben muss. Eben so sein Dolmetscher Erik, der ja eigentlich schon Teil des Castings ist und somit nicht weg denkbar. Und dann natürlich noch Kile, der ungewollt beim Casting ist, aber für Eadlyn immer wichtiger wird, als Berater und Begleiter.

Für mich am auffälligsten war die Entwicklung von Eadlyn, und zwar zum positiven. Es scheint als wäre der Schock um Americas Gesundheitszustand und Ahrens Abreise für sie endlich der Punkt gewesen, an dem sie merkt, dass sich was ändern muss. Sie realisiert, wie das Volk sie sieht, was Maxon als König für Lasten mit sich trägt, und wie sie sich ändern muss, damit keine totale Katastrophe hereinbricht. Die Entwicklung von Eadlyn war für mich der ausschlaggebende Punkt, dass ich diesen Teil wieder ganz besonders ins Herz geschlossen habe. Sie ist viel ehrlicher, offener und reifer als zuvor.

Das Ende hatte es dann auch nochmal in sich, und ich muss gestehen, es gab da eine Szene, da hatte ich kurz eine Träne im Auge, weil es einfach so gut geschrieben war. Die Spannng steigert sich immer mehr, was vor allem an den dramatischen Entwicklungen liegt, die sich im Palast abspielen. Intrigen und Machtgier machen das Leben von Maxon, America und Eadlyn nicht wirklich leichter. Ich fand das Ende wunderbar passend und kann damit auch sehr gut leben, es passt und ist stimmig.


Fazit:
Es ist schade, dass diese Reihe nun zu Ende ist, aber um so glücklicher bin ich, dass sie ein gutes und gelungenes Ende gefunden hat. Eadlyn macht eine positive Entwicklung durch, die Liebe kehrt zurück in ihr Leben und den Palast. Für mich als Fan von romantischen und ergreifenden Happy Ends war es der perfekte Abschluss.

Bewertung vom 14.09.2016
Wie Blut so rot / Luna Chroniken Bd.2
Meyer, Marissa

Wie Blut so rot / Luna Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Nachdem ich im April Band 1 der Luna-Chroniken gelesen hatte, der mir wirklichgut gefiel, war es nur eine Frage der Zeit und Motivation mich Band 2 zu widmen. Ich muss gestehen je länger ich gewartet habe, desto mehr Angst hatte ich, dass ich nicht mehr richtig rein finden würde in die Geschichte rund um Cinder und die böse Mondprinzessin, aber dank der kurzen aber passenden Rückblicke war das wirklich kein Problem.

Zunächst etwas verwirrt starter die Geschichte nicht bei Cinder, sondern bei Scarlet. Sie lebt mit ihrer Großmutter in Frankreich und bewirtschaftet dort einen Bauernhof, doch als sie einies Tages nach Hause kommt ist ihre Großmutter weg, nur ihr ID-Chip ist noch da. Scarlet beschließt ihre Großmutter nicht aufzugeben und sucht nach ihr. Ich war von Scarlet wirklich ercshalgen, sie ist unglaublich tough und stark, nur selten hat sie uns als Leser richtige Schwäche gezeigt. Manchmal, vor allem ihrem Vater gegenüber, fand ich das wirklich gut, sie setzt sich ein und versucht immer einen guten Weg zu finden. Etwas anders verhält es sich da mit Wolf, da schaltet sie von Kopf auf Herz, und stürzt sich Hals über Kopf ins Abenteuer. Wolf, ein Straßenkämpfer der es faustdick hinter den Ohren hat, verdreht Scarlet sofort den Kopf. Und offenbar hat er eine Idee wo Scarlets Großmutter sein könnte, dennoch schwingt hier die Unsicherheit mit, bo man ihm trauen kann.

Zum Glück erfahren wir auch, wie es mit Cinder weiter geht, am Anfang des Buches hatte ich nämlcih Sorge, dass sie nur noch Nebensache ist. Cinder mochte ich ja bereits in Band 1 sehr, und auch in "Wie Blut so rot" ist sie auf ihre eigene Art bezaubernd. nach einen spektakulären und ekligem Ausbruch aus dem Gefängnis hat sie nicht nur die Freiheit zurück, sondern auch einen neuen Wegbegleiter: Thorne. Entschuldigung, Kapitän Thorne. Er hat immer ein Lächeln und einen guten Anmachspruch auf den Lippen, packt mit an, und ist gegenüber Cinder vorurteilsfrei, was ich wirklich bemerkenswert finde. Man muss ja bedenken, dass Cyborgs als "metallischer Abfall" gelten und nichts wert sind. Die beiden zusammen waren wirklich ein tolles Gespann, und als dann auch noch Iko zurück findet, auf einem besonderen Weg, gab es immer wieder warme und schöne Momente.

