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Mel.E
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Mein Blog: http://melbuecherwurm.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2020
Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1 (eBook, ePUB)
Tack, Stella

Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unschlagbar gelungen mit miesesten Cliffhanger aller Zeiten

Mehrere Buchseiten warben für das neue Buch der Autorin Stella Tack und machten mich sehr neugierig auf ihr Werk, sodass ich dem E-Book Kauf einfach nicht widerstehen konnte. Ich las "Night of Crowns - Spiel um dein Schicksal" gestern in einem Rutsch und bin absolut begeistert von der Grundidee ein Schachspiel für ein fantastisches Abenteuer zu nutzen.
Zu Beginn ist das Jugendbuch leicht gruselig, denn auch wenn ich keine Angst vor Spinnen habe, ist doch die Masse das, was einem einen leichten Schauer über den Rücken laufen lassen könnte. Ich nahm natürlich einen leichten Bezug zu Harry Potter wahr, denn auch dort sind es Spinnen, die den Weg weisen. Für Alice ein echter Alptraum in dem sie sich nun befindet und da ihre Noten sich massiv verschlechtern soll sie an einem Sommerkurs an einem Eliteinternat teilnehmen, um den Anschluss an der Highschool zu erwerben. Natürlich ist es ein abgekartertes Spiel, in dem Alice nun die Hauptrolle übernimmt, ohne einen großen Einfluss darauf nehmen zu können. Sie muss sich Gehirnwäsche und vielem anderen aussetzen, um zu erkennen, in welchem Spielzug sie sich befinden möchte.
Stella Tack ist ein genialer Schachzug gelungen, der mich am Lesen hielt und absolut mitgerissen hat. Ich flog förmlich durch die Seiten des Buches und war am Ende total irritiert darüber, solch einen miesen Cliffhanger ausgesetzt zu sein. Ich hätte gerne noch mehr Seiten gelesen, da ich einfach so fasziniert von diesem unschlagbar gelungenen Schachspiel war, dessen Spieler auf Leben und Tod miteinander verbunden sind. Alice selbst wird in diesem Spiel eine ganz besondere Rolle zuteil, die sie völlig unvorbereitet trifft. Als Leserin wird mir zu Beginn jedes neuen Kapitels ein Spielerhandbuch zur Verfügung gestellt, um mir dieses außergewöhnliche Schachspiel zu erklären, hinzu kommen Alice Träume, die erklären, wie es zu dem Fluch gekommen ist, der Chesterfield und St. Burrington entzweit.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für mein erstes Highlight 2020. Absolut gelungen und Ja, der Cliffhanger am Ende ist absolut mies, zumal der zweite Band der Buchreihe erst im Dezember erscheinen wird. Eine echt lange Wartezeit, die mir da aufgebrummt wurde, mich aber dennoch nicht dazu verleiten wird, Schach spielen zu lernen. Klar ist definitiv, das ich mich für Team Jackson entscheiden würde, da Vincent mir zum Ende hin immer suspekter wurde.

