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rewa
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wien

Bewertungen

Insgesamt 348 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2021
DIE LIEBESMASCHINE (eBook, ePUB)
Behrend, Gabriele

DIE LIEBESMASCHINE (eBook, ePUB)


gut

In 12 verschiedenen Geschichten, wo die meisten SF angehaucht sind, nimmt die Autorin Gabriele Behrend den Leser auf eine abenteuerliche Reise mit , wo man diverse Geschichten über verschiedene Beziehungen zwischen Menschen, aber auch KI und sonstige seltsame Protagonisten begleiten darf.
Manche Geschichten sind richtig berührend, wo man Ende ob des Ausganges oft überrascht ist. So war es schön zu lesen, dass eine KI menschliche Züge aufweist und versucht ,,seine“ Menschen glücklich zu machen.
Aber auch erschütternde Geschichten sind zu finden, wo ein Mann seinem Leben einem Ende setzen möchte und seine Beraterin ihm wieder neuen Lebensmut gibt mit einem besonderen Hintergedanken.
Auf vielfältige Art und Weise zeigt die Autorin wie Beziehungen zueinander sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben können.
Es gibt aber auch einige Geschichten, wo ich leider den Hintergedanken der Autorin nicht nachvollziehen oder auch verstehen konnte. Was es dadurch nicht leicht gemacht hat einen wirklichen Zugang zu finden.
Schön war, dass es im Grunde in fast jeder Geschichte immer wieder einen Hoffnungsschimmer gegeben hat, dass sich etwas zum Guten wenden kann und dass man aber KI nie unterschätzen sollte.
Eine bunte SF Geschichten Sammlung mit einer guten Abwechslung, wo sicher jeder die eine oder andere Lieblingsgeschichte finden kann.

Bewertung vom 17.12.2021
Kommissar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress
Stürickow, Regina

Kommissar Gennat und der Anschlag auf den Orientexpress


gut

In der Nähe von Berlin, in der Kleinstadt Jüterbog, kommt es 1931 zu einer Zugentgleisung. Es sollte aber nicht die letzte sein. Denn einige Monate später kommt es zu einem noch tragischeren Unglück, als der legendäre Orient Express auf seinem Weg nach Wien in Ungarn ebenfalls entgleist und es dabei viele Todesopfer gibt. Kommissare aus drei Ländern, Österreich, Deutschland und Ungarn, schließen sich zusammen und versuchen den Täter zu finden. Allen voran der Berliner Kommissar Gennat und sein Freund der Reporter Max Kaminsky, der gemeinsam mit seiner Frau Lissy das Zugsunglück unbeschadet überstanden hat, sind an der raschen Aufklärung interessiert. Es gibt viele Spuren die lange nicht zum Erfolg führen, bis ein Zufall den Ermittlern dabei hilft.
,,Kommissar Gennat und der Anschlag auf den Orient Express“ ist der 3. Band aus der Reihe rund um den gemütlichen und sympathischen Kommissar Ernst Gennat. Die Autorin Regina Stürickow hat dabei wieder einmal den damals tatsächlich lebenden erfolgreichsten und begabtesten Kriminalisten Deutschlands mit einem Kriminalfall betreut, den es ebenfalls gegeben hat. Dabei hat sie gute Recherche betrieben und fiktive Ereignisse mit tatsächlichen gemischt. Am Ende des Romans findet man einen interessanten historischen Anhang zum tatsächlichen Kriminalfall. Es finden sich auch Personen wieder, die ebenfalls damals gelebt haben wie z.B die bekannte Sängerin und Tänzerin Josephine Baker.
Die Geschichte ist interessant und auch die Protagonisten haben mir gut gefallen, dass auch Lissy öfters ihre Nase in Ermittlungen gesteckt hat, hat mir nichts ausgemacht und es war eine humorvolle Auflockerung. Dass nach dem Titel nach die Ereignisse erst relativ spät im Buch stattfinden, hat mich ein wenig gewundert, da doch recht lange über das erste Attentat in Jüterbog berichtet wurde. Der Erzählstil ist teilweise recht nüchtern und man spürt dabei nicht immer wirklich Gefühle und Empfindungen der Protagonisten. Hingegen wirkt dann der Attentäter wie ein Psychopath, der sehr verwirrt erscheint und auch die Polizei vor so manches Rätsel stellt. Ein interessanter Roman wo man eintauchen kann in die Vergangenheit und man dabei so ganz nebenbei echte Kriminalfälle kennen lernt.