Natürlich laufen auch die lunarischen Intrigen weter, und Königin Levana ist sich für nichts zu schade und versucht mit aller Macht, die Macht zu bekommen. Ich bin wirklich gespannt wie es in Band 3 der Chroniken weiter geht und was für Grausamkeiten und Schönheiten uns dann erwarten. Der Schreibstil ist erneut sehr angenehm und es liest sich wunderbar einfach. Das Ende lässt natürlich ein paar Fragen offen, aber zumindest gibt es keinen fiesen Cliffhanger.


Fazit:
Eine wirklich gelungene Fortsetzung der Luna-Chroniken, die mit einer tollen neuen Protagonistin und alten Freunden volle Punktzahl abräumt. Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm und das Lesen macht wirklich viel Spaß. Die Fäden der einzelenne Ereignisse finden zusammen und werden geschickt miteinander verflochten. Ich bin gespannt, was mich in Band 3 dieser Reihe erwarten wird.

Bewertung vom 14.09.2016
Herz aus Gold und Asche
Ammon, Katja

Herz aus Gold und Asche


sehr gut

Meine Meinung:
Wie ich schon berichtet habe, erreichte mich "Herz aus Gold und Asche" als Überraschung von Thienemann-Esslinger. Direkt schon im Päckchen fiel mir die unglaublich tolle Verpackung auf. Das Gold schimmert wunderbar auf dem schwarzen Hintergrund, und auch ohne Schutzumschlag macht es eine gute Figur. Aber genug der Äußerlichkeiten, wahre Buchschätze leuchten von Innen heraus.

Elin ist unser Hauptprotagonistn und erlebt gerade den Traum ihres Lebens, denn sie hat den Traumjob bekommen. Sie darf bei einem großem Pharmakonzern in Basel mit ihrem dualem Studium anfangen, ein wahrer Segen, wo doch ihre Tante zu wenig Geld hat um ihr ein reguläres Studium zu bezahlen. Das Leben hat es bisher nicht gut gemeint mit Elin und ihrer Familie, was sie besonders geprägt hat. Sie ist Waise und ihr Bruder erholt sich gerade von seiner Krebserkrankung. Sie muss stark sein, egal was passiert, denn auf ihr lastet so viel, doch zeigen möchte sie das nicht. Dadurch ist sie zum Glück aber nicht abgestumpft, denn sie kann Gefühle zeigen und ihr Herz öffnen.

Der Plot präsentiert sich als Urban-Fantasy, was ich persönlich sehr mag. So werden tatsächlich exisiterende Legenden und Plätze der Stadt Basel in die Geschichte eingebaut oder sind sogar die Grundlage für die Geschichte. Diese Ideenumsetzung fand ich wirklich gut und es verführt dazu auch fernab des Buches zur Geschichte von Basel zu recherchieren. Dennoch fehlte mir irgendwie an mancher Stelle ein Spannungsbogen oder anhaltende Spannungsmomente. Zum Glück war dann das Ende nochmal actionreich und zitterte mit Elin.

Die Liebesgeschichte innerhalb der Story war mir manchmal zu schnell, aber ich glaube, dass es vielen anderen Lesern gefallen wird. Ich mag es lieber romantisch und ruhig. Angenehm war der Schreibstil der Autorin, man konnte sich sofort auf die Geschichte einlassen und schnell darin verlieren.


Fazit:
Mich konnte der Aufbau und die Geschichte begeistern, auch wenn ich kleine Dinge zu bemängeln hatte, präsentiert sich "Herz aus Gold und Asche" als ein gelungener Debüt-Roman von Katja Ammon. Ich empfehle das Buch jedem Liebhaber von Urban-Fantasy und interessanten historischen Romanen.

Bewertung vom 14.09.2016
Wenn du vergisst / Zoe Bd.1
Wagner, Heidrun

Wenn du vergisst / Zoe Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine Kombination aus Zeichenbuch und Roman,und genau das macht es zu etwas besonderem. Zunächst zur Aufmachung, jede Seite hat ein ganz eigenes Design welches von der Künstlerin an der Seite der Autorin erstellt wurde. Ich finde es wunderbar durch diese Form der Gestaltung die Geschichte zu unterstreichen und etwas einmaliges zu schaffen. Für das Design gibt es also schon mal volle Punktzahl.