Bewertung vom 16.01.2020
Die kostbaren Momente des Glücks
Dillon, Lucy

Die kostbaren Momente des Glücks


sehr gut

Unexpected Lessons in Love - Unerwartete Lektionen in der Liebe

Der Orginaltitel des Romans "Die kostbaren Momente des Glücks" erscheint mir um einiges passender, daher wähle ich ihn als Titel meiner Rezension, da Jeannie innerhalb der Story einiges erleben wird, was ihr Leben komplett umkrempeln wird. Die Liebe ist dabei eher ausgeklammert, ist die doch die Braut die sich nicht traut, da sie sich unsicher ist, ob sie Dan genügend liebt, um die Ehe mit ihm einzugehen. Ich musste spontan an "Lessons in Love" von Level 42 denken und irgendwie passt auch dieser Song zu Story. Musik ist ein großes Thema im Buch und ist ein netter Nebeneffekt für Emotionalität. Auch das Cover ist sehr passend, denn es fängt die Stimmung des Romans absolut gelungen ein. Fliegende Pusteblumen, die sich nicht einfangen lassen, ebenso wie die kostbaren Momente unseres Lebens, die lediglich in unseren Erinnerungen Bestand haben werden.
Ich verspürte zunächst Parallelen zu einem anderen Buch, welches ich kürzlich gelesen habe, denn auch dort ist die Braut durch einen Unfall im Koma. Hier ist es der unaufmerksame Bräutigam, der von einem Bus angefahren wird, da er auf sein Handy starrt. Für Jeannie ist es zunächst eine Schuldfrage, denn feige wie sie ist, bläst sie die Hochzeit per SMS ab und vielleicht ist dieses die letzte Nachricht, die Dan las, bevor ihn der Bus erwischte? Komplett angereicht mit allerlei Klischees, aber dennoch sehr liebenswert in deren Ausführungen.
Jeannie erscheint zunächst sehr naiv und entwickelt im weiteren Verlauf immer mehr Potential, um ihren Träumen und Sehnsüchten gerecht zu werden. Klar ist es nicht fair, eine Hochzeit abzublasen, aber letztendlich ist es für Jeannie die richtige Entscheidung, denn jemanden zu heiraten, den man nicht liebt, ist in meinen Augen noch unfairer. Jeannie lernt einiges über sich selbst und wächst über sich hinaus. Für mich ist es ein weiteres Buch der Autorin, welches mir sehr zusagte, da sie ihren Protagonisten echtes Leben einhaucht und sie durch ihre Eigenarten ganz Besonders macht. Auch die Grundidee der Spendensammlung durch Brautkleider, die getragen oder ungetragen ihre Besitzerinnen wechseln ist ganz wunderbar in diese Story eingewoben. Manches stimmt wirklich nachdenklich und lässt mich sinnen, welche Momente des Glücks mein bestimmen oder für ein gutes Gefühl sorgen konnten. Nicht alles, was wir als selbstverständlich erachten ist selbstverständlich, was sich auch auf unsere Beziehungen auswirken wird, wenn wir dem Menschen so begegnen wie er es verdient hat und dieses auch durch Wort und Tat bestätigen.
Letztendlich ist "Die kostbaren Momente des Glücks" eine Lebensgeschichte, gewoben in eine Liebesgeschichte, die letztendlich keine ist, was eben das Buch so lebhaft und lebendig wirken lässt. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich nicht einen Moment lang wusste, worauf die Autorin hinzielt. Sind es außerordentliche Schuldgefühle oder ist es Selbstverwirklichung oder auch beides? Völlig egal, die Story ist rund, das Ende der Knaller, da voller Überraschungen und einer Protagonistin, die auf den Hund gekommen ist und sich dabei sehr wohlfühlt. Manche Entscheidungen sind einfach richtig und zeigen einfach auf, wie wichtig es ist, sich immer selbst treu zu bleiben.

Bewertung vom 12.01.2020
Sweet Sorrow
Nicholls, David

Sweet Sorrow


sehr gut

Dieses Kribbeln im Bauch ...
Meine erste große Liebe ist unvergesslich? Leider Ja, obwohl ich heute als Erwachsene sagen muss, gut, dass diese Liebe nicht gehalten hat, denn ich wäre nicht die Person, die ich heute wäre und dafür bin ich dankbar. Natürlich erinnere ich mich an viele kleine und schöne Begebenheiten, aber das, was nicht stimmig war, blende ich lieber aus. Mir hat meine erste Liebe das Herz gebrochen, was dann aber Gott sei Dank entscheidend dafür war, andere und bessere Wege einzuschlagen. In "Sweet Sorrow" ist es Charlie Lewis, der sich Erinnerungen hingibt, die auf der einen Seite schön, aber eben auch bittersüß sind. Fran Fisher sorgt dafür, das Charlie sich verändert und zwar zum Positiven, obwohl sein Weg bis dahin nicht einfach ist. Trennung der Eltern, Vater depressiv und dem Alkohol nicht abgeneigt, wie soll man so eine unbekümmerte Teeniezeit erleben oder eben auch gesund Erwachsen werden? Es hat mir sehr gefallen, dass die Story nicht rein klischeebehaftet ist, sondern auch die alltäglichen Probleme von Jugendlichen aufzeigt, wobei Charlie natürlich ein eher ein mit Sorgen angefülltes Leben lebt. Immer ist Charlie gedanklich bei seinem Vater und kann nicht immer die Zweisamkeit mit Fran genießen. David Nichols hat ihm ein hartes Los beschert, was die Story weniger kitschig wirken lässt.