Bewertung vom 04.12.2021
Hannerl und ihr zu klein geratener Prinz
Schmidinger, Dolores

Hannerl und ihr zu klein geratener Prinz


ausgezeichnet

,,Hannerl und ihr zu klein geratener Prinz“ ist die berührende und spannende Familiengeschichte, erzählt von der österreichischen Schauspielerin und Kabarettistin Dolores Schmidinger. Wer sie kennt weiß, dass man auf eine spitze Zunge und auch auf zynische Bemerkungen gefasst sein muss.
In ihrer biografischen Erzählung wird der Leser Zeuge, wie ihre Großmutter Barbara und ihre Mutter Johanna, genannt Hannerl, in einer Zeit aufgewachsen sind, in der die Frauen nicht nur einmal um ihre Rechte und Anerkennungen kämpfen mussten.
Man liest die Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil Dolores Schmidinger er wunderbar versteht selbst in tragischen und berührenden Szenen einen Anflug von Humor aufblitzen zu lassen.
Es ist eine Familiengeschichte wo man nicht nur von Vergewaltigung oder glühenden Nationalsozialisten liest, sondern auch von starken Frauen, die ihr Leben selbst bestimmen möchten. Das damalige Rollenbild der Frau, dem Mann zu dienen und für die Familie da zu sein wird sowohl von Barbara als auch von Hannerl, nicht wirklich akzeptiert. Auch wenn sie nicht immer glücklich waren in ihrem Leben, so haben sie stets versucht ihre eigenen Weg zu gehen, selbst wenn es einige Stolpersteine gegeben hat. Auch Dolores Vater, der konservative Erzkatholik Josef Schmidinger, der alles andere als ein Traummann für ihre Mutter war, nimmt in der Erzählung einen wichtigen Part ihrer Familiengeschichte ein, die dabei alles andere als rühmlich war. Besonders gut haben mir dabei auch die schon fast in Vergessenheit geratenen alten österreichischen Ausdrücke gefallen, die wunderbar zu den Geschichten dazu gepasst haben. Aber auch tatsächliche Ereignisse wie Hitlers Rede 1935 auf dem Parteitag oder bekannte Wegbegleiter wie Adelheid Popp, Frauenrechtlerin und Sozialistin, finden sich in der Geschichte wieder.
Der Erzählstil ist eher nüchtern und manchmal vielleicht auch etwas zu direkt, wo man als Leser erschüttert ist, wenn man es liest, aber gerade diese Art macht die Geschichte interessant und es ist eine mutige Aufarbeitung von Dolores Schmidinger, die ungeschönt ihre Familiengeschichte erzählt.

Bewertung vom 20.11.2021
Auf der Pirsch mit Knittelwirsch
Flunk, Luzius

Auf der Pirsch mit Knittelwirsch


gut

,, Auf der Pirsch mit Knittelwirwsch“ sind humorvolle kurze Geschichten, die der Autor Luzius Flunk selber erlebt oder von anderen Personen erzählt bekommen hat. In verschiedenen Kapiteln wie ein Vorwort
* HgFzBdB – Häufig gestellte Fragen zur Benutzung dieses Buches

* Begegnungen im Alltag
* Begegnungen in öffentlichen Verkehrsmitteln
* Begegnungen auf Reisen
* Begegnungen in der Vorweihnachtszeit
* Begegnung mit dem Anhang