Aber natürlich ist auch der Inhalt etwas besonderes, denn die Protagonistin fängt bei Null an. Sie hat alles vergessen, ihre gesamte Vergangenheit ist ein rotes Tuch und sie erwacht, verletzt am Kopf, früh morgens im Gras liegend ohne Hinweis. Ein junger, attraktiver Mann findet sie und schafft sie ins Krankenhaus, und danach beginnt die Suche nach der Wahrheit. Ich fand es unglaublich aufregend mit ihr zusammen herauszufinden was passiert ist und mit zu rätseln wie alles zusammen hängt. Ichverrate mit Absicht keine Namen, denn auch das hat sie vergessen, ihre eigene Identität. Lediglich eins ist klar, sie kann ohne Zeichnen nicht leben, was auch das individuelle Design erklärt.

Interessant sind auch die Nebenprotagonisten, die alle irgendwie so wirken, als hätten sie etwas zu verbergen. Die Spannung steigt mit jedem kleinem neuem Hinweis oder Rätsel das auftaucht. Das Buch lebt von den Wendungen, die durch die Nebenprotagonisten provoziert werden, und dadurch steigt die Spannung mit jeder Seite. Die Besonderheit liegt eben in der Tatsache, dass wir als Leser nur so viel wissen wie die Protagonistin.

Der Schreibstil ist leicht und die Seiten fliegen dahin, das Buch verschlingt sich quasi von allein. Der Spannungsbogen gipfelt mit dem grandiosen Ende, und es bleiben so viele Fragen und Cliffhanger offen, dass man sich wünscht der zweite Teil möge sofort erscheinen. Zwar hatte ich zwischendurch immer mal eine Vermutung, und das ein oder andere kam auch so, dennoch war die Spannung durch weg vorhanden und das Lesen hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.


Fazit:
Ein tolles Buch, mit einer wunderbaren Mischung aus Text und Zeichnung schafft es das Buch die Spannung konsequent oben zu halten. Das Lesen macht unglaublich viel Spaß, und auch wenn ich ab und an etwas vorhersehen konnte, habe ich das Buch dennoch verschlungen. Ich kann es kaum erwarten, denn zweiten Band zu lesen, von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.09.2016
The One and Only Ivan
Applegate, Katherine

The One and Only Ivan


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Vor ungefähr 1 1/2 Jahren habe ich dieses Schmuckstück in New York gefunden. Und da Sandra von Hörnchens Büchernest ebenfalls das Buch auf dem SuB hatte, haben wir beschlossen es zusammen zu lesen. Wie einige von euch sicherlich wissen, tue ich mich manchmal schwer mit Englisch, und wähle daher immer abwechselnd ein leichtes und ein schwieriges Buch um aus dem englischen Lesen nicht den Faden zu verlieren. Und was für ein Buch könnte sichwohl besser für Zwischendurcheignen als eines über einen Gorilla namens Ivan.

Und damit sind wir schon bei Ivan, dem Hauptprotagonisten unseres Buches. Ivan ist im Dschungel geboren, wurde dann aber als Kind zusammen mit seiner Schwester verschleppt und landete bei Mack. Und nun lebt er als Attraktion in einer Mall, tagein, tagaus. Ivan ist auf seine eigene Art bezaubernd, für ihn besteht die Welt nur aus seinem Käfig, seinen Freunden und seinem TV. Er ist nicht dumm, oder naiv, sondern viel mehr mit dem zufrieden was er hat. Er ist introvertiert und beschränkt sich auf wenige Worte, denn er findet, die Menschen verschwenden viel zu viele Worte, wo doch ein paar wenige ausreichen um alles auszudrücken.

"Memories are precious ... they help tell us who we are."


Ein sehr wichtiger Freund für Ivan ist Stella, eine Elefantin die im Gehege gegenüber wohnt und Ivan immer zu mit Geschichten aus ihrem Leben begnügt. Denn Ivan weiß, Elefanten vergessen nie. Stella bezaubert durch ihre altkluge Art und ihre Lebenseinstellung. Sie war mir unglaublich symphatisch, und ich mochte all die weisen und klugen Dinge die sie gesagt hat.