Sich mit seiner ersten Liebe erneut auseinanderzusetzen, ist eine gelungene Idee, denn gerade für den Partner / die Partnerin, ist es eine große Herausforderung. Es könnte definitiv bedeuten, alte Gefühle wieder aufleben zu lassen. Während Charlie sich den Emotionen der Vergangenheit stellt, ist es seine Verlobte die hier Rückgrad beweist, indem sie zulässt, dass Charlie Fran kontaktiert. Ein wichtiger Sommer für Charlie, der seine beruflichen und persönlichen Entscheidungen sehr geprägt hat und aus ihm den Mann gemacht hat, der er heute ist. Sollte man Vergangenes nicht besser ruhen lassen?

Mir hat sehr gefallen, dass Shakespeare einen großen Anteil innerhalb der Story einnimmt, da sich "Sweet Sorrow" dahingehend zu einer modernen Romeo und Julia Geschichte entwickelt. Insgesamt gesehen, konnte ich mich gut auf Charlies und Frans erste Liebe einlassen, unvergesslich wird sie mir allerdings nicht bleiben, da ich mich emotional wenig berührt fühlte. Es ist ein Roman, der definitiv gelungen ist, aber für mich keine bleibenden Aspekte hinterlässt. Das Kribbeln oder die Schmetterlinge im Bauch konnten sich auf mich absolut nicht übertragen, dafür ist die Story leider zu sachlich und Charlies Probleme einfach zu überladen. Innerhalb eines sorgenfreien Lebens hätte ich sicherlich die Spannung des Verliebens eher wahrnehmen können. Ich vergebe dennoch eine Leseempfehlung, da ein Liebesroman unterschiedliche Wirkungen auf seine Leserschar haben wird. "Sweet Sorrow" ist eine gelungene Story rund um die erste Liebe, dessen Funke leider nicht gänzlich auf mich übergesprungen ist, aber dennoch rund gestrickt wurde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2020
Neuschnee
Foley, Lucy