Entführt der Autor den Leser in teils absurde und skurrile Geschichten aus dem Alltag, die so mancher von uns schon selbst einmal erlebt hat. Egal ob man einen nervigen Handyklingelton ständig hören muss oder ob man Zeuge von Sinn befreiten Dialogen von Jugendlichen lauscht, eines kleines Schmunzeln wird manchmal dabei zu entlocken sein. Zu mehr hat es aber leider bei mir nicht gereicht, da mir die immer wieder für mich ,,krampfhaften“ lustigen Wortschöpfungen des Autors nicht vom Hocker reißen konnten. Bei den kurzen Erzählungen werden sicher andere Leser auf ihre Kosten kommen und für ein kurzes Lesevergnügen ist dabei gesorgt.

Bewertung vom 18.11.2021
Tiefschwarze Schuld
Matiszik, Thomas

Tiefschwarze Schuld


sehr gut

Ein Gerichtsvollzieher, der plötzlich Selbstmord begeht, ein Chefarzt, der vom Dach eines Krankenhauses springt, sind nur einige von ungewöhnlichen Ereignissen mit denen es die ehemalige Polizistin Corinna Dupont zu tun bekommt. Beauftragt von Theresa Mallen, der Ehefrau des Chefarztes, versucht Corinna die Hintergründe des Todes heraus zu finden. Schon bald merkt Corinna, dass selbst in Höheren Kreisen die Täter zu suchen sind und dass ein Kinderhändlerring ebenfalls darin verwickelt scheint. Privat läuft es auch nicht so, wie es sich Corinna vorstellt und dass sie ständig müde und erschöpft ist, macht ihr ebenfalls Sorgen. Doch Corinna ist eine Kämpfernatur und lässt sich von nichts und niemanden so schnell unterkriegen.
,,Tiefschwarze Schuld“ ist der Auftakt der Thriller Reihe rund um die taffe und selbstbewusste Corinna Dupont, die es buchstäblich mit jedem Gegner aufnimmt und ihr bisweilen bissiges Mundwerk so manchen Schach matt setzt. Der Autor Thomas Matiszik schickt mit seiner Protagonistin Corinna eine neue Figur ins kriminalistische Getümmel, die selbst, wenn sie sich selbst schadet, ihrer Linie treu bleibt und stets versucht auf der Seite der Schwachen und Hilflosen zu stehen. Als ehemalige Polizistin ist sie nun niemanden mehr Rechenschaft schuldig und deshalb trifft sie auch immer wieder unkonventionelle Entscheidungen, wenn sie es für richtig hält. Zu Beginn wird man als Leser ein wenig ,,erschlagen“ ob der vielen Protagonisten, da es in dem Roman mehrere Handlungsstränge gibt, die aber alle irgendwie miteinander verbunden sind. Mit der Zeit merkt man dann, dass es bei allen Geschichten einen roten Faden gibt, der sich durch den ganzen Roman zieht. Die relativ kurzen Kapitel lassen sich gut lesen und man ist immer wieder gespannt, wie es mit den einzelnen menschlichen Schicksalen weitergeht. Ein angenehmer Schreibstil lässt den Roman gut lesen. Es ist eine Mischung zwischen Spannung, emotionalen und berührenden Szenen und auch durchaus realen Situationen wie Machtmissbrauch, Korruption oder Kinderhändler. Corinna ist zwar nicht unbedingt eine wirkliche Sympathieträgerin, da sie manchmal eine etwas harsche Art hat und ihre Ausdrucksweise auch nicht immer sehr freundlich ist, aber trotzdem hat sie das Herz am rechten Fleck. Manche Fragen sind noch offen geblieben, die teilweise erst im nächsten Band beantwortet werden. Es ist eine rasante Auftaktreihe wo man sich als Leser schon freuen kann, wie es mit Corinna weitergeht. Denn langweilig wird es mit ihr sicher nicht werden.

Bewertung vom 07.11.2021
Das Kalanos-Projekt
Haubold, Frank W.