Genau so wichtig für Ivan ist seine Freundin Julia, ein junges Mädchen, dass immer abends zusammen mit ihrem Vater George kommt, welcher die Mall reinigt. Julia sieht in Ivan einen Künstler, und bringt ihn deshalb immer wieder Stifte und Papier mit. Sie ist die einzige die in seinen Bilder das erkennt, was er auch gemalt hat. Ihre Beziehung zueinander hat mir gezeigt, wie nah sich Mensch und Tier sein können, dass sie sich verstehen auch ohne Worte.

Bis zum Ende konnte mich das Buch unterhalten, auch wenn klar war wohin sich der Weg von Ivan entwickeln würde, war es dennoch toll dabei sein zu können. Der Schreibstil ist toll, und vor allem einfach. Es gibt immer wieder tolle moralische Stelle, die zeigen wie wertvoll dieses Buch auch für junge Leser ist.


Fazit:
Ein wirklich tolle und wertvolles Buch, dass ich jedem ans Herz lege. Die Geschichte um Ivan ist nicht nur etwas für Kinder ab 8 Jahre, auch Erwachsene können sich in der Geschichte wiederfinden. Der einfachgehaltene Schreibstil, das Setting und die Protagonisten machen dieses Buch zu einem Highlight.

Bewertung vom 14.09.2016
Papierfliegerworte Bd.1
O'Porter, Dawn

Papierfliegerworte Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich mal wieder zusammen mit wunderbaren Jule von missfoxyreads gelesen. Ich fand zunächst vor allem das Cover ansprechend, die Pastellfarben und die ruhige Atmosphäre am Strand haben mich direkt angesprochen. Auch der Klappentext klang interessant, denn nicht immer ändert uns nur die Liebe, sondern auch eine Freundschaft kann Wunder wirken.

Der Einstieg in das Buch fiel unglaublich leicht, da sowohl der Schreibstil als auch die Aufteilung in zwei Handlungsstränge angenehm zu lesen war.Abwechselnd erfahren wir so zunächst wie Flos bzw. Rennées Leben derzeitig aussieht. Renée ist ein unglaublich quirrliges und aufgewecktes Mädchen, um so trostloser ist ihr Leben daheim. Mit ihren Großeltern und ihrer Schwester unter einem Dach ist Spaß oder Freude keine Option, und so ist ihr Wesen ein totaler Kontrast zu ihrem zu Hause. Womit sie immer wieder aneckt und scheinbar einfach kein Halt findet.Renée hat zwar Freunde, aber keiner scheint sie zu durchschauen, niemanden kann sie sich anvertrauen, und so treibt sie auf der Welle der gekünstelten Gute Laune dahin.

Flo ist das totale Gegenteil von Renée, sie ist ruhig und introvertiert. Sie hat nur eine beste Freundin, aber eigentlich ist sie mehr ein Biest, und tut Flo überhaupt nicht gut. Aber nicht nur ihre beste Freundin, sondern auch das Familienleben daheim erdrückt Flo und führt immer mehr dazu. dass sie sich zurückzieht. Verloren und einsam klammert sie sich an die einzige Person in ihrer Nähe, die ihr immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht zaubert: ihre kleine Schwester.

In dem Moment, als Flo und Renée klar wird, dass ihre Freundschaft Bestand haben kann ging die Achterbahnfahrt los. Denn vor allem Flo muss all ihren Mut zusammen nehmen und aus ihrem Schneckenhaus kriechen können. Es war toll zu beobachten, wie beide Protagonistinnen ihren Weg gehen und versuchen sich weiter zu entwickeln. Immer wieder werden den beiden Steine in den Weg gelegt, die es gilt zu überspringen, und das am besten gemeinsam.

Das Ende hat dann nochmal einiges an Spannung und Fahrtwind geboten, so dass die Achterbahn der Gefühle am Ende noch einen Höhepunkt erlebt hat. Ich mochte sowohl den Aufbau, den Plot und das Ende, nur manche Nebenprotagonisten wirkten auf mich zu überspitzt. Villeicht ist meine Schulzeit auch zu lange her, um zu wissen, dass Schüler wirklich so sind, dennoch wirkte es auf mich zu extrem.


Fazit:
Ein Buch das überzeugt, und zeigt, dass eine Freundschaft mehr ist als nur ein loser Bund. Eine Freundschaft kann Tiefe und Gefühle habe, sie kann helfen, neue Wege zu gehen und einen Gefährten zu finden. Flo und Renée waren tolle Protagonistnnen, mit einer schönen Entwicklung innerhalb der Buchdeckel. Ein Pünktchen ziehe ich für die übertriebenen Charakterzüge mancher Nebenprotagonisten ab.