Neuschnee


sehr gut

"Neuschnee" ist nicht leicht zu durchschauen. Klar ist, das die Abgeschiedenheit der Hütte in den Highlands ideal genutzt werden kann, um Partys zu schmeißen und sich vielleicht hier und da näher zu kommen. Zumindest wäre dieses der Idealfall und der ursprüngliche Wunsch der Menschen, die in diesem Konstrukt aus Lügen und Intrigen beieinander sind. Die Freunde, die sich rund um Sylvester zu einem gemeinsamen Urlaub treffen, sind vom Charakter her sehr unterschiedlich, sodass es interessant ist, die Geschehnisse aus unterschiedlicher Sicht zu begleiten. Hinzu kommen der Wildhüter und Heather, die selbst ihre eigenen Nöte und Erlebnisse teilen. Viele Personen und ein Mord. Alle sind verdächtig und was am meisten fasziniert ist die Tatsache, dass Lucy Foley für mich als Leserin jede Menge Überraschungen bereit hält. Da die Story in Gegenwart und dem Davor erzählt wird, baut sich rasch ein hoher Spannungsbogen auf. Ein sehr unblutiger Thriller, der den Überraschungseffekt für sich nutzt, dennoch voll ist von Lügen und Intrigen, die sich erst zum Ende hin offenbaren und daher absolut erschlagen.
Zunächst sah es so aus, dass nur eine Person unsympathisch wirkt, nur auf ihren Vorteil bedacht und durch Aussagen und Leben absolut negativ erscheint. Mir ist oftmals nicht klar, warum solche Menschen Freunde haben, da diese nur benutzt und ausgenutzt werden. Trotzdem ist diese diejenige, die den Partys den richtigen Rahmen verschafft, sei es durch Drogen, Alkohol oder andere Ausschweifungen. Es zeigt sich, dass sie genügend geliebt wird, um nachgeeifert zu werden, was letztendlich die Wende der Story einnimmt. Mir hat der psychologische Aspekt, der irgendwann Überhand nimmt, sehr gefallen.
Es gibt eine Tote und es lässt sich zunächst nur erahnen, welche der Freundinnen einen gewaltsamen Tod gestorben ist, wobei Freundinnen in dem Moment der Erkenntnis, nicht mehr zutreffend ist, da es zu einigen Zerwürfnissen gekommen ist. Der Aufbau des Thrillers ist absolut gekonnt und baut echte Spannung auf, da sich nun jeder verdächtig macht. Insgesamt ein sehr gelungenes Konstrukt der Verwirrung, sodass ich sehr gerne eine Leseempfehlung vergeben möchte. Gerade dadurch, dass sich vieles erst zum Ende hin klärt und auch die interessant dargestellten Charaktere der Protagonisten, die zuerst nur im Schatten Mirandas erscheinen, bekommen ihre Rolle zugeteilt, die nicht gleich ersichtlich ist. Mich hat "Neuschnee" letztendlich überzeugt, wobei die Schönheit der Highlands in meinen Augen etwas zu kurz gekommen ist, da sich die Story mehr im Inneren der Berghütte abspielt als in der schottischen Wildnis. Trotzdem wurde das Setting gut erwählt, da die Abgeschiedenheit der Hütte, Dinge hervorbringt, die Freundschaft zerbrechen lässt und auch vor Mord nicht zurückschreckt.

Bewertung vom 11.01.2020
Die Wälder
Raabe, Melanie

Die Wälder


sehr gut

Auch wenn Melanie Raabe zu meinen Favoritinnen im Bereich der deutschen Thrillerautorinnen zählt, ist "Die Wälder" definitiv nicht ihr bestes Werk, obwohl es ebenso wie die vorherigen absolut hochwertig ist, was erzeugte Spannung und Plot betrifft, da die Mischung des Erlebens aus Kindheit und Vergangenheit der Protagonisten leicht verwirrt. Es ist nicht gleich zu Beginn offensichtlich, wer hier wer ist und worum es wirklich geht. Es ist von einer Bande von Kindern die Rede, die dem "bösen" Wolff" in dieser Story Rache schwören, da sie sich bedroht fühlen und Glorias Verschwinden aufdecken wollen. Wolff hat nach dem Beenden des Thrillers immer noch meine persönliche Assoziation zu dem Märchen der Gebrüder Grimm, da ihm der Makel anhaftet, Kinder verschwinden zu lassen, was nicht gänzlich falsch ist, wenn man es genauer betrachtet. Letztendlich ist "Die Wälder" ein Mix aus Vergangenheitsbewältigung und Racheplänen, die durch einen Brief von Tim ausgelöst werden. Anhand des Protagonisten Tim wird deutlich, wie sehr Erlebtes unser Leben mitbestimmt und außergewöhnliche Wege gehen lässt. "Die Wälder" ist aber auch ein Thriller, der angefüllt ist mit echter lebenslanger Freundschaft und der Tatsache, das ein zerbrochenes Elternhaus mitunter Mitschuld trägt an Versagen oder auch intensiver Suche nach Liebe. Einen kleinen Anteil nimmt auch Depression, eine Erkrankung, die aus Thrillern fast schon nicht mehr wegzudenken ist. Drogen, Alkohol, werden ebenfalls aufgegriffen und verdeutlichen, wie schnell dadurch ein leben verwirkt werden kann. Hinzu kommt Angst. Angst vor dem bösen "Wolff", der ausgeschaltet werden muss oder zumindest dahingehend erpresst zu werden, endlich die Wahrheit über Gloria zu gestehen. "Die Wälder" ist interessant gestrickt, wobei ich mitunter in meinem Lesefluss gestört wurde, da Vergangenheit und Gegenwart nicht immer flüssig zu lesen waren. Durch die Vielzahl der Personen werden einfach zu viele Dinge miteinander verbunden. Das Ende überzeugt wiederum und zeigt auf, das nicht immer alles so ist, wie es scheint und manche Wahrheiten in Büchern zu finden wären.
Gerne vergebe ich dennoch eine Leseempfehlung, auch wenn ich im Vergleich zu den vorherigen Thrillern der Autorin hier und da ein kleines Schwächeln wahrnahm. "Die Wälder" ist absolut gelungen, aber man muss sich einfach aus diesem Konstrukt aus Vergangenheit und Gegenwart einlassen können, dieses ist mir leider nicht leicht gefallen, was ich sicherlich verdeutlichen konnte. "Die Wälder" ist trotz minimalster Schwächen ein Thriller, der sich zu lesen lohnen wird.