Das Kalanos-Projekt


gut

Es ist das Jahr 2030 und der Schriftsteller Fabian Grünberg ist mit seinem Leben und den ganzen Restriktionen der Union nicht mehr glücklich. Da beschließt er sich auf das geheimnisvolle Projekt auf der Mittelmeerinsel Kalanos einzulassen, wo es keine Einschränkungen geben soll und jeder Mensch in Freiheit lebt. So wie er, hoffen die mit ihm reisenden Menschen, auf ein neues und selbst bestimmendes Leben. Zu Beginn scheint alles so zu sein, wie er es sich vorgestellt hat. Wie verwandelt fühlt sich Fabian. Jeder scheint hier glücklich und zufrieden zu sein. Aber schon bald kommen die ersten Zweifel, ob auf der Insel alles mit rechten Dingen vor sich geht.
,, Das Kalanos Projekt“ von Frank W. Haubold ist ein utopischer Roman, der den Leser in eine Welt entführt, wo die Menschen im Grunde gar nicht mehr existieren. Ihr Bewusstsein ist nur mehr auf Rechnern gespeichert und die ,,menschliche Hülle“ lebt von den Erinnerungen. Die Geschichte hat interessant begonnen und ich war schon gespannt, wie sie sich weiter entwickelt. Leider bin ich nach einem Drittel gedanklich ausgestiegen. Zum einen weil ich mich mit dem Gedanken nicht wirklich anfreunden konnte, dass die nicht mehr biologischen Menschen sich lebendig fühlen, wenn sie immer wieder Sex haben und und zum anderen weil sich für mich die Geschichte immer wieder mit den selben Themen beschäftigt hat, wie sich das Bewusstsein weiterentwickeln soll, ob man Erinnerungen löschen soll oder nicht. Selbst die ,,Menschen“ die noch nach vielen Jahren im All herumschwirren haben für sich ein ,,Leben“ gefunden, das mich zwar am Ende überrascht hat, aber für mich den Roman trotzdem nicht in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die Menschen sind im Grunde die ganze Zeit betrogen worden mit einer Scheinwelt, wo sie viele Dinge und Ereignisse gar nicht wirklich wahrgenommen haben. Wie Gefangene, deren Erinnerungen und ihr Bewusstsein jederzeit gelöscht oder verändert werden konnte ohne dass sie es gemerkt hätten. Ich mag zwar gerne SF und utopische Geschichten, aber zu dem Kalanos Projekt habe ich leider keinen wirklichen Zugang gefunden.

Bewertung vom 06.11.2021
Herzlos
Schneeberger, Andrea

Herzlos


ausgezeichnet

Obwohl die 12 jährige Melina den Wald liebt verbieten ihr ihre Eltern diesen zu betreten. Bis eines Tages der stumme und seltsame Junge Alexis auftaucht und sie ihn heimlich in den Wald begleitet, wo sie seltsamen Wesen begegnet und auch eine wichtige und gefährliche Aufgabe zu erfüllen hat.
,, Herzlos“ ist ein wunderschönes und berührendes Märchen nicht nur für Jugendliche. Die Autorin Andrea Schneeberger hat eine berührende und schöne Geschichte geschrieben, wo man mit Melina mit fiebert und man sich wünscht, dass sie wieder gesund und munter aus dem Wald herausfindet. Es sind einige Botschaften darin versteckt, wo sich so mancher Jugendliche vielleicht danach selbst in einem anderen Licht sehen kann. Es gibt Elfen, sprechende Tiere und auch eine Hexe, die in dem Märchen ihre Lektion erhält und man sich als Leser sogar etwas in sie hineinversetzen kann. Der Roman ist in mehreren Kapiteln unterteilt, die rasch zu lesen sind dank des angenehmen Schreibstils der Autorin. Bis zum Ende fiebert man mit und es gibt immer wieder Überraschungen in dem Märchen. Eine Leseempfehlung für Klein und Groß, wo man gerne in eine fantasievolle und geheimnisvolle Welt eintauchen möchte.