Bewertung vom 08.01.2020
DRAUSSEN (eBook, ePUB)
Klüpfel, Volker; Kobr, Michael

DRAUSSEN (eBook, ePUB)


sehr gut

Gelungene düstere Atmosphäre
Eigentlich würde es ausreichen, den Thriller des Autorenduos Klüpfel und Kobr als sehr gelungen zu betrachten, aber das wäre oberflächlich und würde dem Geschehen und dem gigantischen Plot nicht gerecht. Es ist düster, es ist brutal und Hochspannung ist Garantie. Ich begann große Erwartungen zu lesen und war gleich in einem Sog gefangen, da mich die Hintergründe der drei Protagonisten sehr faszinierte. Warum sind sie auf der Flucht? Warum trainieren sie für den Ernstfall? Im Nachhinein bekommen gerade die Tagebucheinträge einen Sinn und machen das Geschehen umso grausamer. Letztendlich ist es eine Jagd, die nicht gleich ersichtlich ist. Warum aber sind Joshua, Cayenne und Stephan Gejagte? Es geht um Macht und Rache, wobei dieses einem fiesen Kampf gleicht, der nicht gewonnen werden kann. Zumindest macht es zunächst den Anschein, denn der Feind scheint immer einen Schritt voraus und bleibt zunächst auch unsichtbar. Das Ende hat mich überrascht und ich gestehe, dass ich nicht ganz zufrieden gestellt war, denn Trauer und Traurigkeit macht sich hier breit und lässt das ausgelöschte junge Leben als noch barbarischer erscheinen. Vielleicht ist es aber auch der Grund für einen Neuanfang? Das Buch hat nach einem gewaltigen Showdown ein offenes Ende und lässt hoffen, dass das Leben nun Besseres bereithält, als immer nur in Angst und Schrecken zu leben.
Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an einen Thriller, der mich zutiefst verwirrte am Anfang und dem es gelungen ist, mir nach und nach eine Story zu bieten, die absolut brutal, aber eben auch von Verrat und Rettung erzählt. Da ich als Leserin eintauche in eine grausame Welt, in der Fallen gestellt werden und ein extremer Überlebenswille erkennbar wird, kann ich letztendlich nur feststellen, dass der Titel des Thrillers "Draußen" gekonnt gewählt wurde und absolut überzeugend wirkt.

Bewertung vom 04.01.2020
Das rote Adressbuch
Lundberg, Sofia

Das rote Adressbuch


ausgezeichnet

Es gibt Bücher, die sich mitten in das Herz bohren und mehr als einen bewegenden Moment während des Lesens hinterlassen. "Das rote Adressbuch" ist eines der Bücher, die mich emotional absolut überzeugen konnten, denn die Story macht mir meine eigene Sterblichkeit bewusst und zeigt auf, wie wertvoll Erinnerungen sein können. Es war wundervoll in Doris Lebensgeschichte einzutauchen, die ein anderes schweres Zeitalter beschreibt und dennoch sehr authentisch auf mich wirken konnte. Krieg, Trauer und Verlust zeichnen ihren Weg und dennoch beinhaltet jedes geschriebene Wort an ihre Großnichte Jenny, ganz viel Hoffnung und auch Mut, denn für Frauen war das Leben zur damaligen Zeit nicht einfach. Viele Stolpersteine säumen Doris Weg, dennoch geht sie voran und niemals zurück. Bewegend ist auch Doris erste große Liebe, die sie niemals vergessen hat und dessen Aufarbeitung eine ungewöhnliche und emotional starke Wendung nimmt. Wer nah am Wasser gebaut ist wie ich, wird sicherlich hier und da ein Taschentuch benötigen. Ich habe 2019 sehr viele gute Bücher gelesen, aber "Das rote Adressbuch" hat sich mir wirklich ganz tief ins Herz gebrannt. Ich freue mich darauf, bald wieder von der Autorin zu lesen, da ich auch in ihrem neusten Werk eine emotional gelungene Story erwarte.
Aufgebaut ist Doris Lebensgeschichte tatsächlich anhand des roten Adressbuches, welches Doris von ihrem Vater als junges Mädchen geschenkt bekam. Da Doris nun mittlerweile ein stattliches Alter von über 90 Jahren erreicht hat, sind viele Namen, die sich im Adressbuch finden nicht mehr lebend aufzufinden, wobei die Erinnerungen aber bleibend sind . Jedes Kapitel ist einem Namen gewidmet, welches mit guten und weniger guten Erlebnissen bestückt wurden. "Das rote Adressbuch" ist absolut lebendig gehalten und geht oftmals auch sehr in die Tiefe. Manche Erlebnisse sind grausam, regelrecht barbarisch, zeigen aber dadurch Doris Überlebenswillen auf. Eine sehr starke Frau und eine wunderbare Protagonistin, deren Leben interessant und oft auch überwältigend dargestellt wurde.
Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung an einen Roman, der für mich definitiv zu meinen Highlights 2019 zählen wird. Es ist eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle und eine Lebensbeichte, die mir sehr nahe gingen und mich rundum überzeugen konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2019
Das Vermächtnis der Ältesten / Scythe Bd.3
Shusterman, Neal

Das Vermächtnis der Ältesten / Scythe Bd.3


sehr gut

Das Problem eine Trilogie zu lesen, in denen die Bände mit großen Pausen erscheint, ist oftmals schwierig, da wichtige Fakten oftmals in Vergessenheit geraten sind. Dienlich wäre es gewesen, hier und da einzustreuen, was zuvor geschehen ist. Für Leser_innen, die den dritten Band zuerst lesen würden, wäre Unverständnis vorprogrammiert. Für mich, die ich die ersten beiden Bände kannte, war es dennoch oftmals mit einigen Fragezeichen verbunden.
Das E-Book las sich flüssig und dennoch haben sich meine hohen Erwartungen nicht komplett erfüllt, da ich emotional nicht berührt wurde, durch den hohen Einfluss des Scythe Goddard, der sich in diesem Band mit Machtgier und Rachegedanken mehr Feinde als Freunde macht. Logisch ist, dass das Scythetum daran zerbrechen wird. Barbarisch und mitunter sehr verachtend den Menschen gegenüber kommt es zur Auslese und diese ist nur geschuldet, dass er sein Gesicht nicht verlieren will und als Sieger eines einseitigen Kampfes hervorgehen will.
Citra und Rowan werden auseinandergerissen und es dauert schier ewig bis es zu einem Wiedersehen kommt. Goddard tritt erneut auf den Plan und will verhindern, dass es eine Zukunft geben wird, nachdem er zuvor alles zerstört hat, was das Scythetum ausgemacht hat. An dieser Stelle entsteht ein sehr hoher Spannungsbogen, der dem Jugendbuch die Wende gibt, die ich erwartet hätte, wobei zuvor die Story bis dahin eher lieblos dahinplätschert und wie ein Lückenfüller erscheint.
"Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten" ist ein guter Abschluss der Trilogie, wobei ich mir etwas anderes gewünscht hätte. Irgendwie erscheint vieles sehr blass und wirkt mir zu aufgesetzt. Protagonisten und Schauplätze sind neu und erhalten leider keine Tiefe. Klar, es ist eine gute und solide Story, die für mich aber eher nichtssagend bleibt. Hier und da ist meine Begeisterung geweckt worden, aber es erscheint mir zu wenig, um dem Jugendbuch eine uneingeschränkte Leseempfehlung zu ermöglichen.
Nach Beenden des zweiten Bandes, dessen Cliffhanger förmlich erschlägt vor Vorfreude auf das große Finale, bin ich ein klein wenig enttäuscht darüber, wie irritierend mir dieses nun erscheint. Es ist anders als die Bände zuvor und ich wurde einfach nicht warm mit der Story, sodass ich wirklich hin - und hergerissen bin wie ich dieses Buch bewerten soll. Ich war voller Vorfreude, die sich dann zerschlug, da ich mit der neuen Umgebung, Personen und Handlungen nicht anfreunden konnte. Einzig der Titel passt wie die Faust aufs Auge, da das Vermächtnis der Ältesten dazu führen wird, dass etwas Neues beginnen kann, sodass Widerling, Tonisten und Scythe vielleicht wieder in Frieden leben können.
3,5 Sterne

Bewertung vom 20.12.2019
Die Klamm
Kleindl, Reinhard

Die Klamm


sehr gut

"Die Klamm" sprach mich durch den Klappentext an, durch das Cover eher weniger, da dieses doch sehr düster erscheint, dennoch war dieses der Grund den Thriller näher zu betrachten. Es handelt sich hierbei um den zweiten Band einer Thrillerreihe. Vorkenntnisse sind aber nicht nötig, da die Story nicht aufeinander aufbaut, sondern eigenständig zu lesen ist. "Die Klamm" ist absolut undurchdringlich und manche Verdachtsmomente bleiben, während andere sich zerschlagen. Es ist am Ende nicht die große Überraschung, dennoch fundiert gelöst. Ein Thriller, dessen Spannung sich langsam aufbaut und immer wieder die Befürchtung nährt zu spät zu kommen. Eine Familie verschwindet und dieses ist vor vielen Jahren ebenso wie jetzt geschehen und niemand ist dem Täter wirklich auf die Spur gekommen. Es gab einen Verdächtigen und nach dessen Selbstmord ist seine Schuld bewiesen.
Orte und Geschehen, ebenso wie Personen sind detailliert beschrieben, sodass es nicht schwerfällt sich zurecht zu finden. Es ist ein gelungener Thriller, der vom ersten Moment an faszinierend wirkt. Die Geschehnisse des Damals nehmen genauso einen hohen Stellenwert ein, wie der im Jetzt zu lösende Fall. Interessant ist, dass sich eine ganze Dorfgemeinschaft ausschweigt über die Morde und es letztendlich Ameisen sind, die überführen werden. Klamm fasziniert, irritiert und gibt eine Sicht frei auf ein unglaubliches Verbrechen, welches sich nun zu wiederholen scheint.
Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich die Ermittlerin Anja Grabner als Person gelungen dargestellt sah. Ihre Neugier und ihr Tatendrang wird ihr fast zum Verhängnis und dennoch ist sie es, die die Geheimnisse des Mörders enttarnt. Leider kommt sie zu spät und muss lediglich die Scherbenhaufen beiseite kehren, nebenbei ihr eigenes Leben retten und einem Psychopathen gegenübertreten und den größten Schaden somit abwenden. Ein glaubwürdiges Ende, wenn auch nicht ganz überraschend, Letztendlich ein solider Thriller, der von Anfang an wirklich fesseln konnte.

Bewertung vom 19.12.2019
Das neue vegetarische FAMILY-Kochbuch
Bettina Wendland

Das neue vegetarische FAMILY-Kochbuch


sehr gut

Vegetarisch zu leben ist in unserer Familie schon recht lange Thema, dennoch stelle ich fest, dass es hin und wieder Tage geben wird, an denen wir dann doch dem Fleischkonsum verfallen. Trotzdem leben wir bewusster und können uns auch gut auf fleischlose Gerichte einlassen. Dieses neue vegetarische Familienkochbuch beinhaltet einige Rezepte, die ich natürlich ausprobiert habe und die bei meinen Kids sehr gut ankamen, was wahrscheinlich daran liegt, dass alles mit Pilzen gerade meiner jüngsten Tochter sehr mundet.



Aufgeteilt ist das Kochbuch in unterschiedliche Kategorien:

Salate

Snacks

Suppen

Aus Topf und Pfanne

Bratlinge, Puffer & Co

Aus dem Ofen

Quiche, Pizza & Co

Gemüsebeilagen

Süsse Gerichte

Hinzu kommen auf den ersten Seiten des Kochbuchs Hinweise zu "Warum Vegetarisch?", was mich sehr ansprechen konnte. Zudem die Hinweise, auf Nährstoffe zu achten und diese in ausreichender Menge zu sich zu nehmen (Eiweiss, Eisen, Jod, Zink, Kalzium, Omega-3-Fettsäuren und weitere), da sonst Mangelerscheinungen auftreten könnten. An dieser Stelle wird dann auch aufgezählt, in welchen Lebensmitteln sich die für unseren Körper wichtigen Nährstoffe befinden.



Viele Rezepte sind bebildert, sodass es um einiges vielfacher ansprechend wirkt. Nicht alle Rezepte waren für mich neu, da wir in unserem Haushalt natürlich hier und da schon lange herumexperimentieren, was die vegetarische Lebensweise betrifft. Meine ältere Tochter ist schon 7 oder 8 Jahre Vegetarierin, was für mich anfangs eine große Herausforderung war, die aber zu meistern ist. Es galt aber dennoch, dass ich zweifach kochen musste, um alle zufrieden zu stellen.





Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, mussten von mir mitunter in den Mengenangaben ergänzt werden, da ich drei Erwachsene und ein Kind satt bekommen muss. Mir fehlt ehrlich gesagt auch ein Hinweis darauf, für wie viele Personen die Rezepte gedacht sind. "Ein Rezept von Familie xyz aus xyz" reicht mir da ehrlich gesagt nicht aus, da Familie ja nicht gleich Familie ist und aus einem Vierpersonenhaushalt oder auch fünf oder sogar sechs Personen bestehen kann. Hinzu kommt dann noch, sind es vermehrt Kinder am Tisch oder so wie bei uns mehr Erwachsene? Ich habe also auch mit dem einen oder anderen Rezept etwas herumexperimentiert oder auch Sachen weggelassen oder ergänzt. Dieses liegt aber daran, dass ich bis auf Backen mich nie komplett an Rezepte halten. Mir diente "Das neue vegetarische FAMILY - Kochbuch" lediglich zur Ideenfindung.



Insgesamt gesehen kann ich das Kochbuch wirklich weiterempfehlen, da das, was wir ausprobiert haben, wirklich sehr geschmeckt hat und leicht nachzukochen war. Bis auf die erwähnten nicht vorhandenen Portionen / Personenangaben kann ich nichts finden, was mich vom Kauf abhalten würde.